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GO Bad Reichenhall Mai 2018

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26 | AUSFLUGSZIEL<br />

umgestürzten Fichten, üppigem Grün<br />

und moosbewachsenen Felsen. „Schön,<br />

oder?“ Revierleiter Hans Neubauer sieht<br />

den Bergwald hier mit völlig anderen Augen.<br />

Fast zärtlich gleitet seine Hand über<br />

die jungen Tannen, Buchen, Vogelbeeren<br />

und Bergahorne, die sich langsam aber<br />

beständig und in großer Zahl am Totholz<br />

vorbei Richtung Sonne strecken. „In der<br />

Kernzone des Nationalparks überlassen<br />

wir die Natur sich selbst. Hier dürfen Wälder<br />

wachsen, zusammenbrechen und sich<br />

wieder verjüngen. Wo in Deutschland ist<br />

das sonst noch möglich?“ Recht hat er, der<br />

46-jährige Förster im Revier Au-Schapbach.<br />

In Deutschlands Nationalparken<br />

darf sich die Natur in der Kernzone vom<br />

Menschen unbeeinflusst entwickeln. In<br />

Berchtesgaden hat sie dafür rund 15.600<br />

Hektar Platz, das sind 75 Prozent der Gesamtfläche.<br />

Keine Wildbestandsregulierung,<br />

keine Borkenkäferbekämpfung, kein<br />

Waldumbau, keine Almwirtschaft. Nur Natur<br />

– und eben Wildnis. Ein anderes Bild<br />

zeigt sich den Nationalpark-Besuchern<br />

auf der Gotzenalm. Die Almflächen hoch<br />

über dem Königssee zählen zu den ältesten<br />

im Alpenraum. In der Pflegezone des<br />

Nationalparks werden heute noch 33 Almen<br />

traditionell bewirtschaftet – vorrangig<br />

mit Pinzgauer Rindern, Fleckvieh, Kälbern,<br />

Schafen und Lämmern. Doch auch<br />

hier täuscht der erste Blick: Almidylle,<br />

Grashalmkauen und Sonnenbaden haben<br />

keinen Platz im Leben der Sennleute. Der<br />

Alltag auf der Alm beginnt früh und endet<br />

spät – bei jedem Wetter und an sieben<br />

Tagen in der Woche. Dennoch bleibt<br />

genügend Zeit, hungrigen Wanderern aus<br />

nah und fern eine zünftige Brotzeit mit<br />

selbst gebackenem Brot, Käse und Speck<br />

herzurichten. Einkehren ist hier ebenso<br />

erwünscht wie im Nationalparkzentrum<br />

„Haus der Berge“ in Berchtesgaden mit<br />

seiner eigenwilligen Architektur und der<br />

preisgekrönten Ausstellung unter dem<br />

Namen „Vertikale Wildnis“. Ein Besuch,<br />

der sich lohnt! 40 Jahre Nationalpark<br />

Berchtesgaden – dieses Jubiläum möchten<br />

wir gemeinsam mit allen Einheimischen,<br />

Gästen und Freunden feiern. Unser<br />

buntes Jubiläumsprogramm gibt es ab<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2018</strong> unter<br />

www.nationalpark-berchtesgaden.bayern.de.

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