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Jubiläumsausgabe Magazin klar Nr. 21 Stiftung Brändi

Jubiläum, 50 Jahre, Ausbildung, Wohnen, Mensch, Kunst, Unikat, Luzern, Stiftung Brändi, Geschichte, Werte, Menschen mit Behinderung

Jubiläum, 50 Jahre, Ausbildung, Wohnen, Mensch, Kunst, Unikat, Luzern, Stiftung Brändi, Geschichte, Werte, Menschen mit Behinderung

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50 Jahre für Menschen mit Behinderung<br />

Seit 1968 setzen wir uns für die berufliche, gesellschaftliche und kulturelle<br />

Integration von Menschen mit Behinderung ein.<br />

50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>1


Editorial<br />

Positive Entwicklung dank Eigeninitiative<br />

50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> – ein guter Grund zum Feiern. Wir<br />

blicken mit Stolz zurück und mit Zuversicht in die Zukunft.<br />

Die Gründer konnten seinerzeit kaum erahnen, für welch<br />

bedeutendes Werk sie den Grundstein gelegt haben. Heute<br />

arbeiten 1 100 Menschen mit Behinderung in einem geschützten<br />

Arbeitsplatz. Davon sind über 200 junge Menschen<br />

in einem Ausbildungslehrgang und 340 Mitarbeitende wohnen<br />

in einem unserer Wohnunternehmen.<br />

Auf meinem jährlichen Rundgang durch die <strong>Stiftung</strong> bin<br />

ich immer wieder beeindruckt, wie motiviert Menschen mit<br />

Behinderung arbeiten. Ihre Identifikation mit unseren Auftraggebern<br />

ist überall spürbar. Bemerkenswert ist auch ihre<br />

spontane Art, sie gehen ohne Vorbehalte auf andere Menschen<br />

zu. Kürzlich erzählte mir eine Mitarbeiterin, dass sie<br />

seit 38 Jahren für die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> arbeite und dass es<br />

ihr immer noch super gefalle. In zwei Jahren könne sie ein<br />

Jubiläum feiern und sie freue sich jetzt schon auf das Mittagessen<br />

mit Direktor Pirmin Willi.<br />

Auch die Arbeit unseres Personals ist eindrücklich. Engagiert<br />

und professionell betreuen sie täglich Menschen mit<br />

Behinderung. Diese Zusammenarbeit ist die Basis dafür,<br />

dass es uns gelingt, jährlich zwischen 50 und 60 Mitarbeitende<br />

in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren.<br />

Es ist bemerkenswert, dass wir mit Produkten und Dienstleistungen<br />

für Dritte einen Umsatz von rund CHF 30 Mio.<br />

erzielen und die Wertschöpfung kontinuierlich steigern<br />

können. Für viele renommierte Kunden sind wir zu einem<br />

verlässlichen und wichtigen Partner geworden. Über 140 Mitarbeitende<br />

arbeiten ausserhalb der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> direkt<br />

bei unseren Kunden und sind dort bestens integriert und<br />

akzeptiert.<br />

Seit 10 Jahren darf ich die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> als Präsident begleiten.<br />

Ich freue mich, diese Erfolgsgeschichte mit den Menschen<br />

mit Behinderung, mit dem <strong>Stiftung</strong>srat, der Geschäftsleitung<br />

und dem Personal auch in Zukunft weiterzuschreiben.<br />

Auf dem Weg zum Bahnhof bewundere ich regelmässig die<br />

bunten Schaufensterauslagen des <strong>Brändi</strong>-Shops. Dabei kann<br />

ich auch Mitarbeitende der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> beobachten, wie<br />

sie mit Begeisterung und handwerklichem Geschick verschiedenste<br />

Gegenstände gestalten.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> hat sich über fünfzig Jahre prächtig<br />

entwickelt. Dies ist nicht selbstverständlich. Die Initiative<br />

kam dabei stets von den Verantwortlichen der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Brändi</strong> selbst. Sie waren es, die innovative Ideen umsetzten.<br />

Erfreulich ist, dass der Kanton und die Invalidenversicherung<br />

diesen Pioniergeist finanziell unterstützten. Heute<br />

ist die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> auch ein Wirtschaftsfaktor. In der<br />

Rangliste der grössten Unternehmen in der Zentralschweiz<br />

belegt sie den stolzen 10. Rang. Es ist der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong><br />

gelungen, für viele Menschen mit einer Einschränkung ein<br />

sinnvolles Tätigkeitgebiet zu finden.<br />

National haben sich die Räte kürzlich mit dem Bericht<br />

«Entwicklung der Behindertenpolitik» auseinandergesetzt.<br />

Ein Vorstoss fordert nämlich, dass Massnahmen ergriffen<br />

werden, damit Hindernisse abgebaut werden, welche die<br />

politische Partizipation von Menschen mit Behinderung<br />

erschweren. Dabei geht es vor allem um die Beseitigung<br />

baulicher, technischer, sprachlicher und kommunikativer<br />

Barrieren. Bei der parlamentarischen Beratung wurden die<br />

Organisationen Inclusion Handicap und Agile.ch in der<br />

Kommission persönlich angehört. Dies zeigt auf, dass die<br />

Behindertenpolitik auch auf Bundesebene einen hohen<br />

Stellenwert geniesst und die zuständigen Verbände ihren<br />

Einfluss dabei geltend machen. Die Behindertenpolitik entwickelt<br />

sich ständig weiter, wie dies die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong><br />

tat und tut.<br />

Ich gratuliere der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> zu ihrer tollen Arbeit in<br />

den letzten 50 Jahren. Uns wünsche ich, dass es der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Brändi</strong> weiterhin gelingt, als Pionierin und Innovatorin Aufbauarbeit<br />

für Menschen mit Behinderungen zu leisten.<br />

Otto Wyss, Präsident<br />

Konrad Graber, Ständerat<br />

2 50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>


Standorte<br />

Unsere 15 Unternehmen an<br />

9 Standorten:<br />

01 <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong><br />

AWB Kriens<br />

Ausbildungswohnhaus<br />

AWB Horw<br />

Wohnhaus Horw<br />

Wohnhaus Stöckli Horw<br />

02 Dorfgärtnerei Kriens<br />

03 AWB Littau<br />

04 AWB Rösslimatt, Luzern<br />

05 AWB Willisau<br />

Wohnhaus Bleuen, Willisau<br />

06 AWB Neubrugg, Sursee<br />

07 AWB Sursee<br />

Wohnhaus Sursee<br />

08 Klostergärtnerei, Baldegg<br />

09 AWB Hochdorf<br />

Wohnhaus Hochdorf<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

02 Editorial Positive Entwicklung 03 Standorte 15 Unternehmen 04–05 Interview Sozialer Auftrag und Professionalität<br />

sind kein Widerspruch 06–07 In Zahlen <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> in Zahlen 08 Herausforderungen Das beschäftigt uns 09 News<br />

Es geht nicht ohne Sie! 10 Produktion und Dienstleistungen Lagern Sie ihre Produktion in die Schweiz aus 11 Arbeit<br />

In diesen Bereichen sind wir erfolgreich 12–13 Partnerschaften Arbeit ist für mich wichtig 14–15 Zusammenarbeit<br />

Modelle der Zusammenarbeit 16–17 Ausbildung Sprungbrett Ausbildung 18–19 Neue Werte UN BRK Gleichstellung von<br />

Menschen mit Behinderung 20–<strong>21</strong> Wohnen Wohnen ist mehr als Kuchen backen 22–23 Freizeit Mit Posaune und Multikopter<br />

unterwegs 24–25 Gastronomie Ein wichtiges Standbein 26–27 Gutes Kaufen Neue <strong>Brändi</strong> Produkte 28 Gärtnerei<br />

Ihr Fachgeschäft für’s Grüne<br />

50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>3


Interview<br />

«Sozialer Auftrag und Professionalität<br />

sind kein Widerspruch.»<br />

Seit 50 Jahren integriert die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> Menschen mit Behinderung. Bei Arbeit,<br />

Bildung und Wohnen. Direktor Pirmin Willi über den täglichen Spagat, zwischen<br />

Wertschöpfung und sozialem Engagement.<br />

Weshalb braucht es die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>?<br />

Eine Behinderung kann jeden treffen – mich, wie Sie, jederzeit<br />

und überall! Das ist Realität. Menschen mit Behinderung<br />

suchen Herausforderungen. Sie wollen etwas leisten und Teil<br />

der Gesellschaft sein. Denn Arbeit, Bildung und Wohnmöglichkeiten<br />

sind die Grundlagen für ein individuelles und selbstbestimmtes<br />

Leben. Genauso wie für einen Ständerat, eine<br />

Journalistin, den Gärtner und die Sachbearbeiterin. Die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Brändi</strong> leistet dazu seit 50 Jahren einen wichtigen Beitrag.<br />

Wie nehmen Sie das aktuelle Umfeld wahr?<br />

Im gesellschaftlichen und politischen Umfeld nehmen Entsolidarisierung,<br />

Polarisierung und der raue Umgang mit Minderheiten<br />

und Benachteiligten zu. Die Integration von Menschen<br />

mit Behinderung in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt liegt<br />

jedoch nicht nur im Interesse der Betroffenen, sondern ist eine<br />

Verpflichtung der gesamten Gesellschaft und Volkswirtschaft.<br />

Doch speziell im Kanton Luzern ist der finanzielle Spielraum<br />

bedrückend eng geworden. Sparpaket folgt auf Sparpaket.<br />

Welches sind die Kernwerte der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>?<br />

Was uns auszeichnet, ist die soziale Werthaltung, unsere Professionalität<br />

und eine hohe Innovationskraft. Und das sind keine<br />

Widersprüche. Innovationen sind Grundlage für eine nachhaltige<br />

Unternehmensentwicklung. Nicht einfach Ideen und<br />

Erfindungen sind damit gemeint, sondern die erfolgreiche Umsetzung<br />

von neuen Produkten, Leistungen oder Kooperationen.<br />

Welche Wertschöpfung erzielt die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> damit?<br />

