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Höxter-Kurier 500

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<strong>Höxter</strong>-<strong>Kurier</strong> Nr. <strong>500</strong> 14. April 2018 Seite 2<br />

Gespräch an der Theke<br />

Na Anton, haste schon die Ölkanne und die Luftpumpe rausgeholt?<br />

Ne Heinrich, hab ich noch nich, aber die Ölkanne könnte ich für meine<br />

morschen Knochen gut gebrauchen, denn die knirschen und knacken<br />

ganz schön. Bei dem kalten Wetter hab ich mich kaum raus getraut und<br />

nur wenig bewegt. Das sind dann nun mal die Folgeerscheinungen. Luft<br />

bekomme ich aber noch genug.<br />

So meinte ich das auch gar nicht Anton. Eigentlich dachte ich, dass du<br />

dein Fahrrad wieder aus dem Keller geholt, die Kette geschmiert und die<br />

Reifen aufgepumpt hast, denn unser Weser-Radweg vom Weserbergland<br />

bis zur Nordsee hat erneut einen Spitzenplatz unter den deutschen<br />

Radfernwegen belegt. In Berlin, auf der internationalen Tourismusbörse<br />

wurden die Ergebnisse jetzt bekannt gegeben. Da dachte ich, wenn der<br />

schon mal hier vorbeiführt, könnten wir beide uns mal auf dem Fahrrad<br />

in Richtung Nordsee bewegen. Soll ja auch gut für den Kreislauf sein.<br />

Stimmt Heinrich, er hat den zweiten Platz in der Gunst der Radtouristen<br />

erreicht. Nur der Elbe-Radweg hat es ganz knapp auf den ersten Platz<br />

geschafft. Die landschaftliche Vielfalt und eine gute radtouristische<br />

Infrastruktur im Weserbergland locken bestimmt zahlreiche Radfahrer<br />

an. Die Weser-Radweg Infozentrale beschreibt im Internet das sagenhafte<br />

Rad-Fluss-Erlebnis und gibt den Radwanderern wertvolle Informationen.<br />

Wenn ich mein Rad wieder auf Vordermann gebracht habe, können wir<br />

loslegen.<br />

Machen wir Anton, wird uns bestimmt gut tun. Anfragen von Fahrradfahrern<br />

aus den europäischen Ländern und sogar aus Übersee haben zugenommen.<br />

Da wird in der Saison bestimmt so mancher Radtourist unser schönes<br />

Städtchen besuchen. Unser Bürgermeister ist auch der Meinung, dass <strong>Höxter</strong><br />

