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wandern-und-geniessen-2018

In Wandern&Genießen lesen Sie alles rund um den Allgäuer Wandersommer. Die Themen der diesjährigen Ausgabe sind unter anderem: Die Klamm ruft – Die Trendsportart Canyoning Die Bodenhaftung verlieren – Schlafen in luftigen Höhen Auf himmlischen Pfaden – Der Jakobsweg Tirol-Allgäu Zwischen traditionell und modern – Allgäuer Köche tischen auf Stadt(ver)führungen – klein, aber fein – Mindelheim, Leutkirch, Lindenberg Auf flinken Pfoten – Wandern mit Hund

In Wandern&Genießen lesen Sie alles rund um den Allgäuer Wandersommer. Die Themen der diesjährigen Ausgabe sind unter anderem: Die Klamm ruft – Die Trendsportart Canyoning
Die Bodenhaftung verlieren – Schlafen in luftigen Höhen
Auf himmlischen Pfaden – Der Jakobsweg Tirol-Allgäu
Zwischen traditionell und modern – Allgäuer Köche tischen auf
Stadt(ver)führungen – klein, aber fein – Mindelheim, Leutkirch, Lindenberg
Auf flinken Pfoten – Wandern mit Hund

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<strong>wandern</strong><br />

& genießen<br />

W W W. e D i T i o n - a l l G a e u . De<br />

a l l e S r u n D u M D e n allG ä u e r S o M M e r 2 0 1 8<br />

Gut bei Fuß<br />

Tipps für´s Wandern mit H<strong>und</strong><br />

Pilgern auf dem Jakobsweg<br />

Die etappe von Tirol ins allgäu<br />

Wipfelglück<br />

Übernachten in luigen Höhen<br />

Mit allen Wassern gewaschen<br />

Canyoning im Selbstversuch<br />

Stadtverführungen<br />

Historische orte laden zum Spaziergang ein<br />

Zwischen urig <strong>und</strong> modern<br />

allgäuer Gastgeber bitten zu Tisch<br />

4 , – euro<br />

inklusive<br />

9<br />

Touren-<br />

KarTen<br />

zum nach<strong>wandern</strong><br />

Schwarzes Gold ◆ Gerstruben ◆ Südsee-Sammlung ◆ Wandertrophy<br />

Schlösser im Allgäu ◆ Jochpass-Memorial ◆ Illerüberfahrt ◆ Ausrüstungstipps


Allgäuer erzählen<br />

Der schönste<br />

Fleck<br />

Sie leben <strong>und</strong> arbeiten in einer der attraktivsten<br />

Regionen Deutschlands. Wir haben gefragt, wo man<br />

sie an einem freien Tag antreffen kann. Wer sie da<br />

verpasst, tri beim Blättern in diesem Magazin auf<br />

diese Menschen <strong>und</strong> ihre Leidenschaen.<br />

Fotos: Altstaufner Einkehr, freistil, Ramona Klein, Sandra Mendler, Pfronten Tourismus/ A. Kranzmayr<br />

Jan Schubert,<br />

unser Urlaub ist sein<br />

Beruf (Pfronten)<br />

Als Tourismusdirektor des Europäischen<br />

Wanderdorfs Pfronten<br />

muss Jan Schubert nicht lange<br />

überlegen: »Ein w<strong>und</strong>erschöner<br />

Platz im Allgäu ist die Reichenbachklamm<br />

am Breitenberg. Die Tobel<br />

<strong>und</strong> Wasserfälle – das ist eine ganz besondere<br />

Landscha.« Sehr reizvoll sei aber<br />

auch der Aufstieg auf den Falkenstein:<br />

»Dort oben auf dem Aussichtsturm der<br />

gleichnamigen Burgruine spürt jeder,<br />

warum Ludwig II. genau hier sein letztes<br />

Schloss bauen wollte: eine grandiose Alpenlandscha<br />

– <strong>und</strong> wir Allgäuer dürfen<br />

hier leben!«<br />

Michael Schmid, heimatverb<strong>und</strong>ener<br />

Weitgereister (Oberstaufen)<br />

Der gebürtige Allgäuer lebt <strong>und</strong> arbeitet dort, wo er aufgewachsen<br />

ist. Doch für lange Jahre kehrte er der Heimat den Rücken zu<br />

<strong>und</strong> bereiste die Welt. Auf dem internationalen Kochparkett lernte<br />

er die exotische Küche kennen, die er bei<br />

seiner Rückkehr mit ins Allgäu brachte. Bis<br />

heute ist sie in vielen seiner Gerichte zu<br />

schmecken. Bei seiner Freizeitgestaltung<br />

mag er es bodenständig <strong>und</strong> jagt nicht den<br />

nächsten hohen Gipfel hinauf: »Am liebsten<br />

bin ich am Bodensee. Doch auch am Alpsee<br />

in Immenstadt bin ich gerne <strong>und</strong> o.«<br />

Sandra Mendler,<br />

die mit dem H<strong>und</strong> wandert<br />

(Altusried)<br />

Die gebürtige Kemptenerin bringt in ihrer<br />

eigenen H<strong>und</strong>eschule H<strong>und</strong>en nicht nur<br />

die richtigen Kommandos bei, sondern<br />

geht auch gerne mit ihnen in die<br />

Natur. Ihr Lieblingsplatz im Allgäu<br />

ist die Kappeler Alp zwischen<br />

Pfronten <strong>und</strong> Nesselwang. »Mit<br />

relativ wenig Aufwand erreicht<br />

man hier einen sehr schönen<br />

Aussichtspunkt. Außerdem können<br />

meine H<strong>und</strong>e die Strecke gut<br />

mitlaufen.«<br />

Constantin Kiehne,<br />

moderner Koch<br />

<strong>und</strong> Gastgeber<br />

(Ofterschwang)<br />

Alex Lenz, der Mann,<br />

dem die Redaktion<br />

vertraut (Rettenberg)<br />

Der Allgäuer ist mit allen Wassern<br />

gewaschen. Kein W<strong>und</strong>er,<br />

betreibt er doch seit mittlerweile<br />

15 Jahren die Sportart Can -<br />

yoning, zu der er das ganze<br />

Team von Wandern & Genießen<br />

mitnahm. Doch nicht nur<br />

die Klammen, Tobel <strong>und</strong> Wasserfälle<br />

des Allgäus reizen ihn,<br />

sondern auch die Berge. Einer hat es ihm<br />

besonders angetan. »Ich wohne in Rettenberg<br />

<strong>und</strong> da liegt unser Hausberg – der<br />

Grünten – nahe. An einem sonnigen Tag<br />

steige ich gerne hinauf. Der Blick vom<br />

Gipfel aus ist einfach grandios – man sieht<br />

Berge, Täler, Städte.«<br />

Der Wahl-Allgäuer kam trotz seines noch jungen Lebens viel in<br />

Deutschland herum, bis es ihn schließlich vor vier Jahren vom<br />

windigen Sylt in unsere schöne Region zog. Hier erfüllte er sich<br />

seinen Traum vom eigenen Restaurant. Constantin Kiehne ist<br />

Koch aus Leidenscha <strong>und</strong> so verw<strong>und</strong>ert es nicht, wo man ihn<br />

in seiner Freizeit findet: »Am liebsten gehe ich an meinem freien<br />

Tag mit meiner Frau nach Kempten, wenn Wochenmarkt ist <strong>und</strong><br />

gutes Wetter. Da ist viel los <strong>und</strong> es gibt super Produkte von regionalen<br />

Erzeugern. Danach schlendern wir noch ein bisschen<br />

durch die Stadt.«<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 3


Inhalt<br />

84 80<br />

60<br />

Wer sich gerne navigieren lassen<br />

möchte findet alle Touren<br />

aus diesem He unter<br />

www.komoot.de/<br />

user/27118376051<br />

52<br />

Titel<br />

14 Gut bei Fuß<br />

Wandern mit H<strong>und</strong><br />

24 Schlafen in luigen Höhen<br />

Übernachten mal anders<br />

32 Zwischen urig <strong>und</strong> modern<br />

Unsere Restaurant-Tipps<br />

48 Stadtverführungen – aller schönen Städte sind drei<br />

Mindelheim, Leutkirch, Lindenberg<br />

52 Mit uns geht’s den Bach runter<br />

Canyoning im Allgäu<br />

60 Himmlisch ins Allgäu pilgern<br />

Grenzen überwinden auf dem Jakobsweg<br />

Buntes Allgäu<br />

6 Die Vielfalt der Region erleben<br />

Allgäuer Festwoche, Gunzesrieder, Käse-Kräuter-Sommer,<br />

Glasmacherdorf Schmidsfelden,Outdoorfestival Oberstdorf,<br />

Bauernhaus-Museum Wolfegg, Bogenschießen in Bolsterlang,<br />

Natursommer Isny, Erzgruben<br />

Wandern<br />

68 Im Tal der 13 Dörfer<br />

Europäisches Wanderdorf Pfronten<br />

72 Probiers mal mit Lama <strong>und</strong> Laterne<br />

Erlebnistouren im Allgäu<br />

76 Der Berg ru<br />

24h-Wandertrophy in Oberstaufen<br />

82 Zwischen Kultur, Genuss <strong>und</strong> Wanderlust<br />

Geheim-Tipp Rohrmoostal<br />

84 Herrschaszeiten<br />

Des Allgäus schöne Schlösser<br />

98 Der letzte seiner Art<br />

»Fährmann hol über«<br />

Genießen<br />

40 Schatzkarte für Schmankerljäger<br />

Gaumenfreuden en masse<br />

42 Ein Bad im schwarzen Gold<br />

Eintauchen <strong>und</strong> entspannen<br />

4<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Editorial<br />

14<br />

42<br />

Kultur<br />

80 Das Bergbauerndorf Gerstruben<br />

Ein Ort unter Denkmalschutz<br />

90 Ein Ausflug mit Volldampf<br />

Im Rhythmus der alten Zeit<br />

92 Großer Motorsport auf dem Jochpass<br />

Neun Kehren <strong>und</strong> 105 Kurven<br />

94 Ozeanien im Allgäu<br />

Die Südsee-Sammlung Obergünzburg<br />

Service<br />

100 Kinder- <strong>und</strong> Familienseiten<br />

Es spukt auf Neuhuhnstein, Wasserskifahren im Allgäu,<br />

Zeitreise durch die Stadtgeschichte, Miniwelt Oberstaufen,<br />

auf Entdeckungstour in der Allgäuer Natur<br />

104 Schlechtwetter-Tipps<br />

Wenn Petrus die Schleusen öffnet<br />

106 Buch-Tipps zum Wandern <strong>und</strong> Genießen<br />

Das Allgäu für Entdecker<br />

Fotos: Archiv EDITION ALLGÄU, Bad Hindelang Tourismus/ Wolfgang B. Kleiner, Janobi (Lizenz: CC BY-SA 4.0), Ramona Klein, Michael Monschau / Tourismus Oberstdorf, Städtischer Kurbetrieb Bad Wurzach<br />

Liebe Leserinnen<br />

<strong>und</strong> Leser,<br />

zunächst einmal muss ich Ihnen ein<br />

Geständnis machen: Ich bin keine Allgäuerin,<br />

sondern wie man hier so<br />

schön sagt »a Preiß«. Gebürtig komme<br />

ich vom anderen Ende des Landes, aus<br />

dem flachen <strong>und</strong> weitentfernten Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Ehe ich vor<br />

zweieinhalb Jahren im Allgäu strandete,<br />

wusste ich so gut wie nichts über<br />

diese Region. Sie war für mich ein blinder Fleck auf der<br />

Landkarte. Doch das hielt mich nicht davon ab meine<br />

Siebensachen zu packen, dem Norden den Rücken zu<br />

kehren <strong>und</strong> den Süden zu meiner neuen Heimat zu machen.<br />

Und soll ich Ihnen was sagen? Ich habe es bisher<br />

keinen Tag bereut.<br />

Denn noch immer entdecke ich Neues im Allgäu –<br />

sei es im Alltag oder bei der Arbeit an diesem Magazin.<br />

So hatte ich bis Ende letzten Jahres noch nie was von<br />

der Trendsportart Canyoning gehört. Und nun habe ich<br />

es zusammen mit meinen Kollegen für Sie ausprobiert<br />

<strong>und</strong> für gut bef<strong>und</strong>en. Auch wenn ich stellenweise mit<br />

meiner Höhenangst zu kämpfen hatte. Aber was tut man<br />

nicht alles für eine gute Geschichte? Da muss auch schon<br />

mal der Redaktionsh<strong>und</strong> Willi als Inspiration herhalten.<br />

Ihm haben Sie es zu verdanken, dass wir in dieser Ausgabe<br />

Tipps <strong>und</strong> Tricks zum Wandern mit H<strong>und</strong> zusammengestellt<br />

haben. So wird die Tour zum Vergnügen für<br />

Zwei- <strong>und</strong> Vierbeiner. Wer die Herausforderung beim<br />

Wandern sucht, ist bei der Wandertrophy genau richtig<br />

aufgehoben, oder wie wäre es mit Pilgern? Das geht nämlich<br />

nicht nur Richtung Santiago de Compostela.<br />

Für welche Wanderungen Sie sich auch entscheiden –<br />

es muss Zeit zum Genießen bleiben. Und damit meine<br />

ich nicht nur das Genießen der herrlichen Landscha,<br />

denn einzig von Lu <strong>und</strong> Allgäuliebe kann niemand leben.<br />

Der Mensch braucht Essen. Wie überraschend vielfältig<br />

die regionale Küche ist <strong>und</strong>, dass sie nicht nur aus<br />

Kässpatzen besteht (ich wollte es auch kaum glauben),<br />

zeigen die Köche Michael Schmid <strong>und</strong> Constantin<br />

Kiehne sowie zahlreiche Genussmärkte, die den ganzen<br />

Sommer über zum Schlemmen einladen. Doch das Allgäu<br />

hat noch viel mehr zu bieten: Hier können Sie in<br />

luigen Höhen übernachten, ein Bad im Moor nehmen,<br />

»Fährmann hol über« rufen, mit Alpakas das Allgäu erk<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Schlösser entdecken, die Neuschwanstein<br />

in nichts nachstehen.<br />

Ich hoffe Sie lesen die folgenden Seiten mit Freude<br />

<strong>und</strong> verstehen, warum ich hier nicht mehr weg will.<br />

Ihre Claudia Schöwe<br />

<strong>wandern</strong> & genießen<br />

5


Buntes Allgäu<br />

DieVielfalt<br />

der Region erleben<br />

Outdoorfestival in Oberstdorf<br />

Foto: Alex Fuchs<br />

Gemeinsam mit Fre<strong>und</strong>en die Natur erleben –<br />

was gibt es Schöneres? Für alle, die das genauso<br />

sehen, ist das Zämed duss Outdoorfestival<br />

genau die richtige Veranstaltung. Vom 5. bis<br />

zum 7. Oktober bietet es ein buntes Programm<br />

zum Mitmachen <strong>und</strong> Ausprobieren. So gibt es<br />

Gipfelwanderungen, Yoga auf dem<br />

Berg <strong>und</strong> Sonnenaufgangstouren,<br />

aber auch Gleitschirm fliegen, Canadiertouren<br />

<strong>und</strong> Raen. Für Mountainbiker gibt es<br />

geführte Touren, Fahrtechnikkurse <strong>und</strong><br />

einen Pumptrack. Samstags findet<br />

ab 9 Uhr der Feneberg Mountainbike-Marathon<br />

statt. Am<br />

Sonntag ist eines der Highlights<br />

die Eddie Bauer-12h-<br />

Wanderung, die zu den<br />

schönsten Plätzen r<strong>und</strong> um<br />

Oberstdorf führt. Neben den<br />

sportlichen Aktivitäten steht<br />

beim Zämed duss Outdoorfestival<br />

auch der respektvolle Umgang mit der<br />

Natur <strong>und</strong> den anderen Bergliebhabern im<br />

Vordergr<strong>und</strong> – egal, ob sie auf zwei Beinen,<br />

zwei Rädern oder im Wasser unterwegs sind.<br />

www.zämed-duss.de<br />

Foto: fab.coffee<br />

Die Kunst des Kaffees<br />

Er ist <strong>und</strong> bleibt des Deutschen liebstes Genussmittel.<br />

Laut einer Studie trinken wir<br />

sogar mehr davon als die Italiener – die Rede<br />

ist natürlich vom Kaffee. Für alle, die mehr<br />

über den Muntermacher erfahren wollen,<br />

bietet die Kaffeerösterei fab.coffee in Reichenbach<br />

bei Oberstdorf verschiedene Workshops<br />

<strong>und</strong> Schulungen an. In diesen dürfen Kaffeefans<br />

ihr Lieblingsgetränk nicht nur probieren,<br />

sondern sich auch selbst ausprobieren – beispielsweise<br />

an der richtigen Zubereitung von<br />

Espresso <strong>und</strong> Filterkaffee. Denn das allein ist<br />

schon eine Kunst für sich, genauso wie die<br />

»Latte Art«, die ebenfalls bei fab.coffee erlernt<br />

werden kann.<br />

www.fabcoffee.de<br />

Foto: Privat-Brauerei Zötler GmbH<br />

Nicht nur<br />

für Radfahrer<br />

Egal ob am See, beim Grillen mit<br />

Fre<strong>und</strong>en oder auf den Gipfeln der<br />

Allgäuer Berge: Das Zötler Radler<br />

naturtrüb ist der ideale Begleiter. Die<br />

Spezialität aus 50 Prozent Bier <strong>und</strong> 50<br />

Prozent Zitronenlimonade besticht<br />

durch ihre fruchtige Frische. Die natürlichen<br />

Aromen <strong>und</strong> Zitronensa<br />

machen das Radler zu einem erfrischenden<br />

Geschmackserlebnis, mit<br />

dem sich schöne Sommer-Momente<br />

noch besser genießen lassen.<br />

www.zoetler.de<br />

6<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Gipfelsammler werden<br />

Foto: Oberstdorf Kleinwalsertal Bergbahnen/Alex Savarino<br />

Die OBERSTDORF • KLEINWALSERTAL<br />

Bergbahnen haben sich dieses Jahr etwas<br />

ganz Besonderes für Einheimische <strong>und</strong><br />

Gäste ausgedacht: den MyMountainClub.<br />

Hat man sich einmal online im kostenlosen<br />

Club angemeldet, profitiert man von den<br />

spannenden Inhalten sowie speziellen Angeboten<br />

<strong>und</strong> Aktionen. So sammeln Mitglieder<br />

nicht nur panoramareiche Ausblicke<br />

in den Bergen, sondern als Gipfelsammler<br />

erhalten die Naturbegeisterten ein<br />

digitales Wanderbuch auf das Smartphone,<br />

das durch Scannen von QR-Codes an den<br />

Gipfelstationen immer weiter gefüllt wird.<br />

Wer fleißig die digitalen Stempel sammelt,<br />

erhält ab fünf Stempeln einen Stocknagel –<br />

für Kinder gibt’s einen Plüschberti. Am<br />

Ende der Saison wird unter allen Gipfelsammlern<br />

ein exklusives Wander-Set bestehend<br />

aus einem hochwertigen Deuter<br />

Rucksack, Wanderstöcken, einer Trinkflasche<br />

sowie Gutscheinen für den Kletterwald<br />

Söllereck verlost. Zusätzlich steht<br />

allen Clubmitgliedern ein Blumenführer in<br />

der App kostenlos zur Verfügung. Mit diesem<br />

kann die Flora am Wegesrand mühelos<br />

bestimmt werden.<br />

www.ok-bergbahnen.com<br />

Ein lebendiges Museum<br />

Ganz in der Nähe vom Bodensee, im Landkreis<br />

Ravensburg, befindet sich das Bauernhaus-<br />

Museum Wolfegg. Und wer jetzt denkt: Okay,<br />

da steht ein Bauernhaus, das zu einem Museum<br />

umgebaut wurde, der irrt sich. Insgesamt<br />

30 historische Gebäude, aus den verschiedensten<br />

Ecken des Allgäus zusammengetragen, bilden<br />

das museale Ensemble. Hier erfahren die<br />

Besucher mehr über die ländliche Kultur -<br />

geschichte <strong>und</strong> können nachvollziehen, wie die<br />

Landleute früher lebten <strong>und</strong> arbeiteten. Zudem<br />

finden auch zahlreiche Veranstaltungen auf<br />

dem Gelände statt, wie etwa das Kaltblütertref-<br />

Des Allgäus fünfte Jahreszeit<br />

Seit fast 70 Jahren präsentiert sich die Allgäuer<br />

Festwoche als Dreiklang aus Wirtschasmesse,<br />

Kulturtagen <strong>und</strong> Heimatfest. So sind die Tage<br />

vom 11. bis 19. August ein Erlebnis für Jung<br />

<strong>und</strong> Alt. Die größte Verbrauchermesse der Region<br />

lockt auch dieses Jahre wieder mit knapp<br />

400 Ausstellern, die mit ihrer bunten Mischung<br />

alle Lebensbereiche abdecken. Auch kulturell<br />

hat die Festwoche einiges zu bieten wie etwa<br />

eine Kunstausstellung im Kemptener Marstall.<br />

Wer jedoch schon vor der Ausstellungseröffnung<br />

in den Genuss von Kultur kommen<br />

möchte, der ist bei der Veranstaltungsreihe<br />

»Kultur im Residenzhof« genau richtig. Diese<br />

geht schon eine Woche vor der Festwoche über<br />

die Freilichtbühne im Hof der Kemptener Residenz.<br />

Das Programm: Gemeinschaskonzert<br />

des Musikvereins Sankt Mang mit der Gast -<br />

kapelle Öflingen, 3. August ab 19 Uhr; Residenzhofserenade<br />

mit »Novas Brass«, 4. August<br />

ab 19 Uhr; »Bella Italia – die Italienische<br />

Foto: Stadt Kempten<br />

fen am 16. September. Hier gibt es neben kravollen<br />

Pferden auch ein buntes Rahmenprogramm<br />

<strong>und</strong> einen Bauernmarkt. Der diesjährige<br />

Höhepunkt ist aber das große Jubiläumsfest<br />

zum 40. Geburtstag des Museums. Vom 31.<br />

August bis zum 2. September führen unter anderem<br />

zahlreiche Handwerker – wie Korb -<br />

macher, Bürstenmacher, Perlensticker, Zimmerer,<br />

Spinnerin – ihr Können <strong>und</strong> die Vielfalt<br />

ihres Geschicks vor. Dazu gibt es leckere oberschwäbische<br />

Küche, ein Kinderprogramm <strong>und</strong><br />

fre<strong>und</strong>liche Menschen zum Schwätza.<br />

www.bauernhausmuseum-wolfegg.de<br />

Nacht« mit Gertrud Hiemer-Haslach <strong>und</strong> vielen<br />

anderen, 5. August ab 20 Uhr; »Vivid<br />

Curls« & Sarah Straub, 6. August ab 20 Uhr;<br />

»Stepfather Fred & Friends« – Special unplugged<br />

Show, 7. August ab 20 Uhr. Ein anderes<br />

Highlight – im wahrsten Sinne des Wortes – ist<br />

das Lichterfest am Abend des 12. August.<br />

www.festwoche.com<br />

Foto: Bauernhaus-Museum Wolfegg<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 7


Buntes Allgäu<br />

Reise in schwere Zeiten<br />

Kunst aus Glas hautnah erleben<br />

Im historischen Glasmacherdorf Schmidsfelden<br />

zeigt Glasmacher Stefan Michaelis seine<br />

filigrane Kunst. Die Glasmacherei prägte bis<br />

zum Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts das Leben<br />

der Menschen in der Adelegg. Die Glashütte<br />

<strong>und</strong> einige Nebengebäude sind in Schmidsfelden<br />

ebenso wie viele Arbeiterhäuschen erhalten<br />

geblieben. In der Hütte selbst zeigt ein<br />

Museum die erfolgreiche Geschichte der<br />

einstigen Glasmacher <strong>und</strong> Stefan Michaelis<br />

sein Können. Im Glasladen gibt es die zerbrechliche<br />

Kunst wie Trinkgefäße, Gartenkugeln<br />

<strong>und</strong> Deko zu kaufen <strong>und</strong> als Besonderheit<br />

findet auch in diesem Jahr wieder das<br />

Glashüttenfest statt. Am 7. Oktober zeigen<br />

dort verschiedene Glasmacher <strong>und</strong> Glasbläser<br />

ihre Arbeit <strong>und</strong> formen das zerbrechliche<br />

Material in heißen Flammen.<br />

www.glas-schmidsfelden.de<br />

Foto: Archiv Heimatdienst Sonthofen e. V./Deidl<br />

Foto: Roland Rasemann<br />

Im November dieses Jahres jährt sich das Ende<br />

des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal. Anlässlich<br />

des Jubiläums beleuchtet eine Sonderausstellung<br />

im Heimathaus Sonthofen bis zum 4.<br />

November, anhand zahlreicher Exponate <strong>und</strong><br />

Dokumente, unterschiedliche Aspekte des<br />

Krieges: Welche Auswirkungen hatte der Krieg<br />

auf Sonthofen? Wie kamen die Menschen hier<br />

mit Mangelwirtscha <strong>und</strong> fehlenden Arbeitskräen<br />

zurecht? Zudem erzählen Feldpostkarten<br />

<strong>und</strong> -briefe, Fotoalben, Zeichnungen <strong>und</strong><br />

persönliche Gegenstände vom Kriegsalltag <strong>und</strong><br />

Schicksal einzelner Soldaten.<br />

www.stadt-sonthofen.de<br />

Foto: Thomas Gretler<br />

Auf den Spuren der Rödler<br />

Am Wochenende vom 30. Juni bis zum 1. Juli<br />

findet zum siebten Mal der »Historische Salzzug«<br />

von Immenstadt nach Simmerberg statt.<br />

Mit insgesamt zwölf Fuhrwerken <strong>und</strong> 30 Reitern,<br />

ist der Zug sogar größer als der Letzte vor<br />

fünf Jahren. Der erste Stopp ist am Samstag um<br />

etwa 13 Uhr in alkirchdorf – hier gibt es ein<br />

kleines Fest <strong>und</strong> zwischen 15 <strong>und</strong> 16 Uhr geht<br />

es weiter nach Oberstaufen. Dort wird der Zug<br />

spätestens um 17.30 Uhr am Strumpfarareal<br />

erwartet, wo das abendliche Rödlerfest mit Bewirtung<br />

<strong>und</strong> Musik stattfindet. Am Sonntag<br />

geht es dann um 10 Uhr weiter nach Genhofen<br />

zur Segnung vor dem Anstieg am Hahnschenkel.<br />

Gegen 13 Uhr wird der Tross in Simmerberg<br />

erwartet. Hier folgt die Aufstellung mit<br />

den Musikkapellen <strong>und</strong> der Einzug auf dem<br />

Dorfplatz um 13.30 Uhr. Im Anschluss findet<br />

das Historische Schauspiel auf dem Dorfplatz<br />

statt. Das Salzfest in Simmerberg beginnt<br />

schon um 11 Uhr <strong>und</strong> geht bis etwa 18 Uhr.<br />

Auch hier gibt es musikalische Begleitung <strong>und</strong><br />

kulinarische Verpflegung. Es besteht die Möglichkeit<br />

auf dem Salzzug mitzufahren. Eine Tagesetappe<br />

kostet 28 Euro, beide Tage zusammen<br />

liegen bei 50 Euro.<br />

www.historischer-salzzug.de<br />

Unter den Berg sehen<br />

Foto: Gabriele Fischer<br />

Den Grünten erforschen <strong>und</strong> von innen sehen:<br />

Das ist in der »Erzgruben – Erlebniswelt am<br />

Grünten« in Burgberg möglich. Doch bevor es<br />

in den Wächter des Allgäus hineingeht, lernen<br />

die Besucher im Museumsdorf mehr über die<br />

Geologie des Berges, den Eisenerz-Bergbau, die<br />

Verhüttung <strong>und</strong> die althergebrachte Schmiedekunst,<br />

die man in der Schauschmiede hautnah<br />

erleben kann. Dann ist es Zeit, dem Grünten<br />

auf den Gr<strong>und</strong> zu gehen. Bei einer zweistündigen<br />

R<strong>und</strong>wanderung gibt es Wissenswertes<br />

über den Andreas-Tagebau, die eresien-<br />

Grube <strong>und</strong> die Anna-Grube. Für letztere sollten<br />

Besucher schwindelfrei sein, denn am Ende<br />

wartet nicht der Grubengr<strong>und</strong>, sondern ein<br />

Podest mit einem über zehn Meter tiefen Abgr<strong>und</strong>.<br />

Um den Rückweg, oder auch Hinweg,<br />

zu genießen, fährt das »Erzgrubenbähnle« vom<br />

Parkplatz Steinbruch über den Dorfplatz zum<br />

Museumsdorf <strong>und</strong> weiter zur Erzgrubenerlebniswelt<br />

– natürlich auch wieder zurück.<br />

www.erzgruben.de<br />

8<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Wandern mit<br />

paradiesischem Genuss<br />

Den Allgäuer Käse lassen sich nicht nur die<br />

Allgäuer selbst schmecken, auch für Besucher<br />

von Fern <strong>und</strong> Nah gehört das Genusserlebnis<br />

neben der Outdoor-Aktivität zum Aufenthalt<br />

im Allgäu mit dazu. Warum nicht beides kombinieren<br />

<strong>und</strong> dabei die herrliche Aussicht auf<br />

das Illertal genießen? Eine R<strong>und</strong>wanderung<br />

macht es möglich. Am Parkplatz, Ortseingang<br />

Gunzesried, beginnt die Tour <strong>und</strong> führt, vorbei<br />

an rauschenden Wasserfällen <strong>und</strong> sprudelnden<br />

Gumpen, entlang des Haldertobels.<br />

Von dort durchquert ein Weg eine mit Blumen<br />

<strong>und</strong> Kräutern bedeckte Viehweide, die wegen<br />

ihrer Schönheit von den Einheimischen o als<br />

»Paradies« bezeichnet wird. Der steiler werdende<br />

Aufstieg führt über Reute an den zwei<br />

Sennalpen Derb <strong>und</strong> Oberberg vorbei. Diese<br />

beiden Alpen bieten von Mai bis September<br />

täglich frische Milchprodukte <strong>und</strong> Allgäuer<br />

Brotzeit Spezialitäten mit perfektem Ausblick<br />

auf den Wächter des Allgäus – den Grünten.<br />

Den besten R<strong>und</strong>blick gibt es aber am höchsten<br />

Punkt der Tour: dem Gipfel des Mittags.<br />

Von dort geleitet der R<strong>und</strong>weg am Bärenköpfle<br />

<strong>und</strong> erneut an der Sennalpe Oberberg<br />

vorbei <strong>und</strong> führt entlang des inspirierenden<br />

emenwegs Alpvielfalt über Reute zurück<br />

nach Gunzesried. Tipp: Bevor der Parkplatz<br />

<strong>und</strong> somit der Ausgangs- <strong>und</strong> Endpunkt der<br />

Tour erreicht wird, lohnt sich ein Besuch bei<br />

der bekannten Sennerei <strong>und</strong> dem Kräutergarten<br />

Gunzesried.<br />

www.alpsee-gruenten.de<br />

Foto: Benjamin Zapf<br />

Anzeige<br />

alpsee-bergwelt.de<br />

Deutschlands längste Ganzjahres-Rodelbahn,<br />

Bayerns größter Hochseilgarten!<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 9


