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s'Magazin usm Ländle, 27. Mai 2018

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BEWUSST BELESEN BEKOCHT<br />

Die neunte Vorarlberger<br />

Umweltwoche: Sieben Tage ganz<br />

im Zeichen der Natur<br />

Dagmar Ullmann-Bautz:<br />

Ansteckende Leidenschaft für<br />

Literatur und Theater<br />

Vom Luxusdampfer zum<br />

Landhaus: Reinhard Lässer<br />

bekocht alles und jeden<br />

<br />

SONNTAG, <strong>27.</strong> MAI <strong>2018</strong><br />

FRAUENLAUF<br />

NUR DAS ZIEL<br />

VOR AUGEN<br />

Foto: Lerch<br />

Ob fünf oder zehn Kilometer,<br />

kommenden Samstag stehen<br />

wieder tausende Frauen am Start


INHALT<br />

Fotos: Harald Kueng,Lisa Mathis, Natalie Buda, Mathis Fotografie (2)<br />

4<br />

Schützenswertes Gut:<br />

Unsere Umwelt<br />

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<strong>27.</strong> MAI <strong>2018</strong> XXXXXXXX | INHALT<br />

11<br />

Ausgekocht:<br />

Kulinarischer Großunternehmer<br />

18<br />

„Nobody’sperfect“:<br />

Das Motto einer<br />

ehemaligen<br />

Schneekönigin<br />

ABC für Fortgeschrittene:<br />

Leidenschaft für Literatur<br />

und Theater<br />

9<br />

Ein politisches Leben:<br />

Robert Schneider über<br />

Erich Brunner<br />

6<br />

4 UMWELTWOCHE<br />

Zum neunten Mal stehteine ganze<br />

Woche im Zeichen der Natur<br />

6 INTERVIEW<br />

Dagmar Ullmann-Bautz über<br />

Spieltrieb und Lesevergnügen<br />

9 SCHNEIDERS BRILLE<br />

Unser Kolumnist vermisst<br />

Politiker wie Erich Brunner<br />

10 GSIBERGER Z’WIAN<br />

Carola Purtscher trifft<br />

Musikerin Manuela Schedler<br />

11 PORTRÄT<br />

Als „Catering“ noch<br />

unbekannt war: Reinhard Lässer<br />

12 FRAUENLAUF<br />

Was an dem Großevent<br />

so faszinierendist<br />

14 HISTORISCHES BILD<br />

Ladenschluss-Demo<br />

in Bregenz anno 1973<br />

15 MUNDART<br />

„Pfacht“ oder nicht „Pfacht“,<br />

das ist hier die Frage<br />

16 EVENTS<br />

Was Sie diese Woche auf<br />

keinen Fall verpassen sollten!<br />

17 KULINARIK<br />

Ein Saibling im Paket!<br />

18 WAS WURDE AUS ...<br />

...Natalie Buda?<br />

s’Magazin 3


NATUR UND UMWELT<br />

Umweltschutz im Fokus<br />

Im Zuge der jüngsten<br />

Landschaftsreinigung wurden im<br />

ganzen <strong>Ländle</strong> rund 100 Tonnen<br />

Abfall eingesammelt. Mit<br />

Aktionen wie der Vorarlberger<br />

Umweltwoche (2. bis 10. Juni)<br />

soll der Vermüllung der Natur<br />

entgegengewirkt werden.<br />

Die Umwelt rettet sich<br />

nicht von alleine. Es<br />

braucht viele kleineSchritte<br />

und man muss auch immer an<br />

der Thematikdran bleiben.<br />

Ingrid Benedikt,Initiatorin<br />

Umweltwoche<br />

Als Ingrid Benedikt im<br />

Jahr 2009 die erste<br />

„WELTumWELTwoche“<br />

für die Stadt Dornbirn<br />

entwickelte, ahnte<br />

die Umweltpädagogin noch nicht,<br />

welche Dimension die Aktion in den<br />

folgenden Jahren erreichen sollte.<br />

Die Dornbirnerin wollte ein Bewusstsein<br />

für Umweltschutz in der Bevölkerung<br />

schaffen, aufzeigen, dass der<br />

Einsatz eines jeden gefragt ist und<br />

viele kleine Taten das große Ganze<br />

ergeben. Denn, so Frau Benedikt:<br />

„Die Umwelt rettet sichnichtvon alleine.Esbrauchtviele<br />

kleineSchritte<br />

undman muss immer dran bleiben.“<br />

Aus der „WELTumWELTwoche“<br />

entstand schließlich ein Jahr später<br />

die Vorarlberger Umweltwoche, die<br />

heuer bereits zum neunten Mal begangen<br />

wird. Auch hier war Ingrid<br />

Benedikt federführend an der Konzeption<br />

beteiligt und forcierte das<br />

wichtige<br />

<br />

Thema„Umwelt-und Naturschutz“<br />

auch in den Schulen im<br />

Den Menschen muss<br />