Mit Produkten und professionellen Dienstleistungen erzielen<br />

wir jährlich einen Ertrag von über 30 Millionen Franken.<br />

Wir sind ein attraktiver und verlässlicher Wirtschaftspartner<br />

für die Industrie, das Gewerbe und zahlreiche private Kunden,<br />

auch in einem zunehmend schwierigen Marktumfeld.<br />

Die damit erzielte Wertschöpfung ist beachtlich und entlastet<br />

die öffentliche Hand in erheblichem Masse. Mit rund<br />

1 800 Beschäftigen sind wir einer der grössten Arbeitgeber<br />

in der Zentralschweiz.<br />

Wie ermöglichen Sie die Integration in die Arbeitswelt?<br />

Dies ermöglichen wir Menschen mit Behinderung mit einem<br />

breiten Spektrum an geschützten Arbeitsplätzen. Unsere Leistungen<br />

der beruflichen Abklärung dienen der Standortbestimmung<br />

oder der Berufsfindung. Mit Arbeitstrainings, Job Coaching<br />

und Supported Education unterstützen wir gezielt die<br />

Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Dazu kommen<br />

zahlreiche Grundausbildungsangebote mit Fähigkeitszeugnis<br />

oder Berufsattest. Zusätzlich unterstützen differenzierte<br />

Wohnangebote die Teilhabe der Menschen mit Behinderung<br />

in allen Facetten des Lebens.<br />

Wie unterstützt die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> Jugendliche und<br />

junge Erwachsene?<br />

Wir fördern und begleiten Jugendliche in eine langfristig<br />

eigenständige Lebensführung mit der Kombination von Berufsbildung,<br />

Arbeiten und Wohnen. Dabei pflegen wir gezielt<br />

die Kooperation mit der Wirtschaft und den Berufsbildungsinstitutionen.<br />

Was heisst das in Zahlen?<br />

Wir bieten Berufslehren in fast allen Branchen an und haben<br />

über 220 Lernende in Ausbildung oder Abklärung. Im letzten<br />

Jahr durften wiederum über 60 Lernende ihren erfolgreichen<br />

Lehrabschluss feiern.<br />

4 50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>


«Es braucht eine starke Organisation wie die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>, die sich für Menschen mit Behinderung einsetzt.» Pirmin Willi.<br />

Zurück zu den Wohnangeboten. Was sind hier die Trends?<br />

So wie die Bereiche Arbeit und Bildung hat sich auch das<br />

Wohnangebot in den letzten 50 Jahren radikal verändert.<br />

Der Trend geht weg von Wohnhäusern und hin zu externen<br />

Wohngemeinschaften und Wohnen im Quartier. Die Menschen<br />

mit Behinderung sollen mitbestimmen dürfen, wo und<br />

wie sie leben möchten.<br />

Welches ist die grösste Herausforderung?<br />

Der tägliche Spagat zwischen betriebswirtschaftlichem und<br />

sozialem Auftrag. Dieser ist für die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> anspruchsvoll.<br />

Für Wirtschaftskunden zählen Qualität, Preis und Termintreue.<br />

Die Mitarbeitenden mit Behinderung und Lernenden<br />

haben ebenso ihre berechtigten Erwartungen. Sie wollen<br />

attraktive Arbeitsplätze, Perspektiven und eine fachkompetente<br />

Begleitung und Förderungen. Und der dritte Player, der<br />

Kanton, fordert eine hohe Betreuungsqualität der Menschen.<br />

Dies bei laufend reduzierter Leistungsabgeltung.<br />

Wie gehen Sie damit um?<br />

Der Erfolg der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> basiert nicht auf Patentrezepten.<br />

Wir sind erfolgreich, weil wir uns unserem Leitsatz «sozial<br />

und professionell» verpflichtet fühlen. Wir sind glaubwürdig,<br />

weil wir unsere Werte nach innen wie nach aussen kongruent<br />

leben und kommunizieren.<br />

Was können Politik, Gesellschaft und Unternehmen<br />

zum Erfolg beitragen?<br />

Die Schweiz hat sich mit dem Beitritt zur Behindertenrechtskonvention<br />

verpflichtet, Menschen mit Behinderung eine selbstbestimmte<br />

Lebensführung und die volle und wirksame Teilhabe<br />

zu ermöglichen. Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung<br />

einer toleranteren und offeneren Gesellschaft. Hierzu braucht<br />

es ein verbindliches Engagement aller. Schaffen wir weiterhin<br />

eine Win-win-Situation, die für alle Beteiligten Vorteile bringt. <<br />

Zur Person<br />

Pirmin Willi steht der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> seit August 2004 als<br />

Direktor vor. Zuvor war er neun Jahre im Gesundheitswesen<br />

engagiert, erst als Vorsteher Spitalwesen des Kantons<br />

Luzern, danach als Geschäftsleitungsmitglied in<br />

der Klinik St. Anna. Sein beruflicher Werdegang führte ihn<br />

ursprünglich von der Luftverkehrslehre bei der Swissair<br />

über die betriebswirtschaftliche Fachhochschule in leitende<br />

Funktionen im internationalen Rohkaffeehandel und<br />

später bei Adidas in der Distribution und Logistik. Pirmin<br />

Willi ist verheiratet und Vater dreier erwachsener Kinder.<br />

50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>5


In Zahlen<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> in Zahlen<br />

4<br />

3 1<br />

Organisation<br />

9 Unternehmen, die Dienstleistungen<br />

und Ausbildungen anbieten<br />

5 Unternehmen mit individuellen<br />

Wohnangeboten<br />

4 Fachgeschäfte im Detailhandel<br />

3 Restaurants<br />

5<br />

9<br />

1 Gärtnerei<br />

Finanzen 2018<br />

Budget CHF 83,8 Mio.<br />

Eigenleistungen 52 %<br />

IV-Ausbildungsbeiträge 15 %<br />

Kanton und Gemeinden 32 %<br />

Verlust 1 %<br />

5<br />

19<br />

Wohnen und Freizeit:<br />

340 Bewohnerinnen<br />

und Bewohner<br />

Wohnunternehmen mit Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern<br />

im Alter von 16 bis 73 Jahren.<br />

Aussenwohngruppen in der<br />

Stadt und auf dem Land –<br />

individuelle Wohnformen.<br />

1100 Geschützte<br />

Arbeitsplätze<br />

ausserhalb<br />

148Arbeitsplätze<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong><br />

6 50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>


1 830 Personen Belegschaft<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

1 050 Mitarbeiter mit Behinderung<br />

200 Lernende<br />

580 Fachpersonen = 10 Personen<br />

Dienstleistungen für Private<br />

und Industrie, für Gewerbe<br />

und Verwaltung<br />

Ausbildungen<br />

200<br />

50<br />

Ausbildungsniveaus<br />

Lernende<br />

Berufe in fast allen<br />

Berufsfeldern<br />

Ausbildungen in der<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> und<br />

Ausbildungen im ersten<br />

Arbeitsmarkt<br />

Interne Berufsschule<br />

200 Lernende<br />

Für jeden Lernenden<br />

ein individuelles<br />

Lernprogramm<br />

EFZ, Eidg. Fähigkeitszeugnis<br />

EBA, Eidg. Berufsattest<br />

PrA, Praktische Ausbildung<br />

nach den Insos*<br />

*Nationaler Branchenverband der Institutionen<br />

für Menschen mit Behinderung.<br />

Nach einer erfolgreich abgeschlossenen<br />

Ausbildung auf den Niveaus EBA und EFZ<br />

liegen die Integra tionschancen bei 85 %.<br />

Gärtnerei<br />

Druck und Papier<br />

Facility Management<br />

Gastronomie<br />

Detailhandel<br />

Industriedienstleistungen<br />

Warum der Name «<strong>Brändi</strong>»?<br />

Das Grundstück in Horw, auf dem die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong><br />

1968 gebaut hat, hatte den Flurnamen <strong>Brändi</strong>.<br />

Für diesen Flurnamen gibt es verschiedene Interpreta<br />

tionen und Erklärungen:<br />

> Auf dem Grundstück stand ein Bauernhof, der aus<br />

unerklärlichen Gründen mehrmals abbrannte.<br />

Der Hof wurde zum <strong>Brändi</strong>hof, und daraus entstand<br />

der Flurname <strong>Brändi</strong>.<br />

> Auf dem Grundstück stand ein Bauernhof. Der Bauer<br />

war spielsüchtig und mehrmals hoch verschuldet.<br />

Er war immer der Geprellte, «de Brännti». Daraus wurde<br />

der Flurname <strong>Brändi</strong> abgeleitet.<br />

> Vielleicht kennen Sie die Geschichte ganz anders.<br />

Wenn das so ist, schicken Sie uns bitte ein Mail an<br />

stiftung@braendi.ch. Wir sind gespannt.<br />

50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>7


Herausforderungen<br />

Finanzierung – Sicherheit<br />

Die Sparpolitik des Kantons Luzern<br />

und die Abhängigkeit von politischen<br />

Entscheiden sind für die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Brändi</strong> grosse Herausforderungen.<br />

Die Aufträge des Kantons machen<br />

31 % unseres Budgets aus. Unabhängig<br />

davon, wie gut unsere Leistungen<br />

sind, kürzt der Kanton. Zusätzlich<br />

fordert er immer wieder rückwirkend<br />

Geld zurück. Dieser Mechanismus<br />

verunsichert.<br />

Anspruchsvollere<br />

Betreuung<br />

Wir stellen fest, dass das Verhalten<br />

der Menschen mit geisti<br />

gen Behinderungen wie auch<br />

das der Menschen mit psychischen<br />

Beeinträchtigungen komplexer<br />

geworden ist. Die Betreuung<br />

und Begleitung wird<br />

intensiver. Wir brauchen auch<br />

in Zukunft gut ausgebildetes<br />

Fachpersonal in diesem Bereich.<br />

Fachpersonal<br />

in allen Bereichen<br />

Auch in Zukunft wollen wir ein professioneller<br />

Dienstleister sein. Die Leistungen<br />

werden an der Basis erbracht.<br />

Wir brauchen also geeignetes Fachpersonal<br />

in allen Bereichen: in der Betreuung<br />

und Begleitung, aber auch in<br />

der Produktion, im Verkauf, in der IT<br />

und in der Verwaltung. Ein wichtiger<br />

Stellenwert hat bei uns die Unternehmenskultur:<br />

«Wir sind <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>».<br />

Das<br />

beschäftigt<br />

uns<br />

Auftragsbeschaffung<br />

Jeden Morgen stehen 1 100 Menschen<br />

mit Behinderung vor unseren<br />

Türen und wollen arbeiten.<br />

Unsere Aufgabe ist es, diese Menschen<br />

sinnvoll zu beschäftigen<br />

und sie auszubilden. Sie wollen<br />

etwas leisten und einer sinnvollen<br />

Arbeit nachgehen. Die Beschaffung<br />

von interessanten Aufträgen<br />

ist eine wichtige Aufgabe. Wir<br />

bewegen uns in regionalen und<br />

internationalen Märkten und arbeiten<br />

zu markt- und branchenüblichen<br />

Preisen. Unsere stärksten<br />

Konkurrenten sind Billiglohnländer.<br />

Digitalisierung und Robotik<br />

Als erfolgreiches KMU sind für uns beide Themen<br />

wichtig. Die Arbeitsprozesse verändern<br />

sich sehr schnell. Mit einem Roboter kann man<br />

heute Teile in einer hohen Genauigkeit fertigen.<br />

Unsere Kunden fordern diese Genauigkeit.<br />

Wer nicht mithalten kann, ist weg vom Fenster.<br />

Bei uns arbeiten Menschen mit Behinderung<br />

bereits am Roboter. Wir haben sie entsprechend<br />

ausgebildet. Wie können diese Menschen<br />

in Zukunft in der digitalisierten Welt mit -<br />

ar beiten? Diese Frage beschäftigt uns stark.<br />

Wohnbedürfnisse ändern<br />

Menschen mit Behinderungen wohnen<br />

oft über eine lange Zeit in der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Brändi</strong>. Sie haben unterschiedliche Vorstellungen<br />