Buntes Allgäu<br />

Zwischen Käse, Kräutern <strong>und</strong> Kneipp<br />

Foto: Tanja Kutter/Bauernhofmuseum Foto: Schongauer Märchenwald<br />

Es war einmal …<br />

Wer sich in den Schongauer Märchenwald verirrt,<br />

kann einige der bekanntesten Figuren der<br />

Gebrüder Grimm erleben. Neben Hänsel <strong>und</strong><br />

Gretel warten auch die sieben Geißlein, Rotkäppchen<br />

<strong>und</strong> der gestiefelte Kater in ihren<br />

kleinen Häuschen darauf, ihre Geschichten auf<br />

Knopfdruck zu erzählen. Um den Park noch<br />

aus einer anderen Perspektive betrachten zu<br />

können, werden geführte Ponytouren für die<br />

kleinen Gäste angeboten. Im Tierpark warten<br />

Ziegen, Schafe, Esel, Damwild ebenso wie Kaninchen<br />

<strong>und</strong> Meerschweinchen auf Streicheleinheiten.<br />

Ebenfalls sind Papageien, Sittiche<br />

<strong>und</strong> Pfaue in verschiedenen Volieren am Wegesrand<br />

zu bestaunen. Um sich richtig auszutoben,<br />

ist ein Besuch im Kleinkinderklettergarten,<br />

des Spieleturms <strong>und</strong> der Seilbahn ein<br />

Muss. Im Erlebniswald warten eine Balancierstrecke,<br />

ein Barfußpfad <strong>und</strong> einige Infos r<strong>und</strong><br />

um den Wald <strong>und</strong> die Natur. Neu ist das Zwergenbergwerk<br />

im Eisenbahntunnel, das auf mutige<br />

Forscher wartet.<br />

www.schongauer-maerchenwald.de<br />

Das Hochtal von Gunzesried lockt auch dieses<br />

Jahr wieder mit einem abwechslungsreichen<br />

Programm r<strong>und</strong> um den Käse-Kräuter-<br />

Sommer. Vom 1. Juni bis zum 30. September<br />

dreht sich alles um die emen Käse, Kräuter<br />

<strong>und</strong> Natur – köstliche Gaumenfreuden inklusive.<br />

Das Veranstaltungsbündel hält für<br />

jeden etwas bereit. Gäste können an geführten<br />

Wanderungen durch die Natur <strong>und</strong><br />

Workshops mit Kräuterfrauen teilnehmen.<br />

Natürlich darf <strong>und</strong> muss auch der Käse probiert<br />

werden, wie etwa an den Käseabenden<br />

der Sennerei Gunzesried oder bei einer Besichtigung<br />

des Käsekellers der Sennalpe<br />

Oberberg. Auch die Entspannung kommt<br />

nicht zu kurz – Alpenwellness nach Kneipp<br />

<strong>und</strong> ein Kräutermenü r<strong>und</strong>en das vielfältige<br />

Angebot ab.<br />

www.blaichach.de<br />

Auf Exkursion mit Experten<br />

Moore erk<strong>und</strong>en, dem Lauf der Argen folgen,<br />

Schluchten durch<strong>wandern</strong>, den nördlichsten<br />

voralpinen Höhenzug, die Adelegg, erklimmen<br />

– beim Isnyer NaturSommer erk<strong>und</strong>en Naturliebhaber<br />

das Voralpenland r<strong>und</strong> um die malerische<br />

Stadt im württembergischen Allgäu.<br />

Dabei schärfen die Wanderführer bis Oktober<br />

den Blick für Molassegestein, Alpweiden,<br />

Bachforelle oder Torfmoose. Über 30 Wandertouren<br />

<strong>und</strong> Gourmetführungen hat der Isnyer<br />

NaturSommer im Programm. Die gleichnamige<br />

Broschüre enthält alle Termine, informiert<br />

Staunen <strong>und</strong> selbst Hand anlegen<br />

Fast drei Dutzend Gebäude aus vier Jahrh<strong>und</strong>erten<br />

lassen im Schwäbischen Bauernhofmuseum<br />

Illerbeuren Vergangenes wieder lebendig<br />

werden. Auf dem weitläufigen Museumsgelände<br />

können Besucher viel Interessantes zur<br />

ländlichen Kulturgeschichte zwischen Allgäu<br />

<strong>und</strong> Ries entdecken. Die eingerichteten Werkstätten<br />

vermitteln den Besuchern zudem Wissen<br />

über frühere Handwerke wie die Wagnerei,<br />

Küferei, Schuhmacherei <strong>und</strong> Bürstenbinderei.<br />

Und auch ein Fotolabor mit Fotostudio aus den<br />

Foto: Ernst Fesseler<br />

über die Treffpunkte <strong>und</strong> ist im Büro für Tourismus<br />

der Isny Marketing GmbH <strong>und</strong> auf<br />

www.isny.de als Download erhältlich.<br />

www.isny.de<br />

1970er-Jaren kann bestaunt werden. Bei den<br />

beliebten Handwerkertagen am 8. <strong>und</strong> 9. September<br />

<strong>2018</strong> darf man auch selbst Hand anlegen.<br />

Wenn man schon einmal da ist, können<br />

auch gleich die alten Haustierrassen bew<strong>und</strong>ert<br />

werden, die auf der Außenanlage des Museums<br />

leben. Die Schafe, Pferde, Schweine, Kühe,<br />

Hühner <strong>und</strong> Gänse freuen sich über die kleinen<br />

<strong>und</strong> großen Besucher <strong>und</strong> kommen o<br />

ganz nah heran.<br />

www.bauernhofmuseum.de<br />

Foto: Christel Pickl<br />

10<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Anzeigen<br />

Alkoholfreier<br />

Weizengenuss<br />

Die Familienbrauerei Meckatzer<br />

ist bekannt für seine hervorragende<br />

Braukunst – <strong>und</strong> das schon<br />

seit 1738. Die jahrh<strong>und</strong>ertelange<br />

Erfahrung schmeckt man auch<br />

beim Meckatzer Weizen Alkoholfrei.<br />

Mit acht ausgewählten Malzen<br />

<strong>und</strong> fünf erlesenen Aromahopfen<br />

gebraut, überzeugt es<br />

durch seinen leicht fruchtigen,<br />

malzaromatischen Charakter, abger<strong>und</strong>et<br />

durch eine sane Hopfennote.<br />

Doch nicht nur geschmacklich ist es<br />

ein Schmaus, sondern auch optisch. Dafür<br />

sorgt die kräig goldene Farbe. So macht es<br />

einfach Lust auf mehr.<br />

www.meckatzer.de<br />

Foto: Meckatzer Löwenbräu<br />

HERZLICH WILLKOMMEN BEI UNS<br />

Wir bieten klassifizierte, komfortable Ferienhäuser<br />

<strong>und</strong> Ferienwohnungen von 3 bis 5 Sternen an.<br />

• Persönliche Betreuung <strong>und</strong> ein -liches Willkommen<br />

• Im Sommer können Sie als unsere Gäste alle Berg- <strong>und</strong><br />

Sesselbahnen in Oberstdorf/Kleinwalsertal KOSTENLOS fahren<br />

• Nebenkosten, Bettwäsche <strong>und</strong> Handtücher sind bei uns inklusive<br />

• Brötchenservice über Semmeldienst Allgäu<br />

100% Entspannung <strong>und</strong> Erholungsurlaub für das ganze Jahr<br />

Mit Pfeil <strong>und</strong> Bogen<br />

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!<br />

Bergwelt FeWo | Pfarrstraße 4 | 87561 Oberstdorf<br />

Tel. 08322 7172 | info@bergwelt-ferienwohnungen.de<br />

www.oberstdorfer-bergwelt.de<br />

In Bolsterlang darf sich jeder einmal wie Robin<br />

Hood fühlen. Doch auch der Meister im Umgang<br />

mit Pfeil <strong>und</strong> Bogen hat klein angefangen<br />

– darum erlernen die baldigen Bogenschützen<br />

in einem einstündigen Gr<strong>und</strong>kurs zunächst<br />

alles, was wichtig ist. Danach können sie zusammen<br />

mit einem Trainer im Talparcours auf<br />

die Pirsch gehen. Hier verstecken sich zehn lebensgroße<br />

3D-Figuren aus Schaumstoff, die es<br />

zu erlegen gilt. Wen nun die Begeisterung für<br />

das Bogenschießen gepackt hat, der kann den<br />

1. Allgäuer Alpenparcours an der Hörnerbahn<br />

begehen. Dabei wird eine Bergtour durch Wald<br />

<strong>und</strong> Wiesen mit dem Bogenschießen verb<strong>und</strong>en<br />

– Trittsicherheit <strong>und</strong> eine gute Kondition<br />

sind hier gefragt.<br />

www.bogendorf.info<br />

Foto: Tourismus Hörnerdörfer GmbH/Gästeinformation Bolsterlang<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 11


Buntes Allgäu<br />

Spaß <strong>und</strong> Abenteuer pur<br />

Wer im Oberallgäu was erleben will, der sollte<br />

der Alpsee Bergwelt zwischen Immenstadt <strong>und</strong><br />

Oberstaufen einen Besuch abstatten. Hier warten<br />

gleich drei Attraktionen mit Spaßgarantie.<br />

Rasant wird es auf dem »Alpsee Coaster«, der<br />

längsten Ganzjahresrodelbahn Deutschlands.<br />

Der Rodelspaß führt durch 68 Kurven von der<br />

Bergstation der Sesselbahn hinab zum »Rodelwirt«<br />

an der Talstation. Und auch wenn es dunkel<br />

wird, ist hier noch längst nicht Schluss mit<br />

lustig – dafür sorgt das regelmäßig stattfindende<br />

Nachtrodeln. In unmittelbarer Nachbarscha<br />

befindet sich die »Abenteuer Alpe«. Dort<br />

können die kleinen Abenteurer in sechs verschiedenen<br />

Spielbereichen nach Lust <strong>und</strong><br />

Laune herumtoben, klettern, mit Wasser spielen,<br />

schaukeln, rutschen <strong>und</strong> noch viel mehr.<br />

Ein Klettervergnügen für die ganze Familie bietet<br />

der »Kletterwald Bärenfalle«. Mit 18 verschiedenen<br />

Parcours <strong>und</strong> über 180 Kletterelemente<br />

ist er Bayerns größter Hochseilgarten,<br />

<strong>und</strong> dank der exponierten Lage auf 1100 Metern<br />

Höhe auch einer der schönsten in Europa.<br />

Die perfekte Ergänzung zu Spaß <strong>und</strong> Abenteuer<br />

sind die Hütten <strong>und</strong> Einkehrmöglichkeiten<br />

in der Alpsee Bergwelt, wie die Gastronomie<br />

der »Abenteuer Alpe«, die »Berghütte Bärenfalle«<br />

<strong>und</strong> der »Rodelwirt« an der Talstation.<br />

www.alpsee-bergwelt.de<br />

Foto: Alpsee Bergwelt<br />

Aufgepasst <strong>und</strong> mitgemacht<br />

Wir von Wandern & Genießen verlosen mit<br />

Unterstützung der Reusch GmbH den Klettersteighandschuh<br />

Via Ferrata im Wert von<br />

35 Euro. Er ist die perfekte Begleitung für<br />

Protektion <strong>und</strong> Komfort entlang des Stahlseiles.<br />

Weiche Polsterungen sowie eine verlängerte<br />

Handinnenfläche bieten zuverlässigen<br />

Schutz, ohne dabei in der Bewegung einzuschränken.<br />

Schlaufen auf der Rückseite der<br />

Finger <strong>und</strong> am Handgelenk erleichtern das<br />

Ausziehen des Handschuhs, die kurze Stulpe<br />

mit Klettverschluss sorgt zudem für gute<br />

Passform <strong>und</strong> angenehmes Tragegefühl.<br />

Dank verkürzter Finger <strong>und</strong> einer äußerst atmungsaktiven<br />

Handrückseite aus Textil<br />

beugt der Reusch Via Ferrata Handschuh<br />

unnötigem Schwitzen der Hände vor <strong>und</strong><br />

kann somit auch an heißen Sommertagen<br />

problemlos getragen werden.<br />

Wenn Sie am Gewinnspiel teilnehmen<br />

möchten, schicken Sie uns eine Postkarte mit<br />

dem Stichwort KLETTERN an die EDITION<br />

ALLGÄU, Lachener Weg 2, 87509 Immenstadt-Werdenstein.<br />

Einsendeschluss ist der 1.<br />

Oktober <strong>2018</strong>.<br />

Foto: Reusch GmbH<br />

Foto: Ramona Klein<br />

Ein kühler Tipp<br />

für heiße Tage<br />

Die abenteuerliche Reise den Drachenrachen<br />

hinab, wie die 180 Stufen in der Sturmannshöhle<br />

genannt werden, liegt am Ende des Sagenweges.<br />

Auf dem Weg durch den Wald werden<br />

auf Schautafeln verschiedene Sagen <strong>und</strong><br />

Mythen r<strong>und</strong> um Obermaiselstein erzählt <strong>und</strong><br />

dargestellt. Ist man schließlich in der Spalthöhle<br />

angelangt, erwarten einen konstante vier<br />

Grad Celsius <strong>und</strong> verschiedene Fledermausarten,<br />

die den Tag an den Wänden der Höhle verschlafen.<br />

Im Rahmen einer Führung können<br />

die Besucher die einzige begehbare Spalthöhle<br />

des Allgäus erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> wer weiß: Vielleicht<br />

finden Sie ja den sagenumwobenen Schatz der<br />

Sturmannshöhle.<br />

www.hoernerdoerfer.de<br />

12<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Die Welt zu Gast in Kempten<br />

Dieses Jahr wird wieder internationales Flair<br />

beim traditionellen kulturellen APC Sommer<br />

im Kemptener Archäologischen Park Cambodunum<br />

herrschen. Den Anfang macht die Ausnahmemusikerin<br />

Sona Jobareth am Donnerstag,<br />

den 19. Juli um 20 Uhr. Die Kora-Spielerin,<br />

die zudem eine fantastische Sängerin <strong>und</strong><br />

Komponistin ist, wird mit ihrer Band Blues<br />

<strong>und</strong> Afropop auf der Bühne verbinden. Einen<br />

musikalischen Stimmungscocktail aus feurigen<br />

Latin-Rhythmen wie Cumbia, Rhumba-Flamenco,<br />

Salsa oder Reggae bieten Shavez (20.<br />

Juli, 20 Uhr). Bei seinem sommerlichen schon<br />

traditionellen Stelldichein in den Kleinen ermen<br />

des APC interpretiert der Orchesterverein<br />

Kempten am Samstag ab 20 Uhr Werke aus 200<br />

Jahren Musikgeschichte. Der Sonntag ist randvoll<br />

gepackt mit Kultur: Nach kostenloser Erlebnisführung<br />

durch den Archäologischen<br />

Park (11 <strong>und</strong> 14 Uhr) gibt es ein Konzert der<br />

Münchner Band »Buffzack« – ebenfalls zum<br />

Nulltarif. Das Quartett spielt Kompositionen,<br />

in denen Jazz genauso vorkommt wie Hip-Hop<br />

<strong>und</strong> wo sich Metal-Riffs <strong>und</strong> alpenländische<br />

Klänge gegenüberstehen. Abends ab 20 Uhr<br />

können Besucher dem Harrycane Orchestra<br />

lauschen. Die Liebe zur orientalischen Melodieführung,<br />

die Faszination für arabische<br />

Rhythmik <strong>und</strong> die Leidenscha für Improvisation<br />

bilden die Basis der Kompositionen.<br />

www.klecks.de<br />

www.kempten.de/veranstaltungen<br />

Foto: K.H. Krauskopf<br />

Anzeigen<br />

Woll-Teppiche aus eigener Herstellung<br />

ges<strong>und</strong> & schön<br />

Wir fertigen Ihren Teppich<br />

nach Maß <strong>und</strong> Ihren Wünschen<br />

Zusätzlich finden Sie bei uns:<br />

Wolldecken<br />

Schaffelle<br />

Filzhausschuhe<br />

Filzwaren<br />

Walk-Jacken<br />

Wollfleece-Jacken<br />

Naturwäsche<br />

Merino Sportwäsche<br />

Hechenberger Handweberei<br />

Achtalstraße 22 87459 Pfronten-Steinach<br />

Tel.: 08363/8595<br />

www.hechenberger-handweberei.de<br />

Historischer Salzzug <strong>2018</strong><br />

von Immenstadt (Allgäu) nach Simmerberg<br />

am Sa|So, den 30.06.|01.07.<strong>2018</strong><br />

• Historischer Salzzug mit Fuhrwerken, Kutschen <strong>und</strong> Reitern<br />

auf der historischen Route von Immenstadt nach Simmerberg<br />

• Rödler-Fest in Thalkirchdorf <strong>und</strong> Oberstaufen<br />

• Historisches Schauspiel mit Salz-Fest am 01.07.<strong>2018</strong> in Simmerberg<br />

www.historischer-salzzug.de<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 13


Titelthema<br />

Wandern mit H<strong>und</strong><br />

Gut<br />

bei Fuß<br />

Mit dem H<strong>und</strong> <strong>wandern</strong> gehen? Ja, warum denn nicht?<br />

Es ist nur etwas Vorbereitung nötig, ehe man Fiffi packt<br />

<strong>und</strong> mit ihm auf das Nebelhorn stiefelt. Dann steht dem<br />

Gipfelglück auf sechs Beinen nichts mehr im Wege.<br />

14<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


<strong>wandern</strong> & genießen 15


Titelthema<br />

Pläne schmieden: Die Wanderung<br />

in vierbeiniger Begleitung will gut<br />

vorbereitet sein, damit sie nicht an<br />

der Leiter zum Gipfel scheitert<br />

Bellos Packliste<br />

zum Wandern:<br />

Basics: Leine <strong>und</strong> H<strong>und</strong>etüte haben die<br />

meisten sowieso immer im Gepäck<br />

Futter: Am besten Trockenfutter, weil es<br />

schnell Energie liefert <strong>und</strong> sich ohne<br />

Sauerei im Rucksack transportieren lässt.<br />

Wasserflasche: Wiederauffüllbar.<br />

Futter-/Wasserbehälter: Idealerweise<br />

faltbar, das spart Platz.<br />

H<strong>und</strong>edecke oder Handtuch zum Abtrocknen:<br />

Zum Säubern vor der Hütteneinkehr.<br />

Gut ist Microfaser.<br />

Wind- <strong>und</strong> Regenschutz: Je nach Witterungsverhältnissen<br />

<strong>und</strong> zurückgelegten<br />

Höhenmetern.<br />

H<strong>und</strong>erucksack: Falls der kleine (!)<br />

Vierbeiner schlapp macht, kann man<br />

ihn notfalls darin transportieren – das<br />

muss allerdings vorher geübt werden.<br />

Kleines Erste-Hilfe-Set mit Zeckenzange,<br />

Pinzette, Desinfektionsspray, Mullbinden,<br />

evtl. Pfotenschuhen.<br />

Tipp von Sandra Mendler: »Es schadet<br />

nicht, medizinische Gr<strong>und</strong>kenntnisse<br />

zum H<strong>und</strong> zu haben, um ihn im Notfall<br />

erstversorgen zu können.«<br />

Prinzipiell ist (fast) jeder H<strong>und</strong> fürs Wandern zu haben –<br />

o sogar bereitwilliger als der zweibeinige Nachwuchs.<br />

Natürlich gibt es Rassen, die aufgr<strong>und</strong> ihres ohnehin<br />

hohen Bewegungsdrangs besonders »outdoor-tauglich« sind,<br />

wie Huskys, Border Collies oder Australian Shepherds. Aber<br />

auch der Pudel ist für die sportliche Betätigung jenseits der<br />

Ebene zu begeistern. Dennoch sollte sich jeder H<strong>und</strong>ebesitzer<br />

Gedanken machen, ehe er seinen Vierbeiner zum ersten Mal<br />

mit auf die Bergtour nimmt.<br />

Sandra Mendler leitet<br />

die »H<strong>und</strong>eschule<br />

Allgäu« in Altusried.<br />

Ihre vierbeinigen<br />

Begleiterinnen Baja,<br />

Mary Lou <strong>und</strong> Lány<br />

sind begeisterte, aber<br />

disziplinierte Wanderer<br />

16<br />

»Es ist in höheren Lagen unverzichtbar, dass der H<strong>und</strong> sich konzentrieren<br />

kann <strong>und</strong> ein eingespieltes Team mit Herrchen oder<br />

Frauchen ist«, sagt Sandra Mendler. Die 44-Jährige leitet eine<br />

H<strong>und</strong>eschule in Altusried <strong>und</strong> hat selbst fünf bellende Vierbeiner<br />

zuhause. O erlebt sie, dass H<strong>und</strong>ebesitzer beim langen Auf- <strong>und</strong><br />

Abstieg die Kondition oder Trittsicherheit ihres Vierbeiners überschätzen.<br />

Wanderer mit Allrad<br />

»Der hat ja vier Beine, der kommt schon rauf«, ist ein Standardsatz<br />

am Berg. Trotz ihres angeborenen Allradantriebs sind aber nicht<br />

alle H<strong>und</strong>e bergtauglich. Jeder Vierbeiner hat seine Vorlieben<br />

<strong>und</strong> Schwächen. Mancher traut sich zum Beispiel nicht über Brücken<br />

mit Gitterboden. So etwas sollte im Tal geübt werden. Und<br />

klar, dass der untrainierte Mops, der sonst seine gewohnte R<strong>und</strong>e<br />

einmal um den Häuserblock läu, bei einer vierstündigen Tour<br />

bergauf schlapp macht. »Meist ist es aber so, dass H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Besitzer<br />

konditionell zueinander passen – einem solchen Paar würde<br />

ich eher eine Wanderung entlang der Iller empfehlen.« Glücklicherweise<br />

hat das Allgäu ja allerhand schöne Wanderwege im<br />

Tal zu bieten. Auch mit ganz jungen H<strong>und</strong>en rät Sandra Mendler<br />

von einer allzu anspruchsvollen Wanderung ab, selbst wenn sie<br />

zu einer sportlichen Rasse zählen. »H<strong>und</strong>e sind in der Regel mit<br />

15 Monaten, manche auch erst mit zwei Jahren völlig ausgewach-<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Fotos: Unsplash, Pixabay, Sandra Mendler<br />

Herrchen als Transportmittel: Es schadet nicht,<br />

wenn kleine H<strong>und</strong>e das Sitzen im Rucksack gewohnt<br />

sind. Auch Schäferh<strong>und</strong>e lassen sich gerne<br />

tragen – da scheitert es aber meist am Besitzer ...<br />

Outdoorh<strong>und</strong>: Manche Rassen wie Border<br />

Collies haben einen hohen Bewegungsdrang.<br />

Am Berg müssen sie sich allerdings auch<br />

konzentrieren können<br />

Angeschnallt:<br />

Ein gutes Geschirr ist<br />

beim Wandern sicherer<br />

als ein Halsband<br />

sen. Zuvor sollte man ihre Gelenke schonen.« Das gelte natürlich<br />

ebenso für ältere H<strong>und</strong>e.<br />

In den Wochen vor einer geplanten längeren Tour kann man auf<br />

Waldspaziergängen oder Trimm-Dich-Pfaden ein bisschen mit<br />

Bello üben <strong>und</strong>, falls er jung ist <strong>und</strong> sie nicht ohnehin schon beherrscht,<br />

(berg)spezifische Kommandos wie »Hier«, »Stopp«,<br />

»Steh«, »Sitz«, »Links«, »Rechts« oder »Platz« trainieren. Ein<br />

unerfahrener H<strong>und</strong> läu bei der Tour nämlich wie beim Gassigehen<br />

hin <strong>und</strong> her, entdeckt dort <strong>und</strong> drüben etwas Neues <strong>und</strong><br />

legt dabei versehentlich die doppelte Strecke zurück wie Herrchen<br />

<strong>und</strong> Frauchen. Auch das Herumtollen mit Spielgefährten hält die<br />

H<strong>und</strong>etrainerin für riskant: »Das sieht man am Berg immer öer.<br />

Aber spielende H<strong>und</strong>e passen nicht auf, wo sie hinrennen. Am<br />

Hang kann das lebensgefährlich sein.« Bei den ersten Touren in<br />

bergigem Gelände sollte man seinen Mitwanderer lieber an die<br />

Leine nehmen, damit er lernt, nah am Menschen zu bleiben <strong>und</strong><br />

sich auf seinen Weg zu konzentrieren.<br />

Leidige Leinen<br />

Ob der H<strong>und</strong> generell beim Wandern an die Leine muss, lässt<br />

sich nur vor Ort, etwa beim Gemeindeamt oder beim Fremdenverkehrsbüro<br />

klären. In der Regel herrscht in den Wandergebieten<br />

kein Leinenzwang. Ausnahme sind Naturschutzgebiete, in denen<br />

seltene <strong>und</strong> empfindliche Tiere leben. Beim Wandern empfiehlt<br />

sich eher ein Geschirr als ein Halsband – wenn der H<strong>und</strong> doch<br />

mal abrutscht <strong>und</strong> hängen bleibt, könnte ihn die Leine strangulieren.<br />

Mit Geschirr ist der Vierpfotengeher besser gesichert <strong>und</strong><br />

der Besitzer kann ihn im Ernstfall entlang einer kritischen Passage<br />

leichter anheben.<br />

Auch der Weg ist entscheidend: Bergtouren mit dem H<strong>und</strong> müssen<br />

besonders sorgfältig geplant werden, damit man nicht plötzlich<br />

vor unüberwindlichen Hindernissen steht. Einen 40-Kilo-<br />

H<strong>und</strong>, der schlapp macht oder nicht über eine Trittleiter kommt,<br />

kann man nicht mal eben in den Rucksack packen. Vorsicht ist<br />

insbesondere bei den anspruchsvollen blau oder schwarz markierten<br />

alpinen Wegen geboten, die sind für H<strong>und</strong>e gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

nicht geeignet.<br />

Zum Hecheln heiß!<br />

Auch, wenn die Tour vorausschauend geplant ist <strong>und</strong> die Kondition<br />

stimmt: Für H<strong>und</strong>e gilt das Gleiche wie für Menschen. Bei<br />

erhöhter körperlicher Anstrengung sollte man für entsprechende<br />

Nahrungs- <strong>und</strong> vor allem Flüssigkeitszufuhr sorgen. Futter sollte<br />

es unterwegs in kleinen, leicht verdaulichen Mengen geben, Wasser<br />

auf jeden Fall reichlich. Vor der Tour sollte man sich daher<br />

informieren, ob es Tränken oder Bäche entlang des Weges gibt –<br />

ersteres bitte nur zum Auffüllen der Wasservorräte benutzen <strong>und</strong><br />

nicht als »Badewanne für Bello«, das nehmen einem Alphirt ä<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 17


Titelthema<br />

Schwebende Vierbeiner: H<strong>und</strong>e sind<br />

bei den meisten Bergbahnen erlaubt.<br />

Die Fahrt mit dem Sessellift müssen sich<br />

H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Halter allerdings zutrauen<br />

Tipp:<br />

Wer sich mit seinem H<strong>und</strong> bei der<br />

Bergtour hoch hinaus wagen will, sollte<br />

wissen, dass auch Tiere mit Druck auf<br />

den Ohren zu kämpfen haben. Abhilfe<br />

kann ein Kauknochen schaffen.<br />

<strong>und</strong> sein Weidevieh übel. Sandra Mendler hat für ihre schnüffelnden<br />

Begleiter immer eine wiederauffüllbare Trinkflasche <strong>und</strong> einen<br />

Napf dabei. Praktisch sind solche zum Falten, weil sie weniger<br />

Platz im Rucksack brauchen.<br />

Besonders im Sommer wichtig zu beachten ist: H<strong>und</strong>e schwitzen<br />

kaum <strong>und</strong> regulieren ihren Wärmehaushalt über das Hecheln.<br />

Kurzschnauzen wie Boxer überhitzen schneller, denn sie können<br />

über M<strong>und</strong> <strong>und</strong> Nase weniger Wärme abgeben. Für alle H<strong>und</strong>e,<br />

die nicht gerade längere Beine als Frauchen haben, gilt: Sie laufen<br />

ein Vielfaches von ihren zweibeinigen Begleitern. »Ausreichend<br />

Schatten entlang des Weges ist wichtig. Noch besser ist, die Tour<br />

so zu planen, dass die H<strong>und</strong>e nicht unter der prallsten Mittagssonne<br />

laufen«, rät die Trainerin.<br />

H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Hütte<br />

Touren mit H<strong>und</strong> planen daher viele Bergsteiger für morgens<br />

oder abends. Das geht natürlich auch übergangsweise mit einer<br />

Übernachtung dazwischen. In den Bergen ergeben sich da jedoch<br />

manchmal Probleme für H<strong>und</strong>ebesitzer: Schlaflager auf Berghütten<br />

sind nicht selten tabu für feuchte Nasen, aus Rücksicht<br />

auf die Hygiene <strong>und</strong> eventuell nachkommende Allergiker. Eine<br />

getrennte Nacht für H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Herrl wird sich also o nicht vermeiden<br />

lassen. Dabei ist es wichtig, dass der einsame Vierbeiner<br />

nicht die ganze Nacht hindurch jault – ansonsten wird das kein<br />

sonderlich herzliches Frühstück. Wer mit seinem H<strong>und</strong> auf einer<br />

Berghütte übernachten will, sollte zur Sicherheit vorher beim<br />

Hüttenwirt anrufen <strong>und</strong> klären, ob entsprechende Schlafplätze<br />

vorhanden sind oder der H<strong>und</strong> mit aufs Zimmer darf. Schließlich<br />

wird niemand gerne vor vollendete Tatsachen gestellt.<br />

18<br />

Nicht nur Hütten, auch Berg- <strong>und</strong> Seilbahnen werden mittlerweile<br />

nicht ausschließlich von Zweibeinern genutzt – stellen sie doch<br />

eine angenehme Schwebmöglichkeit auf den Berg dar. Sesselbahnen<br />

sind jedoch nur für kleinere, gelassene H<strong>und</strong>e zu empfehlen.<br />

»Im schlimmsten Fall muss ich meinen H<strong>und</strong> festhalten können«,<br />

meint die H<strong>und</strong>eexpertin. Das geht mit einem Dackel leichter<br />

als mit einem Schäferh<strong>und</strong>. In Großkabinen wie am Fellhorn,<br />

