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Etter in Nittenau: „Alles, was Recht ist“ - Bayerischer Lehrer

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Als positiv wertet sie es, dass die Medien<br />

sehr häufig und positiv über die Schulen<br />

und die Arbeit der <strong>Lehrer</strong> berichten.<br />

Sie verwies auf die Arbeit der Schulleiter.<br />

Deren Aufgaben s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

ständig angewachsen, Entlastung gab<br />

es dafür ke<strong>in</strong>e.<br />

Dass, so e<strong>in</strong>e Umfrage unter <strong>Lehrer</strong>n,<br />

das Kultusm<strong>in</strong>isterium den Lehrkräften<br />

zu wenig Unterstützung gewährt, sei e<strong>in</strong><br />

Alarmsignal. In der freien Wirtschaft hätte<br />

e<strong>in</strong> Unternehmen, bei dem 90 % der<br />

Beschäftigten mit ihrem Arbeitgeber unzufrieden<br />

seien, wenig Überlebenschancen.<br />

Die <strong>Lehrer</strong>, so Schroll weiter, erwarten<br />

vom Dienstherrn mehr Rückendeckung<br />

z. B. bei beleidigenden Vorwürfen,<br />

und die <strong>Lehrer</strong> wollen vor allem „e<strong>in</strong>mal<br />

Ruhe“ an der Schule. Schroll sprach von<br />

wenig durchdachten Reformen, von öffentlichkeitswirksamer<br />

Show und Außendarstellung.<br />

Die Tatsache, dass es für die <strong>Lehrer</strong> endlich<br />

e<strong>in</strong> Beförderungsamt gibt, wertete die<br />

Redner<strong>in</strong> als erfreulich. Dass aber die Beamten<br />

trotz sprudelnder Steuere<strong>in</strong>nahmen<br />

„den Kopf h<strong>in</strong>halten müssen für e<strong>in</strong>en<br />

Sparhaushalt“ sei nicht nachvollziehbar.<br />

Rod<strong>in</strong>g. Im BLLV­Bezirk Oberpfalz ist<br />

es Tradition, dass am Tag vor dem „<strong>Lehrer</strong>tag“<br />

die Bezirksvorstandschaft, die<br />

BLLV­Kreisvorsitzenden und die Leiter<br />

der Fachgruppen im so genannten Bezirksausschuss<br />

geme<strong>in</strong>sam tagen, um satzungsgemäße<br />

Beschlüsse zu fassen und<br />

die Weichen für künftige Aktionen abzustecken.<br />

Bei der diesjährigen Zusammenkunft im<br />

April legte der oberpfälzische Schatzmeister,<br />

Klaus Wendler, den Haushaltsentwurf<br />

für das Jahr 2012 vor. Nachdem<br />

die Jahresrechnungen des Jahres 2011<br />

geprüft worden waren, entschied sich der<br />

Ausschuss e<strong>in</strong>stimmig auf Grund des Revisionsberichts<br />

von Siegfried Rupprecht<br />

und Hans Kral, dem für die F<strong>in</strong>anzen Verantwortlichen<br />

Entlastung zu erteilen.<br />

Schulpolitische Themen sprachen die<br />

Abteilungsleiter Katja Meidenbauer<br />

und Sepp Hoffmann an. Meidenbauer<br />

sprach zur Situation der Grundschulen,<br />

berichtete von den Beratungen be­<br />

BLLV-<strong>Lehrer</strong>tag <strong>in</strong> Rod<strong>in</strong>g / Kommentar<br />

Die Schulen brauchen motivierte Mitabeiter,<br />

so Schroll.<br />

Den Auftakt zum <strong>Lehrer</strong>tag im City­Hotel<br />

boten die Schüler der Rod<strong>in</strong>ger Mittelschule<br />

unter der Leitung ihres <strong>Lehrer</strong>s<br />

Lothar Kerscher. Mit flotten Liedern und<br />

Tänzen machten sie die Gäste aufnahmebereit<br />

für e<strong>in</strong> schwieriges Thema.<br />

Neben den Grußworten der Politiker (siehe<br />

vorhergehende Seite) hatte auch MdL<br />

Dr. Karl Vetter (FW), am Besuch des <strong>Lehrer</strong>tages<br />

verh<strong>in</strong>dert, se<strong>in</strong>e Gedanken zum<br />

Thema schriftlich dargelegt. Nach se<strong>in</strong>er<br />

Auffassung s<strong>in</strong>d die Anforderungen an die<br />

<strong>Lehrer</strong> <strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten schwieriger<br />