klar werden,dass man<br />

Natur und Landschaftnicht<br />

aus dem Internet<br />

herunterladenkann.<br />

Umweltlandesrat Johannes<br />

Rauch (Grüne)<br />

<strong>Ländle</strong>. „Mit Umweltschutz kann<br />

man nicht früh genug beginnen. Die<br />

Schüler setzen sich mit riesigem Einsatz,<br />

Spaß, Freude und Begeisterung<br />

mit dem Thema auseinander. Sie beteiligen<br />

sich an Landschaftsreinigungen<br />

undgehen zumLernen indie Natur.<br />

80Klassen aus Schulen inganz<br />

Vorarlberg führen imRahmender bevorstehenden<br />

Umweltwoche Aktionen<br />

und Ganzjahresprojekte durch –<br />

von Volks- und Mittelschulen über<br />

die Allgemeine Sonderschule bis zu<br />

Gymnasienund HTL.<br />

ErwachseneVorbilder<br />

Auch wenn das Bewusstsein bei den<br />

Kleinen bereits eingroßes ist –solange<br />

die Erwachsenen den Umweltschutz<br />

nicht vorleben, ist der Weg<br />

nochein weiter. „Ichlade gerne jeden<br />

ein, sich einmal einen Nachmittag<br />

lang an den Alten<br />

Rhein zu setzen und<br />

sich ein Bild vom Verhalten<br />

mancher Fami-<br />

4<br />

s’Magazin


Die Umweltwoche<br />

ist kein<br />

Strohfeuer, sondern<br />

ein Schaufensterfür<br />

alleUmweltaktivitäten<br />

innerhalb eines<br />

Jahres.<br />

Kurt Fischer<br />

(ÖVP), Obmann-Stv.<br />

Umweltverband<br />

lien zu machen: Müll bleibt einfach<br />

liegen, irgendwerwird’sjaschon wegräumen.<br />

Die Erwachsenen sind keine<br />

Vorbilder“, zeigt sich Kurt Fischer,<br />

Lustenau-Bürgermeister und Obmann-Stellvertreter<br />

des Vorarlberger<br />

Umweltverbands, verärgert und hebt<br />

die Wichtigkeit von bewusstseinsbildenden<br />

Maßnahmen wie der Umweltwoche<br />

hervor: „Die Umweltwoche<br />

ist kein Strohfeuer, dass nach ein<br />

paar Tagen erlischt, sondern ein<br />

Schaufensterfür alle Umweltaktivitäten<br />

eines Jahres.“ Über 100 Events –<br />

Exkursionen, Vorträge, Theaterstücke<br />

und mehr–findennun heuerzwischen<br />

dem 2. und 10. Juni statt, „ein<br />

sehr eindrucksvoller Veranstaltungskalender“,<br />

freut sich Fischer.<br />

„Naturwertschätzen“<br />

„Zwischen Feldkirch und Bregenz<br />

leben rund 260.000 Menschen –sie<br />

nehmen die Natur wahr, als wäre sie<br />

eine Selbstverständlichkeit. Doch die<br />

Wertschätzung bleibt oft auf derStrecke“,<br />

ärgert sichauch Umweltlandesrat<br />

Johannes Rauch. Dabei kann jeder<br />

ganz leicht etwas für den Erhalt<br />

unserer Umwelt tun: Für kurze Strecken<br />

das Rad nutzen, den eigenen<br />

Müll mitnehmen. „Den Menschen<br />

muss einfach klar werden, dass man<br />

Natur und Landschaft nicht aus dem<br />

Internet herunterladenkann!“<br />

Harald Küng<br />

Fotos: Harald Kueng, umweltv, Grüne,MathisFotografie,VLK/Werner Micheli<br />

NATUR UND UMWELT<br />

Ausgewählte Aktionen in der 9. Umweltwoche<br />

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„Lebensmittel sind kostbar“.<br />

Mi., 6.6., Wochenmarkt Hard<br />

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hat immer Recht“, Theaterstück.<br />

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Wildnis Bregenzerachschlucht).<br />

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THEATER UND LITERATUR<br />

Wo sind die jungen Wilden,<br />

Frau Ullmann-Bautz?<br />

INTER<br />

VIEW<br />

Dagmar Ullmann-Bautz ist eine jene Figuren in Vorarlberg, die uneingeschränkt für die<br />

Leidenschaft für Kunst und Kultur stehen. Als Geschäftsführerin des Landesverbands für<br />

Amateurtheater ebenso wie als Organisatorin des Literaturfestivals Hardcover, das<br />

derzeit in Hard auch jene zur Literatur lockt, die keine ausgewiesenen Leseratten sind.<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Requisiten, Masken und<br />

