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Blickpunkt Musical Saisonvorschau 2015/16 Teil 2

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Dortmund<br />

Himmhelhoch jauchzend, zu Tode betrübt<br />

Der Publikumsrenner »Next to Normal« jetzt an der Oper Dortmund<br />

Sie versuchen normal zu sein: Die Familie Goodman in Dortmund<br />

Foto: Thomas M. Jauck, Stage Picture<br />

Kai Tietje<br />

Der Zuschauerraum des Opernhaus Dortmund<br />

Unter der Intendanz von Jens-Daniel Herzog hat sich<br />

die Oper Dortmund vom Geheimtipp zum vielbeachteten<br />

<strong>Musical</strong>standort entwickelt. Produktionen wie<br />

»The Full Monty« (Gil Mehmert), »Funny Girl« (Stefan<br />

Huber), »Anatevka« (Johannes Schmid), »Jesus Christ<br />

Superstar« (Gil Mehmert) und »Kiss me, Kate« (Martin<br />

Duncan) zogen und ziehen <strong>Musical</strong>begeisterte aus der<br />

ganzen Republik an. Doch nicht nur die Regisseure garantieren<br />

ein hohes Niveau der Vorstellungen, sondern<br />

auch die Darsteller: David Jakobs, Patrick Stanke, Julia<br />

Klotz, Katharine Mehrling, Ks. Hannes Brock oder Alexander<br />

Klaws sind nur einige der international gefragten<br />

<strong>Musical</strong>stars, die in Dortmund gastieren. Auch »Next to<br />

Normal«, das am 5. März 20<strong>16</strong> zur Premiere kommt,<br />

wartet mit einer hochkarätigen Besetzung auf. Aus über<br />

600 Bewerbern hat das Team in aufwändigen Auditions<br />

die Familie Goodman für Dortmund zusammengestellt.<br />

Im Zentrum der amerikanischen Familie steht Diana,<br />

verheiratet mit Dan und Mutter zweier pubertierender<br />

Kinder. Sie leidet unter einer bipolaren Störung,<br />

und diese Erkrankung hat sie und ihre Familie voll<br />

im Griff. Menschen mit dieser Diagnose, früher als<br />

manisch-depressiv bezeichnet, leiden unter extremen<br />

Stimmungsschwankungen: ein Leben zwischen »himmelhoch<br />

jauchzend« und »zu Tode betrübt«, kombiniert<br />

mit suizidalen Gedanken. Kein Wunder, dass<br />

das die Angehörigen vor gewaltige Herausforderungen<br />

stellt – und ihre Therapeuten dazu. Mit Dr. Fine und<br />

Dr. Madden verbrennt Diana gleich zwei behandelnde<br />

Ärzte im Lauf des Stücks: Medikamente, Hypnose und<br />

Elektrokrampftherapie bringen immer nur kurzfristige<br />

Erleichterung.<br />

»Next to Normal« bietet damit die gesamte Bandbreite<br />

menschlicher Emotionen: Abstürze, aber auch<br />

Hoffnungen und Höhenflüge. Es ist genau die Mischung,<br />

die das New Yorker Publikum bei der Uraufführung<br />

2008 zum Weinen und Lachen brachte. Ein<br />

»Feel-Everything-<strong>Musical</strong>« (New York Times), das sich<br />

bekanntlich zum Publikumsrenner etabliert hat – gerade<br />

weil es lebendiges Musiktheater ist.<br />

Den beiden Autoren Brian Yorkey und Tom Kitt<br />

spukte das Sujet schon seit ihrer gemeinsamen Studentenzeit<br />

im Kopf herum. Lange beschäftigten sie sich mit<br />

dem Thema, sprachen mit Betroffenen und ihren Angehörigen.<br />

Diese Tatsache macht das <strong>Musical</strong> – bei allem<br />

amerikanischen Entertainment, das es auch zu bieten<br />

hat – zu einer authentischen Show, die humorvoll, berührend,<br />

skurril und packend zugleich ist.<br />

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blickpunkt musical <strong>Saisonvorschau</strong> <strong>2015</strong>/<strong>16</strong>

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