2018-06 Pfarrblatt

Unser Begegnungsprojekt „Café
Global“ mit den Asylsuchenden
vom Foyer du Bourg verändert
sich weiter. Seit März machen wir
Besichtigungen und erkunden die
weitere Umgebung.
Nachdem wir letzten Sommer froh
waren, im Accueil St. Elisabeth einen
nahen Standort für die regelmässigen
Einladungen für Asylsuchende
gefunden zu haben, mussten wir
feststellen, dass die Aktivitäten, die
wir dort anboten, nicht auf grosses
Interesse stiessen. Das mag daran
liegen, dass der Ort von den Asylsuchenden
auch frei besucht werden
kann, und auch daran, dass es die
jungen Männer eher nach Bewegung
dürstet. Solche sportlichen
Aktivitäten können wir mit unseren
Ressourcen aber nicht anbieten.
Somit überlegten wir uns Anfang
2018 anlässlich eines Dankfestes,
zu welchem uns die Asylsuchenden
zusammen mit ihrer Betreuercrew
einluden, was denn für sie attraktiver
sein könnte. Daraufhin entwickelten
wir im Café-Global-Team ein
neues Konzept. Die Asylsuchenden,
welche in sehr engen Verhältnissen
leben, sollen Neues sehen und erleben
und ihren Bewegungsradius
etwas ausweiten dürfen. Nun bieten
wir einmal pro Monat eine Exkursion
an. Unsere Treffen finden auch
nicht mehr fix am Montagnachmittag
statt, sondern hängen vom Ziel
unseres Ausflugs ab.
zäme stah – vorwärts gah
Café Global geht raus
Seit März hatten wir bereits eine
Führung im Naturmuseum, wo die
Teilnehmer Tieren aus der Schweiz
und ihren Herkunftsregionen begegnen
konnten und etwas über
das Handwerk eines Präparators erfuhren.
Im Cailler-Museum in Broc
lernten wir die Produktion feiner
Schokolade kennen und erlagen der
süssen Versuchung an der Degustations-Theke.
In der Sternwarte Ependes
schliesslich betrachteten wir mit
den optischen Instrumenten Planeten
und Sterne am Maihimmel und
begaben uns im dortigen Planetarium
in die Tiefen des Alls.
Ich bin glücklich, dass ich mich nach
wie vor auf eine Gruppe von Freiwilligen
verlassen kann, welche die
neue Ausrichtung mit Engagement
mitträgt, indem die Damen nun von
Kath. Pfarreiseelsorge Freiburg Stadt und Umgebung | Juni 2018
der Animatorin zur Reiseleiterin und
Chauffeuse mutiert haben. Gelegentlich
ist auch ein männlicher Begleiter
dabei, worüber wir uns sehr
freuen.
Was nebst der Abwechslung und
Horizonterweiterung auf unseren
Ausflügen genauso zählt, das sind
die Kontakte, die zwischen Einheimischen
und Asylsuchenden entstehen.
Unsere Aktivitäten bieten
Gelegenheit, persönliche Sorgen
zur Sprache zu bringen oder einen
scheuen Wunsch zu äussern. So
lernt ein Asylsuchender unterdessen
wöchentlich deutsch, ein weiterer
wird eine Zahnkorrektur erhalten.
Das alles wäre ohne das persönliche
Engagement der Freiwilligen nicht
möglich geworden.
Darum sei den engagierten Begleiterinnen
an dieser Stelle ganz, ganz
herzlich gedankt. Dass sich auch die
Asylanten freuen, hier in Freiburg
Ersatzmamas oder zumindest neue
Bekannte ausserhalb ihrer Asylunterkunft
gefunden zu haben, zeigt
jeweils das frohe Lachen, wenn wir
uns in der Stadt zufällig begegnen.
Falls Sie einen Lieblingsort in der
Umgebung haben, den Sie gerne
unseren Jungs zeigen möchten,
sind uns Ihre Ideen willkommen.
Und falls Sie sich vorstellen könnten,
bei einem Ausflug mit dem eigenen
Auto zur Verfügung zu stehen, so
freuen wir uns, wenn Sie es uns wissen
lassen.
Text und Fotos: Bettina Gruber
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