jede Menge Theatertexte<br />

bevölkern das<br />

Dornbirner Büro des<br />

Landesverbands der<br />

Amateurtheater. Dazwischen: Dagmar<br />

Ullmann-Bautz, deren Begeisterung<br />

fürs Theater man aus jedem<br />

Wort herausklingen hört.<br />

Welches Buch haben Sie zuletzt weggelegt,<br />

weil es Sie doch nicht gefesselt<br />

hat?<br />

Die merke ich mir leider nicht so<br />

gut, es gibt aber immer wieder Bücher,<br />

die ich nicht fertig lese. Dafür<br />

ist die Zeit einfachzuschade.<br />

Das Thema des diesjährigen Harder<br />

Literaturpreises war „Happiness is a<br />

warm gun“. Wie viele Einreichungen<br />

haben Sie bekommen?<br />

Heuer waren wir wirklich überrascht,<br />

es waren 560 Texte. Eine<br />

große Herausforderung für die Jury.<br />

Gibt es qualitative Schwankungen<br />

vonJahr zu Jahr?<br />

Die gibt es. Vorletztes Jahr etwa<br />

waresfür die Juryrelativleicht,weil<br />

es nur wenige gute Texte gab. Bei<br />

den letzten beiden Wettbewerben<br />

war die Qualität allerdings sehr<br />

hoch, da muss man sich als Jurymitgliedoft<br />

richtigquälen.<br />

Zum Festival Hardcover: Literatur<br />

braucht anscheinend auch immer<br />

den Event.Warum?<br />

Unsere Intention ist, Menschen<br />

anzuziehen, die noch nicht so literaturgefesselt<br />

sind. Unsere Veranstaltungen<br />

haben tatsächlich einen<br />

gewissen Eventcharakter, indem<br />

wir Räume betreten, die sonst<br />

nicht mit Literatur verbunden werden.<br />

Dadurch ist die Hemmschwelle<br />

geringer, sich der Literatur<br />

zunähern. Das ist der Grund,<br />

warum wir unsere Veranstaltungen<br />

etwaamSee verorten.<br />

Geht dieses Konzept tatsächlich<br />

auf?<br />

Ja. Ein gutes Beispiel sind unsere<br />

Veranstaltungen im Flüchtlingsheim.Nicht<br />

nurdie Menschen, die<br />

dort leben, sind dann an Literatur<br />

interessiert, sondern auch Vorarlberger,<br />

die vielleicht ursprünglich<br />

nur neugierig auf das Heim waren,<br />

bleiben für die Lesung und entdecken<br />

so für sich ein Stück weit die<br />

Literatur. Und die Büchereien verzeichnen<br />

nach dem Festival immer<br />

einen Anstieg bei den Entlehnungen.<br />

Wie fiel die Rückmeldung der Flüchtlinge<br />

aus?<br />

Letztes Mal wurden Texte aus den<br />

Heimatländern der Flüchtlinge gelesen<br />

– von ihnen selbst und von<br />

Schauspielerinnen. Die Auseinandersetzungmit<br />

den deutschenÜbersetzungen<br />

war sehr spannend. Und<br />

die Flüchtlinge haben auch gleich<br />

für alle gekocht, das positive Feedback<br />

ließ nicht lange auf sich warten.<br />

Welches Format wird besonders gut<br />

angenommen?<br />

Das erotische Frühstück. Das geht<br />

im Stedepark über die Bühne und<br />

wirdjedes Jahr ein wenig anders gestaltet.<br />

Ganz allgemein: Denken Sie,<br />

<br />

6<br />

s’Magazin


THEATER UND LITERATUR<br />

s’Magazin 7


THEATER UND LITERATUR<br />

FORTSETZUNG<br />

Was kann das Amateurtheater, was<br />

das professionelle Theater nicht bieten<br />

kann?<br />

Ich erlebe imAmateurtheater diese<br />

extreme Spielfreude, die beim professionellen<br />

Theater nicht immer zu<br />

spüren ist. Die hierarchischen Strukturen<br />

und die Intrigen sind dem einfach<br />

abträglich. Obwohl sich gerade<br />

jetzt einiges tut, weil sich die Schaudass<br />

Literatur und Kultur für die Menschen<br />

eine immer untergeordnetere<br />

Rolle spielen?<br />

Ja und nein. Ich habe oft das Gefühl,<br />

dass sich immer mehr Menschen für<br />

Kultur interessieren, sich aber nicht<br />

alles leisten können, wassie gerne genießen<br />

würden. Enttäuscht bin ich<br />

aber von den Lehrern. Selten sieht<br />

man sie in Kulturveranstaltungen. Es<br />

wäre gut, wenn das Interesse größer<br />

wäre und sie dieses auch leben würden.<br />

Ich finde, dass Lehrer da auch<br />

einen Auftragzuerfüllen haben–und<br />

sie hätten die Zeit dafür. EinTheaterabend<br />

ist ein wunderbarer Ausgleich<br />

zum Job. Und die Begeisterung nach<br />

einem Theater- oder Konzertbesuch<br />

sollten sie an ihre Schüler weitergeben.<br />

STECK<br />

BRIEF<br />

Geboren 1960 in Hard, Studium<br />

Pädagogik und Psychologie, Theaterpädagogische<br />

Ausbildung. Seit<br />

1991 Theaterpädagogin und Geschäftsführerin<br />

im Landesverband<br />

für außerberufliches Theater,Kuratorin<br />

und Organisatorin des Harder<br />

Literaturpreises und des Festivals<br />

Hardcover.<br />

Ganz und gar nicht enttäuschend ist<br />

die Liste der Amateurtheatervereine,<br />

die man auf der Homepage des Landesverbands<br />

sieht. Sie sind Geschäftsführerin<br />

des Verbands. Woher kommt dieses<br />

Verlangen, auf der Bühne zu stehen?<br />

Wird der Spieltrieb im Menschen<br />

früh gefördert, trägt man ihn bis ins<br />

Alter mit. Die Freude amSpiel ist<br />

eine Veranlagung des Menschen.<br />

Und allein das gemeinsame Erarbeiten<br />

eines Texts macht schon viel<br />

Spaß.<br />

Ist das ein Vorarlberger Phänomen<br />

oder gibt es in anderen Bundesländern<br />

ebenso viele Spielgruppen?<br />

Auchinanderen Regionengibt es viele<br />

Amateurtheater, in Vorarlberg ist<br />

die Dichte aber tatsächlich außergewöhnlich<br />

hoch.<br />

Warum?<br />

AlsSchauspielerkann man Dingesagen<br />

und tun, die sonst nicht möglich<br />

wären. Das ist eine Form von Freiheit,<br />

die der Vorarlberger vielleicht<br />

sonst nicht leben kann. Aber nicht<br />

vergessensollteman die wirklich lange<br />

Tradition des Theaters in Vorarl-<br />

·········································································································································<br />

