Ausgabe Dezember 2010 | Nr. 43 - AWO Rheinland
Ausgabe Dezember 2010 | Nr. 43 - AWO Rheinland
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Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
das Jahr <strong>2010</strong> neigt sich seinem Ende zu. Da heißt es,<br />
Bilanz zu ziehen und zu überprüfen, ob sich die persönlichen<br />
Zielsetzungen erreichen ließen und das Jahr wie<br />
erhofft verlaufen ist.<br />
Mit dem Blick auf die politische Situation Deutschlands<br />
kann ich, trotz des immer wieder hervorgehobenen<br />
Wirtschaftsaufschwungs im Lande, keine positive Bilanz<br />
ziehen. Was uns da während der zurückliegenden<br />
Monate von der Bundesregierung aus Berlin beschert, ja<br />
zugemutet wurde, hat wohl niemand so erwartet. Die<br />
Versprechungen der schwarz-gelben „Tierenten“-Koalition,<br />
wie „Mehr Netto vom Brutto“, wiesen ja auch eindeutig<br />
in eine andere Richtung. Wie sehen die Tatsachen<br />
aus? Nur wenige Beispiele:<br />
Das beschlossene Sparpaket betrifft vor allem den sozialen<br />
Bereich. Die Haushaltskonsolidierung wird überwiegend<br />
auf dem Rücken der ärmsten Eltern und ihrer Kinder<br />
ausgetragen. Die soziale Ungerechtigkeit dieser<br />
Beschlüsse ist für mich unerträglich. Mit der beschlossenen<br />
Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke<br />
und der angekündigten Brennelementsteuer für die<br />
Energieversorger erwarten uns Verbraucher steigende<br />
Stromkosten. Denn, die Mehrkosten bezahlen die Energieversorger<br />
nicht aus ihren unermesslich hohen<br />
Gewinnen, sondern greifen in unseren Geldbeutel und<br />
lassen uns Verbraucher zahlen. Auch die sogenannten<br />
Gesundheitsreformen führen statt zu Einsparungen zu<br />
höheren, in vielen Fällen auch noch zu zusätzlichen<br />
Krankenkassenbeiträgen. Gleichzeitig hat die Regierung<br />
zugleich den Ausstieg aus dem solidarischen Krankenkassensystem<br />
beschlossen. Der Arbeitgeberanteil des<br />
Beitrags wurde eingefroren, somit müssen alle zukünftigen<br />
Beitragssteigerungen von den Versicherten alleine<br />
getragen werden. Und in den Städten und Gemeinden<br />
werden vielerorts die kommunalen Steuern und Gebühren<br />
wegen der klammen Kassen ebenfalls erhöht werden<br />
müssen. Wie war das mit der Ankündigung „Mehr<br />
Netto vom Brutto“???<br />
Wie im persönlichen Bereich gilt es natürlich auch, für<br />
unseren <strong>AWO</strong> Bezirksverband Bilanz zu ziehen. Da war die<br />
Eröffnung des „Jockel Fuchs Haus“, der 14. Altenpflege-<br />
Einrichtung des Bezirksverbandes in Mainz-Gonsenheim<br />
sicher ein Höhepunkt im Berichtsjahr. In das 132-Betten-<br />
Haus haben wir 11,3 Millionen Euro investiert. In unseren<br />
Einrichtungen in Idar-Oberstein und in Worms wurden die<br />
Sanierungen und baulichen Ergänzungen weiter fortgeführt<br />
und werden wohl im nächsten Jahr zum Abschluss<br />
kommen. Wertvolle Arbeit leistet seit bald vier Jahrzehnten<br />
der Fachbereich Migration und Integration mit seinem<br />
Stammsitz in Koblenz und weiteren Büros in Mainz,<br />
Worms, Bad Kreuznach und Ludwigshafen. Wer sich einen<br />
persönlichen Eindruck hierüber verschaffen will, ist herzlich<br />
eingeladen, am Mittwoch, 15. Juni 2011, zur Bundesgartenschau<br />
nach Koblenz zu kommen. Auf der Landesbühne<br />
<strong>Rheinland</strong>-Pfalz präsentiert sich der Fachbereich<br />
vormittags in all seiner Vielfalt. Nachmittags wird von der<br />
<strong>AWO</strong> <strong>Rheinland</strong>-Pfalz ein Unterhaltungsprogramm gestaltet.<br />
