DI Doris Janik
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Wiener Städtische AG<br />
Urne oder Sarg – jeden Wunsch bis hin zur Seebestattung kann der Wiener Verein erfüllen<br />
in Deutschland seit fast zehn Jahren sehr<br />
erfolgreich tätig sind. Der Markteintritt in<br />
Slowenien erfolgte Ende 2007; auch dort<br />
können wir bereits Anfangserfolge verbuchen“,<br />
berichtet Karch.<br />
Was der Wiener Verein zu leisten vermag,<br />
illustrieren die beiden Herren mit<br />
mehreren Beispielen. Zwei davon seien herausgegriffen:<br />
Ein Forscher verunglückte im peruanischen<br />
Urwald, sollte aber in Österreich bestattet<br />
werden. Eine aufwendige Angelegenheit,<br />
denn die Rückholung – ein Bestandteil der<br />
Versicherung – gestaltete sich äußerst mühsam:<br />
Das peruanische Militär barg die Leiche,<br />
ein spezieller Sarg für die Rückholung<br />
musste eigens von Österreich nach Peru<br />
gebracht werden. Der Forscher wurde aber<br />
wunschgemäß im Heimatland beerdigt.<br />
Eine über 90-jährige gebürtige Französin<br />
ohne Angehörige hatte zeitlebens eingezahlt.<br />
Ihrem Wunsch nach einem Begräbnis<br />
in Paris konnte nicht entsprochen werden,<br />
weil kein Grab vorhanden war, allerdings<br />
gab es ein Familiengrab in Niederösterreich.<br />
So fand ein echtes „Pompe funèbre“<br />
statt, mit einer Prachtkutsche, gezogen von<br />
sechs Rappen, und einer großen Blasmusikkapelle.<br />
„Die Hinterbliebenen am Grab<br />
waren Mitarbeiter vom Wiener Verein“, erzählt<br />
Koos.<br />
SEEBESTATTUNG ODER <strong>DI</strong>AMANT?<br />
Der Wiener Verein kann praktisch allen<br />
Sonderwünschen entsprechen wie Bestattung<br />
auf offener See und seit neuestem auch<br />
Verwandlung der Kremationsasche in einen<br />
Diamanten nach einer Feuerbestattung.<br />
In Österreich ist vieles verboten, der Wiener<br />
Verein kann aber dennoch Seebestattungen,<br />
z. B. im Mittelmeer, organisieren.<br />
Für die Verwandlung in ein „Juwel von<br />
einem Menschen“, in einen Diamanten,<br />
sorgt dann ein Schweizer Unternehmen.<br />
„Allerdings ist das derzeit noch eher ein<br />
Thema für den Stammtisch als für die Realität,<br />
aber einige Kunden haben diese Option<br />
bereits in ihren Verträgen versichert“,<br />
sagt Koos.<br />
HEAVY METAL UND DEUTSCHER SCHLAGER<br />
Die beiden Geschäftsführer Heinz-Gerd<br />
Karch und Christian B. Koos leiten das<br />
Unternehmen gemeinsam seit nunmehr<br />
vier Jahren sehr erfolgreich. „Neben der<br />
betriebswirtschaftlichen Führung des Unternehmens<br />
sind wir beide auch operativ<br />
im Vertrieb tätig. Die Aufgabenteilung nach<br />
regionalen Gesichtspunkten hat sich sehr<br />
bewährt“, stellt Karch fest. So ist Koos vorwiegend<br />
für Wien und Ostösterreich, Karch<br />
für Süd- und Westösterreich zuständig.<br />
Das gute Einvernehmen ist leicht erklärbar,<br />
denn beide verbindet die Liebe zur Musik.<br />
Während Karch einst halbprofessionell als<br />
Heavy-Metal- und Hard-Rock-Musiker<br />
auftrat, ist Koos unter dem Künstlernamen<br />
„Chris White“ als Sänger deutscher Schlager<br />
immer noch aktiv und erfolgreich. Als<br />
Sänger bei Beerdigungen kann man ihn<br />
aber (noch) nicht engagieren.<br />
Übrigens wissen nicht alle Mitarbeiter im<br />
Konzern, dass sie über eine Gruppenversicherung<br />
beim Wiener Verein günstige Konditionen<br />
haben. „Auch wenn sich die Versicherten<br />
und deren Hinterbliebene keine<br />
finanziellen Sorgen um ihren letzten Weg<br />
machen müssen, wünschen wir doch allen<br />
ein langes Leben“, sagen Karch und Koos<br />
im Duett.<br />
Dr. Michael Hann<br />
RINGTURM 17