davon, wie ihr Zuhause sein<br />

soll. Zudem verändern sich mit der Zeit<br />

die Bedürfnisse. Man möchte vielleicht<br />

mit jemand anderem zusammenwohnen.<br />

Die einen wünschen sich eine Einzimmerwohnung,<br />

andere wollen die Wohngemeinschaft<br />

wechseln. Die einen<br />

brauchen intensive Betreuung, andere<br />

nicht. Unsere Aufgabe ist es, ein möglichst<br />

passendes Angebot zur Verfügung<br />

zu stellen und neue Wohnbedürfnisse<br />

wahrzunehmen, damit sich<br />

bei uns jede und jeder zu Hause fühlt.<br />

8 50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>


News<br />

Es geht nicht ohne Sie!<br />

Ihre Spende hilft, die Arbeitssituation für Menschen<br />

mit Behinderung in Willisau zu verbessern.<br />

In Willisau begleiten und fördern wir die berufliche Entwicklung von 115 Menschen<br />

mit Behinderung. Für die regionale Wirtschaft sind wir ein attraktiver Partner. Unsere<br />

gute Leistungsqualität ist bekannt und hilft mit, die Arbeitsplätze zu sichern. Unsere<br />

Mitarbeitenden engagieren sich mit grosser Freude und identifizieren sich stark mit<br />

ihrer Arbeit. Sie gibt ihnen Selbstvertrauen und eine stabile Tagesstruktur. Die Produktionsräume<br />

in Willisau sind in die Jahre gekommen. Die Arbeitssituation ist eng,<br />

die Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt. Diese Situation muss dringend verbessert<br />

werden. Bei der Umsetzung unseres Projekts sind wir auf Spenden angewiesen.<br />

Weitere Informationen finden Sie im beigelegten Spendenbrief.<br />

Oder unter www.braendi.ch/spenden.<br />

Unser Konto<br />

Luzerner Kantonalbank<br />

6002 Luzern, 60-41-2<br />

IBAN: CH08 0077 8160 7123 1203 9<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> Spendenzweck<br />

Verbesserung der Arbeitssituation<br />

von Menschen mit<br />

Behinderung in Willisau<br />

18 Meter Schaufenster<br />

Im AWB Rösslimatt, unserem Druck-,<br />

Versand- und Kundenservice-Center,<br />

verändert sich vieles. Die Produktion<br />

und die Ausbildungsangebote wurden<br />

auf die Marktbedürfnisse ausgerichtet.<br />

Die neue Schaufenstergestaltung<br />

ist der visuelle Ausdruck des Aufbruchs<br />

in die moderne Zukunft. Von<br />

aussen sind die Veränderungen unübersehbar.<br />

Innen spürt man die neue<br />

Dynamik.<br />

Erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Luga<br />

Geschirr gegen Geld – Geld gegen Geschirr. So einfach funktioniert<br />

das Mehrwegsystem bei den Essensständen an der Luga. Seit 5 Jahren<br />

nehmen die Teams der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> das schmutzige Geschirr<br />

zurück und zahlen das Depotgeld aus. Die Gäste müssen nicht mehr<br />

anstehen, um das Depot zurückzuholen. Über 26 000 Zweifränkler gehen<br />

dabei über den Tisch. Der Job ist bei Menschen mit Behinderung<br />

beliebt. Einen Tag an der Luga mitarbeiten, das wünschen sich viele.<br />

Für 57 Personen geht dieser Wunsch in Erfüllung. Weitere <strong>Brändi</strong>-<br />

Teams helfen beim Auf- und Abbau der Luga-Zelte. Im Luga-Restaurant<br />

von Tavola räumen Menschen mit Behinderung die Tische ab und<br />

waschen das Geschirr. Für die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> ist die Zusammenarbeit<br />

mit der Messe Luzern ein grosser Erfolg, weil die Mitarbeitenden<br />

die grosse Wertschätzung des Luga-Teams spüren. <<br />

Die LUGA ist eine zentralschweizer Frühlingsmesse<br />

und gilt als Treffpunkt und Marktplatz von Wirtschaft,<br />

Gesellschaft und Kultur.<br />

50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>9


Produktion und Dienstleistungen<br />

Lagern Sie Ihre Produktion<br />

in die Schweiz aus!<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> bietet Menschen mit Behinderung Ausbildungen und Arbeitsangebote<br />

in möglichst vielen Branchen an. 1 100 Mitarbeitende wollen<br />

jeden Tag arbeiten, ganz gleich, ob die Wirtschaftslage nun rosig oder harzig ist.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> ist als soziale Institution, auch im Bereich<br />

der marktfähigen Dienstleistungen, stark positioniert.<br />

Sie ist im regionalen und internationalen Umfeld sehr erfolgreich.<br />

Die Mitarbeitenden und Lernenden sind die fixe<br />

Grösse des Unternehmens. Ganz gleich, wie die Wirtschaftslage<br />

auch ist, Menschen mit Behinderung können nicht wegen<br />

Auftragsmangel entlassen werden.<br />

Strategie der Diversifizierung<br />

Während sich die meisten Firmen auf das Kerngeschäft konzentrieren,<br />

fährt die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> die Strategie der Diversifizierung.<br />

Der Grund dafür sind die Bedürfnisse der Menschen<br />

mit Behinderung. Stellen Sie sich vor, Sie würden<br />

zum Beispiel 20 Jahre bei der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> arbeiten. Dann<br />

ist es sehr wichtig, dass das Arbeitsumfeld stimmt. Es<br />

braucht eine sinnvolle Arbeit, bei der man sich beweisen<br />

kann. Es braucht die Vielfalt und ein professionelles Umfeld,<br />

das gute Arbeitsergebnisse zulässt. Und für Menschen<br />

mit Behinderung besonders wichtig: Es braucht Fachspezialisten,<br />

die einen dabei unterstützen, wenn man Hilfe bei<br />

sozialen Themen braucht. Die Vielseitigkeit des Dienstleistungsangebots<br />

macht es möglich, Arbeitsplätze in verschiedenen<br />

Branchen anzubieten.<br />

Ausbildungen in professionellem Umfeld<br />

Auch das Ausbildungsangebot muss laufend den Ausbildungswünschen<br />

und der technischen Entwicklung angepasst<br />

werden. Es hat grossen Einfluss auf die Branchen,<br />

in denen die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> industrieseitig aktiv ist. Weil<br />

das Ziel jeder Ausbildung die Integration in den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt ist, muss die Ausbildung in einem Umfeld<br />

umgesetzt werden, das den Bedingungen im allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt entspricht. Nur so ist die Integration<br />

erfolgreich. <<br />

10 50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>


Arbeit<br />

Industrie<br />

> Metallverarbeitung<br />

> Holzverarbeitung<br />

> Montagen/Assembling<br />

> Elektrotechnische<br />

Montage<br />

> Verpacken/Versenden<br />

> Konstruktion<br />

> Personalverleih<br />

Detailhandel<br />

> Dorfgärtnerei Kriens<br />

> <strong>Brändi</strong>-Shop Luzern<br />

> <strong>Brändi</strong>-Shop Willisau<br />

> <strong>Brändi</strong>-Shop Horw<br />

> <strong>Brändi</strong>-Shop online<br />

> Lieferungen Fachhandel<br />

Spielwaren<br />

CH + D<br />

Gastronomie<br />

> Rest. Rubinette<br />

> Rest. Cayenne<br />

> Rest. Bison<br />

> Personalverleih<br />

Facility<br />

Management<br />

> Hauswartung<br />

> Reinigung<br />

> Malerei<br />

> Gartenunterhalt<br />

> Personalverleih<br />

Druck und Papier<br />

> Lettershop<br />

> Digitaldruck<br />

> Druckweiterverarbeitung<br />

> Versandhandel<br />

> Personalverleih<br />

In diesen Bereichen ist die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> erfolgreich aktiv.<br />

Druck und Papier<br />

Wir drucken und verarbeiten Papier, versenden Produkte<br />

und bieten kaufmännische Leistungen aller Art an. Wir<br />

stellen auch Schulungsunterlagen her. Eine wichtige Aufgabe<br />

ist die Ausbildung und Begleitung von Menschen<br />

mit psychischen Beeinträchtigungen Im Alltag. Wer mit<br />

uns zusammenarbeitet, erhält professionelle Leistungen<br />

und trägt soziale Verantwortung.<br />

André Knaurek<br />

Leiter <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> AWB Rösslimatt<br />

Industrielle Montagen aller Art<br />

In diesem Bereich suchen wir immer Aufträge. Wir montieren<br />

mechanische und elektrotechnische Baugruppen und<br />

Geräte, bauen Steuerungseinheiten auf und verdrahten sie.<br />

Kabelkonfektion, Verbindungstechniken und Ultraschallschweissen<br />

gehören auch zu unseren Kernkompetenzen.<br />

Alfons Balmer<br />

Leiter <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> AWB Kriens<br />

Beginnen wir noch heute mit Ihrem Projekt<br />

Unsere Spezialistinnen und Spezialisten<br />

beraten Sie gerne – Sie erreichen uns<br />

unter der E-Mail-Adresse stiftung@braendi.ch<br />

50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>11


Partnerschaften<br />

Arbeit ist für mich<br />

wichtig<br />

Die meisten Menschen definieren sich über<br />

die Arbeit. Sie gibt vielen Halt und Lebenssinn.<br />

Die Arbeit ist ein wichtiger Integrationsfaktor.<br />

Der Arbeitsplatz ist ein Ort, wo<br />

man Beziehungen knüpfen und an den man<br />

regelmässig hingehen kann. Das gibt Sicherheit.<br />

Am Arbeitsplatz ist etwas los, und<br />

er zieht einen raus aus den eigenen vier<br />

Wän den. Es ist ein Ort, an dem man sich<br />

messen kann. Leistung macht stolz und bildet<br />

Selbstvertrauen. Und Erfolg zu haben,<br />

wertet die Arbeit zusätzlich auf. Man spürt,<br />

dass man gefragt ist und es darauf ankommt,<br />

ob man zur Arbeit erscheint oder nicht.<br />

Bruno Lötscher<br />

Sein Arbeitsplatz ist in der Werkgruppe<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> Willisau, und das seit<br />

