Usser Dorp 10001.pdf - Ercroder Jonges 1982 e.V.
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Düsseldorfer Straße 2 und 4 - Hinter dem Giebel links verbarg sich der älteste, mehr als<br />
300 Jahre alte Teil des Ginkerkottens. Foto: H.Osmann<br />
Neanderstraße 2 - Haus Gink, ehemals Gasthaus, im Hintergrund die Baukräne auf dem<br />
ehemaligen Standort des Ginkerkottens. Foto: H.Osmann<br />
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Der Hausname<br />
namen und Hausnummern un<br />
Imalten bekannt Erkrath und auch waren nicht Straßenerfor derlich. Die Höfe und wenigen Bürgerhäuser<br />
hatten alle einen Hausnamen.<br />
Man wohnte auf den Höfen<br />
Üllendahl, Ten Eicken, Schirpenbroich,<br />
Juffernbroich oder Steinhof.<br />
Rund um die Pfarrkirche<br />
hießen die Häuser Aufm Trepgen,<br />
Kirchroster, Übelgönn, Aufm Blech<br />
oder Wittenbroich.<br />
Den älteren Erkrathern ist die<br />
Bezeichnung Haus Gink für das Gebäude<br />
Neanderstraße 2 noch geläufig.<br />
Danach erhielt die Straße Richtung<br />
Sportplatz und Eisenbahnunterführung<br />
ihren Namen An der<br />
ink. Auch die herrschaftliche Villa<br />
gegenüber, Düsseldorfer Straße 1,<br />
lcitet ihren Namen Ginkhofhiervon<br />
:1b.Das alte, nun nicht mehr bestehcnde<br />
Fachwerkhaus Düsseldorfer<br />
Straße 4 wurde seit 1672 als Ginker<br />
A'otten bezeichnet. Auch hier ist der<br />
Namensursprung im direkt am<br />
11 ubbelrather Bachufer liegenden<br />
"llUS Gink zu vermuten.<br />
Woher der Name Gink stammt<br />
lllld welche Bedeutung er hat, ist<br />
Illlbekannt und ungeklärt. Selbst<br />
I )1'. Heinrich Dittmaier konnte in<br />
l,incr grundlegenden Untersuchung<br />
Ill'r Siedlungsnamen und Siedlungsl!I'\l'bichtedes<br />
Bergischen Landes nur<br />
unbefriedigende Deutungen aufzeigen.<br />
Ihm ist allerdings der Hinweis<br />
auf die älteste Überlieferung des Namens<br />
Gink in den Urkunden des<br />
Stiftes Werden zu verdanken. Dort<br />
wird in der 2. Hälfte des 13. Jh. der<br />
Hausname In Gingen erwähnt. Die<br />
sicherlich bäuerliche Haus- und<br />
Hofanlage mußte damals drei Schillinge<br />
als Abgabe entrichten. Warum<br />
seine Bewohner diese Zahlung zu<br />
leisten hatten und in welchem Ab<br />
hängigskeitsverhältnis das Haus<br />
zum Stift Werden stand, wird nicht<br />
erwähnt.<br />
Der Historiker Rudolf<br />
Kötzschke hat 1906 diese Ortsbe<br />
zeichnung als Gink bei Gerresheim<br />
lokalisiert. Da der Name in der<br />
Nähe von Gerresheim kein zweites<br />
Mal vorkommt, darf diese urkundliche<br />
Quelle unwidersprochen für die<br />
Erkrather Gink in Anspruch genommen<br />
werden. In Kenntnis der<br />
vorliegenden und hier angeführten<br />
Daten ist der Ginkerkotten jünger<br />
als Haus Gink. Deshalb ist anzunehmen,<br />
daß in der N eanderstraße 2<br />
der Standort für das mittelalterliche<br />
Haus In Gingen zu suchen ist. Das<br />
läßt den Schluß zu, im Haus Neanderstraße<br />
2 das Haus Gink und im<br />
Fachwerkhaus Düsseldorfer Straße 4<br />
den Ginkerkotten zu sehen. Ab<br />
schließend sei auf eine Möglichkeit<br />
zur Erklärung des Hausnamens<br />
hingewiesen: zwischen den Häusern<br />
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