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Urlaubszeit: Wohin geht die Reise? - Misericordia GmbH ...

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Einblick(e)<br />

Zeitschrift für <strong>die</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong> Krankenhausträgergesellschaft mit den Einrichtungen<br />

Augustahospital Anholt, Clemens hospital Münster, Raphaelsklinik Münster und St. Walburga-Krankenhaus Meschede<br />

<strong>Urlaubszeit</strong>:<br />

<strong>Wohin</strong> <strong>geht</strong> <strong>die</strong> <strong>Reise</strong>?<br />

Aus dem Inhalt:<br />

Pflegetag in Anholt<br />

Baumaßnahmen im Clemenshospital<br />

Seltene Speiseröhren-OP<br />

Zertifikat für Darmzentrum Hochsauerland<br />

01/2011


6<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

<strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Düesbergweg 128<br />

48153 Münster<br />

Telefon 0251.91937-0<br />

Redaktionsleitung<br />

Sonja Buske (geb. Treß)<br />

<strong>Misericordia</strong>, Münster<br />

Telefon 0251.91937-6340<br />

Redaktionsmitglieder<br />

Janine Hübner<br />

Augustahospital, Anholt<br />

Telefon 02874.46-8403<br />

Anne Kaupel<br />

Augustahospital, Anholt<br />

Telefon 02874.46-8472<br />

Gertie Bakenecker<br />

Clemenshospital, Münster<br />

Telefon 0251.976-2011<br />

Sabine Junglas<br />

<strong>Misericordia</strong>, Münster<br />

Telefon 0251.91937-6311<br />

Michael Bührke<br />

Raphaelsklinik, Münster<br />

Telefon 0251.5007-2217<br />

Alexandra Schenuit<br />

St. Walburga-Krankenhaus,<br />

Meschede<br />

Telefon 0291.202-1610<br />

Monika Tillmann<br />

St. Walburga-Krankenhaus,<br />

Meschede<br />

Telefon 0291.202-1050<br />

E-Mailkontakt zur Redaktion:<br />

einblicke@misericordia.de<br />

Erscheinungsweise<br />

halbjährlich<br />

Auflage<br />

1.100<br />

Die Fotos der Titelseite stammen von<br />

www.pixelio.de<br />

Sie möchten einen Leserbrief zu einem der<br />

erschienenen Artikel schreiben?<br />

Senden Sie <strong>die</strong>sen bitte als Word-Dokument<br />

per E-Mail an einblicke@misericordia.de.<br />

Bitte vergessen Sie nicht Ihren Namen, Ihre<br />

Abteilung und Ihr Krankenhaus zu nennen.<br />

Die Redaktion behält sich Kürzungen und <strong>die</strong><br />

Nichtveröffentlichung vor.<br />

Zur besseren Lesbarkeit wurde in den meisten<br />

Fällen nur <strong>die</strong> männliche Schreibweise statt der<br />

männlichen und weiblichen verwendet.<br />

2 | EINBLICK(E)<br />

13<br />

INHALT<br />

M I S E R I C O R D I A<br />

3 | Krankenhausideenbörse<br />

4 | Geschäfts führer Hellmons<br />

verabschiedet<br />

4 | Neue Führungskräfte in Münster<br />

5 | Vom zweiten Leben der Kartoffel<br />

D U R C H B L I C K<br />

6 | <strong>Urlaubszeit</strong>: <strong>Wohin</strong> <strong>geht</strong> <strong>die</strong> <strong>Reise</strong>?<br />

12 | Mitarbeiterfrage<br />

Ü B E R B L I C K<br />

17<br />

Augustahospital<br />

13 | Intensivseminar: „Pflege bei MS“<br />

14 | Aktionstag zur häuslichen Pflege<br />

Clemenshospital<br />

15 | Kinder-Not<strong>die</strong>nst für Münster<br />

16 | Ausbau für mehr Zimmer mit Bad<br />

16 | Visiten für Jedermann<br />

17 | Spaziergang durch Lunge und<br />

Atemwege<br />

18 | Neuroonkologisches Zentrum<br />

gegründet<br />

18 | Neues aus der Wirbelsäulen -<br />

chirurgie<br />

19 | Dankeskonzert mit Onkel Willy<br />

Raphaelsklinik<br />

19 | Osteoporose-Forum<br />

20 | Neues OP-Verfahren<br />

bei Bauchspeicheldrüsen-Krebs<br />

21 | Münsters erstes Hochhaus wurde 80<br />

22 | Mitarbeiterkochbuch 2010<br />

22 | Durch Speiseröhren-OP mehr<br />

Lebensqualität<br />

23 | Zivilcourage<br />

24 | Operieren wie ein Chirurg<br />

24 | Risiko-Management bewirkt<br />

Änderung bei Medikamenten-<br />

Verpackung<br />

St. Walburga-Krankenhaus<br />

26 | Modernisierung der Entbindungsstation<br />

abgeschlossen<br />

26 | Kernspintomographie für<br />

gesetzlich Versicherte<br />

3 6<br />

27 | Darmzentrum Hochsauerland erhält<br />

Zertifizierungs-Urkunde<br />

W E I T B L I C K<br />

28 | Und täglich grüßt der Engel<br />

28 | Antibiotic Stewardship<br />

29 | Lichter strahlen für Patienten<br />

30 | Spende für Lungenfunktionsgerät<br />

30 | Klaus Süßmann stellt aus<br />

31 | Hilfsprojekt in In<strong>die</strong>n<br />

32 | Laptops für kranke Kinder<br />

32 | Endoprothetikforum 2011<br />

33 | Gipsverbände bauen Ängste ab<br />

33 | Besuch rumänischer Krankenpflegeschüler<br />

34 | Geheimrat Dr. Franz Schölling<br />

35 | Ines Klich und <strong>die</strong> Kraft der Farben<br />

36 | Gesundheitsversorgung in Tanzania<br />

39 | Mädchen aus Angola operiert<br />

M I T - M E N S C H E N<br />

40 | Mein Hobby: Mutter der bunten<br />

Vögel<br />

41 | Ausbildung erfolgreich abgeschlossen<br />

41 | Zwei Führungskräfte verabschiedet<br />

42 | Neue Fachärztin für Neurologie<br />

42 | Anja Rapos ist neue Geschäfts -<br />

führerin<br />

43 | Neuer Chefarzt der Thoraxchirurgie<br />

44 | Prof. Dr. Uta Schick leitet Klinik für<br />

Neurochirurgie<br />

44 | Uwe Zorn ist neuer Chefarzt der<br />

Chirurgie<br />

45 | Examen<br />

46 | Schwester Xaveris verabschiedet<br />

48 | Dreimal 60. Ordensjubiläum<br />

49 | Pflegedirektor Weidemann feiert<br />

25. Dienstjubiläum<br />

50 | Jubiläen<br />

A U S B L I C K<br />

51 | Aktuelles und Termine


Wir, <strong>die</strong> Arbeitsgruppe der Krankenhausideenmakler<br />

der Mise -<br />

ricordia-Häuser, wollen auch<br />

in <strong>die</strong>sem Jahr an <strong>die</strong> Krankenhausideenbörse<br />

(KIB) erinnern.<br />

Es kommen immer wieder Vorschläge,<br />

<strong>die</strong> mit Energiesparmaßnahmen zu tun<br />

haben. Wenn <strong>die</strong>se Ideen umsetzbar<br />

sind, werden sie auch prämiert.<br />

Eine Idee, <strong>die</strong> immer wieder eingereicht<br />

wird, ist <strong>die</strong> Idee vermehrt Bewegungsmelder<br />

einzubauen. Soweit es technisch<br />

und rechtlich zulässig ist, erfolgt <strong>die</strong>ses<br />

bereits bei Sanierungsmaßnahmen in<br />

allen Häusern. Jeder Mitarbeiter sollte<br />

aber auch von sich aus tätig werden und<br />

Elektrogeräte und Lichter bei längerer<br />

Nichtnutzung ausschalten.<br />

Wie mancherorts in der lokalen Presse<br />

berichtet, sind <strong>die</strong> Raphaelsklinik und das<br />

Clemenshospital seit neuestem Nutzer<br />

des Ökostroms und beteiligen sich somit<br />

an umweltfreundlichen Energiesparmaßnahmen.<br />

Dies ist natürlich ein großes Projekt, wenn<br />

Ihnen aber noch weitere einfallen, lassen<br />

M I S E R I C O R D I A<br />

Diese Fotomontage zeigt auf dem Plakat zum Klima-Menü in der Raphaelsklinik den Weg der Nahrungsmittel von der<br />

Anlieferung bis zur Ausgabe am Buffet.<br />

Alle wollen Energie sparen<br />

„Eine wirklich gute Idee<br />

erkennt man daran,<br />

dass ihre Verwirklichung<br />

von vornherein ausgeschlossen<br />

erscheint.“<br />

(Albert Einstein)<br />

Sie es uns wissen: Reinhild Everding (Clemenshospital),<br />

Rainer Stein (Augustahospital),<br />

Fabian Schmidt (St. Walburga-<br />

Krankenhaus Meschede) und Annette<br />

Dramsky (Raphaelsklinik) freuen sich über<br />

Ihre Vorschläge.<br />

In der Raphaelsklinik gibt es seit einem<br />

halben Jahr ein Projekt, das sich „Klima-<br />

Menü“ nennt, und das es an einem<br />

bestimmten Tag in der Woche in der<br />

Cafeteria zu kaufen gibt. Es werden <strong>die</strong><br />

Verbrauchszahlen an CO 2 ausgewiesen,<br />

<strong>die</strong> benötigt werden, um <strong>die</strong>se Produkte<br />

herzustellen.<br />

Dieses Projekt entsprang der AG<br />

„Gesundheitsförderung für Mitarbeiter“,<br />

das ein Hausziel aus dem Jahre 2010 war<br />

und weiterhin auch ist.<br />

Diese AG trifft sich regelmäßig und plant<br />

neue Möglichkeiten, <strong>die</strong> der Gesundheit<br />

der Kollegen <strong>die</strong>nlich sind. Dr. Ulrike<br />

Bosch-Wicke leitet <strong>die</strong>se Arbeitsgruppe.<br />

Annette Dramsky<br />

MAV Raphaelsklinik<br />

EINBLICK(E) | 3


M I S E R I C O R D I A<br />

Feierliche Verabschiedung von<br />

Geschäftsführer Gregor Hellmons<br />

Joachim Schmitz (3. v. r.) überreichte im Namen aller Krankenhäuser das Abschiedsgeschenk<br />

an Gregor Hellmons (r.).<br />

Siebzehn Jahre lang war Gregor Hellmons<br />

im Dienste der Clemensschwestern<br />

tätig. Davon acht Jahre<br />

als Verwaltungsdirektor und später<br />

Geschäftsführer im Clemenshospital, und<br />

neun Jahre als Geschäftsführer der <strong>Misericordia</strong><br />

<strong>GmbH</strong> Krankenhausträgergesellschaft.<br />

Am Mittwoch, 16. März, wurde<br />

der 53-Jährige nun offiziell verabschiedet,<br />

um sich neuen beruflichen Herausforderungen<br />

zu widmen.<br />

Unter den Festgästen waren neben den<br />

Vertretern der Stadt, der Bezirksregierung<br />

und der Kirche – Stadtrat Thomas Paal,<br />

Medizinaldirektor Dr. Bernhard Thülig und<br />

Pater Hubertus von den Salvatorianern –<br />

4 | EINBLICK(E)<br />

auch <strong>die</strong> Geschäftsführer der Krankenhäuser<br />

aus der Region sowie langjährige<br />

Wegbegleiter, Kollegen und Freunde.<br />

Hellmons hat das Clemenshospital von<br />

1994 bis 2002 zu einem Gesundheitszentrum<br />

mit Hubschrauberlandeplatz, ambulantem<br />

Pflege<strong>die</strong>nst und eigener Kurzzeitpflege<br />

entwickelt. Mit Wechsel in <strong>die</strong><br />

Geschäftsführung der <strong>Misericordia</strong><br />

<strong>GmbH</strong> hatte er dann nicht mehr nur <strong>die</strong><br />

Verantwortung für ein Haus, sondern<br />

gleich für vier. Zu seinen Aufgaben<br />

gehörte insbesondere <strong>die</strong> strategische<br />

Planung und <strong>die</strong> Entwicklung neuer<br />

Geschäftsfelder. So etablierte er in allen<br />

Krankenhäuser Behandlungszentren wie<br />

Mit neuen Führungskräften am Markt etablieren<br />

Die Clemensschwestern setzen bei<br />

der weiteren Ausrichtung ihrer<br />

Krankenhäuser auf <strong>die</strong> Führungsqualitäten<br />

von zwei neuen Geschäftsführern:<br />

Stefan Kentrup und Gilbert Aldejohann.<br />

Eigentlich sind beide nicht wirklich neu<br />

im Betrieb, denn Stefan Kentrup war als<br />

Verwaltungsdirektor der Raphaelsklinik<br />

tätig, und Gilbert Aldejohann als Justiziar<br />

der <strong>Misericordia</strong>. Nun ist Kentrup zum<br />

Geschäftsführer von Clemenshospital<br />

das Brustzentrum im Clemenshospital<br />

und das Prostatazentrum in der Raphaelsklinik,<br />

und entwickelte das Augustahospital<br />

zu einem von bundesweit vier Referenzzentren<br />

für Multiple Sklerose. Die<br />

stets von der Politik geforderte bessere<br />

Verzahnung von stationärer und ambulanter<br />

Versorgung setzte er mit der Einführung<br />

einer onkologischen Hauptabteilung<br />

für beide Krankenhäuser in Münster<br />

um, <strong>die</strong> von niedergelassenen Ärzten<br />

geleitet wird.<br />

Seine zusätzlichen Ausbildungen als<br />

Mediator (Konfliktmanager, Streitschlichter)<br />

und Personal-Coach kamen ihm bei<br />

der konzernweiten Personalentwicklung<br />

sehr zugute.<br />

Um bei den Entwicklungen im Gesundheitswesen<br />

immer auf dem Laufenden zu<br />

sein, war Hellmons in konfessionellen<br />

Spitzenverbänden wie dem Diözesan<br />

Caritasverband und dem KKVD (Katholischer<br />

Krankenhausverband Deutschlands)<br />

und in der gesundheitspolitischen<br />

Arbeit aktiv. Zudem war er stets ein gern<br />

gesehener Referent bei Initiativen wie der<br />

Gesundheitsregion Münster und der<br />

Gesundheits-Initiative Münsterland. Für<br />

das Landesgesundheitsministerium und<br />

<strong>die</strong> Bezirksregierung war er ein kompetenter<br />

Ansprechpartner.<br />

Sein Geschäftsführer-Kollege Joachim<br />

Schmitz wünschte Hellmons bei seiner<br />

Verabschiedung alles Gute und bedankte<br />

sich herzlich für <strong>die</strong> jahrelange, sehr gute<br />

Zusammenarbeit. Sonja Buske<br />

und Raphaelsklinik, und Aldejohann zum<br />

Geschäftsführer der <strong>Misericordia</strong> ernannt<br />

worden.<br />

Kentrup ist bereits seit ein paar Monaten<br />

im Amt, und setzt sich insbesondere für


Stefan Kentrup Gilbert Aldejohann<br />

<strong>die</strong> bessere Vernetzung und intensivere<br />

Zusammenarbeit der beiden münster-<br />

Über den Rand einer großen Schale<br />

lugte eine Pflanze mit anmutigen,<br />

kleinen, gelb-weißen Blüten. Was<br />

wie ein exotisches Gewächs aus fernen<br />

Ländern aussah, entpuppte sich beim<br />

genaueren Hinschauen als profane Kartoffel,<br />

<strong>die</strong> Knolle hat sie verraten. Auch<br />

<strong>die</strong> Schale hatte eine Geschichte: „Einen<br />

ganzen Tag lang haben wir flüssiges<br />

Wachs langsam mit einer Suppenkelle<br />

über eine umgestülpte Keramikschale<br />

getropft. Nachdem wir Wachs und Schale<br />

voneinander getrennt haben, blieb<br />

<strong>die</strong>se Form übrig“, verriet ihr Schöpfer,<br />

Bernd Orthaus. Gemeinsam mit Andrea<br />

Wittelmann leitet er das Geschäft „Die<br />

Floristen“ an Münsters Salzstraße. So<br />

ungewöhnlich wie <strong>die</strong> Objekte, <strong>die</strong> sie<br />

präsentierten, war auch der Ort, den sie<br />

sich dafür ausgesucht haben. Der Kreuzgang<br />

des Mutterhauses der Clemensschwestern,<br />

normalerweise für <strong>die</strong><br />

Öffentlichkeit unzugänglich, <strong>die</strong>nte am<br />

Samstag, 18. Juni, als Kulisse für ihre großen<br />

Kreationen aus Ästen, Steinen,<br />

Papier, rostigem Metall und Pflanzen, an<br />

denen das ungewöhnlichste oftmals ihre<br />

Gewöhnlichkeit war.<br />

Kornblumen, Weiden, Margeritten,<br />

Huflattich, in einer Ecke türmte sich ein<br />

Gebinde riesiger wilder Rosen auf. Viele<br />

der verwendeten Pflanzen hätten frisch<br />

vom westfälischen Acker stammen können.<br />

„Es wäre doch Quatsch, Pflanzen<br />

aus Afrika zu importieren, wenn <strong>die</strong><br />

schönsten Blumen gerade vor unserer<br />

schen Krankenhäuser ein. Aldejohann<br />

dagegen hat erst am 1. Juli sein Amt von<br />

Joachim Schmitz übernommen. Sein<br />

Augenmerk wird stärker als bisher darauf<br />

liegen, den Orden mehr in Geschehnisse<br />

und Entscheidungen einzubinden, und<br />

den Dialog aufrecht zu erhalten.<br />

Neben <strong>die</strong>sen beiden Personalien, haben<br />

sich noch weitere zu Beginn des Jahres<br />

ergeben: Andreas Mönnig, bisher im<br />

Controlling und QM der <strong>Misericordia</strong><br />

tätig, ist zum Verwaltungsdirektor der<br />

Haustür blühen“, meinte Orthaus, der<br />

gelernter Florist und Staudengärtner ist.<br />

Die außergewöhnlichen Kreationen<br />

waren das Ergebnis von Teamarbeit, an<br />

der alle Mitarbeiter vom Chef bis zur Auszubildenden<br />

beteiligt waren, sagte Orthaus.<br />

Auf <strong>die</strong> Idee, den Kreuzgang der<br />

Clemensschwestern für ihre Ausstellung<br />

zu nutzen, kamen sie etwa ein halbes<br />

Jahr zuvor beim Liefern von Blumendekorationen.<br />

„Die Clemensschwestern waren<br />

sofort Feuer und Flamme, als wir sie fragten,<br />

ob wir hier ausstellen könnten“,<br />

M I S E R I C O R D I A<br />

Raphaelsklinik ernannt worden, und<br />

Christian Bake ist vom stellvertretenden<br />

Verwaltungsdirektor zum Verwaltungsdirektor<br />

des Clemenshospitals aufgestiegen.<br />

Seinen alten Posten hat Gerrit Willamowski<br />

übernommen, der bisher als<br />

Assis tent der Verwaltungsdirektion tätig<br />

war. Sonja Buske<br />

Vom zweiten Leben der Kartoffel<br />

Anfassen erlaubt: Die Ausstellung der Floristen im Kreuzgang des Mutterhauses der<br />

Clemensschwestern hatte für alle Sinne etwas zu bieten.<br />

berichtete <strong>die</strong> Floristmeisterin Andrea<br />

Wittelmann. Wie ein Treffen unter Nachbarn<br />

wirkte dann auch <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />

zwischen Clemensschwestern, Floris -<br />

ten und dem Hotel Feldmann, das für das<br />

Catering sorgte. Selbst das Hutgeschäft<br />

Schmedes, unmittelbar neben den Floris -<br />

ten angesiedelt, hatte alte hölzerne Hutformen<br />

beigesteuert. Nach der abend -<br />

lichen Vesper der Clemensschwes tern, an<br />

der <strong>die</strong> Besucher der Ausstellung teilnehmen<br />

konnten, schlossen sich <strong>die</strong> Klosterpforten<br />

wieder. Michael Bührke<br />

EINBLICK(E) | 5


D U R C H B L I C K<br />

Titelthema:<br />

<strong>Urlaubszeit</strong>:<br />

<strong>Wohin</strong> <strong>geht</strong> <strong>die</strong> <strong>Reise</strong>?<br />

Wir alle kennen folgende Situation:<br />

Ein Kollege verabschiedet<br />

sich am Ende des Arbeitstages<br />

mit den Worten „Bis in 3 Wochen,<br />

ich hab jetzt Urlaub.“ Und wie lautet<br />

dann in den meisten Fällen <strong>die</strong> Reaktion<br />

der Kollegen? Richtig! „Und? Wo <strong>geht</strong>’s<br />

hin?“<br />

Badeurlaub auf Mallorca, mit dem Rucksack<br />

durch Irland, Wandern in den<br />

Alpen… Die Auswahl der Urlaubsziele<br />

und Urlaubsarten scheint unendlich. Da<br />

wundert es fast gar nicht, dass sich viele<br />

Kollegen regelrecht entschuldigen und<br />

nur ganz leise zugeben: „Ich bleibe<br />

zuhause, Urlaub auf Balkonien.“ Dabei ist<br />

<strong>die</strong>se Form von Urlaub mindestens<br />

genauso wichtig und erholsam.<br />

6 | EINBLICK(E)<br />

Die Einblicke-Redaktion hat für Sie<br />

ganz unterschiedliche Urlaubsgeschichten<br />

gesammelt und sich außerdem<br />

der Frage gewidmet, warum wir<br />

so dringend Urlaub benötigen.<br />

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen<br />

Ihre Sonja Buske<br />

Ps: Wenn Sie sich jetzt fragen, ob Sie<br />

etwa urlaubsreif sind, weil doch an<br />

<strong>die</strong>ser Stelle immer ein anderer Name<br />

unter dem Einleitungstext stand, so<br />

kann ich Sie beruhigen: Sie haben<br />

Recht, aus Treß wurde Buske, aber ich<br />

bin immer noch <strong>die</strong> gleiche Person! �<br />

Abenteuer in P<br />

<strong>Wohin</strong> soll <strong>die</strong> <strong>Reise</strong> gehen?<br />

Diese Frage stellt sich Jahr für<br />

Jahr aufs Neue, wenn der<br />

Sommer kommt und <strong>die</strong> Ferien nahen.<br />

Bleibe ich in Deutschland oder fahre ich<br />

nach Holland an <strong>die</strong> See? Mallorca? Thailand?<br />

Wer <strong>die</strong> Wahl hat, hat <strong>die</strong> Qual!<br />

Das ist keine neue Weisheit.<br />

Ich habe mich in <strong>die</strong>sem Jahr dazu entschlossen,<br />

den Sommer über hier zu bleiben.<br />

Und wenn das Wetter so bleibt wie<br />

über Ostern, war <strong>die</strong>se Entscheidung<br />

sicher keine falsche. Ich habe ja auch<br />

bereits im Winter schon viel erlebt, als ich<br />

mich im Februar auf <strong>die</strong> <strong>Reise</strong> nach Südamerika<br />

machte. Genauer ging es in <strong>die</strong><br />

Provinzen Patagonien und Feuerland, <strong>die</strong><br />

sich gemeinsam über <strong>die</strong> Ländergrenzen<br />

Argentiniens und Chiles erstrecken. Da<br />

ich bereits als Student längere Zeit in Südamerika<br />

war, fiel mir <strong>die</strong> Entscheidung<br />

auf ein Neues dorthin zu gehen, nicht<br />

sehr schwer. Fast, so scheint es mir<br />

manchmal, ist <strong>die</strong>ser Kontinent eine Art<br />

zweite Heimat für mich geworden.<br />

Die Reaktionen meiner Freunde und<br />

Bekannte auf mein <strong>Reise</strong>vorhaben waren<br />

ganz unterschiedlicher Art. In Sätzen wie<br />

„Da würde ich auch gerne mal hin!“, über<br />

„Wo ist denn Patagonien?“, „Gibts denn<br />

da was zu sehen?“, „Ist es dort nicht viel<br />

zu gefährlich?“ und „Wenn der lange<br />

Flug nicht wäre… .“ schwangen Neugier,<br />

Abenteuerlust, aber auch Vorbehalte mit.<br />

Mit einem 13-stündigen Flug ab Frankfurt<br />

in <strong>die</strong> Metropole Buenos Aires ging<br />

<strong>die</strong> <strong>Reise</strong> los. Über 16 Millionen Menschen<br />

