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1 2 3 4 5 6 7 - Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH

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fotos: rwe power ag; illustration: deBriV-Bundesverband Braunkohle<br />

so entstand Braunkohle<br />

Vor 55 Millionen Jahren – die Saurier waren bereits<br />

ausgestorben – begann das Tertiär: In diesem Erdzeitalter<br />

herrschten günstige Bedingungen für die<br />

Entstehung von Braunkohle.<br />

In Flussniederungen erstreckten sich ausgedehnte<br />

Sumpf- und Moorgebiete. Süßwasser war reichlich<br />

vorhanden, und es herrschte ein wärmeres und<br />

feuchteres Klima als heute. Diese Bedingungen<br />

förderten Wachstum und Vergehen der Pflanzen. Absterbende<br />

Pflanzengenerationen wurden von Wasser<br />

bedeckt und konnten so nicht vermodern. Stattdessen<br />

wandelten Mikroorganismen die vergehende Vegetation<br />

über Tausende von Jahren zu Torf um.<br />

Gleichzeitig senkten sich diese Landschaften im<br />

Laufe der Erdgeschichte ab. Urzeitliche Ströme und<br />

die immer wieder vordringende Nordsee trugen<br />

Sand- und Kiesmassen heran und überlagerten die<br />

Torfschichten damit. Unter ihrem Druck und von der<br />

Luft abgeschlossen wurde der Torf in Jahrmillionen<br />

zu Braunkohle.<br />

Am Tagebaurand kann man es ablesen: Über und<br />

zwischen den schwarzen Braunkohlenflözen, in<br />

denen man oft noch fossile Baumstämme oder Holzstücke<br />

findet, lagern dicke Schichten von Sand, Kies,<br />

Ton und Schluff. Wer an die Kohle herankommen<br />

möchte, muss also zunächst diese Schichten, die der<br />

Bergmann Abraum nennt, abtragen.<br />

das sogenannte innovationszentrum<br />

Kohle. dort wird bereits an den Kraftwerkstechnologien<br />

der nächsten generation<br />

gearbeitet – zum Beispiel an<br />

der „wirbelschichttrocknung mit interner<br />

abwärmenutzung“ (wta).<br />

was sich hinter dem sperrigen projektnamen<br />

verbirgt? in der prototypanlage<br />

wird die feuchte Braunkohle<br />

aus dem tagebau – sie enthält gut zur<br />

hälfte wasser – gemahlen und in einem<br />

dampfstrom schwebend vorgetrocknet.<br />

die wta steigert den wirkungsgrad<br />

eines Braunkohlenkraftwerks auf<br />

über 45 prozent – ein rekordwert, denn<br />

der durchschnittswert liegt weltweit<br />

bei etwa 32 prozent. wo durch verbesserte<br />

technologien der wirkungsgrad<br />

steigt, sinken die emissionen von co2<br />

und anderen Luftschadstoffen.<br />

Braunkohlenvorräte in deutschland<br />

in milliarden tonnen<br />

innovative Projekte reduzieren<br />

Kohlendioxid<br />

entwickelt wurde die wta von den ingenieuren<br />

im innovationszentrum Kohle in<br />

niederaußem. dort arbeiten sie inzwischen<br />

längst an einer ganzen reihe weiterer<br />

projekte, in die die rwe power ag<br />

insgesamt 70 millionen euro investiert.<br />

das ziel: den ausstoß von co2 zu verringern.<br />

dies soll zum Beispiel mit der co2wäsche<br />

geschehen. die waschanlage, im<br />

fachjargon auch co2-absorber genannt,<br />

trennt 90 prozent des Kohlendioxids von<br />

den übrigen rauchgasen. das sind in der<br />

momentan betriebenen Versuchsanlage<br />

bis zu 300 Kilogramm co2 pro stunde. das<br />

abgesonderte Kohlendioxid könnte etwa<br />

für die abwasseraufbereitung oder in der<br />

chemieindustrie genutzt werden; entsprechende<br />

Versuche laufen sehr erfolgreich.<br />

BrauNKoHLe<br />

bild oben: Das boA-Kraftwerk<br />

im rheinischen nieder außem<br />

produziert 1.000 Megawatt<br />

Strom am Tag.<br />

Grafik: Die braunkohlenvorkommen<br />

sichern für Jahrzehnte<br />

Strom aus heimischen<br />

Energiequellen.<br />

weitere forschungsprojekte beschäftigen<br />

sich mit der umwandlung des Kohlendioxids<br />

in Kunststoffe und industriegas.<br />

in der Braunkohle, die mitten in<br />

deutschland im erdreich zu finden ist,<br />

schlummert also jede menge zukunftspotenzial.<br />

Braunkohle sichert die<br />

unabhängigkeit von importen – und<br />

tausende von arbeitsplätzen. die förderkosten<br />

für die heimische Braunkohle<br />

sind auch im internationalen Vergleich<br />

konkurrenzfähig. anders als andere<br />

energiequellen kommt sie bereits jetzt<br />

ohne staatliche subventionen aus. alles<br />

in allem stehen somit die chancen nicht<br />

schlecht, dass es dieser millionen Jahre<br />

alte rohstoff aus dem erdzeitalter des<br />

tertiär sein wird, der uns in den kommenden<br />

Jahren und Jahrzehnten in ein<br />

neues energiezeitalter begleitet.<br />

nr. Nr. 117 120 | AusgAbe ausgabe 2 1 | 2011 2012 17<br />

17<br />

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