14.12.2012 Aufrufe

Kristallklar - Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung

Kristallklar - Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung

Kristallklar - Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Natur und Landschaft<br />

22<br />

Verwunschen, verwachsen, verzaubert<br />

<strong>Bodensee</strong>-<strong>Wasserversorgung</strong> · <strong>Kristallklar</strong> 2012 · Heft 105<br />

Die Sipplinger Steiluferlandschaft lockt viele Naturliebhaber an<br />

Großes Bild:<br />

Bei Wanderungen durch die<br />

Sipplinger Steilufer landschaft<br />

lassen sich noch viele unberührte<br />

Plätze und gefährdete Pflanzenarten<br />

entdecken<br />

Kleines Bild oben:<br />

Die so genannten „Magerwiesen“<br />

an den Steilhängen haben nur einen<br />

geringen, mageren Bewuchs, dafür<br />

aber eine Vielzahl von Blumen<br />

Kleines Bild unten:<br />

Immer wieder sind mitten im<br />

Wald Felsen zu sehen, die an vergangene<br />

Urzeiten erinnern<br />

Kommt man nach Sipplingen,<br />

zieht zuerst der weite Blick über den<br />

Überlinger See den Gast in seinen Bann.<br />

Landeinwärts beherrscht der Sipp lin -<br />

ger Berg die Szenerie, der sich ohne<br />

Übergang 300 Höhenmeter über den<br />

See erhebt. Bewaldete Steilhänge strecken<br />

ihre halbrunden Ausläufer dem<br />

See zu, tief eingeschnittene Wasser -<br />

läu fe, die sogenannten Tobel, und hell<br />

leuchtende Molassefelsen prägen das<br />

Bild dieser einzigartigen Landschaft.<br />

Der beeindruckende Hödinger Tobel ist<br />

bis zu 115 Meter tief in die steilen Mo -<br />

lassefelsen eingeschnitten. Bei ei ner<br />

Wan derung durch die dunkle, feuchte<br />

Schlucht grüßen Türkenbund und Silberblatt<br />

von den bemoosten Fels wän den.<br />

Es ist nicht viel Platz zwischen See und<br />

Berg, und so zieht sich Sipplingen ein<br />

gutes Stück den Hang hinauf. Zwi -<br />

schen dem Dorf und den Wäldern des<br />

Steilhangs liegen die Obstgärten. Be -<br />

rühmt ist Sipplingen für seinen Kir -<br />

schen anbau. Die süßen Früchte heißen<br />

hier „Kriese“ und werden im Ort zu<br />

Hochprozentigem veredelt.<br />

Auf den flachen, nach Süden gewandten<br />

Steillagen findet man die artenreichen<br />

Magerwiesen. Im Frühjahr strahlen<br />

die gelben Sonnenröschen, Zy pres -<br />

sen wolfsmilch, und der Hufeisenklee.<br />

Bis in den Sommer hinein blühen selte<br />

ne Orchideen wie das Knabenkraut<br />

und verschiedene Enziane.<br />

Markante Felswände aus heller Mo las -<br />

se unterbrechen das Grün des Waldes.<br />

Sie stammen aus Zeiten, als der Bo -<br />

den seeraum noch von tropischen Mee -<br />

ren und Seen bedeckt war – die Ab la -<br />

ge rungen sieht man heute als Felsen<br />

rund um den Überlinger See. Auf den<br />

sonnigen, warmen Felssimsen finden<br />

spe ziell angepasste Pflanzen und In -<br />

sek ten ihren Lebensraum.<br />

Um diese einzigartige Landschaft zu<br />

erhalten und zu unterhalten, wurde<br />

die „Sipplinger Steiluferlandschaft“ zu<br />

einem Gemeinschaftsprojekt der Ge -<br />

mein de Sipplingen, der Stiftung Na -<br />

tur schutzfonds Baden-Württemberg<br />

und der Heinz-Sielmann-Stiftung. Das<br />

Projekt unterstützt die Landnutzer und<br />

Grundstücksbesitzer bei der Pflege der<br />

steilen Lagen, damit das landschaftliche<br />

Kleinod in Zukunft erhalten bleibt.<br />

Die wertvollen Blumenwiesen müssen<br />

jährlich gemäht und abgeräumt werden.<br />

Auf nicht genutzten Flächen aber<br />

macht sich niederes Buschwerk breit,<br />

und die Artenvielfalt der Pflanzen und<br />

Tiere schwindet. Die Beweidung der<br />

Hänge mit Schafen oder Ziegen verhindert<br />

dies.<br />

Dem See einmal den Rücken zu kehren<br />

und auf einer Wanderung durch blumenreiche<br />

Wiesen und Obstgärten entlang<br />

der steilen Sipplinger Hänge die<br />

faszinierende Ausblicke auf den Bo den -<br />

see und die nahen Alpen zu ge nießen,<br />

ist ein Erlebnis. Und auf den Bän ken<br />

entlang der gut beschilderten Wan -<br />

derwege ist immer ein Plätzchen frei.<br />

www.sipplingen.de<br />

23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!