formen eine multikulturelle Stadt,


atagonien und Feuerland<br />

<strong>die</strong> niemals zur Ruhe kommt. In der<br />

Hauptstadt Argentiniens werden Ge -<br />

schäfte gemacht, der Fußball gelebt,<br />

Evita noch immer ein bisschen verehrt<br />

und der Tango heißblütig getanzt. In den<br />

Straßen lärmen Busse und Taxis, doch <strong>die</strong><br />

Portenos, wie man <strong>die</strong> Einwohner Buenos<br />

Aires nennt, stört das Chaos nicht. Als<br />

Tourist lernt man das farbenfrohe Einwandererviertel<br />

„La Boca“ kennen, das<br />

Viertel aus dem Maradona stammt, und<br />

den pompösen Friedhof im reichen Recoleta,<br />

auf dem Evita ihre letzte Ruhestätte<br />

gefunden hat. Das historische und durch<br />

Tango und Antiquitäten geprägte San<br />

Telmo lädt zum Lauschen des Bandoneons<br />

ein, und wer vom Bummeln müde ist,<br />

kann sich in einem der zahlreichen<br />

Grand-Cafés erholen und sich ins letzte<br />

Jahrhundert zurückversetzen lassen.<br />

Aber <strong>die</strong>se Stadt war nicht mein eigentliches<br />

Ziel, ich flog weiter in den Süden<br />

nach Puerto Madryn. 1500 km südlich<br />

der Hauptstadt an der Atlantikküste<br />

befindet sich das Naturreservat der Halbinsel<br />

Valdés. Es liegt neben zahlreichen<br />

kleinen Siedlungen mit Teestuben der<br />

einst von Walisern besiedelten Region.<br />

Eine eigenartige Kombination. Prinzessin<br />

Diana war 1995 zu Besuch hier und hat<br />

so etwas wie eine Kultstätte hinterlassen.<br />

Das von ihr benutzte Teeservice steht<br />

noch ungespült in einer Glasvitrine! Auf<br />

der Halbinsel findet man zahlreiche See-<br />

D U R C H B L I C K<br />

löwen- und Seeelefanten-Kolonien, man<br />

kann 50 Tonnen schwere Glattwale aus<br />

nächster Nähe beobachten und eine der<br />

größten Magellan-Pinguin-Populationen<br />

außerhalb der Antarktis bestaunen. Ein<br />

absolutes Kontrastprogramm zur menschenvollen<br />

Hauptstadt!<br />

Auf den Spuren des legendären <strong>Reise</strong>schriftstellers<br />

Bruce Chatwin brachte<br />

mich ein Bus weiter Richtung Westen.<br />

Nach hunderten Kilometern flacher<br />

Pampa änderte sich das Landschaftsbild,<br />

je weiter man an <strong>die</strong> Andenkette kommt.<br />

Durch Berge, vorbei an tiefblauen Seen<br />

und Wälder voller alter patagonischer<br />

Zypressen ging <strong>die</strong> Fahrt nach San Carlos<br />

de Bariloche, dem Zentrum der so<br />

EINBLICK(E) | 7


D U R C H B L I C K<br />

Der Gletscher „Perito Moreno“.<br />

genannten argentinischen Schweiz. Wer<br />

schon mal im Tessin war, dem fällt <strong>die</strong>ser<br />

Vergleich nicht schwer. Bariloche ist wirklich<br />

ganz auf Schweiz gemacht und das<br />

Zentrum der Skifahrer, Wanderer und<br />

Bergsteiger. Überall stehen Blockhäuser<br />

und Fonduestuben, dazu gibt es jede<br />

Menge Schokoladenläden.<br />

Den Bauch voller Pralinen ging es mit dem<br />

Schiff über den See Nahuel Huapi durch<br />

traumhafte Fjordlandschaften, umrahmt<br />

von teils schneebedeckten Bergen. Ein<br />

Höhepunkt war der Besuch eines von<br />

Lavaasche schwarz gefärbten Gletschers.<br />

Ein Inlandsflug brachte mich weiter gen<br />

Süden nach El Calafate, dem Ausgangspunkt<br />

zum Besuch der großen Gletscher.<br />

Der Name Calafate kommt von einer<br />

strauchartigen Berberitzenart, <strong>die</strong> in Patagonien<br />

wächst und deren Beeren gerne<br />

wie unsere Preiselbeeren zu Fleisch<br />

gegessen werden, aus denen aber auch<br />

leckeres Eis hergestellt wird.<br />

8 | EINBLICK(E)<br />

Zunächst wollte ich aber am Fitz Roy<br />

Massiv wandern gehen. Dazu musste ich<br />

noch 250 km nach El Chaltén fahren,<br />

welches am Fuße des imposanten Fitz<br />

Roy Gebirges liegt. Die bekannte Nationalstraße<br />

„Ruta 40“, <strong>die</strong> von Nordargentinien<br />

bis Feuerland reicht, war dazu mein<br />

Weggefährte. El Chaltén wurde erst 1985<br />

gegründet und ist das Mekka der Bergelite<br />

und ein Para<strong>die</strong>s für Aussteiger.<br />

Immer noch stehen dort in dem Dorf fast<br />

mehr Wohnwagen als Häuser. Die Straße<br />

dorthin ist erst seit 2010 asphaltiert.<br />

Handyempfang und Internet sind noch<br />

ein Fremdwort. Heutzutage ist es fast<br />

schon ein Privileg, mal nicht erreichbar zu<br />

sein. Mir gefiel es. Dafür gab es strammen<br />

patagonischen Wind und Staub zur<br />

Genüge.<br />

Der Fitz Roy ist ein bizarr geformter 3.406 m<br />

hoher Granitkoloss, der eine unwiderstehliche<br />

Anziehungskraft auf Bergsteiger<br />

ausübt und als einer der schwierigsten<br />

Berge der Welt gilt. Bislang wurde der<br />

Berg nicht oft erklommen, zum ersten<br />

Mal 1952. Wenn man <strong>die</strong> Wand sieht<br />

und <strong>die</strong> mächtigen Gletscher, <strong>die</strong> man<br />

überwinden muss, allein um in <strong>die</strong> Nähe<br />

des Felsen zu kommen, ist das leicht<br />

nachvollziehbar.<br />

Zurück in El Calafate war <strong>die</strong>s der Ausgangspunkt<br />

für einen Besuch des Nationalparks<br />

„Los Glaciares“, ein weiterer<br />

Höhepunkt <strong>die</strong>ser <strong>Reise</strong>. Hier stößt man<br />

auf <strong>die</strong> beeindruckendsten Gletscher des<br />

Landes, <strong>die</strong> aufgrund ihrer Schönheit von<br />

der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt<br />

wurden. Der herausragendste unter<br />

ihnen ist der „Perito Moreno“, eine mehrere<br />

Kilometer breite und gut 60 m hohe<br />

Gletscherzunge, <strong>die</strong> in einen kristallklaren<br />

See mündet. Entdeckt wurde er gegen<br />

Ende des 19. Jh. von dem Geologen Perito<br />

Moreno. Er ist einer der wenigen Glet-


scher auf der Welt, <strong>die</strong> trotz Klimawandel<br />

und Erderwärmung noch stetig weiter<br />

wachsen. Regelmäßig kalbt der Gletscher,<br />

d. h. unter ohrenbetäubendem<br />

Getöse brechen immer wieder meterhohe<br />

Eisstücke ab und stürzen in den smaragdgrünen<br />

Lago Argentino. Ausflugsboote<br />

können sich deswegen nur bis ca.<br />

300 m der Wand nähern, sonst erleben<br />

sie nach Abbruch eines Stückes einen<br />

gefährlichen Mini-Tsunami.<br />

Wild und rau setzt sich das Panorama im<br />

Nationalpark „Torres del Paine“ auf der<br />

chilenischen Seite Patagoniens fort. Paine<br />

heißt in der Sprache der Mapuche-Indianer<br />

„himmelblau“, Torres del Paine also<br />

„Türme des blauen Himmels“. Mächtige<br />

Granitfelsen erheben sich über eine<br />

gewaltige Seenplatte, <strong>die</strong> in allen erdenklichen<br />

Blau- und Grüntönen erstrahlt.<br />

Felszinnen, Gletscher, Eisberge und Wasserfälle<br />

bilden zusammen ein einzigarti-<br />

ges Naturschauspiel. Dazu begegnete mir<br />

Patagoniens üppige Tierwelt. Überall kam<br />

ich auf Tuchfühlung mit den Laufvögeln<br />

Nandus, den lamaartigen Guanacos und<br />

bin beeindruckt vom majestätischen Flug<br />

des Kondors.<br />

Der letzte Abschnitt meiner <strong>Reise</strong> brachte<br />

mich wieder mit dem Flugzeug auf das<br />

sagenumwobene Feuerland, <strong>die</strong> größte<br />

Insel Südamerikas. Der portugiesische<br />

Entdeckungsreisende Magellan durchquerte<br />

<strong>die</strong> Seestraße zwischen <strong>die</strong>ser<br />

Insel und dem Festland auf der Suche<br />

nach dem Seeweg nach In<strong>die</strong>n und nannte<br />

sie „Tierra del Fuego“, Feuerland, nach<br />

den vielen Feuern, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Einheimischen<br />

als Orientierungsfeuer hier entzündet<br />

hatten. Ich landete in der Stadt Ushuaia,<br />

<strong>die</strong> sich selbst als <strong>die</strong> südlichste Stadt der<br />

Welt bezeichnet, allerdings in Konkurrenz<br />

mit dem chilenischen Puerto Williams<br />

liegt. Ich glaube, man hat sich mittlerweile<br />

insoweit geeinigt, dass Ushuaia <strong>die</strong><br />

südlichste Stadt und Puerto Williams das<br />

südlichste Dorf ist. Beide trennt der Beagle<br />

Kanal, der den Atlantik mit dem Pazifik<br />

verbindet. Benannt wurde der Kanal<br />

nach dem Forschungsschiff HMS Beagle,<br />

mit dem Robert FitzRoy <strong>die</strong> Wasserstraße<br />

1831 entdeckte. FitzRoy, nach dem auch<br />

das Bergmassiv benannt ist, war fünf<br />

Jahre lang der Kommandant des Forschungsreisenden<br />

Charles Darwin.<br />

Auf dem Schiff im Beagle Kanal schnupperte<br />

ich <strong>die</strong> Luft der großen Entdecker<br />

Christian Haug in Feuerland.<br />

D U R C H B L I C K<br />

und wünschte mir, ich könnte einfach<br />

weiter in <strong>die</strong> Antarktis fahren, <strong>die</strong> nur<br />

noch 1000 km weit weg ist. Doch ein<br />

letzter Ausflug in den Nationalpark Feuerland<br />

mit kleinen Wanderungen und<br />

dem Besuch des südlichsten Postamtes<br />

der Welt beendete meine <strong>Reise</strong> durch<br />

Patagonien und Feuerland. Von dort aus<br />

schickte ich mir selbst eine Karte nach<br />

Hause und ließ mir einen Stempel vom<br />

„Land am Ende der Welt“ in den Pass<br />

drücken.<br />

Nach so vielen Natureindrücken und<br />

menschenleeren Regionen war Buenos<br />

Aires, über das <strong>die</strong> Rückreise nach<br />

Deutschland unweigerlich ging, echt eine<br />

Herausforderung und kam einem Kulturschock<br />

gleich. Ich hoffte ein bisschen,<br />

dass <strong>die</strong> südamerikanische Gelassenheit<br />

mich in der Zwischenzeit erfasst hatte<br />

und tröstete mich bei einer letzten „Parrillada“,<br />

dem argentinischen Grill, mit<br />

einem herrlich zarten Rindersteak und<br />

einem Glas Malbec. Nicht nur für seine<br />

raue Landschaft und den Tango, sondern<br />

auch für sein gutes Fleisch und seine<br />

Weine ist Argentinien bekanntermaßen<br />

und nicht umsonst berühmt.<br />

Wie dem auch sei, es ging nach Hause<br />

und ich freute mich auf den Sommer…<br />

den ich (wie anfangs berichtet) in<br />

Deutschland verbringe. Aber zumindest<br />

übers Wochenende <strong>geht</strong> es dann auch<br />

mal nach Holland. Christian Haug<br />

Oberarzt, Augustahospital<br />

EINBLICK(E) | 9


D U R C H B L I C K<br />

Das Sommerloch ist verschwunden<br />

Sabine Waltersmann, Stationsbereichsleitung in der Raphaelsklinik.<br />

Gefühlt hat sich in den letzten Jahren<br />

zumindest in der Raphaelsklinik<br />

im Zusammenhang mit der<br />

<strong>Urlaubszeit</strong> einiges geändert. Bis vor etwa<br />

zwei, drei Jahren gab es immer ein ausgeprägtes<br />

Sommerloch, Stationen wurden<br />

zusammengelegt und geschlossen. Durch<br />

den Anstieg der Belegungszahlen ist <strong>die</strong>s<br />

inzwischen kaum möglich.<br />

Stärker als von den Ferien ist <strong>die</strong> Belegung<br />

der Stationen vom Urlaub der Chefärzte<br />

abhängig. Im internistischen Bereich, in<br />

dem es rund 80 Prozent Notfälle gibt, fällt<br />

<strong>die</strong>s allerdings nicht so ins Gewicht. Wo<br />

sich <strong>die</strong> Patienten ihren Behandlungstermin<br />

jedoch aussuchen können, also zum<br />

Beispiel in den chirurgischen Abteilungen,<br />

merkt man einen deutlichen Rückgang<br />

der Patientenzahlen, wenn der entsprechende<br />

Chefarzt im Urlaub ist.<br />

10 | EINBLICK(E)<br />

Durch <strong>die</strong> gute Versorgung durch <strong>die</strong><br />

Kurzzeitpflegestation ist auch der Urlaub<br />

von Angehörigen unserer Patienten kein<br />

Problem. Die Ferien der Schüler sind allerdings<br />

deutlich spürbar. Wenn ein Kurs in<br />

den Ferien wegfällt, merkt man das auf<br />

den Stationen sehr deutlich.<br />

Um Engpässe bei den Mitarbeitern zu<br />

umgehen, ist eine gut abgestimmte und<br />

frühzeitige Urlaubsplanung sehr wichtig.<br />

Mitarbeiter mit schulpflichtigen Kindern<br />

müssen in der Regel ihren Urlaub während<br />

der Schulferien nehmen, da ansons -<br />

ten <strong>die</strong> Versorgung der Kinder kaum zu<br />

bewerkstelligen ist. Kollegen ohne Kinder<br />

können sich hierbei schnell benachteiligt<br />

fühlen, weil <strong>die</strong>se bei der Planung meist<br />

zurückstecken müssen. Da ist Fingerspitzengefühl<br />

gefragt. Bei Engpässen besteht<br />

auch <strong>die</strong> Möglichkeit, dass Kollegen zwi-<br />

schen den Stationen ausgetauscht werden.<br />

Die Stimmung ist bei vielen Mitarbeitern<br />

während der Sommerferienzeit besser als<br />

sonst, obwohl sie arbeiten müssen, wenn<br />

andere im Urlaub sind. Das liegt vielleicht<br />

daran, dass es in der Zeit mehr Freizeitangebote<br />

gibt als sonst, <strong>die</strong> Kollegen mehr<br />

an der frischen Luft sind und sich vermehrt<br />

zum Grillen oder zum Klönen treffen.<br />

Das sorgt auch für eine ausgeglichenere<br />

Stimmung bei der Arbeit. Auch bei<br />

hohen Festtagen wie Weihnachten oder<br />

Ostern ist eine bessere Stimmung unter<br />

den Kollegen bei der Arbeit zu beobachten.<br />

Sabine Waltersmann<br />

Bereichsleitung der Stationen 3A, 3C, 3D und 4A,<br />

Raphaelsklinik


Ferien, Urlaub, Auszeit, Wochenende,<br />

Sonntag, Feiertag – Zeiten im<br />

Leben, an denen wir unsere Arbeit<br />

unterbrechen, Atem holen, nicht fremd<br />

bestimmt sind, Dinge tun einfach<br />

weil wir Lust und Freude<br />

daran verspüren oder nichts tun,<br />

um des Nichtstuns Willen, Beziehungen<br />

und Hobbys pflegen,<br />

spielen, der Lebensfreude den<br />

größten Raum einräumen – einfach<br />

Mensch sein.<br />

Was wären wir ohne solche Zeiten?<br />

Schon im 8. Jahrhundert vor<br />

Christus wird in schriftlicher<br />

Form eine solche Zeit erwähnt.<br />

In der Bibel heißen sie „Sabbat“.<br />

Eine Zeit der Erholung, der Ruhe, des zu<br />

sich selber Findens und des sich Verbindens<br />

mit der Welt der sichtbaren und der<br />

unsichtbaren und mit ihrem Schöpfer.<br />

Eine Zeit, aus dem Hamsterrad auszusteigen,<br />

innezuhalten und zu staunen, um<br />

Kraft zu schöpfen und heil zu werden von<br />

den Strapazen, <strong>die</strong> das Leben uns oft aufbürdet.<br />

Gott selber hat den Sabbat<br />

geschenkt. Vermutlich<br />

gab es eine solche Form<br />

der Unterbrechung des<br />

Alltags auch in anderen<br />

Kulturen. Aber <strong>die</strong> darin<br />

erwähnten Personen und<br />

Geschöpfe für <strong>die</strong> er gilt<br />

sind erstaunlich, keines ist<br />

ausgeschlossen.<br />

„Gedenke des Sabbats:<br />

Halte ihn heilig. Sechs<br />

Tage sollst du arbeiten<br />

und alle dein Werk tun.<br />

Aber am siebenten Tage<br />

ist der Sabbat für Jahwe,<br />

deinen Gotte, an ihm<br />

sollst du keine Arbeit tun:<br />

du selbst, dein Sohn oder<br />

deine Tochter, dein<br />

Knecht, deine Magd, dein<br />

Vieh und der Fremde, der<br />

in deinen Toren ist. Denn<br />

in sechs Tagen hat der<br />

Herr Himmel und Erde,<br />

das Meer und alles, was darinnen ist<br />

erschaffen; aber am siebenten Tage ruhte<br />

er, also hat Jahwe den Sabbat gesegnet<br />

und geheiligt“. (Exodus 20:8-11 RSV)<br />

Allen Geschöpfen gilt der Ruhetag. Menschen<br />

und Tieren, ob Sklave oder Herr.<br />

Alle dürfen am siebenten Tag nicht arbeiten.<br />

Wahrhaftig, solche Zeiten an denen<br />

<strong>die</strong> Ruhe ihren geschützten Raum hat,<br />

sind ein Geschenk. Gerade in unserer<br />

Mal nicht an Pflichten,<br />

Arbeit denken,<br />

ziellos mal seine Schritte lenken,<br />

sich treiben lassen wie von Winden,<br />

für sich und andere Zeit zu haben<br />

und nach dem Sinn des Lebens fragen,<br />

um Gott – und auch sich selbst zu finden.<br />

(Verfasser unbekannt)<br />

geschäftigen, ruhelosen Zeit wird uns<br />

<strong>die</strong>ser Wert besonders bewusst.<br />

Menschen sind beseelte Wesen aus Leib,<br />

Geist und Psyche. Sie leben im Rhythmus<br />

der Natur weil sie ein Teil von ihr sind. So<br />

bedürfen sie eines gesunden Wechsels<br />

von Aktivität und Ruhe um ihre Gesundheit<br />

zu erhalten und ihren Beitrag in der<br />

Gesellschaft der Geschöpfe zu geben.<br />

Offensichtlich ist das Gebot der Unterbrechung<br />

des Alltags ein sehr wesentliches<br />

und nicht auf <strong>die</strong> Dauer zu vernachlässigendes.<br />

Es hat solche Wichtigkeit, dass<br />

das Wort „Sabbat“ 169 Mal in der Bibel<br />

erwähnt wird. In den biblischen Schriften<br />

D U R C H B L I C K<br />

wird <strong>die</strong>se alte Weisheit als von Gott<br />

gegebenes 4. Gebot in den zehn Geboten<br />

beschrieben. In der Rangordnung in den<br />

Geboten steht <strong>die</strong>ses Gebot als erstes in<br />

der Folge das Gebote <strong>die</strong> das<br />

menschliche Leben betreffen,<br />

noch vor der Regelung des sozialen<br />

Zusammenlebens. Die ersten<br />

drei Gebote betreffen das Verhalten<br />

Gott gegenüber. Es ist<br />

offensichtlich lebenswichtig, das<br />

Gebot der Ruhe, auch heute.<br />

Wir, alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

im Dienst am Menschen,<br />

nicht nur in einem christlich<br />

geprägten Krankenhaus,<br />

haben das Gebot der „Sabbatzeit“,<br />

der <strong>Urlaubszeit</strong>. Gott sei<br />

Dank! Nur an Leib, Geist und Psyche selber<br />

gesund können wir Menschen <strong>die</strong> zu<br />

uns kommen heilend und helfend begegnen.<br />

Es ist ein Geschenk und eine heilende<br />

Verpflichtung, <strong>die</strong> „Sabbatzeit“, <strong>die</strong><br />

<strong>Urlaubszeit</strong>. Wir können sie nutzen und<br />

<strong>die</strong> Seele baumeln lassen, um Gott und<br />

auch uns selbst zu finden.<br />

Theresia Brüggemann, Krankenhausseelsorgerin im St. Walburga-Krankenhaus Meschede.<br />

Nur wer bei sich selber ist, sich selber<br />

ernst nimmt mit seinen Bedürfnissen,<br />

kann auch zu Anderen gehen und wertschätzend,<br />

tröstend und heilend wirken.<br />

Theresia Brüggemann, Krankenhausseelsorgerin<br />

im St. Walburga-Krankenhaus Meschede<br />

EINBLICK(E) | 11


D U R C H B L I C K<br />

Mitarbeiterfrage:<br />

<strong>Urlaubszeit</strong>:<br />

<strong>Wohin</strong> <strong>geht</strong> <strong>die</strong> <strong>Reise</strong>?<br />

Gaby Klinzmann, Schreib<strong>die</strong>nst,<br />

Augustahospital:<br />

„In <strong>die</strong>sem Jahr<br />

fahren mein Mann<br />

und ich wieder an<br />

den Timmendorfer<br />

Strand nach Niendorf.<br />

Dort ist ein<br />

schöner Hundestrand,<br />

an dem sich<br />

unser Hund Pelle<br />

austoben kann. Timmendorf selbst ist<br />

nicht weit, so dass es viele Möglichkeiten<br />

für einen abwechslungsreichen Urlaub<br />

gibt. Geplant haben wir <strong>die</strong>smal noch<br />

Ausflüge nach Lübeck, Rostock und<br />

Schwerin.“<br />

Andrea Schenk, Sekretärin, Augustahospital:<br />

„Dieses Jahr <strong>geht</strong><br />

es Anfang August<br />

mit der Familie für<br />

eine Woche nach<br />

Belgien an <strong>die</strong><br />

Nordseeküste. Dort<br />

haben wir ein kleines<br />

Ferienhaus in<br />

einer Wohnanlage<br />

mitten in den Dünen angemietet. Die<br />

Anlage wurde uns von Freunden empfohlen,<br />

<strong>die</strong> schon mal dort waren. Wir freuen<br />

uns schon alle sehr auf den Urlaub<br />

und hoffen natürlich auch auf richtiges<br />

Sommerwetter.“<br />

Sabine Junglas, Sekretärin, <strong>Misericordia</strong>:<br />

„Meine <strong>Reise</strong> <strong>geht</strong><br />

an <strong>die</strong> türkische<br />

Riviera. Die Türkei<br />

bietet: Entspannung<br />

am Strand,<br />

sportliche Aktivitäten,<br />

viel Kultur, kulinarischeKöstlich-<br />

12 | EINBLICK(E)<br />

keiten verbunden mit einer großen Gastfreundschaft<br />

und nicht zu vergessen das<br />

türkische Hamam für einen erholsamen<br />

Urlaub.“<br />

Ralf Balster, Mitarbeiter Empfang,<br />

Raphaelsklinik:<br />

„Ich war auf der<br />

AIDA Blue für eine<br />

Woche auf einer<br />

Kreuzfahrt von<br />

Teneriffa über<br />

Madeira, La Palma,<br />

Gran Canaria und<br />

Fuerteventura zu -<br />

rück nach Teneriffa.<br />

Die <strong>Reise</strong> hat meine Frau im vergangenen<br />

Jahr beim Public Viewing der WM<br />

gewonnen.<br />

Man erlebt während der <strong>Reise</strong> so viel,<br />

dass einem vieles erst nach dem Urlaub<br />

zum Beispiel bei der Durchsicht der Fotos<br />

richtig bewusst wird. Das Schiff ist das<br />

neueste der AIDA-Flotte und unglaublich<br />

luxuriös. Das Essen und <strong>die</strong> Zimmer sind<br />

fantastisch, eine solche <strong>Reise</strong> kann ich<br />

jedem nur empfehlen!“<br />

Anne Spalholz, BBDK-Trainee, Raphaelsklinik:<br />

„Ich bin eine spontaneUrlaubsplanerin.<br />

Wenn mich das<br />

Fernweh packt, heißt<br />

es ab in den Urlaub.<br />

Dabei muss es sich<br />

nicht um einen ausgiebigen<br />

Urlaub in<br />

der Karibik handeln.<br />

Meiner Meinung nach braucht man<br />

oft nicht weit weg, um schöne Orte zu<br />

sehen und eine Auszeit vom Alltag zu<br />

bekommen. Wenn ich merke, dass ich<br />

mal wieder was anderes sehen muss,<br />

setzte ich mich vor den PC, durchforste<br />

das Internet nach guten Angeboten und<br />

buche. Das Resultat kann dann ein<br />

Wochenendtrip nach Paris sein, nach<br />

Hamburg oder eine längere <strong>Reise</strong> nach<br />

Spanien. Mir ist es wichtig, dass ich schönes<br />

Wetter habe, ich nette Menschen<br />

antreffe und es wenn möglich gutes<br />

Essen gibt. Wie sagt man so schön: Die<br />

Welt ist wie ein Buch. Wer nie reist, sieht<br />

nur eine Seite davon.“<br />

Eva Busse, Krankenschwester, St.<br />

Walburga-Krankenhaus:<br />

„Der Urlaub steht<br />

<strong>die</strong>ses Jahr wieder<br />

unter dem Motto<br />

,Way of Life’.<br />

Ich werde im<br />

Herbst mit meiner<br />

ganzen Familie in<br />

Florida Urlaub<br />

machen! Wir fliegen<br />

zum zweiten Mal in den sonnigen<br />

Süden der USA. Der erste Aufenthalt dort<br />

war fantastisch, so dass es uns dort noch<br />

mal hingezogen hat. Wir werden in Cape<br />

Coral in einem Ferienhaus wohnen und<br />

von da Tagesausflüge unternehmen, <strong>die</strong><br />

Sonne genießen und es uns einfach nur<br />

gut gehen lassen!“<br />

Kerstin Kotthoff, Krankenschwester,<br />

St. Walburga-Krankenhaus:<br />

„Für <strong>die</strong>ses Jahr ist<br />

kein Urlaub ge -<br />

plant. Durch Um -<br />

zug müssen noch<br />

einige Renovierungsarbeitendurchgeführt<br />

werden, <strong>die</strong><br />

Vorrang haben.<br />

Eventuell ist ein verlängertes<br />

Wochenende für einen Kurztrip<br />

geplant.“


Augustahospital<br />

Erfolgreiches Intensivseminar<br />

„Pflege bei MS“<br />

Die Teilnehmer trainierten <strong>die</strong> Benutzung von Hilfsmitteln zur Umbettung von Patienten.<br />

Das Augustahospital hatte am<br />

Samstag, 9. April, für <strong>die</strong> Deutsche<br />

MS-Gesellschaft DMSG zu<br />

einer Fachfortbildung „Pflege bei Multipler<br />

Sklerose“ eingeladen. Mitarbeiter aus<br />

der ambulanten und stationären Pflege<br />

waren aus ganz Deutschland zu <strong>die</strong>sem<br />

Seminar unter der Leitung von Chefarzt<br />

PD Dr. Michael Haupts erschienen.<br />

In einer intensiven Arbeitsatmosphäre<br />

frischten <strong>die</strong> Teilnehmer mit Neurologen,<br />

Neuropsychologen und Physiotherapeuten<br />

ihre Kenntnisse auf, wie man Spastiken<br />

und Infektionen von Multiple-Sklerose-<br />

Patienten behandelt, wie man Schmerzen<br />

durch einfache Tricks wie spezielle Lagerungen<br />

oder Hilfsmittel lindern kann, und<br />

wie man den Betroffenen ein Stück Eigenständigkeit<br />

zurück gibt. So haben <strong>die</strong> Teilnehmer<br />

unter anderem gelernt, wie sie<br />

immobilen Patienten beibringen können,<br />

sich selbst im Bett <strong>die</strong> Zähne zu putzen.<br />

Ü B E R B L I C K<br />

Am Ende der Veranstaltung stellte Chefarzt<br />

Haupts noch <strong>die</strong> neuesten Medikamente<br />

zur Therapie vor und schürte Hoffnungen,<br />

raubte aber auch Illusionen.<br />

Denn nicht alles, was neu ist, kann auch<br />

gleich Wunder bewirken. Die richtige<br />

Pflege ist und bleibt weiterhin ein ganz<br />

entscheidender Faktor. Das wissen <strong>die</strong><br />

Seminar-Teilnehmer nach <strong>die</strong>sem erfolgreichen<br />

Wochenende mehr denn je.<br />

Sonja Buske<br />

EINBLICK(E) | 13


Ü B E R B L I C K<br />

Aktionstag macht häusliche Pflege<br />

angenehmer<br />

Pflegende Angehörige, Patienten<br />

und fachlich Interessierte kamen am<br />

Samstag, 7. Mai, ins Augustahospital,<br />

um am Aktionstag Pflege teilzunehmen.<br />

Die neurologische Fachklinik hatte<br />

zum ersten Mal zu dem Pflegetag eingeladen,<br />

um Betroffenen Möglichkeit zum<br />

Austausch zu bieten und um zu vermitteln,<br />

wie <strong>die</strong> Pflege in den eigenen vier<br />

Wänden angenehm und individuell verlaufen<br />

kann.<br />

Nach dem Eröffnungsvortrag von Chefarzt<br />

PD Dr. Michael Haupts mit dem Titel<br />

„Moderne neurologische Behandlungsformen“<br />

ging es auch schon direkt in <strong>die</strong><br />

Praxis: An anschaulich gestalteten Ständen<br />

mit vielen Materialen, Broschüren<br />

und Produkten konnten sich <strong>die</strong> Besucher<br />

informieren, wie eine optimale Wundversorgung<br />

durchgeführt oder ein Einmalkatheter<br />

am besten gewechselt wird. Der<br />

hauseigene Issel Pflege<strong>die</strong>nst präsentierte<br />

sein qualifiziertes Angebot der häuslichen<br />

Pflege, und wer schon immer über Essen<br />

auf Rädern nachgedacht hatte, konnte<br />

sich vor Ort von der Qualität der Gerichte<br />

direkt selbst überzeugen.<br />

Auch das Thema Hygiene stand hoch im<br />

Kurs, sind doch gerade Krankenhauskeime<br />

immer wieder in aller Munde. Die<br />

Mitarbeiter des Augustahospitals legten<br />

nachvollziehbar dar, wie in der Fachklinik<br />

versucht wird, Keime zu vermeiden, und<br />

wie sie im Falle des Falles schnell und problemlos<br />

behandelt werden können.<br />

14 | EINBLICK(E)<br />

Großen Anklang fanden auch <strong>die</strong> Workshops<br />

im Konferenzraum des Hauses. Die<br />

Teilnehmer übten sich in der Pflege nach<br />

Bobath, der Lagerung neurologisch<br />

erkrankter Patienten und in Transfertechniken.<br />

Speziell ausgebildete Therapeuten<br />

und Krankenschwestern luden zu <strong>die</strong>ser<br />

einmaligen Gelegenheit ein.<br />

Und wer schon immer wissen wollte, wie<br />

so eine neurologische Fachklinik eigentlich<br />

aufgebaut ist, wie ein Therapieschwimmbad<br />

oder ein Fitnessraum aussieht<br />

oder was man in einem Werkraum<br />

alles machen kann, der konnte sich in<br />

mehreren Rundgängen durch das Haus<br />

führen lassen.<br />

Pflegedirektor Joachim Weidemann zeigte<br />

sich nach dem ersten Pflegetag sehr<br />

zufrieden: „Wir konnten den Besuchern<br />

viele neue Erkenntnisse vermitteln und<br />

ihnen für <strong>die</strong> Pflegesituation in den eigenen<br />

vier Wänden nützliche Tipps geben.<br />

Gleichzeitig durften wir unsere Arbeit<br />

vorstellen und einen Blick hinter <strong>die</strong> Kulissen<br />

ermöglichen. Das hat allen sehr gut<br />

gefallen!“ Sonja Buske


Ü B E R B L I C K<br />

Clemenshospital<br />

Der Kinder-Not<strong>die</strong>nst für Münster<br />

sitzt jetzt im Clemenshospital<br />

Es ist Wochenende, <strong>die</strong> Familie hat<br />

einen Ausflug geplant, doch der<br />

Nachwuchs liegt zusammengekrümmt<br />

im Bett und klagt über heftige<br />

Bauchschmerzen. Ist es ein Magen-Darm-<br />

Virus? Oder vielleicht sogar der Blinddarm?<br />

Doch der Kinderarzt, der <strong>die</strong><br />

Symp tome deuten könnte, hat am Samstagnachmittag<br />

geschlossen. Bisher musste<br />

<strong>die</strong> Familie dann erst einmal herausbekommen,<br />

welcher Arzt Not<strong>die</strong>nst hat.<br />

Diese Suche hat seit dem 1. Februar ein<br />

Ende: Die zentrale kinderärztliche Notfallpraxis<br />

für Münster befindet sich jetzt dauerhaft<br />

im Clemenshospital.<br />

Grundlage ist <strong>die</strong> Entscheidung der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung Westfalen-<br />

