TEPCO Tihange - WANO
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inside <strong>WANO</strong><br />
THE MAGAZINE OF THE WORLD ASSOCIATION OF NUCLEAR OPERATORS<br />
<strong>TEPCO</strong><br />
Corporate peer review<br />
Band 17 Nummer 2 2009<br />
<strong>Tihange</strong><br />
Auf dem Weg zu hervorragender Leistung<br />
8<br />
10
inhaltsangabe<br />
Inside Wano wird dreimal jährlich<br />
von der World Association of<br />
Nuclear Operators für alle seine<br />
Mitglieder herausgegeben.<br />
EDITOR<br />
Tracy Grant-Wilson<br />
<strong>WANO</strong> CC<br />
Email: Grant-Wilson@wanocc.org<br />
EDITORIAL BOARD<br />
Luc Mampaey<br />
Managing Director<br />
Dave Farr<br />
Director AC<br />
Mikhail Chudakov<br />
Director MC<br />
Ignacio Araluce<br />
Director PC<br />
Takashi Shoji<br />
Director TC<br />
<strong>WANO</strong> OFFICES<br />
Coordinating Centre<br />
Cavendish Court<br />
11–15 Wigmore Street,<br />
London W1U 1PF<br />
United Kingdom<br />
Tel: +44 (0)20 7478 9200<br />
Fax: +44 (0)20 7495 4502<br />
Atlanta Centre<br />
700 Galleria Parkway SE<br />
Suite 100<br />
Atlanta, GA 30339-5943<br />
USA<br />
Tel: +1 770 644 8602<br />
Fax: +1 770 644 8505<br />
Moscow Centre<br />
Ferganskaya 25<br />
Moscow 109507<br />
Russia<br />
Tel: +7 495 376 1587<br />
Fax: +7 495 376 0897<br />
Paris Centre<br />
8 rue Blaise Pascal<br />
92200 Neuilly-sur-Seine<br />
France<br />
Tel: +33 1 46 40 35 55<br />
Fax: +33 1 46 40 35 53<br />
Tokyo Centre<br />
2-11-1 Iwado-kita<br />
Komae-shi<br />
Tokyo 201-8511<br />
Japan<br />
Tel: +81 (0)3 3480 4809<br />
Fax: +81 (0)3 3480 5379<br />
COVER<br />
KKW <strong>Tihange</strong>, Belgien<br />
2 INSIDE <strong>WANO</strong>: V17–NO2–2009<br />
Operating Experience<br />
Event Reports<br />
Search Events Database<br />
OE Monthly Summary Reports<br />
- Latest Report<br />
- Annual Summaries<br />
- 2009<br />
- 2008<br />
- 2007<br />
- 2006<br />
- 2005<br />
- 2004<br />
OE Network Forums<br />
inhalt<br />
Leitartikel 3<br />
Laurent Stricker, der neue Vorsitzende der <strong>WANO</strong><br />
Fakten 4<br />
Verbesserung der Gesamtleistung<br />
Aus der Chefetage 7<br />
Der Geist der <strong>WANO</strong><br />
Peer Reviews 8<br />
Peer Review bei der <strong>TEPCO</strong> Corporate<br />
Anlagenprofil 10<br />
<strong>Tihange</strong> auf dem Weg zu hervorragender Leistung<br />
TSM 12<br />
Technische Unterstützung für Kursk<br />
Schulung 14<br />
Verbesserung des Teamworks bei Fortbildung<br />
Wussten Sie schon, dass…..?<br />
Wussten Sie schon, dass die <strong>WANO</strong> dabei ist,<br />
eine monatliche Zusammenfassung der Berichte<br />
zur Betriebserfahrung (OE) zu erstellen? Die<br />
monatliche Zusammenfassung der OE-Berichte<br />
bietet eine kurze Beschreibung des Ereignisses<br />
und ist in drei Kategorien eingeteilt, je nach<br />
der Bedeutung des Ereignisses.<br />
Der Bericht erscheint auf der Seite<br />
für Betriebserfahrungen in der <strong>WANO</strong><br />
Mitglieder Website.<br />
Copyright © 2009 World Association of Nuclear Operators (<strong>WANO</strong>). All rights reserved. Not for sale or for commercial use.
leitartikel<br />
Der neue Vorsitzende der<br />
<strong>WANO</strong> Laurent<br />
„Die Kernenergie<br />
erlebt eine<br />
Renaissance, die aber<br />
nur erfolgreich sein<br />
kann, wenn die<br />
Sicherheit bei allem,<br />
was wir tun, an erster<br />
Stelle steht. Alle<br />
Länder und<br />
Betreibergesellschafte<br />
n müssen sich<br />
zusammenschließen<br />
und zusammen an<br />
diesem gemeinsamen<br />
Ziel arbeiten.“<br />
Laurent Stricker,<br />
<strong>WANO</strong> Vorsitzender<br />
Es ist mir eine große Ehre, zum Vorsitzenden<br />
der <strong>WANO</strong> gewählt worden zu sein, besonders,<br />
da wir uns in einer entscheidenden Phase in<br />
der Entwicklung der kerntechnischen Industrie<br />
befinden, denn immer mehr Länder wenden sich<br />
der Kernenergie als einer nachhaltigen Quelle<br />
für die Stromerzeugung zu.<br />
Für uns alle stellt dies sowohl eine großartige<br />
Gelegenheit als auch eine große Verantwortung dar.<br />
Die Kernenergie erlebt eine Renaissance, die aber<br />
nur erfolgreich sein kann, wenn die Sicherheit<br />
bei allem, was wir tun, an erster Stelle steht. Alle<br />
Länder und Betreibergesellschaften müssen sich<br />
zusammenschließen und zusammen an diesem<br />
gemeinsamen Ziel arbeiten.<br />
Keine andere Industrie ist mit dieser Besonderheit<br />
behaftet: einem absoluten Bedürfnis nach Solidarität.<br />
Darin besteht auch eine der Stärken der <strong>WANO</strong>. Es<br />
ist der Grund, warum die <strong>WANO</strong> besteht, sie hat die<br />
Aufgabe, jeder Anlage dabei behilflich zu sein, den<br />
gleichen hohen Leistungsstandard zu erreichen. Dieses<br />
Ziel ist umso zwingender, da sich die Industrie darauf<br />
vorbereitet, eine Renaissance der Kernenergie<br />
zu unterstützen.<br />
Seit ihrer Gründung im Jahre 1989 hat die <strong>WANO</strong><br />
viel erreicht. Wir haben bedeutende Verbesserungen<br />
bei der globalen funktionalen Sicherheit erzielt,<br />
aber es gibt noch viel zu tun. In den letzten Jahren<br />
haben wir eine Abflachung der Leistung in einigen<br />
Betriebsbereichen erlebt. Bei den Peer Reviews und<br />
den Ereignisberichten können wir weiterhin immer<br />
wiederkehrende Probleme ausmachen und die<br />
Empfehlungen in den SOER Berichten werden nicht<br />
immer umgesetzt. Dies sind Probleme, mit denen sich<br />
unsere Industrie auseinandersetzen muss. Wenn wir<br />
in die Zukunft blicken, sehen wir die Expansion der<br />
bestehenden Kraftwerksflotten und das Auftauchen<br />
neuer Mitglieder in der ganzen Welt. Wir müssen<br />
Vorkehrungen gegen die Risiken einer Isolation und<br />
kultureller Blindheit treffen. Wir müssen sicherstellen,<br />
dass die <strong>WANO</strong> ihrer Aufgabe voll und ganz gerecht<br />
wird, d.h. jeder von uns muss dazu beitragen. Es hat<br />
einige Zeit gekostet, unsere besten Verfahren für die<br />
Sicherheit zu entwickeln. Es ist unbedingt erforderlich,<br />
dass die neuen Kraftwerksbetreiber diese Verfahren<br />
von Anfang an einsetzen.<br />
Die <strong>WANO</strong> steht für die Grundsätze des<br />
Laurent Stricker, der neue<br />
Vorsitzende der <strong>WANO</strong> fasst die<br />
Herausforderungen zusammen,<br />
denen die expandierende<br />
kerntechnische Industrie<br />
gegenübersteht und hebt die<br />
höchste Bedeutung der Sicherheit<br />
sowie die entscheidende Rolle der<br />
<strong>WANO</strong> hervor.<br />
Stricker<br />
Laurent Strickers Karriere bei der Electricité<br />
de France (EDF) und der französischen<br />
Atomenergiebehörde CEA erstreckt sich über<br />
35 Jahre. In dieser Zeit hatte er zahlreiche<br />
Führungspositionen hauptsächlich im<br />
kerntechnischen Bereich inne.<br />
Zurzeit bekleidet er die Position des<br />
Vorstandssprechers und CEO bei EDF, zuvor war er<br />
sechs Jahre lang als Bereichsleiter Kerntechnik tätig.<br />
In dieser Funktion war er verantwortlich für den<br />
Betrieb der französischen Kernkraftwerksflotte –<br />
58 Blöcke mit einer Leistung von ca. 63.000 MWe.<br />
Zu weiteren Höhepunkten seiner beruflichen<br />
Karriere gehören die Stelle des Verantwortlichen<br />
für das Stromnetz sowie die des Direktors für<br />
thermische und hydraulische Stromerzeugung,<br />
er führte die Aufsicht über die Einrichtungen<br />
zur Stromerzeugung und der Übertragung.<br />
Zu früheren Aufgabenbereichen gehörte<br />
die Stelle des Leiters der Fachbereiche<br />
Strahlenschutz und Umweltschutz in Paris.<br />
Laurent Stricker war von 1999 bis 2005<br />
Mitglied des Vorstands des <strong>WANO</strong> Paris Centre.<br />