Ein wichtiges Thema des <strong>AWO</strong> Bezirksverbandes <strong>Rheinland</strong><br />
im Jahr <strong>2010</strong> lautete: <strong>AWO</strong> Südwest. Dabei geht es um<br />
eine vertiefte engere Zusammenarbeit der drei Verbände<br />
(<strong>AWO</strong> Landesverband Saarland und die <strong>AWO</strong> Bezirke Pfalz<br />
und <strong>Rheinland</strong>) auf allen Ebenen. Erste gemeinsame<br />
Rudi Frick<br />
Schritte sind gegangen. Es wurde die gemeinnützige „<strong>AWO</strong><br />
Südwest gGmbH“ gegründet mit dem Ziel, professionelle<br />
Angebote und Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und<br />
Familien zusammenzuführen und zu entwickeln. Das große<br />
Mitgliedertreffen als Startveranstaltung in Landau/Pfalz<br />
wird allen Teilnehmern in guter Erinnerung bleiben. Die<br />
<strong>AWO</strong> <strong>Rheinland</strong> war bei der Planung und Ausführung<br />
maßgeblich beteiligt und trug so entscheidend zu deren<br />
Erfolg bei. Die Mitgliederentwicklung hat leider noch nicht<br />
wie erhofft den positiven Schwung aufgenommen. Die<br />
Zahlen stagnieren um 20.750 Mitgliedern mit leicht<br />
abnehmender Tendenz. Der „Tag der <strong>AWO</strong>“ unseres<br />
Bezirksverbandes fand in diesem Jahr bereits zum elften<br />
Mal statt. Hier präsentieren sich die Ortsvereine, Kreisverbände<br />
und Einrichtungen an einem festgelegten Wochenende<br />
im Jahr mit einer Aktions- und Leistungsschau der<br />
Öffentlichkeit. Alle zwei Jahre wird dieser „Tag der <strong>AWO</strong>“<br />
mit einer zentralen Großveranstaltung des Bezirksverbandes<br />
ergänzend unterstützt. Die nächste Großveranstaltung<br />
findet am Samstag, 20. August 2011, in Worms statt, dann<br />
unter Teilnahme der <strong>AWO</strong> Freunde aus der Pfalz und dem<br />
Saarland. Aus den eigenen Reihen werden wieder wenigstens<br />
500 Teilnehmer erwartet.<br />
Immer wieder liefern auch die Kreisverbände und Ortsvereine<br />
der <strong>AWO</strong> <strong>Rheinland</strong> interessante Beispiele für die<br />
Innovationskraft unseres sozialen Verbandes und setzen<br />
starke Zeichen dafür, dass unsere Mitgliederorganisation<br />
auch in der Fläche lebt. In diesem Zusammenhang will ich<br />
gern auch auf die Leistungen und Angebote des Bezirksjugendwerkes,<br />
der Kreis- und Ortsjugendwerke hinweisen.<br />
Mit ausführlichen Einzelinformationen versorgt sie unsere<br />
Internetseite, die sie unter www.awo-rheinland.de jederzeit<br />
aufrufen können. Auch im Berichtszeitraum haben wir<br />
gemeinsam mit der Rhein-Zeitung im Rahmen der Aktion<br />
„Helft uns leben“ zur Weihnachtszeit Sachspenden an<br />
bedürftige Kinder und Familien übergeben. Sachwerte in<br />
Höhe von 1,47 Millionen Euro wurden auf diesen Weise in<br />
sechs Jahren verteilt.<br />
Haiti ist das Schwerpunkt-Thema in der <strong>Dezember</strong>-<strong>Ausgabe</strong><br />
von „Stadt und Land“. In dem aktuellen Beitrag<br />
wird beispielhaft geschildert, wie <strong>AWO</strong> International im<br />
Zusammenwirken mit lokalen Kräften mithilft, das<br />
durch ein Erdbeben stark geschädigte Land wieder aufzubauen.<br />
Spenden sind weiterhin und auch auf absehbare<br />
Zeit notwendig.<br />
Mit vielen guten Wünschen für eine besinnliche Vorweihnachtszeit,<br />
ein schönes Weihnachtsfest und ein<br />
gutes Jahr 2011 bleibe ich Ihr<br />
Rudi Frick<br />
Vorsitzender <strong>AWO</strong> <strong>Rheinland</strong><br />
Die<br />
DRITTE<br />
Seite<br />
3<br />
<strong>AWO</strong> <strong>Rheinland</strong><br />
Stadt und Land<br />
3/<strong>2010</strong>