Lippe (KVWL) zur Neuordnung der Not<strong>die</strong>nste<br />

im ländlichen Raum, um <strong>die</strong><br />

Landärzte zu entlasten und auch in klei-<br />

neren Gemeinden eine angemessene Versorgung<br />

zu gewährleisten. Die niedergelassenen<br />

Kinderärzte in Münster haben<br />

sich für den Standort am Clemenshospital<br />

ausgesprochen. „Wir freuen uns sehr<br />

über das in uns gesetzte Vertrauen“,<br />

sagen <strong>die</strong> beiden Chefärzte PD Dr. Otfried<br />

Debus und Dr. Georg Hülskamp.<br />

In den Räumen der Kinderambulanz, <strong>die</strong><br />

über einen eigenen Eingang verfügt,<br />

behandeln nach einem rotierenden<br />

Dienstplan niedergelassene Ärzte nach<br />

Praxisschluss <strong>die</strong> kleinen Patienten. Und<br />

zwar täglich bis 21 Uhr. Danach bis zum<br />

nächsten Morgen übernehmen Ärzte des<br />

Clemenshospitals den Not<strong>die</strong>nst.<br />

Die neue Regelung hat viele Vorteile. Zum<br />

einen müssen sich Eltern nicht jedes Mal<br />

informieren, welcher Arzt gerade Not<strong>die</strong>nst<br />

hat, sondern können immer direkt<br />

das Clemenshospital ansteuern. Zum<br />

anderen garantiert <strong>die</strong> direkte Anbindung<br />

an das Krankenhaus eine umgehende<br />

Weiterbehandlung ohne Zeitverlust, falls<br />

sich <strong>die</strong> Bauchschmerzen tatsächlich mal<br />

als eine Blinddarmentzündung herausstellen.<br />

Sollte es den Eltern einmal nicht möglich<br />

sein, selbst zur Notfall<strong>die</strong>nstpraxis anzureisen,<br />

kann über <strong>die</strong> landesweit einheitliche<br />

Rufnummer 0180-50 44 100 ein<br />

Fahr<strong>die</strong>nst angefordert werden, der den<br />

Arzt dann zum Patienten nach Hause<br />

bringt.<br />

Bei den Kosten und bei der Vorgehensweise<br />

für Praxis- oder Rezeptgebühren<br />

bleibt alles beim Alten. Für <strong>die</strong> Eltern der<br />

kleinen Patienten macht <strong>die</strong> Umstellung<br />

also vieles leichter. Sonja Buske<br />

EINBLICK(E) | 15


Ü B E R B L I C K<br />

Um- und Anbau für mehr Zimmer<br />

mit Bad<br />

Mehr Komfort und Wohlbefinden<br />

für <strong>die</strong> Patienten – das ist das<br />

erklärte Ziel des Clemenshospitals<br />

bei der aktuellen Baumaßnahme. Auf<br />

sechs Etagen wurde am Bettenhaus West<br />

angebaut, damit bald jedes Zimmer über<br />

ein eigenes Bad mit Dusche und WC verfügt.<br />

Am 27. Januar fiel der Startschuss für das<br />

10 Millionen Euro teure Großprojekt. Es<br />

folgten vorbereitende Maßnahmen wie<br />

<strong>die</strong> Verlagerung von Leitungen, der Ein-<br />

bau von Lüftungen und Probebohrungen,<br />

bis dann endlich im Küchen-Innenhof mit<br />

dem Bau des Grundgerüstes begonnen<br />

werden konnte. „Höhepunkt war jedoch<br />

seit dem 28. März das Einschwenken der<br />

Module“, sagt Kerstin Kanngießer, Projektleiterin<br />

der Bauabteilung des Kran-<br />

Visiten für Jedermann<br />

Der Freundeskreis des Clemenshospitals<br />

hat eine neue Veranstaltungsreihe<br />

ins Leben gerufen: Seit<br />

März 2011 gibt es <strong>die</strong> Clemenshospital-<br />

Visite, ein monatlicher Vortragsabend für<br />

Patienten, Angehörige und Interessierte.<br />

Dr. Johannes Uekötter, selbst Chefarzt<br />

und jahrelanger Ärztlicher Direktor im<br />

Ruhestand, ist der Vorsitzende des Freundeskreises.<br />

Er hat zusammen mit den<br />

Chefärzten des Hauses ein Jahrespro-<br />

16 | EINBLICK(E)<br />

kenhausträgers. „78 Module mit einem<br />

Durchschnittsgewicht von 7 Tonnen wurden<br />

über einen Zeitraum von 14 Tagen<br />

mit einem großen Kran vom Krankenhauspark<br />

aus über das Gebäude gehoben,<br />

und auf der anderen Seite eingesetzt.“<br />

Dadurch wuchs das Clemenshospital<br />

um eine Fläche von 270 Quadratmetern<br />

pro Etage. Im Anschluss erfolgt nun<br />

in zwei Bauabschnitten <strong>die</strong> Kernsanierung<br />

des bestehenden Bettenhauses<br />

West, um auch hier jedes Patientenzimmer<br />

mit einer eigenen Nasszelle auszustatten.<br />

Nach Fertigstellung sind dann 70<br />

Prozent der Patientenzimmer des gesamten<br />

Krankenhauses auf dem neuesten<br />

Stand.<br />

gramm entwickelt, um jeden Monat über<br />

ein anderes interessantes Gesundheitsthema<br />

zu informieren. Und <strong>die</strong> Themen<br />

sind nicht nur für bereits Betroffene oder<br />

deren Angehörige interessant, da es auch<br />

um Vorbeugung <strong>geht</strong>.<br />

Ziel der Clemenshospital-Visiten ist es,<br />

interessierten Bürgern komplexe medizinische<br />

Themen verständlich dazulegen,<br />

und Antworten auf <strong>die</strong> häufigsten Fragen<br />

zu geben. Es wird zudem bei jeder Veran-<br />

So ein Bauprojekt <strong>geht</strong> natürlich nicht<br />

immer ohne einen erhöhten Geräuschpegel<br />

vonstatten. Damit <strong>die</strong> Patienten dennoch<br />

nicht in ihrer Bettruhe gestört werden, hilft<br />

das Clemenshospital während der gesamten<br />

Bauphase mit Ohrstöpseln und Entspannungstüchern<br />

aus und setzt zudem<br />

auf Aufklärung und Verständnis. „Unsere<br />

Patienten stehen immer an erster Stelle,<br />

daher sind wir auch während der Bauphase<br />

um deren Wohlergehen bemüht“, erklärt<br />

der Verwaltungsdirektor, Christian Bake.<br />

„Wir sind davon überzeugt, dass das Clemenshospital<br />

nach Abschluss aller Maßnahmen<br />

moderner, komfortabler und patientenfreundlicher<br />

dasteht als je zuvor. Darauf<br />

freuen wir uns schon jetzt!“ Sonja Buske<br />

staltung genügend Zeit für Diskussionen<br />

geben.<br />

Themen waren und sind Verletzungen<br />

des Fußes, Möglichkeiten der so genannten<br />

Schlüsselloch-Chirurgie, Kopfschmerzen<br />

bei Kindern, Gründe von Sehproblemen<br />

und <strong>die</strong> Bedürfnisse und Ansprüche<br />

von Frauen im dritten Lebensabschnitt.<br />

Wenn <strong>die</strong> Veranstaltungsreihe gut an -<br />

kommt, wird sie in 2012 fortgeführt.<br />

Sonja Buske


Ü B E R B L I C K<br />

Ein Spaziergang durch Lunge und<br />

Atemwege<br />

Wie sieht es eigentlich im Innern<br />

einer Lunge aus? Was passiert<br />

in den Atemwegen, wenn ich<br />

eine Bronchitis habe, und schadet Rauchen<br />

wirklich so sehr, wie immer behauptet<br />

wird? Musste man sich bisher auf<br />

<strong>die</strong>se Fragen mit Antworten von Medizinern<br />

begnügen, konnte am 12. März<br />

jeder ganz eigene plastische Erfahrung<br />

mit dem Organ machen: Im Clemenshospital<br />

stand von 11 bis 15 Uhr eine begehbare<br />

Lunge.<br />

Unübersehbar war das Organmodell mit<br />

seinem Gewicht von 600 Kilo, einer<br />

Länge von 5 Metern und einer Höhe von<br />

2,60 Meter. Doch noch viel spannender<br />

war das Innenleben: Zahlreiche unterschiedliche<br />

Krankheitsbilder wurden hier<br />

dreidimensional aufgezeigt, und alles<br />

durfte angefasst und genauestens begutachtet<br />

werden. Am eindruckvollsten war<br />

Prof. Dr. Harald Steppling erklärte das Innenleben einer Lunge.<br />

sicherlich der Vergleich zwischen einer<br />

gesunden und einer Raucherlunge. Wer<br />

danach noch zum Glimmstängel gegriffen<br />

hat, war selber schuld…<br />

Das Clemenshospital und sein Freundeskreis<br />

hatten alle Interessierten zu <strong>die</strong>sem<br />

besonderen Lungentag eingeladen. Das<br />

Krankenhaus wollte damit zur Früherkennung<br />

und zur Aufklärung beitragen.<br />

Denn das begehbare Lungenmodell<br />

dokumentierte professionell und doch<br />

klar verständlich <strong>die</strong> Dringlichkeit der Vorsorge<br />

– und somit <strong>die</strong> Chance der Früherkennung.<br />

Rund um das Lungenmodell<br />

standen Fachärzte des zertifizierten Lungenkrebszentrums<br />

an<br />

Infoständen für Fragen<br />

der Besucher zur Verfügung.<br />

Auch <strong>die</strong> Nichtraucherwerkstatt<br />

Müns -<br />

ter gab Auskunft über<br />

<strong>die</strong> Möglichkeiten,<br />

rauchfrei zu werden und zu bleiben. Und<br />

wer wissen wollte, wie Lungenkrebs therapiert<br />

wird, der konnte <strong>die</strong> Strahlentherapie<br />

des Hauses besichtigen und einen<br />

modernen Linearbeschleuniger aus der<br />

Nähe betrachten.<br />

Der Lungentag im Clemenshospital war<br />

für <strong>die</strong> ganze Familie interessant: Für Kinder,<br />

<strong>die</strong> wissen wollten, was in ihrem Körper<br />

passiert, wenn sie husten, für Jugendliche,<br />

<strong>die</strong> sehen sollten, wie ihre Lunge<br />

aussieht, wenn sie rauchen, oder aber für<br />

Erwachsene, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Vorgänge in ihrem<br />

Innern einfach mal unter <strong>die</strong> Lupe nehmen<br />

wollten. Sonja Buske<br />

Schlange<br />

stehen für<br />

einen<br />

Blick in<br />

<strong>die</strong> Lunge.<br />

EINBLICK(E) | 17


Ü B E R B L I C K<br />

Eines der ersten neuroonkologischen<br />

Zentren in Deutschland gegründet<br />

Das Team des Zentrums um <strong>die</strong> Leiterin Prof. Dr. Uta Schick.<br />

Die Deutsche Krebsgesellschaft<br />

(DKG) hat im Dezember 2010<br />

erstmals <strong>die</strong> fachlichen Anforderungen<br />

an <strong>die</strong> organspezifische Diagnos -<br />

tik und Therapie von Neuroonkologischen<br />

Tumoren innerhalb von Onkologischen<br />

Zentren festgelegt. Daraufhin hat<br />

Rückenschmerzen sind inzwischen<br />

zu einer Volkskrankheit geworden,<br />

unter der viele Menschen leiden.<br />

Die Ursachen sind häufig Bandscheibenvorfälle<br />

im Lendenwirbel- oder<br />

Halswirbelsäulenbereich, aber auch<br />

Tumore können schuld an den Schmerzen<br />

sein. Die Klinik für Neurochirurgie<br />

des Clemenshospitals unter der Leitung<br />

der neuen Chefärztin Prof. Dr. Uta<br />

Schick hatte am Samstag, 14. Mai, Ärzte<br />

verschiedenster Fachrichtungen eingeladen,<br />

um über <strong>die</strong> moderne Therapie von<br />

Wirbelsäulenerkrankungen zu diskutie-<br />

18 | EINBLICK(E)<br />

sich im Clemenshospital eines der ersten<br />

Zentren <strong>die</strong>ser Art in ganz Deutschland<br />

gegründet. Die konstituierende Sitzung<br />

fand am Montag, 2. Mai, statt.<br />

Ziel der DKG ist es, Krebserkrankungen<br />

vorzubeugen, ihre Behandlung zu verbes-<br />

Neues aus der Wirbelsäulenchirurgie:<br />

Von der Diagnose bis zur Reha<br />

ren und über neueste Erkenntnisse zu<br />

informieren.<br />

Vielfach ist eine Operation der richtige<br />

Weg. So informierte zum Beispiel Chefärztin<br />

Schick über operative Verfahren,<br />

um den Druck von der Lendenwirbelsäule<br />

zu nehmen, und der Neurochirurg<br />

Khairi Daabak erklärte unterschiedliche<br />

Herangehensweisen zur Stabilisierung<br />

der Halswirbelsäule. Aber auch nicht operative<br />

Behandlungsverfahren können zur<br />

Schmerzlinderung oder sogar zur<br />

Schmerzfreiheit führen. Hier wurden ins-<br />

sern, und <strong>die</strong> Lebensqualität von krebskranken<br />

Menschen zu erhöhen. In einem<br />

neuroonkologischen Zentrum wird unter<br />

Beteiligung vieler unterschiedlicher Spezialisten<br />

ein auf den Patienten abgestimmtes<br />

Behandlungskonzept entworfen. Die<br />

Mediziner treffen sich wöchentlich, um<br />

jeden einzelnen Fall interdisziplinär zu<br />

besprechen. Diese Form der individualisierten<br />

Medizin führt zur stetigen Weiterentwicklung<br />

der Behandlung der Hirntumore<br />

und Tumore des Rückenmarks.<br />

Die Kombination verschiedener Therapien<br />

(Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie)<br />

erlaubt es, <strong>die</strong>se Tumore<br />

gezielt zu bekämpfen.<br />

Das Neuroonkologische Zentrum am<br />

Clemenshospital steht unter der Leitung<br />

der Chefärztin Prof. Dr. Uta Schick und<br />

des Koordinators Dr. Bernd Hoffmann.<br />

Kooperationspartner sind <strong>die</strong> hauseigene<br />

Neuroradiologie und Strahlentherapie, <strong>die</strong><br />

niedergelassenen Onkologen Dr. Jürgen<br />

Wehmeyer (Münster) und Dr. Gregor Dresemann<br />

(Velen), <strong>die</strong> Neurologie des Herz-<br />

Jesu-Krankenhauses Hiltrup, und <strong>die</strong> Neuropathologie<br />

der Uniklinik. Sonja Buske


esondere krankengymnastische Therapieformen<br />

von der Physiotherapeutin<br />

Vida Ebadi vorgestellt. Ein ganz wichtiger<br />

Bestandteil einer erfolgreichen Wirbelsäulenbehandlung<br />

ist auch <strong>die</strong> Rehabilitation.<br />

Mit gezielten Übungen, Therapien<br />

und manuellen Behandlungen werden<br />

<strong>die</strong> Patienten schnell wieder mobil und<br />

erlernen ein rückenschonendes Verhalten<br />

Ganz Münster kennt Onkel Willy!<br />

Der Musiker, der mit Gitarre,<br />

Mundharmonika und Fußtrommeln<br />

eigentlich immer vor dem Rathaus<br />

auf dem Prinzipalmarkt sitzt, schaute am<br />

Dienstagabend im Clemenshospital vorbei,<br />

um dort ein Dankeschön-Konzert zu<br />

geben.<br />

Onkel Willy wurde vor gut einem Jahr<br />

nach einem schweren Fahrradunfall lange<br />

im Clemenshospital behandelt. Auch <strong>die</strong><br />

Ärzte und Schwestern wussten, dass sie<br />

da eine kleine „Stadtprominenz“ im Krankenhausbett<br />

liegen hatten. Das merkte<br />

man auch sehr schnell an dem großen<br />

Me<strong>die</strong>ninteresse: Alle wollten wissen, wie<br />

es dem Musiker <strong>geht</strong> und ob er wieder<br />

vor dem Rathaus spielen wird. Soweit ist<br />

es leider noch nicht, er muss sich immer<br />

noch erholen und richtig zu Kräften kom-<br />

im Alltag. Die Muskulatur wird gekräftigt<br />

und so neuen Bandscheibenvorfällen<br />

vorgebeugt.<br />

Die Fortbildung im Clemenshospital hat<br />

allen Beteiligten viele neue Erkenntnisse<br />

gebracht, über <strong>die</strong> nach der Veranstaltung<br />

noch ausgiebig bei einem Imbiss<br />

diskutiert wurde. Sonja Buske<br />

Dankeskonzert mit Onkel Willy<br />

men. Aber für ein Konzert im Clemenshospital<br />

hat es gereicht.<br />

Schon kurz nach seiner Entlassung<br />

wollte er sich für <strong>die</strong> gute Pflege und<br />

Betreuung mit einem Konzert bei den<br />

Mitarbeitern bedanken, aber irgendwie<br />

kam immer wieder etwas dazwischen.<br />

Dass es nun endlich geklappt<br />

hat, freute nicht nur Onkel Willy,<br />

sondern auch <strong>die</strong> Mitarbeiter. Am späten<br />

Nachmittag stimmte der Musiker<br />

<strong>die</strong> ersten Bob Dylan-Töne an. Die<br />

Krankenhaus-Geschäftsführung hatte<br />

eigens für den Anlass Grillwürstchen<br />

und Getränke spen<strong>die</strong>rt, <strong>die</strong> von den<br />

Zuschauern dankend angenommen<br />

wurden. Es war ein ungewöhnlicher<br />

aber auf jeden Fall schöner und unvergesslicher<br />

Feierabend für <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />

– und sicher auch für Onkel Willy.<br />

Sonja Buske<br />

Ü B E R B L I C K<br />

Raphaelsklinik<br />

Osteoporose-Forum<br />

Das bereits zum siebten Mal stattfindende<br />

Informationsforum der<br />

Abteilung für Orthopä<strong>die</strong> und<br />

Unfallchirurgie der Raphaelsklinik war<br />

auch <strong>die</strong>ses Mal mit mehreren hundert<br />

Interessierten erfreulich gut besucht, als<br />

es am Samstag, 20. November 2010,<br />

hieß: „Osteoporose – Vorbeugen, Vermeiden,<br />

Erkennen und behandeln“.<br />

Perfekt moderiert wurde <strong>die</strong> Veranstaltung<br />

wie immer von dem prominenten<br />

Journalisten Manfred Erdenberger, der<br />

den rund 40 Experten wichtige Informationen<br />

rund um das Krankheitsbild der<br />

Knochenentkalkung entlockte, unter<br />

dem alleine in Deutschland acht Millionen<br />

Menschen leiden, immerhin gehen<br />

eine halbe Millionen Knochenbrüche<br />

jährlich auf das Konto <strong>die</strong>ser tückischen<br />

Volkskrankheit.<br />

Begleitet wurde <strong>die</strong> Infoveranstaltung<br />

von einer umfangreichen Gesundheitsmesse,<br />

auf der sich <strong>die</strong> Besucher Tipps<br />

von Physiotherapeuten einholen oder<br />

sich über Selbsthilfeorganisationen, Fachliteratur<br />

und gesunde Ernährung informieren<br />

konnten.<br />

Musikalisch wurde <strong>die</strong> Veranstaltung von<br />

der münsterschen Gruppe „The Dandys“<br />

unterstützt, <strong>die</strong> sich neben dem Beat der<br />

60er-Jahre auch der Verbreitung des<br />

Organspendegedankens verschrieben<br />

haben. Michael Bührke<br />

EINBLICK(E) | 19


Ü B E R B L I C K<br />

OP-Verfahren bei Bauchspeichel -<br />

drüsen-Krebs bringt neue Hoffnung<br />

Der Patient im Gespräch mit Manfred Pützler, Prof. Dr. Dr. Matthias Hoffmann und Priv.-Doz. Dr. Ulrich Peitz (v. l.).<br />

Die Erleichterung ist dem Patienten<br />

noch deutlich anzumerken, <strong>die</strong><br />

außergewöhnliche Operation, <strong>die</strong><br />

an der Raphaelsklinik Ende 2010 durchgeführt<br />

wurde, war für ihn wie ein vorzeitiges<br />

Weihnachtsgeschenk. Nur wenige<br />

Wochen zuvor erhielt er von seinem Arzt<br />

<strong>die</strong> niederschmetternde Diagnose:<br />

Bauchspeicheldrüsenkrebs. Diese Krankheit<br />

ist auch heute noch schwierig zu<br />

erkennen und wird häufig erst im fortgeschrittenen<br />

Stadium entdeckt. Eine Heilungschance<br />

haben Patienten nur dann,<br />

wenn der Tumor operativ komplett entfernt<br />

werden kann. Ist der Tumor nicht<br />

mehr auf das Organ beschränkt und<br />

ummauert er den Hauptstamm der<br />

Leberarterie, so konnte er bisher nicht<br />

mehr operiert werden, da eine ausreichende<br />

Durchblutung der Leber nach der<br />

Operation gefährdet war.<br />

Mithilfe eines neuen, in Japan entwickelten<br />

Operationsverfahrens ist es jedoch<br />

möglich, auch einen solch zunächst<br />

inoperablen Tumor zu entfernen. Eingriffe<br />

<strong>die</strong>ser Art werden bislang nur an großen<br />

medizinischen Zentren wie der Cha-<br />

20 | EINBLICK(E)<br />

rité in Berlin durchgeführt. Voraussetzung<br />

für <strong>die</strong> Durchführung ist zunächst, dass<br />

wenige Tage vor der Operation in einem<br />

kleinen Eingriff von der Leiste aus <strong>die</strong><br />

Hauptleberarterie verschlossen wird und<br />

sich daraufhin für <strong>die</strong> Leberdurchblutung<br />

Umgehungskreisläufe ausbilden. „Dies ist<br />

vergleichbar mit einem Stau auf der<br />

Autobahn, bei dem der Verkehr dann auf<br />

<strong>die</strong> Landstraßen ausweicht“, beschreibt<br />

der Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie,<br />

Prof. Dr. Dr. Matthias Hoffmann,<br />

das Prinzip <strong>die</strong>ser sogenannten<br />

Embolisation. Nur dass sich <strong>die</strong> „Landstraße“<br />

in <strong>die</strong>sem Fall selbsttätig mit der<br />

Zeit zur „Autobahn“ ausbaut.<br />

Erstmals wurde <strong>die</strong>se Methode jetzt in der<br />

Raphaelsklinik durch <strong>die</strong> enge Kooperation<br />

der Abteilungen für Allgemein- und<br />

Viszeralchirurgie, Gastroenterologie und<br />

Radiologie erfolgreich durchgeführt. Bei<br />

dem 68-jährigen Patienten wurde vom<br />

Chefarzt der Gastroenterologie, Priv.-Doz.<br />

Dr. Ulrich Peitz, ein Tumor der Bauchspeicheldrüse<br />

festgestellt, der bereits in den<br />

Hauptstamm der Leberarterie und <strong>die</strong> Milzarterie<br />

einwuchs. „Zur Untersuchung<br />

nutzten wir <strong>die</strong> Endo-Sonographie, bei<br />

der an der Spitze eines Endoskops statt<br />

einer Optik ein Ultraschallkopf angebracht<br />

ist“, erklärt der Experte.<br />

Zunächst wurde <strong>die</strong> Leberarterie in der<br />

Radiologie vom Chefarzt Manfred Pützler<br />

mit Mikrospiralen von der Leiste aus verschlossen.<br />

Nachdem sich wie gewünscht<br />

<strong>die</strong> Umgehungskreisläufe ausgebildet<br />

hatten, erfolgte in einem zweiten Schritt<br />

<strong>die</strong> vollständige operative Tumorentfernung<br />

einschließlich der nun überflüssig<br />

gewordenen Leber- und Milzarterie durch<br />

Hoffmann.<br />

Der Patient erholte sich anschließend<br />

rasch von dem Eingriff und konnte zwei<br />

Wochen nach der Operation nach Hause<br />

entlassen werden. „Jetzt kann ich schon<br />

auf dem Weihnachtsmarkt eine Bratwurst<br />

essen“, freut sich der Münsteraner über<br />

<strong>die</strong> erfolgreiche Kooperation der drei<br />

Experten und ihrer Teams.<br />

Die Mediziner hoffen, mit <strong>die</strong>sem Verfahren<br />

den Krebs der Bauchspeicheldrüse<br />

öfter als bisher durch eine Operation mit<br />

potenziell heilendem Ansatz behandeln<br />

zu können. Michael Bührke


Ü B E R B L I C K<br />

Münsters erstes Hochhaus wurde 80<br />

Das älteste Hochhaus Münsters,<br />

der Turm der Raphaelsklinik mit<br />

dem markanten Kupferdach,<br />

wurde im Dezember 2010 80 Jahre alt.<br />

Ende der 1920er-Jahre platzte <strong>die</strong> Raphaelsklinik<br />

aus allen Nähten, ein Erweiterungsbau<br />

musste her, nur war der Platz in<br />

Münsters Innenstadt rar. Durch geschickte<br />

Grundstückskäufe entlang der heutigen<br />

Windthorststraße war es den Clemensschwestern<br />

möglich, dennoch mit<br />

dem Bau zu beginnen.<br />

Für <strong>die</strong> benötigte Bettenzahl reichte <strong>die</strong><br />

Fläche, <strong>die</strong> in etwa der Hälfte eines Handballfeldes<br />

entsprach, bei der üblichen<br />

Geschosszahl nicht aus, es musste sechs-<br />

Das Hochhaus der Raphaelsklinik im Jahr<br />

1930. Deutlich ist <strong>die</strong> Madonna an der<br />

Südwest-Seite zu sehen. Im Hintergrund<br />

<strong>die</strong> Türme von St. Lamberti und Dominikanerkirche<br />

(v. l.).<br />

geschossig in <strong>die</strong> Höhe gebaut werden.<br />

So erfolgte am 3. Dezember 1928 der<br />

Spatenstich. Probleme gab es mit dem<br />

Untergrund aus Fließsand und Grundwasser,<br />

der den Beton für <strong>die</strong> Bodenplatte versickern<br />

ließ. Ein außergewöhnlich kalter<br />

Winter mit Temperaturen unter minus 20<br />

Grad ließ jedoch den Boden steinhart<br />

gefrieren und ermöglichte so <strong>die</strong> Betonierung.<br />

Architekt war der Regierungsbaumeister<br />

Carl Brocker aus Düsseldorf.<br />

Die Höhe des Gebäudes von 35,5 Metern<br />

hätte bei konventioneller Bauweise eine<br />

enorme Belastung für das Fundament<br />

bedeutet. Daher entschied man sich für<br />

eine moderne Stahlskelettbauweise mit<br />

Ausfachungen aus dünnem Mauerwerk.<br />

Die Wände des oberen Teils wurden aus<br />

Leichtbeton gegossen und mit nur 0,7<br />

Millimeter dünnem Kupferblech verklei-<br />

Das Hochhaus der Raphaelsklinik wurde Ende letzten Jahres 80 Jahre alt.<br />

det. Dieses vergleichsweise edle Metall<br />

sollte neben dem geringen Gewicht auch<br />

eine längere Haltbarkeit bewirken als<br />

andere Baustoffe der damaligen Zeit. Verarbeitet<br />

wurden mehr als 1500 Quadratmeter<br />

Kupfer. „Hoch erhebt sich der Bau<br />

in seiner klaren Zweckform und Großzügigkeit<br />

über den Lärm und Staub der<br />

Straße. Wohltuend wirkt <strong>die</strong> Ruhe, <strong>die</strong><br />

reine Luft der sonnendurchfluteten Krankenräume<br />

der oberen Geschosse“, heißt<br />

es in der Chronik der Clemensschwestern<br />

aus jener Zeit. Am 13. Dezember 1930<br />

wurden <strong>die</strong> neuen Räume von Erzbischof<br />

Dr. Johannes Poggenburg geweiht. Die<br />

Bauweise bot den Kindern und Müttern<br />

auf der Entbindungsstation in über 25<br />

Metern Höhe viel Licht und frische Luft,<br />

es gab eine Sonnenterrasse sowie Spielund<br />

Turngeräte. Der Erweiterungsbau der<br />

Raphaelsklinik schenkte Münster für<br />

kurze Zeit ein neues Wahrzeichen, eine<br />

über neun Meter hohe Madonnendarstellung<br />

aus Kupferblech des Clever Bildhauers<br />

Gerd Brüx. Diese wurde allerdings<br />

rund 14 Jahre später im zweiten Weltkrieg<br />

zerstört und nicht wieder rekonstruiert.<br />

Michael Bührke<br />

EINBLICK(E) | 21


Ü B E R B L I C K<br />

Mitarbeiterkochbuch 2010 Endlich mal ei<br />

Aufgrund des Hausziels „Gesundheitsförderung<br />

der Mitarbeiter“<br />

wurde ein Arbeitskreis aus unterschiedlichen<br />

Berufsgruppen gebildet. In<br />

<strong>die</strong>sem Rahmen wurden verschiedene<br />

Konzepte mit dem Ziel erarbeitet, das<br />

Gesundheitsbewusstsein der Mitarbeiter<br />

zu verbessern.<br />

Ein grundlegender Punkt für <strong>die</strong> Gesundheit<br />

ist und bleibt <strong>die</strong> Ernährung. Eine<br />

gesunde Ernährung in den stressigen<br />

Arbeitsalltag zu integrieren, ist jedoch<br />

oftmals schwierig.<br />

Gesunde Rezepte von den Mitarbeitern<br />

für <strong>die</strong> Mitarbeiter. Das war <strong>die</strong> Grund -<br />

idee für <strong>die</strong> Entwicklung eines Mitarbeiterkochbuchs.<br />

Wer könnte besser wissen, wie man<br />

schnell ein gesundes und schmackhaftes<br />

Essen zubereitet, als <strong>die</strong> Mitarbeiter selber?<br />

Das Ergebnis <strong>die</strong>ser Fragestellung<br />

waren über 70 leckere Rezepte. Einige<br />

<strong>die</strong>ser Rezepte waren mehr, ein paar<br />

andere weniger gesund.<br />

Letztendlich wurden auch drei der eingegangenen<br />

Rezepte prämiert. Die Auswahl<br />

an innovativen und gesunden Rezepten<br />

22 | EINBLICK(E)<br />

ließ es nicht zu, <strong>die</strong> „Besten“ drei zu prämieren,<br />

daher hat das Los entschieden.<br />

Die erste Auflage wurde mit 200 Stück in<br />

den Druck gegeben. Aufgrund der vorweihnachtlichen<br />

Zeit erwies sich das Mitarbeiterkochbuch<br />

als echter Verkaufshit<br />

und war innerhalb weniger Tage ausverkauft.<br />

Die zweite Auflage konnte leider<br />

Das Mitarbeiter-Kochbuch ging weg wie „geschnitten Brot“. Für viele war es ein willkommenes<br />