2003 wurde er zum Vorstandsvorsitzenden<br />
ernannt und zum Mitglied des<br />
Hauptverwaltungsrats.<br />
Miteinanderteilens der besten Verfahren und für einen<br />
offenen und konstruktiven Dialog. Unsere Peer Reviews,<br />
Missionen zur technischen Unterstützung, Workshops<br />
und Seminare sowie das Betriebserfahrungs-Programm<br />
ermöglichen es den Kraftwerksbetreibern sich<br />
gegenseitig zu helfen und zu unterstützen. Wir haben<br />
einen ungeheuren Vorteil, den keine andere Industrie<br />
hat. Es bestehen bereits wirkungsvolle Mechanismen<br />
für unabhängige Feedbacks. Wir müssen diese bei dem<br />
Streben nach höheren Leistungsstufen auch weiterhin<br />
vollständig nutzen.<br />
Die Zukunft der kerntechnischen Industrie ist nur<br />
dann gesichert, wenn wir an den Herausforderungen<br />
der Sicherheit und Transparenz wachsen. Jeder<br />
einzelne von uns muss in seiner Gesellschaft an diesen<br />
Herausforderungen wachsen und alle zusammen<br />
müssen wir gemeinsam an diesen Herausforderungen<br />
wachsen. Dies ist die Aufgabe der <strong>WANO</strong> und<br />
es ist unsere Aufgabe.<br />
INSIDE <strong>WANO</strong>: V17–NO2–2009 3
fakten<br />
Verbesserung der<br />
Gesamtleistung<br />
I<br />
m Jahre 2005 begann sich die Leitung des<br />
Arbeiten am Flow-Loop Simulator in der Schulungseinrichtung<br />
Kernkraftwerks Laguna Verde in Mexiko eine<br />
Vorstellung von einer Schulungseinrichtung<br />
zu machen, in der es eine Reihe von Modellen<br />
von Komponenten gibt, die zur Verbesserung der<br />
Human Performance bei wichtigen Tätigkeiten<br />
in der Ablage, zur Förderung der Sicherheit und<br />
Produktivität und zu einem Fortschritt bei der<br />
Dosisreduzierung führen. Sie verglichen<br />
„Die Verbesserungen, Schulungseinrichtungen von anderen Anlagen<br />
die wir dank unseres miteinander und legten das Gewicht hierbei auf<br />
Schulungszentrums die Einrichtungen mit detaillierten Modellen von<br />
sicherheitsrelevanten Komponenten und<br />
erzielten, haben unsere<br />
Systemen.<br />
Schulungsprogramme Im August 2008 erreichte Laguna Verde<br />
gestärkt und der Ausbau einen Meilenstein in der Geschichte der Anlage<br />
der Hilfsmittel zur als die Hauptelemente des neuen tatkräftigen<br />
Schulungszentrums ihren Berieb aufnahmen.<br />
Fehlervermeidung bei der<br />
Das Schulungszentrum enthält<br />
Human Performance, die Anlagenkomponenten wie Motoren, Pumpen,<br />
Verringerung der Schalter, Ventile, Transformatoren, Modelle von<br />
Instandhaltungsarbeiten hochradioaktiven Bereichen und ein ganz oben<br />
auf Laguna Verdes Wunschliste stehendes Teil:<br />
und die dadurch<br />
einen Flow-Loop Simulator.<br />
hervorgerufene Der originalmaßstabgetreue Flow-Loop<br />
Dosisreduzierung haben Simulator bietet, ergänzt durch existierende<br />
zu einer Verbesserung der Komponentenmodelle, die Möglichkeit für<br />
Übungen mit komplexeren und realistischeren<br />
Gesamtleistung der<br />
Arbeitsszenarien für eine Reihe von Fachbereiche<br />
Anlage beigetragen.“ und Schulungsanforderungen. Er beinhaltet auch<br />
José Herandez,<br />
mehr Schalttafeln und Komponenten, um die<br />
Leiter Fachbereich Technische Schulung Anzeigen in der Anlage genau wiederzugeben.<br />
KKW Laguna Verde „Die Verbesserungen, die wir dank unseres<br />
Schulungszentrums erzielten, haben unsere<br />
Schulungsprogramme gestärkt und der Ausbau<br />
der Hilfsmittel zur Fehlervermeidung bei der<br />
Human Performance, die Verringerung der<br />
Instandhaltungsarbeiten und die dadurch<br />
hervorgerufene Dosisreduzierung haben zu einer<br />
Verbesserung der Gesamtleistung der Anlage<br />
beigetragen“, sagte José Hernández, Leiter des<br />
Fachbereich Technische Schulung. Zusätzlich zu<br />
den ausgebauten fehlervermeidenden Fähigkeiten<br />
bereiten die realistischen Modelle die Mitarbeiter<br />
darauf vor, wirkungsvoller auf auftretende<br />
Verhältnisse vorbereitet zu sein und auch Probleme,<br />
die vor Ort auftreten können, zu minimieren.<br />
4 INSIDE <strong>WANO</strong>: V17–NO2–2009<br />
Modelle verbessern die Kenntnisse<br />
Die Benutzung von Modellen erweist sich für die<br />
Schulung der Mitarbeiter und des Aufsichtspersonals<br />
in Verbindung mit dem Flow-Loop Simulator als<br />
besonders erfolgreich. Anfänglich hatten die<br />
Architekten des Flow-Loop Simulators nur einen<br />
Vorteil für die Instandhaltung im Blickfeld, aber<br />
schnell realisierten sie, dass dessen Benutzung<br />
auch eine Steigerung der Arbeitsleistung für den<br />
Betrieb, die Technik, den Strahlenschutz und<br />
die Qualitätssicherung bringen würde. „Unsere<br />
Qualitätssicherung beobacht und bewertet<br />
Schulungsmaßnahmen regelmäßig und kann sich<br />
nun mehr der Fehlervermeidung widmen“, sagte<br />
Hernández. „Nachdem wir nun einen Flow-Loop<br />
Simulator haben, möchte sich jeder an den<br />
Schulungen beteiligen.“<br />
Die Übungen waren ursprünglich darauf<br />
ausgelegt, die Beachtung der Anweisungen<br />
und die korrekte Nutzung der Hilfsmittel zur<br />
Fehlervermeidung zu verstärken. Sie wurden dann<br />
auf alle Tätigkeiten ausgeweitet, die sich mit der<br />
korrekten Durchführung der Vor-Ort-Maßnahmen<br />
innerhalb eines Arbeitspakets beschäftigen.<br />
Die Ergebnisse der Arbeitsvorplanung und<br />
Nachbesprechungen sind dank der neuen Modelle<br />
belastbarer. Die Arbeiter sprechen über die<br />
Hilfsmittel zur Fehlervermeidung, wie die Drei-Wege-<br />
Kommunikation und die Kollegenkontrolle und<br />
überprüfen ihre korrekte Umsetzung während<br />
der Arbeitsvorbesprechungen.<br />
Durch die Übungen an den Modellen wirken
Durchführung einer Wiederholungsprüfung in der Warte<br />
Analysieren von Tendenzen im Chemielabor<br />
die Mitarbeiter mit dem Aufsichtspersonal<br />
zusammen, um Arbeitspakete zu standardisieren<br />
und stellen sicher, dass Vorschriften, Diagramme<br />
und schematische Zeichnungen genau und auf<br />
dem neusten Stand sind. „Die Schulung ist nicht<br />
nur alleine für Techniker, sondern auch für<br />
beaufsichtigendes Personal“, sagte Hernández.<br />
„Sie wenden ihre Fachkenntnisse in der<br />
Überwachung an und sind der Mannschaft dabei<br />
behilflich, ihre Arbeit sorgfältiger vorzubereiten.<br />
Sie haben den Flow-Loop Simulator wirklich<br />
angenommen, nachdem wir ihn installiert<br />
haben.“<br />
Laguna Verdes Schulungszentrum<br />
bietet eine Sammlung von Armaturen- und<br />
Komponentenmodellen an, um die Mitarbeiter<br />
mit der Leckagesuche und Fehlerbehebung<br />
sowie Just-in-time Schulungen vertraut zu<br />
machen, um so ihre Kenntnisse bei Techniken<br />
zur Fehlersuche aufzufrischen und Dosis<br />
einzusparen. Vier Modelle von<br />
Schweißsichtfenstern bieten den<br />
Instandhaltungsmonteuren die Möglichkeit,<br />
mit Arbeitsöffnungen an Abschirmungen<br />
das Entfernen der Reaktorstutzen zu üben.<br />
Als man die Modelle vor der Revision zum<br />
Brennelementwechsel in Just-in-time Schulungen<br />
einsetzte, wurde dadurch die Aufenthaltszeit<br />
in Bereichen mit hoher Dosis verringert und<br />
bei einigen Arbeiten eine Dosiseinsparung<br />
von 25% erreicht.<br />
An dem Modell zum Aufspüren von Leckagen<br />
an Frischdampfleitungen können die Mitarbeiter<br />
genau sehen, wie die Armaturen angeordnet<br />
sind und wo die Einspritzstellen sitzen. Die<br />
Anordnung kann unter Druck gesetzt werden,<br />
um von Mess- und Regeltechnikern geprüft<br />
zu werden. Mitarbeiter üben das Wechseln<br />
von Dichtungen an einem Modell der<br />
Reaktorwasserumwälzpumpe und bringen<br />
Stopfbuchsdichtungen an einer Auswahl<br />
von Armaturen an. Zu den Modellen<br />
gehören auch Wegeventile.<br />
Die elektrischen Modelle schließen auch<br />
