Elbe-Flut – DFV fordert Konsequenzen - Bundesamt für ...
Elbe-Flut – DFV fordert Konsequenzen - Bundesamt für ...
Elbe-Flut – DFV fordert Konsequenzen - Bundesamt für ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
BBev öö llke rrungg sss sss cchu ttz 4 ///20002<br />
44<br />
Fünf Jahre nach dem Oderhochwasser<br />
versinkt halb<br />
Deutschland erneut in den<br />
<strong>Flut</strong>en. Trauriges Jubiläum:<br />
Land unter entlang der <strong>Elbe</strong><br />
und ihren Zuflüssen, Katastrophenalarm<br />
auch an der Donau.<br />
Die Johanniter helfen<br />
überall, über 1500 sind im Einsatz.<br />
Montag, 12. August. Döbeln<br />
an der Mulde, 60 Kilometer<br />
vor Leipzig. Der Kat-<br />
astrophenschutzbeauftragte<br />
des Landesverbandes Sachsen<br />
in Leipzig, Ralf Machtenberg,<br />
rückt mit seinen Johannitern<br />
Richtung Döbeln aus. Alles<br />
Ehrenamtliche, die zwei Wochen<br />
von Arbeit und Schule<br />
freigestellt sind. Große Teile<br />
Döbelns stehen unter Wasser.<br />
Stromausfall. Zu den ersten<br />
Gebäuden, die die Mulde einnimmt,<br />
gehört das Arbeitsamt.<br />
Dann folgt ein Supermarkt.<br />
Deospray und Shampooflaschen<br />
treiben in der<br />
<strong>Flut</strong>. Das Wasser dringt in die<br />
alte Kirche vor. Einen Meter<br />
vor dem Altar bleibt es ste-<br />
Johanniter-Unfall-Hilfe<br />
Wenn die <strong>Flut</strong> kommt<br />
1.500 Johanniter im Einsatz<br />
hen... Machtenberg hat den<br />
Auftrag, gemeinsam mit den<br />
Döbelner und Hoyerswerdaer<br />
Johannitern sowie den Helfern<br />
aus Aue-Schwarzenberg 4.000<br />
Bewohner und Einsatzkräfte<br />
mit Essen zu versorgen. 90<br />
Prozent der Lebensmittel sind<br />
Spenden: Von Eintopf-Konserven<br />
über Hähnchenschenkel<br />
und Bockwürsten bis hin zu<br />
Schokolade und Getränken.<br />
Machtenberg: „Wir spüren die<br />
Dankbarkeit der Menschen.<br />
Wenn wir den Opfern der<br />
Katastrophe unser warmes Essen<br />
austeilten, hat mancher geweint.<br />
Weil da jemand war, der<br />
sich um ihn kümmerte.“ Die<br />
Kooperation mit anderen Organisationen<br />
klappt gut, da jeder<br />
seine Aufgaben kennt.<br />
Man hilft einander, mischt<br />
sich aber nicht ein: Die Johanniter<br />
verpflegen, die Feuerwehr<br />
evakuiert, pumpt Keller<br />
leer, das DRK macht den Sanitätsdienst,<br />
das THW räumt<br />
den Schutt weg. „Wenn das<br />
Wasser bis zum Hals steht,<br />
hilft das Gelernte zwar, aber<br />
nicht alles läuft ganz schulmä-<br />
ßig ab,“ meint Machtenberg.<br />
Am Dienstag tritt um 17 Uhr<br />
in Dessau der Krisenstab zusammen,<br />
eine Stunde später<br />
wird Katastrophenalarm ausgelöst.<br />
Ein Stadtteil ist überschwemmt,<br />
5.000 Menschen<br />
müssen ihre Wohnungen verlassen.<br />
Über 50.000 Liter Öl<br />
laufen aus, die <strong>Flut</strong> reißt Pestizide<br />
mit. Die JUH-Geschäftsstelle,<br />
nur 500 Meter von der<br />
<strong>Elbe</strong> entfernt, ist bedroht.<br />
Nebenan in Bitterfeld steht ei-<br />
Notarzt<br />
Harald Genzwürker<br />
aus Mannheim<br />
war in Dessau<br />
im Einsatz<br />
<strong>–</strong> noch hält<br />
der Deich.<br />
ne Kindertagesstätte der Johanniter<br />
unter Wasser. Über<br />
450 Helfer verschiedener Organisationen<br />
plus 100 Johanniter<br />
aus mehreren Landesverbänden<br />
müssen Evakuierungen<br />
vornehmen, Sandsäcke<br />
füllen, Sanitätsdienst leisten<br />
und <strong>Flut</strong>opfer sowie Einsatzkräfte<br />
verpflegen, da<strong>für</strong> sind<br />
15 Feldküchen im Einsatz, allein<br />
zehn von der JUH.<br />
Insgesamt werden in Dessau<br />
rund 19 Millionen Sandsäcke<br />
gefüllt und verbaut. 4,2<br />
Millionen davon lieferten die<br />
Hamburger Johanniter in ei-