Weihnachtsgeschenk.<br />

nicht vor Weihnachten fertiggestellt werden.<br />

Trotzdem haben sich von den weiteren<br />

200 gedruckten Exemplaren bisher<br />

nochmals 120 Stück verkauft. Falls Sie<br />

noch keine Ausgabe in Ihrem Kochbuchsortiment<br />

vorweisen können, besteht<br />

daher weiterhin <strong>die</strong> Möglichkeit, ein<br />

Exemplar an der Pforte der Raphaelsklinik<br />

zum Selbstkostenpreis von 6 Euro zu<br />

erwerben.<br />

Die Anzahl der verkauften Exemplare<br />

sowie <strong>die</strong> Vielzahl an Rezepten spiegeln<br />

das Interesse der Mitarbeiter an einer<br />

gesunden Lebensweise wider. Jetzt können<br />

wir nur gespannt darauf warten, was<br />

sich <strong>die</strong> Arbeitsgruppe im Jahr 2011 zur<br />

Gesundheitsförderung der Mitarbeiter<br />

ausdenkt. Anne Spalholz<br />

BBDK-Trainee Raphaelsklinik<br />

Das erste Steak seines Lebens<br />

wollte Norbert Zimmermann<br />

nicht irgendwo essen, also<br />

fuhr er mit seiner Frau Pamela nach<br />

Sylt in das angesagteste Restaurant<br />

der Insel. Nachdem er den ersten Bissen<br />

runtergeschluckt hatte, sah er<br />

plötzlich auf, ihm stiegen Tränen in<br />

<strong>die</strong> Augen. Pamela Zimmermann<br />

kannte das schon und wurde unruhig:<br />

Sollte <strong>die</strong> Operation ein Fehlschlag<br />

gewesen sein, blieb ihrem Mann das<br />

Fleisch wieder buchstäblich im Hals<br />

stecken? Doch es waren Freudentränen,<br />

der Eingriff war ein voller Erfolg<br />

und <strong>die</strong> Speiseröhre tat ihren Dienst<br />

ohne Probleme. Prof. Dr. Dr. Matthias<br />

Hoffmann, Chefarzt der Abteilung für<br />

Allgemein- und Viszeralchirurgie an<br />

der Raphaelsklinik, hat bei dem 54-<br />

Jährigen ein Martyrium beendet, das<br />

im Alter von zwei Jahren begann.<br />

Damals schlich sich der kleine Norbert<br />

in <strong>die</strong> Bäckerstube seines Vaters in<br />

Augsburg und trank einen großen<br />

Schluck konzentrierte Natronlauge,<br />

<strong>die</strong> für <strong>die</strong> Herstellung von Laugenbrezeln<br />

benötigt wird. Er überlebte, aber<br />

<strong>die</strong> verätzte Speiseröhre musste täglich<br />

in der Uniklinik Erlangen mit<br />

einem Schlauch aufgeweitet werden,<br />

damit <strong>die</strong> Narben den Durchgang zum<br />

Magen nicht endgültig verschließen.<br />

Trotz <strong>die</strong>ser Torturen war <strong>die</strong> Öffnung<br />

nicht größer als sieben Millimeter,<br />

jede Erbse, jedes Maiskorn konnte <strong>die</strong><br />

Speiseröhre verschließen. In <strong>die</strong>sem<br />

Fall musste Zimmermann sofort <strong>die</strong><br />

nächste Toilette aufsuchen und Erbrechen,<br />

damit der Weg wieder frei<br />

wurde. „Ich weiß nicht, wie oft ich mir<br />

in meinem Leben den Finger in den<br />

Hals stecken musste“, berichtet Zimmermann,<br />

„einige tausend Mal aber<br />

auf jeden Fall.“<br />

Bislang musste das Essen entweder<br />

flüssig oder breiartig sein oder zumindest<br />

ewig gekaut werden. Seine Frau<br />

kochte immer besonders fettreich,<br />

damit ihr über zwei Meter großer<br />

Mann überhaupt bei Kräften blieb. An<br />

einen normalen Restaurantbesuch mit<br />

Freunden oder Geschäftspartnern war<br />

nicht zu denken. „Ich wollte ja nicht


jedem vorher meine Krankheitsgeschichte<br />

erzählen, <strong>die</strong> ja auch ziemlich<br />

lang ist“, sagt Zimmermann.<br />

Seine Ärzte rieten immer wieder von<br />

einer Operation ab: „Es handelt sich<br />

dabei um einen Zwei-Höhlen-Eingriff,<br />

erklärten mir <strong>die</strong> Mediziner, weil<br />

gleichzeitig im Bauchraum und im<br />

Brustkorb operiert werden müsse. Da<br />

wollte kein Arzt ran.“ Sie vertrösteten<br />

ihn auf <strong>die</strong> Entwicklung der Laser-<br />

Chirurgie, doch auch <strong>die</strong>se half dann<br />

nicht weiter.<br />

Prof. Hoffmann wagte den operativen<br />

Eingriff, entnahm ein Stück Dünndarm<br />

und ersetzte damit das vernarbte<br />

Stück Speiseröhre. Danach ging<br />

alles ganz schnell: Erst Aufbaukost<br />

und dann nach und nach festere Nahrung.<br />

Jetzt steht häufiger mal ein<br />

Steak oder ein Schnitzel bei Zimmermanns<br />

auf dem Speiseplan und <strong>die</strong><br />

ganze Familie freut sich über <strong>die</strong> neue<br />

kulinarische Welt, <strong>die</strong> sich dem Familienoberhaupt<br />

nach über 50 Jahren<br />

erschließt. „Ich habe schon 17 Kilo<br />

zugenommen“, lacht Zimmermann<br />

und freut sich über ein „Problem“,<br />

von dem er früher nicht mal zu träumen<br />

gewagt hätte. Michael Bührke<br />

Es hätte einer der schwärzesten Tage<br />

in der Geschichte der Raphaelsklinik<br />

werden können, doch Dank des<br />

beherzten Eingreifens dreier Klinikmitarbeiterinnen<br />

und -mitarbeiter wurde er zu<br />

einem beeindruckenden Beispiel für Zivilcourage.<br />

Am Morgen des 12. März betrat der<br />

Täter gegen 6.50 Uhr <strong>die</strong> Kellerräume des<br />

Krankenhauses. Mit dabei: Alkohol im<br />

Blut, eine Axt unter dem Mantel und jede<br />

Menge Wut und Enttäuschung im Bauch.<br />

Kurze Zeit später gellen Schreie durch <strong>die</strong><br />

unterirdischen Gänge, der Mann verfolgt<br />

seine ehemalige Lebensgefährtin mit der<br />

Axt, schlägt auf sie ein, verfehlt den Kopf<br />

nur knapp, weil das Opfer schnell reagiert<br />

und sich zur Seite dreht, so wird lediglich<br />

<strong>die</strong> Schulter verletzt. Opfer und Täter<br />

arbeiten in der Raphaelsklinik, sie im Reinigungs<strong>die</strong>nst<br />

und er in der Spülküche.<br />

Anlass für den Angriff war vermutlich ein<br />

Beziehungsstreit. „Die Motivlage ist zurzeit<br />

noch nicht klar. Es ist jedoch wahrscheinlich,<br />

dass sie sich aus der gescheiterten<br />

Beziehung von Täter und Opfer<br />

ergibt“, wird Oberstaatsanwalt Wolfgang<br />

Schweer in einer Pressemitteilung der<br />

Polizei zitiert. Aus der Beziehung stammt<br />

ein gemeinsames vierjähriges Kind.<br />

Durch ihre Schreie auf <strong>die</strong> Notlage der<br />

Frau aufmerksam geworden, eilen drei<br />

beherzte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

zu Hilfe, entwaffnen den Mann und<br />

bringen <strong>die</strong> verletzte Frau in einem Büro-<br />

Ü B E R B L I C K<br />

n Steak! „Das ist nicht selbstverständlich!“<br />

Prof. Dr. Dr. Matthias Hoffmann (l.)<br />

stößt mit Norbert und Pamela Zimmermann<br />

auf <strong>die</strong> gelungene OP an.<br />

Günter Gövert (l.),<br />

Geschäftsführer der<br />

Manus-in-Manu<br />

Servicegesellschaft,<br />

und Christoph Kortmann<br />

von der KGK<br />

– Klinik- und<br />

Gebäude<strong>die</strong>nste<br />

Kortmann <strong>GmbH</strong>,<br />

überreichen Ramazan<br />

Gümüs einen<br />

Gutschein.<br />

raum in Sicherheit. „Ich bin total<br />

geschockt!“ sagt Ramazan Gümüs, Vorarbeiter<br />

in der Spülküche und einer der<br />

drei mutigen Helfer, „wir haben schon<br />

so lange zusammengearbeitet, er war<br />

immer ein netter und freundlicher Kollege.“<br />

Gümüs hat den Täter vom Opfer<br />

weggedrängt und festgehalten, dabei fiel<br />

<strong>die</strong> Axt zu Boden. Darauf floh der Angreifer<br />

mit den Worten „Ich gehe jetzt nach<br />

Hause“ und wird keine Stunde später von<br />

der Polizei in einem Randbezirk der Stadt<br />

gefasst. Die Schulterverletzung des<br />

Opfers wird sofort in der Zentralen<br />

Ambulanz versorgt, eine stationäre Aufnahme<br />

war nicht notwendig.<br />

Die Betriebsleitung der Raphaelsklinik<br />

würdigte den Einsatz der drei Lebensretter<br />

mit einer kleinen Feier und einem Präsent.<br />

„Wir sind sehr froh über den guten<br />

Ausgang <strong>die</strong>ses Zwischenfalls und beeindruckt<br />

von der Zivilcourage unserer Mitarbeiter“,<br />

sagt <strong>die</strong> Krankenhausoberin<br />

Schwester Reginfrieda. Auch Günter<br />

Gövert, Geschäftsführer der Manus-in-<br />

Manu Servicegesellschaft betont, dass er<br />

großen Respekt vor dem Handeln der drei<br />

Kolleginnen und Kollegen hat: „Das, was<br />

<strong>die</strong> Drei bewiesen haben, nennen wir<br />

Zivilcourage. Sie haben nicht weggeschaut,<br />

sondern aktiv einem Menschen in<br />

einer bedrohlichen Situation selbstlos<br />

geholfen. Das ist in unserer heutigen<br />

Gesellschaft nicht selbstverständlich.“<br />

Michael Bührke<br />

EINBLICK(E) | 23


Ü B E R B L I C K<br />

Operieren<br />

wie ein Chirurg<br />

Die Geräuschkulisse erinnert an<br />

eine Baustelle. Dass hier spezialisierte<br />

Pflegekräfte gerade Feinarbeit<br />

leisten, wird erst beim näheren Hinsehen<br />

deutlich. 40 OP-Schwestern und<br />

-Pfleger aus dem gesamten Bundesgebiet<br />

sind am 8. und 9. April in der Raphaelsklinik<br />

zusammen gekommen, um bei einem<br />

zweitägigen Workshop <strong>die</strong> Instrumente<br />

und Werkzeuge auszuprobieren, <strong>die</strong> üblicherweise<br />

vom Chirurgen während eines<br />

Eingriffs am Knie, an der Hüfte oder am<br />

Schultergelenks angewendet werden. Als<br />

„Patienten“ müssen Knochenmodelle<br />

herhalten, deren Material dem des natürlichen<br />

Knochens sehr ähnlich ist. „Es <strong>geht</strong><br />

darum, dass OP-Schwestern und Chirur-<br />

gen während des Eingriffs auf Augenhöhe<br />

zusammenarbeiten. Beide Berufsgruppen<br />

sind Partner, nicht Handlanger“,<br />

erläutert einer der beiden Organisatoren<br />

der Veranstaltung und leitender Oberarzt<br />

der Klinik für Unfall- und orthopädische<br />

Chirurgie der Raphaelsklinik, Dr. Bernhard<br />

Egen.<br />

Angelika Witte, <strong>die</strong> als Leiterin des Zentral-OPs<br />

gemeinsam mit Egen das Konzept<br />

erarbeitet hat, verweist auf <strong>die</strong><br />

schwierige Personalsituation im OP-Saal:<br />

„In manchen Kliniken können gar nicht so<br />

viele Operationen durchgeführt werden,<br />

wie eigentlich möglich wären, weil das<br />

24 | EINBLICK(E)<br />

Personal fehlt.“ In Workshops wie dem in<br />

der Raphaelsklinik sieht <strong>die</strong> OP-Schwester<br />

einen möglichen Ausweg aus dem Dilemma:<br />

„Je kompetenter man in dem ist, was<br />

man macht, desto mehr Freude hat man<br />

an der Arbeit und desto geringer ist der<br />

Wunsch, den Beruf zu wechseln.“<br />

Egen verweist auf das breite Spektrum an<br />

Instrumenten, <strong>die</strong> während einer Knochenoperation<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Weit über 100 unterschiedliche Geräte<br />

sind es, <strong>die</strong> von der Pflegekraft vorbereitet<br />

und angereicht werden müssen. Da<br />

sehen es Witte und Egen als großen Vorteil,<br />

wenn <strong>die</strong> OP-Schwester oder der OP-<br />

Pfleger mit den Geräten schon gearbeitet<br />

haben „Die OP-Schwester muss voraus-<br />

Unter<br />

erfahrener<br />

Anleitung<br />

erproben<br />

OP-Schwes -<br />

tern und<br />

Pfleger<br />

<strong>die</strong> Handhabung<br />

spezieller<br />

chirurgischer<br />

Instru -<br />

mente.<br />

schauend handeln und schon im Voraus<br />

wissen, welches Instrument als nächs -<br />

tes drankommt“, sagt der Chirurg und<br />

fügt hinzu „Die Geräte werden immer<br />

komplizierter und man bekommt für <strong>die</strong><br />

Abläufe ein wesentlich besseres Gefühl,<br />

wenn man Bohrer oder Säge bereits selber<br />

mal ausprobiert hat.“<br />

Rund 560 Interessierte haben sich um <strong>die</strong><br />

Teilnahme beworben, nur 40 konnten<br />

angenommen werden. „Die Seminare<br />

sind bereits bis Ende 2012 ausgebucht“,<br />

freuen sich Egen und Witte über den<br />

Erfolg ihrer Idee, <strong>die</strong> in Deutschland von<br />

keiner anderen Klinik angeboten wird.<br />

Michael Bührke<br />

Risiko-Manage<br />

Medikamenten<br />

Für den jungen Arzt in der Notaufnahme<br />

war <strong>die</strong> Sache eigentlich<br />

klar: 500 Milligramm Aspirin ®<br />

sollte der Herzinfarkt-Patient erhalten,<br />

100 Milligramm stand auf den kleinen<br />

Glasampullen mit dem pulverförmigen<br />

Medikament, macht also zusammen<br />

fünf Ampullen, <strong>die</strong> mit dem<br />

Lösungsmittel verdünnt als Infusion<br />

verabreicht werden müssten. Wenn<br />

nicht ein erfahrener Kollege im Vorübergehen<br />

einen Blick auf <strong>die</strong> stattliche<br />

Reihe von Glasfläschchen geworfen<br />

hätte, wäre dem Patienten versehentlich<br />

<strong>die</strong> fünffache Menge Aspirin ®<br />

verabreicht worden, Vergiftungserscheinungen<br />

wie Asthma-Anfälle,<br />

Nierenversagen oder allergische Reaktionen<br />

aller Art wären <strong>die</strong> Folge gewesen.<br />

Was war passiert? Der Inhalt einer<br />

Ampulle beträgt nicht 100 Milligramm<br />

sondern 500 Milligramm des<br />

Wirkstoffs. Aufgelöst mit dem beigefügten<br />

Lösungsmittel entsteht eine<br />

Konzentration von 100 Milligramm<br />

pro Milliliter, <strong>die</strong>ser Wert stand entgegen<br />

der ansonsten üblichen Verfahrensweise<br />

auf der Medikamentenverpackung.<br />

Ursache für den Beinahe-<br />

Zwischenfall war somit eine missverständliche<br />

Beschriftung der Ampullen<br />

und der Verpackung. „Die Angabe<br />

auf den Fläschchen wurde von dem<br />

Kollegen in der Eile einfach falsch<br />

interpretiert“, erläutert Dr. Norbert<br />

Gödde von Risiko-Management der<br />

Raphaelsklinik.<br />

Die beteiligten Mitarbeiter der Notfall -<br />

ambulanz reagierten schnell und vorausschauend,<br />

sie informierten das<br />

Team vom Risiko-Management. Denn<br />

was in einem Krankenhaus passiert,<br />

kann sicher auch in anderen Kliniken<br />

vorkommen und dann wäre der Vorfall<br />

vielleicht weniger glimpflich für<br />

den Patienten abgelaufen. Bei der<br />

Bayer AG gingen aus rund einem Dutzend<br />

anderer Kliniken entsprechende<br />

Meldungen ein, der Konzern reagierte


ment bewirkt Änderung von<br />

-Verpackung<br />

Dr. Norbert Gödde, Sabine Waltersmann und Volker Wensing (v. l.) mit den geänderten Aspirin-Verpackungen.<br />

prompt und beantragte beim zuständigen<br />

Bundesinstitut für Arzneimittel und<br />

Medizinprodukte <strong>die</strong> Änderung der Etikettierung,<br />

heute steht 500 Milligramm<br />

auf der Verpackung, eine Fehldosierung<br />

ist somit praktisch ausgeschlossen.<br />

Dr. Herbert Schäfer von der Bayer Vital<br />

<strong>GmbH</strong> ist dankbar für solche Hinweise<br />

aus der Praxis: „Vermutlich sind solche<br />

Verwechslungen schon häufiger vorgekommen,<br />

wenn wir aber von den Krankenhäusern<br />

keine Rückmeldungen erhalten,<br />

können wir auch nicht reagieren!“<br />

Um Risiken im täglichen Arbeitsablauf<br />

frühzeitig zu erkennen und in einem<br />

strukturierten Prozess zu beseitigen,<br />

wurde das Risiko-Management entwi -<br />

ckelt. Die Raphaelsklinik hat schon früh<br />

mit dem Aufbau eines solchen Systems<br />

begonnen, Vorbild war seinerzeit <strong>die</strong><br />

Lufthansa, <strong>die</strong> deutschlandweit Maßstäbe<br />

auf <strong>die</strong>sem Gebiet gesetzt hat. In den<br />

letzten Jahren konnten schon mehrere<br />

Risikoquellen in der Raphaelsklinik nach<br />

Hinweisen von Mitarbeitern identifiziert<br />

und beseitigt werden.<br />

Die Bereichsleitung Sabine Waltersmann<br />

berichtet von einem Fall, in dem einer<br />

Krankenschwester auffiel, dass sich<br />

Patienten mit Bewegungseinschränkungen<br />

in vielen Wartebereichen nicht<br />

bemerkbar machen konnten. Im Notfall<br />

hätte <strong>die</strong>s bedeutet, dass keine Hilfe hätte<br />

herbeigerufen werden können. Nach der<br />

Meldung an das Risiko-Management wurden<br />

in <strong>die</strong>sen Bereichen Klingelanlagen<br />

installiert. „Pro Jahr bearbeiten wir zwi-<br />

Ü B E R B L I C K<br />

schen 30 und 50 Hinweise von Kollegen<br />

aus der Klinik“, berichtet Gödde.<br />

„Es <strong>geht</strong> uns nicht darum, nach einem<br />

Schuldigen zu suchen“, betont Volker<br />

Wensing, pflegerischer Leiter der Intensivstation<br />

und ebenfalls im Team des Risiko-Managements.<br />

„Wir wollen wissen,<br />

ob Fehler aufgetreten sind oder wo es zu<br />

Beinahe-Vorfällen kam.“<br />

Jeder Mitarbeiter kann solche Vorfälle anonym<br />

melden, <strong>die</strong> Formblätter sind einfach<br />

im Intranet der Klinik aufrufbar. Die Klinik -<br />

leitung hat sich schriftlich dazu verpflichtet,<br />

keine personalrechtlichen oder sonstigen<br />

disziplinarischen Konsequenzen aus<br />

einer solchen Meldung zu ziehen, auch<br />

dann nicht, wenn der Verursacher eindeutig<br />

zu identifizieren wäre. Michael Bührke<br />

EINBLICK(E) | 25


Ü B E R B L I C K<br />

St. Walburga-Krankenhaus<br />

Entbindungsstation<br />

ist wie neugeboren<br />

Mit Beginn des neuen Jahres<br />

waren <strong>die</strong> Bauarbeiten für<br />

einen der modernsten und auf<br />

höchstem technischen Niveau ausgestatteten<br />

Kreißsaalbereiche der Region abgeschlossen.<br />

Hier und da noch der letzte<br />

Feinschliff, und dann war es endlich<br />

soweit: Am 22. Januar konnten sich alle<br />

Besucher beim Tag der offenen Tür selbst<br />

ein Bild von den neuen Kreißsälen, der<br />

Entbindungsabteilung und der Wöchnerinnenstation<br />

machen.<br />

„Für uns stand <strong>die</strong> größtmögliche Sicherheit<br />

für Mutter und Kind an erster Stelle“,<br />

sagt Chefarzt Kurt Müller. „Das bedeutet<br />

aber nicht, dass wir auf Atmosphäre oder<br />

Design verzichtet hätten. Im Gegenteil:<br />

Mit viel Liebe zum Detail wurden alle<br />

Räume hell und warm gestaltet, um<br />

unsere Philosophie der familienorientierten<br />

Geburtshilfe weiterhin auf hohem<br />

Niveau durchführen zu können.“<br />

Sehen kann man das nicht nur in dem<br />

neuen Neugeborenenzimmer mit den liebevoll<br />

hergerichteten Babybettchen, son-<br />

26 | EINBLICK(E)<br />

dern auch in den geräumigen Wöchnerinnen-Zimmern<br />

mit viel Platz für Wickelkommode<br />

und Besuchertisch.<br />

Selbstverständlich für das Team der<br />

Geburtshilfe war es, in jedem Zimmer ein<br />

eigenes Bad zu haben, auch in den Kreißsälen.<br />

Die beiden neuen Kreißsäle selbst<br />

verfügen über eine Geburtswanne und<br />

eine Entspannungsbadewanne. Somit<br />

haben schwangere Frauen auch <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

der Wassergeburt.<br />

Neu hinzugekommen sind ein Vorwehenzimmer<br />

und ein Überwachungsraum.<br />

Bevor <strong>die</strong> richtigen Presswehen anfangen,<br />

können sich <strong>die</strong> werdenden Mütter<br />

auf Wunsch in der ruhigen Atmosphäre<br />

des Vorwehenzimmers aufhalten. Frauen,<br />

<strong>die</strong> besonderer Überwachung bedürfen,<br />

sind in dem speziell dafür vorgesehenen<br />

Raum bestens aufgehoben.<br />

Aber es ist auch etwas beim Alten geblieben:<br />

Das beliebte Buffet wird auch weiterhin<br />

morgens und abends angeboten.<br />

Somit können <strong>die</strong> frisch gebackenen<br />

Mütter selbst entscheiden, wann sie<br />

essen möchten.<br />

„Wir freuen uns sehr darauf, den Frauen<br />

und jungen Familien hier bei uns einen<br />

wundervollen Start in das Leben mit Kind<br />

zu bereiten“, so Müller bei der Eröffnung.<br />

„Das ganze Team wird alles daran setzen,<br />

das Erlebnis der Geburt zu einer schönen<br />

Erfahrung werden zu lassen. Mittlerweile<br />

kommen Frauen aus dem gesamten Einzugsgebiet<br />

des Hochsauerlandkreises und<br />

Einer der neuen Kreißsäle, rechts mit der Möglichkeit zur Wassergeburt. Foto: Daniel Morsey<br />