Eigenbedarfstransformatoren ein, die dazu<br />
benutzt werden, Monteure in der Handhabung<br />
von Prüfwerkzeugen zu schulen, zusätzlich<br />
zu einer Reihe von elektrischen Motoren und<br />
Schaltern mit unterschiedlichen Nennleistungen,<br />
die für Instandhaltungen und Prüfungen<br />
eingesetzt werden.<br />
Nicht-verantwortliches Betriebspersonal<br />
nutzt die Modelle von zwei hydraulischen<br />
Steuereinheiten, um Inbetriebnahmen,<br />
Betrieb und Freischaltungen zu üben,<br />
während Instandhaltungspersonal Tätigkeiten<br />
an Druckspeichern und der dazugehörigen<br />
Instrumentierung durchführt.<br />
Gesteigerte Leistung<br />
Der originalmaßstabgetreue Wartensimulator in<br />
Laguna Verde hat die Leistung vom alt gedienten<br />
Betriebspersonal und auch von ganz neuen<br />
Mitarbeitern in der Abteilung gesteigert.<br />
Die Schulung an dem verbesserten<br />
Schaltwartensimulator hat die Zahl der<br />
bestandenen Prüfungen zum verantwortlichen<br />
Betriebspersonal bei den neuen Reaktorfahrern<br />
verbessert. Erst neulich hat eine Gruppe von fünf<br />
Personen des Betriebspersonals zu 100 Prozent<br />
ihre erste Beurteilung bestanden. Der Simulator<br />
hilft auch dabei, die für einen sicheren Betrieb<br />
Laguna Verdes Einsatz für die<br />
Schulung verbessert die Leistung<br />
des Personals und der Anlage.<br />
Dieser Artikel gibt einen<br />
Überblick über die vielfältigen<br />
Vorteile des neuen tatkräftigen<br />
Schulungszentrums der Anlage.<br />
INSIDE <strong>WANO</strong>: V17–NO2–2009 5
fakten<br />
Ingenieure in der Schulungseinrichtung<br />
Besprechung von anstehenden Arbeiten<br />
6 INSIDE <strong>WANO</strong>: V17–NO2–2009<br />
notwendigen Kenntnisse über die Grundlagen<br />
der Schaltwarte zu festigen und zu<br />
verinnerlichen, dazu gehört beispielsweise eine<br />
konservative Entscheidungsfindung und die<br />
betrieblichen Standards.<br />
Ausbilder nutzen den Simulator, um<br />
Anweisungen und Anleitungen für Übungen zu<br />
überprüfen. Just-in-time Schulungsübungen<br />
werden häufig zur Auffrischung von Fähigkeiten<br />
genutzt und damit die Teilnehmer auf dem<br />
Laufenden bleiben, was wichtige Entwicklungen<br />
anbelangt, die eine perfekt koordinierte<br />
Teamarbeit und Kommunikation erfordern.<br />
„In unserem Schulungszentrum möchten<br />
wir nicht nur Schulungen an den einzelnen<br />
Komponenten haben, sondern an<br />
Komponenten, die in eine realistischere<br />
Anlagenumgebung integriert sind und unter<br />
realen simulierten Anlagenbedingungen“, sagte<br />
Fernando Jaime, Leiter der Simulatorschulung.<br />
Ein fern bedientes Werkzeug, das entworfen<br />
wurde, um die Filter des Lagerbeckenkühlungsund<br />
Reinigungssystems zu entfernen, ist ein<br />
Original von Laguna Verde - und eines der<br />
wirkungsvollsten Werkzeuge der Anlage, um<br />
Kollektivdosis einzusparen. Die Filter, die in<br />
Laguna Verde für das Lagerbeckenkühlungs- und<br />
Reinigungssystem genutzt werden, haben ein<br />
eher ungewöhnliches Design und das Handling<br />
ist sehr kompliziert. Der Filter muss entfernt,<br />
zu einem Container transportiert und, bevor<br />
er entsorgt werden kann, in Stücke geschnitten<br />
werden. Dies war ein zeit- und dosisintensives<br />
Geschäft, das möglicherweise hohe Kosten<br />
für hinzugezogenes Fremdpersonal und eine<br />
geplante Dosis von 750 mSv zur Folge hatte.<br />
Aber Laguna Verdes Instandhaltungspersonal<br />
entwickelte ein kreatives Verständnis für die<br />
Thematik und entwarf und konstruierte ein<br />
fernbedientes Filterbeseitigungsgerät, das es<br />
dem Team erlaubte, schneller zu arbeiten und<br />
weiter von der Strahlenquelle entfernt zu sein,<br />
dadurch wurde die Dosisbelastung erheblich<br />
gesenkt. Sie bauten zusätzlich ein<br />
originalmaßstabgetreues Model des Werkzeugs<br />
für das Schulungszentrum, komplett mit Gerüst,<br />
um sicheres Arbeiten in großen Höhen zu<br />
unterstützen. Durch die Nutzung des Modells<br />
gab es zündende Ideen für zusätzliche Methoden<br />
zur Dosisverringerung, wie zum Beispiel den<br />
Einsatz von Bleiabschirmungen. Durch die<br />
Kombination der ALARA Prinzipien mit den<br />
Übungen an dem Modell wurde die Dosis<br />
wesentlich reduziert.<br />
Umfassende neue Technologie<br />
Zusammen mit den Verbesserungen im<br />
Schulungszentrum begrüßen die Ausbilder<br />
neue Technologien, um die Wirksamkeit und<br />
den Nutzen der Schulung zu steigern. Durch die<br />
elektronische Dokumentensammlung in Laguna<br />
Verdes Intranet kann das Personal<br />
tätigkeitsrelevante Schulungslektionen und<br />
Grundlagenwissen einsehen und herunterladen.<br />
Der Unterricht für Betriebspersonal im<br />
Seminarraum ist computergestützt, um<br />
die Simulatorübungen nachzubilden.<br />
Das Betriebspersonal kann entscheidende<br />
Entwicklungen und Systemprüfungen an<br />
getrennten Arbeitsplätzen praktizieren, die auch<br />
von der Instandhaltung und Technik benutzt<br />
werden können, um ihr Verständnis für den<br />
Anlagenbetrieb zu steigern.<br />
Nach vorne schauend, kann man sagen, dass<br />
Laguna Verdes Führungsebene noch weitere<br />
Verbesserungen für das Schulungszentrum<br />
vorsieht. Geplant ist, dass Modelle von der<br />
Vorwärmersteuerung und den elektrischen<br />
Instrumentierungen hinzukommen. Man will<br />
auch die Anwendung von zusätzlichen<br />
fernbedienten Überwachungstechnologien<br />
untersuchen, damit die Wirksamkeit erhöht<br />
und die Dosisbelastung weiter gesenkt wird.<br />
„Tatsächlich hat das Schulungszentrum durch<br />
eine verstärkte Anwendung von Schulungen<br />
eine Verbesserung der Leistung in Luna Verde<br />
bewirkt“, sagte Hernández. „Wir sehen, dass<br />
die Leute stärker in ihre Schulung involviert<br />
sind und sie helfen uns dadurch, ihre<br />
Schulungsbedürfnisse zu erkennen. Dieser Grad<br />
der Teamarbeit und Kommunikation wird uns<br />
helfen, unsere Schulungsprogramme weiter zu<br />
verbessern und das hat einen positiven Einfluss<br />
auf die Leistung des Personals und der Anlage.“
aus der<br />
führungsetage<br />
Der Geist der<br />
<strong>WANO</strong><br />
Anatoly Kirichenko unterschreibt das <strong>WANO</strong><br />
Gründungsprotokoll, Mai 1989<br />
„Durch die gemeinsame<br />
Anstrengung ihrer<br />
Mitglieder hat die <strong>WANO</strong><br />
große Fortschritte bei<br />
der Sicherheit und<br />
Zuverlässigkeit erzielt. Die<br />
hohen Leistungsstandards<br />
in den Anlagen sind ein<br />
sichtbarer Beweis dafür.“<br />
Anatoly Kirichenko,<br />
Energoatom Konzern OJSC<br />
Bei der Durchsicht meiner alten<br />
Unterlagen bin ich auf einige Bilder<br />
und Dokumente aus der Zeit der<br />
<strong>WANO</strong> Gründungskonferenz gestoßen, die<br />
vom 15.-16. Mai 1989 in Moskau stattfand.<br />
Dieses Ereignis, das die Industrie geprägt<br />
hat, wird für mich immer ein persönlicher<br />
Höhepunkt meiner beruflichen Karriere<br />
darstellen. Ich hatte die große Ehre,<br />
einer der Unterzeichner des <strong>WANO</strong><br />
Gründungsprotokolls zu sein. Obwohl die<br />
<strong>WANO</strong> erst 20 Jahre alt ist, hat sie sich einen<br />
soliden Ruf für Professionalität erarbeitet und<br />
ihre Programme haben für ihren Beitrag zur<br />
nuklearen Sicherheit weltweit Anerkennung<br />
gefunden.<br />
Jedes regionale Zentrum der <strong>WANO</strong> hat<br />
seine eigene Geschichte und seine eigenen<br />
Merkmale. Das Moskau Centre vereinigt<br />
Mitgliedsorganisationen aus 14 Ländern.<br />
Trotz des politischen Wechsels in einigen<br />
osteuropäischen Ländern und den Ländern<br />
der früheren Sowjetunion mit den darauf<br />
folgenden wirtschaftlichen Auf- und<br />
Abschwüngen konnte das Moskau Centre<br />
