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Elbe-Flut – DFV fordert Konsequenzen - Bundesamt für ...

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40<br />

<strong>Flut</strong>katastrophe:<br />

Feuerwehrleute<br />

kamen als Erste und<br />

gingen als Letzte<br />

Von der ersten Minute an<br />

standen Deutschlands Feuerwehren<br />

im Kampf gegen das<br />

Hochwasser — und die meisten<br />

rückten auch als letzte Helfer<br />

wieder ab. Mehr als 40.000<br />

Männer und Frauen waren<br />

zeitgleich bei der <strong>Flut</strong>katastrophe<br />

an <strong>Elbe</strong>, Donau und den<br />

Nebenflüssen im Einsatz. Wie<br />

<strong>für</strong> andere Organisationen<br />

auch war es der größte Einsatz<br />

in der Nachkriegsgeschichte.<br />

Er stellte sogar die Bekämpfung<br />

der Waldbrandkatastrophe<br />

in Niedersachsen 1975<br />

noch in den Schatten.<br />

Schon am 15. August waren<br />

bundesweit mindestens 21.500<br />

Feuerwehrleute in Rettungsak-<br />

Deutscher Feuerwehrverband<br />

das größte aktive Hilfskontingent.<br />

Allein in Sachsen waren<br />

zwei von drei <strong>Flut</strong>helfern Feuerwehrleute.<br />

Erst am 22. August<br />

entspannte sich die Lage<br />

so weit, dass die Zahl der Feuerwehrleute<br />

auf insgesamt<br />

15.000 reduziert werden konnte.<br />

Information von Öffentlichkeit<br />

und Feuerwehr-Angehörigen,<br />

Koordinierung zahlreicher<br />

Hilfsangebote, eine Kameradschaftshilfe<br />

<strong>für</strong> selbst betroffene<br />

Einsatzkräfte sowie<br />

die zeitnahe Auswertung dieser<br />

beispiellosen Katastrophe waren<br />

die Arbeitsschwerpunkte<br />

des Deutschen Feuerwehrverbandes<br />

(<strong>DFV</strong>). Drei <strong>DFV</strong>-Vorstandsmitglieder<br />

informierten<br />

sich an Einsatzabschnitten in<br />

verschiedenen Ländern: die Vizepräsidenten<br />

Bernd Pawelke,<br />

Ralf Ackermann und Hans-Pe-<br />

Nahmen an dem Spitzengespräch des <strong>DFV</strong> mit dem DStGB teil (v.l.): Hans-Peter Kröger,<br />

Uwe Lübking, Jörg Bülow, Herbert Becker, Dr. Gerd Landsberg, Albrecht Broemme, Gerald<br />

Schäuble und Rudolf Römer. (Foto: sö)<br />

tionen, Schutzmaßnahmen<br />

und Aufräumarbeiten engagiert.<br />

In der größten Aktion<br />

seit Bestehen der Bundesrepublik<br />

Deutschland kamen Einsatzkräfte<br />

und Spezialgerät der<br />

Feuerwehren aus allen Teilen<br />

Deutschlands den 64 betroffenen<br />

Kreisen und kreisfreien<br />

Städten zu Hilfe. Bemerkenswert<br />

ist das Engagement der<br />

Länder Bayern und Brandenburg,<br />

die trotz eigener Hochwasserlagen<br />

Kräfte in andere<br />

Regionen entsandten. Die<br />

Feuerwehren stellten damit<br />

ter Kröger. In enger Abstimmung<br />

mit den Landesvorsitzenden<br />

Siegfried Bossack<br />

(Sachsen), Günter Sievers<br />

(Sachsen-Anhalt) und Hans<br />

Graulich (Niedersachsen) begleiteten<br />

Sie intensiv die Entwicklung<br />

der Lage. Vizepräsident<br />

Pawelke führte dabei<br />

auch Gespräche mit Bundespräsident<br />

Johannes Rau, dem<br />

Ministerpräsidenten von Sachsen,<br />

dem Regierenden Bürgermeister<br />

von Berlin und den<br />

Innenministern von Bayern<br />

und Brandenburg.<br />

Präsident Gerald Schäuble<br />

rief zu einer „Kameradschaftshilfe<br />

<strong>Flut</strong>“ auf: Die Stiftung<br />

„Hilfe <strong>für</strong> Helfer“ sammelt<br />

Gelder <strong>für</strong> Feuerwehrleute, die<br />

ihr eigenes Hab und Gut nicht<br />

in Sicherheit bringen konnten,<br />

weil sie sich selbst im Einsatz<br />

befanden (Konto 112 02, Sparkasse<br />

Fulda, BLZ 530 501 80).<br />

Schäuble: „Zeigte sich im Einsatzgeschehen<br />

bereits eine beispiellose<br />

Solidarität, so soll<br />

auch durch einen finanziellen<br />

Beitrag den durch die Katastrophe<br />

selbst zu Schaden gekommenenFeuerwehr-Angehörigen<br />

wirksame und unbürokratische<br />

Hilfe zu Teil werden.“<br />

Für Einsatzkräfte vor Ort<br />

vermittelte der <strong>DFV</strong> <strong>für</strong> die<br />

Aufräumarbeiten unter anderem<br />

12.000 Paar Handschuhe<br />

(gestiftet von MSA Auer) und<br />

10.000 Atemschutzmasken (gestiftet<br />

von der Dräger Saftey<br />

AG). Im Internet richtete der<br />

Verband eine aktuelle, zusammenfassendeLagedarstellung<br />

ein; <strong>für</strong> die Information<br />

der Medien ging er eine Kooperation<br />

mit „news aktuell“,<br />

einem Dienst der Deutschen<br />

Presse-Agentur, ein.<br />

Noch während der letzten<br />

Einsatztätigkeiten in den <strong>Flut</strong>gebieten<br />

erörterte der <strong>DFV</strong>-<br />

Vorstand bei einem Spitzengespräch<br />

mit dem Deutschen<br />

Städte- und Gemeindebund<br />

(DStGB) die <strong>Konsequenzen</strong><br />

aus der Hochwasser-Katastrophe.DStGB-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Gerd Landsberg<br />

und <strong>DFV</strong>-Präsident Schäuble<br />

stellten gemeinsam fest: „Insbesondere<br />

bei der dauerhaften<br />

Finanzierung der Gefahrenabwehr<br />

gibt es trotz des Antiterrorpakets<br />

weiter dringenden<br />

Handlungsbedarf. Deutschlands<br />

Feuerwehren kämpfen<br />

nach unseren Schätzungen mit<br />

einem Investitionsstau in dreistelliger<br />

Millionenhöhe.“ Landsberg<br />

ergänzte: „Wir sind von einer<br />

hinreichenden Vorsorge<br />

meilenweit entfernt. Viele<br />

Fahrzeuge sind total veraltet.<br />

Für den Katastrophenschutz<br />

brauchen wir eine neue Ausrichtung<br />

vor dem Hintergrund

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