Walmendingerhorn <strong>und</strong> Nebelhorn herrscht dagegen omals<br />

Maulkorbpflicht. Dort <strong>und</strong> an den meisten Talstationen im Allgäu<br />

kann man diese in verschiedenen Größen erwerben. In den Kleinkabinen-<br />

<strong>und</strong> Sesselbahnen an Kanzelwand, Ifen <strong>und</strong> Söllereck<br />

wird auch ohne Maulkorb befördert.<br />

Berta liebt Bello nicht<br />

Von allen Dingen, die H<strong>und</strong>ehalter in den Allgäuer Bergen beachten<br />

sollten, ist dies besonders wichtig. Auf den sommerlichen<br />

Allgäuer Bergen ist ein Tier besonders häufig vertreten – das<br />

Braunvieh <strong>und</strong> seine andersfarbigen Kolleginnen. Dass Rinder<br />

keine Fans vom besten Fre<strong>und</strong> des Menschen sind, wissen die<br />

meisten. Der H<strong>und</strong> ist im Kuhhirn unvermeidlich als Raubtier<br />

etikettiert. Daher kommt es leider immer wieder zu gefährlichen<br />

Unfällen. Zwar stolpert man, im Gegensatz zur Schweiz, im Allgäu<br />

seltener über Mutterkühe, die ihre Kälber furios verteidigen.<br />

Trotzdem empfiehlt Sandra Mendler Voraussicht: »Meine Empfehlung<br />

ist, unbedingt auf den Wegen zu bleiben, meinen H<strong>und</strong><br />

eng bei mir an der Leine zu führen, einen großen Bogen um das<br />

Weidevieh zu machen <strong>und</strong> zügig zu laufen.« Insbesondere im<br />

Herbst, wenn der Alpsommer fast vorüber ist, seien die Herden<br />

um die Alphütten teilweise schon recht groß. »In solchen ä<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Anzeigen<br />

„Hier lassen Sie den Alltag<br />

hinter sich“<br />

Berühmte H<strong>und</strong>e<br />

der Berggeschichte:<br />

H<strong>und</strong>e waren schon früh treue Begleiter<br />

am Berg. Manche erlangten dabei sogar<br />

weltweite Bekanntheit.<br />

DAS mooRSTüBlE<br />

Die idyllisch gelegene Einkehr ist ganzjährig<br />

geöffnet (bis auf ein paar Urlaubstage)<br />

<strong>und</strong> ist nicht nur bei unseren<br />

Badegästen beliebt. Sie ist ein idealer<br />

Zwischenstopp bei Wanderungen, Rad- <strong>und</strong><br />

Langlauftouren <strong>und</strong> auch ein schöner Ort<br />

um den Abend zu genießen.<br />

Tschingel (1865–1879)<br />

Mit elf Erstbesteigungen <strong>und</strong> 40 Bergtouren<br />

gilt die kleine Mischlingshündin<br />

als erfolgreichster Gipfelh<strong>und</strong>. Im Welpenalter<br />

nahm ihr Besitzer sie mit über<br />

den vergletscherten Tschingelpass, wo sie<br />

zu ihrem Namen kam. Ihre letzte große<br />

Tour führte sie auf den Gipfel des Mont<br />

Blanc. Die Hündin war so berühmt, dass<br />

sie im Jahr 1869 offiziell Ehrenmitglied<br />

des britischen »Alpine Club« wurde. Übrigens<br />

als erstes weibliches Mitglied – der<br />

Verein nahm bis 1974 nur Männer auf.<br />

UNSER NATURFREIBAD<br />

• weiches Moorwasser<br />

• ein natürlicher Zu- <strong>und</strong> Ablauf sorgt<br />

für gleichbleibend gute Wasserqualität,<br />

ohne chemische Zusätze<br />

• Entspannung pur inmitten der Natur<br />

• Biergarten am Wasser mit Bergblick<br />

Barry (1800–1814)<br />

Er prägte das legendäre Bild des Bernhardiners<br />

mit dem Schnapsfässchen um<br />

den Hals. Schweizer Mönche züchteten<br />

die großen Rettungsh<strong>und</strong>e, deren Aufgabe<br />

es war, auf verschneiten Alpenpässen<br />

den Weg zum Hospiz Sankt Bernhard zu<br />

weisen. Hervorgetan hat sich Barry, der<br />

über 40 verirrte Menschen in Sicherheit<br />

gebracht haben soll. Dass die H<strong>und</strong>e Alkohol<br />

bei sich trugen, um Verschütteten<br />

Wärme zu verschaffen, ist allerdings<br />

ein Ammenmärchen.<br />

Balto (1919–1933)<br />

Der Sibirische Husky Balto lebte<br />

zwar nicht in den Alpen, sondern<br />

in Alaska. Dort aber wurde der<br />

Schlittenh<strong>und</strong> 1925 zur Berühmtheit,<br />

als er im tiefsten<br />

Schneesturm <strong>und</strong> Temperaturen<br />

von minus 30 Grad Celsius<br />

überlebenswichtige Medizin<br />

in den bergigen Ort Nome<br />

lieferte. Dort war eine Diphtherie-Epidemie<br />

ausgebrochen<br />

<strong>und</strong> das Leben der<br />

Bevölkerung hing von der<br />

Lieferung des Serums ab.<br />

RESTAURANT & NATURFREIBAD<br />

Reichenbach 70 | 87561 Oberstdorf<br />

Telefon 0 83 26.15 09 | Fax 0 83 26.38 48 35<br />

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Viel Raum<br />

für Leib<br />

<strong>und</strong> Seele<br />

Geöffnet 1.4. bis 31.10.<br />

DEMETER-Alpe seit 1989<br />

© Janner <strong>2018</strong><br />

www.alpe-sonnhalde.de | Info-Tel: 0151 513 68515 | Alpe: 08386962418<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 19


Titelthema<br />

So bitte nicht: Des<br />

Menschen bester<br />

Fre<strong>und</strong> sollte weder<br />

in den Tränken der<br />

Kühe baden, noch in<br />

deren Salatschüssel<br />

herumspazieren<br />

Im Visier: Kühe sind<br />

keine H<strong>und</strong>efans. In der<br />

Nähe der Alphütten ist<br />

daher besonders viel<br />

Voraussicht gefordert.<br />

Anleitung dazu gibt der<br />

Flyer »H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kuh auf<br />

Du <strong>und</strong> Du«<br />

Fällen bin ich auch schon mal umgekehrt, um mich <strong>und</strong> meine<br />

H<strong>und</strong>e nicht in Gefahr zu bringen.« Kritisch sieht sie dagegen<br />

den o gegebenen Rat, den H<strong>und</strong> ohne Leine bei sich zu führen,<br />

sodass er im Falle eines Kuhangriffs schneller flüchten kann <strong>und</strong><br />

den Menschen nicht mit in Gefahr bringt. »Das geht vielleicht<br />

bei ganz erfahrenen H<strong>und</strong>en. Bei der dritten Bergtour oder so<br />

würde ich das aber nicht machen. Ein panisch flüchtender H<strong>und</strong><br />

achtet doch nicht auf den perfekten Fluchtweg – wenn er überhaupt<br />

flüchtet. Vorausschauendes Verhalten <strong>und</strong> Beobachten halte<br />

ich da für die bessere Wahl.« Wenn man mit einer Gruppe unterwegs<br />

ist, bietet es sich auch an, den Pelzträger zwischen den<br />

Mitwanderern zu »tarnen«.<br />

H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kuh per Du<br />

Natürlich kann es immer passieren, dass man unvorhergesehen<br />

in engeren Kontakt mit den neugierigen Rindern kommt, als einem<br />

lieb ist. »Ich selbst bin schon einmal mit einer Wandergruppe<br />

<strong>und</strong> unseren H<strong>und</strong>en am Aussichtspunkt nahe der Pfarralpe ‚umzingelt‘<br />

worden«, erinnert sich die 44-Jährige. »Als wir hingingen,<br />

war vom Jungvieh weit <strong>und</strong> breit nichts zu sehen <strong>und</strong> als wir an<br />

der Bank ankamen, war die Herde auf einmal da.« Damals haben<br />

sich Sandra Mendler <strong>und</strong> ihre Mitwanderer mit ihren H<strong>und</strong>en<br />

an <strong>und</strong> auf die Bank gestellt <strong>und</strong> abgewartet, bis sich die Situation<br />

beruhigte. Kurz darauf kam ein Radfahrer vorbei, der die Gruppe<br />

»rettete«, indem er sein Mountainbike zwischen sie <strong>und</strong> den Tieren<br />

positionierte, worauf zuerst die anderen Wanderer <strong>und</strong> kurz<br />

darauf die Trainerin <strong>und</strong> die H<strong>und</strong>e folgen konnten. »Wichtig ist<br />

bei solchen Begegnungen, Ruhe zu bewahren.« An ein pauschales<br />

»H<strong>und</strong>e von der Leine lassen« sei in dieser Situation nicht zu<br />

20<br />

denken gewesen. »Das hätte wohl alles schlimmer gemacht. Wo<br />

hätten die H<strong>und</strong>e denn hinlaufen sollen?« Für seinen besten<br />

Fre<strong>und</strong> fühlt man sich schließlich auch verantwortlich.<br />

Wandertipp mit H<strong>und</strong><br />

Verantwortung <strong>und</strong> Rücksichtnahme – das gilt generell in einer<br />

landwirtschalich geprägten Region wie dem Allgäu (<strong>und</strong> auch<br />

anderswo). Sandra Mendler ist ein gutes Miteinander von H<strong>und</strong>ehaltern<br />

<strong>und</strong> Landwirten eine Herzensangelegenheit. Daher gibt<br />

sie in ihrer H<strong>und</strong>eschule regelmäßig Seminare zum richtigen<br />

Verhalten auf Weideflächen. Außerdem hat sie mit dem Bauernverband<br />

einen Flyer gestaltet. Er heißt »H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kuh auf Du<br />

<strong>und</strong> Du«, liegt in vielen Gemeinden aus <strong>und</strong> steht unter entsprechendem<br />

Suchbegriff beim Landkreis Oberallgäu online zum<br />

Download bereit. »Mit meiner H<strong>und</strong>eschule möchte ich das Projekt<br />

unterstützen <strong>und</strong> ein nettes <strong>und</strong> vertrautes Verhältnis zwischen<br />

Bauern <strong>und</strong> H<strong>und</strong>ehaltern auauen, festigen <strong>und</strong> langfristig<br />

aufrecht erhalten«, beschreibt die Besitzerin von fünf H<strong>und</strong>en<br />

ihr Anliegen. Damit der Mensch <strong>und</strong> seine pelzigen Begleiter<br />

auch weiter auf den Wegen willkommen sind.<br />

Zum Schluss hat sie noch einen Wandertipp für Zwei- <strong>und</strong> Vierbeiner<br />

parat: »Mit meinen H<strong>und</strong>en gehe ich gerne von Schrattenbach<br />

aus nach Ehwiesmühle südlich von Wolfertschwenden.<br />

Dieser Weg ist für alle ges<strong>und</strong>en H<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Menschen gut<br />

begehbar.« R<strong>und</strong> drei St<strong>und</strong>en dauert die Wanderung, die im<br />

nördlichen Oberallgäu beginnt <strong>und</strong> ins Unterallgäu führt. Die<br />

»Grenzüberschreitung« lohnt sich wegen schöner Ausblicke <strong>und</strong><br />

einer Einkehr in die Ehwiesmühle, die erstmals 1584 erwähnt<br />

wurde. H<strong>und</strong>ehalter sind dort willkommen. Viola Elgaß<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


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Wohnmobilstellplatz Oberstdorf<br />

Besuchen Sie Deutschlands südlichsten Stellplatz!<br />

Durch die zentrale <strong>und</strong> trotzdem ruhige Lage ist der Wohnmobilstellplatz in Oberstdorf ein idealer<br />

Ausgangspunkt für Wanderungen, Radtouren <strong>und</strong> viele weitere Aktivitäten. In nur wenigen Minuten<br />

gelangen Sie zu Fuß ins Ortszentrum sowie zur Bergbahn. Unser preisgünstiger Wohnmobilstellplatz<br />

ist mit allen Service leistungen ganzjährig für Sie geöffnet.<br />

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<strong>wandern</strong> & genießen 21


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Das ist nicht Jacke wie Hose<br />

Ausrüstungs-Tipps<br />

fürs Wanderabenteuer<br />

Wer schon einmal in Jeans <strong>und</strong> Turnschuhen auf einen Berg wollte, der weiß,<br />

dass das – wenn Gott beide Daumen drückt – vielleicht funktionieren mag,<br />

aber nicht wirklich bequem ist. Ohne die richtige Ausrüstung läu am Berg<br />

eben nichts. Deshalb haben wir für Sie ein paar käufliche Begleiter für<br />

Ihren Wandersommer zusammengestellt.<br />

Ein kuschliger Begleiter<br />

Egal ob zum Bergsteigen, Radfahren, Skitourengehen,<br />

H<strong>und</strong>-Gassi-führen, Bummeln<br />

oder abends beim Sternegucken: Die<br />

winddichte Fleece-Shell-Jacke eignet sich<br />

für alle Aktivitäten <strong>und</strong> überzeugt dabei<br />

mit ihrem Tragegefühl. Zudem ist sie<br />

winddicht <strong>und</strong> wasserabweisend, trotzdem<br />

sehr atmungsaktiv, schnelltrocknend <strong>und</strong><br />

einfach megabequem. Viele praktische Details<br />

wie vier netzgefütterte Taschen – eine<br />

sogar mit Haken, um den Schlüssel zu sichern<br />

– r<strong>und</strong>en den Gesamteindruck ab.<br />

Den Outdoor-Begleiter gibt’s übrigens<br />

auch für Männer.<br />

Preis 219,90 Euro, erhältlich bei<br />

ALPTRAUM in Oberstdorf <strong>und</strong> online<br />

unter www.alptraum.net<br />

22<br />

Kinder on Tour<br />

Mit der Kindertrage Kid Comfort 3 von<br />

Deuter reist der Wandernachwuchs erster<br />

Klasse. Auch die Eltern werden sich über<br />

den Tragekomfort freuen. Das VariQuick-<br />

Tragesystem lässt sich schnell <strong>und</strong> unkompliziert<br />

einstellen <strong>und</strong> macht in Kombination<br />

mit dem VariFlex-Hügurt auch lange<br />

Touren für den Träger angenehm. Zudem<br />

überträgt das bewährte Aircontact Rückensystem<br />

die Last gleichmäßig. Die Kleinen<br />

haben eine ergonomische Polsterung<br />

mit Verstellmöglichkeiten für eine altersgerechte,<br />

ges<strong>und</strong>e Sitzposition, verstell<strong>und</strong><br />

abnehmbare Fußstützen sowie ein integriertes,<br />

verstaubares Sonnendach. Die<br />

Trage ist bis 18 Kilogramm Körpergewicht<br />

ausgelegt <strong>und</strong> bietet 18 Liter Stauraum.<br />

Preis 299,95 Euro, erhältlich im World of<br />

Outdoor Erlebnissporthaus in Sonthofen<br />

Der passt sich an<br />

Barfuß<strong>wandern</strong> ist zwar Trend, aber nicht<br />

für jeden was. Wer nicht ohne Schuhe los<br />

will, dem sei der Borneo Lady 2 MFS empfohlen,<br />

der mit dem speziellen Meindl-<br />

Memory-Foam-System im Schabereich<br />

ausgestattet ist. Durch die Körperwärme<br />

passt sich dieser Schaum perfekt an den<br />

Fuß an. Besonders gut geeignet ist der<br />

Schuh für ausgedehnte Touren <strong>und</strong> bequemes<br />

Wandern in leicht alpinem Gelände.<br />

Die Meindl-Multigriff®-Sohle von Vibram®<br />

sorgt dabei für sicheren Halt. Den Schuh<br />

gibt es übrigens auch für Herren.<br />

Preis 219,90 Euro, erhältlich bei<br />

Schuh Wiedemann in Immenstadt<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


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Das richtige Beinkleid<br />

In Jeans auf Wandertour gehen? Eher<br />

nicht. Outdoor-Fre<strong>und</strong>e wissen, dass es<br />

auf das richtige Beinkleid ankommt, wenn<br />

man sich auf den Weg begibt. Die Mammut-Wanderhose<br />

Runbold für ihn beziehungsweise<br />

Runje für sie bietet Bewegungsfreiheit<br />

<strong>und</strong> hohen Tragekomfort.<br />

Das Nylonmaterial mit sehr viel Stretch<br />

ist robust <strong>und</strong> abriebfest. Zudem trocknet<br />

die Hose schnell <strong>und</strong> ist atmungsaktiv. So<br />

ist man für jedes Wetter gut gerüstet. Dank<br />

dem geringen Packvolumen<br />

lässt sich die<br />

Hose auch auf lange<br />

Touren mitnehmen.<br />

Preis 119 Euro, erhältlich<br />

bei Mammut unter<br />

www.mammut.com<br />

Komfortabel <strong>und</strong> funktional<br />

Wer sich auf den langen Marsch begibt,<br />

der hat einiges an Gepäck dabei – das kann<br />

ins Kreuz gehen, wenn der Rucksack nicht<br />

perfekt passt. Abhilfe scha der Futura<br />

Pro 36, der nicht nur optisch was her<br />

macht. Dank seines innovativen, ergonomischen<br />

Aircomfort-Sensic-Pro-Netzrückens<br />

bietet er ein hohes Maß an Komfort<br />

<strong>und</strong> Funktion. Zusammen mit den flexiblen,<br />

gepolsterten Hüflossen lassen sich<br />

so mittlere Lasten bequem, leicht <strong>und</strong> top<br />

belüet tragen. Und die beweglichen<br />

Active-Fit-Schulterträger sitzen<br />

dank ihrer automatischen Anpassung<br />

stets komfortabel.<br />

Preis 159,95 Euro, erhältlich<br />

unter www.deuter.com<br />

Gut geschützt<br />

durch den Sommer<br />

Im Allgäu ist man nicht nur dem Himmel<br />

ein Stück näher, sondern auch der Sonne.<br />

Dass man diese nicht unterschätzen darf,<br />

wissen so manche Bergwanderer, die sich<br />

blass auf den Weg machten <strong>und</strong> rot zurückkehrten.<br />

Ein guter Sonnenschutz ist<br />

deswegen umso wichtiger, vor allem für<br />

sensible Haut. Die Ultra-Sensitive-Produkte<br />

der dm-Eigenmarke SUNDANCE<br />

schützen nicht nur sofort nach dem Auftragen,<br />

sie ziehen auch schnell ein <strong>und</strong><br />

sind wasserfest – für den Fall, dass auf der<br />

Wanderung ein kühler Bergsee lockt. Der<br />

Lichtschutzfaktor 50+ garantiert zudem<br />

einen sonnenbrandfreien Wandergenuss.<br />

Preis 4,95 Euro, erhältlich bei dm<br />

in Immenstadt <strong>und</strong> Sonthofen<br />

Gut zu(m) Fuß<br />

Wanderer, Bergsteiger <strong>und</strong> Trekkingsportler<br />

wissen, dass es nicht nur auf das richtige<br />

Schuhwerk ankommt, wenn man sich auf<br />

den Weg macht. Denn was nützt der beste<br />

Schuh, wenn der Socken nicht passt <strong>und</strong><br />

man sich Blasen läu? Mit dem Outdoor-<br />

Merion-Light-Mid-Cut-Socken passiert<br />

das nicht. Seine Kompressionswirkung<br />

sorgt für bessere Bewegungskoordination<br />

<strong>und</strong> mehr Trittsicherheit <strong>und</strong> das enganliegende,<br />

anatomisch geformte Fußteil für<br />

eine blasenfreie Passform im Schuh bei<br />

zuverlässiger Gelenkstabilisierung. Zudem<br />

bietet der Hightech-Fasermix mit feinster<br />

Merionwolle ein angenehmes Tragegefühl.<br />

Preis 24,90 Euro, erhältlich<br />

bei Laufsport Saukel in Kempten<br />

Da machen Mücken die Fliege<br />

Sie gehören leider zum Sommer: Mücken<br />

<strong>und</strong> Zecken. Kaum ist es warm <strong>und</strong> man<br />

will raus, heißt es: an Mücken- <strong>und</strong> Zeckenschutz<br />

denken! BALLISTOL Stichfrei<br />

hält Mücken, Zecken <strong>und</strong> Bremsen bis zu<br />

acht St<strong>und</strong>en zuverlässig fern. Mit einer<br />

Kombination von natürlichen Repellentien<br />

(Abwehrstoffen) in Form von ätherischen<br />

Ölen sowie einem synthetischen Abwehrmittel<br />

ist Stichfrei besonders wirksam. Es<br />

duet angenehm frisch nach Limone, enthält<br />

einen sonnenschutzaktiven UV-B-Filter<br />

mit Lichtschutzfaktor 6 <strong>und</strong> schützt die<br />

Haut zudem vor dem Austrocknen.<br />

Preis ca. 7 Euro, erhältlich im gut sortieren<br />

Fach- <strong>und</strong> Einzelhandel. Weitere<br />

Informationen unter www.ballistol.de<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 23


Titelthema<br />

24<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Übernachten mal anders<br />

Schlafen<br />

in luigen öhen<br />

Dem Himmel ein Stück näher kommen: Dafür muss man nicht in die<br />

Kirche eintreten, sondern einfach ins Allgäu fahren. Hier warten die Berge<br />

auf schwindelfreie Eroberer. Wer nicht nur im wachen Zustand Höhenlu<br />

schnuppern will, ist in unserer Region ebenfalls richtig. Wir zeigen Ihnen<br />

Schlafplätze, bei denen garantiert jeder die Bodenhaung verliert.<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 25


Titelthema<br />

Ein eigenes Baumhaus, hoch über dem Boden, in dem man<br />

die Nacht verbringt – davon haben sicherlich viele Kinder<br />

geträumt. Und auch so manchen Erwachsenen reizt die<br />

Vorstellung in seinem eigenen kleinen, luigen Holzschloss in<br />

der Natur zu übernachten. Doch Träume können auch Realität<br />

werden, so etwa in Kißlegg im württembergischen Allgäu.<br />

Seit nunmehr fünf Jahren steht dort im Garten des Seminar -<br />

zentrums Sonnenstrahl das sogenannte Erlebnest <strong>und</strong> hier können<br />

Groß <strong>und</strong> Klein wirklich was erleben. Über eine Leiter geht’s hinauf<br />

ins Wipfelglück beziehungsweise zur Lounge, die als Wohnzimmer<br />

fungiert <strong>und</strong> zum Verweilen einlädt. Vom Sofa aus lassen<br />

sich abends die Sterne beobachten <strong>und</strong> morgens ein herrliches<br />

Frühstück mit Ausblick genießen. Über einen kleinen Zustieg<br />

gelangen die Baumhausbewohner auf Zeit zu ihrem Schlafzimmer,<br />

der Muschel, die sachte im Wind wiegt. In dieser können bis zu<br />

zwei Erwachsene <strong>und</strong> ein Kind – dank eines Fliegengitters gut<br />

geschützt vor nächtlichen Besuchern – nah an der Natur übernachten.<br />

Und falls es regnet, muss niemand Angst haben, dass<br />

der Ausflug in die Wipfel ins Wasser fällt. Das Fliegengitter lässt<br />

sich problemlos in ein regendichtes Dach verwandeln. Ebenso<br />

26<br />

In Kißlegg kommt<br />

man dem Himmel<br />

wirklich ein Stück<br />

näher <strong>und</strong> kann<br />

hoch oben in den<br />

Bäumen schlafen<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


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Fotos: Cambium GmbH, Dominik Ultes, Volker Wille<br />

In der näheren Umgebung<br />

laden zahlreiche<br />

Städte wie Isny (oben)<br />

<strong>und</strong> Lindau am<br />

Bodensee zu einer<br />

Erk<strong>und</strong>ungstour ein<br />

Urlaubsziel<br />

Bogenschießen in Bolsterlang<br />

• Bogenkurse für Anfänger <strong>und</strong> Fortgeschrittene<br />

• Bogenübungsplatz im Dorf mit Zielscheiben <strong>und</strong><br />

überdachtem Abschuss<br />

• 3-D-Parcours im Tal mit 10 Stationen<br />

• 3-D-Parcours am Berg mit 32 Stationen<br />

Gästeinformation Bolsterlang<br />

Rathausweg 4 I 87538 Bolsterlang I Tel. 08326 8314<br />

bolsterlang@hoernerdoerfer.de I www.bolsterlang.de<br />

kann die Lounge mit einem wasser<strong>und</strong>urchlässigen Vorhang vor<br />

Wind <strong>und</strong> Wetter geschützt werden <strong>und</strong> bietet so einen zusätzlichen<br />

Schlafplatz für zwei weitere Kinder auf dem Sofa. Auch<br />

wenn das Erlebnest dank Wohn- <strong>und</strong> Schlafzimmer zunächst wie<br />

eine luige Zweiraum-Wohnung anmutet, so sucht man eine Küche<br />

<strong>und</strong> Bad leider vergebens. Jedoch muss niemand auf diese<br />

Annehmlichkeiten verzichten. Das Seminarzentrum stellt das<br />

Frühstück <strong>und</strong> auch die sanitären Anlagen stehen zur freien Verfügung,<br />

ebenso das Schwimmbad <strong>und</strong> die Sauna, die zum Entspannen<br />

einladen.<br />

Sind die Baumhäusler nach einer Nacht in der Muschel erholt<br />

<strong>und</strong> sehnen sich nach festem Boden unter den Füßen, können<br />

sie sich aufmachen <strong>und</strong> die Umgebung erk<strong>und</strong>en. Zahlreiche<br />

Städte wie Isny, Leutkirch <strong>und</strong> Wangen laden zu einem Bummel<br />

ein. Lindau <strong>und</strong> der Bodensee sind ebenfalls nicht weit entfernt.<br />

Wer nicht nur Sightseeing machen möchte, sondern es gerne etwas<br />

anspruchsvoller hätte, der kann dem Bauernhausmuseum<br />

in Wolfegg einen Besuch abstatten <strong>und</strong> dort in die ländliche Kulturgeschichte<br />

Oberschwabens eintauchen. Verspürt man allerdings<br />

immer noch Höhenlust, so sind der Skywalk in Schei- ä<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 27


Titelthema<br />

Idyllisch am Waldrand<br />

liegt das Baumhaus -<br />

hotel Betzigau (unten<br />

rechts). Auf der Terrasse<br />

kann man nicht<br />

nur die Aussicht genießen,<br />

sondern auch ein<br />

leckeres Frühstück<br />

Der Rottachspeicher<br />

bei Oy-Mittelberg lädt<br />

zum Wandern, Radfahren<br />

<strong>und</strong> Baden ein<br />

Fotos: Baumhaushotel Betzigau, Ramona Klein<br />

degg <strong>und</strong> der Kletterpark Tannenbühl in Bad Waldsee genau das<br />

richtige Ziel. Oder aber man macht sich auf ins Oberallgäu nach<br />

Betzigau in der Nähe von Kempten.<br />

Luxus mitten in der Natur<br />

Hier befindet sich das Baumhaushotel mit vier Häusern, die nicht<br />

nur mit ihrer herrlichen Lage am Waldrand überzeugen, sondern<br />

auch mit dem Komfort, den sie bieten. Über eine Holztreppe<br />

geht’s hoch zu der besonderen Schlafstätte – <strong>und</strong> die kann problemlos<br />

mit einem Hotelzimmer mithalten. Die helle Wandvertäfelung<br />

sowie die Holzmöbel strahlen eine heimelige Atmosphäre<br />

aus, trotz derer niemand auf Komfort verzichten muss: Neben<br />

zwei Schlafzimmern mit jeweils einem Doppelbett gibt es auch<br />

einen Wohnraum mit Essecke <strong>und</strong> Küchenzeile sowie ein Bad<br />

mit Dusche <strong>und</strong> WC. Bei all dem Platz können sich die maximal<br />

vier Gäste richtig ausbreiten <strong>und</strong> wollen vermutlich nie wieder<br />

auf den Boden der Tatsachen zurück. Warum auch – hier oben<br />

scheint die Realität weit weg, die Vögel zwitschern <strong>und</strong> die Grillen<br />

zirpen. Außerdem lädt die Veranda bei gutem Wetter zum Sonnenbaden<br />

<strong>und</strong> Verweilen ein <strong>und</strong> morgens kann man auf ihr<br />

28<br />

sein Frühstück genießen, das direkt ans Baumhaus geliefert wird.<br />

Verlassen die Bewohner aber doch einmal ihr Schloss in luiger<br />

Höhe, so müssen sie nicht weit weg, um etwas zu erleben. Auf<br />

dem gleichen Gr<strong>und</strong>stück befindet sich ein Bauernhof mit Kühen<br />

<strong>und</strong> anderen Tieren wie Ponys, die die Kinder striegeln <strong>und</strong> reiten<br />

können. Haben die Kleinen danach noch Restenergie können sie<br />

sich auf dem Spielplatz so richtig austoben, während die Eltern<br />

in der Grillhütte das Abendbrot brutzeln oder auf der Liegewiese<br />

entspannen.<br />

Für alle, die noch mehr unternehmen wollen, hat die Umgebung<br />

einiges zu bieten. So ist Kempten mit seinen zahlreichen Museen<br />

<strong>und</strong> dem Archäologischen Park Cambodunum ein Muss für alle<br />

Kulturinteressierten. Wer lieber mehr Zeit in der Natur verbringen<br />

möchte, für den gibt es im Oberallgäu zahlreiche Wanderwege,<br />

wie etwa hinauf ins Bergbauerndorf Gerstruben bei Oberstdorf<br />

(mehr dazu auf den Seiten 80-81). Hier warten nicht nur spannende<br />

Geschichten der früheren Bewohner auf die Ausflügler,<br />

sondern auch atemberaubende Ausblicke auf die Bergwelt. Wem<br />

Wandern zu anstrengend ist, der kann sich einen erfrischenden<br />

Tag an einem der Seen, wie etwa dem Rottachspeicher, dem Niedersonthofener<br />

See oder dem Großen Alpsee bei Immenstadt<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Nur wenige Gehminuten<br />

vom Baumhaus<br />

entfernt, liegt die<br />

hochmittelalterliche<br />

Burgruine Falkenstein<br />

Fotos: Hotel Schlossanger Alp, pixabay<br />

Das Hotel Schlossanger<br />

Alp hat neben<br />

seinen normalen<br />

Zimmern auch ein<br />

Baumhaus zu bieten,<br />

von dessen Terrasse<br />

man den Blick auf die<br />

Berge genießen kann<br />

(oben links)<br />

gönnen. Bei letzterem wartet noch ein besonderes Erlebnis auf<br />

die Wasserratten: Nicht weit weg von dem kühlen Nass steht der<br />

Alpsee Skytrail, der nur so auf die Erkletterung eines Schwindelfreien<br />

wartet, genauso wie ein weiteres Baumhaus im Allgäu.<br />

Klein, aber fein<br />

In Pfronten im Ostallgäu besitzt das Hotel Schlossanger Alp nicht<br />

nur liebevoll eingerichtete Zimmer, sondern auch ein kleines<br />

Baumhäuschen. Dieses bietet ein besonderes Erlebnis für Groß<br />

<strong>und</strong> Klein – ob nun für die Mama mit dem Sohn, dem Papa mit<br />

der Tochter oder für Verliebte, die die Zweisamkeit suchen. Auf<br />

den kuscheligen zehn Quadratmetern in den Baumwipfeln findet<br />

jeder sein Glück. Ist der Aufstieg erst gescha, erwartet die<br />

Baumhäusler eine urige Stube mit Eckbank <strong>und</strong> eine gemütliche<br />