seine Position halten und baut sie parallel zu<br />
den anderen Zentren der <strong>WANO</strong> noch aus.<br />
Durch die gemeinsame Anstrengung ihrer<br />
Mitglieder hat die <strong>WANO</strong> große Fortschritte<br />
bei der Sicherheit und Zuverlässigkeit erzielt.<br />
Die hohen Leistungsstandards in den Anlagen<br />
sind ein sichtbarer Beweis dafür. Doch die<br />
bedeutendste Änderung stellt die dramatische<br />
Wandlung der Kommunikation der<br />
Kraftwerksbetreiber dar; wir sind von der<br />
Isolation und einem Mangel an Transparenz,<br />
die durch politische Gründe bedingt waren,<br />
zu einem direkten Kontakt zwischen den<br />
Kraftwerksbetreibern übergegangen. Im Laufe<br />
der Jahre wurden diese Kontakte ausgebaut<br />
und entwickelten sich zu etwas viel Größerem:<br />
dem Geist der <strong>WANO</strong>.<br />
Der Geist verkörpert die Grundsätze des<br />
Miteinanderteilens der besten Verfahren<br />
und steht für einen offenen und fruchtbaren<br />
Dialog. Dieses Klima der Offenheit und<br />
Transparenz wurde von all jenen geschaffen,<br />
Anatoly Kirichenko,<br />
Energoatom Konzern<br />
OJSC, einer der<br />
Unterzeichner des<br />
Gründungsprotokolls der<br />
<strong>WANO</strong> beschreibt den<br />
Geist der <strong>WANO</strong> und zieht<br />
eine Leistungsbilanz über<br />
20 Jahre.<br />
die bei der Entwicklung und Umsetzung der<br />
<strong>WANO</strong> Programme beteiligt waren. Lord<br />
Walter Marshall, Eric Pozdyshev, Dr. Zack Pate,<br />
Armen Abagyan, Rémy Carle, Oleg Saraev und<br />
Hajimu Maeda und viele andere haben sehr<br />
hohe Standards für die <strong>WANO</strong> festgelegt.<br />
Nun sind wir 20 Jahre weiter – eine ganze<br />
Generation aus menschlicher Sicht gesehen<br />
– und viele der Führungskräfte der Industrie,<br />
die die <strong>WANO</strong> gründeten, nähern sich<br />
dem Ruhestand, es ist ganz entscheidend,<br />
den Geist der <strong>WANO</strong> am Leben und die<br />
Kontinuität der Generationen aufrecht<br />
zu erhalten.<br />
Vor diesem Hintergrund hat das Moskau<br />
Centre sein 20-jähriges Bestehen mit einer<br />
Konferenz in St. Petersburg gefeiert, bei dieser<br />
Feier kamen die Gründer und Veteranen der<br />
<strong>WANO</strong> sowie die derzeitigen Anlagenleiter<br />
und die neuer <strong>WANO</strong> Mitglieder zusammen.<br />
Ich habe die Hoffnung, dass dieses Treffen der<br />
neuen Generation von Führungskräften dabei<br />
hilft, sich die Ziele und den Geist der <strong>WANO</strong><br />
zu Eigen zu machen.<br />
Angesichts der aktuellen globalen Krise,<br />
von der viele Industrien betroffen sind und<br />
zu einem Zeitpunkt, an dem die weltweiten<br />
Führungskräfte ihre wirtschaftlichen Optionen<br />
überdenken, hat die <strong>WANO</strong> sich als eine<br />
wirklich dynamische Organisation gezeigt.<br />
Eine Organisation, die sich kontinuierlich<br />
weiterentwickelt und verbessert. Mit dem<br />
Hinblick auf viele Großprojekte, die entweder<br />
storniert oder verschoben worden sind und<br />
Organisationen, die daran arbeiten, ihre<br />
Budgets zu verringern, müssen wir<br />
sicherstellen, dass wir die nukleare Sicherheit<br />
niemals gefährden. Ihr muss stets die höchste<br />
Priorität eingeräumt werden. Daher ist es<br />
unerlässlich, dass die <strong>WANO</strong> ihre Wirksamkeit<br />
und Funktionsfähigkeit behält und zwar<br />
sowohl in den Regionalzentren als auch in<br />
den Kernkraftwerken in der ganzen Welt.<br />
Der Geist der <strong>WANO</strong> verlangt von uns allen,<br />
dass wir die Prioritäten setzen, die verfügbaren<br />
Betriebsmittel abschätzen und richtig nutzen.<br />
INSIDE <strong>WANO</strong>: V17–NO2–2009 7
peer reviews<br />
Peer Review bei der<br />
<strong>TEPCO</strong> corporate<br />
„Ich bin davon<br />
überzeugt, dass wir<br />
mit der Unterstützung<br />
und der starken<br />
Leitung durch das<br />
Unternehmensbüro<br />
sicherstellen können,<br />
dass <strong>TEPCO</strong> die<br />
größtmöglichen<br />
Anstrengungen<br />
unternimmt, um den<br />
Maßnahmeplan in die<br />
Praxis umzusetzen<br />
und in seinen drei<br />
Kraftwerken<br />
hervorragende<br />
Leistungen erzielt.“<br />
Ichiro Takekuro,<br />
Leiter Bereich Kerntechnik, <strong>TEPCO</strong><br />
und Vorsitzender des regionalen<br />
Verwaltungsrats des <strong>WANO</strong> Tokio Centre<br />
8 INSIDE <strong>WANO</strong>: V17–NO2–2009<br />
Die funktionale Sicherheit eines<br />
Kernkraftwerks hängt nicht nur von dem<br />
Geschehen in der Anlage ab, sie wird auch<br />
durch die Maßnahmen auf Unternehmensebene<br />
stark beeinflusst.<br />
Das Unternehmen bestimmt die Philosophie<br />
und die Ziele, es unterstützt die Anlage mit<br />
Betriebsmitteln und übt die nukleare Kontrolle aus.<br />
Für ein Unternehmen mit vielen Blöcken spielt<br />
das Unternehmen eine bedeutende Rolle bei der<br />
Erteilung klarer Anweisungen für die nukleare<br />
Sicherheit der gesamten Flotte. Es muss<br />
sicherstellen, dass eine starke und eindeutige<br />
Mitteilung über die nukleare Sicherheit<br />
kommuniziert und durch die gesamt Organisation<br />
verstärkt wird.<br />
Die <strong>WANO</strong> ist für ihre Peer Reviews in einzelnen<br />
Kraftwerken bekannt. 1998 wurden diese<br />
Überprüfungen auf die Unternehmen ausgedehnt.<br />
Zu den Bereichen, die bei einem Peer Review<br />
des Unternehmens geprüft werden gehören:<br />
Führungskräfte und Management, Kontrolle und<br />
Überwachung der Anlagenleistung, Unterstützung<br />
für Kraftwerke, Human Resources und<br />
Kommunikation. Zur Unterstützung der Mitglieder<br />
nennt die <strong>WANO</strong> Leistungsziele und –kriterien<br />
für die Überprüfung in Unternehmen,<br />
die als Grundlage für die Prüfung dienen.<br />
Seit ihrer Einführung wurden die <strong>WANO</strong><br />
Corporate Reviews bereits bei British Energy,<br />
Electricité de France, Ontario Power Generation<br />
in Kanada, Electronuclear in Brasilien und E.ON in<br />
Deutschland durchgeführt. In den USA führt das<br />
Institute of Nuclear Power Operations (INPO) die<br />
Corporate Reviews durch. In den letzten 25 Jahren<br />
hat die INPO mehr als 140 Unternehmen in<br />
den USA geprüft.<br />
Streben nach Verbesserung<br />
Im September 2008 führe das <strong>WANO</strong> Tokio Centre<br />
ein Corporate Review bei der Tokyo Electric Power<br />
Company (<strong>TEPCO</strong>) durch. Das Peer Review Team<br />
setzte sich aus Mitarbeitern und Bereichsleitern aus<br />
den Zentren in Atlanta, Paris, Moskau und Tokio<br />
zusammen. Laurent Stricker, der im Januar zum<br />
Vorsitzenden der <strong>WANO</strong> ernannt worden ist,<br />
stieß als Berater zu dem Team hinzu.<br />
KKW Kashiwazaki Kariwa<br />
Peer Review Besprechung<br />
Kimitoshi Yahagi, der Host Peer bei <strong>TEPCO</strong> sagte:<br />
„Nach einem Problem mit falschen Daten, das wir<br />
im August 2002 entdeckten, führte <strong>TEPCO</strong> ein breit<br />
gefächertes Spektrum an Initiativen zur<br />
Leistungsverbesserung durch, um das Vertrauen der<br />
Öffentlichkeit zurück zu gewinnen. Dazu gehörten<br />
eine sorgfältige Informationsveröffentlichung,<br />
Maßnahmen durch Kollegen und die monatlichen<br />
Leistungsüberprüfungen mit Hilfe von<br />
Leistungsindikatoren. Die Frage, die wir uns selbst<br />
stellten, war: „Ist die <strong>TEPCO</strong> Corporate und ihre<br />
drei Kernkraftwerke mit 17 Reaktorblöcken zu einer<br />
vereinigten Organisation geworden, die daran<br />
arbeiten kann, die Sicherheit und Zuverlässigkeit<br />
gegenüber den weltweiten Standards zu<br />
verbessern?“ Damit wir eine unabhängige<br />
Beurteilung erhielten, baten wir um ein<br />
Corporate Peer Review.