berg. Die ersten Gruppen, die gegründet<br />

wurden, waren eigentlich Revoltegruppen.<br />

Etwa jene von Gebhard<br />

Wölfle (Anm: Theaterverein Bizau),<br />

die wollten einfach ausbrechen<br />

und sich gegen Kirche oder Staat<br />

positionieren, ohne esinder Zeitung<br />

herausschreien zumüssen. Sie haben<br />

dafür die Bühne gewählt. Damals<br />

herrschte durch die katholische Prägung<br />

eine große Enge, doch einige<br />

Menschen wollten einfachmehr. Das<br />

Theater war ein Ausweg –schon vor<br />

150 Jahren. Vor allemimBregenzerwald<br />

hat sich diese Tradition extrem<br />

guterhalten. Das Amateurtheater hat<br />

auchkeineNachwuchsprobleme.<br />

spieler zuwehren beginnen. Natürlich<br />

kann ein Amateur nicht das, was<br />

ein professioneller Schauspieler auf<br />

die Bühne bringen kann, aber inzwischen<br />

machen sehr viele Amateurtheater<br />

Aus- und Weiterbildungen.<br />

Dadurch ist die Qualität schon recht<br />

hoch.<br />

Das Amateurtheater wird oft belächelt.<br />

Eine unangebrachte Überheblichkeit?<br />

Zum Teil sicher, denn viele wissen<br />

gar nicht, was im Amateurtheater<br />

wirklich läuft. Zum Teil aber mit<br />

Recht, weil esauch Truppen gibt, die<br />

ihre Arbeit selbst gar nicht ernst nehmen.<br />

Man muss sein Handwerk<br />

schon beherrschen.<br />

Sie sind nicht nur Geschäftsführerin<br />

des Landesverbands, sondern auch als<br />

Regisseurin tätig und schreiben Theater-Kritiken.<br />

Wo fühlen Sie sich am<br />

wohlsten?<br />

Beim Inszenieren. Ich kann noch so<br />

stressige oder furchtbare Tage haben<br />

–die Proben machen mich einfach<br />

glücklich. Jede einzelne.<br />

8<br />

s’Magazin


THEATER UND LITERATUR<br />

Dagmar Ullmann-Bautz ist<br />

leidenschaftliche Regisseurin und<br />

Theaterbesucherin. Ein Erlebnis, das sich<br />

immer auszahlt,wie sie meint.<br />

Das Landestheater hat nun eine neue<br />

Intendantin. Sind Sie neugierig?<br />

Sehr. Die Durchmischung von experimentellen<br />

Projekten und klassischen<br />

Stoffen verspricht spannend zu<br />

werden. Stephanie Gräve hat auch<br />

eine ganz andere Vision für das Landestheater<br />

als jene, die in den letzten<br />

Jahrenbestimmendwar.<br />

Sind Sie in den letzten Jahren gerne ins<br />

Landestheater gegangen?<br />

Ich gehe immer gerne ins Theater.<br />

Selbst wenn etwas nicht gelungen ist,<br />

kann man danach noch darüber diskutieren.<br />

Manche vermissen die neuen jungen<br />

Wilden im Theater in Vorarlberg. Wo<br />

sind sie?<br />

Schön langsam sind sie da, das Ensemble<br />

für unpopuläreFreizeitgestaltung<br />

oder Café Fuerte. Das ist wichtigund<br />

förderwürdig.<br />

Dornbirn will Kulturhauptstadt werden.<br />

Wie ist IhreMeinung dazu?<br />

Ich finde das Projekt spannend.<br />

Wichtig ist, dass es nachhaltig und<br />

für die Künstler bereichernd wird –<br />

und dass es Horizonteerweitert.<br />

Viele vermissen die Inhalte. Ist das für<br />

Sie nicht problematisch?<br />

Ich finde nicht, dass das Gremium,<br />

das nun die Kulturhauptstadt durchsetzen<br />

will, die Inhalte liefern muss.<br />

Mit Inhalten befüllt werden sollte das<br />

Projekt dann von uns Künstlern und<br />

Kulturschaffenden.Ich finde es sogar<br />

positiv, dass es jetzt noch freigehalten<br />

wird.<br />

Angelika Drnek<br />

Fotos: Mathis Fotografie<br />

<br />

Erich<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Ichbin skeptisch, wenn ich höre, früher sei alles<br />

einfacher gewesen, unkomplizierter –mit einem<br />

Wort:schöner.Das stimmt so sicher nicht.Früher<br />

war vieles, wenn auch anderes, schwieriger,komplizierter<br />

–mit einem Wort:nicht schön. Die Inhalte<br />

haben sich verschoben, aber die Menschen blieben<br />

und bleiben gleich. Oder etwa doch nicht?<br />

Als vergangene Woche der Altbürgermeister der<br />

Ortschaft Klösterle a. Arlberg, Erich Brunner,inAnwesenheit<br />

der fast gesamten Politikerriege des Landes<br />

zu Grabe getragen wurde, kamen mir Zweifel,<br />

ob sich an der Vorarlberger Spezies nicht doch etwas<br />

geändert hat,nämlich hin zum Unverbindlichen.<br />

Erich Brunner war eine Legende. Werihn gekannt<br />

hat,mit ihm sogar befreundet sein durfte,<br />

wirdesbestätigen: Diesen Typvon Politiker gibt es<br />

hierzulande nicht mehr.Hemdsärmelig ist das falsche<br />

Wort,das trifft Brunner nicht.Ungeheuer<br />

großzügig,aber nie seine Interessen vergessend, das<br />

trifft ihn besser.Brunner hat in den 80er-und 90er-<br />

Jahren Dinge in seinem Heimatort zuwege gebracht,die<br />

heute nicht mehr auszudenken sind. Er<br />

hat Straßen und Tunnel bauen lassen, um den Ort<br />

wieder lebenswert zu machen, denn mitten hindurch<br />

führte die Transitroute nach Osten. Diese<br />

enorm kostspieligen Unternehmungen wurden<br />

nicht etwa in Wien diskutiert,sondern in Brunners<br />

Johanniterstube, einem uralten Gasthaus. Dort im<br />

Keller wurde gesessen, viel Wein getrunken, und am<br />

Ende hat sich immer der Trinkfesteredurchgesetzt,<br />

nämlich Erich Brunner.Kein Bürgermeister war so<br />

vernetzt wie er.Keiner war vonseiner Großzügigkeit,aber<br />

auch keiner wusste das Spiel um Macht<br />

virtuoser zu spielen als er.Und wenn am Ende alles<br />

nichts nutzte, schaute er einen mit seinen unendlich<br />

treuherzigen Augen an, und man konnte nicht von<br />

ihm weggehen, ohne ihm das zu geben, was er wollte.<br />

Er hat es nie ausgenutzt.Leben und leben lassen,<br />

das war sein Motto. Er hat den Satz gerne etwas abgewandelt:Leben<br />

und gut leben lassen. So einen<br />

wie Erich Brunner,den gibt es so bald nicht mehr.<br />

s’Magazin 9


GESELLSCHAFT<br />

Manuela Schedler<br />

Musikerin<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Manuela Schedler ist in einem musischen Haushalt<br />