Schlaoje. Doch bei gutem Wetter will man ja nicht in der Wohnung<br />

hocken – sei sie auch noch so schön. Also raus auf die Veranda,<br />

den Blick über die Berge schweifen lassen <strong>und</strong> laue Sommernächte<br />

genießen. Wird es dann doch kühl, geht’s wieder rein<br />

in die gute Stube, die dank Heizlüer immer angenehm warm<br />

ist. Nach einer erholsamen Nacht ziehen die Baumhausbewohner<br />

mit dem Seilzug ihr Frühstück nach oben, damit sie gut gestärkt<br />

in den Tag starten können. Geht es noch angenehmer? Ja! Denn<br />

wer im Baumhaus des Hotels übernachtet, erfüllt sich nicht nur<br />

einen Kindheitstraum, sondern auch einen Wellnesstraum. Egal<br />

ob schwimmen im großen Außenpool, entspannen im modernen<br />

Whirlpool, schwitzen in den Saunen <strong>und</strong> der Dampfgrotte oder<br />

zur Ruhe kommen in Schaukelliegen <strong>und</strong> Wasserbetten – hier<br />

bleibt die Hektik des Alltags auf der Strecke.<br />

Wer sich aber doch nach ein wenig Abwechslung sehnt, der findet<br />

in der direkten Nähe zahlreiche Angebote. So ist die Burg Falken -<br />

stein, eine hochmittelalterliche Burgruine, nur wenige Gehminuten<br />

entfernt. Auch die Burgen Eisenberg <strong>und</strong> Hohenfreyberg liegen<br />

ganz in der Nähe <strong>und</strong> warten nur auf ihre Eroberung. Für alle, die<br />

es etwas gediegener <strong>und</strong> königlicher mögen, sind die Schlösser<br />

Neuschwanstein <strong>und</strong> Hohenschwangau die richtige Adresse. Will<br />

man die imposanten Gebäude nicht zwingend von innen sehen,<br />

so kann man auch eine Fährfahrt auf dem Forggensee machen<br />

<strong>und</strong> vor allem das berühmte Märchenschloss aus einem völlig anderen<br />

Blickwinkel bew<strong>und</strong>ern. Will man lieber schwimmen <strong>und</strong><br />

nicht einfach nur über den See schippern, dann ist man am nahegelegenen<br />

Hopfensee gut aufgehoben. Wem das aber alles zu ä<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 29


Titelthema<br />

Fotos: Waldseilgarten-Höllschlucht<br />

Wem das Schlafen in<br />

luftigen Hütten nicht<br />

reicht, für den ist vielleicht<br />

das Portaledge<br />

oder Schlafen am Fels<br />

eine Alternative<br />

Gesucht: die schönsten Schlafstätten!<br />

Hütten <strong>und</strong> Alpen gibt es im Allgäu wie Sand am Meer. Aber<br />

welche ist am schönsten? Wo sind die Matratzen am bequemsten?<br />

Wo schmeckt die Brotzeit am besten? Wo hat man die wenigsten<br />

schnarchenden Mitschläfer? Das fragen wir Euch: Hel<br />

uns die schönsten Übernachtungshütten im Allgäu zu finden.<br />

Schreibt uns dazu einen Brief, eine Postkarte oder eine Mail.<br />

Auch über Facebook könnt ihr uns eure Antworten schicken.<br />

Und wenn ihr alle fleißig mitgemacht habt, dann gibt es im<br />

nächsten Jahr die große Auflösung. Unter allen Teilnehmern<br />

verlosen wir eine Übernachtung für zwei Personen mit Halbpension<br />

auf der Alpe Obere Kalle im nächsten Sommer.<br />

Einsendeschluss ist der 31. Dezember <strong>2018</strong>.<br />

Kontakt:<br />

EDITION ALLGÄU, Lachener Weg 2, 87509 Immenstadt<br />

claudia.schoewe@heimat-allgaeu.info<br />

www.facebook.com/wandermagazin.allgaeu<br />

langweilig ist, der sollte unbedingt den Waldseilgarten Höllschlucht<br />

in Pfronten besuchen. Dort kann man nicht nur seinen inneren<br />

Kletteraffen befreien oder sich auf dem 3D-Bogenparcours wie<br />

Robin Hood fühlen, sondern auch eine ganz besondere Nacht<br />

verbringen – wenn auch nicht in einem Baumhaus.<br />

Nichts für schwache Nerven<br />

Hier wird unter freiem Himmel geschlafen, um einen herum nur<br />

die Sterne <strong>und</strong> Natur. Das ist schon noch einmal was anderes, als<br />

in einem geschützten Baumhaus zu übernachten. Je nachdem<br />

wie viel man sich zutraut – im Waldseilgarten kann jeder ein<br />

luiges Abenteuer erleben. Für Familien eignet sich die Übernachtung<br />

auf der Plattform: Gut gesichert können Groß <strong>und</strong><br />

Klein eine Nacht in sieben Metern Höhe verbringen, ganz ohne<br />

Angst abzustürzen. Wer es etwas anspruchsvoller mag <strong>und</strong> die<br />

Herausforderung sucht, der sollte in einem Portaledge schlafen.<br />

Dieses ist an dicken Ästen eines freistehenden Baumes befestigt<br />

<strong>und</strong> mutet wie ein Zelt an, das in der Lu schwebt. Hier darf<br />

30<br />

man wirklich keine Höhenangst haben, denn sein Schwebebett<br />

erreicht man nur über das Kletterseil. Doch Sorgen muss man<br />

keine haben, denn bevor es hinauf geht, werden die Abenteurer<br />

von Profis in die Kletter- <strong>und</strong> Seiltechnik eingewiesen. Somit<br />

sind auch keine Vorkenntnisse im Klettern von Nöten: Man<br />

braucht nur die Begeisterung etwas Neues zu wagen <strong>und</strong> die Bereitscha<br />

auf Komfort zu verzichten, denn eine Küche oder Bad<br />

gibt es nicht.<br />

Gleiches gilt auch für das größte Übernachtungsabenteuer im<br />

Waldseilgarten – dem Schlafen an einer steilen Felswand. Noch<br />

extremer <strong>und</strong> luiger kann man im Allgäu nicht nächtigen. In<br />

einer Höhe von 100 bis 300 Metern kann man es sich in seinem<br />

Bett gemütlich machen – so gut es eben geht <strong>und</strong> die Nerven es<br />

zulassen. Angst darf man hier nicht haben, weder vor der Höhe<br />

noch vor dem Mitanpacken, denn ein aktives Mitmachen beim<br />

Auf- <strong>und</strong> Abbau wird erwartet. Lässt man sich aber darauf ein,<br />

erlebt man eine Nacht, die man nie vergisst. Und am Morgen ist<br />

ein Frühstück mit spektakulärem Ausblick garantiert, den so bisher<br />

nur wenige Menschen genießen konnten. Claudia Schöwe<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Was macht uns<br />

so einzigartig?<br />

Die Familienmanufaktur<br />

…natürlich gut seit 1924<br />

• natürliche, hochwertige Rohstoffe<br />

• alle Produkte sind vegetarisch<br />

• ohne Farb- <strong>und</strong> Konservierungsstoffe<br />

• ohne Gentechnik<br />

• frei von gehärteten Fetten, fettarm<br />

• top Qualität zu fairem Preis<br />

• fre<strong>und</strong>licher K<strong>und</strong>enservice<br />

» Ohne… ?<br />

Geht gar nicht ! «<br />

GEFRO damals: Am 1. Februar 1924 starten die Gebrüder<br />

Frommlet mit der GEFRO Kolonialwaren-Handelsgesellschaft.<br />

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0 800 / 95 95 100<br />

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Wir freuen uns<br />

auf Ihren Besuch!


Titelthema<br />

Unsere Restaurant-Tipps<br />

Zwischen urig<br />

<strong>und</strong> modern<br />

Wenn das Allgäu ein Nationalgericht hätte, dann wären es vermutlich<br />

die allseits bekannten Kässpatzen. Der hungrige Gast findet das traditionelle<br />

Gericht auf der Speisekarte fast aller Restaurants der Region. Dass die<br />

Allgäuer Küche aber weitaus mehr zu bieten hat, zeigen zwei Gastgeber,<br />

die wir Ihnen hier vorstellen.<br />

32<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


<strong>wandern</strong> & genießen 33


Titelthema<br />

Oberstaufen – Altstaufner Einkehr<br />

Ein weitgereister Allgäuer serviert<br />

Heimatküche, die ein Hauch Exotik umweht<br />

Der gebürtige Allgäuer Michael Schmid<br />

arbeitet dort, wo er aufgewachsen ist. Aber<br />

man sollte nicht auf die Idee kommen zu<br />

denken, der 48-Jährige hätte sein gesamtes<br />

Leben da verbracht. Nach seiner Ausbildung<br />

im Hotel Allgäu Sonne in Oberstaufen<br />

zog es ihn hinaus in die weite Welt.<br />

Ganze 15 Jahre war er unterwegs, davon<br />

allein zwölf Jahre im Ausland. Seine Kochreise<br />

führte ihn nach Sylt <strong>und</strong> in die<br />

Schweiz, aber auch an exotische Orte wie<br />

die Bermudas <strong>und</strong> Abu Dhabi. Doch vor<br />

15 Jahren beendete er sein Weltenbummler-Dasein.<br />

»Ich bin zurückgekommen, um<br />

das Restaurant meines Vaters zu übernehmen«,<br />

erklärt er seine Entscheidung. Dieses<br />

ist seit 1985 im Familienbesitz <strong>und</strong> das<br />

Haus, in dem es sich befindet, ist gute 400<br />

Jahre alt. Ehemals war es ein Wohnhaus<br />

für Bauersleute <strong>und</strong> als sein Vater das Gebäude<br />

übernahm, investierten sie anderthalb<br />

Jahre Zeit, um es zu sanieren. Als Michael<br />

Schmid den Betrieb dann von seinem<br />

Vater übernahm, war innen alles paletti.<br />

Nur mit der Karte war der engagierte<br />

junge Mann nicht zufrieden. Er hatte<br />

große Visionen – wollte alles umschmeißen,<br />

was etabliert war <strong>und</strong> was ganz Neues<br />

machen. »Aber dann hab ich gesehen, dass<br />

das Potenzial des Restaurants in den heimischen<br />

Produkten <strong>und</strong> der heimischen<br />

Küche liegt«, so der Familienvater heute.<br />

Und genau das ist sein Steckenpferd: die<br />

Regionalität.<br />

Abwechslung auf<br />

dem Teller ist wichtig<br />

Alle Lebensmittel, die regional bezogen<br />

werden können, werden regional bezogen,<br />

so der Gastgeber. Fische aus dem Bodensee,<br />

Wild aus heimischen Wäldern, Lämmer<br />

<strong>und</strong> Rinder von Allgäuer Bauern –<br />

darauf legt er Wert. Jedoch weht bei manchen<br />

Gerichten auch ein Hauch Exotik<br />

mit, die der Reiselust des Koches geschuldet<br />

ist. So findet sich auf der Tageskarte,<br />

die alle zwei bis drei Tage geändert wird,<br />

34<br />

Die Allgäuer Forelle<br />

im Backpapier mit<br />

Spinat, Kirschtomaten<br />

<strong>und</strong> Allgäuer Fetakäse<br />

ist nur eine der leckeren<br />

Kreationen von<br />

Michael Schmid<br />

auch mal ein unfischgericht. Oder er<br />

serviert das Allgäuer Lamm mit Hummus,<br />

einer orientalischen Spezialität aus pürierten<br />

Kichererbsen. Auch Knödeln verleiht<br />

er eine internationale Note, wenn er sie<br />

mit Oliven zubereitet. Das verw<strong>und</strong>ert auf<br />

den ersten Blick, wo er doch so auf Regionalität<br />

setzt, doch dies tut der Heimatküche<br />

keinen Abbruch.<br />

Der 48-Jährige möchte seinen Gästen einfach<br />

immer mal wieder kleine kulinarische<br />

Überraschungen bieten. »Ich will ein bisschen<br />

bunt sein <strong>und</strong> nicht immer die gleichen<br />

Gerichte auf der Karte haben«, sagt<br />

der Koch. Er strebt danach den Genusssuchenden,<br />

die sein Restaurant betreten,<br />

ab <strong>und</strong> zu etwas Neues zu präsentieren –<br />

gerade jenen, die regelmäßig kommen.<br />

Zwischen klassisch<br />

<strong>und</strong> ausgefallen<br />

Dennoch bleibt das Profil der Altstaufner<br />

Einkehr vorrangig regional-bayrischschwäbisch,<br />

wenn auch neuzeitlich interpretiert,<br />

vor allem in Sachen Produkt <strong>und</strong><br />

Darreichung. Und dass das ankommt,<br />

zeigt sich, wenn man den Chef fragt, welche<br />

Gerichte am häufigsten die Küche verlassen.<br />

»Zwiebelrostbraten ist unser Verkaufsschlager<br />

Nummer eins. Danach folgen<br />

der Jägerteller – ein Hirschgulasch,<br />

Rumpsteak <strong>und</strong> die Forelle aus Allgäuer<br />

Herkun.« Bei letzterem zeigt sich wieder<br />

die Experimentierfreude des Gastgebers.<br />

Der heimische Fisch wird im Backpapier<br />

mit Blattspinat, Kirschtomaten <strong>und</strong> Allgäuer<br />

Fetakäse zubereitet.<br />

Die Inspiration für solche Gerichte bekommt<br />

er von überall, aber erst einmal ist<br />

das Produkt selber die Inspiration. Hat er<br />

etwas Neues oder Spannendes entdeckt,<br />

dann überlegt er, was man daraus machen<br />

könnte <strong>und</strong> meistens fällt ihm etwas ein.<br />

So wird aus Lavendel, das die meisten mit<br />

Dusäckchen oder Seifen verbinden,<br />

keine wohlriechende Tischdekoration,<br />

sondern eine Crème brûlée, die mit Joghurteis<br />

<strong>und</strong> Erdbeeren serviert wird.<br />

Der Mix aus urigen <strong>und</strong> modernen Gerichten<br />

kommt bei den Gästen an, denn<br />

in der Altstaufner Einkehr isst man nicht<br />

einfach. Dank Michael Schmid erlebt man<br />

kulinarische Höhepunkte.<br />

ä<br />

<strong>wandern</strong> & genießen<br />

Fotos: Altstaufner Einkehr


Rezept von Michael Schmid<br />

Rehschnitzel mit Melonenchutney,<br />

Kartoffel-Selleriepüree <strong>und</strong> Champignonsoße<br />

Zutaten für vier Personen:<br />

1 St Galiamelone (beliebig, je nach<br />

Saison), entkernt <strong>und</strong> gewürfelt<br />

200 g Zucker<br />

100 g Ingwer, geschält <strong>und</strong> gehackt<br />

15 g Chilischoten, entkernt <strong>und</strong> fein<br />

geschnitten<br />

100 ml frischer Zitronensa<br />

Salz<br />

200 g Sellerie<br />

300 g Kartoffel<br />

250 g Sahne<br />

20g Butter<br />

200 g Champignons<br />

1⁄2 Zwiebel<br />

3 EL Butter<br />

50 ml Portwein<br />

200 ml Wild- oder Kalbsfond<br />

1 EL Preiselbeeren<br />

2 EL geschlagene Sahne<br />

2 EL Petersilie, gehackt<br />

80 g gemahlene Walnusskerne<br />

100 g Semmelbrösel<br />

8 Rehschnitzel aus der Hüe<br />

2 Eier<br />

2 EL geschlagene Sahne<br />

80 g Mehl<br />

60 g Butterschmalz<br />

Zubereitung:<br />

Chutney<br />

Topf bei mittlerer Hitze aueizen, Zucker<br />

beigeben <strong>und</strong> langsam, unter ständigem<br />

Rühren, hellbraun karamellisieren. Die geschnittene<br />

Melone beigeben <strong>und</strong> bei voller<br />

Hitze zum Kochen bringen. Nun die Melonen<br />

mit einer Netzkelle abschöpfen <strong>und</strong><br />

auf ein Sieb geben, Abtropfflüssigkeit auffangen.<br />

Ingwer, Chili <strong>und</strong> Zitronensa in<br />

den Melonenfond geben <strong>und</strong> so lange reduzieren<br />

bis eine leichte Eindickung erkennbar<br />

ist. Dann die Abtropfflüssigkeit<br />

vom Sieb beigeben <strong>und</strong> weiter reduzieren.<br />

Ist die Flüssigkeit erneut leicht eingedickt,<br />

mit Salz abschmecken, Melonen zugeben<br />

<strong>und</strong> noch einmal auochen. Nun den Topf<br />

vom Herd nehmen, das Chutney abkühlen<br />

lassen <strong>und</strong> es danach kaltstellen.<br />

Püree<br />

Den Sellerie waschen, schälen <strong>und</strong> in circa<br />

2 Zentimeter große Würfel schneiden. Nun<br />

das zerkleinerte Gemüse mit etwas Salz in<br />

der Sahne köcheln lassen bis es weichgekocht<br />

ist <strong>und</strong> es anschließend mit dem<br />

Mixstab fein pürieren. Die geschälten Kartoffeln<br />

gleichzeitig in Salzwasser weichkochen,<br />

abschütten, durch eine Presse drücken<br />

<strong>und</strong> mit dem Selleriepüree <strong>und</strong> der<br />

Butter vermengen. Mit Salz <strong>und</strong> etwas<br />

Muskat abschmecken.<br />

Champignonsauce<br />

Die Champignons putzen, vierteln <strong>und</strong><br />

mit Butter in einer Pfanne, zusammen mit<br />

den fein gewürfelten Zwiebeln, anschwitzen.<br />

Das Ganze mit Portwein ablöschen<br />

<strong>und</strong> den Wildfond beigeben. Die Soße um<br />

etwa ein Drittel einkochen lassen <strong>und</strong> mit<br />

Salz <strong>und</strong> Pfeffer würzen. Preiselbeeren,<br />

Sahne <strong>und</strong> Petersilie beigeben <strong>und</strong> nochmals<br />

kurz auochen.<br />

Schnitzel<br />

Gemahlene Walnüsse <strong>und</strong> Semmelbrösel<br />

vermengen. Die Rehschnitzel mit einem<br />

Plattiereisen in einem Vakuum- oder Gefrierbeutel<br />

flach klopfen <strong>und</strong> von beiden<br />

Seiten mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer würzen. Die<br />

Eier verquirlen <strong>und</strong> die Sahne unterheben.<br />

Die Schnitzel zuerst in Mehl wenden, dann<br />

durch die Eier ziehen <strong>und</strong> zuletzt in der<br />

Nuss-Semmelbrösel-Mischung panieren.<br />

Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen<br />

<strong>und</strong> die Schnitzel darin von jeder Seite<br />

circa zwei Minuten braten, bis sie goldgelb<br />

sind. Kurz auf Küchenpapier abtropfen<br />

lassen <strong>und</strong> mit dem Püree, dem Chutney<br />

<strong>und</strong> der Champignonsoße anrichten.<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 35


Titelthema<br />

Oerschwang – das freistil.<br />

Hier setzt der Chef auf regionale Klasse<br />

statt internationale Masse<br />

Constantin Kiehne bringt mit seinem Restaurant<br />

seit einem Jahr frischen Wind nach<br />

Oerschwang. Ursprünglich kommt der<br />

26-Jährige aus Iserlohn in Nordrhein-<br />

Westfalen, etwa 20 Minuten von Dortm<strong>und</strong><br />

entfernt. Nach seiner Schulzeit zog<br />

es ihn erstmals in das schönste B<strong>und</strong>esland<br />

Deutschlands. In Bad Reichenhall besuchte<br />

er ein Jahr die Hotelfachschule <strong>und</strong><br />

wechselte danach für zwei Jahre ans Intercontinental<br />

Hotel Berchtesgarden, jetzt<br />

Kempinski, wo er seine Hotelfachausbildung<br />

abschloss. Danach zog es ihn einmal<br />

quer durch die Republik auf die Insel Sylt.<br />

Im hohen Norden absolvierte er seine<br />

Kochausbildung im Söl'ring Hof bei dem<br />

36<br />

2-Sterne-Koch Johannes King <strong>und</strong> dem<br />

damaligen Küchenchef Andreas Sondej.<br />

Dass er einmal beide Lehren machen<br />

würde, war für ihn schon früh klar. »Ich<br />

will seit ich sechs bin in die Hotellerie <strong>und</strong><br />

es war eigentlich auch klar, dass ich mich<br />

irgendwann selbstständig machen will.«<br />

Darum war es ihm wichtig, dass er in allen<br />

Bereichen der Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie<br />

die nötigen Kompetenzen besitzt. Dass er<br />

mit dem Schiff wieder aufs Festland übergesetzt<br />

hat <strong>und</strong> mittlerweile im Allgäu gestrandet<br />

ist, verdankt er seinen Eltern. Die<br />

erfüllten sich vor neun Jahren ebenfalls einen<br />

Traum <strong>und</strong> übernahmen das Alpenhotel<br />

Dora in Oerschwang. Vor vier Jah-<br />

ren folgte dann auch der gebürtige Iserlohner<br />

<strong>und</strong> zeitweilige Insulaner dem Ruf<br />

der Berge <strong>und</strong> übernahm den gastronomischen<br />

Bereich des Hotels.<br />

Wechselnde Karten mit<br />

regionalen Produkten<br />

Seinen Traum der Selbstständigkeit hatte<br />

er aber immer noch <strong>und</strong> diesen erfüllte er<br />

sich im letzten Jahr mit dem freistil. – einem<br />

À-la-carte-Restaurant, das er in dem<br />

Betrieb der Eltern eröffnete. Hier können<br />

die Gäste abends immer zwischen zwei<br />

Menüs mit je sechs Gängen wählen – eines<br />

für Fleisch- <strong>und</strong> Fisch enthusiasten, eines<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Fotos: Fotograf Dirk Roth Sonthofen, freistil.<br />

für Fre<strong>und</strong>e der pflanzlichen Kost. Doch<br />

egal für welches man sich entscheidet: Ein<br />

bisschen Wagemut muss man mitbringen,<br />

denn auf der Karte stehen, ganz modern,<br />

nur die einzelnen Zutaten des jeweiligen<br />

Gerichtes. »Da kann man mit der Erwartungshaltung<br />

spielen. Der Gast stellt sich<br />

vielleicht eine Petersilienkartoffel vor,<br />

wenn er Kartoffel auf der Karte liest. Aber<br />

am Ende ist es dann doch eher ein Stampf<br />

oder Püree«, erklärt der junge Koch diese<br />

Entscheidung.<br />

Allgemein überrascht das freistil. seine<br />

Gäste immer wieder aufs Neue, denn die<br />

Menüs sind nicht fix, sondern flexibel. Und<br />

so gibt es etwa alle drei Wochen eine komplett<br />

neue Karte <strong>und</strong> somit ein neues Geschmackserlebnis.<br />

Das liegt vor allem daran,<br />

dass der Wahl-Allgäuer sein Fleisch<br />

<strong>und</strong> Gemüse hauptsächlich aus der Region<br />

bezieht. Da kann es durchaus mal passieren,<br />

dass seine Händler des Vertrauens ein<br />

bestimmtes Produkt nur zwei bis drei Wochen<br />

im Angebot haben <strong>und</strong> dann ist die<br />

Saison um. Danach muss, nein eher will<br />

er sich richten, wie er selbst sagt. ä<br />

Das freistil. in Ofterschwang überzeugt<br />

mit einem modernen Ambiente,<br />

dem es dennoch nicht an Gemütlichkeit fehlt<br />

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Ob Kurzurlaub, eine längere Auszeit, Familienferien oder ein Gruppenaufenthalt –<br />

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<strong>wandern</strong> & genießen 37


Titelthema<br />

Ebenfalls aus der Nähe, wenn auch aus<br />

dem Nachbarland, ist der Fisch für die<br />

Kreationen des Küchenchefs. Aus dem<br />

österreichischen Lechtal bezieht er die<br />

Süßwasserfische für seine Gerichte. Ein<br />

Salzwasserfisch wird bei ihm hingegen nie<br />

auf der Karte stehen, denn bekanntermaßen<br />

gibt es im Allgäu <strong>und</strong> den angrenzenden<br />

Ländern keine Salzseen.<br />

Constantin Kiehne<br />

spielt gerne mit der Erwartungshaltung<br />

der<br />

Gäste. Deswegen listet<br />

er bei seinen Gerichten<br />

auf der Karte nur die<br />

Zutaten auf, wie etwa<br />

»Zweierlei vom Hereford<br />

Rind. Egerlinge.<br />

Frühlauch. Sellerie«<br />

Spiel mit Zutaten<br />

<strong>und</strong> Konsistenzen<br />

Hat der ambitionierte Koch alle Zutaten<br />

zusammen, kocht er aus den regionalen<br />

Produkten Gerichte, die man so vielleicht<br />

noch nicht gegessen hat. So kombiniert er<br />

etwa einen knackig-bitteren Radicchio mit<br />

süßem Waldhonig <strong>und</strong> einem leicht cremigen<br />

Rauch-Hüttenkäse. Gerne reicht er<br />

dazu ein krosses Knäcke mit Kümmelnote.<br />

Bei der Zusammenstellung solcher Ge-<br />

Rezept von Constantin Kiehne<br />

Saibling. Rote Linsen.<br />

Zutaten für vier Personen:<br />

500 g Saiblingsfilet<br />

1 St schwarzer Rettich<br />

3 Eigelb<br />

1 TL Senf<br />

1 TL Meerrettich<br />

150 g Traubenkernöl<br />

300 g rote Linsen<br />

20 g Butter<br />

80 g Wildkräuter<br />

1⁄4 Graubrot<br />

Salz <strong>und</strong> Pfeffer<br />

Meersalz<br />

Zucker<br />

Tabasco<br />

Zitrone<br />

Apfelbalsamessig<br />

Traubenkernöl<br />

Zubereitung:<br />

Den Saibling entgräten <strong>und</strong> von der Haut<br />

ziehen. Dann den Fisch in etwa einen Zentimeter<br />

dicke Streifen schneiden <strong>und</strong> auf<br />

einen mit Butter bepinselten <strong>und</strong> gesalzenen<br />

Teller verteilen. Das Ganze mit Frischhaltefolie<br />

abdecken. Wer den Saibling lieber<br />

lauwarm <strong>und</strong> nicht kalt genießen will, kann<br />

den Fisch auf dem Teller mit der Klarsichtfolie<br />

bei 60 Grad Celsius für drei Minuten<br />

im Backofen erwärmen.<br />

Den schwarzen Rettich gründlich waschen<br />

<strong>und</strong> in hauchdünne Scheiben hobeln. Etwas<br />

Salz <strong>und</strong> Zucker darauf geben <strong>und</strong> gut<br />

durchkneten.<br />

Nun die drei Eigelbe mit dem Senf <strong>und</strong> dem<br />

Meerrettich verrühren. Anschließend die<br />

Masse mit 150 Gramm Traubenkernöl vermengen<br />

<strong>und</strong> mit Salz, Tabasco, Zitrone <strong>und</strong><br />

Pfeffer abschmecken. Fertig ist eine Meerrettichmayonnaise.<br />

Die roten Linsen in einen Liter kochendes<br />

Salzwasser geben <strong>und</strong> zehn Minuten garen<br />

lassen. Dann das Wasser abschütten <strong>und</strong><br />

die Linsen mit Butter verrühren, sowie mit<br />

Apfelbalsamessig abschmecken.<br />

Jetzt können die Wildkräuter gewaschen<br />

<strong>und</strong> trocken geschleudert werden. Ist dies<br />

vollbracht, müssen sie nur noch mit Apfelbalsamessig,<br />

Traubenkernöl <strong>und</strong> Meersalz<br />

mariniert werden.<br />

Im letzten Schritt wird das Graubrot in<br />

hauchdünne Scheiben geschnitten <strong>und</strong> im<br />

Ofen bei 160 Grad Celsius etwa vier Minuten<br />

lang geröstet bis sie goldbraun sind.<br />

Nun kann angerichtet werden. Zuerst kommen<br />

die Linsen auf den Teller <strong>und</strong> auf ihnen<br />

wird der Saibling positioniert. Anschließend<br />

werden auf dem Fisch die Rettichscheiben<br />

locker verteilt. Gleiches gilt für die Brotscheiben<br />

<strong>und</strong> Wildkräuter. Zum Schluss<br />

wird die Meerrettichmayonnaise mit einem<br />

Teelöffel auf dem gesamten Teller verteilt.<br />

38<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Anzeigen<br />

richte hil ihm zum einen sein Erfahrungsschatz,<br />

wie er selbst sagt. »Kochen<br />

ist nicht das Rad neu erfinden. Man hat<br />

seine Bausteine, die man verwendet <strong>und</strong><br />

aus denen man neue Gerichte kreieren<br />

kann.« Doch er vertraut nicht nur auf sein<br />

Wissen – zur Inspiration wir auch er, wie<br />

wir alle, mal einen Blick in ein Kochbuch<br />

oder schaut sich auf Foodblogs um.<br />

Ist man beim Essen nicht so experimentierfreudig,<br />

ist man im freistil. trotzdem<br />

gut aufgehoben. Denn neben den Menüs<br />

gibt es auch eine kleine Karte, auf der klassische<br />

Gerichte wie Kässpatzen oder Wiener<br />

Schnitzel stehen. So findet jeder etwas<br />

zum Genießen <strong>und</strong> wird glücklich – das<br />

liegt Constantin Kiehne besonders am<br />

Herzen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> verlässt er<br />

auch gerne die Küche <strong>und</strong> mischt sich unter<br />

seine Gäste. Er ist eben nicht nur hervorragender<br />

Koch, sondern auch ein sympathischer<br />

Gastgeber. Claudia Schöwe<br />

Hausgmacht –<br />

guat gmacht.<br />

Unsere Sonnenterrasse sowie die Sennstube laden ein,<br />

eine Auszeit vom Alltag zu machen. Stärken Sie sich<br />

mit hausgemachtem Käse, Milch <strong>und</strong> Butter aus unserer<br />

Biokäserei Bergwies sowie Wurst von eigenen Schweinen<br />

<strong>und</strong> dem frischen Apfelsaft von unseren Streuobstwiesen.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Ab Mai bis Mitte September<br />

von 9.30-21.00 Uhr,<br />

Mo <strong>und</strong> Di Ruhetag<br />

Ab Mitte September bis Ende Oktober<br />

Do bis So 11.00-21.00 Uhr<br />

Hofführungen nach Vereibarung<br />

Bergwies Biokäserei<br />

Stockach 3 • 88167 Maierhöfen<br />

Tel. 08383-2809836<br />

info@bergwies-biokaeserei.de<br />

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<strong>wandern</strong> & genießen 39