auch von außerhalb zu uns. Dies zeigt<br />

uns, dass unsere Philosophie von den<br />

werdenden Eltern angenommen wird.“<br />

Sonja Buske


Kernspintomographie für gesetzlich Versicherte<br />

Seit März 2003 mussten gesetzlich<br />

Versicherte aus dem Raum Meschede<br />

für Untersuchungen im Kernspintomographen<br />

bis in das 30 Kilometer<br />

entfernte Neheim oder bis nach Bad<br />

Wünneberg fahren. Das hat nun ein<br />

Ende: Die Kassenärztliche Vereinigung<br />

hat Ende Januar 2011 dem Chefarzt der<br />

radiologischen Abteilung des St. Walburga-Krankenhauses<br />

Meschede, Dr. Hans<br />

Twilfer, <strong>die</strong> Ermächtigung zur kernspintomographischen<br />

Versorgung erteilt.<br />

Dem Darmzentrum Hochsauerland<br />

am St. Walburga-Krankenhaus<br />

wurde am 16. Juni <strong>die</strong> offizielle<br />

Zertifizierungs-Urkunde der Deutschen<br />

Krebsgesellschaft überreicht. Anja Rapos,<br />

Geschäftsführerin des Krankenhauses,<br />

übergab stellvertretend <strong>die</strong> Urkunde an<br />

den Zentrumsleiter und Chefarzt der<br />

Gastroenterologie, Dr. Georg Köhne.<br />

Der Weg von der Idee bis zur Taufe war<br />

für <strong>die</strong> Klinik aufregend. Bereits im<br />

Dezember 2009 wurde das Zentrum<br />

gegründet. Seitdem wurden Strukturen<br />

aufgebaut, Kooperationen herbeigeführt<br />

und ein Versorgungsnetzwerk geschaffen.<br />

Die wenigsten Zentren erhalten ein Zertifikat,<br />

weil sie <strong>die</strong> Vorgaben der Deutschen<br />

Krebsgesellschaft nicht einhalten<br />

können. Gerade<br />

in ländlichen<br />

Strukturen ergeben<br />

sich große<br />

Schwierigkeiten,<br />

<strong>die</strong> Fachärzte<br />

und damit <strong>die</strong> fachliche Kompetenz auf<br />

den verschiedenen Gebieten der Medizin<br />

an ein solches Zentrum zu binden. Das St.<br />

Walburga-Krankenhaus Meschede ist<br />

stolz darauf, dass ihm <strong>die</strong>se Kooperationen<br />

für <strong>die</strong> Patientenversorgung in der<br />

Twilfer hatte bereits Anfang 2007 einen<br />

entsprechenden Antrag gestellt, der aber<br />

durch <strong>die</strong> Kassenärztliche Vereinigung<br />

Dortmund zunächst abschlägig beschieden<br />

wurde. Der Antrag wurde dennoch<br />

beharrlich weiter verfolgt und wurde im<br />

Januar 2009 vor das Sozialgericht Dortmund<br />

gebracht. Noch vor Prozesseröffnung<br />

hat <strong>die</strong> Kassenärztliche Vereinigung<br />

nun doch der Ermächtigung für<br />

zunächst zwei Jahre zugestimmt. Das<br />

Sozialgericht Dortmund hat <strong>die</strong>sen Ver-<br />

Darmkrebsdiagnostik und -behandlung<br />

gelungen ist.<br />

Ziel eines jeden fachlich qualifizierten<br />

medizinischen Zentrums ist <strong>die</strong> umfassende<br />

Patientenversorgung vor Ort.<br />

„Nicht der Patient muss sich auf eine<br />

Odyssee der Fachärzte begeben, sondern<br />

<strong>die</strong> Fachlichkeit kommt zum Patienten“,<br />

weiß der Zentrumskoordinator Dr. Peter<br />

Maß. Deshalb wurden im Darmzentrum<br />

Hochsauerland alle Kompetenzen<br />

gebündelt: Von der Endoskopie zur Diagnostik,<br />

der operativen Therapie, der<br />

Radiologie, der Onkologie mit ambulanter<br />

oder stationärer Chemotherapie, der<br />

Strahlentherapie bis hin zur Pathologie.<br />

Sie alle wohnen der wöchentlich stattfindenden<br />

interdisziplinären Tumorkonferenz<br />

bei. In ihr wird anhand der vorliegenden<br />

Befunde<br />

ein individuelles<br />

Therapiekonzept<br />

für jeden Patienten<br />

festgelegt,<br />

welches den<br />

aktuellen Leitlinien der Fachgesellschaften<br />

entspricht. Dabei steht <strong>die</strong> Versorgung<br />

des Darmkrebspatienten sicher im<br />

Vordergrund, aber auch alle anderen<br />

Darmerkrankungen wie Funktionsstörungen<br />

oder familiäre Erkrankungen<br />

Ü B E R B L I C K<br />

gleich am 27. Januar für rechtskräftig<br />

erklärt.<br />

Die Betriebsleitung des St. Walburga-<br />

Krankenhauses Meschede freut sich<br />

gemeinsam mit Dr. Twilfer, den Bürgern<br />

der Region und insbesondere der Stadt<br />

Meschede <strong>die</strong> Untersuchungen im Hochleistungs-MRT<br />

für mindestens zwei Jahre<br />

anbieten zu können. Sonja Buske<br />

Darmzentrum Hochsauerland erhält<br />

Zertifizierungs-Urkunde<br />

werden im Darmzentrum Hochsauerland<br />

behandelt.<br />

Neben all den medizinischen Fachbereichen<br />

stehen den betroffenen Patienten<br />

aber auch viele andere Hilfsangebote im<br />

Zentrum zur Verfügung. So werden in<br />

Zusammenarbeit mit einem Spezialzentrum<br />

in Recklinghausen vererbbare Darmerkrankungen<br />

behandelt. Ebenso steht<br />

<strong>die</strong> psychoonkologische und seelsorgerische<br />

Betreuung der Patienten mit Darmkrebs<br />

im Vordergrund. Selbsthilfegruppen<br />

bieten Hilfestellung, Ernährungsteams<br />

informieren und bundesweit vertretene<br />

Rehabilitationskliniken stehen<br />

dem Zentrum als Kooperationspartner<br />

zur Verfügung.<br />

Das Zertifikat der DKG bescheinigt <strong>die</strong><br />

Fachkompetenz der behandelnden Ärzte<br />

und <strong>die</strong> Qualität der Struktur und Arbeitsabläufe<br />

des Zentrums. „Doch wichtiger<br />

als ein Zertifikat, das an der Tür hängt, ist<br />

<strong>die</strong> qualitativ hochwertige und menschliche<br />

Behandlung unserer Patienten sowie<br />

deren Angehörigen und Familien. Darum<br />

bemühen wir uns tagtäglich, und das sollen<br />

unsere Patienten spüren“, sagt der<br />

stellvertretende Zentrumsleiter und Chefarzt<br />

der Allgemein- und Viszeralchirurgie,<br />

Uwe Zorn. Sonja Buske<br />

EINBLICK(E) | 27


W E I T B L I C K<br />

Und täglich grüßt der Engel<br />

Raphaelsklinik<br />

Am Eingang der Raphaelsklinik<br />

begrüßt seit über 50 Jahren <strong>die</strong><br />

hölzerne Skulptur des Erzengels<br />

Raphael jeden Besucher mit einem milden,<br />

gelassenen Lächeln. Wenn Reinhold<br />

Schmelter das Krankenhaus betritt,<br />

scheint der Engel allerdings immer eine<br />

Spur aufmerksamer zu lächeln, schließlich<br />

verdankt der ehemalige Balken aus<br />

einem Bauernhaus bei Bösensell dem<br />

Mann seine glanzvolle Karriere als eichener<br />

Schutzpatron der Innenstadtklinik.<br />

Schmelters waren immer Männer der Tat,<br />

Vater Josef war Fotograf und errichtete<br />

mit seinem Fotogeschäft an der Salzstraße<br />

bereits kurz nach dem Krieg eines der<br />

ersten Geschäfte zwischen den Trümmern<br />

der Stadt. Schon früh arbeiteten <strong>die</strong><br />

Firma Schmelter und <strong>die</strong> Raphaelsklinik<br />

zusammen, der Vater lieferte und entwi -<br />

ckelte <strong>die</strong> Röntgenfilme, Sohn Reinhold<br />

stand mit der Filmkamera im OP-Saal, um<br />

Lehrfilme für <strong>die</strong> Universität zu drehen.<br />

In den 1950er-Jahren wollte Josef<br />

Schmelter der beruflichen Zusammenarbeit<br />

etwas Bleibendes hinzufügen.<br />

Schnell kam der Gedanke auf, den<br />

befreundeten münsterschen Bildhauer<br />

Hans Wehrenberg um <strong>die</strong> Erstellung einer<br />

lebensgroßen Skulptur des Erzengels<br />

Raphael zu bitten. Der Vater erlebte <strong>die</strong><br />

Vollendung des Werkes jedoch nicht<br />

mehr, er starb 1955. Nun lag es bei den<br />

Söhnen Reinhold und Ernst, <strong>die</strong> Fertigstellung<br />

der Skulptur zu überwachen.<br />

„Wehrenberg hatte sehr klare Vorstellungen<br />

von der Skulptur“, erinnert sich Reinhold<br />

Schmelter. Der verkleinerte Entwurf<br />

aus Gips ist heute als Teil des Klinikrundganges<br />

in einer Vitrine neben dem hölzernen<br />

Erzengel zu sehen. 1959 wurde<br />

Antibiotic Stewardship<br />

Raphaelsklinik<br />

Die Entdeckung und Verbreitung des<br />

Penicillins in den 1940er-Jahren<br />

setzte eine medizinische Revolution<br />

in Gang, Millionen von Menschen<br />

konnten seither durch den Einsatz immer<br />

28 | EINBLICK(E)<br />

Reinhold Schmelter (l.) mit „seinem“ Erzengel Raphael und dem Chefarzt Prof. Dr.<br />

Dr. Matthias Hoffmann.<br />

<strong>die</strong> Arbeit an der Eichenfigur vollendet<br />

und sie nahm ihren Platz in der Halle des<br />

ehemaligen Haupteingangs an der Ecke<br />

Windthorststraße und Klosterstraße ein.<br />

„Auch ein Heiliger kann ganz schön teuer<br />

sein“, erinnert sich Schmelter lachend an<br />

<strong>die</strong> Rechnung des Bildhauers.<br />

Schmelter war zwischenzeitlich oft<br />

Patient der Raphaelsklinik, nicht immer<br />

ging es dabei glimpflich zu. „Vor 36 Jahren<br />

erkrankte ich plötzlich am Darm und<br />

fiel ins Koma. In einer Notoperation rettete<br />

mir der Chirurg Dr. Karl Reer das<br />

Leben“, berichtet er sichtlich bewegt. Ob<br />

auch hier sein Engel <strong>die</strong> Hände mit im<br />

Spiel hatte? Der Erzengel schweigt dazu,<br />

wie immer bescheiden lächelnd.<br />

Seither baute Schmelter <strong>die</strong> Firma des<br />

Vaters zu einem der führenden Unterneh-<br />

neuer Präparate gerettet werden. Leider<br />

entwickelten viele Erreger im Laufe der<br />

Zeit Resistenzen gegen <strong>die</strong>se Medikamente,<br />

das scharfe Schwert der Antibiose<br />

droht stumpf zu werden. Der unbedachte<br />

men auf dem Gebiet des Mikrofilms und<br />

der Archivierung aus, war Prinz Karneval<br />

und Präsident von Preußen Münster, komponierte<br />

zahlreiche Karnevals- und Heimatlieder.<br />

Jetzt wurde er vom amtierenden<br />

Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie,<br />

Prof. Dr. Dr. Matthias Hoffmann, am<br />

Magen operiert, nach einer Methode, <strong>die</strong><br />

vor rund 100 Jahren an der Raphaelsklinik<br />

erfunden wurde. Und noch immer ist es<br />

der Erzengel, der Schmelter im Klinikfoyer<br />

als Erster begrüßt. „Wenn man sich innerlich<br />

nicht mit dem Künstler und einem solchen<br />

Projekt verbunden fühlt, sollte man<br />

es besser lassen“ resümiert Schmelter mit<br />

Blick auf <strong>die</strong> Eichenskulptur im modernen<br />

Klinikfoyer. Der Engel würde es vermutlich<br />

ähnlich formulieren, wenn er denn sprechen<br />

könnte. Michael Bührke<br />

und inflationäre Einsatz in der Vergangenheit<br />

führte zur Verschärfung der Situation,<br />

<strong>die</strong> aktuelle Diskussion um <strong>die</strong> gefürchteten<br />

MRSA-Erreger (Methicillin-resistenter<br />

Staphylococcus aureus) verdeutlicht das


öffentliche Interesse an der Thematik.<br />

Experten warnen bereits seit Jahren vor<br />

einer „Post-Antibiotika-Ära“ (Mitchell<br />

Cohen, Direktor des US-Centers for Disease<br />

Control and Prevention).<br />

Als Weg aus dem drohenden Dilemma<br />

wurde nun das „Antibiotic Stewardship“<br />

(ABS) ins Leben gerufen, ein Fortbildungskonzept<br />

für Ärzte, Mikrobiologen, Apotheker<br />

und andere Experten aus dem<br />

Gesundheitswesen. „Weltweit werden<br />

ständig mehr Antibiotika gegeben. Was<br />

wir noch an Mitteln haben, dürfen wir<br />

nicht auf vagen Verdacht geben, sondern<br />

auf der Grundlage einer klaren Indikation“,<br />

fordert Dr. Norbert Gödde, leitender<br />

Oberarzt der Abteilung für Anästhesie,<br />

operative Intensivmedizin und Schmerztherapie<br />

der Raphaelsklinik. Gemeinsam<br />

mit Prof. Dr. Ulrich Hartenauer, Chefarzt<br />

der Abteilung für Anästhesiologie, Intensivmedizin<br />

und Schmerztherapie des Evangelischen<br />

Krankenhauses Johannisstift<br />

Münster, hat er kürzlich <strong>die</strong> Fortbildung als<br />

ABS-Experte erfolgreich absolviert.<br />

Deutschlandweit verfügen erst zehn Fachleute<br />

über <strong>die</strong>se spezielle Zusatzqualifikation.<br />

„Bakterien vermehren sich im Schnitt alle<br />

20 Minuten, wir Menschen brauchen<br />

dafür rund 25 Jahre. Die Erreger lernen<br />

also ungleich schneller als wir, vielleicht<br />

Raphaelsklinik<br />

Mächtig ins Zeug gelegt haben<br />

sich <strong>die</strong> 15 Kinder und Jugendlichen<br />

im Alter zwischen 8 und<br />

15 Jahren, als sie von ihrer Kursleiterin<br />

Angelika Winkler gebeten wurden, den<br />

Patientinnen und Patienten der Raphaelsklinik<br />

<strong>die</strong> Adventszeit zu verschönern.<br />

Rund 40 Werke entstanden auf <strong>die</strong>se<br />

Weise in der Malwerkstatt der „Neuen<br />

Spinnerei“ in Dülmen und hingen bis<br />

zum 9. Januar im Foyer öffentlich aus.<br />

Als Thema gab <strong>die</strong> Kursleiterin „Lichter<br />

im Advent“ vor, das <strong>die</strong> jungen Künstlerinnen<br />

und Künstler kreativ umsetzten.<br />

„Als <strong>die</strong> Kinder das Wort ‚Licht’ hörten,<br />

fiel ihnen sofort alles Mögliche ein“,<br />

berichtete Winkler. Von Kerzen über<br />

Sonne, Mond und Sterne bis zum Lager-<br />

sind wir nur etwas<br />

schlauer“, hofft<br />

Gödde schmunzelnd.<br />

Neben einer guten<br />

Krankenhaushygiene<br />

sollten ein gewissenhafter<br />

Einsatz<br />

von Antibiotika und<br />

eine laufende Kontrolle<br />

des VerbrauchsHauptmerkmale<br />

eines<br />

sachgerechten Um -<br />

gangs mit Infektionen<br />

sein, meinen<br />

<strong>die</strong> beiden Ärzte<br />

übereinstimmend.<br />

„Wir erhalten ein regelmäßiges Feedback<br />

von unseren Apotheken bezüglich des<br />

Verbrauchs an Antibiotika, auch im Vergleich<br />

zu anderen Häusern“, erläutert der<br />

Mediziner. „Es gibt in Deutschland kein<br />

Fachgebiet der Infektiologie und viel zu<br />

wenige Krankenhaushygieniker“, bedauert<br />

Hartenauer und bezeichnet <strong>die</strong><br />

Behandlung <strong>die</strong>ses Themas an unseren<br />

Hochschulen als „stiefmütterlich“.<br />

„Antibiotic Stewardship“ bedeutet frei<br />

übersetzt „Strategie zum rationalen<br />

Umgang mit Antibiotika“. Im Rahmen<br />

Lichter strahlten für <strong>die</strong> Patienten<br />

Angelika Winkler mit dem gestrickten Bild einer Kerze.<br />

W E I T B L I C K<br />

Die beiden frischgebackenen ABS-Experten Dr. Norbert Gödde<br />

und Prof. Dr. Ulrich Hartenauer (v. l.).<br />

eines fünfwöchigen Kurses wurden unter<br />

der Schirmherrschaft der Deutschen<br />

Gesellschaft für Infektiologie (DGI) nun <strong>die</strong><br />

ersten zehn Fachleute zu zertifizierten<br />

ABS-Experten ausgebildet. Primäre Ziele<br />

sind der sinnvolle Gebrauch von Antibiotika<br />

und damit eine verbesserte Patientenbetreuung<br />

sowie <strong>die</strong> Vorbeugung der Entstehung<br />

von Resistenzen. Das Wissen <strong>die</strong>ser<br />

Spezialisten wird über Schulungen an<br />

<strong>die</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

jeweiligen Krankenhäuser sowie innerhalb<br />

der Krankenhausverbünde Valeo und<br />

<strong>Misericordia</strong> weitergegeben. Michael Bührke<br />

EINBLICK(E) | 29


W E I T B L I C K<br />

feuer reichten <strong>die</strong> Vorschläge. So begann<br />

<strong>die</strong> Ausstellung auch überraschend mit<br />

einer roten Glühlampe, <strong>die</strong> aus einer<br />

schwarzen Leinwand herausragte. Bei<br />

anderen Bildern kamen Krepppapier, Filz,<br />

Goldfolie und Glimmer zum Einsatz. Eine<br />

Spende für neuartiges Lungenfunktionsgerät<br />

Clemenshospital<br />

Die Mukoviszidose-Selbsthilfegruppe<br />

Osnabrück hat jetzt der Klinik<br />

für Kinder- und Jugendmedizin<br />

des Clemenshospitals 5.000 Euro gespendet.<br />

Das Geld soll für <strong>die</strong> Anschaffung<br />

eines neuartigen Lungenfunktionsgerätes<br />

verwendet werden, mit dem eine frühzeitigere<br />

und genauere Auskunft über Veränderungen<br />

in der Funktion der Lunge<br />

möglich ist.<br />

Thomas Sillies (2. v. l.) und Georg Wigge<br />

(2. v. r.) von der Selbsthilfegruppe Osnabrück<br />

übergaben jetzt den Scheck an Dr.<br />

Peter Küster (l.) und Dr. Georg Hülskamp<br />

(r.). Sillies Sohn ist selbst an Mukoviszidose<br />

erkrankt und wird seit Jahren immer<br />

wieder im Clemenshospital behandelt.<br />

Aus Dankbarkeit für <strong>die</strong> gute Betreuung<br />

und Versorgung wurde <strong>die</strong> Abteilung nun<br />

mit dem Geld bedacht, damit noch mehr<br />

Kindern frühzeitig geholfen werden<br />

kann.<br />

Mukoviszidose ist eine genetisch bedingte<br />

und angeborene Stoffwechselerkrankung,<br />

bei der <strong>die</strong> Sekrete im Körper (u. a.<br />

in den Bronchen, im Dünndarm und in<br />

der Leber) zähflüssig werden. Dadurch<br />

Ausstellung des Siegener Künstlers<br />

Klaus Süßmann<br />

Raphaelsklinik<br />

36 Werke des Siegener Künstlers Klaus<br />

Süßmann waren unter dem Titel „Das<br />

andere Gesicht“ im Foyer der Raphaelsklinik<br />

vom 21. Januar bis zum 6. März zu<br />

sehen. Neben zahlreichen, zum Teil großformatigen<br />

Bildern, wurden auch ein halbes<br />

Dutzend seiner Stahlskulpturen<br />

gezeigt.<br />

30 | EINBLICK(E)<br />

farbenfrohe Kerzendarstellung wurde<br />

sogar gestrickt, <strong>die</strong> Stricknadeln ragten<br />

noch aus dem Werk heraus. „Die Kinder<br />

sind sehr stolz darauf, dass trotz ihres<br />

jugendlichen Alters <strong>die</strong> Bilder öffentlich<br />

ausgestellt werden“, berichtete <strong>die</strong> Kurs-<br />

kommt es zu Funktionsstörungen, <strong>die</strong><br />

unter anderem zu chronischem Husten,<br />

schweren Lungenentzündungen, Diabetes<br />

oder chronischem Durchfall führen.<br />

Die Behandlung von Mukoviszidose ist<br />

Einige der Bilder entstanden unter Verwendung<br />

ungewöhnlicher Materialien<br />

wie Jute oder Packpapier in Collagen -<br />

technik, es dominierten kräftige Farben,<br />

oft Rot- und Orangetöne. „Ich komme<br />

aus dem Siegerland, der Heimat der<br />

Stahlindustrie“, erläuterte Süßmann und<br />

fuhr fort: „Die Farben des heißen Stahls,<br />

leiterin. Außerdem freuten sie sich, dass<br />

ihre farbenfrohen Werke den Menschen,<br />

<strong>die</strong> über <strong>die</strong> Feiertage im Krankenhaus<br />

liegen mussten, ein wenig Abwechslung<br />

brachten, berichtete Angelika Winkler.<br />

Michael Bührke<br />

ein Schwerpunkt der Klinik für Kinderund<br />

Jugendmedizin des Clemenshospitals.<br />

Sonja Buske<br />

Der Kulturwissenschaftler Andreas<br />

Weber (l.) führte während der Ausstellungseröffnung<br />

in das Werk des Siegener<br />

Künstlers Klaus Süßmann ein.


der gerade aus der Kokille kommt, finden<br />

sich oft in meinen Bildern wieder.“ Viele<br />

der Collagenmaterialien gaben auf den<br />

ersten Blick ihre Herkunft preis, Aufdru -<br />

cke wie „Hamburg“ oder „Rotterdam“<br />

auf den Jutesäcken wurden zu wichtigen<br />

Bestandteilen von Süßmanns Werken.<br />

Auch für den münsterschen Kulturwis-<br />

senschaftler Andreas Weber, der als Gastredner<br />

während der Ausstellungseröffnung<br />

in das Werk Süßmanns einführte,<br />

lag der Ursprung vieler Arbeiten des<br />

Künstlers in dessen Heimat begründet.<br />

Süßmann suchte und sammelte auf den<br />

Abraumhalden Mineralien und später<br />

Fundstücke aus Holz oder Metall, <strong>die</strong><br />

W E I T B L I C K<br />

durch ihren eigentlichen Zweck, ihren<br />

Gebrauch und <strong>die</strong> Zeit deutliche Spuren<br />

aufweisen, erklärt Weber. „Seine Fundstücke<br />

wurden Ausgangspunkt für<br />

Geschichten, für Bilder und Collagen,<br />

indem er den Fundstücken aus Stoff, Holz<br />

oder Papier ein anderes Gesicht gab.“<br />

Michael Bührke<br />

„Das war schon eine ganz<br />

andere Welt“ – Hilfsprojekt in In<strong>die</strong>n<br />

Raphaelsklinik<br />

„Man kommt auf <strong>die</strong> Erde zurück!“<br />

Mit <strong>die</strong>sem Satz beschreibt Dr. Frank<br />

Fischer, Oberarzt der Abteilung für Allgemein-<br />

und Viszeralchirurgie der Raphaelsklinik,<br />

was er von seinem 13-tägigen Aufenthalt<br />

in In<strong>die</strong>n mitbringt.<br />

Dr. Albrecht Krause-Bergmann, Chefarzt<br />

der Abteilung für Plastische und Rekonstruktive<br />

Chirurgie der Fachklinik Hornheide,<br />

organisierte zum wiederholten<br />

Male mit Unterstützung von Interplast<br />

und prointerplast Seligenstadt e. V. das<br />

chirurgische Hilfsprojekt in dem Entwicklungsland.<br />

Die Nachricht über <strong>die</strong> jährliche Unterstützung<br />

aus Deutschland im ca. 750<br />

Kilometer von Neu Delhi entfernten Dorf<br />

Katra spricht sich schnell in den umliegenden<br />

Dörfern herum, so dass das insgesamt<br />

fünfköpfige Ärzteteam sich um<br />

rund 90 Patienten kümmern konnte.<br />

Trotz hoher Erwartungen der Patienten,<br />

<strong>die</strong> sich in dem indischen Missionskrankenhaus<br />

in <strong>die</strong> Hände der deutschen<br />

Ärzte begaben, konnten allerdings nicht<br />

alle operativ behandelt werden.<br />

Fischer berichtet von Fällen, in denen das<br />

Ärzteteam eine Operation ablehnen<br />

musste, da <strong>die</strong> erforderlichen medizinischen<br />

Instrumente zu knapp bemessen<br />

waren oder <strong>die</strong> erforderliche Infrastruktur<br />

nicht zur Verfügung stand.<br />

Den jüngeren Patienten wurde <strong>die</strong> Zeit<br />

nach der Operation mit gespendeten<br />

Kuscheltieren und Spielsachen erleichtert,<br />

<strong>die</strong> im Gepäck der Ärzte neben rund 250<br />

Kilogramm OP-Instrumenten und Verbandmaterialien<br />

zum Einsatzort reisten.<br />

Dr. Frank Fischer (M.) am OP-Tisch im indischen Katra.<br />

Die Raphaelsklinik unterstützte das Ärzteteam<br />

bei der Beschaffung <strong>die</strong>ser Materialien.<br />

Trotz der ungewöhnlichen Umstände und<br />

desolaten hygienischen Bedingungen,<br />

konnte vielen Patienten zum Teil durch<br />

ein Beratungsgespräch oder einen operativen<br />

Eingriff geholfen werden.<br />

Häufig hatte es Fischer mit Verbrennungen<br />

zu tun, von denen besonders Frauen<br />

betroffen waren. Ursachen sind Familienstreitigkeiten<br />

um <strong>die</strong> Mitgift, in deren Verlauf<br />

<strong>die</strong> Opfer mit Benzin übergossen und<br />

angezündet werden, erzählt der Oberarzt.<br />

Diese Tatsache und <strong>die</strong> Beschreibung<br />

Fischers von „trostlosen“ Krankenzimmern<br />

mit kleinen Fenstern und graugrünen<br />

Betonwänden erklären sein Fazit<br />

über den helfenden Auslandsaufenthalt:<br />

„Das war schon eine ganz andere Welt.“<br />

Zwar sagt er, man müsse <strong>die</strong> Arbeit hier<br />

in Deutschland von der in In<strong>die</strong>n trennen,<br />

da dort ganz andere Umstände herrschten,<br />

räumt jedoch ein, dadurch auch eine<br />

gewisse „Gelassenheit und Bescheidenheit“<br />

erlangt zu haben. Lea Wilken<br />

Schul-Praktikantin Raphaelsklinik<br />

EINBLICK(E) | 31


W E I T B L I C K<br />

Laptops für kranke Kinder<br />

Clemenshospital<br />

Mit leuchtenden Augen sitzt<br />

Mirco Schäperklaus auf seinem<br />

Krankenbett im Clemenshospital.<br />

Trotz Verband auf dem Kopf und der<br />

Aussicht auf mehrere Tage im Krankenhaus,<br />

strahlt er. Denn auf seinem Schoß<br />

liegt ein Laptop, bestens ausgestattet mit<br />

Internetzugang, Lernprogrammen und<br />

allem, was das Schülerherz begehrt. Langeweile<br />

ade. Möglich gemacht hat das<br />

eine Spende des Vereins Herzenswünsche<br />

in Zusammenarbeit mit der IT-Firma<br />

Rudde und Hunstig aus Münster.<br />

Gleich vier Laptops wurden dem Clemenshospital<br />

für seine Schulkinderstati-<br />

Raphaelsklinik<br />

Bereits zum achten Mal fand am 18.<br />

und 19. März das jährliche Forum<br />

für Experten auf dem Gebiet der<br />

künstlichen Hüft- und Kniegelenke auf<br />

Gut Havichhorst statt. Veranstalter war<br />

<strong>die</strong> Abteilung für Unfall- und Orthopädische<br />

Chirurgie der Raphaelsklinik unter<br />

der Leitung von Chefarzt Dr. Gunnar Möllenhoff.<br />

Neben der Diskussion über <strong>die</strong> Vor- und<br />

Nachteile neuer Operationsmethoden<br />

und Materialien war ein wichtiger<br />

Schwerpunkt der Tagung <strong>die</strong> Auseinan-<br />

32 | EINBLICK(E)<br />

Patient Mirco Schäperklaus freut sich,<br />

dass er im Krankenhaus einen Laptop<br />

nutzen können. Auch Chefarzt PD Dr.<br />

Otfried Debus und Erzieherin Martina<br />

Hendriks sind dankbar für <strong>die</strong> Spende.<br />

Ärzte informieren sich über künstliche Gelenke<br />

Wie in jedem Jahr vollständig ausgebucht war das Endoprothetikforum auf Gut Havichhorst bei Münster.<br />

dersetzung mit dem Problem von Entzündungen<br />

nach einer Operation.<br />

Gerade <strong>die</strong> rasante Zunahme von Erregern,<br />

<strong>die</strong> gegen <strong>die</strong> meisten Antibiotika<br />

unempfindlich geworden sind, und <strong>die</strong><br />

Sorge vor den so genannten „Krankenhauskeimen“,<br />

lassen viele Menschen<br />

einer Operation mit Unbehagen entgegensehen.<br />

Der leitende Oberarzt und<br />

Organisator der Tagung, Dr. Bernhard<br />

Egen, rät dazu, sich vor der Wahl des<br />

Krankenhauses über <strong>die</strong> Zahl der Eingriffe<br />

zu informieren, <strong>die</strong> dort durchgeführt<br />

on zur Verfügung gestellt. Darüber freut<br />

sich auch Martina Hendriks, Erzieherin in<br />

der Kinderklinik des Clemenshospitals.<br />

Denn mit Computern können nicht nur<br />

Spiele gespielt und Kontakte gepflegt,<br />

sondern auch pädagogisch wertvolle<br />

Programme genutzt werden, <strong>die</strong> den<br />

Kindern Spaß machen, und <strong>die</strong> zugleich<br />

<strong>die</strong> Entwicklung fördern. Bei der Übergabe<br />

der vier Laptops war auch der Chefarzt,<br />

PD Dr. Otfried Debus, dabei: „Ich<br />

freue mich sehr, dass wir dank <strong>die</strong>ser<br />

Spende den Kindern den Aufenthalt bei<br />

uns nun noch mehr versüßen können!“<br />

Sonja Buske<br />

Die Organisatoren des Forums, Dr. Bernhard<br />

Egen (M.) sowie Prof. Dr. Gunnar Möllenhoff<br />

(l.) aus der Raphaelsklinik, und Prof.<br />

Dr. Carsten Perka von der Berliner Charité.