die schönste Stadt Ostwestfalens ist. Man muss die Sehenswürdigkeiten nur<br />

richtig präsentieren. Mein alter Freund Ernst, der lange im europäischen<br />

Ausland lebte, hat dort ständig nach einer Webcam gesucht, die aktuelle<br />

Bilder aus unserer schönen Stadt ins Netz sendet. Wär‘ nicht schlecht,<br />

wenn man den Marktplatz oder die Dechanei überall live erleben könnte.<br />

Das wäre ne Möglichkeit, noch viel<br />

mehr Touristen anzusprechen und<br />

auch um Neugierde zu erwecken.<br />

Is ne gute Idee Heinrich, denn<br />

wenn man jetzt im Internet<br />

nachschaut, zeigt eine Webcam<br />

die Weserbrücke und die auch<br />

noch nicht mal in Echtzeit. Mit<br />

der Kamera auf der Uni sieht man<br />

zwar Live-Bilder, sie ist aber zu<br />

weit entfernt, um die Schönheiten<br />

der Stadt richtig zeigen zu können.<br />

Ist nun mal so Anton. Vielleicht<br />

macht sich die Werbegemeinschaft<br />

ja mal Gedanken, ob man da<br />

was verbessern könnte. Wäre vielleicht auch spannend gewesen, die<br />

Umgestaltung des Marktplatzes im Internet mit zu verfolgen. Man hätte<br />

dann auf der ganzen Welt gesehen, wie bei der Grundsteinlegung, die<br />

Zeitkapseln in der Baugrube versenkt wurden. War schon ein historischer<br />

Moment.<br />

Du sagst es Heinrich, dann würde man dich auch überall sehen, wenn<br />

du auf dem Rad durch die Fußgängerzone saust.<br />

Jau Anton, jeder könnte dann miterleben, wie ich mich aktiv für den<br />

Umweltschutz einsetze und würde vielleicht noch mehr Leute dazu<br />

bringen, ihr Fahrrad als Fortbewegungsmittel zu nutzen. Es macht keinen<br />

Lärm, stinkt nicht und verpestet auch nicht die Luft. Wenn die Regierenden<br />

doch noch ein Diesel-Fahrverbot in den Innenstädten durchsetzen sollten,<br />

wären wir hier schon einen Schritt weiter.<br />

Du bist auf dem richtigen Weg Heinrich. Und wenn die Luft dann wieder<br />

sauber ist, würde man unserer Stadt vielleicht das Prädikat Luftkurort,<br />

oder staatlich anerkannter Luftkurort verleihen. Diese Eigenschaften<br />

sind nun mal für die Erholung und Gesundheit förderlich.<br />

Tja Anton, in diesem Jahr haben wir mal wieder ein volles Programm zu<br />

absolvieren. Ich würde vorschlagen, erst einmal mit der Teilnahme an<br />

der Eröffnungsfahrt der „Flotten Weser“ am 22. April zu beginnen. Es<br />

fahren mal wieder viele Märchenfiguren der deutschen Märchenstraße<br />

mit, zudem soll es Live-Musik von der Skiffle Connexion und mit den<br />

DJ’s von Klaus Knorr geben.<br />

Machen wir Heinrich! Da gibt’s wieder ordentlich wat zu futtern und<br />

ein schönes Pils bekommen wird dort auch.<br />

Genau Anton, wir sollten jetzt aber langsam unsere neue Saison eröffnen.<br />

Egon mach noch mal voll!!! hku<br />

Prost Anton!! Prost Heinrich!!<br />

HKu<br />

Ihr kompetenter Partner<br />

in Hoxter<br />

Podiumsdiskussion zum Thema „Herausforderungen der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum“<br />