1996. «Es gefällt mir sehr gut, es gibt<br />

immer etwas Neues. Schrauben verpacken<br />

oder Beutel falten. Interessant ist<br />

es auch mit den Leuten. Ein paar kenne<br />

ich schon lange, von der Schule in<br />

Hohenrain.»<br />

Menschen treffen Menschen<br />

Leute am Arbeitsplatz zu treffen, ist besonders wichtig.<br />

Für viele ist es der Ort, an dem man Menschen<br />

trifft. Inklusion im Arbeitsprogramm, zusammen im<br />

Team etwas erreichen, ein gutes Produkt herstellen,<br />

das schlussendlich gekauft wird – das alles motiviert.<br />

Viele Mitarbeitende kennen die Auftraggeber<br />

persönlich. Und wenn einen der Kunde auch im Hallenbad<br />

oder beim Fussballmatch grüsst, dann wird<br />

das als sehr grosse Wertschätzung wahrgenommen.<br />

Trotzdem gibt es behinderte Menschen, die nicht<br />

gerne sagen, dass sie in der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> arbeiten.<br />

Sie sagen ihren Kollegen, ihr Arbeitgeber sei<br />

BRACK oder die Suva. Das stimmt ja auch ein bisschen<br />

und zeigt, wie sehr sich die Mitarbeitenden<br />

mit ihrem «indirekten» Arbeitgeber identifizieren.<br />

Angela Stocker<br />

«Ohne Arbeit wäre es mir langweilig,<br />

seit 15 Jahren arbeite ich im AWB Hochdorf.<br />

Zuerst war ich in der Kantine beschäftigt,<br />

jetzt arbeite ich in der Werkstatt<br />

an der Blistermaschine. Ich bin<br />

gerne mit den Kolleginnen und Kollegen<br />

zusammen, da läuft immer etwas. Ich<br />

will unbedingt im Seetal bleiben, denn<br />

hier kenne ich sehr viele Leute.»<br />

12 50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>


Milena Bono<br />

«Ich arbeite in der Küche vom Restaurant<br />

Rubinette. Manchmal in der warmen Küche,<br />

manchmal bei den Patisserien. Ich<br />

bin für die Vorbereitungen, das Mis en<br />

place, zuständig. Ich fange am Morgen<br />

um 7 Uhr an und bin um 15.30 Uhr fertig.<br />

Es gefällt mir gut, und die Chefs<br />

sind nett. Aber trotzdem würde ich gerne<br />

wieder in einem Spital oder in einem<br />

Altersheim arbeiten.»<br />

Silvia Thalmann<br />

Seit fast zehn Jahren arbeitet sie in der<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> Willisau. «Zuerst war<br />

ich in der Küche und jetzt in der Werkgruppe.<br />

Ich arbeite einfach gerne, das<br />

ist wichtig für mich. Ich muss immer<br />

etwas tun und mein Bestes zeigen.»<br />

Roy Boselli<br />

Mitarbeiter Mechanik in Kriens. «Ich kann<br />

nicht Däumchen drehen. Ich arbeite einfach<br />

gerne, Arbeit ist wichtig für mich.<br />

Ich arbeite rüüdig gärn. Gewöhnlich bin<br />

ich ca. 50 % am Roboter, und den Rest<br />

arbeite ich an gewöhnlichen Maschinen.<br />

Was ich sagen will: Die Leute sind nett,<br />

auch die Chefs, das ist wichtig.»<br />

Marco Stadelmann<br />

«Meine Schreinerkollegen beneiden mich,<br />

weil ich mit der modernsten CNC-Maschine<br />

arbeiten darf. Das esch bäumig.» Ich<br />

arbeite seit 23 Jahren in der Schreinerei<br />

in Kriens. «Es gefällt mir gut, und ich<br />

bin sehr froh, dass ich einen Job habe,<br />

das ist nicht selbstverständlich.»<br />

50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>13


Zusammenarbeit<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> arbeitet mit über<br />

2 000 Firmen zusammen. Die aufgeführten<br />

Partner wurden nach dem<br />

Zufallsprinzip ausgewählt:<br />

Dienstleistungen<br />

für Private, für<br />

Industrie, Gewerbe<br />

und Verwaltungen<br />

«Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> ist ein erfolgreiches<br />

Wirtschaftsunternehmen, das im<br />

interna tionalen Wettbewerb besteht.»<br />

Private und Firmen sollen Arbeiten an die<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> auslagern. Dabei denkt<br />

die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> nicht nur an Einzelaufträge,<br />

sondern an ganze Produktionsketten<br />

oder Teile davon. Wenn Unternehmen<br />

Arbeiten auslagern wollen oder<br />

müssen, gibt es gute Alternativen zum<br />

Ausland. Auslagern in der Schweiz, heisst<br />

der Ansatz. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> ist eine<br />

zuverlässige Adresse in der Nähe. Sie will<br />

einfache Arbeiten in der Schweiz behalten.<br />

Damit sollen die Arbeitsplätze für Menschen<br />

mit Behinderung langfristig gesichert<br />

werden. Produktionsaufträge und<br />

Dienstleistungen werden professionell ausgeführt.<br />

Die Produktionsmittel sind auf<br />

dem neuesten Stand, und die Mitarbeitenden<br />

haben das notwenige Fachwissen.<br />

Modelle der Zusammenarbeit<br />

Die Zusammenarbeit mit der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong><br />

hat span nende Facetten. Das Auslagern<br />

von Einzelaufträgen greift zu kurz. Durch verschiedene<br />

Kooperationsmodelle können<br />

ganze Produktions- und Dienstleistungsprozesse<br />

ausgelagert werden. In der Zusammenarbeit<br />

ist die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> für viele<br />

Ideen offen. Wichtig ist dabei, dass für möglichst<br />

alle Beteiligten Vorteile entstehen.<br />

01 Einzelaufträge<br />

Für Private, Industrie, Gewerbe und<br />

Verwaltung. Dienstleistungen in 14 Branchen.<br />

02 Auslagerung<br />

Auslagern ganzer Produktionsketten oder Teile<br />

davon in die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>.<br />

03 Shop-in-Shop-Produktion<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Brändi</strong> arbeiten in den Räumen des Auftraggebers.<br />

Sie werden von Gruppenleiterinnen und<br />

Grup penleitern der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> geführt.<br />

04 Arbeitsgemeinschaften<br />

Akquisition und Ausführung von Maler-, Gartenund<br />

Reinigungsarbeiten sowie anderer Aufträge.<br />

In Kooperation mit externen Fachkräften<br />

aus KMU.<br />

05 Personalverleih<br />

Anstelle von einzelnen oder mehreren<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf<br />

Zeit oder für einen bestimmten Auftrag.<br />

06 Kooperation Ausbildung<br />

Austausch von Lernenden zwischen<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> und einem KMU.<br />

07 Integration<br />

Unternehmen im allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

stellen Menschen mit Be hinderung<br />

nach der Ausbildung ein. <<br />

Striebig<br />

CNC-Fertigung<br />

von Spezialteilen und<br />

Baugruppen montage<br />

an <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong><br />

ausgelagert.<br />

14 50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>


BRACK.CH AG<br />

10 Mitarbeitende permanent<br />

in der Logistik<br />

eingesetzt. Integrationspartner,<br />

3 Mitarbeitende<br />

fest angestellt.<br />

Pistor AG<br />

6 Personen permanent<br />

in der Logistik<br />

eingesetzt. Ausbildungspartner.<br />

Coiffure Fuchs<br />

Ausbildungspartner,<br />

bildet Lernende als<br />

Coiffure aus.<br />

<strong>Stiftung</strong> für<br />

Konsumentenschutz<br />

Kunden Dienstleistungscenter<br />

inkl. Administration<br />

an die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong><br />

ausgelagert.<br />

CSS Versicherung<br />

Einzelaufträge,<br />

Kopieren, Kuvertieren<br />

und Versenden.<br />

Chocolat<br />

Schönenberger<br />

10 Mitarbeitende permanent<br />

in der Produktion<br />

eingesetzt.<br />

Brunner<br />

Medien AG<br />

Einzelaufträge Druckweiterverarbeitung.<br />

Ausbildungspartner.<br />

Schindler<br />

Aufzüge AG<br />

Ein Team der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Brändi</strong>, 15 Mitarbeitende,<br />

arbeiten seit 2014 im Betrieb<br />

der Firma Schindler.<br />

Zusätzlich Einzelaufträge.<br />

Coop<br />

Einzelaufträge,<br />

Montage Büchsenöffner,<br />

Kap selheber, Sparschäler.<br />

Ankauf von Biopflanzen und<br />

Gewürzen. «Miini Region»<br />

Personalverleih Pilatusmarkt<br />

Kriens.<br />

Leister AG<br />

Mitentwicklung und<br />

Produktion der Geräteboxen<br />

für Industrieföhn<br />

durch <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Brändi</strong>.<br />

Burkhardt<br />

Malergeschäft<br />

GmbH<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Maleraufträge. Ausbildungspartner,<br />

Personalverleih.<br />

Tisch und Stuhl AG<br />

Ausbildungspartner,<br />

bildet Schreiner aus.<br />

Sealed Air<br />

Montage und Verdrahten<br />

der Steuerungskasten, Materialeinkauf,<br />

Lagerbewirtschaftung<br />

und Produktion<br />

durch <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>.<br />

Maya-Popcorn<br />

Popcorn-Produktion an<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> ausgelagert.<br />

2 Mitar beitende<br />

im Betrieb von Maya<br />

eingesetzt.<br />

SPEWE AG<br />

Produktionskette<br />

Isolationsschneidegeräte<br />

für die Märkte Schweiz<br />

und Deutschland an <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Brändi</strong> ausgelagert.<br />

Gärtnerei<br />

Schwitter<br />

Einzelaufträge Pflanzengrosshandel<br />

und Ausbildungspartner.<br />

Dorf gärtnerei<br />

in Pacht.<br />

Kloster Baldegg<br />

Umgebungspflege der<br />

Klosteranlage. Betrieb<br />

der Klostergärtnerei<br />

in Pacht.<br />

SFS Unimarket<br />

Produktionskette an<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> ausgelagert.<br />

Es werden 4 Mio.<br />

Dosen Kleineisenwaren<br />

pro Jahr abgefüllt.<br />

Medela AG<br />

Herstellung der Medizingeräte<br />

an die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Brändi</strong> ausgelagert.<br />

Einkauf, Lagerung und<br />

Lieferung.<br />

50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>15


Ausbildung<br />

Sprungbrett Ausbildung<br />

Eine Ausbildung bei der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> ist für viele Menschen mit einer Lernbehinderung<br />

der erste Schritt auf dem Weg in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Wir begleiten<br />