In seinem Kommentar über die sorgfältige<br />
Vorbereitung für die Überprüfung sagte Yahagi:<br />
„Damit die Überprüfung wirkungsvoll und<br />
nützlich wird, war es erforderlich, dass sich die<br />
Teammitglieder darüber im Klaren waren, dass die<br />
Arbeitsweise von <strong>TEPCO</strong> die einzigartige Kultur<br />
Japans widerspiegelt.“ Er fuhr fort: „Wie<br />
verwendeten sehr viel Arbeit darauf, ein<br />
umfangreiches Informationspaket<br />
zusammenzustellen. Das Unternehmen hat einen<br />
breitgefächerten Aufgabenbereich und es war<br />
sehr schwierig, diesen genau zu beschreiben.“<br />
Das endgültige Informationspaket war dann<br />
tatsächlich 400 Seiten stark. Darüber hinaus gab<br />
das Tokio Centre den Teammitgliedern Berichte über<br />
frühere Peer Reviews, die in den <strong>TEPCO</strong> Anlagen<br />
durchgeführt worden waren. Diese zahlreichen<br />
Informationen erwiesen sich während der<br />
Überprüfung als sehr nützlich.<br />
Am 16. Juli 2007 erfasste ein Erdbeben <strong>TEPCO</strong>s<br />
Kernkraftwerk Kashiwazaki-Kariva. Alle sieben<br />
Reaktoren wurden sicher abgefahren. Es waren<br />
keine für die Sicherheit relevanten Komponenten<br />
betroffen, doch Außenkomponenten und<br />
Strukturen wie Transformatoren,<br />
Feuerlöschleitungen und Hafenanlegestellen<br />
wurden stark beschädigt. Damit für die Ausführung<br />
der Reparaturarbeiten genügend Zeit zur Verfügung<br />
stand, wurde die Überprüfung, die ursprünglich für<br />
Oktober 2007 geplant war, verschoben.<br />
„Unsere Aufgaben gingen weit über die<br />
Beurteilung des Ausmaßes des Schadens und der<br />
Planung der Reparaturarbeiten hinaus“, erklärte<br />
Yahagi. „Es gab andere wichtige Aufgaben wie die<br />
ausführliche Information für die örtlichen Anwohner<br />
und das Teilen der wertvollen Erkenntnisse, die wir<br />
durch dieses unvorhergesagte Erdbeben gewonnen<br />
haben mit unseren Kollegen in der ganzen Welt.<br />
Bei <strong>TEPCO</strong> gab es sehr viele Maßnahmen und<br />
die Überprüfung des Unternehmens musste<br />
verschoben werden.“<br />
Maßnahmen ergreifen<br />
Als die Reparaturarbeiten dann endlich organisiert<br />
waren, wurde die Überprüfung für September<br />
2008 geplant, fast ein Jahr später. Yahagi sagte:<br />
„Wir waren der Meinung, dass ein Corporate Peer<br />
Review unbedingt notwendig war, um unsere<br />
Leistungsverbesserung zu beschleunigen und ich<br />
war ganz besonders erfreut, dass all die<br />
ursprünglichen Teammitglieder trotz der<br />
Terminverschiebung mitmachen wollten.“<br />
Die Überprüfung erfolgt innerhalb von zwei<br />
Wochen, das Team teilte sich in drei Gruppen<br />
auf, um Informationen von den drei<br />
Kraftwerken zu erhalten.<br />
Nach einer zweitägigen Vorbereitung gingen die<br />
Teams in die Anlagen, um die Führungskräfte der<br />
Anlage, die Führungskräfte der untersten Ebene,<br />
das Personal und die Fremdfirmenmitarbeiter zu<br />
befragen. In der zweiten Woche wurden die<br />
leitenden Angestellten und die Manager des<br />
Unternehmens befragt und die Berichte vorbereitet.<br />
„Sobald die Überprüfung des Unternehmens<br />
vorbei war, führten wir eine sorgfältige Analyse<br />
jedes verbesserungswürdigen Bereichs (AFI) durch,<br />
um den Maßnahmeplan zu erstellen. Anfänglich<br />
brauchten wir einige Zeit, um die Problembereiche,<br />
die das Überprüfungsteam erkannte hatte, zu<br />
verstehen. Die Ursachen für die AFI wurden dann<br />
Gegenstand sehr detaillierter Untersuchungen,<br />
erklärte Yahagi, der auch der Koordinator bei der<br />
Erarbeitung des Maßnahmeplans war. „Es wurde<br />
ein hochkarätiges Managementteam gebildet, das<br />
vom Leiter der Bereichs Kerntechnik angeführt<br />
wurde. Dieses Team verbrachte weitere vier Monate<br />
mit ausführlichen Diskussionen, um die<br />
Problembereiche, die einer Verbesserung oder<br />
Korrektur bedurften, zu bestätigen, bevor der<br />
endgültige Maßnahmeplan erstellt wurde.“<br />
Nach dem Corporate Peer Review sagte Ichiro<br />
Takekuro, der Leiter des Bereichs Kerntechnik bei<br />
<strong>TEPCO</strong> und Vorsitzende des regionalen<br />
Verwaltungsrats des <strong>WANO</strong> Tokio Centre: „Die<br />
Ergebnisse des Überprüfungsteams öffneten uns<br />
die Augen und waren sehr hilfreich. Ich bin sehr<br />
dankbar, dass unsere Kollegen aus verschiedenen<br />
Teilen der Welt zu uns kamen und uns wertvolle<br />
Zeit in ihren vollgefüllten geschäftlichen<br />
Terminkalendern einräumten, um diese<br />
Überprüfung durchzuführen.“ Er fügt hinzu:<br />
„Ich bin davon überzeugt, dass wir mit der<br />
Unterstützung und der starken Leitung durch das<br />
Firmenbüro sicherstellen können, dass <strong>TEPCO</strong> die<br />
größtmöglichen Anstrengungen unternimmt, um<br />
den Maßnahmeplan in die Praxis umzusetzen<br />
und in seinen drei Kraftwerken hervorragende<br />
Leistungen erzielt. Wir spüren nun mehr als<br />
je zuvor, dass die <strong>WANO</strong> Mitglieder durch<br />
die <strong>WANO</strong> eine Einheit bilden.“<br />
In den vergangenen Jahren hat<br />
<strong>TEPCO</strong> einige Initiativen zur<br />
Leistungsverbesserung gestartet. Zur<br />
Beurteilung der Wirksamkeit dieser<br />
Initiativen lud das Unternehmen das<br />
<strong>WANO</strong> Tokio Centre ein, ein<br />
Corporate Peer Review<br />
durchzuführen.<br />
INSIDE <strong>WANO</strong>: V17–NO2–2009 9
anlagenprofil<br />
<strong>Tihange</strong> auf dem<br />
Weg zu hervorragender<br />
Leistung<br />
„Eine<br />
Sicherheitskultur<br />
ist nicht etwas, das<br />
man anordnen kann,<br />
sie muss kultiviert<br />
werden und zwar<br />
jeden Tag neu. Ihre<br />
Entwicklung braucht<br />
Zeit und verlangt viele<br />
Anstrengungen. Sie<br />
stellt eine ständige<br />
Herausforderung für<br />
jedermann dar.“<br />
Wim De Clercq<br />
Anlagenleiter<br />
KKW <strong>Tihange</strong><br />
10 INSIDE <strong>WANO</strong>: V17–NO2–2009<br />
Das Kernkraftwerk <strong>Tihange</strong>, das von<br />
Electrabel (GDF SUEZ) betrieben wird,<br />
besteht aus drei Blöcken: <strong>Tihange</strong> 1 (962<br />
MWe), <strong>Tihange</strong> 2 (1008 MWe) und <strong>Tihange</strong> 3<br />
(1055 MWe). Sie nahmen 1975, 1983 und 1985<br />
den kommerziellen Betrieb auf. Jedes Jahr<br />
erzeugen die drei Reaktoren ungefähr 23 Mrd.<br />
kWh, das entspricht einem Drittel der<br />
Stromproduktion in Belgien. Mit 930 Mitarbeitern<br />
ist es ein städtisches Kraftwerk in der Nähe der<br />
Stadt Huy, das zwischen Liège und Namur liegt.<br />
Kontinuierliche Verbesserung<br />
„Seit einigen Jahren führen wir nun permanent<br />
Audits durch und es gibt bei uns einen<br />
intensiven Prozess kontinuierlicher<br />
Verbesserung“, erzählte Wim De Clercq,<br />
Anlagenleiter des KKW <strong>Tihange</strong> der Inside<br />
<strong>WANO</strong>. „Zusätzlich zu einer OSART-Mission,<br />
einem OSART- Follow Up und den <strong>WANO</strong><br />
Peer Reviews, basieren unsere Zertifikate für<br />
Umweltverträglichkeit und Arbeitsicherheit<br />
zusammen mit den Beurteilungen durch unsere<br />
Versicherer auf regelmäßigen Audits. Sie werden<br />
als Gelegenheit angesehen, um Fortschritte zu<br />
erzielen. Dieses Jahr fand bei uns bereits ein<br />
erfolgreiches OSART Follow Up statt und wir<br />
werden neben anderen Maßnahmen im Oktober<br />
ein Peer Review haben.“<br />
2005 hat Electrabel ein spezifisches „Change<br />
Management“ eingeführt, das sich auf alle<br />
Stufen der Gruppe bezieht. Diese neue Struktur<br />
ermöglichte die Bewältigung der gesamten<br />
OSART Mission mit der vollen Unterstützung der<br />
gesamten Belegschaft. In <strong>Tihange</strong> gehört zum<br />
Management ein Change Manager, zurzeit ist<br />
dies Sébastien Houart, dessen gegenwärtige<br />
Aufgabe darin besteht, alle Maßnahmepläne zur<br />
Vorbereitung für das später im Jahr stattfindende<br />
Peer Review zu erarbeiten. Er wird für die<br />
Koordination eines Teams aus 10 Leitern von<br />
Funktionsbereichen und deren Stellvertretern<br />
sowie für die bereichsübergreifenden Leiter<br />
zuständig sein. Das Endziel besteht darin,<br />
sicherzustellen dass die gesamte Belegschaft<br />
der Firma und ihre Dienstleistungsunternehmen<br />
mit einbezogen werden.<br />
Nach den Herausforderungen für diese<br />
Aufgabe befragt, antwortet Sébastien Houart:<br />
„Es ist idealistisch, anzunehmen, dass man die<br />
ganze Zeit überall sein kann. Das Wichtigste<br />
ist, zu vermeiden, dass man nachlässig wird.<br />
Es ist wichtig, dass jedermann teilnimmt.“<br />
Die Organisation arbeitet daran, Pläne für<br />
mehrere Jahre zu erstellen, wie „Energie 2010“,<br />
aber sie widmet sich auch dem Erreichen von<br />
Jahreszielen.<br />
Ein Prozess stetiger Leistungsverbesserung<br />
muss durch Qualitätsindikatoren unterstützt<br />
werden. Die <strong>WANO</strong> Indikatoren sind<br />
Leistungsvergleiche (Benchmarks), die es<br />
jedermann ermöglichen, sich selbst in Bezug zu<br />
seinen Kollegen zu positionieren. „In <strong>Tihange</strong><br />
haben wir drei Mehrbereichs-Arbeitsgruppen<br />
gebildet, um einen Maßnahmeplan für Mitte<br />
des Jahres zu erstellen, der die Verbesserung<br />
der Indikatoren für die Verfügbarkeit unserer<br />