werden. „Wenn ein Operateur einen Eingriff<br />

nur alle paar Wochen durchführt,<br />

wird er ihn vermutlich nicht so gut<br />

beherrschen wie ein Kollege, der <strong>die</strong><br />

Operation täglich vornimmt“, sagt der<br />

Raphaelsklinik<br />

Es sieht schlimmer aus als es ist: Der<br />

Gips am Arm ist zwar echt, den<br />

fröhlich dreinschauenden Kindern<br />

fehlt aber nichts. 15 Mädchen und Jungen<br />

der integrativen Kita „Kinderwelt“<br />

aus Telgte bei Münster ließen sich am 30.<br />

März bei einem Besuch in der Notfallambulanz<br />

der Raphaelsklinik zeigen, wie ein<br />

Krankenhaus von innen aussieht. Nachdem<br />

sie von ihren eigenen Erlebnissen im<br />

Krankenhaus erzählt haben, legte ihnen<br />

der stellvertretende Leiter der Zentralen<br />

interdisziplinären Aufnahme, Jörg Waltersmann,<br />

einen Gipsverband an. Nebenbei<br />

erzählte er den Kindern, wer sich im<br />

Krankenhaus um <strong>die</strong> „echten“ Verletzten<br />

kümmert. „Für uns ist der Besuch von<br />

Kindergruppen eine gute Gelegenheit,<br />

Ängste bei den Kleinsten abzubauen“,<br />

erläutert der Krankenpfleger. Michael Bührke<br />

Chirurg und empfiehlt den Blick ins Internet,<br />

wo <strong>die</strong> Qualitätsberichte mit den<br />

Operationszahlen der Krankenhäuser zu<br />

finden sind. Stu<strong>die</strong>n haben gezeigt, dass<br />

<strong>die</strong> Gefahr einer Entzündung steigt, je<br />

Mit Gipsverbänden Ängste abbauen<br />

Besuch rumänischer Krankenpflegeschüler<br />

W E I T B L I C K<br />

länger der Eingriff dauert und ein erfahrener<br />

Chirurg mit einem eingespielten<br />

OP-Team ist eben schneller als ein Operateur<br />

mit weniger Erfahrung. Michael Bührke<br />

St. Walburga-Krankenhaus<br />

Eine Gruppe von Schülern einer<br />

rumänischen Krankenpflegeschule<br />

besuchte im Mai <strong>die</strong> Krankenpflegeschule<br />

am St. Walburga-Krankenhaus<br />

Meschede.<br />

Die Schüler im dritten Ausbildungsjahr<br />

einer Krankenpflegeschule aus Rumänien<br />

besuchen das Sauerland, um etwas über<br />

<strong>die</strong> Ausbildung in Deutschland zu erfahren<br />

und um unser Land näher kennenzulernen.<br />

Die Schüler und ihre Lehrerinnen<br />

waren im Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft<br />

zu Gast.<br />

Dann stand <strong>die</strong> Verbundskrankenpflegeschule<br />

des St. Walburga-Krankenhauses<br />

Meschede auf dem Besuchsprogramm.<br />

EINBLICK(E) | 33


W E I T B L I C K<br />

Zur Begrüßung bereiten Schüler aus<br />

Meschede ein deutsches Frühstück vor<br />

und es wurde gemeinsam gefrühstückt.<br />

Nach dem Frühstück stellten <strong>die</strong> Mescheder<br />

Schüler <strong>die</strong> theoretische Ausbildung<br />

und <strong>die</strong> Krankenhäuser vor, in denen sie<br />

ihre praktische Ausbildung absolvieren.<br />

Nachdem <strong>die</strong> Übersetzerin viele Fragen<br />

beantwortet hatte, stellten <strong>die</strong> rumänischen<br />

Gäste ihr Land und ihre Ausbildung<br />

vor. Hier wurden einige Unterschiede<br />

zur Ausbildung in Deutschland fest-<br />

Operationen auf dem Bauernhof waren an der Tagesordnung<br />

Clemenshospital<br />

Es klingt wie aus einem Spielfilm aus<br />

alten Zeiten: Der Chirurg Dr. Franz<br />

Schölling läuft zu Fuß von Münster<br />

nach Senden, führt dort auf einem Hof<br />

eine Operation am offenen Bauch durch,<br />

und holt auf dem Rückweg in einer<br />

Scheune ein Baby auf <strong>die</strong> Welt. Unmöglich?<br />

Unrealistisch? Horrorscenario? Nicht<br />

für Schölling, genauer gesagt Geheimrat<br />

Dr. Franz Schölling. Er war einer der<br />

ersten großen münsterschen Chirurgen,<br />

und seine Geschichte macht einem<br />

bewusst, wie weit <strong>die</strong> Medizin und <strong>die</strong><br />

Infrastruktur heute eigentlich sind.<br />

Bernhard Kurzen blättert in alten Zeitungsartikel<br />

und Fotos. Er ist der Besitzer<br />

von Gut Wewel in Senden, und hat beim<br />

Aufräumen jede Menge Dokumente über<br />

den Geheimrat gefunden, seinen Ur-<br />

Großonkel. Diese ganzen Erinnerungsstücke<br />

brachte er nun zur Pressestelle des<br />

Clemenshospitals. „Wäre das nicht für<br />

Ihre Mitarbeiter interessant?“, fragte er.<br />

Und ob! Und so entstand <strong>die</strong>se Geschichte,<br />

<strong>die</strong> auch gleich großen Anklang in den<br />

Lokalzeitungen fand.<br />

Der Geheimrat fing 1891 als Chefarzt der<br />

chirurgischen Abteilung des Clemenshospitals<br />

Münsters an, und führte um 1895<br />

als erster Arzt in Westfalen eine Bauch-<br />

Operation durch. Was heute Standard ist,<br />

war damals ein Meilenstein. Doch noch<br />

viel erstaunlicher war für heutige Verhältnisse,<br />

dass er viele Operationen nicht<br />

etwa im Krankenhaus, sondern auf Bauernhöfen<br />

oder in Scheunen durchführte.<br />

34 | EINBLICK(E)<br />

gestellt wie zum Beispiel unterschied -<br />

liche Ausbildungsvergütungen oder<br />

Arbeitszeiten.<br />

Nach <strong>die</strong>sem Austausch hatten <strong>die</strong> Gäste<br />

aus Rumänien noch <strong>die</strong> Gelegenheit, bei<br />

einer Krankenhausführung das St. Walburga-Krankenhaus<br />

kennen zu lernen.<br />

Dr. Marian Fernbach, Oberarzt im<br />

Mescheder Krankenhaus und gebürtig<br />

aus Rumänien, brachte der Gruppe das<br />

deutsche Gesundheitssystem näher.<br />

Bernhard Kurzen hat viele Erinnerungen an „Onkel Rat“.<br />

Denn <strong>die</strong> Landärzte im weiten Münsterland<br />

schätzten den Geheimrat sehr und<br />

baten ihn oft um Hilfe. Der Weg ins Krankenhaus<br />

war weit und für viele nicht zu<br />

schaffen. Auch mangelte es den Bürgern<br />

oftmals an Geld. Der gutmütige „Onkel<br />

Rat“, wie er von vielen liebevoll genannt<br />

wurde, machte sich also des Öfteren zu<br />

Fuß auf den Weg in <strong>die</strong> umliegenden<br />

Nachdem sich <strong>die</strong> Gruppe in der Cafeteria<br />

gestärkt hatte, wurde der Tag in einer<br />

Abschlussrunde reflektiert. Zum Schluss<br />

bekamen <strong>die</strong> deutschen Schüler und <strong>die</strong><br />

Kursleiterin Heidi Lessig interessante, landestypische<br />

Geschenke aus Rumänien.<br />

Ann-Kathrin Vollmers<br />

Schülerin der Kurses April 09-12<br />

an der Krankenpflegeschule<br />

am St. Walburga-Krankenhaus Meschede<br />

Bauernschaften und behandelte <strong>die</strong><br />

Kranken kostenlos.<br />

Nicht selten kam er dann auch auf Gut<br />

Wewel in Senden vorbei, das von seinem<br />

Bruder bewirtschaftet wurde. Gemeinsam<br />

gingen <strong>die</strong> Männer dann auf <strong>die</strong><br />

Jagd, rauchten Pfeife, und abends lief<br />

Onkel Rat den ganzen Weg wieder<br />

zurück nach Münster. Auch später, als er


Onkel Rat beim Jagen.<br />

sich ein Pferd zugelegt hatte, wurden <strong>die</strong><br />

Besuche nicht weniger. Sein erster Sattel<br />

wurde über Jahrzehnte<br />

im alten<br />

Herrenhaus eingelagert,<br />

bis Kurzens<br />

Mutter, <strong>die</strong> auch<br />

heute noch immer<br />

wieder gerne von<br />

Onkel Rat erzählt,<br />

ihn wieder entdeckt<br />

hat. Jetzt<br />

hängt das gute<br />

Stück zur Erinnerung<br />

an das<br />

berühmte Familienmitglied<br />

im Eingangsbereich<br />

des<br />

Hofcafés auf Gut Wewel. „Hier passt es<br />

gut hin“, findet Kurzen.<br />

Ines Klich und <strong>die</strong> Kraft der Farben<br />

Raphaelsklinik<br />

Auf den ersten Blick wirken <strong>die</strong><br />

Motive der Bilder von Ines Klich<br />

wie willkürliche abstrakte Formen,<br />

gemalt mit starken Farben. Auch<br />

der Titel ihrer Ausstellung im Foyer der<br />

Raphaelsklinik „Die Kraft der Farben“<br />

könnte <strong>die</strong>se Vermutung bestärken. Wer<br />

sich jedoch eingehender mit den ungewöhnlich<br />

großformatigen Arbeiten auseinandersetzt,<br />

entdeckt Strukturen und<br />

Formen, <strong>die</strong> mal eine Vase mit Blumen<br />

und mal gebäudeartige Objekte darstellen<br />

könnten. Dabei ist es nicht <strong>die</strong> eigentliche<br />

Intention der münsterschen Künstlerin,<br />

lediglich farbenfrohe „Suchbilder“ zu<br />

produzieren. Vielmehr möchte sie<br />

Anhaltspunkte für <strong>die</strong> innere Auseinandersetzung<br />

des Ausstellungsbesuchers<br />

mit dem Gesehenen liefern und so in<br />

jedem Betrachter individuelle Emotionen<br />

erzeugen. Die Beziehung zwischen ihr<br />

und dem Ausstellungsbesucher bezeichnet<br />

Klich als „unsichtbare abstrakt-emotionale<br />

Berührung“.<br />

Die gebürtige Gelsenkirchenerin begann<br />

1994 als Autodidaktin mit der Malerei,<br />

stellte bereits vier Jahre später ihre Werke<br />

erstmals öffentlich aus und eröffnete<br />

2001 <strong>die</strong> „Galerie Artig“ im Kreuzviertel.<br />

Im Oktober letzten Jahres zog sie dann<br />

mit ihrer Galerie nach Emsdetten-Hembergen.<br />

Während ihrer Gastrede bei der Eröffnung<br />

am 14. April zeigte sich <strong>die</strong> Leiterin des<br />

Kulturamtes, Frauke Schnell, von der<br />

Energie der ausgestellten Werke beeindruckt:<br />

„Ich danke Ines Klich dafür, dass<br />

sie uns daran mit ihren Bildern Anteil nehmen<br />

lässt, <strong>die</strong>se Energie spüren lässt und<br />

W E I T B L I C K<br />

Als Schölling in den Ruhestand ging,<br />

gründeten seine Assistenzärzte aus dem<br />

Clemenshospital aus Dankbarkeit mit<br />

zahlreichen Bürgern der Stadt <strong>die</strong> Dr.-<br />

Franz-Schölling-Stiftung, in der vorwiegend<br />

ältere Damen ihren Lebensabend<br />

verbringen sollten. Die Einrichtung exis -<br />

tiert noch heute unter dem Namen Schölling-Lentze-Heim<br />

in Münster am Bohlweg.<br />

Onkel Rat starb am 23. Oktober 1944.<br />

Seine Arbeit, sein fortschrittliches Denken<br />

und sein Engagement aber, sind noch<br />

heute in vielen Erinnerungen fest verankert,<br />

und haben sowohl Gut Wewel als<br />

auch das Clemenshospital geprägt.<br />

www.gut-wewel.de Sonja Buske<br />

Die Künstlerin Ines Klich (l.) und <strong>die</strong> Kulturamtsleiterin Frauke Schnell bei der Ausstellungseröffnung<br />

in der Raphaelsklinik.<br />

uns <strong>die</strong> Möglichkeit gibt, sie in uns widerklingen<br />

zu lassen oder zu entdecken.“<br />

Die Ausstellung von 13 großformatigen<br />

Werken der Malerin Ines Klich war bis<br />

zum 29. Mai im Foyer der Raphaelsklinik<br />

zu sehen. Michael Bührke<br />

EINBLICK(E) | 35


W E I T B L I C K<br />

Gesundheitsversorgung in Karagwe – eine<br />

Anne Artmeyer berichtet über<br />

ihre Hilfseinsätze in Tanzania<br />

Die Region Karagwe im Nordwes -<br />

ten Tanzanias bietet Heimat für<br />

ca. 450.000 Menschen, <strong>die</strong> mehrheitlich<br />

von Subsistenzwirtschaft, Wirtschaft<br />

im Sinne der Selbsterhaltung,<br />

leben. Landwirtschaftliche Überschussproduktion<br />

und Kaffeeanbau sind oftmals<br />

<strong>die</strong> einzigen geringen finanziellen<br />

Einnahmen, <strong>die</strong> auch eine unzureichende<br />

Gesundheitsversorgung zur Folge haben.<br />

Vorhandene Gesundheitsstationen sind<br />

selbst für eine Basisversorgung schlecht<br />

ausgestattet und oft weit entfernt.<br />

Zudem verfügen sie nicht über ausreichendes<br />

und gut ausgebildetes Personal,<br />

um <strong>die</strong> hilfesuchenden Patienten angemessen<br />

zu betreuen. Das führt nicht selten<br />

dazu, dass Menschen an den Folgen<br />

einer Erkrankung vorzeitig sterben, wo<br />

Rettung bei rechtzeitiger Hilfe möglich<br />

gewesen wäre. In der gesamten Region<br />

Karagwe gibt es zudem nur zwei Krankenhäuser.<br />

Um sie zu erreichen, müssen<br />

manchmal Wege von einhundert Kilometern<br />

und mehr in Kauf genommen werden.<br />

Besonders in dringenden Fällen und<br />

Notfallsituationen sind <strong>die</strong> dort lebenden<br />

Menschen von schneller Hilfe abgeschnitten.<br />

So enden z. B. Entbindungen nicht<br />

selten tödlich für Mutter und Kind, da bei<br />

auftretenden Geburtskomplikationen<br />

eine Versorgungsstruktur nach westlichen<br />

Maßstäben nicht zur Verfügung<br />

steht. Diese Unterversorgung verstärkt<br />

auf der anderen Seite gegenseitige Hilfe<br />

und Solidarität innerhalb der Familie und<br />

Dorfgemeinschaft und <strong>die</strong> Nutzung lokaler<br />

Heilformen mit nicht immer absehbaren<br />

Folgen. Oftmals werden schwerkranke<br />

Menschen in Schubkarren oder auf<br />

umgebauten Fahrrädern ins Hospital<br />

gebracht. Wegezeiten von ein bis zwei<br />

Tagen sind nicht selten.<br />

Krankenversicherung nur für Wenige<br />

Eine Pflichtkrankenversicherung nach<br />

deutschem Vorbild gibt es nicht. Und<br />

somit profitieren nur wenige Patienten<br />

vom Nutzen einer Krankenversicherung.<br />

Oftmals steht sie ausschließlich Menschen<br />

in einem festen Arbeitsverhältnis<br />

mit regelmäßigem Einkommen zur Ver-<br />

36 | EINBLICK(E)<br />

Eine Patientin wird für einen lokalen chirurgischen Eingriff vorbereitet.<br />

fügung. Für viele ist ein regelmäßiger<br />

Versicherungsbeitrag entweder nicht<br />

finanzierbar oder mit vielen Unsicherheiten<br />

belegt. Die Angst ist groß, dass das<br />

Geld weg ist, ohne dafür eine Gegenleis -<br />

tung erhalten zu haben. Um trotzdem<br />

Menschen ohne finanzielle Grundlagen<br />

eine gesundheitliche Versorgung zu<br />

gewähren, hat das Distrikthospital in<br />

Nyakahanga einen Fond für mittellose<br />

Patienten eingerichtet, den sogenannten<br />

pour patient fund (ppf). Dieser Fond<br />

wird überwiegend durch Spenden<br />

gespeist.<br />

Das Distriktkrankenhaus Nyakahanga<br />

in der Region Karagwe<br />

Das Distriktkrankenhaus in Nyakahanga<br />

startete 1912 als eine kleine Erste-Hilfe-<br />

Einrichtung. 1953 fand eine erste Erweiterung<br />

hin zu einem Hospital mit 60 Betten<br />

statt. Ein erneuter Ausbau mit Erhöhung<br />

der Bettenkapazität auf 200 erfolgte<br />

dann 1965. Darüber hinaus gibt es<br />

eine Poliklinik zur Behandlung von ambulanten<br />

Patienten, wozu auch eine Zahnund<br />

Augenklinik gehören<br />

Die aktuelle Bettenauslastung beläuft<br />

sich auf mehr als 110%. Das heißt im


Krankenhausalltag, dass kein Patient<br />

abgewiesen wird, auch wenn es für ihn<br />

kein freies Bett mehr gibt. Eine häufige<br />

Überbelegung der vorhandenen Krankensäle<br />

mit Matrazen in den Gängen und<br />

zwischen den Betten ist <strong>die</strong> Folge. Die<br />

Versorgung der Patienten unter den<br />

gegebenen Bedingungen ist nur unter<br />

größter Mühe möglich und sicherlich<br />

nicht angemessen. Trotzdem wird bei all<br />

<strong>die</strong>sen Einschränkungen und vorhandenen<br />

Mängeln immer wieder erfolgreich<br />

Medizin praktiziert. So konnte beispielsweise<br />

ein Mann durch eine Notfallopera-<br />

tion gerettet werden, der in seinem Dorf<br />

von einem Elefanten angriffen wurde und<br />

dabei schwerste innere Verletzungen<br />

erlitten hatte. Unter anderem wurde ein<br />

Lungenflügel dabei so verletzt, dass ein<br />

Hämatothorax <strong>die</strong> Folge war. Der Erfolg<br />

der Operation war vorab nicht einzuschätzen,<br />

aber ohne einen Versuch wäre<br />

der Mann den sicheren Tod gestorben.<br />

Den Ärzten ist es dann in einem mehrstündigen<br />

Eingriff gelungen, <strong>die</strong> inneren<br />

Verletzungen zu versorgen und durch<br />

eine einfache selbstgebaute Thoraxdrainage<br />

den betroffenen Lungenflügel zu<br />

W E I T B L I C K<br />

r ländlichen Region Nordwest-Tanzanias<br />

Den nächsten Besuch<br />

nach Nordwest-Tanzania<br />

hat Anne Artmeyer<br />

für September/Oktober<br />

<strong>die</strong>sen Jahres geplant.<br />

Vorab hält sie Anfang<br />

September für alle<br />

Interessierten einen<br />

Diavortrag über das<br />

Hospital in Nyakahanga<br />

und das Leben in<br />

der Region Karagwe<br />

(Nordwest-Tanzania).<br />

INFOBOX<br />

retten. Der Patient stabilisierte sich zusehends<br />

und konnte dann nach einigen<br />

Tagen in einen größeren Bettentrakt verlegt<br />

werden. Dieser Erfolg ist sicher nicht<br />

<strong>die</strong> Regel. Besonders Patienten mit<br />

schweren Brandverletzungen können<br />

nicht angemessen behandelt werden,<br />

was oftmals zu unabsehbaren Komplikationen<br />

führt. Eine völlig unzureichende<br />

Schmerztherapie verstärkt dann noch<br />

zusätzlich das Leiden <strong>die</strong>ser schwer verletzten<br />

Menschen.<br />

Die größte Gruppe der Patienten im Hospital<br />

stellen Kinder unter fünf Jahre und<br />

schwangere Frauen dar. Ihr Anteil an der<br />

Gesamtzahl der Patienten beträgt ca.<br />

66%. Bei den Kindern sind es besonders<br />

häufig Malariainfektionen und Durchfall -<br />

erkrankungen, <strong>die</strong> zur Krankenhauseinweisung<br />

führen und auch mit dazu beitragen,<br />

dass <strong>die</strong> Kindersterblichkeit<br />

immer noch extrem hoch ist. Eine weitere<br />

große Gruppe sind Patienten mit vielfältigen<br />

Infektionskrankheiten. TBC im<br />

Rahmen von fortgeschrittenen HIV-<br />

Erkrankungen kommt hier am häufigsten<br />

vor. Die weiterhin hohe Rate von HIV-infizierten<br />

Menschen hat auch dazu geführt,<br />

dass das Hospital 2005 mit internationaler<br />

finanzieller Förderung das Care and<br />

Treatment Center (CCT) gebaut hat. In<br />

<strong>die</strong>ser Ambulanz werden ausschließlich<br />

Patienten mit fortgeschrittener HIV-<br />

Erkrankung und den damit verbundenen<br />

opportunistischen Begleitsymptomen wie<br />

TBC, Pilzinfektionen oder Gewichtsverlust<br />

behandelt. Viele kommen in einem sehr<br />

reduzierten Zustand und werden dann<br />

nach eingehender Untersuchung mit den<br />

wichtigen antiretroviralen Medikamenten<br />

eingestellt. Um sicherzustellen, dass sie<br />

sich an <strong>die</strong> regelmäßige Einnahme nach<br />

Uhrzeit halten, werden sie umfangreich<br />

geschult und erhalten zudem eine Beratung<br />

in gesunder Ernährung und Anpassung<br />

ihrer Lebensweise an <strong>die</strong> Erkrankung.<br />

Dafür gibt es neben den hauptamtlichen<br />

Mitarbeitern eine Vielzahl an freiwilligen<br />

Mitarbeitern, <strong>die</strong> selbst von einer<br />

HIV-Infektion betroffen sind und eigens<br />

für <strong>die</strong>se Beratung trainiert wurden. Sie<br />

tragen erheblich dazu bei, dass <strong>die</strong> Aids-<br />

EINBLICK(E) | 37


W E I T B L I C K<br />

Betreuung einer ambulanten Patientin gemeinsam mit einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin und der Koordinatorin des mobilen<br />

Palliativteams Stella Mugyabusu.<br />

erkrankung aus dem Tabubereich herausgeholt<br />

wird.<br />

Palliative Care in einer ländlichen<br />

Region Tanzanias<br />

Palliative Care im ländlichen Tanzania<br />

unterscheidet sich sehr von unserer<br />

Arbeit. Dort <strong>geht</strong> es sowohl um <strong>die</strong> Basisversorgung<br />

der Erkrankten und ihrer<br />

Familienmitglieder als auch um <strong>die</strong> medizinische<br />

Unterstützung. Die meisten<br />

Menschen, <strong>die</strong> Hilfe durch das Palliativteam<br />

erhalten, sind an Aids im Endstadium<br />

erkrankt. Viele von ihnen werden mit<br />

antiretroviralen Medikamenten behandelt.<br />

Mit ihnen kann eine Verbesserung<br />

der klassischen Symptome wie Gewichtsverlust<br />

erzielt und zunehmende begleitende<br />

Infektionen sowie eine weitere<br />

Schädigung des Immunsystems eingedämmt<br />

werden. Für <strong>die</strong> Behandlung mit<br />

<strong>die</strong>sen Medikamenten ist eine Vorstellung<br />

im Hospital mit einer entsprechenden<br />

Beratung über <strong>die</strong> Folgen der Erkran-<br />

38 | EINBLICK(E)<br />

kung und ihren Auswirkungen auf <strong>die</strong><br />

Lebensführung sowie <strong>die</strong> Gewährleistung<br />

der regelmäßigen Einnahme unumgänglich.<br />

Ist <strong>die</strong>se Voraussetzung erfüllt, werden<br />

<strong>die</strong> betroffenen Menschen in das<br />

nationale Aidsprogramm aufgenommen<br />

und erhalten eine kostenlose Unterstützung<br />

mit den lebensnotwendigen Medikamenten.<br />

Das Palliativteam hat es sich auch zum<br />

Ziel gesetzt, Menschen zu erreichen,<br />

denen es nicht möglich ist, bei gesundheitlichen<br />

Problemen das Hospital aufzusuchen.<br />

Viele leben abseits und haben<br />

z. B. keinen Zugang zu sauberen Wasser.<br />

So wurde z. B. eine Familie betreut, in der<br />

sowohl <strong>die</strong> Mutter als auch drei ihrer fünf<br />

Kinder von HIV betroffen waren. Um an<br />

Wasser zu gelangen, musste jeden Tag<br />

ein Weg von rund zehn Kilometern<br />

zurückgelegt werden, da für <strong>die</strong> Familie<br />

eine eigene Zisterne nicht finanzierbar<br />

war. Angesichts der fortgeschrittenen<br />

Infektion einiger der Familienmitglieder<br />

ist <strong>die</strong>se Aufgabe kaum zu bewältigen.<br />

Da ist es erste Aufgabe, <strong>die</strong> gesamte<br />

Familie zu unterstützen und auch für <strong>die</strong><br />

Kinder zu sorgen. Sie werden zudem mit<br />

Schulkleidung und Unterrichtsmaterialien<br />

unterstützt. Ehrenamtliche Begleiter in<br />

den jeweiligen Dörfern vermitteln den<br />

Kontakt zwischen dem Patienten, seiner<br />

Familie und dem Palliativteam. Sie treffen<br />

sich einmal monatlich zum Rapport im<br />

Hospital und legen dann gemeinsam mit<br />

der leitenden Koordinatorin des Teams<br />

den Besuchsplan für den nächsten Monat<br />

fest.<br />

Die Arbeit des Palliativteams ist ein ungeheuer<br />

wichtiger Beitrag, um <strong>die</strong> Versorgung<br />

der Betroffenen und ihrer Familienmitglieder<br />

zuhause sicherzustellen und<br />

<strong>die</strong> Erkrankung aus der Tabuzone zu<br />

holen. Ihre Zukunft muss sichergestellt<br />

werden. Anne Artmeyer<br />

Ethnologin und Fachkrankenschwester Palliative Care<br />

in der Raphaelsklinik.