in Möggersgroßgeworden. Schon während der<br />

Hauptschulzeit in Hörbranz pendelte die heute 29-<br />

Jährige nach Feldkirch zum Blockflöten-Unterricht.<br />

Ihr Lehrer Eugen Bertel wurde zu ihrem Mentor,der<br />

ihr auch nach Internat und MaturaamMusikgymnasium<br />

in Feldkirch nahelegte, in Wien die Aufnahmeprüfung<br />

an der Musik-und Kunstuniversität zu<br />

versuchen. Das war vorsieben Jahren –heute steckt<br />

die sympathische junge Frau in den Vorbereitungen<br />

zur Masterprüfung im Herbst und hat zudem als<br />

Zweitstudium die Fächer Instrumental- und Gesangspädagogik<br />

belegt.Inzwischen schaffte Manuela<br />

auch die Aufnahme in das Orchester der Jungen<br />

Deutschen Philharmonie, mit dem sie nun sogar auf<br />

Tournee durch Südamerika reisen darf.Von Popbis<br />

Klassik reicht das Repertoireder disziplinierten und<br />

doch spontanen Frau –und trotz der täglichen stundenlangen<br />

Übungseinheiten tritt sie noch in der<br />

Formation LittleBigFamilyunter der Leitung des<br />

GsibergersChristof Moser auf.Ganz nebenbei<br />

schaffte Manuela es<br />

auch noch in einem<br />

ganz anderen Fach in<br />

die Landesliga: dem<br />

Tischfußball. Ein<br />

sympathisches Multitalent,von<br />

dem wir<br />

sicherlich noch viel<br />

hören werden!<br />

Die Vorarlberger Kommunikationsberaterin<br />

Carola<br />

Purtscher (PR-Agentur<br />

Purtscher Relations) lebt<br />

seit über 30 Jahren in Wien.<br />

Als Netzwerkerin lädt sie<br />

regelmäßig zu ihrer exklusiven<br />

„Tafelrunde“.<br />

twitter.com/<br />

CarolaPurtscher<br />

Ihr Selfie: Die Musikerin<br />

Manuela Schedler im<br />

Übezimmer auf der Musikund<br />

Kunst-Privatuniversität.<br />

Gastronom<br />

mit System<br />

Er umrundete bereits mit 20 Jahren auf<br />

einem Luxusliner die Welt, gilt als<br />

<strong>Ländle</strong>-Pionier der<br />

„Systemgastronomie“, betrieb Catering,<br />

als man den Begriff noch gar nicht<br />

kannte, und kochte für die Prominenz aus<br />

Politik und Kultur: Reinhard Lässer. Als<br />

langjähriger Geschäftsführer der<br />

Messegastronomie, im Interspar, des<br />

Hofsteigsaals sowie im<br />

Landhaus-Restaurant hat wohl fast jeder<br />

Vorarlberger einmal etwas von Reinhard<br />

„gekostet“.<br />

Den wohl aufregendsten<br />

Trip seines Lebens<br />

startete Reinhard bereits<br />

im zarten Alter<br />

von 20 Jahren. Nach<br />

einer Koch- und Konditorlehre heuerte<br />

er auf der „Royal Viking Star“ an,<br />

damals das komfortabelste Passagierschiff<br />

der Welt. „Ein Bergbauernbub<br />

aus Sulzberg, der damals<br />

noch kein Wort Englisch sprach, lief<br />

plötzlich in den Häfen von New York,<br />

Yokohama und Sydney ein –der Ausdruck<br />

Erlebnis ist da eine glatte<br />

Untertreibung. Der Luxus war unvorstellbar<br />

–600 Mann Besatzung für<br />

800 Passagiere. Kein Wunder, dass<br />

so manche Rundfahrt bis zu einer<br />

Million Schilling kostete“, erinnert<br />

sich Reinhard noch heute gern an<br />

dieses Abenteuer. Nach zigtausend<br />

Kilometern auf See zog es ihn nach<br />

Zürich, wo er drei wichtige Menschen<br />

kennenlernte. Vor allem seine<br />

Gattin Susanne, die ihm seitdem privat<br />

und beruflich zur Seite steht, seinen<br />

Arbeitgeber Richard Sprüngli,<br />

Besitzer der gleichnamigen berühmten<br />

Konditorei, sowie Ueli Prager.<br />

10<br />

s’Magazin


PORTRÄT<br />

Letzterer ist Gründer der Mövenpick-Kette.<br />

„Er beobachtete die Möwen,<br />

die sich immer die besten Stücke<br />

herauspickten. So entstand der<br />

Name und auch das Konzept: hohe<br />

Qualität, keine Wartezeit und günstige<br />

Preise“. Ein Konzept, das Reinhard<br />

von seinem Mentor übernahm<br />

und als Doyen der Systemgastronomie<br />

(SB-Restaurants, Catering und<br />

klar definierte Angebote) ins <strong>Ländle</strong><br />

importierte.<br />

Popund Politik<br />

Als mit 24 Jahren jüngster Geschäftsführer<br />

der Interspar- und<br />

Messegastronomie, als Pächter des<br />

Hofsteigsaals mit jährlich über 100<br />

Veranstaltungen, als kaufmännischer<br />

Leiter der Interspar-Feinkostabteilung<br />

sowie als Gründungsmitglied<br />

der bundesweiten Interspar-Bäckereien<br />

prägte er das Ess- (und<br />

Kauf-)Verhalten der Vorarlberger<br />

entscheidend mit. Auch verwöhnte<br />

Gaumen wurden von Reinhard beliefert:<br />

die Polit-Prominenz im Landhaus<br />

und bei Empfängen in Konsulaten,<br />

Museen und im Parlament, die<br />

Stars der Unterhaltungsbranche von<br />

James Last („ ...eine Flasche Whisky<br />

nur für den Maestro“) bis Hansi<br />

Hinterseer als Haus- und Hof-Caterer<br />

seines Freundes Walter Egel<br />

(Show-Factory).<br />

Mit Letzterem verbindet ihn als<br />

Mitglied der Pfändervögel auch die<br />

Wander-Leidenschaft. „Die letzten<br />

50 Meter auf den Gipfel des Kilimandscharo<br />

musste man mich allerdings<br />

stützen“, gibt der jugendlich<br />

wirkende 66-Jährige schmunzelnd<br />

zu. Im Berufsleben hatte der Neo-<br />

Pensionist das nie nötig: „Ich bin<br />

stolz, in 45 Jahren keinen einzigen<br />

Flop produziert zu haben –frei nach<br />

meinem Motto: Man muss nicht unbedingt<br />

etwas Außergewöhnliches<br />

machen, aber gewöhnliche Dinge<br />

außergewöhnlich gut!“ Klingt außergewöhnlich,<br />

in der Tat ...<br />