Sicherheitseinrichtungen zum Ziel hat“,<br />
sagte Houart. „Auf Grund einiger<br />
Nichtverfügbarkeiten, die in den letzten Jahren<br />
aufgezeichnet worden waren, gehört <strong>Tihange</strong><br />
nicht zur Spitze. Wir sind jedoch auf dem Weg,<br />
um mittelfristig dorthin zu gelangen.“<br />
Die Maßnahmen, um dies zu erreichen sind<br />
eindeutig festgelegt und in den Maßnahmeplan<br />
„Energie 2010“ aufgenommen. Dieses<br />
Bekenntnis zeigt sich außerdem durch interne<br />
Indikatoren, die bis zu den Teams selbst reichen.<br />
Der kürzlich gestarteten Initiative „Feedback<br />
aus Erfahrungen“ wurde ein großer Platz in dem<br />
stetigen Verbesserungsprozess eingeräumt; sie<br />
wird unterstützt durch eine Regelungserklärung<br />
der Firma und bezieht alle Angestellten mit ein.<br />
Dieses klare und offizielle Bekenntnis seitens<br />
der Geschäftsführung verleiht der Initiative<br />
eine größere Legitimität und Sichtbarkeit. Die<br />
dahinterstehende Idee lautet: „Ein Ereignis darf<br />
sich nicht wiederholen! Lasst uns aus den<br />
Erfahrungen lernen.“<br />
Zur Unterstützung dieser Initiative wurden<br />
besondere Kommunikationsprogramme<br />
entwickelt, die auf unterschiedliche interne<br />
Zielgruppen abgestimmt sind. Das Ziel besteht<br />
einerseits darin, das allgemeine
Praktische Übung am Loop Simulator<br />
KKW <strong>Tihange</strong><br />
Sicherheitsbewusstsein zu erhöhen und<br />
andererseits die unterschiedlichen, von<br />
den Fachbereichsleitern entwickelten<br />
Maßnahmenpläne, einzuhalten. Die<br />
Kommunikation basiert auf klaren und<br />
ehrgeizigen Mitteilungen wie „Lasst es uns besser<br />
machen als wir es bisher tun“, und Slogans wie<br />
„Kämpfer für hervorragende Leistung“. Diese<br />
Mitteilungen und Maßnahmen werden zudem<br />
durch konstante Informationen nach außen<br />
unterstützt, die von dem Wunsch nach einer<br />
zuverlässigen Transparenz getragen werden.<br />
Schulung<br />
Für die Entwicklung einer Sicherheitskultur sind<br />
außerdem angemessene Schulungsprogramme<br />
erforderlich. 2008 erhielt das Personal 100.000<br />
Schulungsstunden, 10% davon waren auf<br />
Verhaltensaspekte ausgerichtet. Jeder<br />
Mitarbeiter nahm an einem Schulungstag zur<br />
Sensibilisierung und Einweisung in den Gebrauch<br />
von Hilfsmitteln zur Verringerung menschlicher<br />
Fehler teil. Diese Hilfsmittel wurden in<br />
vier Kategorien eingeteilt: Einhaltung<br />
der Anweisungen, Arbeitsvor- und<br />
Nachbesprechungen, kritische Haltung und<br />
sichere Kommunikation. Diese Kategorien<br />
entsprechen den Tendenzen, die sich bei<br />
den regelmäßigen Übungen zur Analyse der<br />
internen Ereignisse abgezeichnet haben.<br />
Seit 2007 profitiert die Anlage von der<br />
Installation eines Loop-Simulators, der es dem<br />
Personal ermöglicht, sich mit den Anforderungen<br />
sowohl im nuklearen Teil als auch in dem<br />
Sekundärteil der Anlage vertraut zu machen. Der<br />
Loop-Simulator wird auch für die Schulung des<br />
Fremdfirmenpersonals in <strong>Tihange</strong> verwendet.<br />
Leistungsvergleich<br />
Zur Verbesserung der nuklearen Sicherheit ist<br />
es wichtig, gute Verfahren, die andere Betreiber<br />
kerntechnischer Anlagen vor Ort anwenden,<br />
zu beobachten. „Dieser Ansatz erlaubt es uns,<br />
andere Denkweisen zu übernehmen und vor<br />
allem unsere eigenen Verfahren kritisch zu<br />
betrachten“, sagt De Clercq. Seit einigen Jahren<br />
stellt die Führungsebene der Anlage bereits<br />
sicher, dass alle Führungskräfte an den OSART<br />
Missionen, <strong>WANO</strong> Peer Reviews und den<br />
Missionen zur technischen Unterstützung<br />
teilnehmen. In einer von Offenheit bestimmt<br />
Atmosphäre sind die Führungskräfte<br />
aufgefordert, ihre Erfahrungen zu<br />
dokumentieren, damit die gewonnenen<br />
Erkenntnisse geteilt werden können und die<br />
Schlussfolgerungen aus ihren Einsätzen entweder<br />
der Führungsgruppe oder der gesamten<br />
Führungsebene vorzustellen.<br />
„Die Ergebnisse der OSART Mission, die in<br />
<strong>Tihange</strong> durch die IAEA durchgeführt wurde,<br />
zeigen klar, dass der nuklearen Sicherheit die<br />
absolute Priorität bei Electrabel und dem KKW<br />
<strong>Tihange</strong> zukommt“, sagte De Clercq.<br />
„Für einen stetigen Fortschritt ist es von<br />
höchster Bedeutung, nicht nur eine Vielzahl<br />
von koordinierten Maßnahmen durchzuführen,<br />
sondern vor allem die Mitarbeiter zu<br />
mobilisieren, indem jeder von ihnen<br />
Verantwortung trägt und stolz auf seinen<br />
Einsatz für die Sicherheit und Transparenz ist.“<br />
Sébastien Houart,<br />
Change Manager in<br />
<strong>Tihange</strong> berichtet über<br />
den kraftvollen Prozess<br />
zur kontinuierlichen<br />
Verbesserung der<br />
Anlage.<br />
INSIDE <strong>WANO</strong>: V17–NO2–2009 11
TSM<br />
Technische Unterstützung<br />
für Kursk<br />
„Die Führungskräfte,<br />
die an der Schulung<br />
teilgenommen haben,<br />
werden ihre neu<br />
erworbenen Kenntnisse<br />
bei ihren täglichen<br />
Maßnahmen in die<br />
Praxis umsetzen.<br />
Die <strong>WANO</strong> Mission<br />
zur technischen<br />
Unterstützung bot<br />
Antworten auf viele<br />
Fragen der<br />
Führungskräfte von<br />
verschiedenen Ebenen<br />
unserer Anlage.“<br />
Igor Bondarev,<br />
Schulungsleiter im KKW Kursk<br />
12 INSIDE <strong>WANO</strong>: V17–NO2–2009<br />
Das Kernkraftwerk Kursk, ein Teil der<br />
Anlagen des russischen Energieversorgers<br />
Energoatom, befindet sich in der Nähe<br />
der Stadt Kurchtov, 40 Kilometer westlich der<br />
Stadt Kursk. Die Anlage umfasst vier 1000 MWe<br />
RBMK Reaktoren: Block 1 ging 1976 in Betrieb<br />
und Block 4 1985.<br />
Zur Unterstützung des andauernden<br />
Verbesserungsprozesses fanden im KKW Kursk<br />
seit 2004 neun <strong>WANO</strong> Missionen zur technischen<br />
Unterstützung (TSM) statt. In der Vergangenheit<br />
waren diese vorrangig auf die Bereiche Produktion<br />
und Instandhaltung ausgerichtet, doch in letzter<br />
Zeit hat sich die Fokussierung hin zu dem Bereich<br />
Personalmanagement und Kontrolle der<br />
Fremdfirmen verschoben.<br />
„Diese Missionen bieten sehr praktische und<br />
konzentrierte Unterstützung für die Anlage.<br />
Alle Mitglieder der Mission zur technischen<br />
Unterstützung sind eng mit der Kernenergie<br />
verbunden, sie verfügen über tiefgehende<br />
Erfahrungen und Fachwissen, das sie stets<br />
bereitwillig mit dem Anlagenpersonal in Russland<br />
und anderen Ländern teilen“, sagt Sergey Kezin,<br />
Berater beim <strong>WANO</strong> Moskau Centre. „Es besteht<br />
eine Art Allianz unter den Fachkräften der<br />
Kernenergie, die fest an die kontinuierliche<br />
Entwicklung der kerntechnischen Industrie in der<br />
ganzen Welt glauben und die ihr Bestes geben,<br />
damit diese Vorstellung Realität wird. Immer,<br />
wenn eine Anlage ein dringendes oder<br />
herausforderndes Problem hat, helfen die<br />
Fachleute der <strong>WANO</strong> den Kollegen“.<br />
Im letzten Dezember veranstaltete das <strong>WANO</strong><br />
Moskau Centre eine TSM über zustandsabhängige<br />
Wartung und Fremdfirmenmanagement. Zu den<br />
Fachkräften der Mission zählten hocherfahrene<br />
Spezialisten aus den Kernkraftwerken Balakovo,<br />
Kalinin, Smolensk und Volgodonsk. Sie boten<br />
dem Personal von Kursk hilfreiche Unterlagen<br />
und teilten ihre Erfahrungen bei der Behebung<br />
ähnlicher Probleme mit. Die Nutzen dieser<br />
Mission sind bereits ersichtlich. Das Fachwissen,<br />
das bei der Mission erworben wurde, konnte<br />
bereits erfolgreich bei der Umrüstung von Block<br />
4 und bei weiteren Instandhaltungsrevisionen<br />
eingesetzt werden.<br />
Schulungsteilnehmer am Schaltwartensimulator<br />
Von Anderen lernen<br />
Anfang April 2009 fand in Kursk eine TSM mit<br />
Fachleuten aus den Bereichen der <strong>WANO</strong> Zentren<br />
Moskau und Paris statt. Es sollte Fachwissen für<br />
die Umsetzung von erweiterten Techniken beim<br />
Personalmanagement vermittelt werden. Es war<br />
das erste Mal, dass eine solche Mission in einem<br />
russischen Kernkraftwerk stattfand.<br />
„Für diese Mission haben wir die Erfahrungen<br />
aus anderen europäischen Ländern mit<br />
Kernenergie verallgemeinert“, erklärte Alain<br />
Huchet, Leiter der Programme des Paris Centre.<br />
„Die Schulungsunterlagen können bei der<br />
täglichen Arbeit in der Anlage von Kursk<br />
verwendet werden. Es ist die erste russische<br />
Anlage, in der eine solche Mission stattfand.<br />
Wenn sich die Mission als Erfolg herausstellt,<br />
werden wir ähnliche Missionen in anderen<br />
russischen Anlagen veranstalten.“<br />
Die Mission fand in Form einer Schulung statt,<br />
bei der die Teilnehmer folgendes lernten:<br />
■ Die wichtigsten Grundsätze und Techniken<br />
zur Arbeitsbeobachtung vor Ort<br />
■ Das Verfassen und Analysieren von<br />
Beobachtungsberichten<br />
■ Die Erkennung der Grundursache<br />
bestehender Probleme und weiterer<br />
verbesserungswürdiger Bereiche.<br />
Zu Anfang der Schulung stand eine theoretische<br />
Erklärung der Grundsätze für die<br />
Arbeitsbeobachtung, die Betreuung während des<br />
Arbeitsprozesses und die Methoden für Feedback.