W E I T B L I C K<br />

Mädchen aus Angola erfolgreich<br />

operiert<br />

Clemenshospital<br />

Isabell ist eine Kämpfernatur. Die gerade<br />

mal Fünfjährige wurde an einer<br />

Fistel der Brustwand operiert, und hat<br />

schon am nächsten Tag wieder mit den<br />

Schwestern auf der Kinderstation getobt.<br />

Sie versucht auch ganz tapfer zu sein,<br />

wenn andere Kinder Besuch von ihren<br />

Eltern bekommen, und sie alleine im Bett<br />

liegt – ganz ohne bekannte Gesichter um<br />

sie herum. Denn Isabells Familie lebt in<br />

Angola, und das kleine Mädchen ist ohne<br />

ihre Eltern nach Deutschland gekommen,<br />

um hier im Clemenshospital operiert zu<br />

werden.<br />

Prof. Dr. Peter Feindt schaut sich zufrieden<br />

<strong>die</strong> Wunde auf Isabells Rücken an.<br />

Der Chefarzt der Thoraxchirurgie hat <strong>die</strong><br />

Kleine zusammen mit der Kinderchirurgin<br />

der Uniklinik, Dr. Kerstin Lohse, operiert<br />

und freut sich über das gute Ergebnis.<br />

Isabell ist eines von vielen Kindern, <strong>die</strong><br />

viermal im Jahr vom Friedensdorf International<br />

in Oberhausen nach Deutschland<br />

geholt werden, um hier notwendige<br />

Operationen zu bekommen, <strong>die</strong> in ihrer<br />

Heimat nicht möglich gewesen wären.<br />

Nicht alle Krankenhäuser erklären sich<br />

bereit, <strong>die</strong> komplette Behandlung kostenlos<br />

zu übernehmen. Feindt und sein<br />

Chefarzt-Kollege der Klinik für Kinderund<br />

Jugendmedizin, Dr. Georg Hülskamp,<br />

haben sich jedoch nach Rücksprache<br />

mit der Krankenhaus-Verwaltung Isabells<br />

Schicksal angenommen.<br />

„Angekündigt wurde sie mit einer Fistel<br />

im Rippenbereich“, erinnert sich Feindt.<br />

„Doch wie sich herausstellte, war <strong>die</strong><br />

Fistel nur eine Art Begleiterscheinung.“<br />

Denn Isabell muss schon einmal in ihrer<br />

Heimat operiert worden sein, vermutlich<br />

an einer angeborenen Lücke im Zwerchfell.<br />

Um <strong>die</strong> Lücke zu schließen, wurde<br />

ein Plastiknetz eingesetzt. „Und das muss<br />

sich infiziert haben“, ist sich Hülskamp<br />

sicher. Weil das niemand gemerkt hat,<br />

wurde <strong>die</strong> Infektion chronisch und es entstand<br />

eine immer größer werdende Fistel,<br />

verbunden mit Schmerzen. „Von alleine<br />

wäre das nicht weggegangen, und es<br />

hätten noch schlimmere Folgen eintreten<br />

können“, weiß Feindt. Doch dazu wird es<br />

jetzt nicht kommen. Isabell <strong>geht</strong> es sehr<br />

gut, und sie konnte bereits entlassen und<br />

zu ihren Eltern und ihren drei Geschwis -<br />

tern zurück in <strong>die</strong> Hauptstadt von Angola<br />

geflogen werden. Die Ärzte und Schwes -<br />

tern werden sie auf jeden Fall vermissen.<br />

Die Kleine hatte mit ihrem fröhlichen<br />

Lachen alle angesteckt und sogar etwas<br />

Deutsch gelernt. Hülskamp: „Ein gesundes<br />

Kinderlachen ist für uns immer noch<br />

der beste Lohn.“ Sonja Buske<br />

Prof. Dr. Peter<br />

Feindt ist zufrieden<br />

mit Isabells<br />

Wundheilung.<br />

EINBLICK(E) | 39


M I T - M E N S C H E N<br />

Mein<br />

40 | EINBLICK(E)<br />

Hobby Mein Hobby Mein Hobby Mein<br />

In <strong>die</strong>ser Ausgabe stellt Michael Bührke das Hobby von Anke Leimbach, Labor-Mitarbeiterin der Raphaelsklinik,<br />

vor. Sie kümmert sich ehrenamtlich um <strong>die</strong> bunten Loris in Münsters Zoo.<br />

Wenn Sie auch mit Ihrem Hobby in <strong>die</strong>ser Rubrik stehen möchten, wenden Sie sich doch an den Einblick(e)-<br />

Mitarbeiter in Ihrem Haus oder schreiben an: einblicke@misericordia.de<br />

Mutter der bunten Vögel<br />

Anke Leimbach kümmert sich in Münsters Allwetterzoo um <strong>die</strong> farbenprächtigen<br />

Loris.<br />

Die bunten Loris sind echte Hingu -<br />

cker und gehören zu den Lieblingen<br />

in Münsters Allwetterzoo.<br />

Das liegt nicht nur am auffälligen Gefieder<br />

der Papageien, <strong>die</strong> aussehen, als ob<br />

sie jeden Morgen im Tuschkasten baden<br />

würden, sondern vor allem daran, dass<br />

<strong>die</strong> Zoobesucher in <strong>die</strong> große Voliere<br />

gehen und <strong>die</strong> putzigen Vögel mit süßem<br />

Nektar füttern dürfen. Dass dabei alles<br />

mit rechten Dingen zu<strong>geht</strong>, <strong>die</strong> Vögel<br />

nicht zu sehr genervt werden und immer<br />

frischer Nektar bereit steht, ist unter<br />

anderem <strong>die</strong> Aufgabe von Anke Leimbach<br />

und ihren ehrenamtlichen Mitstreitern<br />

vom Zooverein.<br />

Seit rund zwölf Jahren ist sie nun schon<br />

dabei. „Ich glaube, dass mich <strong>die</strong> Vögel<br />

inzwischen erkennen“, sagt <strong>die</strong> Frau, <strong>die</strong><br />

den weißen Kittel aus dem Labor der<br />

Raphaelsklinik an freien Wochenenden<br />

gegen <strong>die</strong> Jacke des Zoovereins Münster<br />

tauscht. Auf <strong>die</strong> Idee wurde sie von ihrem<br />

damals achtjährigen Sohn Sören gebracht,<br />

der ein großer Lori-Fan war. Beim Filius hat<br />

<strong>die</strong> Begeisterung inzwischen nachgelassen,<br />

bei der Mutter jedoch nicht.<br />

Gerne klärt sie Fragen der Besucher zu<br />

den prächtigen Vögeln, gelegentlich muss<br />

sie allerdings auch dafür sorgen, dass <strong>die</strong><br />

Grenzen der Tiere respektiert werden:<br />

„Manche Leute zerren an den Zweigen<br />

Hobby<br />

der Bäume, um besser an <strong>die</strong> Vögel zu<br />

kommen“, seufzt sie und berichtet von<br />

einem Besucher, der seiner Frau <strong>die</strong><br />

Schleusentür so lange aufgehalten hat,<br />

bis ein Vogel entwischen konnte. Mehrere<br />

Stunden dauerte es, bis <strong>die</strong> Tierpfleger<br />

den kleinen gefiederten Ausreißer im Elefantenhaus<br />

aufgespürt und eingefangen<br />

hatten. Auch der Zoochef Jörg Adler freut<br />

sich über das Engagement von Anke<br />

Leimbach und ihren Kolleginnen und Kollegen:<br />

„Auch im Zoo hat das Ehrenamt<br />

eine große Bedeutung. Ohne <strong>die</strong> fleißigen<br />

Helfer aus dem Zooverein könnten wir<br />

unseren Besuchern manche Erlebnisse wie<br />

zum Beispiel <strong>die</strong> Fütterung der Loris nur<br />

eingeschränkt anbieten. Und Ehrenamt<br />

zeigt auch immer eine persönliche Bindung<br />

an <strong>die</strong> jeweilige Einrichtung.“<br />

Einmal pro Jahr gibt’s für <strong>die</strong> Ehrenamtlichen<br />

im Zooverein ein großes Grillfest als<br />

Dankeschön. Dann fällt Anke Leimbach<br />

wieder auf, dass <strong>die</strong> meisten Freiwilligen<br />

entweder kurz vor der Rente stehen oder<br />

bereits im Ruhestand sind. Es fehlt der<br />

Nachwuchs. Schwer zu glauben, bei <strong>die</strong>ser<br />

farbenfrohen Aufgabe!<br />

Zwei der prächtigen Allfarbenloris aus<br />

Münsters Zoo.


Ausbildung erfolgreich<br />

abgeschlossen<br />

Augustahospital<br />

Wir freuen uns mitteilen zu<br />

können, dass unser Azubi<br />

Hendrik Lammers im Januar<br />

2011 seine Ausbildung zum Bürokaufmann<br />

im Augustahospital erfolgreich<br />

abgeschlossen hat! Hendrik<br />

begann mit seiner Ausbildung am<br />

1.8.2008 und konnte <strong>die</strong>se aufgrund<br />

seines Abiturs von drei auf zweieinhalb<br />

Jahre verkürzen. Nachdem im<br />

November 2010 <strong>die</strong> schriftlichen Prüfungen<br />

überstanden waren, galt es<br />

am 25.1.11 noch <strong>die</strong> mündliche Prüfung<br />

abzulegen. Im Anschluss an <strong>die</strong><br />

Geschäftsführer Hans-Bernhard<br />

Lammers (links) gratuliert Hendrik<br />

Lammers zu seinem Abschluss.<br />

letzte Prüfung kam Hendrik mit der<br />

frohen Botschaft im Gepäck direkt zu<br />

uns ins Hospital und wurde von allen<br />

Seiten mit Glückwünschen und<br />

Geschenken überhäuft. Hendrik selber<br />

hatte zur Feier des Tages einen<br />

selbstgemachten Kuchen mitgebracht…<br />

und als ob sich selbst der<br />

Wettergott über <strong>die</strong>ses Ereignis freute,<br />

schien an <strong>die</strong>sem Tag seit langem<br />

endlich mal wieder <strong>die</strong> Sonne.<br />

Direkt am nächsten Tag (26.1.2011)<br />

hat Hendrik in der Finanzbuchhaltung<br />

der <strong>Misericordia</strong> in Münster angefangen.<br />

Wir wünschen Hendrik alles<br />

Gute und <strong>die</strong> besten Wünsche für seinen<br />

weiteren beruflichen Werdegang.<br />

Janine Hübner<br />

St. Walburga-Krankenhaus<br />

Zufrieden können Dr. Ulrich Aumann<br />

(Foto l.) und Walter Kuhlmeyer (Foto<br />

M.) mit ihrer Zeit am St. Walburga-<br />

Krankenhaus Meschede sein: Der eine<br />

blickt auf 14 Jahre als Chefarzt der Koloproktologie<br />

zurück, der andere auf zweieinhalb<br />

Jahre Geschäftsführertätigkeit.<br />

Zum Ende ihrer Dienstzeit wurden beide<br />

nun feierlich am 12. Januar verabschiedet.<br />

1997 kam Dr. Ulrich Aumann als Chefarzt<br />

der Koloproktologie an das St. Walburga-<br />

Krankenhaus. Zuvor war als Chefarzt in<br />

Balve tätig gewesen, und sein guter Ruf<br />

eilte ihm bereits voraus, als er nach<br />

Meschede kam. Viele Patienten folgten<br />

Aumann ins Hochsauerland, nur um sich<br />

von ihm behandeln zu lassen. Er baute<br />

<strong>die</strong> Koloproktologie im St. Walburga-<br />

Krankenhaus auf und machte sie erst zu<br />

der leistungsstarken und angesehen<br />

Abteilung, <strong>die</strong> sie heute ist. 14 Jahre lang<br />

setzte er alles daran, seine Abteilung<br />

medizinisch und technisch auf dem neues -<br />

ten Stand zu halten, um seinen Patienten<br />

<strong>die</strong> bestmögliche Behandlung und seinen<br />

Mitarbeitern ein attraktives Arbeitsumfeld<br />

zu bieten.<br />

M I T - M E N S C H E N<br />

Zwei Führungskräfte verabschiedet<br />

Zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Chefarzt<br />

war er auch jahrelang als Qualitätsmanagementleiter<br />

tätig. Hier leistete er regelrechte<br />

Pionierarbeit, als er das gesamte<br />

Krankenhaus 2005 erfolgreich zur Zertifizierung<br />

führte. Sein großes Ziel war es<br />

stets, ein Darmzentrum zu gründen. Dieses<br />

Ziel verlor er nie aus den Augen. So<br />

trug er schließlich durch seinen unermüdlichen<br />

Einsatz Ende 2010 maßgeblich zur<br />

Gründung des Darmzentrums Hochsau-<br />

erland bei, was sein Ansehen nicht nur<br />

unter seinen medizinischen Kollegen<br />

nochmals gesteigert hat. Seine Idee war<br />

es auch, das Zentrum von der Deutschen<br />

Krebsgesellschaft zertifizieren zu lassen.<br />

Walter Kuhlmeyer ist zwar keine 14 Jahre<br />

im Amt gewesen, doch was er in seinen<br />

zweieinhalb Jahren als Geschäftsführer<br />

erreicht hat, kann sich trotzdem sehen<br />

lassen. 2008 wurde er zur Unterstützung<br />

von Helmut Krampe ins Haus geholt,<br />

damit alle angefangenen Projekte bis zu<br />

dessen Ruhestand zu Ende gebracht werden<br />

konnten. Kuhlmeyer hat sich schwerpunktmäßig<br />

um strukturelle Änderungen<br />

im St. Walburga-Krankenhaus gekümmert.<br />

Prozesse wurden optimiert, um das<br />

Krankenhaus noch besser am Markt zu<br />

behaupten. Dazu gehörten <strong>die</strong> Zusammenlegung<br />

der Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />

mit der Koloproktologie zu einer<br />

modernen und leistungsstarken Abteilung,<br />

aber auch <strong>die</strong> Gründung des Darmzentrums<br />

Hochsauerland.<br />

Beide Führungskräfte, sowohl Aumann<br />

als auch Kuhlmeyer, zeichneten sich<br />

durch ihre offene und ehrliche Art gegenüber<br />

ihren Mitarbeitern aus. Für jedes<br />

Anliegen hatten sie ein offenes Ohr. Fachlich<br />

stets kompetent und menschlich nahbar<br />

waren sie beliebte Vorgesetzte.<br />

Die Betriebsleitung des St. Walburga-<br />

Krankenhauses und <strong>die</strong> Geschäftsführung<br />

der <strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong> Krankenhausträgergesellschaft<br />

dankten den beiden<br />

für ihren Einsatz und wünschten<br />

ihnen für <strong>die</strong> Zukunft alles Gute. Sonja Buske<br />

EINBLICK(E) | 41


M I T - M E N S C H E N<br />

Neue Fachärztin für Neurologie<br />

Augustahospital<br />

Dr. Spill-Askeridis nimmt <strong>die</strong> Glückwünsche der Betriebsleitung entgegen (v. l.):<br />

Hans-Bernhard Lammers, Priv.-Doz. Dr. Michael Haupts, Joachim Weidemann.<br />

Seit Ende Januar hat das Augustahospital<br />

eine neue Fachärztin für<br />

Neurologie. Dr. Petra Spill-Askeridis<br />

bestand am 22.1. ihre Prüfung der Facharztweiterbildung.<br />

Die Freude darüber<br />

war der Betriebsleitung und natürlich der<br />

frischgebackenen Fachärztin selber deutlich<br />

anzumerken. Die Betriebsleitung gratulierte<br />

ihr im Namen aller Mit ar -<br />

beiter ganz herzlich. Janine Hübner bat<br />

<strong>die</strong> neue Fachärztin zum Interview.<br />

Einblick(e): Erzählen Sie uns bitte etwas<br />

über Ihre Facharztweiterbildung.<br />

Dr. Spill-Askeridis: Schon damals, als ich<br />

vor 18 Jahren nach der Universität hier im<br />

Anja Rapos ist neue Geschäftsführerin<br />

St. Walburga-Krankenhaus<br />

Zum ersten Mal in der Geschichte<br />

des St. Walburga-Krankenhauses<br />

leitet eine Frau <strong>die</strong> Geschicke der<br />

Klinik: Die 43-jährige Anja Rapos hat zum<br />

1. Januar <strong>die</strong> Nachfolge von Helmut<br />

Krampe angetreten, der Mitte 2010 in<br />

den Ruhestand verabschiedet wurde.<br />

Walter Kuhlmeyer, der 2008 als zweiter<br />

Geschäftsführer ins St. Walburga-Krankenhaus<br />

geholt wurde, um <strong>die</strong> zahlrei-<br />

42 | EINBLICK(E)<br />

Augustahospital meine erste Stelle antrat,<br />

war <strong>die</strong> Weiterbildung zur Fachärztin für<br />

Neurologie eines meiner Ziele. Doch es<br />

kommt ja manchmal anders als man<br />

denkt. So habe ich eine relativ lange Zeit<br />

beruflich eine Pause eingelegt, um mich<br />

der Erziehung meiner Kinder zu widmen,<br />

und war anschließend in den Bereichen<br />

„Innere“ und „Psychiatrie“ tätig. Als ich<br />

dann vor zwei Jahren wieder an das Augus -<br />

tahospital und damit auch zurück in <strong>die</strong><br />

Neurologie gewechselt bin, stellte <strong>die</strong>s für<br />

mich <strong>die</strong> Gelegenheit dar, wieder an meine<br />

Weiterbildung als Fachärztin für Neurologie<br />

anzuknüpfen… und sie dann mit <strong>die</strong>ser<br />

Prüfung erfolgreich zu beenden.<br />

chen von Krampe geplanten Projekte bis<br />

zu dessen Ruhestand umzusetzen, hat<br />

das Haus mit Ablauf seines Vertrages<br />

Ende 2010 wieder verlassen.<br />

Rapos kommt gebürtig aus Dortmund<br />

und hat auch dort Betriebswirtschaft stu<strong>die</strong>rt.<br />

Zudem absolvierte sie zum Einstieg<br />

in das Berufsleben ein Traineeprogramm<br />

für angehende Führungskräfte beim<br />

Einblick(e): Was bedeutet es eigentlich,<br />

Fachärztin zu sein?<br />

Dr. Spill-Askeridis: Wissen Sie, <strong>die</strong> Facharztweiterbildung<br />

ist ja ein Prozess. Dass<br />

heißt, man ist nicht nach der Prüfung von<br />

heute auf morgen Fachärztin, sondern<br />

man entwickelt sich über <strong>die</strong> Jahre dahin.<br />

Die Prüfung ist lediglich der Abschluss der<br />

Weiterbildung und bestätigt, dass man<br />

<strong>die</strong> Anforderungen, <strong>die</strong> an einen Facharzt<br />

gestellt werden, erfüllt.<br />

Einblick(e): Können Sie das konkretisieren?<br />

Dr. Spill-Askeridis: Der Kern der Weiterbildung<br />

ist, dass man zum eigenverantwortlichen<br />

Arbeiten befähigt wird. Als<br />

Facharzt ist man in der Lage, seine Patienten<br />

selbstständig zu betreuen und zu entscheiden,<br />

was <strong>die</strong>se aus medizinischer<br />

Sicht z. B. für eine Behandlung benötigen.<br />

So kann man sich z. B. auch nur als<br />

Arzt niederlassen, wenn man eine Weiterbildung<br />

zum Facharzt absolviert hat.<br />

Einblick(e): Wie <strong>geht</strong> es für Sie jetzt<br />

nach Ihrem Facharzt weiter?<br />

Dr. Spill-Askeridis: Ich freue mich natürlich,<br />

dass ich <strong>die</strong>sen Schritt geschafft<br />

habe. Aber damit ist mein Lernen noch<br />

nicht beendet. Mein Ziel für <strong>die</strong> Zukunft<br />

ist, weitere Qualifikationen zu erwerben<br />

und mich noch weiter zu spezialisieren.<br />

Einblick(e): Vielen Dank für das Ge -<br />

spräch.<br />

Berufsbildungswerk Deutscher Krankenhäuser<br />

e. V. Seit mehreren Jahren ist sie<br />

zudem Mitglied im Fachausschuss Krankenhauspolitik<br />

und -finanzierung des<br />

Katholischen Krankenhausverbands<br />

Deutschland (KKVD) und seit 2009 ist sie<br />

ebenfalls im Finanzausschuss des KKVD.<br />

Berufliche Wirkungsstätten waren unter<br />

anderem das Krankenhaus für Sportver


Anja Rapos (M.) wurde vom Haus und vom Träger begrüßt und empfangen.<br />

Neuer Chefarzt der Thoraxchirurgie<br />

Clemenshospital<br />

Chefarztwechsel in der Thoraxchirurgie:<br />

PD Dr. Rainer Bieselt hat<br />

sich in den wohl ver<strong>die</strong>nten Ruhestand<br />

verabschiedet und seinem Nachfolger<br />

Prof. Dr. Peter Feindt das Feld überlassen.<br />

Der 51-jährige Feindt stammt gebürtig<br />

aus Dortmund und hat in Bochum und<br />

später an der Universität des Saarlandes<br />

Physik, Medizin und Philosophie stu<strong>die</strong>rt.<br />

Weitere Stationen während seiner medizinischen<br />

Laufbahn waren Homburg/Saar<br />

und Düsseldorf. Er ist Facharzt für Herzchirurgie<br />

und hat <strong>die</strong> Anerkennung sowie<br />

<strong>die</strong> Weiterbildungsbefugnis für den<br />

Schwerpunkt Thoraxchirurgie. Zuletzt<br />

war er als Stellvertretender Direktor der<br />

Klinik für Thorax- und Kardiovaskulare<br />

Chirurgie der Universität Düsseldorf tätig.<br />

Prof. Feindt ist Mitglied verschiedener<br />

Fachgesellschaften, unter anderem ge -<br />

hört er der Deutschen Gesellschaft für<br />

Thoraxchirurgie sowie der Europäischen<br />

Gesellschaft für Herz- und Thoraxchirurgie<br />

an. Zudem schreibt er für diverse<br />

internationale Fachzeitschriften, und ist<br />

seit 2007 sogar Herausgeber der Zeitschrift<br />

für Herz-, Thorax- und Gefäßchir-<br />

urgie. Der verheiratete Vater zweier Kinder<br />

ist Preisträger des Innovationswettbewerbs<br />

zur Förderung der Medizintechnik<br />

des Bundesministeriums für Bildung und<br />

Forschung. Die Auszeichnung erhielt er<br />

1999 für seine Innovation „Herzmanschette<br />

zur Unterstützung der Herzfunktion“.<br />

Im Clemenshospital möchte Feindt insbesondere<br />

den Schwerpunkt auf endosko-<br />

M I T - M E N S C H E N<br />

letzte Hellersen, <strong>die</strong> Paracelsus-Klinik<br />

Hemer und in den letzten 17 Jahren <strong>die</strong><br />

St. Barbara-Klinik Hamm <strong>GmbH</strong>, in der<br />

sie das Controlling aufgebaut und geleitet<br />

hat. Hier war sie zuletzt auch als Stellvertretende<br />

Verwaltungsdirektorin und<br />

Prokuristin tätig.<br />

Das St. Walburga-Krankenhaus hat Rapos<br />

mit seinem Gesamtbild überzeugt. Rapos<br />

konnte während ihrer Tätigkeit in Hamm<br />

tiefe Einblicke nicht nur in betriebs- und<br />

finanzwirtschaftliche Bereiche, sondern<br />

auch in Gebiete wie Personalwesen und<br />

Patientenverwaltung gewinnen. Diese<br />

Erfahrungen möchte sie in Meschede einbringen.<br />

Sonja Buske<br />

pische Lungenoperationen und eine verbesserte<br />

interdisziplinäre Versorgung von<br />

Patienten im zertifizierten Lungenkrebszentrum<br />

des Clemenshospitals setzen.<br />

Der 51-jährige ist für seine neue Aufgabe<br />

bereits nach Münster gezogen, und freut<br />

sich, wenn seine Familie zum Ende des<br />

Schuljahres nachkommt. Sonja Buske<br />

EINBLICK(E) | 43


M I T - M E N S C H E N<br />

Prof. Dr. Uta Schick leitet Klinik für Neurochirurgie<br />

Clemenshospital<br />

Die Betriebsleitung des Clemenshospitals<br />

konnte am 1. Januar<br />

eine neue Chefärztin begrüßen:<br />

Prof. Dr. Uta Schick leitet <strong>die</strong> Klinik für<br />

Neurochirurgie.<br />

Schick hat in Heidelberg, München und<br />

San Francisco Medizin stu<strong>die</strong>rt, ihre Facharztausbildung<br />

in Frankfurt am Main<br />

absolviert und war sieben Jahre als Leitende<br />

Oberärztin in Duisburg tätig. 2005<br />

hat sie als externe Habilitandin an der<br />

Universität Münster als erste Frau <strong>die</strong><br />

Lehrberechtigung für Neurochirurgie<br />

erhalten, und kennt <strong>die</strong> Stadt daher<br />

bereits aus <strong>die</strong>ser Zeit.<br />

Zuletzt war sie als Geschäftsführende<br />

Oberärztin und Stellvertretende Klinik -<br />

direktorin für Hirntumor-, Schädelbasis -<br />

chirurgie und vaskuläre Neurochirurgie<br />

(Chirurgie der Hirngefäße) am Universitätsklinikum<br />

Heidelberg tätig.<br />

Professor Schick ist Mitglied verschiedener<br />

Fachgesellschaften, unter anderem<br />

gehört sie dem Beirat der europäischen<br />

Gesellschaft für Schädelbasischirurgie<br />

und der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie<br />

an. Ferner hat sie zahlreiche<br />

Buchkapitel in deutschen und europäischen<br />

Lehrbüchern sowie großen Standardwerken<br />

in den USA geschrieben.<br />

Für ihre Arbeit im Clemenshospital hat sie<br />

sich das Ziel gesetzt, <strong>die</strong> mikrochirurgisch<br />

Uwe Zorn ist neuer Chefarzt der Chirurgie<br />

Silbernes Skalpell zur Amtseinführung<br />

St. Walburga-Krankenhaus<br />

Mit Posaunenklängen und vielen<br />

guten Wünschen wurde der<br />

neue Chefarzt der Allgemein-,<br />

Viszeralchirurgie und Koloproktologie,<br />

Uwe Zorn, am 26. Januar offiziell in sein<br />

Amt eingeführt. Der Geschäftsführer der<br />

<strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong> Krankenhausträger-<br />

Gregor Hellmons (r.) überreichte<br />

Uwe Zorn ein silbernes Skalpell.<br />

44 | EINBLICK(E)<br />

qualitativ hochwertige Arbeit des Vorgängers<br />

insbesondere bei den Akustikusneurinomen<br />

(Hörnervtumoren) fortzuführen,<br />

und darüber hinaus weitere neue<br />

Akzente im Bereich der Schädelbasis- und<br />

Orbitachirurgie (Chirurgie der Augenhöhle)<br />

zu setzen. Schwerpunktmäßig kann<br />

jetzt zusätzlich das gesamte operative<br />

Spektrum bei Tumoren mit Sehnervenkompression<br />

angeboten werden. Selbstverständlich<br />

wird das übrige Spektrum<br />

der Neurochirurgie in gewohnter Weise<br />

vorgehalten werden. Eine besondere<br />

Expertise liegt ferner in der Kinderneurochirurgie<br />

sowie der minimal invasiven<br />

Wirbelsäulenchirurgie vor.<br />

Die 46-jährige Medizinerin ist für ihre<br />

neue Aufgabe gerne nach Münster gezogen<br />

und bezeichnet Münster auch bereits<br />

als lebenswerteste Stadt. Die Betriebsleitung<br />

des Clemenshospitals ist sich sicher,<br />

mit Prof. Uta Schick eine hervorragende<br />

neue Leitung für <strong>die</strong> Neurochirurgie<br />

gefunden zu haben. Sonja Buske


gesellschaft, Gregor Hellmons, überreichte<br />

ihm sogar ein silbernes Skalpell, symbolisch<br />

für möglichst viele kommende<br />

OP-Einsätze. Über <strong>die</strong> bereits gut funktionierende<br />

Zusammenarbeit zwischen der<br />

Klinik und den niedergelassenen Ärzten<br />

äußerte sich Dr. Friedhelm Schmitten,<br />

Vorsitzender des Ärztevereins Meschede,<br />

positiv in seinem Grußwort.<br />

Der 49-jährige Uwe Zorn kommt gebürtig<br />

aus Neuweilnau im Taunus und hat in<br />

Frankfurt am Main Medizin stu<strong>die</strong>rt.<br />

Berufliche Wirkungsstätten waren das St.<br />

Johannes Hospital in Neheim-Hüsten und<br />

das Klinikum Dortmund, wo er zuletzt als<br />

Leitender Oberarzt tätig war. Er ist Facharzt<br />

für Chirurgie mit der Schwerpunktbezeichnung<br />

Viszeralchirurgie. Besondere<br />

Examensfeier für 21 Auszubildende<br />

Raphaelsklinik<br />

Nach 2100 Theorie- und 2500 Praxisstunden<br />

sowie schriftlichen,<br />

mündlichen und praktischen Prüfungen<br />

haben 21 Auszubildende an der<br />

Zentralschule für Gesundheitsberufe St.<br />

Hildegard, Standort Raphaelsklinik, <strong>die</strong><br />

dreijährige Ausbildung zur Gesundheitsund<br />

Krankenpflegerin sowie zum<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger erfolgreich<br />

abgeschlossen. Die staatliche Prüfung<br />

fand am 10. März unter dem Vorsitz<br />

von Dr. Sigrid Bullinger als Vertreterin des<br />

Gesundheitsamtes statt.<br />

Während einer Feierstunde verwies der<br />

Geschäftsführer der Raphaelsklinik darauf,<br />

dass in einer Wissensgesellschaft das<br />

Lernen nie aufhöre. Der Pflegedirektor<br />

Manfred Fehrenkötter wünschte den jungen<br />

Absolventen, dass sie auch weiterhin<br />

„neugierig, kritisch und engagiert“ bleiben<br />

mögen.<br />

M I T - M E N S C H E N<br />

Qualifikationen besitzt er in der laparoskopischen<br />

Chirurgie, <strong>die</strong> er im Klinikum Dortmund<br />

als Verantwortlicher betreut und an<br />

nahezu allen Organen durchgeführt hat.<br />

Daher möchte er <strong>die</strong>se auch im St. Walburga-Krankenhaus<br />

etablieren, genauso<br />

wie <strong>die</strong> Chirurgie des Mast- und Dickdarms.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt soll <strong>die</strong><br />