Raimund Jäger<br />

Foto: Lisa Mathis<br />

s’Magazin 11


FRAUENLAUF<br />

Wissenswertes<br />

365 Tage Planung liegen hinter dem<br />

Organisations-Team. 38 Verantwortliche<br />

und 200 Helfer sorgen für einen<br />

reibungslosen Ablauf.10.000<br />

Messebesucher auf der größten<br />

Frauenlauf-Indoor-Messe Österreichs<br />

lassen am 1. Juni die Vorfreude auf den<br />

Startschuss richtig steigen, tags darauf<br />

lassendann 4000Asphaltköniginnen aus 36<br />

Nationen den Laufsport hochleben. Die<br />

älteste Teilnehmerin ist übrigens 85 Jahre<br />

alt und kommt aus Italien angereist,die<br />

jüngste hat gerade erst das Laufen erlernt.<br />

Poltergruppen, kreativeKostüme und ein<br />

Partymobil als Schlussfahrzeug –auch das<br />

gibt’s nur beim Frauenlauf!<br />

JedeLäuferin<br />

Am kommenden Wochenendegeht bereits die<br />

neunte Auflage des „Bodensee Frauenlaufs“<br />

über die Bühne. Rund 4000 Frauen und<br />

Mädchen sind wieder am Start, wenn es heißt:<br />

„Ohne Frauen läuft nichts!“ Die „Krone“<br />

benennt, was diese Veranstaltung zu einem<br />

ganz besonderen Erlebnis macht.<br />

Stimmung pur und modische Innovation<br />

Mit dem Schiff zum Start,die einzigartige Atmosphäreund die tausendfach<br />

geteilte Freude an der Bewegung –dem Frauenlauf-Feeling kann sich niemand<br />

entziehen. Wersich der Veranstaltung entsprechend kleiden will, kann sich das<br />

exklusiveFrauenlauf-Kleid zulegen. Das marineblaue Prachtexemplar wurde in<br />

Kooperation mit Designerin Kathrin Ludescher („Allsport“) entworfen.<br />

GeballteFrauenpower<br />

Foto: Lerch<br />

12<br />

s’Magazin<br />

Kein Event steht wohl so sehr für Frauenpower wie der<br />

Bodensee Frauenlauf.Auch im Organisations-Team arbeiten<br />

sieben Frauen, allen vorandie Schwestern und Initiatorinnen<br />

Verena Eugster und Patricia Zupan. Wie Pech und Schwefel<br />

halten sie zusammen –auch das eines ihrer Erfolgsrezepte. Ob<br />

sie Feministinnen sind? „Das fragt man uns oft,und ich habe<br />

lange darüber nachgedacht.Ich glaube, ich bin eine –und zwar<br />

im positiven Sinne! Ich finde es schön, wenn Frauen sich<br />

gemeinsam bewegen und Spaß dabei haben“, so Eugster.


FRAUENLAUF<br />

isteine Siegerin!<br />

Groß &Klein<br />

Berührende Geschichten &Schicksale<br />

Der Frauenlauf bürgt für große Emotionen. Nicht zuletzt deshalb,weil Frauen<br />

am Start sind, die Großartiges schaffen. So wie Judith Peter,die nach dem<br />

Einsetzen einer künstlichen Herzklappe wieder Freude am Leben und der<br />

Bewegung hat.Auch Marlene Witsch ist bereit für den großen Tag: Sie hat ihrem<br />

Übergewicht den Kampf angesagt und 16 Kilo abgenommen. Berührend ist die<br />

Geschichte vonKristin Köhlmeier und ihrer Initiative„Pink Warrior“: 80 Frauen<br />

haben sich ihr angeschlossen und starten für ihreanBrustkrebs erkrankte<br />

Schwester und alle, die ebenfalls vondieser Krankheit heimgesucht werden.<br />

Gesunde Ernährung und viel<br />

Bewegung fördern die<br />

Gesundheit –und liegen voll im<br />

Trend. Darum gibt man heuer<br />

beim „Girls &Häsle“-Run auch<br />

erstmals dem Nachwuchs eine<br />

Bühne. Hier bekommen schon<br />

die Kleinsten –natürlich auch in<br />

Begleitung ihrer Eltern –die<br />

Chance, ihrTalent unter Beweis<br />

zu stellen. Auf die offizielle<br />

Zeitmessung wirdverzichtet,<br />

denn der Spaß und das<br />

kindgerechte Erlebnis stehen<br />

im Vordergrund. Und eine<br />

Medaille haben sich sowieso<br />

alle Kiddies verdient!<br />

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Bitte geben Sie diesen bei Ihrer Buchung an.<br />

*Online-Buchungen sind davon ausgeschlossen. Gültig solange Zimmer verfügbar sind,<br />

sowie für Buchungen für einen Aufenthalt von So.-Fr.


Ladenschluss-DemoinBregenz anno1973<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

„Wir fordern den freien<br />

Samstagnachmittag!“, skandierten<br />

Hunderte Demonstranten<br />

am 3. <strong>Mai</strong> 1973 lautstark<br />

in den Straßen der Vorarlberger<br />

Landeshauptstadt.<br />

Grund ihres Unmuts war die<br />

in jenem Jahr verabschiedete<br />

Gewerbeordnung – damals<br />

noch als Ladenöffnungszeitengesetz<br />

betitelt. Die<br />

Verordnung ermöglichte<br />

Händlern, ihre Geschäfte<br />

auch am Samstagnachmittag<br />

zu öffnen –was bei den Menschen<br />

im <strong>Ländle</strong> nicht sehr<br />

gut ankam. „Haben wir im<br />

<strong>Ländle</strong> noch eine Demokratie?<br />

“, „Sind Vorarlbergs Handelsangestellte<br />

Menschen 2.<br />

Klasse?“, war auf den Schildern<br />

der Demonstranten zu<br />

lesen, oder auch „Wir sind<br />

keine Kulis!“. Der Zorn der<br />

Menschen richtete sich auch<br />

gegen Landeshauptmann<br />

Herbert Keßler: „Weg mit<br />

dem Keßler-Hut“ und „Demokratie<br />

oder Keßler-Diktatur?“<br />

stand auf einigen Plakaten.<br />

Heute sind offene Läden<br />

am Samstag längst Normali-<br />

14<br />

s’Magazin


MUNDART<br />

<br />

tät, selbst sonntags haben<br />

manche Geschäfte geöffnet.<br />

Haben Sie auch historische Fotoschätze<br />

zuhause, dann schicken<br />

Sie sie uns per E-<strong>Mai</strong>l an vorarlberg@kronenzeitung.at.<br />

Die besten<br />

Bilder werden veröffentlicht.<br />

Foto: Vorarlberger Landesbibliothek /Helmut Klapper<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