CDU Frauen engagieren sich vor Ort<br />

Der rotarische Weltpräsident Ian<br />

Risely hat jeden Rotarier weltweit<br />

gebeten, einen Baum zu pflanzen.<br />

Der Rotary-Club <strong>Höxter</strong> hat diesen<br />

Aufruf nicht überhört und ist nun<br />

zur Tat geschritten: Die Intention des<br />

Weltpräsidenten ist die Fokussierung<br />

der Mitglieder und der Öffentlichkeit<br />

auf den Umweltgedanken und dies<br />

in einer weltweiten verbindenden<br />

gemeinsamen Aktion. Der Rotary-<br />

Club <strong>Höxter</strong> ist dem Aufruf gefolgt<br />

und hat im Weserbogen am Radweg<br />

zwischen <strong>Höxter</strong> und Albaxen 37<br />

Eichenbäume gepflanzt. „Das direkte<br />

Anpacken beim Pflanzen der Bäume,<br />

also der direkte Zugang zur Natur<br />

und das Erleben ihres Wachstums<br />

gehören mit dazu und sind ein kleiner<br />

Beitrag zu unserer überlebenswichtigen<br />

grünen Weltlunge“, berichtet<br />

der <strong>Höxter</strong>aner Rotary-Präsident<br />

Helmut Frieden.<br />

Umweltschutz und Nachhaltigkeit<br />

sollen „rotarisch“ noch mehr Beachtung<br />

finden, ergänzt Helmut Frieden<br />

vom Rotary-Club <strong>Höxter</strong>. Die 37.<br />

gepflanzte Eiche ist dem scheidenden<br />

Präsidenten Helmut Frieden gewidmet.<br />

Die Pflanzaktion der Bäume im<br />

Weserbogen soll auch die nächsten<br />

15 Jahre fortgesetzt werden – so viel<br />

Platz ist hier noch vorhanden. Die<br />

Bäume werden in einem Abstand<br />

von etwa zehn Metern gesetzt. Jeder<br />

neue Präsident wird die Reihe<br />

der Eichen im Weserbogen weiter<br />

pflanzen, berichtet Helmut Frieden.<br />

Das Amt wird einmal pro Jahr an<br />

einen Nachfolger weitergegeben. Die<br />

Rotarier selbst haben den Radweg<br />

im Pflanzbereich auf den Namen<br />

„Rotarier-Allee“ getauft.<br />

Bei der Verpflanzung der Bäume<br />

zugegen war auch Herzog Victor<br />

von Ratibor, auf dessen Grund die<br />

Bäume demnächst stehen werden.<br />

Der Herzog dankte den Rotariern für<br />

ihren Einsatz. Neben dem erst sechs<br />

Jahre alten Finn und Präsident Helmut<br />

Frieden haben sich 30 weitere<br />

Podiumsdiskussion zu „Herausforderungen der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum“: (v.l.) Christian<br />

Haase (MdB), Linnea Schrader (stellv. Schriftführerin Kreisfrauen Union), Viola Wellsow (Kreisvorsitzende<br />

Frauen Union), Dr. Sabine Griewel (Zahnärztin), Corina Warnecke (Pflegedienst), Thomas Rochell<br />

(Sprecher Apothekerverband Westfalen-Lippe) und Dr. Ute Knauer (Allgemeinmedizinerin).<br />