Geniessen<br />

Gaumenfreuden en masse<br />

Schatzkarte für<br />

Schmankerljäger<br />

4<br />

1<br />

3<br />

7<br />

Das Allgäu hat mit seiner Landscha nicht nur den Augen<br />

etwas zu bieten, sondern auch dem Gaumen mit zahlreichen<br />

Köstlichkeiten. Ob kulinarische Stadtführung, modernes<br />

Street Food oder ganz klassisch Käse <strong>und</strong> Wein. Bei diesen<br />

Veranstaltungen wird jeder sitt, satt <strong>und</strong> glücklich!<br />

6<br />

9<br />

5<br />

2<br />

1<br />

Kempten<br />

Street Food Market<br />

Street Food ist in aller M<strong>und</strong>e, auch im Allgäu<br />

<strong>und</strong> zwar im wahrsten Sinne des Wortes.<br />

Seit einigen Jahren erobern die fahrbaren<br />

Verkaufsstände die Residenzstadt <strong>und</strong> locken<br />

am Hildegardplatz mit regionalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Leckerbissen: www.kempten.de;<br />

www.boavista-events.de<br />

Termin: 28. Juli, ab 17 Uhr;<br />

29. Juli, ab 11 Uhr<br />

Kemptener Kostproben<br />

Historische <strong>und</strong> kulinarische Happen – das<br />

bietet diese Stadtführung. Bei einem R<strong>und</strong>gang<br />

erzählen Stadtführer Spannendes über<br />

die Geschichte Kemptens <strong>und</strong> verbinden<br />

dies mit leckeren Zwischenstopps in ausgewählten<br />

Lokalen. Die Führungen finden ab<br />

15 Personen statt. Anmeldung muss sein:<br />

www.kempten-tourismus.de<br />

Termine: 10. <strong>und</strong> 24. Juli <strong>2018</strong>,<br />

1. August, 3. <strong>und</strong> 24. September,<br />

24. Oktober; jeweils um 18 Uhr<br />

2<br />

Oberstdorf<br />

Weinfest im Kurpark<br />

Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein<br />

zu trinken. Deshalb ist ein Besuch des<br />

Weinfestes unabdingbar. Hier präsentieren<br />

vier Tage lang Winzer ihre neuesten Tröpfchen<br />

<strong>und</strong> lassen das Herz von Weinfre<strong>und</strong>en<br />

schneller schlagen. Dazu gibt’s regionale<br />

Schmankerl <strong>und</strong> Live-Musik: www.oberstdorf.de<br />

Termin: 16. - 19. August<br />

3<br />

Lindenberg<br />

Internationales<br />

Käse- <strong>und</strong> Gourmetfest<br />

Käse-Fans <strong>und</strong> Feinschmecker sollten sich<br />

diesen Termin rot im Kalender markieren,<br />

denn hier werden sie voll auf ihre Kosten<br />

kommen. Knapp 80 Teilnehmer aus zahlreichen<br />

Nationen präsentieren ihre gelben<br />

Kreationen <strong>und</strong> machen das Fest zu einer<br />

der größten Genussmeilen Deutschlands:<br />

www.lindenberg.de<br />

Termin: 24. <strong>und</strong> 25. August<br />

4<br />

Wangen<br />

»Wangen isst gut«<br />

Ein sprichwörtliches Mehr-Gänge-Menü.<br />

Bei der kulinarischen Stadtführung tingelt<br />

man von Wirt zu Wirt <strong>und</strong> bew<strong>und</strong>ert die<br />

herrliche Altstadt im Spaziergang. Mindestens<br />

zehn hungrige Mitläufer braucht es für<br />

die Anmeldung: www.wangen.de<br />

Termin: Nach Anmeldung im Gästeamt<br />

Wangen<br />

5<br />

Fischen<br />

Käse- <strong>und</strong><br />

Handwerkermarkt<br />

R<strong>und</strong> ums Kurhaus dürfen ein Wochenende<br />

lang deige <strong>und</strong> süße Schmankerl aus der<br />

Region probiert werden. Dank der Musikbegleitung<br />

schmecken diese besonders gut.<br />

Ist man satt, kann man traditionelles<br />

Handwerk bestaunen <strong>und</strong> das ein oder andere<br />

Dekoelement für daheim erwerben.<br />

Der Nachwuchs tobt sich derweil bei zahlreichen<br />

lustigen Aktivitäten aus: www.hoernerdoerfer.de<br />

Termin: 1. <strong>und</strong> 2. September, ab 13 Uhr<br />

6<br />

Lindau<br />

»Komm <strong>und</strong> See«<br />

(Winzerfestival)<br />

Sommerzeit ist Festivalzeit, doch hier dreht<br />

sich nicht alles um Musik, sondern um<br />

Wein. Bei dem Winzerfestival öffnen Weingüter<br />

entlang des bayerischen Bodensees<br />

ihre Rebsaflaschen <strong>und</strong> kredenzen Wein,<br />

Kulinarisches <strong>und</strong> Musik: www.komm<strong>und</strong>see.de<br />

Termin: 6. <strong>und</strong> 7. Juli<br />

40<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


8<br />

Anzeigen<br />

Niedersonthofen<br />

Kräuter- <strong>und</strong> Heimwerkermarkt<br />

Der jährlich stattfindende<br />

Markt ist mittler weile<br />

eine etablierte Größe<br />

im Allgäu. Hier werden<br />

nicht nur die zu<br />

Maria Himmelfahrt geweihten<br />

»Kräuterboschen«<br />

verkau. Auf die Besucher warten<br />

zahlreiche Produkte r<strong>und</strong> ums ema<br />

Kräuter, vom Honig über Sirup <strong>und</strong> Liköre<br />

bis zum Dusäckchen. Auch Handarbeiten<br />

<strong>und</strong> Dekorationsartikel können bestaunt<br />

<strong>und</strong> erworben werden: www.niedersonthofen-see.de<br />

Termin: 15. August ab 10 Uhr<br />

8<br />

7<br />

Bad Wörishofen<br />

Street Food Market<br />

In der Kurstadt kann man nicht nur kneippen<br />

<strong>und</strong> der Ges<strong>und</strong>heit etwas Gutes tun.<br />

Sondern auf dem Street Food Market am<br />

Kurhaus auch den Gaumen erfreuen. Hier<br />

gibt es kulinarische <strong>und</strong> internationale Köstlichkeiten<br />

direkt aus der fahrenden Küche<br />

auf die Hand: www.bad-woerishofen.de;<br />

www.boavista-events.de<br />

Termin: 10. - 12. August, jeweils ab 11 Uhr<br />

Römische Reiterspiele<br />

Gladiatorenkämpfe<br />

Handwerker & Markttreiben<br />

lukullische Genüsse<br />

Archäologischer<br />

Park Cambodunum<br />

Römerfest<br />

CAMBODVNVM<br />

4./5. August <strong>2018</strong><br />

ab 10 Uhr<br />

Spiele für den Kaiser<br />

Kostenloser Pendelbus<br />

vom Bahnhof <strong>und</strong> P+R<br />

www.kempten.de/roemerfest<br />

www.facebook.com/KemptenKultur<br />

9<br />

Krumbach<br />

Moorfrühstück<br />

Nicht im Allgäu, aber in direkter Vorarlberger<br />

Nachbarscha präsentieren die Krumbacher<br />

»Moorwirte« Köstlichkeiten r<strong>und</strong><br />

ums Moor auf ihrer Speisekarte. Zum Angebot<br />

für Frühaufsteher zählt die geführte<br />

Wanderung mit anschließendem Moorfrühstück.<br />

Dafür anmelden kann man sich<br />

direkt bei den Wirten: www.krumbach.at/<br />

Moore_Krumbach/Morgendaemmerung_<br />

im_Moor<br />

Termine: 7. Juli, 4. August<br />

<strong>und</strong> 8. September<br />

Fotos: Boa Vista, pixabay<br />

OBERSTDORFER<br />

NATURGENUSS<br />

herbst <strong>2018</strong><br />

Machen Sie mit beim „Oberstdorfer Naturgenuss“ – einem stimmigen<br />

Wochenprogramm für Naturentdecker,<br />

das auf den Themen Wissen & Entdecken <strong>und</strong> Kulinarik & Genuss basiert.<br />

Erleben Sie im Herbst mit der kulinarischen Tälerfahrt<br />

den Höhepunkt einer Naturgenuss-Woche.<br />

Dabei chauffiert Sie das Oberstdorfer Marktbähnle jeden Freitag komfortabel<br />

in zwei Restaurants in den Oberstdorfer Seitentälern.<br />

Lassen Sie sich mit den feinsten Spezialitäten verwöhnen <strong>und</strong> genießen Sie<br />

gleichzeitig die farbenfrohe Landschaft von Oberstdorf.<br />

www.oberstdorf-naturgenuss.de<br />

Tourismus Oberstdorf<br />

Prinzregenten-Platz 1 | 87561 Oberstdorf<br />

Tel. 08322 / 700 - 0 | info@oberstdorf.de<br />

22. September bis 27. Oktober<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 41


Genießen<br />

42<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Eintauchen <strong>und</strong> entspannen<br />

Ein Bad im<br />

schwarzen old<br />

Moor – da denken die Menschen im besten Falle an selten schöne Lebensräume<br />

für Tiere <strong>und</strong> Pflanzen. Im schlimmsten Falle an nassen Dreck, der komisch<br />

riecht. Was es aber definitiv ist: Ein wirksames Naturheilmittel gegen zahlreiche<br />

Beschwerden. Besonders viel Erfahrung hat man damit in Bad Wurzach,<br />

dem ältesten Moorheilbad Baden-Württembergs.<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 43


Geniessen<br />

In der beschaulichen Kurstadt im württembergischen Allgäu<br />

tauchen die Menschen schon seit fast 100 Jahren in das<br />

schwarze Gold ein. Im Jahre 1936 wurden in dem franziskanischen<br />

Frauenkloster Maria Rosengarten die ersten Moorbäder<br />

verabreicht – zuerst nur an Frauen, ein Jahr später auch Männer.<br />

Doch trotz dieser Gleichberechtigung der Erholungssuchenden:<br />

Wollte ein Ehepaar gemeinsam in den Genuss der heilenden<br />

Kra des Naturproduktes kommen, wurde ihnen dies verwehrt.<br />

Denn in der damaligen Zeit gab es noch eine strikte Geschlechtertrennung<br />

– an den einen Wochentagen duren nur die Herren<br />

der Schöpfung baden gehen, an anderen nur die Damen.<br />

Mittlerweile wurde das Kloster aufgelöst, aber ein Ende der Moorbäder<br />

ist nicht in Sicht. Dafür sorgt das Kurhotel am Reischberg,<br />

das 1977 seine Türen öffnete <strong>und</strong> seitdem für Erholung <strong>und</strong> Entspannung<br />

bei seinen Gästen sorgt.<br />

Kein Rezept? Kein Bad!<br />

Wer jedoch gleich seinen Koffer packen <strong>und</strong> im Hotel einchecken<br />

möchte, um in das Naturprodukt einzutauchen, der sollte vorher<br />

kurz bei seinem Arzt vorbeischauen. Hierzu kann auch die Kompetenz<br />

der moorerfahrenen Ärzte des Kurhotels selbst in Anspruch<br />

genommen werden. Denn auch wenn das Moorbad einen<br />

gewissen Wellness-Aspekt mitbringt – vordergründig ist es eine<br />

medizinische Behandlung. Da reicht es nicht, wenn es ab <strong>und</strong> zu<br />

mal im Knie zwickt <strong>und</strong> zwackt. Deshalb der Besuch beim Mediziner<br />

des Vertrauens: Dieser muss dem Erholungs suchenden<br />

bestätigen, dass er unter ernsthaen körperlichen Beeinträchtigungen<br />

wie degenerativen Gelenkerkrankungen, Arthrosen oder<br />

Bandscheiben- <strong>und</strong> Wirbelsäulenbeschwerden leidet. Auch bei<br />

rheumatischen Erkrankungen, Erschöpfungszuständen, Schuppenflechten<br />

<strong>und</strong> stressbedingten Beschwerden können Moorbäder<br />

verschrieben werden, wobei nicht immer nur akute Beschwerden<br />

im Vordergr<strong>und</strong> stehen müssen.<br />

Zähes Moor, sprudelndes Wasser<br />

Hat der Hausarzt ein Rezept ausgestellt, so kann man sich ins<br />

Kurhotel begeben <strong>und</strong> dort das Bad der etwas anderen Art nehmen.<br />

Das schwarze Gold dafür kommt aus dem Reicher Moos,<br />

das sich nur 20 Kilometer von Bad Wurzach entfernt befindet.<br />

Angeliefert wird es mittels LKW, der einmal die Woche seine<br />

wertvolle Ladung zum Hotel bringt. Dort wird das Naturprodukt<br />

gemahlen <strong>und</strong> mit ermalwasser versetzt. Dieses gibt es quasi<br />

frei Haus, denn die Kurstadt verfügt über eine eigene Quelle.<br />

Auch wenn das Moorbad nur aus zwei Zutaten besteht: Die ä<br />

Das Kurhotel am<br />

Reischberg renoviert<br />

momentan seinen<br />

Wellness-Bereich.<br />

Ab Mitte September<br />

können die Gäste<br />

in einem modernen<br />

Ambiente entspannen<br />

(links)<br />

44<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


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Fotos: Städtischer Kurbetrieb Bad Wurzach, Studio Gollwitzer, Klaus-Peter Kappest<br />

Düfte erleben<br />

im PRIMAVERA Duft- &<br />

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Moor, Moor, Moor<br />

Wer nun Lust bekommen hat, auch einmal<br />

in das schwarze Gold einzutauchen,<br />

der kann dies in den zahlreichen<br />

Moorseen <strong>und</strong> -bädern in der Region<br />

tun. Ganz ohne Rezept vom Arzt, dafür<br />

mit Empfehlung von uns.<br />

Nach dem Moorbad<br />

wird das schwarze<br />

Gold der Natur wieder<br />

zugeführt <strong>und</strong> in das<br />

Wurzacher Ried zur<br />

Renaturierung geleitet<br />

Fr & Sa<br />

Firmen- &<br />

Gartenführung*<br />

- Naturfreibad »Moorschwimmbad<br />

Reichenbach« bei Oberstdorf<br />

- Moorbad Oberstdorf<br />

- Moor- <strong>und</strong> Freibad Oberjoch<br />

- Moorbad Buchenberg<br />

- Naturweiher Moorbad Argenbühl in<br />

Eglofs-Burg<br />

- Naturfreibad Badsee in Beuren-Isny<br />

- Waldsee in Lindenberg im Allgäu<br />

Foto: Thomas Gretler<br />

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Unser ErlebnisProgramm mit<br />

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Öffnungszeiten<br />

Mo – Fr 9–18 Uhr<br />

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außer an bayer. Feiertagen<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 45


Geniessen<br />

Wandern im Wurzacher Ried<br />

Mit einer Fläche von etwa 18 Quadratkilometern<br />

ist es eine der größten noch intakten<br />

Hochmoorflächen Mitteleuropas <strong>und</strong> seit<br />

1989 mit dem Europadiplom, einem Gütezeichen<br />

für besondere Schutzgebiete, ausgezeichnet.<br />

Doch obwohl das Ried unter Naturschutz<br />

steht, ist es keinesfalls verboten es<br />

zu betreten. Es lädt vielmehr zu einer schönen<br />

Wanderung ein, bei der man die herrliche<br />

<strong>und</strong> unberührte Natur genießen kann.<br />

Baro<br />

Mischung macht’s. Erwünscht ist eine Konsistenz, die so dicklich<br />

ist, dass wenn man eine Zahl hineinschreibt, sie eine Minute bestehen<br />

bliebt.<br />

Wohlig warm <strong>und</strong> schwerelos<br />

Ist dieser Zustand erreicht, kann der Erholungssuchende in das<br />

Heilmittel eintauchen. Obwohl eintauchen hier das falsche Wort<br />

ist. Durch den natürlichen Aurieb <strong>und</strong> die breiige Konsistenz<br />

sinkt man nie auf den Boden der Wanne – man schwebt eher. So<br />

werden die Muskeln <strong>und</strong> Gelenke entlastet, was wiederum zur<br />

Entspannung beiträgt. Doch das ist bei weitem noch nicht alles,<br />

was das schwarze Gold kann. Das Naturprodukt hat eine hohe<br />

Wärmespeicherkra <strong>und</strong> hält während des etwa 20-minütigen<br />

Bades die Temperatur von 38 bis 40 Grad Celsius. Dadurch kann<br />

die eigene Körpertemperatur um bis zu zwei Grad steigen, was<br />

für eine Art natürliches Heilfieber sorgt. Dieses stärkt die Abwehrkräe<br />

<strong>und</strong> aktiviert die Selbstheilung. Auch auf den Stoffwechsel<br />

wirkt das Bad anregend, ebenso auf die Durchblutung<br />

des Bewegungsapparates, der Wirbelsäule <strong>und</strong> der Gelenke. Zudem<br />

wirkt die im Moor enthaltene Huminsäure entzündungshemmend,<br />

weshalb sich das Naturheilmittel gut zur Behandlung<br />

von chronischen Gelenkentzündungen eignet.<br />

Doch so wohltuend das Moorbad auch ist, nach nicht einmal<br />

einer halben St<strong>und</strong>e ist Schluss. Und während sich der nun tiefenentspannte<br />

Gast in den Ruheraum begibt <strong>und</strong> es für den Rest<br />

des Tages langsam angehen lässt, tritt das Moor seine letzte Reise<br />

an. Da es nur mit ermalwasser vermengt wurde, kann es in<br />

das nahegelegene Wurzacher Ried geleitet <strong>und</strong> zur Renaturierung<br />

des riesigen Moores verwendet werden.<br />

für Badeunwillige<br />

Wer nun trotz der vielen positiven Effekte noch nicht überzeugt<br />

ist <strong>und</strong> sich ziert in eine Wanne voll »Dreck« zu steigen, der kann<br />

sich mit einer Moorpackung langsam an das Naturheilmittel herantasten.<br />

Diese gibt es ebenfalls nur mit Rezept, entscheidender<br />

Unterschied zum Moorbad ist, dass nicht der ganze Körper behandelt<br />

wird. Die warme Packung wird nur punktuell auf Muskeln<br />

<strong>und</strong> Gelenke aufgetragen, entspannt diese <strong>und</strong> regt das Immunsystem<br />

an. Zudem gibt es diese Form der Anwendung auch mit<br />

kaltem Moor, die sich vor allem bei Entzündungen bewährt hat.<br />

Welche Variante man nun für sich wählt – am Ende ziept es nicht<br />

mehr so sehr in den Muskeln <strong>und</strong> Gelenken <strong>und</strong> der Gast kann<br />

seinen Urlaub in Bad Wurzach voll <strong>und</strong> ganz genießen. Vielleicht<br />

bei einem Ausflug in das Wurzacher Ried? Claudia Schöwe<br />

Es geht auch ohne Rezept<br />

Wer weder unter Gelenkbeschwerden<br />

noch Entzündungen leidet, aber trotzdem<br />

in den Genuss des schwarzen Goldes<br />

kommen möchte, der ist in der Vitalium-<br />

erme, die zum Kurhotel gehört, genau<br />

richtig. Hier kann ganz ohne Arztzettel<br />

bei einem Moor-Ganzkörperpeeling oder<br />

einer Moor-Wellnesspackung entspannt<br />

werden.<br />

46<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


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Grüner Hügel<br />

Reischberghöhe<br />

Kurgebiet Reischberg<br />

Dr.-Harry-Wiegand-Straße<br />

Leprosenberg<br />

Ravensburger Straße<br />

Wurzacher Ach<br />

Bad Wurzach<br />

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... natürlich genießen über dem Hopfensee<br />

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ckstraße<br />

Ziegelbach<br />

Ziegelbacher Straße<br />

More – Pardon –<br />

Moor erleben<br />

Es mag überraschen, aber nicht jeder<br />

kann sich mit dem Gedanken anfre<strong>und</strong>en<br />

ein Moorbad zu nehmen. Für alle,<br />

die ihre Kleidung lieber anbehalten <strong>und</strong><br />

das schwarze Gold aus sicherer Entfernung<br />

erleben wollen, hat Bad Wurzach trotzdem einiges<br />

zu bieten.<br />

In der multimedialen Erlebnisausstellung MOOR EXTREM, im<br />

Neubau des ehemaligen Klosters Maria Rosengarten, können<br />

Besucher biologische <strong>und</strong> naturwissenschaliche Phänomene in<br />

verschiedenen emenbereichen interaktiv entdecken <strong>und</strong> die<br />

Welt der Moore mit allen Sinnen erleben.<br />

www.moorextrem.de<br />

Biohotel Eggensberger ★★★★ · EGGENSBERGER OHG · Enzensbergstr. 5<br />

87629 Füssen / Hopfen am See · Q0 8362 / 91030 · www.eggensberger.de<br />

Ein gutes Stück Heimat<br />

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Tel. +49 (0) 83 26 / 76 77 | Fax +49 (0) 83 26 / 13 77<br />

info@landhaus-exquisit.de | www.landhaus-exquisit.de<br />

Weniger extrem, aber nicht weniger spannend ist das Oberschwäbische<br />

Torfmuseum im ehemaligen Zeiler Torfwerk. Dort<br />

erfahren Besucher Interessantes über die harte Arbeit im Ried<br />

<strong>und</strong> die Entwicklung der Torfstecherei. Ebenfalls spannend sind<br />

die Sagen <strong>und</strong> Märchen über das Wurzacher Ried. Zudem kann<br />

das Museum noch mit einer weiteren Besonderheit aufwarten:<br />

Eine alte Torahn wartet nur darauf, dass Sie einsteigen <strong>und</strong><br />

mit ihr den Lebensraum Moor näher kennenlernen.<br />

www.torahn.de<br />

Foto: Naturschutzzentrum Wurzacher Ried<br />

Sie möchten sich in unseren<br />

Heften präsentieren?<br />

Ihre kompetenten Ansprechpartner für Ihre werbewirksame Platzierung:<br />

Carolin Mathes: carolin.mathes@heimat-allgaeu.info<br />

Christian Vu: christian.vu@heimat-allgaeu.info<br />

Telefonisch erreichbar unter Tel. 08379/728616<br />

Unsere aktuellen Mediadaten finden Sie unter<br />

www.edition-allgaeu.de<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 47


Titelthema<br />

Mindelheim, Leutkirch, Lindenberg<br />

Aller schönen<br />

Städte sind drei<br />

Die Sonne brennt zu heiß für die geplante Bergtour? Dann ist es Zeit für<br />

einen Spaziergang durch die liebreizenden Allgäuer Städte im Nordwesten.<br />

Drei Stadt(ver)führungen stellen wir Ihnen auf den folgenden Seiten vor.<br />

48<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Zurück ins Mittelalter: Mindelheim<br />

14.800 Einwohner<br />

Malerisch im Kneippland Unterallgäu gelegen,<br />

lädt Mindelheim – mit mittelalterlichem<br />

Stadtkern, altehrwürdigen Kirchen<br />

<strong>und</strong> verträumten Altstadtwinkeln – zum<br />

Bummeln, zur Besichtigung historischer<br />

Gebäude <strong>und</strong> zum Besuch seiner Museen<br />

ein. Die Kreisstadt im Voralpenland wurde<br />

1046 erstmals erwähnt. Um 1250 erhielt<br />

Mindelheim das Stadtrecht. Mit Toren <strong>und</strong><br />

Türmen aus dem 15. <strong>und</strong> 16. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

ist das historische Ortsbild noch gut<br />

erhalten. Zu Teilen steht die Stadtmauer<br />

noch: Eine ihrer wichtigsten Eintrittspforten<br />

ist das Obere Tor, ein fünfgeschossiger<br />

Torturm mit Stadtuhr <strong>und</strong> »Arme-Sünder«-Glocke,<br />

die früher geläutet wurde,<br />

wenn Schwerverbrecher zum Galgen<br />

außerhalb der Stadtmauer geführt wurden.<br />

Doch keine Sorge, heutzutage wird in Mindelheim<br />

niemand mehr »aufgeknüp« –<br />

als Einstieg in eine Altstadtr<strong>und</strong>e ist das<br />

Obere Tor jedoch ideal gelegen.<br />

Richtig tief eintauchen in die Stadt -<br />

geschichte kann man beim Fr<strong>und</strong>sbergfest,<br />

das alle drei Jahre für zehn Tage gefeiert<br />

wird – in diesem Jahr vom 29. Juni bis 8.<br />

Juli. Die Mindelheimer gedenken damit<br />

ihrem einstigen Stadtherrn Georg von<br />

Fr<strong>und</strong>sberg (1473 bis 1528), der als »Vater<br />

der Landsknechte« in die Geschichte einging.<br />

Das Fr<strong>und</strong>sbergfest kann sich mittlerweile<br />

zu den größten historischen Festen<br />

Süddeutschlands zählen. Kein W<strong>und</strong>er,<br />

denn an den Festtagen sind die früheren<br />

Stadtmauern prall gefüllt mit farbenfrohen<br />

historischen Umzügen, den Klängen historischer<br />

Musikinstrumente, geschickten<br />

Handwerkern, possenreißenden Gauklern<br />

Das Obere Tor (mit dem Torturm im Hintergr<strong>und</strong>) der ehemaligen Stadtmauer eignet sich<br />

perfekt als Startpunkt für einen Bummel durch die Mindelheimer Altstadt<br />

<strong>und</strong> vor allem dem rauen Lagerleben der<br />

Landsknechte, dem man bis in die späten<br />

Abendst<strong>und</strong>en hautnah beiwohnen kann.<br />

Modebewusste sollten sich außerdem einen<br />

Besuch im neu eröffneten Textilmuseum in<br />

der Hermelestraße nicht entgehen lassen.<br />

In einer langen Raumflucht reihen sich<br />

prachtvolle Roben, Kleider für Alltag <strong>und</strong><br />

Feste, gewagte Kleidchen der aufregenden<br />

1920er Jahre sowie knallige Outfits der<br />

1970er Jahre. Wie auf einer Zeitreise führt<br />

der Weg von der Zeit um 1750 bis fast in<br />

die unmittelbare Gegenwart. Weitere<br />

Räume präsentieren die schier unglaublichen<br />

Leistungen im Bereich der<br />

Stickerei <strong>und</strong> der Spitzen. Die meist komplizierten<br />

textilen Techniken werden anschaulich<br />

erklärt <strong>und</strong> man kann sich sogar<br />

selbst darin versuchen. Im selben Gebäude<br />

sind außerdem das Südschwäbische Archäologiemuseum<br />

<strong>und</strong> ein liebevoll eingerichtetes<br />

Krippenmuseum zu finden. ä<br />

Fotos: Allgäu GmbH, Dominik Berchtold,Roland Rasemann, Stadt Leutkirch, Daniel Stauch<br />

Vom Stadtzentrum bis zur Mindelburg kommt<br />

man in einer halben St<strong>und</strong>e<br />

Nicht verpassen:<br />

- Von Mai bis Oktober bietet die Tourist-<br />

Information jeweils am zweiten <strong>und</strong> letzten<br />

Samstag im Monat Stadtführungen<br />

an. Treffpunkt ist um 14.30 Uhr am<br />

eaterplatz, die Tour dauert eineinhalb<br />

St<strong>und</strong>en.<br />

- Das Fr<strong>und</strong>sbergfest findet vom 29. Juni<br />

bis 8. Juli statt. Mittelalterfans sollten<br />

sich auf keinen Fall den historischen<br />

Handwerkermarkt auf dem Marienplatz<br />

entgehen lassen.<br />

- Lohnenswert ist auch ein Ausflug zur<br />

Geburtsstätte Fr<strong>und</strong>sbergs – der Mindelburg.<br />

Der Burghof ist ganzjährig zugänglich,<br />

der zum Aussichtsturm umgebaute<br />

Burgfried von April bis Oktober. Nach<br />

der Führung gibt es die Möglichkeit zur<br />

Einkehr in der Vorburg.<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 49


Titelthema<br />

Stadt im Auruch: Leutkirch<br />

23.250 Einwohner<br />

Leutkirch sorgt seit einigen Jahren für<br />

allerhand Gesprächsstoff unter den Allgäuern.<br />

Im Herbst dieses Jahres eröffnet<br />

auf einem ehemaligen Militärgelände im<br />

Süden der Stadt der »Center Park Allgäu«:<br />

1000 Ferienhäuser, mitten im Wald. Riesiges<br />

Erlebnisbad, Freizeiteinrichtungen,<br />

Shops, Restaurants. Ein Anziehungspunkt<br />

für Gäste aus ganz Europa. Selbstredend,<br />

dass so ein groß angelegtes Projekt unter<br />

den bodenständigen Allgäuern für Gerede<br />

sorgte. Dass die Große Kreisstadt zwischen<br />

Memmingen <strong>und</strong> Wangen den modernen<br />

Tourismus ankurbelt, bedeutet aber nicht,<br />

dass sie keine altehrwürdigen <strong>und</strong> kulturellen<br />

Sehenswürdigkeiten zu bieten hätte,<br />

im Gegenteil. Leutkirch bietet ein reiches<br />

Erlebnisangebot <strong>und</strong> gepflegte Gastlichkeit.<br />

Geschichtsträchtige Gebäude prägen<br />

die Altstadt <strong>und</strong> ihre Umgebung.<br />

Einen Stadtr<strong>und</strong>gang sollte man am besten<br />

auf dem Platz vorm Rathaus beginnen.<br />

Hier schlägt das Herz Leutkirchs. Der<br />

leicht ansteigende Gänsbühl mit dem Cafe<br />

Bock ist seit Urzeiten Bühne <strong>und</strong> Forum<br />

der Stadt. Märkte, Feste <strong>und</strong> Versammlungen<br />

fanden hier vor Jahrh<strong>und</strong>erten zum<br />

ersten Mal statt. Gesetzesbrecher dort am<br />

Pranger, <strong>und</strong> vom Balkon des Rathauses<br />

verkündeten diejenigen, die das Sagen hatten,<br />

ihre Botschaen. Besucher finden hier<br />

beliebte Fotomotive: Das barocke Rathaus<br />

mit der tiefroten Fassade, in dem Kenner<br />

die Stuckaturen des Meisters Johannes<br />

Schütz bew<strong>und</strong>ern. Den mittelalterliche<br />

Bockturm, das Kanzleigebäude <strong>und</strong> das<br />

imposante Bockgebäude. Dort ist heute<br />

das städtische Museum untergebracht.<br />

Die idyllische Schneegasse<br />

verbindet den<br />

Gänsbühl mit dem<br />

geistlichen Viertel <strong>und</strong><br />

der Wilhelmshöhe<br />

Unterm Dach im Bocksaal treffen sich die<br />

Leute zu Vorträgen oder Kleinkunst. Die<br />

malerische Schneegasse verläu zwischen<br />

dem Gänsbühl <strong>und</strong> dem geistlichen Viertel<br />

sowie der Wilhelmshöhe.<br />

Doch es lohnt ebenso der Blick in die andere<br />

Richtung: Das frühere Kornhaus, um<br />

1500 gebaut, beherbergt heute die Stadtbibliothek<br />

<strong>und</strong> eine städtische Galerie. Sehenswert<br />

sind die beiden Gaststätten, die<br />

ehemalige »Traube« (heute »Blauer Affe«)<br />

mit ihren Renaissance-Malereien <strong>und</strong> die<br />

»Goldene Krone«. An die Südseite des Rathauses<br />

angelehnt ist die vormalige Stadtapotheke<br />

mit ihren Arkaden <strong>und</strong> einer liebevoll<br />

ausgestellten Apothekeneinrichtung.<br />

Und das sind nur die Sehenswürdigkeiten<br />

ums Rathaus herum.<br />

Auf Aktivurlauber warten in Leutkirch<br />

mehr als 220 Kilometer Radwege, 13 beschilderte<br />

Wanderwege <strong>und</strong> fünf Nordic-<br />

Walking-Routen. Erfrischung <strong>und</strong> Erholung<br />

findet man im Naturfreibad Stadtweiher.<br />

Und nicht allzu weit entfernt liegt das<br />

historische Glasmacherdorf Schmidsfelden.<br />

Dort wird ein spannendes Kapitel der Industrie-<br />

<strong>und</strong> Sozialgeschichte der Region<br />

aufgeschlagen. Nördlich von Leutkirch<br />

wartet mit Schloss Zeil (mehr zu dem herrschalichen<br />

Renaissance-Gebäude erfahren<br />

Sie auf den Seiten 84-89) ein imposantes<br />

Baudenkmal der Adelsherrscha.<br />

- Für einen Spaziergang durch Leutkirch<br />

muss man nicht zwangsläufig das Haus<br />

verlassen. Auf ihrem Webauritt bietet<br />

die Stadt einen virtuellen Stadtr<strong>und</strong>gang<br />

<strong>und</strong> einen elfminütigen Erzählfilm an.<br />

Den hervorragenden Zwiebelrostbraten<br />

aus der »Goldenen Krone« kann man<br />

dabei aber leider nicht probieren.<br />

50<br />

Nicht verpassen:<br />

- Vom 14. bis 17. Juli ist Leutkirch wieder<br />

Kulisse für das traditionsreiche Kinder<strong>und</strong><br />

Heimatfest. Das Fest hat eine über<br />

200-jährige Geschichte. Höhepunkt ist<br />

der farbenprächtige Umzug der Schulen<br />

am Dienstag, dem Abschlusstag. Viele<br />

auswärtige Leutkircher kehren zum Kinderfest<br />

in ihre Heimat zurück.<br />

Im Herzen der Stadt befindet sich das »Museum<br />

im Bock« mit seiner historischen Sammlung<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Wohlbehütet in Klein-Paris: Lindenberg<br />

