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Urlaubszeit: Wohin geht die Reise? - Misericordia GmbH ...

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scher auf der Welt, <strong>die</strong> trotz Klimawandel<br />

und Erderwärmung noch stetig weiter<br />

wachsen. Regelmäßig kalbt der Gletscher,<br />

d. h. unter ohrenbetäubendem<br />

Getöse brechen immer wieder meterhohe<br />

Eisstücke ab und stürzen in den smaragdgrünen<br />

Lago Argentino. Ausflugsboote<br />

können sich deswegen nur bis ca.<br />

300 m der Wand nähern, sonst erleben<br />

sie nach Abbruch eines Stückes einen<br />

gefährlichen Mini-Tsunami.<br />

Wild und rau setzt sich das Panorama im<br />

Nationalpark „Torres del Paine“ auf der<br />

chilenischen Seite Patagoniens fort. Paine<br />

heißt in der Sprache der Mapuche-Indianer<br />

„himmelblau“, Torres del Paine also<br />

„Türme des blauen Himmels“. Mächtige<br />

Granitfelsen erheben sich über eine<br />

gewaltige Seenplatte, <strong>die</strong> in allen erdenklichen<br />

Blau- und Grüntönen erstrahlt.<br />

Felszinnen, Gletscher, Eisberge und Wasserfälle<br />

bilden zusammen ein einzigarti-<br />

ges Naturschauspiel. Dazu begegnete mir<br />

Patagoniens üppige Tierwelt. Überall kam<br />

ich auf Tuchfühlung mit den Laufvögeln<br />

Nandus, den lamaartigen Guanacos und<br />

bin beeindruckt vom majestätischen Flug<br />

des Kondors.<br />

Der letzte Abschnitt meiner <strong>Reise</strong> brachte<br />

mich wieder mit dem Flugzeug auf das<br />

sagenumwobene Feuerland, <strong>die</strong> größte<br />

Insel Südamerikas. Der portugiesische<br />

Entdeckungsreisende Magellan durchquerte<br />

<strong>die</strong> Seestraße zwischen <strong>die</strong>ser<br />

Insel und dem Festland auf der Suche<br />

nach dem Seeweg nach In<strong>die</strong>n und nannte<br />

sie „Tierra del Fuego“, Feuerland, nach<br />

den vielen Feuern, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Einheimischen<br />

als Orientierungsfeuer hier entzündet<br />

hatten. Ich landete in der Stadt Ushuaia,<br />

<strong>die</strong> sich selbst als <strong>die</strong> südlichste Stadt der<br />

Welt bezeichnet, allerdings in Konkurrenz<br />

mit dem chilenischen Puerto Williams<br />

liegt. Ich glaube, man hat sich mittlerweile<br />

insoweit geeinigt, dass Ushuaia <strong>die</strong><br />

südlichste Stadt und Puerto Williams das<br />

südlichste Dorf ist. Beide trennt der Beagle<br />

Kanal, der den Atlantik mit dem Pazifik<br />

verbindet. Benannt wurde der Kanal<br />

nach dem Forschungsschiff HMS Beagle,<br />

mit dem Robert FitzRoy <strong>die</strong> Wasserstraße<br />

1831 entdeckte. FitzRoy, nach dem auch<br />

das Bergmassiv benannt ist, war fünf<br />

Jahre lang der Kommandant des Forschungsreisenden<br />

Charles Darwin.<br />

Auf dem Schiff im Beagle Kanal schnupperte<br />

ich <strong>die</strong> Luft der großen Entdecker<br />

Christian Haug in Feuerland.<br />

D U R C H B L I C K<br />

und wünschte mir, ich könnte einfach<br />

weiter in <strong>die</strong> Antarktis fahren, <strong>die</strong> nur<br />

noch 1000 km weit weg ist. Doch ein<br />

letzter Ausflug in den Nationalpark Feuerland<br />

mit kleinen Wanderungen und<br />

dem Besuch des südlichsten Postamtes<br />

der Welt beendete meine <strong>Reise</strong> durch<br />

Patagonien und Feuerland. Von dort aus<br />

schickte ich mir selbst eine Karte nach<br />

Hause und ließ mir einen Stempel vom<br />

„Land am Ende der Welt“ in den Pass<br />

drücken.<br />

Nach so vielen Natureindrücken und<br />

menschenleeren Regionen war Buenos<br />

Aires, über das <strong>die</strong> Rückreise nach<br />

Deutschland unweigerlich ging, echt eine<br />

Herausforderung und kam einem Kulturschock<br />

gleich. Ich hoffte ein bisschen,<br />

dass <strong>die</strong> südamerikanische Gelassenheit<br />

mich in der Zwischenzeit erfasst hatte<br />

und tröstete mich bei einer letzten „Parrillada“,<br />

dem argentinischen Grill, mit<br />

einem herrlich zarten Rindersteak und<br />

einem Glas Malbec. Nicht nur für seine<br />

raue Landschaft und den Tango, sondern<br />

auch für sein gutes Fleisch und seine<br />

Weine ist Argentinien bekanntermaßen<br />

und nicht umsonst berühmt.<br />

Wie dem auch sei, es ging nach Hause<br />

und ich freute mich auf den Sommer…<br />

den ich (wie anfangs berichtet) in<br />

Deutschland verbringe. Aber zumindest<br />

übers Wochenende <strong>geht</strong> es dann auch<br />

mal nach Holland. Christian Haug<br />

Oberarzt, Augustahospital<br />

EINBLICK(E) | 9

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