über 200 Jugendliche während ihrer Ausbildung.<br />

«Grundsätzlich kann man bei uns jeden Beruf lernen»,<br />

sagt Carlo Piani, der Leiter Berufliche Integration.<br />

Die Ausbildung kann in einem Unternehmen<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> oder extern bei einem<br />

Ausbildungspartner erfolgen. Das sind Lehrbetriebe,<br />

die mit der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> zusammenarbeiten.<br />

Die Ausbildungsprogramme werden von<br />

den Berufsverbänden vorgegeben.<br />

Allgemeiner Arbeitsmarkt als Ziel<br />

Bei internen Ausbildungen werden die Jugendlichen<br />

von qualifizierten Ausbildnern begleitet.<br />

Dies nicht nur in fachlicher, sondern auch in pädagogischer<br />

Hinsicht. Die Grundkenntnisse werden<br />

in Lehrlingsabteilungen vermittelt, die Lernenden<br />

absolvieren verschieden lange Praktika<br />

bei Firmen im allgemeinen Arbeitsmarkt. Oft wird<br />

das ganze letzte Lehrjahr dort abgeschlossen. «Es<br />

ist wichtig, dass sich die Lernenden rechtzeitig<br />

an die Berufskultur im allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

gewöhnen und sie schon früh Beziehungen im<br />

Arbeitsmarkt schaffen. Das erhöht die Integrationschancen»,<br />

sagt Carlo Piani.<br />

Jobcoach an der Seite<br />

Die Ausbildungen bei externen Partnern werden<br />

durch die Jobcoaches der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> begleitet.<br />

Zusammen mit dem Lernenden wird ein geeig neter<br />

Ausbildungsbetrieb gesucht. Die Ausbildungspartner<br />

übernehmen die fachliche Ausbildung.<br />

Der Jobcoach ist die Drehscheibe zwischen Ausbildungsbetrieb,<br />

Lernenden, der IV und der Berufsschulen.<br />

Individuelle Programme<br />

Alle Lernenden besuchen die öffentliche Berufsschule. Wenn notwendig,<br />

werden sie in der internen Berufsschule der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> individuell,<br />

unterstützt. Das bedeutet, dass die interne Berufsschule über<br />

200 verschiedene massgeschneiderte Grund- und Ergänzungsprogramme<br />

führt. «Das Ziel jeder Ausbildung heisst weiterkommen», sagt Carlo<br />

Piani. «Wir verstehen darunter, die Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt,<br />

aber auch die langfristige Unabhängigkeit und die soziale<br />

und kulturelle Integration jedes Einzelnen in die Gesellschaft.»<br />

Olympiade als Einstieg<br />

Im August 2017 haben 60 Lernende ihre Ausbildung begonnen. An den<br />

Starttagen lernten sie ihre Ausbildner kennen und nahmen an der<br />

Bauernolympiade teil. Butter stampfen, Kühe dekorieren, Schiessen<br />

und vieles mehr. Wir haben gefragt, was sie von sich und dem Lehrbetrieb<br />

erwarten. Jetzt nach acht Monaten fragten wir, ob sich die Erwartungen<br />

erfüllt haben.<br />

Über 200 Lernende<br />

Interne Ausbildungen in 50 Berufen und in 17 Berufsfeldern.<br />

Externe Ausbildung in fast jedem Beruf möglich. Nach einer<br />

erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung auf den Niveaus EBA<br />

und EFZ liegen die Integrationschancen bei 85 %.<br />

Ausbildungslevel<br />

> EFZ, Eidg. Fähigkeitszeugnis<br />

> EBA, Eidg. Berufsattest<br />

> PrA, Praktische Ausbildung nach den Insos*<br />

*Nationaler Branchenverband der Institutionen für Menschen mit Behinderung.<br />

16 50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>


Enrico Hug<br />

Jonas Tunger<br />

Schreiner EBA<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>, AWB Kriens<br />

Holz ist seine Leidenschaft, deshalb will er Schreiner werden.<br />

Das Arbeiten mit Holz macht ihm auch deshalb Spass,<br />

weil es so abwechslungsreich ist. Er startete mit einem guten<br />

Gefühl und wollte sich voll auf die Ausbildung konzentrieren.<br />

Das ist ihm gelungen, wie er sagt: «Es läuft alles<br />

problemlos. Das Arbeiten wird immer spannender, man<br />

kann verschiedene Arbeiten machen.» Im Winter absolvierte<br />

er bei der Fachschreinerei Müller in Sarnen ein Praktikum.<br />

«Ich bin viel auf Montage, das ist cool», so seine Zwischenbilanz.<br />

Für die weitere Ausbildung ist Enrico Hug<br />

zuversichtlich und sehr motiviert: «Mein Ziel ist es, nach<br />

dem Berufsattest gleich das Eidg. Fähigkeitszeugnis zu<br />

absolvieren.»<br />

Fachmann Betriebsunterhalt EFZ<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>, AWB Kriens<br />

Gross war die Freude, aber Jonas Tunger hatte auch Bedenken,<br />

ob alles reibungslos läuft. «Ich habe gute Voraussetzungen,<br />

dass es klappt», hatte er im Sommer motiviert gesagt.<br />

Nach acht Monaten Ausbildung bilanziert Jonas Tunger: «Ich<br />

habe sehr positive Erfahrungen gemacht. Man setzt sich selber<br />

unter Druck und will schnell eine gute Leistung bringen.<br />

Ich habe Tricks gelernt, wie ich mit diesem Druck gut umgehen<br />

kann.» Jonas Tunger hat hohe Ansprüche an sich selber,<br />

das zeigte sich bereits beim Start. Er nahm sich vor, seine<br />

Schwächen zu verbessern und seine Stärken weiterzuentwickeln.<br />

Ist das gelungen? «Es geht nicht ganz so schnell, wie<br />

ich erwartet hatte, aber ich bin auf gutem Weg und merke,<br />

dass ich Fortschritte mache», sagt Jonas Tunger.<br />

Schreiner Vorlehre<br />

Wiedemann AG in Reinach AG<br />

Nino Carbonara<br />

«Ich begann mein Vorlehrjahr sehr motiviert und mit einem<br />

guten Gefühl, weil ich den Betrieb bereits kannte. Es gefällt<br />

mir richtig gut», sagt Nino Carbonara. «Ich arbeite sehr gerne<br />

und habe einen guten Chef, der mir alles erklärt.» Beim<br />

Start hoffte Nino, dass ihn die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> vor allem in<br />

der Schule gut unterstützt. Heute sagt er: «Ich bin voll und<br />

ganz zufrieden. In der Schule werde ich dort unterstützt,<br />

wo ich meine Schwächen habe, das stimmt mich zuversichtlich.»<br />

Auch im Betrieb läuft es gut. «Ich kann bereits sechs<br />

verschiedene Maschinen bedienen», sagt Nino Carbonara<br />

stolz. «In meinem Tagebuch trage ich meine Ausbildungsschritte<br />

konsequent ein. Ich komme gut vorwärts.»<br />

Kaufmännische Ausbildung EBA<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>, AWB Rösslimatt<br />

Judith Koller<br />

«Ich habe Höhenangst», gestand Judith Koller während der<br />

Starttage nach dem Besuch im Seilpark. «Aber ich bin raufgekommen<br />

und sagte mir: Nimm dieses Gefühl mit, dass du<br />

dir etwas zutrauen kannst.» Sie war stolz, dass sie eine Lehre<br />

anfing, und sie hoffte, dass sie den Lehrabschluss schafft.<br />

«Am meisten erwarte ich, dass ich in meinem Tempo arbeiten<br />

kann und von der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> aufgefangen werde.»<br />

Die Erwartungen decken sich zu 90 Prozent. «Meine Erfahrungen<br />

sind sehr positiv. Ich verstehe mich sehr gut mit meiner<br />

Ausbildnerin. Ich kann offen darüber reden, wenn es mir nicht<br />

so gut geht. Das entlastet mich sehr und bringt mich dem erfolgreichen<br />

Lehrabschluss täglich ein Stück näher.» <<br />

50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>17


Der Mensch steht im Mittelpunkt.<br />

Die Wohn- und Arbeitsangebote<br />

müssen sich ergänzen<br />

und passen.<br />

Die UN-Behindertenrechtskonvention – kurz UN BRK – verpflichtet die Schweiz,<br />

die Inklusion und Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in<br />

der Gesellschaft zu fördern. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> hat die Hauptaspekte seit längerem<br />

im Leitbild verankert. Mit welchen Herausforderungen dies verbunden ist,<br />

erklären Martina Neumann, Leiterin Bereich Wohnen, und Thomas Menz,<br />

Leiter Bereich Arbeit und berufliche Integration.<br />

18 50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>


Neue Werte<br />

Wie weit hilft die UN BRK bei der Lösung von operativen<br />

Unsicherheiten?<br />

Martina Neumann: Oberste Ziele der UN BRK sind Autonomie,<br />

Teilhabe und Inklusion. Wir fühlen uns verpflichtet, die UN<br />

BRK zu diskutieren und allfällige Lücken in Bezug auf die konkreten<br />

Anliegen nach Möglichkeit zu schliessen.<br />

Thomas Menz: Die UN BRK bildet auch die gesetzliche Grundlage<br />

der Inklusionsbemühungen in der Arbeit mit Menschen<br />

mit Behinderung. Die Konvention definiert die Rechte sehr ausführlich<br />

und wirft mit pointierten Aussagen gesellschaftspolitische<br />

Fragen auf, zum Beispiel das Recht auf Familie.<br />

Hat die UN BRK die Bedürfnisse des behinderten<br />

Menschen wieder ins Zentrum gerückt?<br />

T. M.: Das hat sie bei der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> bestimmt. In den<br />

letzten Jahren haben wir uns auf allen Ebenen vertieft mit Inklusion<br />

befasst. Vieles haben wir schon umgesetzt, zahlreiche<br />

neue Projekte sind am Laufen. Leider wird die UN BRK<br />

bei der Politik noch wenig beachtet. Denkt man das Thema<br />

zu Ende, müssten auch vermehrt Gelder für die Umsetzung investiert<br />

werden. Der aktuelle «Sparkurs» im Kanton Luzern<br />

lässt dies aber nicht zu.<br />

M. N.: Die Bedürfnisse des behinderten Menschen stehen bei<br />

uns immer im Zentrum. Menschen mit geistiger Behinderung<br />

zeigen häufig Verhaltensweisen, die herausfordernd sind.<br />

Daher werden wir uns im Rahmen der UN BRK nochmals<br />

vertieft mit der körperlichen, intellektuellen und emotionalen<br />

Entwicklung auseinandersetzen und unser Handeln darauf<br />

ausrichten.<br />

Wie setzt die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> Inklusion konkret um?<br />