11.500 Einwohner<br />

Lindenberg hat durch seine aussichtsreiche<br />

Lage auf dem Pfänderrücken die Sonne<br />

auf seiner Seite. So dure sich die Stadt<br />

im Jahre 2006 mit der Auszeichnung »Sonnigster<br />

Ort Deutschlands« krönen. Auch<br />

in den darauffolgenden Jahren belegte Lindenberg,<br />

eingebettet in Wiesen <strong>und</strong> Felder<br />

mit Blick auf das Alpenpanorama, immer<br />

wieder Spitzenplätze was den Sonnenschein<br />

angeht.<br />

Der Lukurort vereint städtischen Charakter<br />

mit ländlichem Charme. Der Waldsee,<br />

Deutschlands höchstgelegener Moorsee,<br />

liegt nur wenige Minuten vom Stadtzentrum<br />

entfernt <strong>und</strong> lädt zum Baden im<br />

pflegenden Moorwasser ein. Er ist umgeben<br />

von einem weitläufigen Landschasschutzgebiet,<br />

das zu umfangreichen <strong>und</strong><br />

gut ausgeschilderten Wanderungen einlädt.<br />

Die neubarocke Kirche St. Petrus <strong>und</strong><br />

Paulus, die pittoreske Aurelius-Kirche <strong>und</strong><br />

zahlreiche Kapellen sind Anlaufpunkte für<br />

Kunstfre<strong>und</strong>e.<br />

Ein wahres Kleinod <strong>und</strong> bayernweit das<br />

Einzige seiner Art ist das Deutsche Hutmuseum.<br />

Lindenberg ist durch das aus<br />

Florenz importierte Kunsthandwerk des<br />

Strohhutflechtens bekannt <strong>und</strong> groß geworden.<br />

Die Stadt war Anfang des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

das Zentrum der deutschen Herrenhutindustrie.<br />

Deshalb hat die Hutstadt<br />

Vom Waldsee aus, dem höchstgelegenen Moorsee<br />

Deutschlands, lässt es sich gut <strong>wandern</strong><br />

auch den Beinamen »Klein-Paris« erhalten.<br />

An diesen bedeutenden Industriezweig<br />

erinnern noch heute der Hutmacherplatz<br />

<strong>und</strong> der jährlich stattfindende<br />

Hut-Tag im Frühling. Aus ihrer ehemals<br />

größten Hutfabrik hat die Stadt schließlich<br />

im Jahr 2014 das Hutmuseum gemacht.<br />

Hier kann die Entstehung der Kopedeckung,<br />

die Bedeutung der Fabrikation für<br />

Lindenberg, sowie 300 Jahre Mode- <strong>und</strong><br />

Kulturgeschichte entdeckt <strong>und</strong> aufgesetzt<br />

werden. Wer in diesem Text zum ersten<br />

Mal von Lindenberg gehört hat <strong>und</strong> sofort<br />

an einen berühmten Rocksänger denken<br />

musste: Was den Udo angeht, der heißt<br />

nur zufällig Lindenberg <strong>und</strong> nicht etwa,<br />

weil er mit der Stadt etwas zu tun hätte.<br />

Der »Hutsturm« im Deutschen Hutmuseum. Hier<br />

gibt es Geschichte zum Aufsetzen<br />

Auch wenn sein berühmter Hut tatsächlich<br />

von dort stammt. Eine Spezialanfertigung<br />

der Traditionsfirma Mayser, die übrigens<br />

auch die Kopedeckung für Harrison<br />

Ford als Indiana Jones entworfen hat.<br />

Nicht verpassen:<br />

- Jeden zweiten Sonntag im Monat, beginnend<br />

um 15 Uhr, gibt es eine Führung<br />

extra für Familien im Deutschen Hutmuseum.<br />

- Für Käseliebhaber <strong>und</strong> Feinschmecker<br />

ist das Internationale Käse- & Gourmetfest<br />

am 24. <strong>und</strong> 25. August definitiv<br />

einen Eintrag im Terminkalender wert.<br />

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<strong>wandern</strong> & genießen 51


Titelthema<br />

Canyoning im Allgäu<br />

Mit uns geht’s<br />

den Bach runter<br />

Wir wollen Geschichten nicht einfach nur erzählen, wir wollen sie<br />

erleben. Als wir uns also entschieden über die Trendsportart Canyoning<br />

zu berichten, war schnell klar, dass wir das nur können, wenn wir es<br />

selbst ausprobieren. Und so stürzten wir uns für Sie todesmutig<br />

in die Fluten <strong>und</strong> seilten uns steile Abhänge hinunter.<br />

52<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


<strong>wandern</strong> & genießen 53


Titelthema<br />

Auf dem Parkplatz der Gunzesrieder Säge<br />

trafen wir uns mit Alex, der uns von Kopf bis Fuß<br />

mit Neopren ausstattete. Danach folgten wir ihm<br />

hochmotiviert Richtung Wasser<br />

Es war einmal ein sonniger Tag Ende April, als ich mich<br />

mit drei mehr oder minder tapferen Kollegen sowie unserer<br />

Grafikerin Ramona, die den Tag mit der Kamera<br />

festhielt, zum Ostertalbach bei Gunzesried aufmachte. Dort trafen<br />

wir uns auf dem Parkplatz Gunzesrieder Säge mit Alex Lenz von<br />

Xconcepts. Mit ihm würden wir das Abenteuer wagen. Doch bevor<br />

wir zeigen konnten, wie viel Mumm wir in den Knochen haben,<br />

gab es erst einmal Neopren für alle – <strong>und</strong> zwar nicht nur für<br />

alle Beteiligten, sondern gefühlt auch für alle Körperteile. Und<br />

eines kann man sagen: Da reinzukommen ist gar nicht so leicht.<br />

Während sich das Shirt noch recht problemlos anziehen ließ –<br />

lediglich die Frisur hat ein wenig gelitten –, sah das bei der Hose<br />

schon anders aus. Jede Frau, die schon einmal in eine Skinny<br />

Jeans gesprungen ist, kann sich den Kraakt vorstellen. Kleiner<br />

Tipp am Rande: Erst die Socken anziehen. So geht’s ein bisschen<br />

leichter. Zum Schluss schlüpen, oder besser gesagt quetschten,<br />

54<br />

wir uns noch in die Jacken <strong>und</strong> schon waren wir von der Fußbis<br />

zur Nasenspitze in Neopren gehüllt. Um das Outfit abzur<strong>und</strong>en,<br />

gab uns Alex noch spezielle Schuhe, mit denen wir später<br />

mehr Halt haben würden als mit unseren normalen Turnschuhen<br />

<strong>und</strong> eine schicke Kopedeckung in Form eines Helmes bekamen<br />

wir auch noch.<br />

Erst kommt die Theorie<br />

Gut ausgerüstet machten wir uns auf den Weg in den Ostertalbach,<br />

doch bevor wir uns in die Fluten stürzen konnten, mussten<br />

wir erst einmal laufen. Denn beim Canyoning begeht man eine<br />

Schlucht von oben nach unten. Das bedeutete für uns: In voller<br />

Montur ging’s stellenweise steil bergauf. Und dank der dicken<br />

Neoprenschutzschicht um uns, dauerte es nicht lange bis die ersten<br />

Schweißperlen auf unserer Stirn glitzerten. Doch wer das<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Fotos: Ramona Klein<br />

Der Anfang war wenig feuchtfröhlich: Im Gänsemarsch<br />

ging es zunächst zum Startpunkt unserer<br />

Tour. Dabei konnten wir einen ersten Blick auf die<br />

Wasserfälle werfen, die wir später runter mussten<br />

Eine Faust auf dem Kopf heißt Okay: Nachdem<br />

Alex uns das wichtigste Kommunikationszeichen<br />

erklärt hatte, durften wir probehalber ins Wasser.<br />

Danach lernten wir das Abseilen am kleinen Hang<br />

eine will, muss das andere mögen <strong>und</strong> so versuchten wir mit<br />

Alex Schritt zu halten <strong>und</strong> kamen dabei etwas aus der Puste. Als<br />

wir endlich unser Ziel erreicht hatten, legten wir eine kurze Verschnaufpause<br />

ein – so viel Zeit muss sein. Währenddessen bekamen<br />

wir von Alex noch eine Einweisung mit Dingen, die wir<br />

während unserer Tour beachten müssen, damit wir alle wieder<br />

wohlbehalten in der Redaktion ankommen.<br />

Doch auf die Pflicht folgt bekanntermaßen das Vergnügen <strong>und</strong><br />

so scheuchte Alex uns ins Wasser, damit unsere Neoprenmontur<br />

komplett nass wird, denn nur dann kann sie uns später warm<br />

halten. Nach dem ersten kurzen Schock – es war Ende April <strong>und</strong><br />

das Wasser dementsprechend nicht einmal lauwarm – wurde es<br />

jedoch angenehmer <strong>und</strong> wir fre<strong>und</strong>eten uns mit dem nassen Element<br />

an. Doch der Spaß war nur von kurzer Dauer <strong>und</strong> wir wurden<br />

wieder zu Landgängern. Nun standen Trockenübungen auf<br />

dem Programm, denn bevor wir uns die Abhänge abseilen, mussten<br />

wir lernen, wie man das macht. Also zogen wir unsere Klettergurte<br />

an <strong>und</strong> los ging es. Erfreulicherweise stellten wir uns<br />

gar nicht mal schlecht an <strong>und</strong> hatten den Bogen schnell raus.<br />

Mit stolz geschwellter Brust folgten wir Alex in den Bach <strong>und</strong><br />

machten uns auf zum ersten Abhang. Spätestens jetzt wurde mir<br />

etwas mulmig, denn was meine Kollegen längst wussten, aber<br />

Sie noch nicht: Ich habe Höhenangst. Und die fängt bei mir nicht<br />

erst bei zehn Metern an – für mich ist auf eine Leiter steigen<br />

schon ein Wagnis, das ich nicht eingehe.<br />

Wenn die Höhe nicht wäre<br />

Dementsprechend war ich ganz <strong>und</strong> gar nicht überzeugt, als ich<br />

mich als Erste abseilen sollte <strong>und</strong> habe – ganz ladylike – zwei<br />

Kollegen den Vortritt gelassen. Unser Quotenmann <strong>und</strong> Grafik-<br />

Azubi Josh machte den Anfang <strong>und</strong> bei ihm sah es wirklich ä<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 55


Titelthema<br />

Es war höher als es aussieht – zumindest gefühlt.<br />

Aber tapfer wie wir sind, haben wir uns alle den<br />

Abhang herunter gewagt<br />

leicht aus. Klar, der hat das ja auch schon einmal gemacht <strong>und</strong><br />

hat keine Höhenangst. Genauso wenig wie unsere Grafikerin<br />

Bianca, die ihm folgte. Nun standen nur noch meine Redaktionskollegin<br />

Viola <strong>und</strong> ich oben <strong>und</strong> da ich nicht die Letzte sein<br />

wollte, hatte nun mein gefühlt letztes Stündlein geschlagen.<br />

Mit zittrigen Knien näherte ich mich rückwärts dem Abgr<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> wagte mich nur zentimeterweise vor. Zum Glück hatte Alex<br />

die Ruhe weg <strong>und</strong> navigierte mich mit einer Gelassenheit an den<br />

Abgr<strong>und</strong>, dass sich selbst meine Panik etwas legte. Da ich aber<br />

beim besten Willen nicht nach unten schauen wollte, starrte ich<br />

Viola an wie ein Reh, das im Scheinwerferlicht eines Autos steht.<br />

Und dann war es soweit: Meine Fersen waren über der Kante,<br />

die Beine gestreckt <strong>und</strong> mein Hintern befand sich sicher im Klettergurt.<br />

Nun machte ich einen Schritt <strong>und</strong> siehe da: es klappte!<br />

Ich ging den Abhang hinunter – richtig wohl fühlte ich mich<br />

noch nicht, aber ich war stolz es gescha zu haben. Als ich<br />

endlich unten war, wusste ich nicht, ob ich weinen oder lachen<br />

56<br />

sollte <strong>und</strong> entschied mich für letzteres. Nachdem sich dann auch<br />

Viola abgeseilt <strong>und</strong> Alex den Anhang gefühlt mit einem Sprung<br />

genommen hatte, ging es weiter.<br />

Ein echtes Badevergnügen<br />

Doch unsere Bachwanderung war nur von kurzer Dauer, denn<br />

schnell wurde es feuchtfröhlich. Um weiterzukommen, mussten<br />

wir springen. Sicherheitshalber testete Alex zuerst, ob das Wasser<br />

tief genug war <strong>und</strong> als er sein Okay gab, waren wir dran. Er gab<br />

uns noch den Hinweis, dass wir beim Springen die Beine hochnehmen<br />

sollen, so dass unser Körper eine L-Form bekommt <strong>und</strong><br />

wir im Wasser nicht mit den Füßen auf dem Boden aufschlagen.<br />

Gesagt, getan! Josh <strong>und</strong> Bianca bildeten wieder die Vorhut <strong>und</strong><br />

auch ich zögerte diesmal nicht, denn da ich eine echte Wasserratte<br />

bin, war das für mich ein Riesenspaß. Nur Viola, die den ersten<br />

Abhang noch so locker genommen hatte, zögerte. Das war defi-<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Ein nasses Vergnügen: Nach dem Abseilen ist vor<br />

dem Springen. Mit Schwung ging es ins Wasser –<br />

da blieb keiner trocken<br />

nitiv nicht ihrs. Doch mit einem beherzten Sprung landete auch<br />

sie – Hintern voraus – im Wasser <strong>und</strong> tauchte mit einem breiten<br />

Grinsen wieder auf. Als Alex den Hühnerhaufen r<strong>und</strong> um Hahn<br />

Josh dann wieder versammelt hatte, ging es weiter Richtung<br />

nächsten Abhang. Und wer hätte es gedacht: Richtig begeistert<br />

war ich von dem Abseilen <strong>und</strong> der Höhe immer noch nicht, aber<br />

die Angst war einem Nicht-ganz-geheuer-sein gewichen <strong>und</strong><br />

ohne großes Jammern schae ich es herunter. Ich dachte nun<br />

doch tatsächlich, dass mich nichts mehr schocken könnte. Wie<br />

falsch ich lag, zeigte sich bald. Doch zuerst ging es wieder ins<br />

kühle Nass.<br />

Der Bachlauf führte uns weiter zu einer Stelle, an der wir unser<br />

inneres Kind heraus lassen konnten – wir duren rutschen. Dass<br />

das jedoch nicht so entspannt wie auf dem Spielplatz ist, wurde<br />

uns beim Anblick der Wassermassen klar. Doch wir vertrauten<br />

Alex <strong>und</strong> schwimmen konnten wir ja auch alle. Bianca mogelte<br />

sich diesmal an die erste Stelle <strong>und</strong> kaum setzte sie zum Rut- ä<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Titelthema<br />

Canyoning für alle:<br />

Wer die Trendsportart selber einmal<br />

ausprobieren möchte, der kann sich<br />

auf der Homepage von Alex mehr Informationen<br />

holen <strong>und</strong> seine Tour buchen:<br />

www.canyoning-allgaeu-tour.de<br />

Der letzte Abhang erforderte unserer ganzes<br />

Können. Unter der Anleitung von Alex stellte sich Josh<br />

als Erster der Herausforderung <strong>und</strong> meisterte sie<br />

Ist Alex schon ausgebucht, gibt es<br />

noch zahlreiche andere Anbieter in der<br />

Region. Weitere Canyoningangebote<br />

finden Sie auf folgenden Homepages:<br />

- www.spirits-of-nature.de<br />

- www.canyoning-team-allgaeu.com<br />

- www.canyonauten.de/<br />

canyoning-allgaeu<br />

- www.purelements.eu/de<br />

- www.splashing-a.de/<br />

canyoning_allgaeu<br />

- www.map-erlebnis.de<br />

- www.canyoningallgäu.de<br />

- www.canyoning-erleben.de<br />

- bawildria.com/canyoning-im-allgaeu/<br />

schen an, war sie auch schon weg. Und sie war weg <strong>und</strong> war weg.<br />

Nach einer gefühlten Ewigkeit, die aber nicht mehr als ein paar<br />

Sek<strong>und</strong>en dauerte, tauchte sie einige Meter entfernt wieder auf.<br />

Ich folgte ihr direkt hinterher <strong>und</strong> spürte gleich die Kra des<br />

Wassers, das einen fortzog. Doch es hat richtig Spaß gemacht<br />

sich treiben zu lassen <strong>und</strong> als wir alle die Rutsche bewältigt hatten,<br />

standen wir klitschnass aber voller Euphorie am Ufer. Von mir<br />

aus hätte es genauso weitergehen können, doch Canyoning ist<br />

kein Wunschkonzert. Alex dämpe meine Freude, indem er sagte,<br />

dass nun ein Abhang kommt, der alles erfordert, was wir bisher<br />

gelernt haben. Und schon rutschte mir wieder einmal das Herz<br />

in die Neoprenhose.<br />

Unser aller Endgegner<br />

Der Abhang sah auf den ersten Blick gar nicht schlimm aus. Es<br />

ging drei, vier Meter in leichter Schräge abwärts, doch dann kam<br />

ein Überhang, der das Abseilen so anspruchsvoll machte. Da gefühlt<br />

auf einmal auch Bianca <strong>und</strong> Viola Angst bekamen, lag es<br />

zunächst an Josh unsere Ehre zu retten. Einer musste definitiv<br />

runter – wir brauchten schließlich die Bilder. Also stellte er sich<br />

der Herausforderung <strong>und</strong> anscheinend war es auch für ihn nicht<br />

ganz ohne, zumindest ließ sein Gesichtsausdruck darauf schließen,<br />

als er an den Überhang kam. Doch auf einmal war er weg<br />

<strong>und</strong> nicht etwa abgestürzt – er hatte es gescha <strong>und</strong> war sicher<br />

fünf Meter tiefer angekommen.<br />

Nachdem auch Bianca ihren Mut wiedergef<strong>und</strong>en hatte, war ich<br />

an der Reihe. Und nein: Ich wollte nicht. Aber sich die Blöße<br />

58<br />

geben <strong>und</strong> kneifen? Niemals! Im Schneckentempo <strong>und</strong> mit wackligen<br />

Knien näherte ich mich dem Überhang <strong>und</strong> ließ meine Fersen,<br />

nach gutem Zureden von Alex, in der Lu baumeln. Doch<br />

auf einmal war es vorbei: Ich merkte, wie die Angst in mir hochkroch.<br />

»Ich kann das nicht«, dachte ich mir. Ich wollte zurück.<br />

Leider war es dafür zu spät, wie Alex mir erklärte. Nun gab es<br />

nur noch eine Richtung – runter. Wieder starrte ich Viola an,<br />

diesmal nicht wie ein geblendetes Reh, sondern eher wie ein angeschossenes.<br />

Mit angstverzerrtem Gesicht <strong>und</strong> dem ein oder<br />

anderen Tränchen in den Augen, wagte ich den ersten Schritt.<br />

Zentimeter für Zentimeter seilte ich mich den Abhang hinunter<br />

<strong>und</strong> war heilfroh, als ich Bianca <strong>und</strong> Josh erblickte. Ich glaube<br />

ich habe mich selten so gefreut die beiden zu sehen. Nun war<br />

Viola an der Reihe <strong>und</strong> auch bei ihr stellte sich, als ihre Fersen<br />

<strong>und</strong> ihr Hinterm in fünf Metern Höhe über dem Boden baumelten,<br />

eine gewisse Nervosität ein. Doch kleiner Mensch, großer<br />

Mut: Ohne viel Gejammer seilte sie sich ab <strong>und</strong> konnte dabei<br />

Viola nahm einfach<br />

jeden Abhang mit<br />

einem Lächeln. Selbst<br />

wenn sie beim letzten<br />

kurz nervös war –<br />

kaum hing sie in den<br />

Seilen, bekam sie das<br />

Grinsen nicht mehr<br />

aus dem Gesicht<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Dass man die Strömung nicht unterschätzen sollte,<br />

lernte unsere Grafikerin Bianca. Ein Glück nahm sie<br />

es mit Humor <strong>und</strong> konnte gerettet werden<br />

Geschafft! Nach vier St<strong>und</strong>en waren wir am Ende<br />

unserer Tour angelangt <strong>und</strong> so manch einer rief<br />

direkt: »Ich will nochmal.«<br />

sogar noch lächeln. Als alle sicher unten waren, gesellte sich auch<br />

Alex mit ein, zwei Sprüngen zu uns.<br />

Das war es wert<br />

Jetzt war das Schlimmste wirklich überstanden <strong>und</strong> unsere Tour<br />

näherte sich dem Ende, wie ich w<strong>und</strong>ersamer Weise mit Bedauern<br />

feststellte. Doch bevor es soweit war, duren wir noch einmal<br />

ins Wasser springen <strong>und</strong> uns von der Strömung mitziehen lassen.<br />

Bianca hat das wohl etwas zu sehr genossen <strong>und</strong> trieb auf einmal<br />

an uns vorbei. Wo sie hin wollte? Das weiß sie selber nicht genau,<br />

aber auf jeden Fall nicht dahin, wohin sie das Wasser schickte.<br />

Doch zum Glück fand sie einen fre<strong>und</strong>lichen Stein, an dem sie<br />

sich festhalten konnte. Und auch Alex sprang ihr zu Hilfe. So<br />

schaen wir es am Ende alle wohlbehalten zurück zum Parkplatz.<br />

Voller Adrenalin <strong>und</strong> Glücksgefühle ließen wir die letzten St<strong>und</strong>en<br />

Revue passieren <strong>und</strong> waren uns einig: Auch wenn wir, vor allem<br />

ich, stellenweise unsere Grenzen überwinden mussten, so war es<br />

doch ein Riesenspaß <strong>und</strong> ein Abenteuer, das man mal gemacht<br />

haben sollte.<br />

Claudia Schöwe<br />

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<strong>wandern</strong> & genießen 59


Titelthema<br />

Grenzen überwinden auf dem Jakobsweg<br />

Himmlisch<br />

ins Allgäu pilgern<br />

Den Jakobsweg <strong>wandern</strong>: Das wollten schon viele, nicht wenige sind daran<br />

gescheitert. Doch warum muss immer das ferne Spanien das Ziel sein,<br />

warum nicht das nahe Allgäu? Denn es existiert ein Pilgerpfad vom<br />

österreichischen Tirol in unsere schöne Region. Dieser führt nicht nur durch<br />

herrliche Landschaen, sondern auch entlang einer alten Handelsroute.<br />

60<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


<strong>wandern</strong> & genießen 61


Titelthema<br />

Immer der Muschel<br />

nach: Der Jakobsweg<br />

von Tirol ins Allgäu<br />

führt die Pilger<br />

durch w<strong>und</strong>erschöne<br />

Berglandschaften<br />

Ich bin dann mal weg!« Mit diesem<br />

Satz <strong>und</strong> dem dazugehörigen Buch<br />

weckte Hape Kerkeling so manchen<br />

müden Geist. Fast jeder fühlte sich plötzlich<br />

zum Pilger berufen. Und so brachen<br />

sie im Pulk gen Santiago de Campostela<br />

auf, ohne einen Gedanken an Blasen an<br />

den Füßen, die Sommerhitze <strong>und</strong> überfüllte<br />

Herbergen zu verschwenden. Nach<br />

ein-, zweih<strong>und</strong>ert Kilometern siegte dann<br />

o der innere Schweineh<strong>und</strong> <strong>und</strong> aus dem<br />

Pilger wurde ein Pendler, der sich heimwärts<br />

begab.<br />

Jedoch muss man nicht gleich den langen<br />

Marsch anstreben <strong>und</strong> die 800 Kilometer<br />

auf dem klassischen Jakobsweg, dem Camino<br />

Francés, bewältigen. Man kann sich<br />

auch auf kürzere Pfade begeben, wie auf<br />

den Jakobsweg von<br />

Tirol ins Allgäu, der<br />

nur etwa 130 Kilometer lang ist. Auf diesem<br />

pilgert man nicht einfach nur. Man<br />

wandelt auf den jahrh<strong>und</strong>ertealten Spuren<br />

von Händlern <strong>und</strong> Säumern, die einst Waren<br />

aus dem Inntal <strong>und</strong> das Salz aus Hallstatt<br />

mit Pferd oder Maultier über den<br />

Gaicht- <strong>und</strong> Jochpass bis zum Bodensee<br />

transportierten. Lange bevor die ersten<br />

Passstraßen gebaut wurden.<br />

Zwischen früher<br />

<strong>und</strong> heute<br />

In den zahlreichen Kirchen <strong>und</strong> Kapellen,<br />

die auf diesem Jakobsweg reichlich vorhanden<br />

sind, erbaten einst die Händler<br />

Schutz vor der Willkür des Wetters <strong>und</strong><br />

den Gefahren auf den nächsten Streckenabschnitten<br />

ihres Wegs. So erklärt sich,<br />

warum die einzelnen Streckenabschnitte<br />

des Pilgerpfades in etwa der Tagesleistung<br />

der Salzfahrer entsprechen. Heute muss<br />

allerdings niemand mehr Angst vor der<br />

Weiterreise haben. Die Route, die zwar<br />

hart an Taleinschnitten vorbeiführt, ist<br />

ohne größere Probleme oder Absturzgefahr<br />

begehbar. So man sich nicht gerade<br />

in Turnschuhen auf den Weg gemacht hat.<br />

Sie ist durchgehend gut gekennzeichnet:<br />

Wenn nicht durch Schilder mit dem Hinweis<br />

»Jakobsweg«, dann mit dem Symbol<br />

der Jakobsmuschel. Und die Ausblicke auf<br />

die ständig wechselnden prächtigen Bergpanoramen,<br />

der Blick auf die – je nach<br />

Sonnenstand bläulich oder tiefgrün –<br />

schillernden Seen <strong>und</strong> die Kunstschätze<br />

am Rande des Weges sind, mit einem Wort<br />

gesagt, beseelend.<br />

Doch was haben die ehemaligen Salzfahrer<br />

<strong>und</strong> die Jakobspilger von heute ge-<br />

Wer sich auf die Reise machen <strong>und</strong> den Jakobsweg<br />

Tirol-Allgäu gehen will, der sollte<br />

nicht ohne diese Broschüre aurechen.<br />

Hier finden Pilger neben einer Übersichtskarte,<br />

allgemeinen Informationen <strong>und</strong><br />

Tipps zur Routenplanung auch die einzelnen<br />

Etappen in Kurzbeschreibung. Darin<br />

erfährt der Wanderer allerhand Nützliches<br />

wie die Etappenlänge, Übernachtungsmöglichkeiten <strong>und</strong> regionale<br />

Ansprechpartner. In der Mitte der Broschüre ist Platz für<br />

die gesammelten Pilgerstempel.<br />

Erhältlich ist die Broschüre unter anderem bei der Tourist Information<br />

Bad Hindelang, Unterer Buigenweg 2, 87541 Bad Hindelang,<br />

sowie beim Tourismusverband Tannheimer Tal, Vilsalpseestraße<br />

1, A-6675 Tannheim<br />

62<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


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Fotos: Pixabay, Thomas Niehörster, Tourismusverband Tannheimer Tal<br />

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IJAHREN<br />

IM ALLGÄU<br />

meinsam? Dazu kann man gerne das<br />

Sprichwort »In der Ruhe liegt die Kra«<br />

anführen. Ohne je Hektik auommen zu<br />

lassen, zogen die Salzfahrer mit ihren Pferdefuhrwerken,<br />

den Frächtern, kontinuierlich<br />

von Hallstatt, wo seit der Bronzezeit<br />

Salz im Untertagebau gewonnen<br />

wurde, bis an den Bodensee. Durch den<br />

Abbau von <strong>und</strong> dem Handel mit Salz gelangten<br />

im Mittelalter viele Städte zu<br />

Reichtum <strong>und</strong> Macht. In der Blütezeit der<br />

Salztransporte durch Tirol <strong>und</strong> das Allgäu<br />

wurden jährlich bis zu 16.000 Tonnen Salz<br />

an den Bodensee <strong>und</strong> von dort nach Vorarlberg,<br />

in die Schweiz <strong>und</strong> ins Elsass<br />

transportiert. Für die jeweiligen Landesherren<br />

bedeutete der Salzhandel enorme<br />

Einnahmequellen durch Zölle.<br />

Eine Straße<br />

als Lebensader<br />

Im 15. Jahrh<strong>und</strong>ert wurden Straßen durch<br />

die Landesherren neu ausgebaut <strong>und</strong> das<br />

Transportsystem unter dem Begriff »Rodwesen«<br />

für den Warentransport organisiert.<br />

Die Händler waren verpflichtet, ihre<br />

Waren in bestimmten Ortschaen entlang<br />

der Salzstraße, den Rodstationen, abzuladen.<br />

Den Weitertransport übernahmen<br />

ortsk<strong>und</strong>ige Bauern, die die Tücken ä<br />

Einen Abstecher wert:<br />

Der Vilsalpsee im<br />

Tannheimer Tal ist<br />

nicht nur für die<br />

Augen eine Wohltat,<br />

sondern auch für<br />

gesch<strong>und</strong>ene Füße<br />

Eintritt frei<br />

Mariabergstraße 13<br />

87487 Wiggensbach<br />

www.canyoning-team.de<br />

Phone +49 (0) 8370.9 2176 92<br />

Fax +49(0)83 70 . 9 2176 90<br />

E-Mail info@canyoning-team.de<br />

12. Pfrontener<br />

Trachtenmarkt<br />

Samstag, 11. <strong>und</strong> Sonntag, 12. August <strong>2018</strong><br />

von 11.00 bis 17.00 Uhr am Pfarrheim in Pfronten-Ried<br />

Ganztägig Volksmusik- <strong>und</strong> Volkstanz-Vorführungen<br />

Kostenlose Trachtenberatung<br />

Samstag <strong>und</strong> Sonntag um 11.00 Uhr Standkonzert<br />

Reinerlös zugunsten von Projekten der Pfarrgemeinde St. Nikolaus.<br />

Mit fachlicher Unterstützung der Trachtenkulturberatung für den Bezirk Schwaben.<br />

