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GERILLTES<br />
PANIC! AT THE DISCO!<br />
PRAY FOR THE WICKED<br />
(DCD2/Fueled By Ramen)<br />
Nachdem ihn seine vier Kollegen<br />
im Stich gelassen haben, bringt<br />
Brandon Urie sein bislang sechstes<br />
Studioalbum jetzt eben im Alleingang<br />
auf den Markt. Naja, er ist halt<br />
der Mastermind und daher fällt es<br />
auch nicht groß auf, dass der Rest der<br />
Bande nicht mehr mit dabei ist. Dafür<br />
gibt’s ja gute Studiomusiker. Top<br />
produziert rauschen die Songs aber<br />
manchmal zu unaufgeregt durch die<br />
Gehörgänge. Tanzbare Disco-Beats,<br />
vermischt mit dem gewohnten Emo-<br />
Punk-Indie-Stil. Irgendwie hört man<br />
es sich gerne an, bemerkt aber schon<br />
nach kurzer Zeit, dass die Platte zwar<br />
noch läuft, man selbst jedoch gar<br />
nicht mehr richtig zuhört. Sollte so<br />
eigentlich auch nicht sein. (etz)<br />
<br />
BULLET FOR MY VALENTINE<br />
GRAVITY<br />
(Search And Destroy)<br />
Bullet for my Valentine können<br />
nicht viel falsch machen. Außer zu<br />
versuchen, das Genre Alternative/<br />
Metalcore neu zu interpretieren. Bei<br />
manchen Songs hat man den Eindruck,<br />
dass genau das passieren soll,<br />
es jedoch einfach nicht hin haut. Synthies<br />
haben bei den Walisern nun mal<br />
gar nix verloren und Epic Metal ist ja<br />
wohl nicht ihr neuer Stil? Denn am<br />
besten funktionieren sie genau bei<br />
den Songs, die so rocken, wie es auch<br />
auf den letzten fünf Alben stets der<br />
Fall war. Ja, Sänger Matt Tuck meinte<br />
zwar, dass die Band Vergangenes nicht<br />
mehr wiederkäuen wolle, aber genau<br />
das machen sie halt einfach richtig<br />
gut. Die wenigen Ausrutscher seien<br />
ihnen verziehen. (etz)<br />
<br />
MORCHEEBA<br />
BLAZE AWAY<br />
(Fly Algaric/Indigo)<br />
Fünf Jahre haben die britischen<br />
Trip Hop Pioniere ihre Fans warten<br />
lassen. Nun also kommt endlich der<br />
neue Silberling „Blaze away“ und ich<br />
muss gestehen, dass er richtig Laune<br />
macht. Ich sehe mich dabei mit einem<br />
Cocktail an der Wertach sitzen und<br />
den Herrgott einen guten Mann sein<br />
lassen. Doch schon nach kurzer Zeit<br />
bleibt mir nichts anderes übrig, als<br />
aufzustehen und relaxt das Tanzbein<br />
der Sonne entgegen zu schwingen.<br />
Bei Morcheeba findet sich alles: Blues,<br />
Dub Reggae, Psychedelic, Rock,<br />
Elektro und Hip-Hop. Und immer<br />
mit durchgehend positiver Ausstrahlung.<br />
Da können einfach keine bösen<br />
Gedanken aufkommen. Melting Pot-<br />
Sound der Extraklasse. (etz)<br />
<br />
SNAIL MAIL<br />
LUSH<br />
(Matador/Rough Trade)<br />
Was für eine Stimme... so aus dem Garnichts<br />
kommend... Snail Mail ist eine<br />
US-Indie-Rock-Band aus Baltimore,<br />
die in diesen Tagen ihr Debüt-Album<br />
auf dem New Yorker Label Matador<br />
Records veröffentlicht. Vorne weg<br />
marschiert Sängerin, Songwriterin und<br />
Gitarristin Lindsay Jordan, die gerade<br />
mal 18 Lenze zählt und ich staune,<br />
mit welcher Coolness und Selbstverständlichkeit<br />
sie sich bereits auf dem<br />
Pop-Catwalk bewegt. In einem Interview<br />
gibt sie als eine ihrer Inspirationsquellen<br />
den Musiker Kurt Vile an, was<br />
ich schon mal sehr sympathisch finde.<br />
Spröde Indie-Gitarren prallen hier auf<br />
Milk & Honey und mit „Pristine“ ist<br />
Snail Mail sogar mein Lieblingssong<br />
des Monats gelungen. (ws)<br />
<br />
ALBUM DES MONATS<br />
LIEBLINGS MUSIK<br />
MADSEN<br />
LICHTJAHRE<br />
(Arising Empire)<br />
Da bin ich aber erst einmal richtig erschrocken. Beim Anhören des Songs „Rückenwind“ dachte ich zuerst,<br />
ich hätte Metallica erwischt. Nach dem Metal ähnlichen Intro sind es aber dann doch die guten, alten<br />
Madsen, die mir die Gehörgänge durchpusten. Denn das Tempo ist fast immer durchgehend hoch und die<br />
Jungs brettern gehörig rockig durch ihre neuen Songs. Das siebte Studio-Album zeigt auf jeden Fall, dass<br />
die Band wieder richtig Bock hat und man spürt, dass die Platte auch live gut funktionieren wird. Die Veröffentlichung<br />
im Juni, rechtzeitig zur neuen Festival-Saison, ist ein deutlicher Wink dafür, dass auch genau<br />
darauf hingearbeitet worden ist. Madsen verbiegen sich nicht und bleiben auf „Lichtjahre“ ihrer eigenen<br />
Linie treu. Schwer groovendes Gitarrenbrett trifft die bandtypische Eingängigkeit mit Refrains zum Mitsingen.<br />
Natürlich fehlt auch nicht der Schuss Melancholie (Ich tanze mit mir allein) und der Spaß am Leben<br />
(Sommerferien). Die drei Jahre Pause seit dem letzten Album hat den Herren jedenfalls nicht geschadet.<br />
Im Gegenteil, man spürt, dass sich die fünf Buben Zeit genommen haben, um ja keine Belanglosigkeiten<br />
auf den Silberling pressen zu müssen. Sicherlich, Madsen erfinden sich nicht neu, aber das müssen sie auch<br />
wirklich nicht. Ein tolles Album, genau richtig für den Gute-Laune-Frühsommer. (etz)<br />
SOLSTAFIR<br />
BERDREYMINN<br />
(SEASON OF MIST)<br />
„Isländischer Rock-Metal<br />
der kauzigen Art in Originalsprache.<br />
Meditativ, minimalistisch<br />
und trotzdem<br />
eindringlich. Werde wohl<br />
auch kauzig.“ (etz)<br />
MAXIMO PARK<br />
THE NATIONAL<br />
HEALTH<br />
(V2-RECORDS)<br />
“Das pinkfarbene<br />
Cover der britischen<br />
Indierocker passt perfekt zu<br />
meiner neuen Caprihose von<br />
Lacoste. So schmeckt der<br />
Sommer...!“(max)<br />
DJ KOZE<br />
KNOCK KNOCK<br />
(PAMPA/ROUGH<br />
TRADE)<br />
„Werde nie die legendären<br />
Abende mit Stefan Kozalla<br />
im Kerosin vergessen!<br />
Der kann machen, was<br />
er will, er trifft immer ins<br />
Schwarze! (ws)