<br />

Pfacht, pfächta<br />

Haupt-und Zeitwort<br />

Mit der Pfacht bezeichnet der Voradelberger „das<br />

rechte Maß“–was auch immer dieses sein soll. Denn<br />

weder gibt es ein landesweites Verzeichnis vonsittlich,<br />

traditionell oder gar gesetzlich verlangten Pfachten,<br />

welches man im Bedarfsfall zu Rate ziehen könnte, noch<br />

könnten die Alemannen selbst genau benennen, wann<br />

etwas Pfacht hat oder eben keine Pfacht –wobei nach<br />

dem Empfinden der Einheimischen Letzteres der häufigereFall<br />

ist,was die Sache für Fremde umso schwerer<br />

macht.Die vomVolksmund verlangte<br />

Pfacht wirdzum einen in Bezug auf klar<br />

definierte Anschauungsobjekte angewandt<br />

(„Des Hus döt hot ka<br />

Pfacht“), jedoch kann damit auch<br />

die generelle Fähigkeit oder Unfähigkeit<br />

eines Menschen beschrieben<br />

werden, Maß und Ziel zu halten<br />

(„Der Rudi hot oafach ka Pfacht“).<br />

Das Zeitwort pfächta,von der Pfacht<br />

„Typisch –dia<br />

Wianer hon<br />

wieder amol<br />

ka Pfacht!“<br />

abgeleitet,beschreibt das Zusammenstutzen, Einschränken<br />

und sich Bescheiden auf genau jene Größe, welche<br />

die hierzulande so sehnlich erwünschte Pfacht besitzt –<br />

obwohl wir,wie bereits erwähnt,keine definitiveund<br />

allgemeingültige Maßzahl für ebendiese Größe benennen<br />

können. Durch die fortschreitende Öffnung,Internationalisierung<br />

und Assimilierung Voradelbergs mit anderen<br />

Kulturen ist für viele Alemannen älteren Semestersohnehin<br />

jedes Maß für die rechte Pfacht verloren<br />

gegangen. Sprich: Nicht einmal die Pfacht hat heute<br />

mehr eine Pfacht,obwohl sie diese –offen gesagt und<br />

wie schon mehrfach erwähnt –ohnehin nie hatte.<br />

s’Magazin 15


EVENTS<br />

Maria Stuarda –<br />

Italienische<br />

Leidenschaft<br />

im Vaduzersaal<br />

Zwei Herrscherinnen, allein<br />

an der Macht,vereint im Kampf<br />

um Englands Thron: Zwischen<br />

Elisabeth I. und Maria Stuart<br />

kommt es zur Auseinandersetzung,bei<br />

der<br />

eines sicher ist:<br />

Es kann nur eine<br />

Königin geben.<br />

Am Mittwoch,<br />

dem 30. <strong>Mai</strong><br />

(20 Uhr) ist die<br />

semiszenische<br />

Inszenierung<br />

der Donizetti-<br />

Oper im Vaduzer-Saal,<br />

Vaduz,zuerleben.<br />

Infos<br />

und Tickets: www.tak.li<br />

HazmatModine live<br />

im KammgarninHard<br />

Die New Yorker Band Hazmat Modine wirdamFreitag,<br />

dem 1. Juni, um 20.30 Uhr im Kammgarn in Hardfür Trubel<br />

sorgen. Wade Schumann und seine Truppe bringen<br />

wieder fetten Sound, der wirbelt und tanzt, heult und<br />

lacht. Infos und Tickets: www.kammgarn.at<br />

Foto: Ingo Hoehn<br />

La NotteItaliana<br />

Die große Nacht der Italo-Hits<br />

zieht am Freitag,dem 8. Juni, ab 20<br />

Uhr, auf der Seebühne in Bregenz<br />

wieder Italo-Fans an den Bodensee.<br />

Begleitet von Symphonie-Orchester<br />

und Chor, werden die erfolgreichsten<br />

Italo-Stars der letzten<br />

Foto: Hazmat Modine<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

•<br />

Jahre mit dabei sein: Wie etwa das<br />

legendäre Duo Al Bano &Romina<br />

Power mit all ihren Hits von„Felicità“bis<br />

„Cisarà“ oder Toto Cutugno,<br />

Ricchi ePoveri, Rossanna Potenza<br />

und viele mehr. Infos und Tickets:<br />

www.showfactory.at<br />

GalapiatCirque beim<br />

FreudenhausFestival<br />

Der Zirkus-<br />

Künstler Jonas<br />

Séradin verhandelt<br />

in seinem<br />

Solo „Boi“ eine<br />

langjährige Männerfreundschaft.<br />

Am Mittwoch,<br />

dem 30. <strong>Mai</strong>, um<br />

20.30 Uhr,ist die<br />

beeindruckende<br />

Show beim Millenniumpark<br />

in Lustenau zu erleben. WeitereAufführungen<br />

am Freitag,dem 1. Juni, und am Samstag,dem 2. Juni,<br />

jeweils um 20.30 Uhr. Infos und Tickets: www.freundehaus.or.at,www.-v-ticket,Musikladen<br />

Kartenbüros<br />

Foto: Showfactory<br />

Foto: Freudenhaus<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Impressum<br />

Medieninhaber: KRONE-Verlag GmbH &Co. KG .Herausgeber und Chefredakteur: Dr.Christoph Dichand<br />

Verleger: Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag GmbH &CoKG, Alle: 1190 Wien, Muthgasse 2<br />

Redaktionsleitung: EmanuelWalser, Redaktion: Harald Küng, Sandra Nemetschke, Angelika Drnek, Sekretariat: Nicole Kinzel, Quellenstr.16, 6900 Bregenz, Tel. 057060-59300<br />

vorarlberg@kronenzeitung.at, emanuel.walser@kronenzeitung.at, harald.kueng@kronenzeitung.at, sandra.nemetschke@kronenzeitung.at, angelika.drnek@kronenzeitung.at<br />

Herstellung:Druckzentrum Salzburg Betriebsges. m. b. H. ,5020 Salzburg; Offenlegung gem. §25 MedienG online unter www.krone.at/krone-offenlegung<br />