Weitere Informationen:<br />

Pfronten Tourismus, Tel. 0 83 63 / 698-88 <strong>und</strong> www.pfronten.de<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 63


Zell<br />

Titelthema<br />

Kalzhofen<br />

Wiedemannsdorf<br />

Thalkirchdorf<br />

Ratholz<br />

Bühl am Alpsee<br />

Immenstadt<br />

Blaichach<br />

Sonthofen<br />

Bad Hindelang<br />

Der Jakobsweg vom Tannheimer<br />

Tal nach Zell: Wem der Jakobsweg<br />

Tirol-Allgäu ab Stams im Inntal trotz seiner<br />

nur etwa 130 Kilometer zu lang ist, beziehungsweise<br />

wer keine Woche Zeit hat, der<br />

kann im Tannheimer Tal starten <strong>und</strong> sich<br />

von dort nach Zell bei Oberstaufen begeben.<br />

Was es auf der Strecke alles zu sehen gibt,<br />

erfahren Sie im Artikel. Ist allerdings Zeit<br />

<strong>und</strong> Muße reichlich vorhanden, lockt der gesamte<br />

Jakobsweg. Die komplette Tour mit<br />

den einzelnen Etappen ist online zu finden.<br />

der Wege kannten. Hatten die Fuhrwerke<br />

am Abend eine Rodstation erreicht, wurde<br />

die Ware abgeladen <strong>und</strong> auf die nächste<br />

Fuhre für den kommenden Tag umgeladen,<br />

gegebenenfalls auch verzollt.<br />

Auf der Salzstraße von Tirol zum Bodensee<br />

wurden zudem Salzstadel errichtet, die<br />

von einem Salzfaktor geleitet wurden. Dieser<br />

war ein Beamter des Landesherrn, der<br />

den Zoll erhob. Je nach Schwierigkeitsgrad<br />

der Strecke waren die Fuhrwerke mit fünf<br />

bis zwölf Fässern zu je fünf Zentnern beladen.<br />

Normalerweise wurden die Frächter<br />

64<br />

von einem Pferde- oder Ochsengespann<br />

gezogen, auf Steilstrecken wurden weitere<br />

Gespanne vorgespannt. So konnten je nach<br />

Schwierigkeitsgrad um die 30 Kilometer<br />

pro Tag zurückgelegt werden. Die Salzstraßen<br />

wurden zu einer wahren Lebensader<br />

<strong>und</strong> ließen neben den Rodfahrern<br />

noch andere Gewerbe <strong>und</strong> Berufe aufleben.<br />

Gaststätten florierten durch die Nächtigungen<br />

der Handelsreisenden, Schmiede<br />

wurden benötigt, um die Zugpferde zu beschlagen<br />

<strong>und</strong> Reparaturen an den Wagen<br />

durchzuführen. Etliche Heimatmuseen im<br />

Entlang des Weges<br />

finden sich immer<br />

wieder Hinweise auf<br />

die Salzfahrer: Sei es<br />

ein Brunnen in Bad<br />

Hindelang oder<br />

Exponate in Museen<br />

Allgäu, wie das Grüne Haus in Reutte <strong>und</strong><br />

das Heimathaus in Nesselwang, haben das<br />

ema des Rodwesens aufgenommen <strong>und</strong><br />

zeigen Exponate aus jener Zeit, die die Besucher<br />

bestaunen können.<br />

Pilgern<br />

mit Aussicht<br />

Doch schon auf dem Weg zu den Museen<br />

gibt es für den Pilger viel zu sehen. Im<br />

Tannheimer Tal etwa warten auf r<strong>und</strong> 20<br />

Kilometern an die 30 Kapellen <strong>und</strong> Kirchen<br />

auf den Wanderer. Mehr Gotteshuldigung<br />

geht kaum. Viele der kleinen <strong>und</strong><br />

größeren Gotteshäuser wurden im 16. bis<br />

17. Jahrh<strong>und</strong>ert aufgr<strong>und</strong> der großen Entfernungen<br />

von den einzelnen Weilern zu<br />

Orten mit einer Pfarrkirche errichtet. Neben<br />

etlichen Kapellen <strong>und</strong> Bildstöcken<br />

sind die Pfarrkirchen in Weißenbach, Nesselwängle,<br />

Tannheim, Zöblen, Schattwald<br />

<strong>und</strong> Grän besonders sehenswert. Einige<br />

von ihnen haben ihren Ursprung bereits<br />

im 15. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

Ebenfalls lohnend in Tannheim ist ein Abstecher<br />

in das Naturschutzgebiet Vilsalpsee.<br />

Dort kann man seine gesch<strong>und</strong>enen<br />

Füße in dem klaren, tielauen See erfrischen<br />

<strong>und</strong> ein unwiderstehliches Bergpa-<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Der Dauerbrenner<br />

für unterwegs<br />

Oberjoch<br />

Schattwald<br />

Zöblen<br />

Tannheim<br />

Grän<br />

Platzsparend <strong>und</strong> leicht: Die „Kerzabix“<br />

von schwabenfire ist der ideale Begleiter<br />

für unterwegs. Egal ob beim Camping<br />

oder zu Hause im Garten, die Dosenkerze<br />

ist ein echter Dauerbrenner. Selbst bei<br />

Wind, Regen oder leichtem Schneefall<br />

sorgt sie bis zu acht St<strong>und</strong>en lang für<br />

eine warme Atmosphäre <strong>und</strong> kann mit<br />

Wachsresten wiederaufgefüllt werden –<br />

denn der dicke, robuste Spezialdocht<br />

verbrennt nie.<br />

Haldensee<br />

Hier finden Sie die<br />

aktuelle Produktpräsentation<br />

auf Sackis<br />

Outdoor-Gear:<br />

Vilsalpsee<br />

HANDGEFERTIGT<br />

WETTERFEST<br />

norama mit einigen der höchsten Gipfel<br />

der Allgäuer Alpen genießen. Am Ende<br />

des Tals wartet dann noch der imposante<br />

400 Meter hohe Berggaicht-Wasserfall auf<br />

den Wanderer.<br />

Es ist fast<br />

geschafft<br />

Nachdem man das Tal verlassen hat <strong>und</strong><br />

über die Landesgrenze ins Allgäu gelangt<br />

ist, sollte man sich unbedingt etwas Zeit<br />

nehmen, um die Kirche St. Jodokus in Bad<br />

Oberdorf zu besichtigen. Diese liegt im<br />

Ostrachtal <strong>und</strong> wurde 1937/38 nach den<br />

Plänen des Hindelanger Architekten omas<br />

Wechs d. Ä. erbaut. Sie behütet hervorragende<br />

Kunstgegenstände wie einen<br />

Schnitzaltar, geschaffen vom Kaueurer<br />

Bildhauer Jörg Lederer (1470 – 1550). Nur<br />

ein paar Schritte vom Altar entfernt steht<br />

ein Palmesel mit Christusfigur aus dem<br />

Jahr 1470, der noch jährlich in der Palmprozession<br />

zwischen Bad Oberdorf <strong>und</strong><br />

Bad Hindelang mitgeführt wird. Im Seitenschiff<br />

befindet sich das kostbarste ä<br />

WIEDERAUFFÜLLBAR<br />

Sonderaktion<br />

3 für 2<br />

18 €<br />

statt 27 €<br />

Auf dem Weg vom<br />

Tannheimer Tal ins<br />

Allgäu können die<br />

Pilger die Aussicht<br />

auf einige der höchsten<br />

Gipfel der Allgäuer<br />

Alpen genießen<br />

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eine dritte gratis dazu. Bestellung<br />

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Genießen“ an: info@schwabenfire.com<br />

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bis 31.10.<strong>2018</strong>. Nicht mit anderen Aktionen kombinierbar.<br />

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Schimmelhof 11, 73494 Rosenberg<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 65<br />

Telefon 07967 701 311, Mobil 0170 310 97 24


Titelthema<br />

Foto:Bad Hindelang Tourismus/ Wolfgang B. Kleiner<br />

Soviel Zeit muss sein: Die Kirche St. Jodokus in Bad Oberdorf beherbergt zahlreiche Kunstgegenstände.<br />

Das Kostbarste ist ein Madonnenbild von Hans Holbein d. Ä., der vor 500 Jahren lebte<br />

66<br />

Schmuckstück der Kirche – ein Madonnenbild<br />

von Hans Holbein d. Ä., der von<br />

1465 bis 1524 lebte.<br />

Vom Ostrachtal führt der Pilgerweg weiter<br />

über Sonthofen nach Immenstadt. Die Residenzstadt<br />

lädt r<strong>und</strong> um den schönen Marienplatz<br />

zum Verweilen ein. Sehenswert<br />

sind der Klosterplatz mit der Kapuzinerkirche<br />

St. Josef <strong>und</strong> die 1275 zum ersten<br />

Mal erwähnte katholische St. Nikolauskirche<br />

mit beeindruckenden Barockaltären<br />

<strong>und</strong> einer Muttergottes. Diese stammt aus<br />

der berühmten Memminger Werkstatt von<br />

Ivo Strigel <strong>und</strong> wurde um 1470 geschaffen.<br />

Weiter führt der Weg nach Bühl am Großen<br />

Alpsee. Dort lohnt neben einem Besuch<br />

im AlpSeeHaus, dem Informationszentrum<br />

des Naturparks Nagelfluhkette,<br />

auch ein Abstecher in die Wallfahrtskirche<br />

Maria Loreto in Bühl.<br />

Nun hat man es fast gescha – es ist nur<br />

noch ein kleines Stück bis zum Ende des<br />

Jakobsweges Tirol-Allgäu. Es geht am Alpsee<br />

entlang, wobei man einen w<strong>und</strong>erschönen<br />

Blick auf die Berge hat <strong>und</strong> stets ein<br />

laues Lüchen weht, was vor allem im<br />

Hochsommer äußerst angenehm ist. Hat<br />

man den See hinter sich gelassen, folgt<br />

man den Schildern <strong>und</strong> Muscheln bis nach<br />

Zell bei Oberstaufen. Dort angelangt kann<br />

man stolz auf sich sein, es gescha zu haben.<br />

Wem aber die Füße noch nicht w<strong>und</strong><br />

genug sind, der kann gerne noch ein Stück<br />

weiter <strong>wandern</strong>.<br />

Ein Abstecher<br />

lohnt sich<br />

Denn in Genhofen bei Oberstaufen tri<br />

man wieder auf die Salzfahrer. Hier verläu<br />

auch heute noch die Straße auf einer<br />

üblen Steilstrecke, dem berüchtigten<br />

»Hahnschenkel«. Dieser, für Pferdefuhrwerke<br />

kaum bezwingbare Teil der Salzstraße,<br />

erhielt seinen Namen 1540 nach<br />

einer dort ansässigen Bauernfamilie. Auf<br />

der Anhöhe erhebt sich die gedrungene<br />

gotische St. Stephan Kapelle. Ein Juwel des<br />

Gotteshauses ist der von Adam Schlanz,<br />

einem Kemptener Holzschnitzer, 1523<br />

vollendete Hauptaltar mit w<strong>und</strong>erschön<br />

gearbeiteten Figuren. Bemerkenswert sind<br />

die zahlreichen, zum Teil bis heute noch<br />

nicht gedeuteten Fresken. Einige Dutzend<br />

Hufeisen, die als Votivgabe die Eingangstür<br />

zieren, sind Beleg dafür, dass die Salzfahrer<br />

vor dem Altar der Kapelle den Segen<br />

St. Stephans, einem Patronaten der<br />

Pferdeknechte, für die Fahrt auf der Steilstrecke<br />

erbaten.<br />

Als Pilger wiederum muss man sich keinen<br />

Segen erbitten, schon gar nicht, wenn man<br />

nicht mit dem Pferd, sondern lediglich auf<br />

Schusters Rappen unterwegs ist. Und selbst<br />

diese können nun hochgelegt werden,<br />

denn es ist vollbracht. Der Jakobsweg ist<br />

bezwungen <strong>und</strong> dafür musste man nicht<br />

bis nach Spanien.<br />

omas Niehörster/ Claudia Schöwe<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Westallgäuer<br />

Vom 29. September<br />

bis 14. Oktober <strong>2018</strong><br />

Wanderwochen<br />

Geführte Wanderungen in die alpine Bergwelt,<br />

auf den Spuren der Wandertrilogie Allgäu sowie r<strong>und</strong> um die Tourismusorte<br />

Lindenberg, Scheidegg, Oberreute <strong>und</strong> Weiler im Allgäu.<br />

Mit den Westallgäuer Wanderwochen laden<br />

die Orte Lindenberg, Scheidegg, Oberreute<br />

<strong>und</strong> Weiler dazu ein, ihren Trilogieraum<br />

„Wasserreiche“ zu entdecken. Hier haben<br />

Gletscher ein wahres W<strong>und</strong>erland hinterlassen:<br />

Tiefe Schluchten, schroffe Klammen,<br />

faszinierende Wasserfälle <strong>und</strong> dunkle Moorseen.<br />

Besuchen Sie diese betörende Natur<strong>und</strong><br />

Kulturlandschaft <strong>und</strong> genießen Sie die<br />

Blicke auf das Bergmassiv der Alpen sowie<br />

den Bodensee – das schwäbische Meer.<br />

Im Rahmen der Westallgäuer Wander -<br />

wochen können Gäste bei vielfältigen geführten<br />

Wanderungen die Landschaft der<br />

Wassereiche kennenlernen. Und dabei in die<br />

spannenden Geschichten der Wandertrilogieorte<br />

eintauchen: da wandert man auf<br />

den Spuren von Hutmachern sowie auf<br />

Grenzer- <strong>und</strong> alten Schmugglerpfaden <strong>und</strong><br />

sogar einem Eisbär kann man der Legende<br />

nach in Scheidegg begegnen. Von Strecken -<br />

wanderungen bis hin zu klassischen Bergwanderungen<br />

ist für jeden Geschmack<br />

etwas dabei.<br />

Jeder Ort wird wieder seine „Lokalen Klassiker“<br />

anbieten. So erwartet den Wanderer z.B.<br />

in Oberreute eine Wanderung zum traumhaft<br />

schönen Wildrosenmoos <strong>und</strong> Quell -<br />

bereich des Hausbaches. In Scheidegg gibt<br />

es eine Fackelwanderung <strong>und</strong> in Weiler wartet<br />

die wildromantische Hausbachklamm auf<br />

einen Besuch. In Lindenberg dürfen natürlich<br />

Wanderungen r<strong>und</strong> um den Waldsee, den<br />

höchstgelegenen Moorbadesee, nicht fehlen.<br />

Die Teilnahme ist für Urlaubsgäste mit der<br />

Allgäu-Walser-Card kostenlos (ausgenommen<br />

evtl. Transferkosten). Ohne Gästekarte<br />

kosten die Wanderungen 5 €, sofern nicht<br />

anders im Programm gekennzeichnet. Eine<br />

Anmeldung ist bis 12 Uhr am Vortag bei<br />

allen Tourist-Infos der Gemeinden möglich.<br />

Das ausführliche Programm gibt es unter<br />

www.westallgaeu.de <strong>und</strong> kann in den beteiligten<br />

Gemeinden angefordert werden.<br />

SCHEIDEGG-TOURISMUS<br />

Rathausplatz 8<br />

88175 Scheidegg im Allgäu<br />

Tel. +49 8381 89555<br />

Fax +49 8381 89550<br />

info@scheidegg.de<br />

GÄSTEAMT OBERREUTE<br />

Hauptstraße 34<br />

88179 Oberreute<br />

Tel. +49 8387 1233<br />

Fax +49 8387 8707<br />

gaesteamt@oberreute.de<br />

TOURIST-INFORMATION<br />

LINDENBERG<br />

Museumsplatz 1<br />

88161 Lindenberg im Allgäu<br />

Tel. +49 8381 9284310<br />

Fax +49 8381 80388<br />

touristinformation@lindenberg.de<br />

TOURIST-INFORMATION<br />

WEILER-SIMMERBERG<br />

Hauptstraße 14<br />

88171 Weiler im Allgäu<br />

Tel. +49 8387 39150<br />

Fax +49 8387 39153<br />

info@weiler-tourismus.de


Wandern<br />

Europäisches Wanderdorf Pfronten<br />

Im Tal der<br />

13 örfer<br />

Pfronten im Allgäu ist Deutschlands erstes »Europäisches Wanderdorf«.<br />

Die 13-Orte-Gemeinde am Fuß der Allgäuer Alpen<br />

präsentiert sich als Ort der Mythen, Legenden <strong>und</strong> Wanderslust.<br />

Privilegiert wie nur wenige Orte<br />

liegt Pfronten im Ostallgäu idyllisch<br />

am Fuß der Allgäuer Bergwelt.<br />

Eine Lage mit dem mächtigsten Gebirgsstock<br />

der Alpen im Rücken <strong>und</strong> lieblichem,<br />

wasserreichen Hügelland vor der<br />

Nase. Drumherum: Zahlreiche Burgen<br />

<strong>und</strong> Schlösser, Seen sowie eine offene<br />

Landscha mit Panoramablicken. Die Region<br />

gleicht einem überdimensionalen<br />

Schlosspark.<br />

Mit der Zertifizierung als »Europäisches<br />

Wanderdorf« ist Pfronten im Allgäu eines<br />

von bislang sechs Mitgliedsdörfern, die<br />

sich der Qualitätssicherung des Wanderns<br />

in Europa verschrieben haben. »Dass wir<br />

deutschlandweit das erste Europäische<br />

Wanderdorf sind, ist eine Gemeinschasleistung<br />

von Gastgebern, Outdoor -<br />

anbietern <strong>und</strong> vielen Gemeindemitgliedern.<br />

Darauf sind wir natürlich stolz«, berichtet<br />

Jan Schubert. Laut dem Pfrontener<br />

Tourismusdirektor bieten die Wanderdestinationen<br />

mehr als Wege. Sie verfolgen<br />

einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem sie<br />

ihre Gäste dazu einladen, dem Mythos<br />

Europa mit seinen vielfältigen Landschaften<br />

nachzuspüren.<br />

Neben dem Ort selbst wurden auch vier<br />

seiner Gastgeber mit dem europäischen<br />

Wandergütesiegel prämiert: Die Wildgrün<br />

Allgäu Lodge, das Ferienhaus Heuser, das<br />

Hotel Berghof sowie das Chalet Edelweiß<br />

dürfen seit ihrer Ernennung das Prädikat<br />

68<br />

»Europäische Wandergastgeber« führen<br />

<strong>und</strong> bieten speziell für Wanderer abgestimmte<br />

Übernachtungsangebote an. Alle<br />

Gastgeber sind selbst passionierte Wanderer<br />

<strong>und</strong> bieten ihren Gästen einen einmaligen<br />

Service an.<br />

»Mythos. Berge.<br />

Wandern«<br />

Familienurlaub im Allgäu:<br />

In Pfronten gibt<br />

es das ganze Jahr über<br />

eine Menge in allen<br />

Höhenlagen zu erleben<br />

wickelten Wanderwegen offenbart der<br />

Ort seine facettenreiche Landschaft,<br />

macht die Geschichten <strong>und</strong> Sagen erlebbar:<br />

»Wir wollen unseren Gästen zeigen,<br />

dass Landschaft mehr ist, als man auf den<br />

ersten Blick sieht«, so Schubert. »Bestenfalls<br />

lässt man sich auf den Touren von<br />

einer Sagenerzählerin begleiten.«<br />

Die Wanderwege entfalten ihre Wirkung<br />

nämlich nicht allein in der Natur, sondern<br />

vor allem auf den Spuren der Geschichte.<br />

Die Tour »Drachenblick« führt auf die<br />

Burgruinen Hohenfreyberg <strong>und</strong> Eisenberg,<br />

ein bayernweit bedeutendes Burgenensemble.<br />

Die 14 Kilometer lange Route<br />

verläu mit einer geringen Höhendifferenz<br />

durch die Voralpenlandscha <strong>und</strong> bietet<br />

von den Zwillingsruinen einen w<strong>und</strong>erbaren<br />

Blick über das Pfrontener Tal <strong>und</strong><br />

die Gipfel der Allgäuer Alpen.<br />

Innerhalb der »Europäischen Wanderdörfer«<br />

fungiert jedes einzelne Mitglied als<br />

Botschafter seiner Region. Pfronten repräsentiert<br />

in diesem Rahmen die Mythenlandschaft<br />

der Allgäuer Alpen. Als<br />

Wiege unzähliger Legenden ist die Ostallgäuer<br />

Gemeinde von uralten Sagen wie<br />

etwa um den »Venedigerkönig am Aggenstein«<br />

oder den »saligen Fräulein im<br />

Weissensee« geprägt. Auf drei neu ent<strong>wandern</strong><br />

& genießen<br />

Fotos: Erwin Reiter, Pfronten Tourismus


Rehbichel<br />

Zell<br />

Wanderung »Drachenblick«<br />

Die ausgedehnte Talwanderung führt durch<br />

die Voralpenlandscha <strong>und</strong> bietet einen<br />

w<strong>und</strong>erbaren R<strong>und</strong>umblick über das Pfrontener<br />

Tal, seine »Wächterdrachen« Falkenstein<br />

<strong>und</strong> Kienberg <strong>und</strong> die dahinter aufsteigenden<br />

Allgäuer Alpen.<br />

Weißbach<br />

Kreuzegg<br />

Schwierigkeit: mittel<br />

Länge & Dauer: 13,7 km, ca. 4 St<strong>und</strong>en<br />

Höhendifferenz: 262 m<br />

www.pfronten.de<br />

www.europas-wanderdoerfer.com<br />

Pfronten<br />

Auf den Wegen<br />

innehalten<br />

Der »Königstraum«, eine mittelschwere<br />

Gebirgswanderung mit 18 Kilo- <strong>und</strong> 760<br />

Höhenmetern, führt hinauf zur Ruine Falkenstein,<br />

der höchstgelegenen Burganlage<br />

Deutschlands. Hier plante König Ludwig<br />

II. seine letzte Ruhestätte zu errichten,<br />

noch prächtiger als das berühmte Schloss<br />

Neuschwanstein. Zur Verwirklichung dieses<br />

Vorhabens kam es nicht. Die Geschichte<br />

wurde jedoch ein Teil des Ortes<br />

<strong>und</strong> kann auf dem Wanderweg entdeckt<br />

werden. Die anspruchsvollste Wanderung<br />

ist der »Sagengipfel«, der Wanderer in die<br />

sagenumwobene Gipfelwelt der Venediger<br />

eintauchen lässt. Diese Wanderung verläu<br />

auf 19 Kilometern durch eine reizvolle<br />

Klamm <strong>und</strong> ein weites Hochplateau<br />

<strong>und</strong> hält so manches Naturw<strong>und</strong>er bereit.<br />

Allerdings sind dabei auch fast tausend<br />

Höhenmeter zu überwinden.<br />

Auf den Wanderwegen führt ein stilisierter<br />

Spiegel über die Beschilderung. Warum?<br />

Von den Venedigern erzählt man, dass sie<br />

mit Spiegeln verborgene Schätze am Berg<br />

entdecken konnten. Wahrscheinlich benutzten<br />

diese sagenhaen Männlein Lupen<br />

aus geschliffenem Bergkristall, um auf<br />

Bodenschätze zu schließen. Auch waren<br />

sie wohl in der Lage, aus dem »Bergspiegel«<br />

(den Farben <strong>und</strong> Texturen der Felswand)<br />

zu lesen. »Gleichzeitig wollen wir<br />

die Wanderer auch anregen, innezuhalten<br />

<strong>und</strong> nachzudenken: Wo stehe ich im Leben?<br />

Wo will ich hin?«, erklärt Schubert.<br />

Auch das ist Teil des Konzepts des Europäischen<br />

Wanderdorfs. Viola Elgaß<br />

Anzeige<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 69


Wandern auf den Glückswegen<br />

Tolle Aussichten, flach <strong>wandern</strong> <strong>und</strong><br />

dabei Ihre Ges<strong>und</strong>heit im Blick, das ist<br />

Wandern im Kneippland® Unterallgäu.<br />

Dort, wo die Wiesengängerroute der<br />

»Allgäuer Wandertrilogie« vom Wandern<br />

auf ebenen bis hügeligen Pfaden<br />

lockt.<br />

Nicht nur der reine Landschafts<strong>und</strong><br />

Naturgenuss steht bei der Wandertrilogie<br />

im Vordergr<strong>und</strong>. Sie erzählt auch<br />

Geschichten, die für das Allgäu von Bedeutung<br />

sind <strong>und</strong> macht diese mit Helden<br />

<strong>und</strong> Wahrzeichen für den Wanderer<br />

sichtbar. Hier im Kneippland® Unterallgäu<br />

<strong>und</strong> dem Erlebnisraum Glückswege<br />

heißt der Held Sebastian Kneipp. Es sind<br />

die Wege, die einst von ihm geprägt wurden<br />

<strong>und</strong> mit seinem Glauben <strong>und</strong> Wissen<br />

um die Kraft der Natur vielen Menschen<br />

half.<br />

Das Thema Wasser mit seiner heilenden<br />

Kraft oder die vielen Pflanzen <strong>und</strong><br />

Kräuter, die man hier entdecken kann,<br />

bestimmen aber nicht allein die Glückswege.<br />

Vielmehr findet sich auf ihnen<br />

auch eine Ruhe <strong>und</strong> Kraft, die in der<br />

Weite des Kneipplands® Unterallgäu liegen<br />

– wenn die Gedanken den Alltag loslassen,<br />

sich der Geist öffnet für Neues<br />

<strong>und</strong> die Seele frei wird. Und plötzlich ist<br />

er wieder da, der Glaube an die Urkraft,<br />

der Respekt vor der Natur <strong>und</strong> die Ehrfurcht<br />

vor dem W<strong>und</strong>er der Schöpfung.<br />

Lange Spaziergänge durch das Grün der<br />

Glückswege führen zurück zum Wesentlichen.<br />

Wie wenig ist doch nötig, um glücklich<br />

zu sein. Kein Geld ermöglicht dieses<br />

Gefühl, allein das bloße Ruhen in sich<br />

Aktiv Park Kneippland ® Unterallgäu –<br />

Wo Ges<strong>und</strong>heit zum Erlebnis wird…<br />

Sieben Erlebnisstationen <strong>und</strong> zahlreiche Kneippanlagen machen die<br />

Themen »Kneipp« <strong>und</strong> »Ges<strong>und</strong>heit« im Kneippland® Unterallgäu zur<br />

ganz besonderen Erfahrung. So werden die fünf Säulen des<br />

Kneipp‘schen Naturheilverfahrens spannend erlebbar.<br />

AKTIV<br />

PARK<br />

Kneippland ®<br />

Unterallgäu<br />

Die Kneipp-Erlebnisstationen<br />

Wassererlebnis Bedernau<br />

»Wasser« in unterschiedlichster Form erleben, spüren <strong>und</strong> nutzen<br />

- diese Erlebnisstation macht es möglich: Heilendes Thermalwasser<br />

in der Natur-Therme, kühles Nass zur Stärkung der Vitalität in der<br />

Wassertretanlage <strong>und</strong> vielfältige Informationen zur Lebensgemeinschaft<br />

Wasser-Pflanze-Mensch <strong>und</strong> Tier.<br />

Naturerlebnis Benninger Ried<br />

In dieser unter Naturschutz stehenden Moorlandschaft vereinen<br />

sich Himmel <strong>und</strong> Erde <strong>und</strong> geben den Blick frei auf eine reichhaltige<br />

<strong>und</strong> seltene Flora <strong>und</strong> Fauna sowie sakrale Kostbarkeiten.<br />

Das Riedmuseum im alten Mesnerhaus neben der Riedkapelle<br />

beherbergt das Informationszentrum Benninger Ried.


Advertorial<br />

Foto: Agentur Fouad-Vollmer<br />

selbst ist seine Gr<strong>und</strong>lage. Auch das hat<br />

Pfarrer Kneipp schon vor langer Zeit gewusst<br />

<strong>und</strong> lehrte es seinen Patienten. Folgen<br />

Sie der Anleitung zum Glücklichsein<br />

<strong>und</strong> Sie werden vieles neu entdecken. Die<br />

Glückswege führen durch Bad Wörishofen,<br />

in einem Abstecher nach Mindelheim,<br />

anschließend nach Ottobeuren <strong>und</strong><br />

Bad Grönenbach.<br />

Mit unseren vielfältigen Wander -<br />

strecken, vom Walderlebnispfad bis hin<br />

zum Pilgerweg, ist Ihre Ges<strong>und</strong>heit auf<br />

dem besten Weg. Ein besonderer Tipp für<br />

Wanderfre<strong>und</strong>e ist der Unterallgäuer<br />

Wanderherbst, der dieses Jahr zum siebten<br />

Mal stattfindet. Vom 29. September<br />

bis zum 7. Oktober wartet ein buntes<br />

Wanderprogramm auf Sie. Erfahren Sie<br />

Erstaunliches über die Geschichte, Natur<br />

<strong>und</strong> Kultur im Kneippland® Unterallgäu.<br />

Während des Unterallgäuer Wanderherbsts<br />

wird auch erneut die Unterallgäuer<br />

Pilgerwanderung stattfinden.<br />

Auskunft <strong>und</strong> Anmeldungen zur Unterallgäuer<br />

Pilgerwanderung werden von Tobias<br />

Klöck (E-Mail: kloeck@unterallgaeu-aktiv.de,<br />

Telefon: 08247/99890-11) entgegen genommen.<br />

Weitere Informationen zum Unterallgäuer<br />

Wanderherbst oder zur Unterallgäuer<br />

Pilgerwanderung finden Sie auch unter<br />

www.freizeit-unterallgaeu.de<br />

Einen ganz besonderen Service zum<br />

Thema Wandern <strong>und</strong> Tourenplanung finden<br />

Sie im Wanderportal vom Kneippland®<br />

Unterallgäu unter<br />

www.wanderportal-unterallgaeu.de<br />

Mit Hilfe einer interaktiven Karte lassen<br />

sich ganz einfach die schönsten Touren<br />

<strong>und</strong> Wanderungen im Kneippland®<br />

Unterallgäu planen. Es werden nach Eingabe<br />

der gewünschten Route dann nicht<br />

nur die Tourdaten wie Dauer, Streckenlänge<br />

<strong>und</strong> ein Höhenprofil angezeigt, sondern<br />

auch Einkehrmöglichkeiten entlang<br />

der Strecke, besondere Naturerlebnisse am<br />

Weg oder kulturelle Sehenswürdigkeiten.<br />

Die geplante Tour samt aller Daten inklusive<br />

übersichtlicher Karte lässt sich bequem<br />

für unterwegs ausdrucken oder als<br />

.gpx-Datei für das GPS Gerät abspeichern.<br />

Ges<strong>und</strong>er Dreiklang Bad Wörishofen<br />

Stressfreie Erholung in einem harmonischen Umfeld mit einer<br />

Kneippanlage für alle Generationen, dem Osteo-Walk-Fitnessgerät<br />

für die zweite Lebensphase <strong>und</strong> dem Gradierwerk zum Atem holen,<br />

Entspannen <strong>und</strong> Meditieren.<br />

Schloss-Aktiv-Park Bad Grönenbach<br />

Fitness <strong>und</strong> Vitalität werden auf dem weitläufigen Parcours mit<br />

17 Outdoor-Geräten durch spezielle Bewegungsabläufe, Gleichgewichtsübungen<br />

<strong>und</strong> gezielte Übungseinheiten für die Muskulatur<br />

gefördert. Ein tolles Erlebnis für die ganze Familie.<br />

Sinnen-Park auf dem »Alten Friedhof« Kirchheim<br />

Ein besonderer Ort mitten im Grünen, der Lebenskräfte weckt <strong>und</strong><br />

das innere Gleichgewicht finden lässt. Der Sinnen-Park ist Natur<br />

<strong>und</strong> Kultur sowie Begegnungsstätte verschiedener Generationen.<br />

Kneipp-Aktiv-Park Ottobeuren<br />

Im modern gestalteten Kurpark unweit der Basilika findet sich die<br />

ganzheitliche Kneipp-Philosophie in all ihren Facetten samt einer<br />

Erlebnistreppe, die im Ruhe- <strong>und</strong> Meditationsgarten mündet. Hier<br />

können Sie getrost den Alltag hinter sich lassen.<br />

Walderlebnis <strong>und</strong> innere Einkehr Buxheim<br />

Die Sinne spielerisch schärfen <strong>und</strong> dabei die Umgebung neu entdecken<br />

lässt es sich auf dem Walderlebnispfad, der durch eine abwechslungsreiche<br />

Landschaft führt. Hier sowie in der ehemaligen<br />

Reichskartause des Ortes finden Sie innere Ruhe <strong>und</strong> Besinnung.