Schulung mit praktischer Übung am Schaltwartensimulator<br />
KKW Kursk<br />
Die Teilnehmer wurden dann in kleine Gruppen<br />
eingeteilt, damit die Ausbilder Einzelschulungen<br />
durchführen konnten, um zu zeigen, wie die<br />
Theorie in die Praxis umgesetzt wird. Dieser Teil<br />
des Programms begann mit Video-Übungen und<br />
Rollenspielen. Die Beobachtungen wurden dann<br />
im Hinblick auf die <strong>WANO</strong> Leistungsziele und –<br />
kriterien analysiert. Das Verfassen von Berichten<br />
wurde demonstriert und die Teilnehmer verfassten<br />
dann Berichte über die beobachteten Fakten.<br />
Bei der Analyse der Berichte zur Erkennung von<br />
verbesserungswürdigen Bereichen wurde eine<br />
Mehrfach-Gliederungstechnik zur Klassifizierung<br />
angewendet. Es ist eine Technik zur Erkennung<br />
grundlegender Probleme. Es folgte eine<br />
Besprechung der Grundursache für die Probleme<br />
und Verbesserungsvorschläge für die<br />
Anlagenleistung.<br />
Zu den Schulungsteilnehmern gehörten<br />
Führungskräfte der untersten Führungsebene<br />
aus einem breiten Spektrum von Bereichen,<br />
u.a. die Schichtleiter des Reaktorgebäudes und<br />
Aufsichtsführende für den Bereich nukleare<br />
Sicherheit und Zuverlässigkeit beim Betrieb.<br />
Außerdem nahmen daran Bereichsleiter einiger<br />
Fachbereiche teil, dazu gehörten Maschinenhaus,<br />
Elektrik, Strahlenschutz, Mess- und Regeltechnik<br />
und die unterirdischen thermischen<br />
Versorgungssysteme.<br />
Von der Theorie in die Praxis<br />
„Durch die Anwendung internationaler<br />
Standards an den Personalmanagementprozess<br />
wird Kursk das Management und die<br />
Beziehungen zu den Mitarbeitern bedeutend<br />
verbessern“, erklärte Sergey Kezin. „Ich glaube,<br />
dass Kursk jetzt ein wertvolles Hilfsmittel für das<br />
Management hat, das von den Führungskräften<br />
der verschiedenen Ebenen sofort eingesetzt<br />
werden kann. Es wird ihnen helfen, ihr eigenes<br />
Personal wirkungsvoller zu leiten und gleichzeitig<br />
ihre Beziehungen zu anderen Führungskräfte<br />
erweitern.“<br />
Igor Bondarev, Schulungsleiter im KKW Kursk<br />
stimmt mit dieser Einsicht überein: „Die<br />
Kenntnisse, die wir während der Schulung<br />
vermittelt bekamen, haben zu verbesserten<br />
Beziehungen beim Anlagenpersonal geführt, was<br />
wiederum die Leistungsfähigkeit am Arbeitplatz<br />
erhöht hat. Die Führungskräfte, die an der<br />
Schulung teilgenommen haben, werden ihre neu<br />
erworbenen Kenntnisse bei ihren täglichen<br />
Maßnahmen in die Praxis umsetzen. Die <strong>WANO</strong><br />
Mission zur technischen Unterstützung bot<br />
Antworten auf viele Fragen der Führungskräfte<br />
von verschiedenen Ebenen unserer Anlage.<br />
„Nach dem Ende der Schulung<br />
sind die Teilnehmer in der Lage, die<br />
Anlagenanforderungen zu erkennen und zu<br />
unterstützen, wirkungsvolle Beobachtungen<br />
durchzuführen mit Personalbesprechungen und<br />
Arbeits-Nachbesprechungen, insbesondere über<br />
die Nutzung von präventiven Hilfsmitteln zur<br />
Fehlervermeidung der Mitarbeiter. Außerdem<br />
können sie verbesserungswürdige Bereiche,<br />
in denen es die Probleme gibt, die im<br />
Beobachtungsbericht angeführt sind, erkennen.<br />
Mit anderen Worten, durch die Vermittlung<br />
von internationalem Fachwissen in diesem<br />
Bereich wird dazu beigetragen, die möglichen<br />
Konsequenzen von Human Performance<br />
Fehlern beim Anlagenbetrieb zu vermeiden.“<br />
Im Laufe der Jahre hat Kursk an<br />
einigen <strong>WANO</strong> Missionen zur<br />
technischen Unterstützung<br />
teilgenommen, zuletzt für den<br />
Bereich Personalmanagement.<br />
Sergey Kerzin, Berater im<br />
Moskau Centre, erklärt den<br />
Prozess und die Nutzen.<br />
INSIDE <strong>WANO</strong>: V17–NO2–2009 13
schulung<br />
Teamwork-Verbesserung<br />
bei Fortbildungs-<br />
maßnahme<br />
„Die Maßnahme zur<br />
Verbesserung der<br />
Beziehungen unter den<br />
Mitarbeitern führt zu<br />
verbessertem Vertrauen.<br />
Sie förderte auch einen<br />
höheren Grad von<br />
Verantwortungsgefühl<br />
sowohl beim Einzelnen<br />
als auch in der Gruppe,<br />
was wiederum eine<br />
Verbesserung bei den<br />
Leistungsergebnissen<br />
bewirkt.“<br />
Tim O’Connor,<br />
Vizepräsident Anlage Monticello<br />
14 INSIDE <strong>WANO</strong>: V17–NO2–2009<br />
Obwohl die Benutzung des Wartensimulators<br />
weiterhin zur Verbesserung der Schulung von<br />
verantwortlichem Betriebspersonal dient,<br />
besteht ein andauernder Bedarf der Kenntnisvermittlung<br />
für nicht-verantwortliches Betriebspersonal und der<br />
Überbrückung der Erfahrungslücke.<br />
Der Fachbereich für betriebliche Schulung im<br />
Kernkraftwerk Monticello im US-Bundesstaat Minnesota<br />
hat einen innovativen Ansatz zur Deckung dieses Bedarfs<br />
entwickelt. Während der Fortbildung von<br />
verantwortlichem Betriebspersonal simuliert nichtverantwortliches<br />
Betriebspersonal in der Anlage die<br />
Aufgaben, die die Szenarien zur Leistungsüberwachung<br />
fordern. Bei anderen Schulungsszenarien beobachtet<br />
nicht-verantwortliches Betriebspersonal das<br />
verantwortliche Personal bei dessen Ausführungen<br />
am Wartensimulator.<br />
„Die Maßnahme zur Verbesserung der Beziehungen<br />
unter den Mitarbeitern führt zu verbessertem Vertrauen“,<br />
sagt Tim O’Connor, Vizepräsident KKW Monticello.<br />
Sie förderte auch einen höheren Grad von<br />
Verantwortungsgefühl sowohl beim Einzelnen<br />
als auch in der Gruppe, was wiederum eine<br />
Verbesserung bei den Leistungsergebnissen bewirkt.“<br />
Bereits vor einigen Jahren wurde damit<br />
begonnen, Anstrengungen zur Verbesserung der<br />
Fortbildungsmaßnahmen in Monticello zu unternehmen<br />
als sich drei bedeutende Notwendigkeiten klar<br />
abzeichneten. Die Anlage benötigte mehr Realismus<br />
bei ihren Schulungen am Wartensimulator. Das nichtverantwortliche<br />
Betriebspersonal benötigte und wünschte<br />
sich mehr darüber zu wissen, wie bei bestimmten<br />
Ausfallszenarien zu reagieren ist. Außerdem war es bei<br />
den jüngeren Mitarbeitern erforderlich, ihr Fachwissen<br />
auszubauen - vielen von ihnen hatten noch niemals eine<br />
Reaktorschnellabschaltung erlebt - und die Kenntnisse des<br />
erfahrenen Betriebspersonals vermittelt zu bekommen.<br />
Aufbau von Vertrauen<br />
Die erste Phase der kombinierten Schulung, die<br />
Ende 2006 begann, brachte nicht-verantwortliches<br />
Betriebspersonal an den Wartensimulator. „Dem nichtverantwortlichen<br />
Betriebspersonal ein Verständnis über<br />
die Vorgänge zu vermitteln, trägt zu einer besseren<br />
Terminierung der Kommunikation und zur besseren<br />
Koordination mit der Warte und den Erfordernissen von<br />
dessen Personal bei“, sagt Gerald Allex, Fachbereichsleiter<br />
Kontrolle der Pumpe und des Motors des Vergiftungssystems<br />
Überprüfung des Zustands des Motorgenerators des Umwälzsystems<br />
Betriebliche Schulung im KKW Monticello.<br />
2007 simulierte in der nächsten Phase der<br />
kombinierten Schulung des nicht-verantwortlichen<br />
Betriebspersonals die Mitarbeiter in der Anlage die<br />
Maßnahmen, die die Fortbildungs-Szenarien verlangten.<br />
„Ihr Rollenspiel bot uns eine realistischere Erfahrung“,<br />
sagt Peter Komarek, Reaktorfahrer.<br />
„Wenn wir bei den Schulungsszenarien<br />
zusammenarbeiten, kommunizieren wir“, erklärt Todd<br />
Dean, nicht-verantwortliches Betriebspersonal. „Das<br />
verantwortliche Betriebspersonal gibt uns Anweisungen<br />
zur Überprüfung der Stellungen von Armaturen oder zur<br />
Betätigung einer Anlagenkomponente und wir melden<br />
die Maßnahmen und Ergebnisse an die Warte.<br />
Wir gewinnen dadurch an Zusammenhalt als eine<br />
Mannschaft. Er wird eine Kameradschaft aufgebaut.“<br />
