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Neue Szene Augsburg 2018-06

Stadtmagazin für Augsburg

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50<br />

GERILLTES<br />

PANIC! AT THE DISCO!<br />

PRAY FOR THE WICKED<br />

(DCD2/Fueled By Ramen)<br />

Nachdem ihn seine vier Kollegen<br />

im Stich gelassen haben, bringt<br />

Brandon Urie sein bislang sechstes<br />

Studioalbum jetzt eben im Alleingang<br />

auf den Markt. Naja, er ist halt<br />

der Mastermind und daher fällt es<br />

auch nicht groß auf, dass der Rest der<br />

Bande nicht mehr mit dabei ist. Dafür<br />

gibt’s ja gute Studiomusiker. Top<br />

produziert rauschen die Songs aber<br />

manchmal zu unaufgeregt durch die<br />

Gehörgänge. Tanzbare Disco-Beats,<br />

vermischt mit dem gewohnten Emo-<br />

Punk-Indie-Stil. Irgendwie hört man<br />

es sich gerne an, bemerkt aber schon<br />

nach kurzer Zeit, dass die Platte zwar<br />

noch läuft, man selbst jedoch gar<br />

nicht mehr richtig zuhört. Sollte so<br />

eigentlich auch nicht sein. (etz)<br />

<br />

BULLET FOR MY VALENTINE<br />

GRAVITY<br />

(Search And Destroy)<br />

Bullet for my Valentine können<br />

nicht viel falsch machen. Außer zu<br />

versuchen, das Genre Alternative/<br />

Metalcore neu zu interpretieren. Bei<br />

manchen Songs hat man den Eindruck,<br />

dass genau das passieren soll,<br />

es jedoch einfach nicht hin haut. Synthies<br />

haben bei den Walisern nun mal<br />

gar nix verloren und Epic Metal ist ja<br />

wohl nicht ihr neuer Stil? Denn am<br />

besten funktionieren sie genau bei<br />

den Songs, die so rocken, wie es auch<br />

auf den letzten fünf Alben stets der<br />

Fall war. Ja, Sänger Matt Tuck meinte<br />

zwar, dass die Band Vergangenes nicht<br />

mehr wiederkäuen wolle, aber genau<br />

das machen sie halt einfach richtig<br />

gut. Die wenigen Ausrutscher seien<br />

ihnen verziehen. (etz)<br />

<br />

MORCHEEBA<br />

BLAZE AWAY<br />

(Fly Algaric/Indigo)<br />

Fünf Jahre haben die britischen<br />

Trip Hop Pioniere ihre Fans warten<br />

lassen. Nun also kommt endlich der<br />

neue Silberling „Blaze away“ und ich<br />

muss gestehen, dass er richtig Laune<br />

macht. Ich sehe mich dabei mit einem<br />

Cocktail an der Wertach sitzen und<br />

den Herrgott einen guten Mann sein<br />

lassen. Doch schon nach kurzer Zeit<br />

bleibt mir nichts anderes übrig, als<br />

aufzustehen und relaxt das Tanzbein<br />

der Sonne entgegen zu schwingen.<br />

Bei Morcheeba findet sich alles: Blues,<br />

Dub Reggae, Psychedelic, Rock,<br />

Elektro und Hip-Hop. Und immer<br />

mit durchgehend positiver Ausstrahlung.<br />

Da können einfach keine bösen<br />

Gedanken aufkommen. Melting Pot-<br />

Sound der Extraklasse. (etz)<br />

<br />

SNAIL MAIL<br />

LUSH<br />

(Matador/Rough Trade)<br />

Was für eine Stimme... so aus dem Garnichts<br />

kommend... Snail Mail ist eine<br />

US-Indie-Rock-Band aus Baltimore,<br />

die in diesen Tagen ihr Debüt-Album<br />

auf dem New Yorker Label Matador<br />

Records veröffentlicht. Vorne weg<br />

marschiert Sängerin, Songwriterin und<br />

Gitarristin Lindsay Jordan, die gerade<br />

mal 18 Lenze zählt und ich staune,<br />

mit welcher Coolness und Selbstverständlichkeit<br />

sie sich bereits auf dem<br />

Pop-Catwalk bewegt. In einem Interview<br />

gibt sie als eine ihrer Inspirationsquellen<br />

den Musiker Kurt Vile an, was<br />

ich schon mal sehr sympathisch finde.<br />

Spröde Indie-Gitarren prallen hier auf<br />

Milk & Honey und mit „Pristine“ ist<br />

Snail Mail sogar mein Lieblingssong<br />

des Monats gelungen. (ws)<br />

<br />

ALBUM DES MONATS<br />

LIEBLINGS MUSIK<br />

MADSEN<br />

LICHTJAHRE<br />

(Arising Empire)<br />

Da bin ich aber erst einmal richtig erschrocken. Beim Anhören des Songs „Rückenwind“ dachte ich zuerst,<br />

ich hätte Metallica erwischt. Nach dem Metal ähnlichen Intro sind es aber dann doch die guten, alten<br />

Madsen, die mir die Gehörgänge durchpusten. Denn das Tempo ist fast immer durchgehend hoch und die<br />

Jungs brettern gehörig rockig durch ihre neuen Songs. Das siebte Studio-Album zeigt auf jeden Fall, dass<br />

die Band wieder richtig Bock hat und man spürt, dass die Platte auch live gut funktionieren wird. Die Veröffentlichung<br />

im Juni, rechtzeitig zur neuen Festival-Saison, ist ein deutlicher Wink dafür, dass auch genau<br />

darauf hingearbeitet worden ist. Madsen verbiegen sich nicht und bleiben auf „Lichtjahre“ ihrer eigenen<br />

Linie treu. Schwer groovendes Gitarrenbrett trifft die bandtypische Eingängigkeit mit Refrains zum Mitsingen.<br />

Natürlich fehlt auch nicht der Schuss Melancholie (Ich tanze mit mir allein) und der Spaß am Leben<br />

(Sommerferien). Die drei Jahre Pause seit dem letzten Album hat den Herren jedenfalls nicht geschadet.<br />

Im Gegenteil, man spürt, dass sich die fünf Buben Zeit genommen haben, um ja keine Belanglosigkeiten<br />

auf den Silberling pressen zu müssen. Sicherlich, Madsen erfinden sich nicht neu, aber das müssen sie auch<br />

wirklich nicht. Ein tolles Album, genau richtig für den Gute-Laune-Frühsommer. (etz)<br />

SOLSTAFIR<br />

BERDREYMINN<br />

(SEASON OF MIST)<br />

„Isländischer Rock-Metal<br />

der kauzigen Art in Originalsprache.<br />

Meditativ, minimalistisch<br />

und trotzdem<br />

eindringlich. Werde wohl<br />

auch kauzig.“ (etz)<br />

MAXIMO PARK<br />

THE NATIONAL<br />

HEALTH<br />

(V2-RECORDS)<br />

“Das pinkfarbene<br />

Cover der britischen<br />

Indierocker passt perfekt zu<br />

meiner neuen Caprihose von<br />

Lacoste. So schmeckt der<br />

Sommer...!“(max)<br />

DJ KOZE<br />

KNOCK KNOCK<br />

(PAMPA/ROUGH<br />

TRADE)<br />

„Werde nie die legendären<br />

Abende mit Stefan Kozalla<br />

im Kerosin vergessen!<br />

Der kann machen, was<br />

er will, er trifft immer ins<br />

Schwarze! (ws)

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