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1 2 3 4 5 6 7 - Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH

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eNerGIeweNde<br />

neue leitungen<br />

braucht das land<br />

BilANZ: ein Jahr nach Beschluss der energiewende steht deutschland weiterhin vor großen<br />

herausforderungen. wichtigste erkenntnis: der erfolg steht und fällt mit dem netzausbau.<br />

schnell und langsam – in gewisser weise ist die energiewende<br />

in deutschland beides zugleich. einerseits schnell, da die entscheidung<br />

der Bundesregierung zum ausstieg aus der Kernenergie<br />

im frühjahr 2011 schnell und für viele überraschend<br />

kam. andererseits langsam, da deutschland knapp ein Jahr<br />

später weiterhin vor großen herausforderungen steht.<br />

seit sommer 2011 ist das energiepaket in Kraft: sieben gesetze<br />

und eine Verordnung sollten zumindest politisch die weichen<br />

für die energiewende stellen. die ziele der deutschen<br />

energiepolitik sind ehrgeizig: Bis zum Jahr 2020 sollen 35 prozent<br />

des stroms aus erneuerbaren energien kommen,<br />

bis 2050 sogar 80 prozent. und bereits im Jahr<br />

2022 sollen die letzten deutschen Kernkraft-<br />

werke vom netz gehen.<br />

worauf es in den nächsten Jahren ankommt,<br />

lässt sich an diesem Beispiel erahnen:<br />

am 8. februar 2012 herrschten in europa<br />

bereits seit gut einer woche eisige<br />

temperaturen. der energiebedarf stieg. in<br />

den tagen zuvor hatte stetiger wind dafür gesorgt,<br />

dass die sogenannten Bedarfsspitzen<br />

durch windenergie ausgeglichen werden konnten. an<br />

diesem mittwoch reichte die windenergie allerdings nicht<br />

mehr aus. um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten,<br />

ging deshalb die sogenannte Kaltreserve ans netz: Block 3<br />

des steinkohlekraftwerks mannheim, an dem auch rwe beteiligt<br />

ist, lieferte zehn stunden lang energie zu. Kraftwerke<br />

in Österreich stellten rund 500 megawatt bereit.<br />

durch den innereuropäischen energiemarkt kommt es an<br />

einzelnen grenzen zu stromimporten nach deutschland. an<br />

anderen grenzen fließt deutscher strom ins ausland, so<br />

etwa am 8. februar 1.110 megawatt nach frankreich. wie<br />

14<br />

40 x<br />

um den äquator wickeln könnte<br />

man schon heute die 1,7 Millionen<br />

leitungskilometer des<br />

deutschen Stromnetzes.<br />

kommt das? die antwort auf diese frage berührt drei große<br />

herausforderungen, vor denen unser stromnetz steht:<br />

erstens: die stromerzeugung aus erneuerbaren energien<br />

ist unregelmäßig. wind- oder solarenergie können nur dann<br />

erzeugt werden, wenn der wind weht oder die sonne scheint.<br />

zweitens: die netze müssen modernisiert und ausgebaut<br />

werden, damit sie die unregelmäßige einspeisung von<br />

strom aus erneuerbaren energien bewältigen können. momentan<br />

stoßen die netze dabei an die grenzen ihrer Leistungsfähigkeit.<br />

Künftig wird immer mehr strom in kleinen,<br />

weit über das Land verteilten Kraftwerken erzeugt<br />

werden. Bis zum Jahr 2021 sollen allein in Bayern<br />

1.000 bis 1.500 neue windkraftanlagen<br />

errichtet werden. heute gibt es davon rund<br />

400. das bedeutet: im stromnetz wird zunehmend<br />

Verkehr in alle richtungen herrschen.<br />

Bislang funktionierte das netz<br />

weitgehend als „einbahnstraße“: energie<br />

floss von wenigen großen produktionszentren<br />

zu den abnehmern.<br />

und drittens: stromerzeugung und -verbrauch<br />

sind räumlich voneinander getrennt. Bislang war es so:<br />

das Kraftwerk stand dort, wo die energie gebraucht wurde<br />

– oder zumindest in der nähe. windenergie hingegen wird<br />

zum Beispiel vor allem im norden deutschlands gewonnen.<br />

den größten energiebedarf haben aber die regionen im süden<br />

und im westen. hier haben die energieintensivsten industrieunternehmen<br />

ihren sitz. Bislang fehlen die höchstspannungsleitungen,<br />

um die energie dorthin zu bringen, wo<br />

sie gebraucht wird. erschwerend kommt hinzu: die meisten<br />

<strong>Kernkraftwerk</strong>e, die im sommer 2011 vom netz genommen<br />

wurden, befinden sich im süden und westen des Landes.<br />

MW: Das Magazin für unsere nachbarn

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