Für diese Interaktion musste das Schulungspersonal die<br />
Aufgaben für das nicht-verantwortliche Personal erstellen
und sie in die Anleitungen zu den Szenarien einfügen. Mit<br />
der kombinierten Schulung stießen wir in neue Bereiche<br />
vor, da es keine Aufgaben für nicht-verantwortliches<br />
Betriebspersonal in den bestehenden Anleitungen<br />
zu den Szenarien gab.<br />
„Für die Schulung folgten wir einem systematischen<br />
Ansatz“, erklärt Shawn Halbert, Ausbilder im Monticello<br />
Schulungszentrum. „Wir stellten sicher, dass es<br />
Schulungszielvorgaben und –ziele gab sowie ein<br />
bekanntes, nachvollziehbares Ergebnis. Dann beurteilten<br />
wir die Leistungen des nicht-verantwortlichen<br />
Betriebspersonals, um sicherzustellen, dass wir die<br />
erwarteten Ergebnisse erzielen.“<br />
Eine Schichtmannschaft besteht normalerweise aus<br />
acht Mitarbeitern. Fünf davon sind im Wartensimulator<br />
– ein Schichtleichter/technischer Berater der Schicht,<br />
der ein verantwortlicher leitender Reaktorfahrer ist,<br />
ein Aufsichtsführender in der Warte, der ein leitender<br />
Reaktorfahrer ist und drei verantwortliche Reaktorfahrer.<br />
Drei nicht-verantwortliche Reaktorfahrer befinden<br />
sich in der Anlage.<br />
Die Überwachung der Leistung der Schichtmannschaft<br />
und der Qualität der Schulung erfolgt durch ein<br />
Beurteilungsteam, das sich aus Ausbildern und einem<br />
Vertreter der Führungskräfte des Bereichs Produktion<br />
zusammensetzt. Nachdem ein Szenario beendet ist,<br />
kehren die Schichtmannschaft und die Beurteiler für<br />
eine Besprechung und eine Feedback-Sitzung zum<br />
Schulungszentrum zurück.<br />
Der entstehende Bericht wird zur Festlegung<br />
von verbesserungswürdigen Bereichen für die<br />
Schichtmannschaft für den Rest des Schulungsprogramms<br />
genutzt sowie für den Fall, dass die Schichtmannschaft<br />
zu ihrer regulären Arbeit in die Anlage zurückkehrt.<br />
Die Feedback-Sitzung kann auch zur Überarbeitungen<br />
der Anweisungen führen.<br />
Dem verantwortlichen und dem nicht-verantwortlichen<br />
Betriebspersonal in Monticello hat die kombinierte<br />
Schulung zu einer guten Erledigung der Tätigkeiten<br />
beim tatsächlichen Anlagenbetrieb verholfen.<br />
Am 10. Januar 2007 gab es eine<br />
Reaktorschnellabschaltung bei 90 % Leistung, nachdem<br />
es bei Schweißarbeiten an den Stützen eines Gehäuses<br />
für Stellantriebe der Turbine zu einem Fehler kam.<br />
Das Gehäuse fiel ca. 15 cm tief und zog dabei vier<br />
Turbinenstellventile weit auf, dadurch kam es zu<br />
einem Druckabfall in der Hauptdampfleitung, was das<br />
automatische Abfahren des Reaktors zur Folge hatte.<br />
„Unser Anlagenmanagement rief ein Beurteilungsteam<br />
einschließlich eines externen Kollegen für eine<br />
Überprüfung zusammen. Es sollte sowohl das Ereignis als<br />
auch die Reaktion der Anlage überprüft werden“, sagt<br />
Scott Sharp, Leiter Produktion. „Das Beurteilungsteam<br />
begutachtete die Leistung des nicht-verantwortlichen<br />
und des verantwortlichen Betriebspersonals und war der<br />
Meinung, dass die Schicht eine sehr solide Leistung bei<br />
dieser Reaktorschnellabschaltung gezeigt hat, obwohl<br />
es sich um keine einfache Abschaltung gehandelt hat.<br />
Überbrückung der Lücke<br />
Für die neue Generation von Mitarbeitern, die in die<br />
kerntechnische Industrie eintreten, bietet die kombinierte<br />
Schulung in Monticello die Gelegenheit, dass neues<br />
nicht-verantwortliches Betriebspersonal mit erfahrenen<br />
Kollegen zusammenarbeitet, die ihnen ihre Tipps,<br />
Vorgehensweisen und Kenntnisse mitteilen.<br />
Damit diese Gelegenheit noch weiter genutzt<br />
wird, werden einige Verbesserungen für das<br />
Fortbildungsprogramm in Erwägung gezogen.<br />
Eine Verbesserung sieht vor, dass nicht-verantwortliches<br />
Betriebspersonal zu den Beurteilungsszenarien hinzu<br />
gezogen wird, die dann als ein lehrreiches Hilfsmittel zur<br />
Beurteilung der Leistung gegenüber den Anweisungen<br />
verwendet werden können. Dadurch würde eine<br />
realistischere Messung der Arbeitsleistung des nichtverantwortlichen<br />
Betriebspersonals ermöglicht. Zurzeit<br />
wird das nicht-verantwortliche Betriebspersonal<br />
während regelmäßiger Einzelmaßnahmen beurteilt.<br />
In der zweiten Phase der Verbesserung sind mehr<br />
Ausbilder vorgesehen, die das nicht-verantwortliche<br />
Betriebspersonal in der Anlage betreuen. Die derzeitige<br />
Vorgehensweise bei der ein Ausbilder drei oder vier<br />
Personen des nicht-verantwortlichen Betriebspersonals<br />
betreut, schränkt die Anzahl der Maßnahmen ein, die<br />
erledigt werden sollen, da der Ausbilder und das nichtverantwortliche<br />
Betriebspersonal zusammen bleiben<br />
müssen. Durch das Hinzuziehen eines weiteren Ausbilders<br />
würden zwei Teams entstehen, die getrennt im<br />
Maschinenhaus und Reaktorgebäude sein könnten.<br />
Durch die Überbrückung der Erfahrungslücke ist es in<br />
Monticello gelungen, eine Musterschicht darzustellen.<br />
Die kombinierte Fortbildungsmaßnahme hat das Teilen<br />
von Kenntnissen und den Umgang zwischen dem<br />
nicht-verantwortlichen und dem verantwortlichen<br />
Betriebspersonal erleichtert.<br />
Die Vorlage für diesen Artikel ist ursprünglich<br />
in The Nuclear Professional erschienen, dem Fachblatt<br />
der US National Academy for Nuclea Training, diese<br />
Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung.<br />
Die kombinierte<br />
Fortbildungsmaßnahme<br />
von Monticello hat das<br />
Teilen von Kenntnissen<br />
zwischen dem nichtverantwortlichen<br />
und<br />
dem verantwortlichen<br />
Betriebspersonal<br />
erleichtert.<br />
Anmerkung: In den USA<br />
arbeitet verantwortliches<br />
Betriebspersonal in der Warte.<br />
Nicht-verantwortliches<br />
Betriebspersonal führt<br />
Tätigkeiten in der<br />
Anlage aus.<br />
INSIDE <strong>WANO</strong>: V17–NO2–2009 15
Anerkennung<br />
hervorragender<br />
Leistung<br />
Bei jeder Generalversammlung im Zweijahresrhythmus wird<br />
der <strong>WANO</strong> Nuclear Excellence Award in Anerkennung ihrer<br />
Beiträge an verdiente Mitarbeiter für den erfolgreichen<br />
Betrieb von kerntechnischen Anlagen, die von <strong>WANO</strong><br />
Mitgliedern betrieben werden, verliehen.<br />
Ein unabhängiges Auswahlkomitee mit Vertretern aus<br />
allen Regionalzentren tritt zusammen, um die Empfänger<br />
für die Auszeichnung anhand einer Liste von verdienten<br />
nominierten Mitarbeitern zu bestimmen.<br />
Operational excellence becomes<br />
a reality only when a nuclear<br />
organisation has developed – at<br />
every level – a passion and<br />
unwavering commitment to<br />
focus on daily operations.<br />
Jeder Mitarbeiter, dessen Arbeit zum erfolgreichen Betrieb<br />
einer kerntechnischen Anlage, die von einem <strong>WANO</strong><br />
Mitglied betrieben wird, beiträgt oder diesen unterstützt,<br />
kann die Auszeichnung erhalten. Dazu gehören auch<br />
Beiträge zu irgendeinem Teil der Infrastruktur, die das<br />
kerntechnische Unternehmen unterstützt. Es können<br />
auch Beiträge der <strong>WANO</strong> dazu gehören. Die Absicht,<br />
die dahinter steht, ist, dass Einzelne jeder Ebene einer<br />
Organisation für die Auszeichnung in Betracht kommen.<br />
Nominierungen für die Auszeichnungen müssen<br />
bis zum 1 September 2009 eingegangen sein.<br />
Ausführliche Einzelheiten zur Vorgehensweise finden<br />
Sie auf der <strong>WANO</strong> Mitglieder Website oder Sie<br />
wenden sich an Gary Welsh im <strong>WANO</strong> Coordinating<br />
Centre (welsh@wanocc.org). Die Nominierungen<br />
werden vom Auswahlkomitee überprüft und die<br />
Auszeichnungen werden bei der <strong>WANO</strong><br />
Generalversammlung im Zweijahresrhythmus<br />
2010 verliehen.