M. N.: In den Wohnhäusern sowie in Aussenwohnungen bieten<br />

wir flexible und durchlässige Wohnformen an. Unser Angebot<br />

«Wohntraining für Mitarbeitende» fördert gezielt die Autonomie.<br />

Es entstehen immer mehr «inklusive Projekte», beispielsweise<br />

das Wohnen in einem Mehrgenerationenhaus in<br />

Schenkon genannt «Wohnen im Dorf».<br />

T. M.: Vieles haben wir schon umgesetzt. Hier drei Beispiele:<br />

In vier Unternehmen existiert ein Betriebsrat für Mitarbeitende.<br />

In fast allen Organisationskomitees für interne und externe<br />

Veranstaltungen werden unsere Mitarbeitenden miteinbezogen.<br />

Und in der täglichen Arbeit werden sie vermehrt in die Verantwortung<br />

genommen. Sie können so aktiv mitgestalten.<br />

Bei der Inklusion geht es um Wertschätzung. Ich sehe<br />

keinen Unterschied zur Integration.<br />

T. M.: Bei der Integration gehen wir davon aus, dass Menschen<br />

mit Behinderung ausserhalb der Gesellschaft stehen und in<br />

diese integriert werden sollen. Inklusion setzt voraus, dass die<br />

Menschen mit Behinderung Teil der Gesellschaft sind. Den<br />

Betroffenen soll eine maximale Teilhabe an dieser ermöglicht<br />

werden. Das führt grundsätzlich zu einer höheren Akzeptanz<br />

und weniger Distanz. Menschen mit Behinderung leben<br />

selbstverständlich in unserer Gesellschaft und sind ein bereichernder<br />

Teil davon.<br />

Wohnen und Arbeit haben Inklusion zum Ziel.<br />

Was ist dabei förderlich?<br />

M. N.: Unsere intensive Zusammenarbeit ermöglicht eine ganzheitliche<br />

Betrachtung von Menschen und Situationen und<br />

bietet die Möglichkeit, neue Fragen und Herausforderungen<br />

gemeinsam anzugehen.<br />

T. M.: Die beiden Bereiche haben zwar unterschiedliche Funktionen,<br />

aber dieselbe Grundhaltung. Wir fördern die maximale<br />

Selbstständigkeit.<br />

Wo bestehen die grössten Unterschiede?<br />

T. M.: Bei der Arbeit befinden wir uns im täglichen Spagat<br />

zwischen wirtschaftlichem Druck und sozialem Engagement.<br />

Der Bereich Arbeit ist zudem <strong>klar</strong>er strukturiert.<br />

M. N.: Der Wohnbereich ist vielschichtiger, noch individueller.<br />

Hier geht es um Beziehungen, Gesundheit und Ernährung,<br />

um Selbstakzeptanz, Mobilität, Haushalten und vieles mehr –<br />

um Lebenssinn und Lebensqualität. <<br />

Was heisst «UN BRK»?<br />

Es ist eine Abkürzung für das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit<br />

Behinderungen (Behindertenrechtskonvention BRK), das die Generalversammlung<br />

der UNO im Jahr 2006 verabschiedet hat. Die BRK wurde von der Schweiz ratifiziert<br />

und ist im Mai 2014 in Kraft getreten. Damit verpflichtet sich die Schweiz, Hindernisse<br />

zu beheben, mit denen Menschen mit Behinderungen konfrontiert sind, sie<br />

gegen Diskriminierungen zu schützen und ihre Inklusion und ihre Gleichstellung<br />

in der Gesellschaft zu fördern.<br />

50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>19


Wohnen<br />

Wohnen ist mehr als Kuchen backen<br />

Ein Drittel der Menschen mit Behinderung, die in der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> arbeiten, wohnen<br />

auch bei uns. Die Lernenden im Ausbildungswohnhaus sind 16 und mehr Jahre alt,<br />

der älteste Pensionär im Wohnhaus Stöckli ist 76 Jahre alt. Es gibt Bewohnerinnen und<br />

Bewohner, die auf Zeit bei uns wohnen. Für andere ist die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> das eigentliche<br />

Zuhause. Die Bewohnerin Magda Limacher zum Beispiel ist im Gründungsjahr 1968<br />

eingetreten. Die Erwartungen an das Wohnangebot verändern sich parallel mit dem<br />

allgemeinen Lebensstil der Bevölkerung.<br />

Pflege von<br />

Freundschaften und<br />

Liebesbeziehungen<br />

Haushalten,<br />

Unfälle verhüten,<br />

Umwelt schützen<br />

Entwicklungsschritte,<br />

Herausforderungen,<br />

Zukunftsplanung<br />

Mobilität,<br />

Barrierefreiheit<br />

Freizeit, Hobbies,<br />

Ferien<br />

Selbstbewusstsein,<br />

Anerkennung,<br />

eigene Meinung<br />

Umgang mit Geld,<br />

Budget<br />

Selbstakzeptanz,<br />

Umgang mit Behinderung<br />

Gesundheit, Ernährung,<br />

Fitness, Krankheit<br />

Teilhabe an der<br />

Gesellschaft<br />

Lebenssinn,<br />

Sterblichkeit<br />

Umgang mit Medien und<br />

sozialen Netzwerken<br />

20 50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>


Individuelle Wohnangebote für Bewohnerinnen und Bewohner zwischen 16 und 73 Jahren.<br />

Zu Hause sein, darunter versteht jeder<br />

Mensch etwas anderes. Aus diesem<br />

Grund stehen bei der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Brändi</strong> die Bedürfnisse der Bewohnerinnen<br />

und Bewohner im Zentrum. Wer<br />

bei uns wohnt, soll an allen Facetten<br />

des Lebens teilhaben. Es stehen 340<br />

Wohnplätze für individuelle Bedürfnisse<br />

zur Verfügung. Die Wohnplätze befinden<br />

sich in Horw, Kriens, Luzern,<br />

Emmenbrücke, Willisau, Sursee und<br />

Hochdorf.<br />

Bei uns wohnen heisst mitten im Leben<br />

stehen und kompetent an der<br />

Gesellschaft teilnehmen. Für Menschen<br />

mit einer Behinderung ist Wohnen<br />

ein zentraler Lebensbereich. Er umfasst<br />

nicht nur die Aspekte, Unterkunft<br />

und Versorgung. Wichtig sind auch Sicherheit,<br />

Vertrautheit und Autonomie.<br />

Das Zusammenleben wird gemeinsam<br />

gestaltet, und man kann angemessen<br />

mitbestimmen. Wir unterstützen die<br />

Bewohnerinnen und Bewohner in ihrer<br />

persönlichen Lebensgestaltung. Dabei<br />

berücksichtigen wir die persönlichen<br />

Bedürfnisse, die je nach Art der Behinderung<br />

unterschiedlich sind. Wir bieten<br />

verschiedene Wohnformen an, von<br />

der Wohngemeinschaft bis zur eigenen<br />

Wohnung mit Assistenz.<br />

Früher wohnte man noch in grossen<br />

Wohngruppen und schlief in Mehrbettzimmern.<br />

Es gab einen streng geregel-<br />

ten Tagesablauf mit fixen Ruhe- und<br />

Essenszeiten. Nicht alle Bewohnerinnen<br />

hatten einen eigenen Hausschlüssel.<br />

Heute sind die Wohngemeinschaften<br />

kleiner, es gibt Angebote in externen<br />

Wohnungen, jede Person hat ein eigenes<br />

Zimmer, und alle haben einen Hausschlüssel.<br />

Die Regeln für das Zusammenleben<br />

werden im Gespräch unter den<br />

Bewohnerinnen und Bewohnern ausgehandelt.<br />

Für jede Bewohnerin und jeden<br />

Bewohner sind individuelle Förderziele<br />

definiert, man soll sich als<br />

Persönlichkeit weiterentwickeln und<br />

eigene Stärken ausbauen können.<br />

Magda Limacher, Bewohnerin Wohnhaus<br />

Stöckli, ist 1968 in die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong><br />

eingetreten.<br />

«Unsere Leistungen im Bereich<br />

Wohnen wandeln sich.<br />

Wir passen sie den gesellschaftlichen<br />

Werten an.»<br />

Die Zukunft kennt niemand, doch ein<br />

Trend ist erkennbar. Er geht weiter in<br />

die Richtung Individualität und von<br />

noch individuelleren Wohnmöglich keiten.<br />

Nicht nur in Wohngruppen, sondern<br />

vermehrt hin zu Wohnen im<br />

Quartier, zu Wohnen in WGs zusammen<br />

mit Menschen ohne Behinderung<br />

und so weiter.<br />

Seit 1998 nennen wir die Wohnhäuser<br />

Wohnunternehmen. Das Pendant dazu<br />

sind unsere Produzierenden Unternehmen.<br />

Die Terminologie ist der Ausdruck<br />

dafür, dass wir unsere Dienste<br />

im Bereich Wohnen als Leistung sehen,<br />

die wichtig und professionell erbracht<br />

werden müssen.<br />

Es gilt auch im Wohnbereich, finanzielle<br />

und soziale Aspekt unter einen Hut<br />

zu bringen. Unser Handeln muss in pädagogischer,<br />

menschlicher und finanzieller<br />

Sicht einen Benefit für die Bewohnerinnen<br />

und Bewohner und für<br />

die Auftraggeber bringen.<br />

Die Bedürfnisse der Bewohnerinnen<br />

und Bewohner verändern sich. Wohnen<br />

im Quartier in individuellen Wohnungen<br />

ist vermehrt gefragt, auch die<br />

Nachfrage nach Wohnen im Alter steigt.<br />

Wir passen unsere Angebote laufend<br />

den gesellschaftlichen Werten und Bedürfnissen<br />

an. <<br />

50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong><strong>21</strong>


Freizeit<br />

Freizeit – mit Posaune und<br />

Multikopter unterwegs<br />

Was machst du in der Freizeit? Das haben wir unsere Mitarbeitenden gefragt.<br />

Die Antworten haben uns erstaunt. Fotografieren, Tanzen, Motocross, Hasen züchten<br />

und das Sammeln von was auch immer. Vielleicht sollte man sich in der<br />

Freizeit mit der Freizeit anderer Leute beschäftigen. Das ist unglaublich interessant.<br />

Noemi Jung und Thomas Schacher sind seit fast 10 Jahren Mitglied<br />

im Judo & Ju-Jitsu-Club Hochdorf<br />

Beat Meier arbeitet seit 16 Jahren im Reinigungsdienst<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong><br />

Multikopter sind ferngesteuerte Flugobjekte mit<br />

Kameras, die Beat Meier zu seinem Hobby gemacht<br />

hat. Der 37-Jährige besitzt vier Multikopter:<br />

Zwei viermotorige Quadrokopter und zwei<br />

sechsmotorige Hexakopter, die er über sein Tablet<br />

steuert. Die nötigen Fertigkeiten hat er sich<br />

selber antrainiert. Wenn er etwas wissen oder<br />

sich austauschen will, besucht er die Foren und<br />

Chaträume im Internet. Von seinen Flügen erstellt<br />

Beat Meier Videos und stellt sie auf YouTube.<br />

Noemi Jung geht jeden Dienstag ins Training. «Ich freue mich immer<br />

darauf, mich zu bewegen. Judo gibt mir Selbstvertrauen. Ich<br />

bin stolz auf meinen grünen Gurt. Übrigens habe ich schon an Wettkämpfen<br />

in Zürich teilgenommen. Es gefällt mir, dass ich regelmässig<br />

trainiere und dort Freunde treffe.» Thomas Schacher kennt<br />

sich mit den «schweren Würfen» gut aus. Er hat den orangen Gurt.<br />

«Am liebsten würde ich immer Judo machen, es macht mir unheimlich<br />

Spass.» Thomas arbeitet seit <strong>21</strong> Jahren in der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong><br />

in Hochdorf. Zehn weitere Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen<br />

sind mit ihm im Judo-Club. Auch schätzen sie die positive Haltung,<br />

den Respekt, die Freundlichkeit und die <strong>klar</strong>en Regeln.