geworden. <strong>Lehrer</strong> seien nicht mehr<br />

une<strong>in</strong>geschränkte Respektspersonen. Die<br />

Arbeit des <strong>Lehrer</strong>s verglich Vetter mit der<br />

Tätigkeit e<strong>in</strong>es Gärtners: Der Samen trage<br />

oft erst nach Jahren erkennbare Früchte.<br />

Das erfordere vom <strong>Lehrer</strong> Geduld und<br />

Optimismus.<br />

Den Festakt beschloss Bezirksvorsitzende<br />

Ursula Schroll mit e<strong>in</strong>em Dank an die<br />

Mitwirkenden und die Personen, die bei<br />

der Vorbereitung des <strong>Lehrer</strong>tages mitgeholfen<br />

hatten. –as–<br />

BLLV-Bezirksausschuss über<br />

Schulpolitik und BLLV-F<strong>in</strong>anzen<br />

züglich des künftigen Lehrplanes und erläuterte<br />

die Schwerpunkte bei der Diskussion<br />

um Kombiklassen, Ganztagesklassen<br />

und Übertritt. Hoffmann, der die Abteilung<br />

kommissarisch betreut, gab e<strong>in</strong>e<br />

Übersicht über die Entwicklung der Mittelschulen<br />

<strong>in</strong> der Oberpfalz und über die<br />

Diskussion zur wohnortnahen Schule.<br />

Bezirksvorsitzende Ursula Schroll erläuterte<br />

die Vorbereitungen des BLLV­Jubiläums,<br />

das <strong>in</strong> Regensburg am 14. Juli anlässlich<br />

des 150. Geburtstag des BLLV<br />

gefeiert wird. Sie sprach die Altersstruktur<br />

im <strong>Lehrer</strong>vere<strong>in</strong> an und skizzierte die<br />

möglichen Konsequenzen für die Mitgliederbetreuung.<br />

Weitere Themen galten den Vorbereitungen<br />

des Mathefitnesstages, des BLLV­<br />

Gesundheitstages und des Amberger Sem<strong>in</strong>ar<br />

im November 2012. Ursula Schroll<br />

unterstrich die jahrelangen Forderung des<br />

oberpfälzischen Bezirksverbandes nach<br />

e<strong>in</strong>er längeren geme<strong>in</strong>samen Schulzeit im<br />

Interesse des K<strong>in</strong>des. –as–<br />

Stehen<br />

nicht verboten<br />

Da wollten doch Eltern aus dem Raum<br />

Beratzhausen, Landkreis Regensburg,<br />

vom bayerischen Staat mehr Geld für die<br />

Beförderung von Schulbusk<strong>in</strong>dern, weil<br />

<strong>in</strong> den Schulbussen die Sitzplätze bei<br />

weitem nicht ausreichend seien. Um dafür<br />

Gelder flüssig zu machen, wandten<br />

sich die Eltern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Petition an den<br />

Freistaat. Das Gesuch war mit der Tatsache<br />

begründet worden, dass die zuneh­<br />

STANDPUNKT<br />

mend größeren Schulverbände/ ­verbünde<br />

immer mehr Schülertransporte und<br />

damit mehr Platzbedarf auslösen.<br />

Ende April wurde das Bittgesuch im Petitionsausschuss<br />

des Landtages behandelt<br />

– und von der Mehrheit (CSU/FDP)<br />

abgeschmettert. Die Staatssekretär<strong>in</strong> im<br />

Wirtschaftsm<strong>in</strong>isterium Katja Hessel<br />

(FDP, <strong>Recht</strong>sanwält<strong>in</strong>) begründete die<br />

Ablehnung mit dem H<strong>in</strong>weis, dass es<br />

ke<strong>in</strong> Gesetz gebe, das den Transport von<br />

stehenden Schülern verbiete.<br />

E<strong>in</strong>e seltene Logik! Und das aus dem<br />

Mund e<strong>in</strong>er juristisch gebildeten Person!<br />

Wem Gott e<strong>in</strong> (politisches) Amt gibt,<br />

dem nimmt er auch den Verstand, muss<br />

man angesichts derartiger Aussagen folgern.<br />

Sollten <strong>in</strong> Zukunft derlei Begründungen<br />

zum Maßstab für die Tagespolitik<br />

werden, erübrigt sich jede Diskussion.<br />

Der Vorgang zeigt aber auch, mit welch<br />

fadensche<strong>in</strong>igen Aussagen das Begehren<br />

von Bürgern abgewimmelt wird.<br />

Die wahren Bedürfnisse unserer K<strong>in</strong>der<br />

s<strong>in</strong>d hierzulande immer noch nicht Maßstab<br />

für das politische Handeln. Auch<br />

wenn die Staatssekretär<strong>in</strong> Hessel <strong>in</strong> ihren<br />

FDP­Versammlungen und bei ihren<br />

politischen Auftritten so gern das<br />

Wohl der K<strong>in</strong>der und Jugendlichen betont<br />

– <strong>was</strong> sie ausgiebig tut – mit der im<br />

Petitionsausschuss gemachten Feststellung<br />

hat sie jede Glaubwürdigkeit verloren.<br />

Viele (unserer Politiker) haben ke<strong>in</strong> Verständnis<br />

dafür, dass auch junge Menschen<br />

am Morgen oder nach e<strong>in</strong>em langen<br />

Schultag das Bedürfnis haben, auf<br />

dem oft langen Schulweg sitzen zu können.<br />

Obwohl Stehen nicht verboten ist.<br />

Anton Schlicksbier<br />

Oberpfälzer Schule 2012/3 5

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