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Urlaubszeit: Wohin geht die Reise? - Misericordia GmbH ...

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W E I T B L I C K<br />

Zur Begrüßung bereiten Schüler aus<br />

Meschede ein deutsches Frühstück vor<br />

und es wurde gemeinsam gefrühstückt.<br />

Nach dem Frühstück stellten <strong>die</strong> Mescheder<br />

Schüler <strong>die</strong> theoretische Ausbildung<br />

und <strong>die</strong> Krankenhäuser vor, in denen sie<br />

ihre praktische Ausbildung absolvieren.<br />

Nachdem <strong>die</strong> Übersetzerin viele Fragen<br />

beantwortet hatte, stellten <strong>die</strong> rumänischen<br />

Gäste ihr Land und ihre Ausbildung<br />

vor. Hier wurden einige Unterschiede<br />

zur Ausbildung in Deutschland fest-<br />

Operationen auf dem Bauernhof waren an der Tagesordnung<br />

Clemenshospital<br />

Es klingt wie aus einem Spielfilm aus<br />

alten Zeiten: Der Chirurg Dr. Franz<br />

Schölling läuft zu Fuß von Münster<br />

nach Senden, führt dort auf einem Hof<br />

eine Operation am offenen Bauch durch,<br />

und holt auf dem Rückweg in einer<br />

Scheune ein Baby auf <strong>die</strong> Welt. Unmöglich?<br />

Unrealistisch? Horrorscenario? Nicht<br />

für Schölling, genauer gesagt Geheimrat<br />

Dr. Franz Schölling. Er war einer der<br />

ersten großen münsterschen Chirurgen,<br />

und seine Geschichte macht einem<br />

bewusst, wie weit <strong>die</strong> Medizin und <strong>die</strong><br />

Infrastruktur heute eigentlich sind.<br />

Bernhard Kurzen blättert in alten Zeitungsartikel<br />

und Fotos. Er ist der Besitzer<br />

von Gut Wewel in Senden, und hat beim<br />

Aufräumen jede Menge Dokumente über<br />

den Geheimrat gefunden, seinen Ur-<br />

Großonkel. Diese ganzen Erinnerungsstücke<br />

brachte er nun zur Pressestelle des<br />

Clemenshospitals. „Wäre das nicht für<br />

Ihre Mitarbeiter interessant?“, fragte er.<br />

Und ob! Und so entstand <strong>die</strong>se Geschichte,<br />

<strong>die</strong> auch gleich großen Anklang in den<br />

Lokalzeitungen fand.<br />

Der Geheimrat fing 1891 als Chefarzt der<br />

chirurgischen Abteilung des Clemenshospitals<br />

Münsters an, und führte um 1895<br />

als erster Arzt in Westfalen eine Bauch-<br />

Operation durch. Was heute Standard ist,<br />

war damals ein Meilenstein. Doch noch<br />

viel erstaunlicher war für heutige Verhältnisse,<br />

dass er viele Operationen nicht<br />

etwa im Krankenhaus, sondern auf Bauernhöfen<br />

oder in Scheunen durchführte.<br />

34 | EINBLICK(E)<br />

gestellt wie zum Beispiel unterschied -<br />

liche Ausbildungsvergütungen oder<br />

Arbeitszeiten.<br />

Nach <strong>die</strong>sem Austausch hatten <strong>die</strong> Gäste<br />

aus Rumänien noch <strong>die</strong> Gelegenheit, bei<br />

einer Krankenhausführung das St. Walburga-Krankenhaus<br />

kennen zu lernen.<br />

Dr. Marian Fernbach, Oberarzt im<br />

Mescheder Krankenhaus und gebürtig<br />

aus Rumänien, brachte der Gruppe das<br />

deutsche Gesundheitssystem näher.<br />

Bernhard Kurzen hat viele Erinnerungen an „Onkel Rat“.<br />

Denn <strong>die</strong> Landärzte im weiten Münsterland<br />

schätzten den Geheimrat sehr und<br />

baten ihn oft um Hilfe. Der Weg ins Krankenhaus<br />

war weit und für viele nicht zu<br />

schaffen. Auch mangelte es den Bürgern<br />

oftmals an Geld. Der gutmütige „Onkel<br />

Rat“, wie er von vielen liebevoll genannt<br />

wurde, machte sich also des Öfteren zu<br />

Fuß auf den Weg in <strong>die</strong> umliegenden<br />

Nachdem sich <strong>die</strong> Gruppe in der Cafeteria<br />

gestärkt hatte, wurde der Tag in einer<br />

Abschlussrunde reflektiert. Zum Schluss<br />

bekamen <strong>die</strong> deutschen Schüler und <strong>die</strong><br />

Kursleiterin Heidi Lessig interessante, landestypische<br />

Geschenke aus Rumänien.<br />

Ann-Kathrin Vollmers<br />

Schülerin der Kurses April 09-12<br />

an der Krankenpflegeschule<br />

am St. Walburga-Krankenhaus Meschede<br />

Bauernschaften und behandelte <strong>die</strong><br />

Kranken kostenlos.<br />

Nicht selten kam er dann auch auf Gut<br />

Wewel in Senden vorbei, das von seinem<br />

Bruder bewirtschaftet wurde. Gemeinsam<br />

gingen <strong>die</strong> Männer dann auf <strong>die</strong><br />

Jagd, rauchten Pfeife, und abends lief<br />

Onkel Rat den ganzen Weg wieder<br />

zurück nach Münster. Auch später, als er

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