Michi Egli, Mitarbeiter Mechanik<br />

Warum ist Goldwaschen so spannend?<br />

Gehe ich an einem Fluss entlang, sehe ich sofort,<br />

wo sich Gold abgelagert haben könnte. Grundsätzlich<br />

gräbt man an der Innenseite einer Flussbiegung.<br />

Ich habe meine geheimen Plätze. Vor<br />

18 Monaten habe ich mit Goldwaschen angefangen<br />

und es hat mich sofort gepackt. Es ist etwas<br />

Meditatives, es beruhigt mich. Beim Goldwaschen<br />

bin ich ganz in der Natur, dann vergesse<br />

ich alles. Ich stelle mir vor, wie der Fluss fliesst<br />

und fliesst und sein Gold ablagert, ich muss es<br />

nur noch finden. Vielleicht bin ich schon ganz<br />

nah an einer Goldblase. Ein paar Körnchen finde<br />

ich immer. Zwar wird man damit nicht reich,<br />

aber in fünf bis sechs Jahren habe ich vielleicht<br />

einmal genug Goldkörnchen beisammen, um<br />

mir einen Ring fertigen zu lassen. Bis es soweit<br />

ist, schaufle ich Sand und geniesse die Stille.<br />

Der Posaunist bei der VBL-Musik<br />

Sascha Reinhard arbeitet im Restaurant Rubinette. Er ist aber<br />

auch Posaunist bei der VBL-Musik. Sein musikalisches Wissen<br />

hat er sich bei der Musikschule in Horw angeeignet. Früher<br />

spielte er in der Guggenmusig Paulusschränzer. Doch eines<br />

Tages traf er im Bahnhof Luzern einen VBL-Chauffeur. Die<br />

VBL-Musik suche Nachwuchsmusikanten, ob er interessiert<br />

sei, mitzumachen. Sascha Reinhard war überrascht. Er wolle<br />

sich das zuerst überlegen. Schlussendlich nahm er an einer<br />

ersten Probe teil, es gefiel ihm auf Anhieb. Das war vor ungefähr<br />

12 Jahren. «Anfang April bekommen wir die neue Uniform,<br />

darauf freue ich mich, ich werde sie mit Stolz tragen.»<br />

Viele Mitglieder der Behinderten-Sportgruppe Horw arbeiten<br />

in der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong><br />

Behinderten Sport Gruppe Horw BSG<br />

Ob Bewegungsfest in Tenero, Netzballturnier in Olten, Fussballturniere<br />

in der Zentralschweiz, Schwimmwettkampf in<br />

Kloten, Teilnahme am Luzerner Stadtlauf, Nordic Walking in<br />

der Nähe von Horw. Bei der Behinderten-Sportgruppe ist immer<br />

etwas los. Die Sportgruppe ist eine eigenständige Organisation.<br />

Viele Mitglieder sind Sportbegeisterte, die in der<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> arbeiten. www.bsghorw.ch


Gastronomie<br />

Frühlingssalat einmal anders<br />

Frühlingssalat mit Erbsen-Chorizo-Toastie für 4 Personen<br />

Frühlingssalat<br />

80 g Spargeln, grün<br />

80 g Radieschen<br />

Prise Salz<br />

200 g Jungsalat (z. B. Salatspinat, Brunnenkresse,<br />

zarte Löwenzahnblätter, Portulak)<br />

20 g Sprossen<br />

20 g Baumnüsse<br />

20 g Sonnenblumenkerne<br />

Honig-Senf-Dressing<br />

15 g Senf, grobkörnig<br />

30 g Balsamico, weiss<br />

20 g Honig<br />

10 g Zitronensaft<br />

90 g Rapsöl, kaltgepresst<br />

Prise <strong>Brändi</strong>-Blütensalz<br />

Spargeln mit einem Sparschäler längs in Zungen hobeln.<br />

Spargeln salzen. Radieschen in dünne Scheiben schneiden<br />

und zu den Spargeln geben. Jungsalat waschen und gut abtropfen.<br />

Spargeln, Radieschen und Sprossen mit dem Jungsalat<br />

mischen. Mit dem Honig-Senf-Dressing beträufeln.<br />

Baumnüsse grob hacken und mit den Sonnenblumenkernen<br />

in einer Pfanne leicht rösten. Auskühlen lassen und über<br />

den Salat geben.<br />

Erbsen-Chorizo-Toastie<br />

40 g Erbsen<br />

4 EL Rapsöl, kaltgepresst<br />

Prise Salz<br />

Prise Pfeffer<br />

80 g Greyerzer<br />

120 g Chorizo<br />

1 Stk Baguette (ca. 250 g)<br />

4 Stk Holzspiess<br />

Erbsen mit dem Rapsöl pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

Greyerzer und Chorizo in feine Scheiben schneiden.<br />

Baguette schräg in 24 Scheiben à 1 cm schneiden. Erbsenpüree<br />

auf die Baguette-Scheiben verteilen. Die Hälfte der Brotscheiben<br />

mit Greyerzer und Chorizo belegen. Je mit einer<br />

Brotscheibe zudecken und zu einem Türmchen stapeln und<br />

mit dem Holzspiess fixieren. Im Backofen mit Ober- und Unterhitze<br />

bei 180 °C zirka 10–12 Minuten knusprig backen. <<br />

<strong>Brändi</strong>-Salze können Sie online bestellen:<br />

www.braendi-shop.ch<br />

24 50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>


Restaurant Rubinette<br />

<strong>Brändi</strong>strasse 31, 6048 Horw<br />

Kurzporträt<br />

> 11 Fachpersonen,<br />

> 6 Lernende EBA PrA,<br />

> 25 Menschen mit Behinderung,<br />

> 420 Menüs pro Tag<br />

Events<br />

Seminare, Tagungen,<br />

Betriebsfeiern, Generalversammlungen,<br />

Apéros bis 200 Gäste<br />

Kunden<br />

Mitarbeitende <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> in Horw,<br />

Kriens und Littau, externe Gäste zum<br />

Mittagessen, Firmen, Vereine, Politik,<br />

Privatpersonen und andere<br />

Restaurant Bison<br />

Allee 1A, 6<strong>21</strong>0 Sursee<br />

Kurzporträt<br />

> 6 Fachpersonen<br />

> 2 Lernende EBA, PrA<br />

> 15 Menschen mit Behinderung<br />

> 300 bis 350 Menüs pro Tag<br />

> Cafeteria und Automaten im<br />

Businesspark Sursee betreiben<br />

Events<br />

Seminare, Tagungen,<br />

Betriebsfeiern, Generalversammlungen,<br />

Apéros bis 300 Gäste<br />

Kunden<br />

Mitarbeitende Businesspark Sursee,<br />

externe Tagesgäste zum Mittagessen,<br />

Firmen, Vereine, Politik, Privatpersonen<br />

und andere<br />

Restaurant Cayenne<br />

Münsterstrasse 20, 6<strong>21</strong>0 Sursee<br />

Kurzporträt<br />

> 7 Fachpersonen<br />

> 10 Lernende EFZ, EBA, PrA<br />

> 20 Menschen mit Behinderung<br />

> 500 Menüs pro Tag<br />

> Produktion und Verkauf von<br />

Frischprodukten<br />

Events<br />

Seminare, Tagungen,<br />

Betriebsfeiern, Generalversammlungen,<br />

Apéros bis 200 Gäste<br />

Kunden<br />

Mitarbeitende <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> in<br />

Sursee, Neubrugg, Willisau und<br />

Hochdorf, externe Tagesgäste zum<br />

Mittagessen, Firmen, Vereine,<br />

Politik, Privatpersonen und andere<br />

50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>25


Gutes kaufen<br />

Gutes kaufen, Gutes tun.<br />

<strong>Brändi</strong>-Produkte sind soziale Produkte. Sie werden entwickelt,<br />

um möglichst viele Menschen mit Behinderung sinnvoll<br />

zu beschäftigen. Bei den Kreativprodukten handelt es<br />

sich um Originale, die als Einzelanfertigung entstehen. Auf<br />

der anderen Seite steht die Serienproduktion. Bei der Herstellung<br />

entstehen einfache und komplexe Aufgaben, die<br />

ohne Termindruck ausgeführt werden können. Spielkügelchen<br />

in einen Sack abfüllen, Vertiefungen in ein Brett bohren<br />

oder Holzteile schleifen. Komplexer wird es bei der Qualitätskontrolle,<br />

beim Verpacken und im Versand. Alles muss<br />

richtig und vollständig sein. Die Lieferungen müssen das<br />

Haus fehlerfrei verlassen. Ein <strong>Brändi</strong>-Produkt entspricht<br />

dem hohen Qualitätsstandard der <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>. Die Kontrollen<br />

sind streng und lückenlos.<br />

Wer <strong>Brändi</strong>-Produkte kauft, unterstützt damit die<br />

berufliche, gesellschaftliche und kulturelle Inte gration<br />

von Menschen mit Behinderung. Denn von der<br />

Herstellung bis zum Verkauf arbeiten behin derte<br />

Menschen mit.<br />

<strong>Brändi</strong>-Boy, Pet-Öffner<br />

Sie haben Durst, aber der Deckel sitzt fest? Mit dem <strong>Brändi</strong>-<br />

