Arbeits- und Impulsheft_Kreiskirchentag 2018_7-25
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Kranke <strong>und</strong> pflegebedürftige<br />
Menschen unterstützen<br />
<strong>und</strong> schützen<br />
Deutschlands Ges<strong>und</strong>heitssystem<br />
gehört laut Studien zu den besten<br />
Europas. Trotz der großen medizinischen<br />
Fortschritte <strong>und</strong> Reformen<br />
der Kranken- <strong>und</strong> Pflegeversicherung<br />
empfinden viele Menschen die<br />
Situation als unbefriedigend.<br />
Krankheit <strong>und</strong> Pflegebedürftigkeit<br />
sind Lebenssituationen in Abhängigkeit<br />
von der Hilfe Dritter, in der die<br />
Menschenwürde besonders verletzlich<br />
ist. Staat <strong>und</strong> Gesellschaft sind<br />
in besonderer Pflicht, kranke <strong>und</strong><br />
pflegebedürftige Menschen zu unterstützen<br />
<strong>und</strong> zu schützen.<br />
In unserem als Ges<strong>und</strong>heitsmarkt<br />
organisierten System entscheiden<br />
vorrangig Leistungsanbieter über<br />
den Umfang von Leistungen. Vielfach<br />
steht nicht der Patient im Vordergr<strong>und</strong>,<br />
sondern das Geschäft.<br />
Beim Hausarzt werden Patienten<br />
regelmäßig ohne ausreichende Diagnosegespräche<br />
im Minutentakt abgearbeitet.<br />
Facharzttermine werden<br />
mit langer Wartezeit vergeben; sehr<br />
oft unter Vorzug von Privatversicherten.<br />
Die Zweiklassenmedizin ist<br />
politisch gewollt <strong>und</strong> akzeptiert.<br />
In der Fläche sind die Arztversorgung<br />
<strong>und</strong> die Situation der Rettungsdienste<br />
vielerorts dramatisch.<br />
Krankenhäuser wurden geschlossen.<br />
Die Wege für die Patienten zur<br />
medizinischen Versorgung sind oft<br />
lang. Notwendige Behandlungen<br />
können nicht oder nicht früh genug in<br />
Anspruch genommen werden.<br />
Der Pflegenotstand in vielen Krankenhäusern<br />
<strong>und</strong> Pflegeeinrichtungen<br />
geht zu Lasten der schlecht bezahlten<br />
<strong>und</strong> überforderten Pflegekräfte<br />
sowie der Kranken.<br />
Es bleibt viel zu tun!<br />
Fabian Müller-Zetzsche<br />
Leiter der Abteilung<br />
Sozialpolitik beim<br />
Sozialverband<br />
Deutschland (SoVD)<br />
Impuls fragen...<br />
Wie können alle Menschen in<br />
Deutschland gleichen Zugang zur<br />
notwendigen Ges<strong>und</strong>heitsversorgung<br />
bekommen?<br />
Welche Rolle können die Kirchen<br />
als große Anbieter von Pflege- <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heitsdienstleistungen<br />
dabei spielen?<br />
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