Schilddrüsenchirurgie werden. Sonja Buske<br />

Über das hervorragende Ergebnis ihrer<br />

Prüfungen freuten sich Eva Becker, Christin<br />

Flammer, Ann-Christin Friemel, Pavel<br />

Gross, Anthony Grunert, Lena Hinken,<br />

Lars Hinze, Manuel Hüls, Kathrin Lansing,<br />

Miriam Lehrmann, Sabine Mausolf, Anthea<br />

Mawick, Christina Niehoff, Anna<br />

Pfaff, Marian Porwoll, Katharina Reining,<br />

Rebecca Roß, Christian Rüther, Leonie<br />

Schirwitz, Katharina Schudy und Katja<br />

Thies. Michael Bührke<br />

EINBLICK(E) | 45


M I T - M E N S C H E N<br />

Verabschiedung von Schwester Xaveris<br />

Augustahospital<br />

Nach 42 Jahren Tätigkeit im Augus ta -<br />

hospital Anholt war es am<br />

28.4.2011 soweit. Es kam, was<br />

irgendwann leider kommen musste: der<br />

letzte Tag des aktiven Arbeitslebens von<br />

Schwester Xaveris.<br />

Sr. Xaveris kam in das Augustahospital,<br />

als <strong>die</strong>ses noch keine zwei Jahre in<br />

Betrieb war, am 26. April 1969. Zu der<br />

Zeit war es noch ein Krankenhaus mit<br />

einer Hauptabteilung Innere Medizin und<br />

einigen Belegabteilungen mit Betten für<br />

<strong>die</strong> Chirurgie, Gynäkologie, Geburtshilfe<br />

und Hals-Nasen-Ohren. Ihr Dienst begann<br />

zunächst auf der Station I für Innere<br />

Medizin. Ab 1974 wurde Sr. Xaveris<br />

Arbeitsplatz auf Geheiß der Ordensleitung<br />

an <strong>die</strong> Pforte verlegt, wo sie <strong>die</strong> folgenden<br />

37 Jahre unermüdlich wirkte.<br />

Ihr Tag begann, wenn <strong>die</strong> meisten sich<br />

noch einmal gemütlich im Bett umdrehten.<br />

Und wenn der Wecker so manchen<br />

zum zweiten Mal daran erinnerte, dass<br />

man doch endlich aufstehen sollte, dann<br />

war Sr. Xaveris schon im Augustahospital<br />

unterwegs: Sie öffnete Eingangstüren,<br />

durchlüftete <strong>die</strong> Eingangshalle von den<br />

teils nächtlichen Qualmorgien im Raucherraum<br />

und teilte schon <strong>die</strong> Zeitungen<br />

für <strong>die</strong> Patienten auf den einzelnen Stationen<br />

aus. Sie sorgte dafür, dass <strong>die</strong> Statistiken<br />

in den richtigen Fächern lagen<br />

und bereitete morgens alles für <strong>die</strong> Pforte<br />

vor. Wenn <strong>die</strong> Mitarbeiter nach und<br />

nach im Augustahospital eintrafen, wurden<br />

sie stets mit einem freundlichen und<br />

lächelnden Gesicht empfangen, denn<br />

schlechte Laune kannte man bei Sr. Xaveris<br />

nicht. Gleiches galt für „Krankfeiern“,<br />

<strong>die</strong>ser Begriff war ihr ebenfalls gänzlich<br />

unbekannt. Lediglich gut drei Wochen im<br />

Jahr verließ sie das Augustahospital und<br />

erholte sich im Sauerland, ihrem Geburtsort,<br />

und wanderte mit zwei ihrer Mitschwestern<br />

im Gebiet von Assinghausen<br />

umher.<br />

Sr. Xaveris hatte mehrere Ordenskleider<br />

zur Auswahl, aber eigentlich sah man sie<br />

nur in ihrem Lieblingsoutfit, dem weißen<br />

Ordenskleid, was gleichbedeutend mit<br />

Arbeitskittel ist. Auch an den Wochenen-<br />

46 | EINBLICK(E)<br />

den zog sie meistens ihr weißes Kleid<br />

nicht aus. Sie befreite dann <strong>die</strong> Eingangstür<br />

von Spinnen, <strong>die</strong> Blumen wurden<br />

abgestaubt und gegossen, und Käfer, <strong>die</strong><br />

sich schon mal in <strong>die</strong> Blumenkübel verirrt<br />

hatten, wurden wieder an <strong>die</strong> frische Luft<br />

transportiert. ... doch nach all den Jahren<br />

des unermüdlichen Wirkens war jetzt <strong>die</strong><br />

Zeit angebrochen, sich zurück zu ziehen<br />

und in den Ruhestand zu gehen.<br />

Der letzte Arbeitstag von Sr. Xaveris im<br />

Augustahospital wurde daher gebührend<br />

begangen. In der Cafeteria des Hauses<br />

erwarteten Sr. Xaveris sowohl sämtliche<br />

Mitarbeiter der Verwaltung, der Betriebsleitung<br />

und der Pforte als auch eine festlich<br />

gedeckte Tafel. Doch das war nicht<br />

<strong>die</strong> einzige Überraschung: Unbemerkt<br />

von Sr. Xaveris war es gelungen, ihre Ver-<br />

wandten aus dem Sauerland und Mitschwestern<br />

zur ihrer Verabschiedung einzuladen.<br />

Das erste Erstaunen von Sr.<br />

Xaveris wich schnell großer Freude und<br />

einer überschwänglichen Begrüßung.<br />

Nachdem alle Überraschungsgäste fest<br />

umarmt worden waren, richtete Herr<br />

Lammers Worte des Dankes an Sr. Xaveris:<br />

Er blickte in <strong>die</strong> Vergangenheit und stellte<br />

fest, dass im Jahr 1969 viele bedeutende<br />

Ereignisse stattgefunden hatten:<br />

Das Gesetz der Lohnfortzahlung für<br />

Arbeiter wurde eingeführt.<br />

Der erste Mensch betrat den Mond.<br />

Der Vatikan reformierte <strong>die</strong> Messe (das<br />

„Vater unser“ endet seit <strong>die</strong>ser Zeit mit<br />

dem protestantischen Nachsatz „denn<br />

dein ist das Reich und <strong>die</strong> Kraft und <strong>die</strong><br />

Herrlichkeit in Ewigkeit“).


Die offizielle Vorschrift entfällt, das Frauen<br />

beim Kirchenbesuch ihren Kopf be -<br />

decken müssen.<br />

Sr. Xaveris wurde nach Anholt versetzt.<br />

Herr Lammers betonte ihr Engagement<br />

und ihre Erfahrung mit Veränderungen<br />

im Augustahospital sowohl in personeller<br />

Hinsicht als auch in der EDV-gestützten<br />

Technologie. „Bei der ersten Telefonanlage<br />

mussten noch Verbindungen zu den<br />

Stationen gestöpselt werden, und heute<br />

ist der schnellste PC und Drucker für Sie<br />

nicht schnell genug“, so Lammers. Er<br />

sprach ihr als Geschäftsführer und im<br />

Namen der Betriebsleitung seinen Dank<br />

für ihren unermüdlichen Einsatz aus. Sie<br />

habe mit dafür gesorgt, dass das Augus -<br />

tahospital heute mit zu den bekanntes ten<br />

neurologischen Fachkliniken in Deutsch-<br />

land gehöre. Ihre Sorge und Fürsorge, <strong>die</strong><br />

in Bezug auf <strong>die</strong> Patienten immer an<br />

erster Stelle für Sr. Xaveris stand, zeichnete<br />

sie aus, auch wenn er sich oft darüber<br />

geärgert habe, wenn ihr <strong>die</strong> Arbeit für<br />

und am Patienten wichtiger war als Tage<br />

religiöser Orientierung. Doch nun sei <strong>die</strong><br />

Phase des „sich Ausruhens“ gekommen.<br />

Er sei aber überzeugt, dass sie in ihrem<br />

Konvent schnell eine kleine und neue<br />

Aufgabe finden werde.<br />

Als Dankeschön des Augustahospitals<br />

überreichte Herr Lammers Sr. Xaveris<br />

einen Gutschein für ein ausgiebiges Essen<br />

und Trinken im Urlaub mit ihren Mitschwestern<br />

und ihrer Familie im Dollenhof.<br />

Anschließend richtete <strong>die</strong> Leitung der<br />

Pforte, Amalia Ernsten, ebenfalls einige<br />

Worte an Sr. Xaveris. Als Sr. Xaveris vor<br />

einigen Monaten bekannt gegeben habe,<br />

dass sie mit 70 Jahren aufhören möchte,<br />

habe man es erst nicht glauben wollen.<br />

„Sr. Xaveris ohne Pforte und <strong>die</strong> Pforte<br />

ohne Sr. Xaveris? Das <strong>geht</strong> doch gar<br />

nicht“, sagte Frau Ernsten. Dass jetzt der<br />

Zeitpunkt gekommen sei, an dem es Realität<br />

werde, könne sie immer noch nicht<br />

glauben und stimme sie und alle Kollegen<br />

sehr traurig. Sr. Xaveris habe viele Dinge<br />

erledigt, ohne dass das QM-gesteuerte<br />

Haus jemals dafür Formulare wie Dienst-<br />

M I T - M E N S C H E N<br />

anweisungen, Verfahrensanweisungen<br />

o. ä. ausgestellt habe. Vieles werde erst<br />

nach ihrem Ausscheiden auffallen, wenn<br />

etwas auf einmal nicht mehr erledigt<br />

werde. Sie hoffe, dass Sr. Xaveris sich<br />

jetzt aber auch mal Zeit nehmen und <strong>die</strong><br />

Einladung der Mitarbeiter an der Pforte<br />

zum Eis oder ins Café annehmen werde.<br />

Frau Ernsten endete damit, dass sie Sr.<br />

Xaveris alles erdenklich Gute und vor<br />

allem Gesundheit wünschte und hofft,<br />

dass sie noch oft auf ein Pläuschen vorbeikommt.<br />

Die ganze Zeit war nicht zu übersehen,<br />

wie sehr <strong>die</strong> Worte und <strong>die</strong> Anwesenheit<br />

ihrer Mitschwestern und Verwandten Sr.<br />

Xaveris rührten. Als dann noch <strong>die</strong> Pfleger<br />

und Krankenschwestern der Stationen<br />

mit besten Wünschen für <strong>die</strong> Zukunft<br />

und Blümchen auftauchten, hörte man<br />

von der eh schon so zurückhaltenden Sr.<br />

Xaveris gar nichts mehr.<br />

Den Abschluss der Feierlichkeiten bildete<br />

ein Verabschiedungsessen mit Spargel,<br />

Schweinefilet, Salzkartoffeln, Kartoffelplätzen,<br />

Nachtisch und Kaffee, bei dem<br />

sich der Küchenleiter Bernd Ulrich Kock<br />

am Brink und sein Team zu Ehren Sr.<br />

Xaveris besonders viel Mühe gegeben<br />

hatten. Janine Hübner<br />

EINBLICK(E) | 47


M I T - M E N S C H E N<br />

Gleich dreimal 60. Ordensjubiläum<br />

Augustahospital<br />

Drei mal 60 Jahre Ordensprofess,<br />

Tag für Tag, Jahr für Jahr Dienst<br />

am Menschen durch eine so lange<br />

Zeit, ist ein Zeichen, das für sich spricht,<br />

das eine eigene Sprache entwickelt.<br />

Die Jubilarinnen.<br />

Schwester M. Orlanda, Schwester M.<br />

Redigundis und Schwester M. Verula<br />

können in <strong>die</strong>sem Jahr auf 60 Jahre<br />

gelebte Barmherzigkeit zurückblicken.<br />

Am Dienstag, 3. Mai, wurde aus <strong>die</strong>sem<br />

Anlass ein Fest gefeiert und den Schwes -<br />

tern für ihren Dienst gedankt.<br />

Den Festgottes<strong>die</strong>nst in der Krankenhauskapelle<br />

zelebrierte Pfarrer Peter<br />

Lucas. Er stellte seine Ansprache unter<br />

das Wort: „Christus hat keine Hände, nur<br />

unsere Hände, um seine Arbeit heute zu<br />

tun. Er hat keine Füße, nur unsere Füße,<br />

um Menschen zu führen. Er hat keine<br />

Hilfe, nur unsere Hilfe, um Menschen zu<br />

retten. Wir sind Gottes Botschaft, in<br />

48 | EINBLICK(E)<br />

Taten und Worten geschrieben.“ Er dankte<br />

den Jubilarinnen, dass sie zur Hand<br />

Christi wurden, um seine Arbeit heute zu<br />

tun, dass sie seine Hilfe wurden, um Gottes<br />

Botschaft in Taten und Worten jenem<br />

zu verkünden, zu denen sich der Heiland<br />

in besonderer Weise hingezogen fühlt, zu<br />

den Kindern und den Kranken.<br />

Die musikalische Gestaltung des Gottes<strong>die</strong>nstes<br />

übernahmen <strong>die</strong> Chöre aus Isselburg<br />

und Anholt unter ihrem Leiter Gün -<br />

ther Rösen.<br />

Anschließend brachten <strong>die</strong> Sängerinnen<br />

und Sänger in der Vorhalle des Wohnheims<br />

noch ein Ständchen. In froher<br />

Runde wurde gesungen und geplaudert.<br />

Viele Gratulanten, darunter Schwester M.<br />

Bernwarde, Generalrätin aus Münster,<br />

Pfarrer Winkel aus Anholt und Mitarbeiter<br />

aus dem Augustahospital sprachen<br />

den Jubilarinnen ihre Glückwünsche aus.<br />

Am Nachmittag traf sich <strong>die</strong> Festgemeinde<br />

zu einer „Brotstunde“. In einem<br />

modernen Märchen hörten wir, dass der<br />

Geschmack und der Duft von frischem<br />

Brot Zeichen für Heimat und Geborgen-<br />

heit sind. Die musikalische Begleitung<br />

übernahmen Schwester Waltraud-Maria<br />

und Frau Lies aus Dülmen.<br />

Zum Abschluss des Tages trafen sich dann<br />

alle zur Vesper, <strong>die</strong> mit Orgel (Schwester<br />

M. Ferdinande aus Kevelaer) und Flötenmusik<br />

noch besonders feierlich war.<br />

Damit endete der von Dank und Jubel<br />

erfüllte Tag.<br />

Am folgenden Nachmittag, zur Kaffeestunde,<br />

spielte ein Flötentrio auf.<br />

Den Jubilarinnen wünschen wir, dass sie<br />

<strong>die</strong>sen Tag noch lange in Erinnerung<br />

behalten und sich gerne daran erinnern.<br />

Sr. Maria Voß<br />

Mitarbeiterin der Pforte


M I T - M E N S C H E N<br />

25. Dienstjubiläum des Pflegedirektors<br />

Augustahospital<br />

Sein 25. Dienstjubiläum feierte Joachim<br />

Weidemann, der Pflegedirektor<br />

des Augustahospitals, am Mittwoch,<br />

1. Juni. Gemeinsam mit der Be -<br />

triebsleitung, der Oberin des Schwesternkonvents,<br />

der Mitarbeitervertretung und<br />

mit seinen Abteilungsleitern wurde das<br />

Ereignis gebührend begangen.<br />

Seinen Dienst trat Herr Weidemann am<br />

1. Juni 1986 als Krankenpfleger an. Bis<br />

1997 gelang es ihm, sich über <strong>die</strong> Stationsleitung<br />

bis zum stellvertretenden Pflegedirektor<br />

weiter zu entwickeln. Als er<br />

dann 2002 <strong>die</strong> Nachfolge von Sr. Sieglind<br />

als Pflegedirektor antrat, wurde er gleichzeitig<br />

auch Mitglied in der Betriebsleitung.<br />

In all den Jahren seit seiner Ernennung<br />

hat er tatkräftig an der Umsetzung vieler<br />

großer Projekte mitgewirkt. Die Entwicklung<br />

und Einführung von Pflegestandards,<br />

<strong>die</strong> Übernahme des Issel Pflege-<br />

Der Jubilar mit den Gratulanten.<br />

<strong>die</strong>nstes von der Glocken Apotheke<br />

sowie <strong>die</strong> Einführung eines Qualitätsmanagement-Systems<br />

sind nur einige Beispiele.<br />

Besonders wichtig war und ist<br />

Herrn Weidemann bis heute <strong>die</strong> fachliche<br />

Weiterentwicklung seiner Pflegekräfte.<br />

Sei es der Besuch von Qualifikationslehrgängen<br />

oder <strong>die</strong> schnelle und umfangreiche<br />

Vermittlung von Erlerntem, der Pflegedirektor<br />

sorgt immer für neuen Input<br />

und Entwicklungsmöglichkeiten bei seinen<br />

Mitarbeitern.<br />

Der Ehrentag startete pünktlich um 11.30<br />

Uhr mit einem Sektempfang in der Cafeteria<br />

des Hauses. Die Feierlichkeiten eröffnete<br />

der Geschäftsführer Hans-Bernhard<br />

Lammers mit einer Ansprache. Er blickte<br />

auf <strong>die</strong> vergangenen 25 Jahre und <strong>die</strong><br />

Entwicklungen von Joachim Weidemann<br />

zurück. Im Namen der Betriebsleitung<br />

dankte ihm der Geschäftsführer für sein<br />

Wirken und seine Leistung. Ebenso sprach<br />

er Barbara Weidemann für <strong>die</strong> langjährige<br />

Unterstützung ihres Mannes seinen herzlichen<br />

Dank aus. Mit den Worten „Sie, lieber<br />

Herr Weidemann, haben noch viele<br />

Jahre Arbeit vor sich. Für eine weiterhin<br />

gute Zeit, mit viel Engagement, mit viel<br />

Weitblick wünschen wir Ihnen alles Gute<br />

und vor allem Gottes Segen“, beendete<br />

Lammers seine Rede.<br />

Im Anschluss erhielt der Jubilar Blumensträuße,<br />

einen Präsentkorb mit Wein und<br />

anderen Spezialitäten sowie <strong>die</strong> Ehrennadel<br />

in Silber des Deutschen Caritasverbandes<br />

für seine 25 Jahre Arbeit im<br />

Diens te der Caritas.<br />

Den kulinarischen Teil der Veranstaltung<br />

bildete das warme Buffet, das von der<br />

Küche des Augustahospitals saisongerecht<br />

mit Spargel angerichtet wurde.<br />

Janine Hübner<br />

EINBLICK(E) | 49


M I T - M E N S C H E N<br />

Clemenshospital: Jubilare 1. Halbjahr 2011<br />

Ruhestand:<br />

Dr. Rainer Bieselt<br />

Inge Polzin<br />

Nora Hankmann<br />

Helmut Hobeling<br />

Helga Köster<br />

40 Jahre<br />

Elisabeth Pitz<br />

30 Jahre<br />

Petra Stöppeler<br />

Gisela Beeck<br />

Gabriele Rosen<br />

25-jährige<br />

Dienstjubiläen<br />

50 | EINBLICK(E)<br />

25 Jahre<br />

Elisabeth Linnemann<br />

Monika Mersmann<br />

Schwester Marianne<br />

Martina Pegel<br />

Heike Paul<br />

Barbara Adrian<br />

Thomas Pricking<br />

Monika Renneke<br />

Jutta Bolin<br />

Gudula Jansing<br />

Raphaelsklinik: Jubilare 1. Halbjahr 2011<br />

45 Jahre<br />

Norbert Beisemann<br />

40 Jahre<br />

Roswitha Scharner<br />

30 Jahre<br />

Marie-Luise Schwaf<br />

25 Jahre<br />

Dagmar Hövelmeyer<br />

20 Jahre<br />

Maria Bültel-Hilkmann<br />

Gabriele Frake<br />

Michaela Stolper<br />

Stefan Averbeck<br />

Claudia Brüggen<br />

Waltraud Butt<br />

Torsten Dietze<br />

Carolin Kalthegener<br />

St. Walburga-Krankenhaus: Jubiläen 2011<br />

Silvia Krick<br />

Anke Sehrbrock<br />

20 Jahre<br />

Anke Radke<br />

Jutta Harenberg<br />

Schwester Engeltrud<br />

Beate Mens<br />

Klaus Menzel<br />

Maren Veenker<br />

Susanne Bordewick<br />

Dr. med. Jörg-Richard<br />

Staemmler<br />

Marcus Diederichs<br />

Christiane Hahnebeck<br />

Eva-Marie Davids<br />

Michaele Rump<br />

15 Jahre<br />

Regina Burmann<br />

Cornelia Gesenhues<br />

Joanna Wilczok<br />

Eva van der Veen<br />

Jörg Czwikla<br />

Verena Edling<br />

Sandra Meusel<br />

Detlef Schütt<br />

Christian Schüttler<br />

Elke Strietholt<br />

Gerlinde Lichtnecker<br />

Bettina Keseberg<br />

10 Jahre<br />

Nicole Eichholz<br />

Christine van Dülmen<br />

Monika Haas<br />

Anke Ueberwasser-Nehus<br />

Magdalene Protzek<br />

Doris Spielvogel<br />

Ulrich Steinkamp<br />

Cordula Stöcker<br />

Julia van Zoest<br />

Carsten Bäumer<br />

Ralf Dickmann<br />

Christiane Biegler<br />

Stephanie Möhl<br />

Jörg Waltersmann<br />

Ursula Windoffer<br />

10 Jahre<br />

Veronika Brühl<br />

Christiane Ewers<br />

Olga Bossauer<br />

Irmgard Hakenes<br />

Ursula Dahlhaus<br />

Petra Gövert<br />

Miriam Krude<br />

Gudrun Schmitz<br />

Iris Lücke<br />

Foto: Sonja Buske<br />

Yvonne Chrudina<br />

Margot Fraune<br />

Nicole Umlauf<br />

Miriam Burmann<br />

Barbara Lehnert<br />

Inga Jansen<br />

Reciha Sengör<br />

Kristin Groß-Bölting<br />

Monika Hemsing<br />

Marion Koch<br />

Martina Apffelstaedt<br />

Christoph Marquart<br />

Anne-Kathrein<br />

Pyschny-Bleser<br />

Serpil Calik<br />

Maximilian Paulisch<br />

Johannes Südfeld<br />

Roswitha Denker<br />

Liisa Kolu-Pollack<br />

Schwester Jesmin


Augustahospital<br />

Betriebsfest<br />

30. September 2011, 20 Uhr<br />

Unter dem Thema „Western im Augus -<br />

tahospital“ findet das jährliche<br />

Betriebsfest in der Scheune Beusing-<br />

Terhorst statt.<br />

Clemenshospital<br />

12. Münsteraner<br />

Dialog<br />

17. September 2011, 9 bis 13 Uhr<br />

Die Klinik für Unfallchirurgie, Orthopä<strong>die</strong>,<br />

Handchirurgie und Sportmedizin<br />

lädt zusammen mit der Ärztekammer<br />

Westfalen-Lippe zur Fortbildung<br />

„Aus alt macht neu? – Therapeutische<br />

Optionen bei Patienten in der zweiten<br />

Lebenshälfte“ ein.<br />

Letzte Patienten -<br />

visite in 2011<br />

4. Oktober 2011, 19 Uhr<br />

Die letzte Patientenvisite des Jahres<br />

hält Prof. Dr. Hans-Joachim Muhs,<br />

Chefarzt der Frauenklinik, unter dem<br />

Motto: „Damit auch der 3. Lebensabschnitt<br />

gelingt: Die reife Frau mit<br />

modernen und dynamischen Ansprüchen.“<br />

Die Visite findet im Vortragssaal in der<br />

4. Etage statt und ist natürlich kostenlos.<br />

<strong>Misericordia</strong><br />

IBF-Programm<br />

Das Programmheft der innerbetrieblichen<br />

Fortbildung wird ab sofort nicht<br />

mehr in gedruckter Form verteilt, sondern<br />

nur noch als Datei im Inter- und<br />

Intranet abrufbar sein.<br />

Raphaelsklinik<br />

Nacht der Museen<br />

und Galerien<br />

3. September 2011<br />

Wieder ist <strong>die</strong> Galerie in der Raphaelsklinik<br />

bis Mitternacht in der „Nacht<br />

der Museen und Galerien“ für <strong>die</strong><br />

Öffentlichkeit geöffnet, <strong>die</strong>smal mit<br />

der Ausstellung „access all areas“ des<br />

Fotografen Markus Hauschild. Interessierte<br />

haben um 19.30 Uhr <strong>die</strong> Gelegenheit,<br />

an einer Führung des Künstlers<br />

durch <strong>die</strong> Ausstellung teilzunehmen.<br />

Ausstellungs -<br />

eröffnung<br />

„Johanna Sandau –<br />

Farbalance“<br />

6. Oktober 2011<br />

Um 19 Uhr wird im Foyer der Raphaelsklinik<br />

<strong>die</strong> Ausstellung „Farbalance“<br />

der Bochumer Künstlerin Johanna<br />

Sandau eröffnet. Jeder Interessierte ist<br />

herzlich eingeladen. Besonders schön<br />

wäre es, viele Kolleginnen und Kollegen<br />

begrüßen zu dürfen!<br />

Öffentliches<br />

Informationsforum:<br />

Arthrose<br />

26. November 2011<br />

Das beliebte Informationsforum unter<br />

der moderierenden Leitung des Jour-<br />

St. Walburga-Krankenhaus<br />

75. Jubiläum<br />

A U S B L I C K<br />

nalisten Manfred Erdenberger <strong>geht</strong> in<br />

<strong>die</strong> nächste Runde. Thema <strong>die</strong>smal:<br />

Arthrose. Zahlreiche Experten informieren<br />

in Podiumsgesprächen umfassend<br />

über <strong>die</strong> verbreitete Volkskrankheit.<br />

Begleitet wird <strong>die</strong> Veranstaltung<br />

von einer groß angelegten Messe.<br />

Das 75. Jubiläum wird am 9. September<br />

mit geladenen Gästen im Rahmen<br />

eines Festakts begangen, am 11. September<br />

findet ein Tag der offenen Tür<br />

für <strong>die</strong> Bevölkerung statt, und am 16.<br />

September lädt <strong>die</strong> Betriebsleitung<br />

alle aktiven und ehemaligen Mitarbeiter<br />

zum Betriebsfest unter dem Motto<br />

„Oktoberfest“ ein.<br />

Die Einblick(e)-Redaktion dankt allen<br />

Schreibern, Fotografen, Korrektur -<br />

lesern und sonstigen Unterstützern<br />

<strong>die</strong>ser Ausgabe. Wir wünschen Ihnen<br />

schöne Sommerferien und melden<br />

uns wieder kurz vor dem Weihnachtsfest!<br />

EINBLICK(E) | 51


<strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong><br />

KRANKENHAUSTRÄGERGESELLSCHAFT<br />

Düesbergweg 128<br />

48153 Münster<br />

Telefon 0251.91937-0<br />

Telefax 0251.91937-6377<br />

mail@misericordia.de<br />

www.misericordia.de<br />

Die Kranken häuser der <strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Krankenhaus träger gesell schaft sind das Augustahospital<br />

Anholt, das Clemenshospital Münster,<br />

<strong>die</strong> Raphaelsklinik Münster und das St. Walburga-<br />

Krankenhaus Meschede.<br />

Qualität und Kompetenz im Zeichen der Barmherzigkeit.

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