Boy lässt sich die Flasche ganz leicht öffnen.Wir haben den<br />

kleinen Helfer erfunden und patentieren lassen und stellen<br />

ihn für Sie her. Natürlich aus Schweizer Holz.<br />

<strong>Brändi</strong>-Dog<br />

In jeder Hinsicht ein soziales Spiel. Es bringt die Leute an<br />

den Tisch, und die Herstellung ist für Menschen mit Behinderung<br />

sehr interessant. Es fallen Arbeiten an, die sehr<br />

geschätzt werden. Zum Beispiel Fräsen, Bohren, Schleifen,<br />

Lackieren und Verpacken. Die Spiele werden gelagert und<br />

verschickt. Überall legen Menschen mit Behinderung Hand<br />

an und sind stolz, an einem Produkt zu arbeiten, das überall<br />

bekannt ist.<br />

<strong>Brändi</strong>-Kubb<br />

Das Wurfspiel für den Sommer. <strong>Brändi</strong>-Kubb wird im Freien<br />

gespielt. Es ist eine Mischung aus Pétanque und Kegeln. Kubb<br />

macht Spass und fördert die Treffsicherheit. Das <strong>Brändi</strong>-<br />

Kubb ist aus massivem Buchenholz gefertigt.<br />

Neues Zubehör ab September: <strong>Brändi</strong> Dog plus<br />

Unsere<br />

Fachgeschäfte:<br />

<strong>Brändi</strong>-Shop Luzern<br />

Sempacherstrasse 15<br />

6003 Luzern<br />

Telefon 041 349 05 05<br />

shop-luzern@braendi.ch<br />

<strong>Brändi</strong>-Shop Willisau<br />

Spittelgass 2<br />

6130 Willisau<br />

Telefon 041 971 03 35<br />

shop-willisau@braendi.ch<br />

<strong>Brändi</strong>-Shop Horw<br />

<strong>Brändi</strong>strasse 31<br />

6048 Horw<br />

Telefon 041 349 06 50<br />

26 50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>


<strong>Brändi</strong>-Triangolini<br />

Ein spannendes Legespiel aus bedrucktem Holz. Wer als<br />

erster Spieler alle Steine angelegt hat, ist der Sieger. Wer<br />

sogar noch bestimmte Muster legen kann, bekommt zusätzliche<br />

Punkte. Verschiedene Spielvarianten machen das Spiel<br />

attraktiv und sorgen für Langzeitmotivation.<br />

<strong>Brändi</strong>-Grill<br />

Heiss begehrt und weltbekannt. Vor vielen Jahren kam ein<br />

Hobbyfischer zu uns. Er hatte einen Grill bei sich, den er<br />

selber gebastelt hatte, und sagte, er schenke uns seine Idee.<br />

Unsere Spezialisten haben den Grill zum <strong>Brändi</strong>-Grill weiterentwickelt<br />

und aus rostfreiem Stahl hergestellt. Der <strong>Brändi</strong>-<br />

Grill ist multifunktional und passt in jeden Rucksack.<br />

Kreativprodukte<br />

Die Unikate entstehen in sehr kleinen Serien und sind deshalb<br />

schnell ausverkauft. Wir begleiten die Mitarbeitenden, sie sollen<br />

aber möglichst selbstständig arbeiten können. Ohne Leistungsdruck,<br />

aber mit Freude sind sie bei der Ideen findung dabei.<br />

Diese Produkte sind im <strong>Brändi</strong>-Shop Luzern erhältlich. <<br />

Die meisten Produkte<br />

finden Sie auch in<br />

unserem Online-Shop:<br />

www.braendi-shop.ch<br />

50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>27


Gärtnerei<br />

Dorfgärtnerei Kriens<br />

Klostergärtnerei Baldegg<br />

Die Klostergärtnerei Baldegg ist ein Ausbildungs- und Produktionsbetrieb.<br />

Hier produzieren wir auf fünf Hektaren<br />

nach den Richtlinien von Bio Suisse. Was wir in der Klostergärtnerei<br />

produzieren, verkaufen wir in Kriens.<br />

Bioproduktion<br />

Unser Leitgedanke ist das Wirtschaften im Einklang mit der<br />

Natur. Wir verzichten auf chemisch-synthetische Spritzmittel<br />

und Kunstdünger. Dadurch fördern wir die natürlichen<br />

Abwehrkräfte der Pflanzen.<br />

Ausbildungsbetrieb<br />

Insgesamt 50 Menschen mit Behinderungen arbeiten bei uns<br />

an einem geschützten Arbeitsplatz. Rund 15 Personen lernen<br />

den Beruf der Gärtnerin resp. des Gärtners. Unsere Berufsbildnerinnen<br />

und Berufsbildner sind gelernte Gärtnerinnen<br />

und Gärtner mit Zusatzausbildungen im Sozialbereich.<br />

Dorfgärtnerei Kriens:<br />

«Ihr Fachgeschäft fürs Grüne»<br />

Unser Angebot umfasst Blumen, Setzlinge,<br />

Zimmer- und Grünpflanzen, Stauden,<br />

Gehölze, Obst und Beeren, Samen und<br />

Zwiebeln. Bei uns erhältlich sind auch<br />

Erde, Dünger, Pflanzenbehandlungsmittel,<br />

Töpfe, Blumenkisten und diverses<br />

Zubehör.<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>, Dorfgärtnerei,<br />

Schachenstrasse 33, 6010 Kriens,<br />

Telefon 041 320 43 55, Fax 041 320 43 75,<br />

gaertnerei@braendi.ch<br />

Sie finden bei uns ein breites Angebot<br />

an Bioprodukten und konventionell<br />

angebauten Pflanzen.<br />

Herausgeberin: <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>, Horwerstrasse 123, 6011 Kriens, stiftung@braendi.ch, www.braendi.ch, www.braendi-shop.ch Projekt leitung<br />

und Redaktion: Roger Aeschlimann Konzept und Gestaltung: RAISE YOUR FLAG Kreativbüro, www.raiseyourflag.ch Redak tionelle Mitarbeit:<br />

Manuel Huber, www.huberkom.ch Fotografie: Fotosolar, www.fotosolar.ch, Fabian Biasio, www.biasio.ch Druck: LZ Print, Luzerner Zeitung,<br />

Luzern Versand: Luzerner Zeitung und <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> Auflage: 91 800 Exemplare Social Media: www.facebook.com/ <strong>Stiftung</strong>Braendi.<br />

ISSN 1664-9753.<br />

28 50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>


Es geht nicht ohne Sie!<br />

Ihre Spende hilft, die Arbeitssituation für Menschen mit<br />

Behinderung in Willisau zu verbessern.<br />

Liebe Spenderin, lieber Spender<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> setzt sich für die<br />

Lebensqualität von Menschen mit<br />

Behinderung ein. Wir unterstützen die<br />

Individualität und die regionale Verankerung<br />

im persönlichen Umfeld.<br />

In Willisau begleiten und fördern wir die berufliche<br />

Entwicklung von 115 Menschen mit<br />

Behinderung. Für die regionale Wirtschaft<br />

sind wir ein attraktiver Partner. Unsere gute<br />

Leistungsqualität ist bekannt und hilft mit,<br />

die Arbeitsplätze zu sichern.<br />

Unsere Mitarbeitenden engagieren sich mit<br />

grosser Freude und identifizieren sich stark<br />

mit ihrer Arbeit. Sie gibt ihnen Selbstvertrauen<br />

eine stabile Tagesstruktur.<br />

Die Arbeitsstituation von Menschen mit Behinderung muss verbessert werden.<br />

Arbeitsraum ist Lebensraum<br />

Die Platzverhältnisse in der Werkstatt sind eng. Das Material muss mühsam von Hand<br />

an die einzelnen Arbeitsplätze verteilt werden. In der Werkgruppe fehlen Räume und<br />

Nischen, damit kleinere Teams gut zusammenarbeiten können. Die Platzprobleme und<br />

der nicht mehr zeitgemässe Standard beherrschen den Alltag. Sie erschweren die<br />

Arbeit und führen zu Effizienzverlusten. Die Räume sind in die Jahre gekommen. Die<br />

Werkstatt muss dringend saniert werden.<br />

Die Produktionsräume in Willisau sind in die<br />

Jahre gekommen. Die Arbeitssituation ist<br />

eng, die Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt.<br />

Diese Situation muss dringend<br />

verbessert werden.<br />

Bei der Umsetzung unseres Projekts sind<br />

wir auf Spenden angewiesen.<br />

Die Gesamtkosten für die Raumoptimierung<br />

betragen 1.2 Millionen Franken. Diese Mittel<br />

bringen wir aus eigener Kraft nicht auf. Die<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong> erhält jährliche Betriebsbeiträge,<br />

aber keine staatlichen Zuschüsse für<br />

die Infrastruktur. Die Arbeitssituation kann<br />

also nur mit Ihrer Unterstützung, durch<br />

Spenden, verbessert werden. Es lohnt sich,<br />

in dieses Projekt zu investieren, weil<br />

Menschen mit Behinderung aus Willisau<br />

ganz direkt von den Verbesserungen<br />

profitieren.<br />

Helfen Sie uns, die Lebensqualität in<br />

Willisau zu verbessern.<br />

Ich danke Ihnen herzlich für<br />

Ihr Engagement.<br />

Die Platzprobleme und der nicht mehr zeitgemässe Standard erschweren die Arbeit<br />

So verbessern wir die Arbeitssituation für Menschen mit Behinderung in Willisau<br />

Wir bauen an das bestehende Werkstattgebäude an. Es handelt sich um einen schlichten<br />

dreigeschossigen Anbau, der vielseitig genutzt werden kann. Im Vordergrund steht<br />

die Verbesserung der Arbeitssituation für Menschen mit Behinderung. Es entstehen<br />

zeitgemässe Arbeits- und Ausbildungsplätze, die den aktuellen Sicherheitsanforderungen<br />

entsprechen.<br />

Wir sind auf Ihre Unterstützung angewiesen!<br />

Helfen Sie uns, die Arbeitssituation für Menschen mit Behinderung zu verbessern. Mit<br />

Ihrer Unterstützung werden behindertengerechte Arbeits- und Ausbildungsplätze in<br />

Willisau langfristig gesichert.<br />

Pirmin Willi<br />

Direktor<br />

Ihre Fragen beantworten wir gerne.<br />

Frau Fabienne Steinmann, Direktionsassistentin, Tel. 041 349 02 06<br />

E-Mail: fabienne.steinmann@braendi.ch<br />

Bitte spenden Sie auf unser Konto:<br />

Luzerner Kantonalbank, 6002 Luzern, 60-41-2, IBAN: CH08 0077 8160 7123 1203 9<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Brändi</strong>, Spendenzweck, Verbesserung der Arbeitssituation von Menschen mit<br />

Behinderung in Willisau<br />

Sicher einzahlen mit Kreditkarte.

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