„Im Rahmen unserer Aktion „Ich<br />

kaufe hier ein, damit meine Stadt<br />

lebt“ haben wir einige gute und<br />

konstruktive Gespräche geführt, auf<br />

die wir in diesem Jahr mit Folgeveranstaltungen<br />

aufbauen werden“, so<br />

die einleitenden Worte der Kreisvorsitzenden<br />

der Frauen-Union Viola<br />

Wellsow zur Podiumsdiskussion.<br />

„Der ländliche Raum und dessen<br />

Förderung liegt uns CDU-Frauen<br />

sehr am Herzen, deshalb freuen wir<br />

uns, dass wir heute Abend das Thema<br />

der Zukunft, insbesondere bei uns im<br />

Kreis <strong>Höxter</strong> zusammen mit unseren<br />

Gästen diskutieren werden.“<br />

Als Diskussionspartner standen an<br />

dem Abend der CDU Bundestagsabgeordneten,<br />

KPV-Bundesvorsitzenden<br />

und kommunalpolitischen<br />

Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />

Christian Haase,<br />

Thomas Rochell (Apotheker und<br />

Bezirksgruppensprecher des Apothekerverbandes<br />

Westfalen-Lippe<br />

(AVWL), Dr. med. dent. Sabine<br />

Griewel (Zahnärztin mit Praxis in<br />

<strong>Höxter</strong>), Corina Warnecke (Leiterin<br />

des Ambulanten Pflegeteams<br />

Warnecke in Beverungen und einer<br />

Wohngemeinschaft für Personen<br />

mit Intensivpflege- bzw. erhöhtem<br />

Betreuungsbedarf) und Dr. Ute<br />

Knauer (Allgemeinmedizinerin aus<br />

Beverungen) zur Verfügung.<br />

Die anwesenden Gäste waren übereinstimmend<br />

der Meinung, dass es<br />

um den medizinischen Nachwuchs<br />

im ländlichen Raum schlecht bestellt<br />

ist.<br />

Das liegt vor allem an der fehlenden<br />

Attraktivität, der schlechteren Bezahlung<br />

und den mangelnden Aufstiegschancen.<br />

Hier zu Lande ausgebildete<br />

Akademiker nehmen lieber lukrative<br />

Angebote im Ausland an. Abhilfe<br />

könnte z.B. eine Reform bringen,<br />

die eine Zulassungsbeschränkung<br />

für Großstädte und eine Bevorzugung<br />

beim Zugang zum Medizinstudium<br />

für angehende Landärzte vorsieht,<br />

so Dr. Sabine Griewel und Dr. Ute<br />

Knauer.<br />

Auch die Apotheken vor Ort finden<br />

kaum noch Mitarbeiter, die bereit<br />

sind für diese arbeitsintensive Tätigkeit<br />

auf eine Work-Life-Balance<br />

zu verzichten. Für viele ist die<br />

Apotheke bei Beschwerden die erste<br />

Anlaufstelle, weil sie dort qualifizierte<br />

Beratung erhalten. Auch die<br />

Konkurrenz durch geschickt werbende<br />

Versandapotheken erschwert<br />

den Apothekern die Arbeit und das<br />

wirkt sich folglich negativ für den<br />

Kunden aus, sagt Thomas Rochell<br />

als Sprecher des Apothekerverbandes<br />

Westfalen-Lippe.<br />

Im Bereich der ambulanten Pflege<br />

ist niemand mehr bereit für den Mindestlohn<br />

zu arbeiten. Die hohe Belastung,<br />

die der Dienst mit sich bringt,<br />

führt zu Ausfällen beim Personal. Da<br />

der Zivildienst abgeschafft wurde,<br />

kann man nur auf Absolventen eines<br />

Freiwilligen Sozialen Jahres hoffen.<br />

Rotary-Club pflanzt einen Baum für jedes Mitglied<br />

37 Eichen am Weserbogen gepflanzt<br />

Vorgeschlagen wird darum schon in<br />

den Schulen zu werben und Praktika<br />

anzubieten. Die Spezialisierung innerhalb<br />

des Berufsfeldes, aber auch<br />

die Anerkennung der Pflegeberufe<br />

könnten deutliche Verbesserungen<br />

bringen. Durch den hohen bürokratischen<br />

Aufwand der Dokumentation<br />

gehe viel Zeit für die eigentliche<br />

Pflege und Betreuung verloren, berichtet<br />

Corina Warnecke aus ihrem<br />

Berufsalltag.<br />

Angesprochen auf diese Punkte<br />

antwortet Christian Haase, dass die<br />

Probleme bekannt seien und daher<br />

im aktuellen Koalitionsvertrag behandelt<br />

werden. Mehr Mediziner mit<br />

besserer Bezahlung in den ländlichen<br />

Raum zu bringen sei das Ziel der<br />

Regierung. Er sieht die Digitalisierung<br />

dieses Bereiches als wichtigen<br />

Schritt an, ebenso die Förderung des<br />

Studiengangs Medizin an der Hochschule<br />

OWL. Darüber hinaus stellt er<br />

das Modellprojekt der Ambulantien<br />

vor und betont wie wichtig die angestrebte<br />

Zusammenarbeit von allen<br />

Rettungsdiensten sei, die im Notfall<br />

gezielt und unabhängig vom Krankenhaus<br />

eingesetzt werden könnten.<br />

Insgesamt war der gelungene<br />

Abend, durch den die beiden CDU-<br />

Frauen Linnea Schrader und Viola<br />

Wellsow geführt haben, geprägt<br />

von einem interessanten und intensiven<br />

Gedankenaustausch, auch<br />

mit den Gästen, unter denen, neben<br />

den interessierten Bürgerinnen und<br />

Bürgern auch der Kreisdirektor Klaus<br />

Schumacher war.<br />

Der <strong>Höxter</strong>aner Rotary-Club pflanzte 37 Bäume im Weserbogen nahe dem Haus Nachtigall.<br />

Foto: Thomas Kube<br />

Rotarier mit Spaten und Schaufeln<br />

bewaffnet an der Pflanzaktion beteiligt.<br />

Ende April wird die Aktion<br />

fortgesetzt, dann werden acht weitere<br />

Obstbäume im Holzmindener<br />

Naschgarten gepflanzt, berichtet der<br />

Clubpräsident.<br />

Da der Rotary-Club <strong>Höxter</strong> zur<br />

Zeit 54 Mitglieder hat, werden die<br />

fehlenden Bäume im Naschgarten<br />

in Holzminden gepflanzt. Helmut<br />

Frieden: „Unser Club begleitet den<br />

Naschgarten seit einigen Jahren<br />

durch Spenden und tatkräftige<br />

Unterstützung. Somit schlagen wir<br />

hier zwei Fliegen mit einer Klappe:<br />

Klimaschutz im Sinne von Rotary-<br />

International und Engagement vor<br />

Ort!“ Die Idee ist aber nicht neu: Am<br />

25. Juni 1983 wurde im Garten des<br />

Hauses Nachtigall an der Weser vom<br />

damaligen Präsidenten Karl-Ludwig<br />

Medefindt eine Eiche gepflanzt. Diese<br />

Tradition greift der Rotary-Club<br />

<strong>Höxter</strong> aktuell wieder auf, passend<br />

zur weltweiten Rotary-Aktion. TKu

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