Elbe-Flut – DFV fordert Konsequenzen - Bundesamt für ...
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BBev öö llke rrungg sss sss cchu ttz tttz 2 4 ///20002 //20002<br />
8<br />
Politik und Gesellschaft<br />
Die Hochwasserkatastrophe<br />
Erfahrungen <strong>–</strong> Analysen <strong>–</strong> <strong>Konsequenzen</strong><br />
von Albrecht Broemme, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes<br />
Deutscher Feuerwehrverband legt erste Hochwasseranalyse vor<br />
Vor allem in den Bereichen Organisation und Kommunikation hat die Hochwasserkatastrophe<br />
vom August Mängel aufgezeigt oder bekannte Probleme bestätigt. Das hat eine Nachbesprechung<br />
von 26 Feuerwehr-Führungskräften auf Initiative des Deutschen Feuerwehrverbandes<br />
(<strong>DFV</strong>) ergeben. Der <strong>DFV</strong> hat nach dem Treffen eine erste Analyse vorgelegt.<br />
„Mit der schnellen Aufarbeitung wollen wir die Weichen richtig stellen — <strong>für</strong> einen Katastrophenschutz<br />
aus einem Guss mit effizienten Führungsstrukturen, <strong>für</strong> bessere Warn- und Informationssysteme<br />
und eine bessere Vorbereitung der Bevölkerung“, sagt Bernd Pawelke, Vizepräsident<br />
des Deutschen Feuerwehrverbandes (<strong>DFV</strong>). Pawelke hat die Auswertung gemeinsam mit<br />
<strong>DFV</strong>-Vizepräsident Albrecht Broemme moderiert. Broemme und Pawelke sprachen mit Beteiligten<br />
aus elf Ländern — vom Gruppenführer bis zum Leitenden Branddirektor. Auch Vertreter von<br />
Ministerien wirkten an der Hochwasseranalyse mit.<br />
Der <strong>DFV</strong> <strong>fordert</strong> insbesondere Verbesserungen in der Stabsarbeit, die Einführung des Digitalfunks<br />
ohne andere Einschnitte bei den Feuerwehren, den Aufbau eines Warnsystems, die Stärkung<br />
der Selbsthilfe und eine herausgehobene Rolle der Zentralstelle <strong>für</strong> Zivilschutz. Wie schon<br />
nach den Anschlägen vom 11. September dringt der <strong>DFV</strong> darauf, die Zuständigkeiten effizienter<br />
zu regeln. Pawelke: „Die strikte Trennung von Bundeskompetenzen beim Zivilschutz als Teil der<br />
Verteidigung und Länderkompetenzen beim Katastrophenschutz muss aufgehoben werden.“<br />
Nachfolgend ist die <strong>DFV</strong>-Analyse im Wortlauf dokumentiert. sö<br />
Auf Initiative des <strong>DFV</strong> wurde<br />
am 12. September 2002 in<br />
Berlin eine bundesweite Auswertung<br />
der Erfahrungen zum<br />
Hochwassereinsatz der Feuerwehren<br />
vom August 2002<br />
durchgeführt. Der Teilnehmerkreis<br />
setzte sich aus unterschiedlichen,<br />
am Einsatz beteiligten<br />
Führungskräften aller<br />
Führungsebenen der Feuerwehren<br />
im <strong>DFV</strong> zusammen.<br />
Ziel war, neben einer ersten<br />
Einsatzanalyse, <strong>Konsequenzen</strong><br />
<strong>für</strong> zukünftige Feuerwehreinsätze<br />
bei Katastrophen zu ziehen.<br />
Feuerwehren in<br />
Deutschland<br />
In Deutschland gibt es insgesamt<br />
26.000 Feuerwehren:<br />
99 Berufsfeuerwehren, 900<br />
Werkfeuerwehren, 25.000 Freiwillige<br />
Feuerwehren sowie<br />
17.200 Jugendfeuerwehren. Ak-<br />
tiv sind insgesamt 1.100.000<br />
freiwillige Feuerwehrangehörige,<br />
40 000 hauptamtliche Kräfte<br />
(davon 26.700 in Großstädten,<br />
7.300 in Firmen und 6.000<br />
bei Freiwilligen Feuerwehren)<br />
sowie 256.000 Mitglieder von<br />
Jugendfeuerwehren.<br />
Täglich und rund um die<br />
Uhr im Dienst sind circa 8.000<br />
Berufsfeuerwehrangehörige<br />
und hauptamtliche Kräfte der<br />
Freiwilligen Feuerwehren. Zwischen<br />
Flensburg und Garmisch-Partenkirchen<br />
sind innerhalb<br />
von fünf Minuten<br />
rund 400.000 Feuerwehrleute<br />
einsatzbereit, weitere 200.000<br />
innerhalb von einer Stunde.<br />
Damit ist die flächendeckende<br />
Gefahrenabwehr durch die<br />
Feuerwehr in Deutschland sichergestellt.<br />
Für überregionale<br />
Einsätze sind innerhalb von<br />
acht Stunden mindestens<br />
60.000 Feuerwehrmänner und<br />
-frauen abmarschbereit.<br />
Der Hochwassereinsatz<br />
Während des Hochwassers<br />
an der <strong>Elbe</strong> und ihren Nebenflüssen<br />
waren circa 40.000 Feuerwehrangehörige<br />
eingesetzt,<br />
sie stellten somit das größte<br />
Kontingent aller <strong>Flut</strong>helfer.<br />
Die örtlichen Kräfte wurden<br />
durch Einheiten aus ganz<br />
Deutschland unterstützt.<br />
Der Hochwassereinsatz begann<br />
<strong>für</strong> die zuerst betroffenen<br />
Feuerwehren am 12. August<br />
2002, die letzten Einsatzstellen<br />
waren Mitte September 2002<br />
beendet. Über die unmittelbare<br />
Gefahrenabwehr hinaus sind<br />
weiterhin noch Aufräumungsund<br />
Aufbauarbeiten zu leisten.<br />
Fazit: Die Feuerwehren waren<br />
auch bei diesem Katastrophen-<br />
Einsatz die zuerst und bis zuletzt<br />
eingesetzten Einheiten.<br />
Dieser größte Einsatz der<br />
Nachkriegszeit war erfolgreich.<br />
Er hat die Leistungsfähigkeit