16<br />

s’Magazin


KULINARIK<br />

Bachsaibling en papillote<br />

Zubereitung:<br />

1 Kartoffeln je nach Größe10–15Minuten<br />

vorkochen.<br />

2 Backofen auf 180 Grad Heißluft vorheizen.<br />

Fenchel in dünne Scheiben schneiden. Kartoffeln<br />

schälen und ebenfalls in Scheiben schneiden.<br />

Petersilie klein hacken.<br />

3 Bachsaibling unterfließendemWasserinnen<br />

und außenwaschen.<br />

4 AusOlivenöl, Pfeffer, Salz,Petersilie und<br />

Zitronenschale eine Marinade rühren. Fisch auf<br />

ein Backpapier legen, innen und außenmit der<br />

Marinade einreiben, mit Fenchel- und Kartoffelscheiben<br />

füllen und den Rest des Gemüses<br />

um den Fischlegen.<br />

5 Mit restlicher Marinade beträufeln und<br />

noch mal kräftig salzen und pfeffern. Backpapier<br />

wie ein Bonbon gut verschließen (am<br />

bestenmit Küchengarn).<br />

6 Im Rohr 20 bis 30 Minuten (jenach Größe<br />

des Fisches)garen.<br />

7 Mit Zitronenscheiben und einem Klecks<br />

Crème fraîche servieren.<br />

Fotos: Christiane Mähr, Patricia Keckeis ,Riedl-Hoffmann<br />

<br />

<br />

<br />

Verpacken Sie Ihren Fisch!<br />

DamitmachenSie sich selbst ein<br />

wunderbares Geschenk, denn die Aromen<br />

entfalten sichsobesondersgut!<br />

Zutaten für 2Personen:<br />

1 Bachsaibling<br />

2bis 3 Kartoffeln<br />

1kleine Fenchelknolle<br />

4ElOlivenöl<br />

halberBund Petersilie<br />

Schale einerZitrone<br />

Pfeffer, Salz<br />

Crème fraîche (nach Belieben)<br />

En papi-was? „En papillote“ ist die französische Bezeichnung<br />

für eine überaus schonende und gesunde Garmethode<br />

im Backofen. „Papillote“ heißt auf Deutsch Bonbonpapier<br />

–wobei wir den Fisch freilich nicht ins Zuckerlpapier<br />

packen, sondern Backpapier verwenden. Wichtig<br />

ist, das Päckchen möglichst dicht zu verschließen. Küchengarn oder<br />

Bindfaden sind hier praktisch. Nur wenn der Fisch gut verpackt ist,<br />

kann er gleichmäßig garen und die ihn umgebenden Aromen aufnehmen.Auch<br />

Gemüse und Fleisch können „enpapilotte“ gegart werden.<br />

www.gesunde-erbsen.com<br />

s’Magazin 17


WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />

...Natalie Buda?<br />

Die Bludenzerin (23) liebt es, vor der Kamera zu stehen. Als sie den<br />

Titel „Damülser Schneekönigin“ vor vier Jahren ergatterte, witterte<br />

sie ihre Chance, in diesem Bereich Fuß zu fassen. Heute ist das<br />

Modeln zwar ein liebgewonnenes Hobby, ihre wahre Berufung<br />

entdeckte sie aber in der Arbeit mit beeinträchtigten Menschen.<br />

2014: Die Bludenzerin wurde zur<br />

„Damülser Schneekönigin“gewählt<br />

und fand sofort Gefallen daran, vor<br />

einer Kamerazustehen.<br />

stadt undabsolvierte zudemeine Ausbildung<br />

für Sozialbetreuungsberufe.<br />

„Nobody is perfect“<br />

Natalies großes Anliegen in der<br />

Arbeit mit beeinträchtigten Menschen<br />

ist die Inklusion. „Jeder hat<br />

Stärken und einen Platzinder Gesellschaft<br />

verdient. Ich sehe leider immer<br />

noch oft, dass viele Menschen<br />

Schwierigkeiten damit haben.“ Nicht<br />

zuletzt aus diesem Grund entschloss<br />

sich die 23-Jährige, ein Event auf die<br />

Beine zu stellen, das Beeinträchtigte<br />

in den Mittelpunkt rückt: „Am 2. Juni<br />

findet auf dem Muttersberg eine<br />

Modenschau mit Showprogramm<br />

und vielen Überraschungen statt“, so<br />

die Neo-Charity-Lady, die ihr Hobby<br />

mit demguten Zweckverbindet.Von<br />

Sponsoring, Laufstegtraining bis hin<br />

zur Choreografie – Natalie arbeitet<br />

seit über einem Jahr am Gelingen der<br />

Veranstaltung. Der Einsatz scheint<br />

sich zu lohnen: „Alle Beteiligten haben<br />

einenMordsspaß!“<br />

Sandra Nemetschke<br />

Natalie ist eine junge<br />

Frau, die weiß, was sie<br />

will. „Ich bleibe mir<br />

immer selbst treu“,<br />

sagtsie bestimmt. Und<br />

auch damals, als sie 2014 den Titel<br />

der „Damülser Schneekönigin“ einheimsen<br />

konnte, sah sie den Sieg als<br />

Möglichkeit, mehr daraus zu machen.<br />

„Mir gefällt es, verschiedene<br />

Facetten von mir zu zeigen, und ich<br />

wollte mich auch beruflich in diese<br />

Richtung weiterentwickeln.“ Nach<br />

einigen Modeljobs merkte die heimatverbundene<br />

Bludenzerin aber<br />

bald, dass ein sozialer Beruf besserzu<br />

ihr passen würde.„Ich habedas Zeug<br />

dazu, mit Menschen zuarbeiten. Ich<br />

fühle mich dazu berufen –mit Herz<br />

und Seele“, schwärmt sie von ihrer<br />

neuen Lebensaufgabe. Sie arbeitet in<br />

der Caritas-Werkstätte der Alpen-<br />

<strong>2018</strong>: Natalie veranstaltet eine<br />

Charity-Modenschau am Muttersberg.<br />

Die Hauptakteuresind Menschen<br />

mit Beeinträchtigung.<br />

Fotos:: Natalie Buda<br />

18<br />

s’Magazin


JUHU!<br />

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