Wandern<br />

Erlebnistouren im Allgäu<br />

Probiers mal mit<br />

Lama <strong>und</strong> Laterne<br />

Niemals würden wir behaupten, dass »einfach nur <strong>wandern</strong>« langweilig wäre. Im<br />

Gegenteil: Wandern ist naturnah, ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> Balsam für die Seele. Aber manchmal –<br />

insbesondere Eltern wissen, wovon die Rede ist – muss etwas Abwechslung dabei sein.<br />

Dass der Mensch sich nach Ablenkung,<br />

neuen Erfahrungen<br />

oder einer Prise Abenteuer<br />

sehnt, ist nichts Neues. Ansonsten würden<br />

Erlebnisanbieter <strong>und</strong> -portale wie Jochen<br />

Schweizer <strong>und</strong> Mydays keine Millionenumsätze<br />

machen.<br />

Da steuert die Textilfachverkäuferin im<br />

Flug simulator den Airbus A320 durch eine<br />

Schlechtwetterfront <strong>und</strong> der sonst so<br />

bodenständige Arzthelfer stürzt sich beim<br />

Bungeejumping kopfüber ins Hamburger<br />

Hafenbecken. Outdoor Survival Camps,<br />

Sushikurs, Krimidinner – Abenteuer per<br />

Mausklick. Im Allgäu geht es meist etwas<br />

72<br />

geerdeter zu (was nicht heißt, dass der<br />

Herr Schweizer bei uns keine K<strong>und</strong>en hat).<br />

Viele Outdoor-Erlebnisse, die in Region<br />

angeboten werden, sind etwas anderes,<br />

doch naturnah <strong>und</strong> genau diese wollen wir<br />

hier vorstellen. Man muss nicht zwangsläufig<br />

mit Gleitschirm aus einem Hubschrauber<br />

springen, um zuhause etwas<br />

zum Erzählen zu haben.<br />

Tanz der Vampire<br />

Wer erinnert sich nicht gerne an die Zeit<br />

zurück, als man als Kind die ersten Male<br />

»außerhalb« übernachten dure? Beim<br />

Ausflug ins Schullandheim oder nach der<br />

Geburtstagsfeier beim Klassenkameraden.<br />

Nicht selten war der Höhepunkt, ehe es<br />

ab in den Schlafsack ging, eine Nachtwanderung.<br />

Da ist man mit Taschenlampen,<br />

Laternen oder Fackeln bewaffnet durch<br />

die sonst vertraute, doch nun irgendwie<br />

düster-geheimnisvolle Gegend gestap<br />

<strong>und</strong> hat sich Gruselgeschichten erzählt.<br />

Und hat sich nicht etwas bewegt in dem<br />

Gebüsch? Wer so etwas als Kind nicht gemacht<br />

hat, hat etwas verpasst.<br />

Die gute Nachricht: Das lässt sich nachholen.<br />

Zum Beispiel bei einer Fledermauswanderung.<br />

Mit etwas Glück kann man<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Fotos: Franz Trenkle, Kees van Surksum, Eventagentur Perfect Joy, Archiv<br />

dabei sogar den nächtlichen »Tanz der<br />

Vampire« live beobachten. Das Natur -<br />

erlebniszentrum Allgäu, das seinen Sitz<br />

am Alpsee bei Immenstadt hat, bietet an<br />

jedem zweiten Freitag bei guter Witterung<br />

geführte Nachtwanderungen durch den<br />

Lebensraum der fliegenden Säuger an.<br />

Dabei erfährt man vom Experten Spannendes<br />

über die flatternden Flugakrobaten<br />

<strong>und</strong> kann mit Hilfe von Fledermausdetektoren<br />

ihren Ultraschallrufen lauschen.<br />

Laterne, Laterne …<br />

Nun soll es Leute geben, die keinen Wert<br />

auf den näheren Kontakt mit Fledermäusen<br />

legen. Diese können sich natürlich<br />

trotzdem im Dunkeln auf den Weg machen.<br />

Eine idyllische Möglichkeit ist eine<br />

Laternenwanderung. Wenn es zu dämmern<br />

beginnt <strong>und</strong> die Natur allmählich<br />

im Schlaf versinkt, geht es los. In Oerschwang<br />

wird von Juli bis August eine<br />

Laternenwanderung eigens für Familien<br />

angeboten. Sie führt durch die einzigartige,<br />

unberührte Landscha des Tiefenberger<br />

Moors. Wer möchte, der kann im<br />

Anschluss noch urig einkehren.<br />

Romantiker dagegen bevorzugen eventuell<br />

das Ostallgäu für ihren Spaziergang im<br />

Flackerlicht – einmal die Woche von April<br />

bis Oktober organisiert die Gästeinformation<br />

Füssen eine Laternenwanderung unter<br />

den Sternen der »Allgäuer Rivera« – so<br />

wird der Hopfensee vor allem wegen seiner<br />

schönen Uferpromenaden genannt. ä<br />

Wer erinnert sich nicht gern an die Nachtwanderungen<br />

zu Kindertagen? Im Allgäu kann man<br />

auch als Erwachsener durch die Dämmerung<br />

wandeln, zum Beispiel in Ofterschwang<br />

Anzeigen<br />

Familienrafting auf der Iller ab € 22,-<br />

Di, Do, Fr, So um 14:00 Uhr<br />

Familiencanyoning ab € 35,-<br />

Mo, Mi um 14:00 Uhr<br />

Familien Flying Fox Park ab € 22,-<br />

Do um 13:00 Uhr<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 73


Wandern<br />

Aber bitte mit Lama!<br />

… oder mit Alpaka. Beide sind eine<br />

Unterart der Kamele <strong>und</strong> gelten als<br />

besonders friedfertige Gesellen, die ihre<br />

gemächliche Gelassenheit auf ihre<br />

menschlichen Begleiter übertragen. Wer<br />

sich jetzt fragt, was Mini-Kamele im Allgäu<br />

zu suchen haben: Tatsächlich gibt es<br />

inzwischen mehrere Anbieter von geführten<br />

Spaziergängen bis zu richtigen Gipfel -<br />

touren mit Lamas <strong>und</strong> Alpakas. Die<br />

beruhigende Wirkung der Tiere <strong>und</strong><br />

natürlich der Erlebniseffekt für Groß <strong>und</strong><br />

Klein hat die R<strong>und</strong>e gemacht.<br />

Karin <strong>und</strong> Franz Trenkle züchten sogenannte<br />

Huacaya-Alpakas <strong>und</strong> sind stolze<br />

Besitzer einer farbenprächtigen Herde am<br />

südlichen Ortsrand von Pfronten mit<br />

Blick in die Allgäuer <strong>und</strong> Tiroler Berge.<br />

Ihr Hof allein ist schon einen Ausflug<br />

wert. Zusätzlich bieten sie Wanderungen<br />

<strong>und</strong> Trekkingtouren mit vierbeiniger<br />

Begleitung an (wie auf unserem Titelbild).<br />

Auch Klaus Eberle aus Immenstadt bietet<br />

Touren an – allerdings mit Lamas. Um<br />

den auffallendsten Unterschied zwischen<br />

den Tieren mal aufzuklären: das sind die<br />

Größeren mit den gebogenen statt geraden<br />

Ohren. Selbst lauffaule Kinder (<strong>und</strong><br />

Erwachsene) finden laut ihm Freude an<br />

der Bewegung mit Lamas. Eberle <strong>und</strong> seine<br />

flauschigen Paarhufer machen Wanderungen<br />

verschiedener Länge mit Kaffeepause,<br />

Bei Theresia Burgers Reiterparadies kann man Waltenhofen <strong>und</strong> Umgebung<br />

hoch zu Ross erk<strong>und</strong>en<br />

Picknick oder Hüttenübernachtung bis hin<br />

zur mehrtägigen Alpenüberquerung.<br />

Nicht gut zu Fuß?<br />

Es gibt noch andere Vierbeiner im Allgäu,<br />

die sogar noch mehr Komfort bieten als<br />

das flauschigste Alpaka. Das größte Glück<br />

der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde,<br />

heißt es. In der Region gibt es zahlreiche<br />

Reitstallbesitzer, die auch für Tagesgäste<br />

<strong>und</strong> Anfänger geführte Ausritte durch das<br />

Allgäu anbieten. Beispielsweise eresia<br />

Burger: Ihr Reiterparadies liegt in traumhaer<br />

Lage am Niedersonthofer See nahe<br />

Kempten. Bei ihr gibt es Schnupperkurse<br />

sowie Ausritte für Groß <strong>und</strong> Klein – auf<br />

Pferden <strong>und</strong> Ponys. Wer schon etwas<br />

fester im Sattel sitzt, kann sich in alpine<br />

Höhen wagen. Erich Küffner aus Halblech<br />

bietet ein umfangreiches Ausrittprogramm<br />

von Halbtagestouren bis zu anspruchsvollen<br />

Viertagesritten zwischen<br />

Bayern <strong>und</strong> Tirol.<br />

Durchs Allgäu rollen<br />

Immer noch zu anstrengend, aber trotzdem<br />

Lust auf ein Outdoor-Erlebnis? Auch<br />

dafür gibt es eine Lösung. Eine Segway-<br />

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Allgäu 2019<br />

Der klassische Allgäuer<br />

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Die schönsten<br />

»Braunviecher«<br />

auf Allgäuer Weiden.<br />

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Diese <strong>und</strong> viele weitere Artikel finden Sie in unserem Online-Shop unter<br />

www.edition-allgaeu.de<br />

Allgäuer Holzstiche-Kalender<br />

Das Allgäu, wie es früher war.<br />

Der zeitlose Jahresbegleiter<br />

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Panorama-Kalender<br />

Allgäuer Ansichten 2019<br />

Mit Aufnahmen von<br />

Siegfried Bruckmeier.<br />

ISBN 978-3-95805-041-9<br />

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Gott erhalt's<br />

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Der Allgäuer Bier-Kalender.<br />

ISBN 978-3-95805-016-7<br />

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74<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Kontaktadressen<br />

Fahrt durch das Allgäu garantiert jede<br />

Menge Spaß. Das elektrisch angetriebene<br />

Fahrzeug lässt sich von Anfängern schnell<br />

beherrschen <strong>und</strong> hält ein einmaliges Fahrgefühl<br />

bereit, durch das man sich fast<br />

fühlt, als würde man schweben.<br />

Auch in diesem Bereich haben sich mehrere<br />

Anbieter im Allgäu zusammengef<strong>und</strong>en,<br />

die das Fahrerlebnis mit einer Tour<br />

durch das Allgäu in verschiedenen Höhengraden<br />

verknüpfen – beispielsweise<br />

Patrick Jonas aus Kempten, der über seine<br />

Eventagentur »Perfect Joy« Schnupperfahrten<br />

<strong>und</strong> Sightseeing-Touren im gesamten<br />

Oberallgäu anbietet. Man braucht<br />

Wer sagt, dass man beim Sightseeing immer selbst laufen muss? Es geht auch<br />

per Segway, beispielweise bei »Perfect Joy« in Kempten<br />

allerdings mindestens einen Mofa-Führerschein.<br />

Auch die Spuren des Märchenkönigs<br />

lassen sich mittlerweile per Segway<br />

verfolgen: Bei der Alegria Erlebnis GmbH<br />

in Schwangau.<br />

Natürlich waren das längst nicht alle<br />

besonderen Wander-Arten, die das Allgäu<br />

zu bieten hat (ein ziemlich adrenalinreiche<br />

Variante finden Sie ab Seite 52). O<br />

reicht es, in seinem Urlaubsort die Augen<br />

offen zu halten <strong>und</strong> in der Tourist-Info<br />

das Flyer-Regal eingehender zu betrachten.<br />

So muss sich niemand mehr im<br />

Urlaub anhören: »Papaaa, <strong>wandern</strong> ist<br />

doch voll öde!«<br />

Viola Elgaß<br />

Fledermaus- <strong>und</strong> Nachtwanderungen:<br />

Naturerlebniszentrum Allgäu,<br />

Immenstadt, www.nez-allgaeu.de<br />

Gästeinformation Oerschwang,<br />

www.hoernerdoerfer.de/oerschwang<br />

Lama- <strong>und</strong> Alpakawanderungen<br />

Allgäu Alpaka Neuweltkamelidenhof,<br />

Pfronten, www.allgaeu-alpaka.de<br />

Klaus Eberle, Immenstadt,<br />

www.lama-bewegung.de<br />

Geführte Ausritte<br />

eresia Burger, Waltenhofen,<br />

www.theresias-reiterparadies.de<br />

Erich Küffner, Halblech,<br />

www.alpin-trails.de<br />

Segway-Touren<br />

Perfect Joy, Kempten,<br />

www.perfect-joy.de<br />

Alegria Erlebnis GmbH, Schwangau,<br />

www.offroadking.de<br />

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Berauschender Wandergenuss<br />

– das Regionale bekommen Sie bei unseren Gastgebern <strong>und</strong> Wirten in<br />

Ofterschwang direkt auf den Tisch. Eine große Auswahl von regionalen<br />

Produkten, auch zum Mitnehmen für Daheim, erhalten Sie im dorf eigenen<br />

Dorfladen direkt in der Ortsmitte. Erleben Sie das neu-restaurierte Bauernhaus<br />

„Busche Berta“ bei einer Führung mit Schnaps brennerei sowie Käse<strong>und</strong><br />

Schinkenkeller. Und was gibt es schöneres als nach einer Wanderung<br />

am Ofterschwanger Horn eine kleine Erfrischung zu genießen? Der kleine,<br />

aber feine Eisladen in Ofterschwang bietet klassische, als auch einzig -<br />

artige Eissorten aus hochwertiger Ofterschwanger Milch der Bergbauern-<br />

Sennerei Hüttenberg. Ob Quark-Honig-Blüten-Eis oder Heu-Apfel-Eis,<br />

der Kreativität werden in Ofterschwang<br />

keine Grenzen gesetzt.<br />

www.ofterschwang.de<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 75


Wandern<br />

24h-Wandertrophy in Oberstaufen<br />

Der<br />

erg ru<br />

Die idyllische Ferienregion im Oberallgäu lädt dieses Jahr bereits zum<br />

vierten Mal zur 24-St<strong>und</strong>en-Wandertrophy ein. Vom 20. bis zum 22. Juli<br />

können Naturfre<strong>und</strong>e beim Wandern auf drei Ebenen unberührte Orte<br />

der traumhaen Allgäuer Landscha erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> erleben.<br />

Wem eine normale Wanderung nicht genügt, der ist<br />

bei der Veranstaltung in Oberstaufen genau richtig,<br />

denn hier wartet ein Langzeit-Wandererlebnis der<br />

besonderen Art. Die Teilnehmer müssen sich nur entscheiden,<br />

ob ihnen eine Zwölf-St<strong>und</strong>en-Wanderung genügt oder ob sie<br />

lieber einen ganzen Tag, inklusive einer Nacht, in den Genuss der<br />

Allgäuer Landscha kommen wollen. Welche Route sie auch wählen:<br />

die panoramareichen Wege führen den Wanderer durch eine<br />

malerisch alpine Landscha, die in jeder Höhenlage überzeugt.<br />

76<br />

Neue Strecke, neues Glück<br />

Alle, die richtig hoch hinaus wollen <strong>und</strong> konditionell gut aufgestellt<br />

sind, können sich an der 24-St<strong>und</strong>en-Wanderung probieren,<br />

die dieses Jahr mit einer neuen Route aufwartet. Auf dieser erleben<br />

die Teilnehmer gleich achtmaliges Gipfelglück im bekannten Naturpark<br />

Nagelfluhkette.<br />

Start des Wandererlebnisses ist am Samstagmorgen um 8 Uhr<br />

am Kurpark in Oberstaufen. Von dort aus geht es über die ä<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


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www.holzmann-druck.de<br />

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Gewerbestraße 2 Postfach 1361<br />

D-86825 Bad Wörishofen<br />

Telefon + 49 (0) 82 47 /993 -0<br />

Telefax + 49 (0) 82 47 /993 - 208<br />

Email contact@holzmann-druck.de<br />

Fotos: grassl event & promotion services gmbh/ Jürgen Maria Waffenschmidt<br />

ETIKETTEN UND BANDEROLEN<br />

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FACH- UND PR-ZEITSCHRIFTEN<br />

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GESCHÄFTS- UND WERBEDRUCK<br />

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BÜCHER UND BROSCHÜREN<br />

Schweißtreibende<br />

Touren mit spektakulären<br />

Aussichten – das<br />

verspricht die Wandertrophy,<br />

die bereits zum<br />

vierten Mal in Oberstaufen<br />

stattfindet<br />

Der Weg ist das Ziel:<br />

Bei der Wandertrophy<br />

steht nicht der Wett -<br />

bewerbscharakter im<br />

Mittelpunkt, sondern<br />

das Wandererlebnis<br />

IN TOPFORM<br />

GEHT´S<br />

SCHNELLER<br />

NACH OBEN.<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 77


Wandern<br />

Beide Touren der Wandertrophy führen an den Buchenegger Wasserfällen vorbei,<br />

die dazu einladen die gesch<strong>und</strong>enen Füße abzukühlen<br />

beeindruckenden Buchenegger Wasserfälle zu der Talstation der<br />

Hochgratbahn. Doch während Einheimische <strong>und</strong> Touristen den<br />

1834 Meter hohen Berg mittels Seilbahn erobern, müssen die<br />

Wanderer zu Fuß hinauf. Auf dem Gipfel angekommen, können<br />

sie sich freuen, denn sie haben den ersten <strong>und</strong> höchsten Berg der<br />

Route erfolgreich erwandert. Doch zum Ausruhen bleibt keine<br />

Zeit – der nächste Gipfel wartet schon.<br />

Atemberaubend in zweierlei Hinsicht<br />

Es geht weiter zum Rindalphorn, über die Brunnenausscharte<br />

hinauf zum Buralkopf. Und von dort auf den Steineberg <strong>und</strong><br />

schließlich den Mittagberg bei Immenstadt. Haben die Teilnehmer<br />

dessen Gipfel erreicht, können sie mit Stolz behaupten den Allgäuer<br />

Teil der Nagelfluhkette bezwungen zu haben. Zwar fordert<br />

er einiges an Kondition <strong>und</strong> bringt so manchen Teilnehmer aus<br />

der Puste, dafür entschädigt er mit fantastischen Ausblicken ins<br />

Voralpenland sowie auf die höchsten Gipfel der Vorarlberger,<br />

Allgäuer <strong>und</strong> Tiroler Alpen.<br />

Bei der Abendpause können die Wanderer Kra tanken, bevor<br />

es am Südufer des Großen Alpsees, dem größten Natursee im<br />

Allgäu, entlang zur gegenüberliegenden Gebirgskette geht. Nun<br />

müssen die Teilnehmer noch einmal ihre Muskeln spielen lassen:<br />

Auf einem Teilstück der Wandertrilogie Allgäu führt die Route<br />

78<br />

auf dem Kamm bis zur Salmaser Höhe. Ist die erreicht, haben<br />

die Gipfelstürmer den letzten Berg der Tour erobert. Von hier<br />

aus geht es talwärts über den Hompessenalpweg hinunter nach<br />

Kalzhofen. Nach knapp 60 Kilometern, 3000 Höhenmetern <strong>und</strong><br />

24 St<strong>und</strong>en erreichen die Wanderer erschöp aber glücklich das<br />

Ziel im Kurpark Oberstaufen.<br />

Weniger weit, nicht weniger schön<br />

Wer sich diese Tour nicht zutraut, aber trotzdem Spaß am Langzeit<strong>wandern</strong><br />

hat, für den ist die 12-St<strong>und</strong>en-Wanderung gedacht.<br />

Start der 29 Kilometer langen Wanderung, auf der 1250 Höhenmeter<br />

überw<strong>und</strong>en werden, ist um 7.45 Uhr im Kurpark Oberstaufen.<br />

Zunächst geht es durch das Schwarzenbachtal, entlang<br />

des Golfgreens nach Kalzhofen.<br />

Ab hier führt die Route auf einem Teilstück der Wandertrilogie<br />

Allgäu die Teilnehmer über den Bergrücken der Kalzhofner Höhe<br />

<strong>und</strong> weiter zur Salmaser Höhe. Stehen die Wanderer dann auf<br />

dem Gipfel in 1254 Höhenmetern, haben sie den höchsten Punkt<br />

der Route erreicht. Für den knackigen Aufstieg entschädigt der<br />

herrliche Panoramablick über das Konstanzer Tal <strong>und</strong> auf die<br />

gegenüberliegenden Gipfel der Nagelfluhkette. Von hier aus geht<br />

es nun bergab zur Micheles Alpe <strong>und</strong> weiter nach alkirchdorf,<br />

wo eine Stärkung auf die Wanderer wartet. Nach dem Lunch lau-<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Auch diesen Sommer zieht wieder eine Karawane von<br />

Wanderern durch Oberstaufen <strong>und</strong> Umgebung<br />

Soviel Zeit muss sein: In den Pausen können die Teilnehmer<br />

ihren Schuhen eine Auszeit gönnen <strong>und</strong> sich stärken<br />

fen die Teilnehmer über die Alpen Schwändle <strong>und</strong> Hochsiedel<br />

zum Hündle. Ist das Gipfelkreuz auf 1112 Metern Höhe erreicht<br />

<strong>und</strong> spielt das Wetter mit, sieht man bis zu den Schweizer Gipfeln<br />

Säntis <strong>und</strong> Altmann.<br />

Es folgt ein langer Abstieg, der die Wanderer in einen der letzten<br />

Urwälder Deutschlands bringt, in dem sich die Buchenegger<br />

Wasserfälle befinden. Für ein erfrischendes Bad der gesch<strong>und</strong>enen<br />

Füße ist sicher Zeit, denn das Ziel ist nah. Von hier führt die<br />

Route nur noch über Buchenegg hinunter ins Weißachtal <strong>und</strong><br />

über Willis zurück zum Startpunkt.<br />

Claudia Schöwe<br />

Info:<br />

Wann?<br />

Wo?<br />

Wie teuer?<br />

20.-22. Juli <strong>2018</strong>, Start der Wanderungen ist am<br />

Samstag um 7.45 Uhr für die 12-St<strong>und</strong>en-Tour<br />

<strong>und</strong> um 8 Uhr für die 24-St<strong>und</strong>en-Tour<br />

Kurpark in Oberstaufen<br />

Wer die kleinere Wanderung bestreitet zahlt<br />

89 Euro, für die größere werden 119 Euro fällig<br />

Anmeldung <strong>und</strong> weitere Infos: www.24h-trophy.de<br />

Anzeige<br />

Genießen Sie den Panoramablick zu über 300 Gipfeln in 3 Ländern,<br />

zum Bodensee <strong>und</strong> den sanften Hügeln im Westallgäu.<br />

Ein Ausflug auf den Hochgrat ist immer ein beein druckendes Erlebnis. Mit seinen 1834 m<br />

ist der Hochgrat der höchste Gipfel der Nagelfluhkette. Die Bergstation ist ein idealer<br />

Ausgangspunkt für viele Wanderungen jeden Anspruchs. Anschließend freuen Sie sich<br />

auf unserer Sonnenterrasse über regionale Speisen <strong>und</strong> erfrischende Getränke bei einem<br />

grandiosen Ausblick.<br />

HOCHGRAT –<br />

Der Wander- <strong>und</strong> Aussichtsberg im Naturpark Nagelfluhkette<br />

Sonnenaufgang,<br />

ein besonderer Start in den Tag.<br />

Sonnenuntergang,<br />

ein erholsamer Tagesausklang.<br />

Vollmond,<br />

zwei unvergessliche Erlebnisse an einem Abend.<br />

Mit dem Berg-Gottesdienst bei Sonnen aufgang<br />

am Gipfelkreuz <strong>und</strong> einem reichhaltigen Frühstück<br />

im Restaurant sind Sie seelisch <strong>und</strong> körperlich<br />

gerüstet für einen entspannten Wandertag.<br />

Beim atemberaubenden Sonnen untergang<br />

mit Blick auf den Bodensee gelingt Ihnen der<br />

Ausstieg vom täglichen Allerlei.<br />

Nach einem faszinierenden Sonnenuntergang<br />

wird der Hauptalpenkamm vom Vollmond erhellt.<br />

Erleben Sie eine mystische Stimmung fernab<br />

vom Alltagsstress.<br />

Info: Telefon 08 38 6 - 82 22 | Mail: info@hochgrat.de | www.hochgrat.de<br />

<strong>wandern</strong> & genießen<br />

79


Kultur<br />

Ein Ort unter Denkmalschutz<br />

Das Bergbauerndorf<br />

Gerstruben<br />

Vier Häuser, eine Kirche, eine Sägemühle – das ist einer der höchstgelegenen<br />

Orte Deutschlands, dessen Geschichte so abwechslungsreich ist wie die<br />

Allgäuer Bergwelt, in der er liegt. Wer den Anstieg auf über 1150 Meter<br />

gemeistert hat, wird mit einer malerischen Aussicht belohnt <strong>und</strong> taucht ein<br />

in die Welt der früheren Bewohner.<br />

Foto: Eren Karaman/Tourismus Oberstdorf<br />

80<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Fotos: Alex Fuchs/fuxografie.de, Michael Monschau/Tourismus Oberstdorf<br />

Einst lebten hier Bergbauern, heute schauen<br />

vor allem im Sommer viele Wanderer vorbei.<br />

Das idyllisch in den Bergen gelegene Dorf<br />

Gerstruben ist immer einen Ausflug wert<br />

<strong>und</strong> ein Erlebnis für alle Altersklassen<br />

Wer mal eben schnell mit dem<br />

Auto nach Gerstruben fahren<br />

möchte, der hat schlechte<br />

Karten. Wer sich hingegen für Schusters<br />

Rappen oder den Drahtesel entscheidet,<br />

der kommt vielleicht ins Schwitzen, wird<br />

aber von der Natur mehr als entschädigt.<br />

Der Weg führt an der rauschenden Trettach<br />

entlang <strong>und</strong> gibt immer mal wieder<br />

den Blick frei auf die Allgäuer Bergwelt.<br />

Hat der Wanderer Gerstruben erreicht,<br />

kann er im Berggasthof seine Batterien<br />

aufladen <strong>und</strong> von dort aus den Blick auf<br />

die Höfats <strong>und</strong> die Trettachspitze genießen,<br />

bevor er eintaucht in die lange Geschichte<br />

des Bergbauerndorfes, die Jahrh<strong>und</strong>erte<br />

zurückreicht.<br />

Wechselvolle Zeiten<br />

Davon zeugen die hervorragend erhaltenen,<br />

von der Sonne geschwärzten Blockhäuser<br />

mit ihren kleinen Fenstern, die zwischen<br />

400 <strong>und</strong> 500 Jahre alt sind. Bis zum<br />

Beginn des 17. Jahrh<strong>und</strong>erts trieben Bauern<br />

aus dem nördlichen Alpenvorland das<br />

Vieh zum Sömmern auf die Gerstrubener<br />

Weiden, bevor die Wirren des 30-Jährigen<br />

Kriegs es nicht weiter zuließen. Das Vieh<br />

ging, die Menschen blieben <strong>und</strong> bewohnten<br />

weiter den Ort. Aber die rauen Winter<br />

<strong>und</strong> der immer karger werdende Ertrag<br />

aus der Alpwirtscha ließen im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

vor allem die jungen Menschen<br />

ab<strong>wandern</strong>.<br />

Im Jahr 1892 planten Kemptener Kaufleute,<br />

den Dietersbach bei Gestruben zu<br />

stauen <strong>und</strong> mit dem daraus entstehenden<br />

Stausee Elektrizität zu gewinnen. Dies<br />

hätte allerdings zur Folge gehabt, dass das<br />

Bergbauerndorf das Atlantis des Allgäus<br />

geworden wäre.<br />

Ein Dorf wird verkauft<br />

Der Plan zerschlug sich jedoch <strong>und</strong> 1896<br />

kaue Baron von Heyl aus Herrnsheim<br />

das gesamte Tal, um es als Jagdgebiet zu<br />

nutzen. Ihm ist zu verdanken, dass die historischen<br />

Häuser bis heute erhalten blieben.<br />

1953 konnte der Rechtlerverein den<br />

Heylschen Besitz erwerben, um das Gebiet<br />

weit vorausschauend vor Großinvestoren<br />

zu bewahren. Seitdem erhalten <strong>und</strong> pflegen<br />

sie die alten Gebäude. Dank ihnen<br />

<strong>und</strong> ihren Bemühungen gibt es in dem gut<br />

erhaltenen »Jakobe-Hüs« ein kleines Museum.<br />

Dieses ist donnerstags von 17 bis<br />

19 Uhr geöffnet <strong>und</strong> erzählt den Besuchern<br />

die Geschichte Gerstrubens <strong>und</strong> gibt<br />

ihnen einen Einblick in das harte Leben<br />

der Bergbauern.<br />

Ist man nach der Reise in die Vergangenheit<br />

wieder im Hier <strong>und</strong> Jetzt angekommen,<br />

ist es Zeit aufzubrechen. Auf dem<br />

Rückweg lädt die Allgäuer Landscha<br />

noch einmal zum Genießen ein, bevor einen<br />

im Tal die Hektik des Alltags wieder<br />

erwartet.<br />

omas Niehörster/ Claudia Schöwe<br />

Der Weg nach Gerstruben: Auf<br />

dem Rückweg kann man entweder dem<br />

Hinweg in entgegengesetzter Richtung folgen,<br />

oder man macht noch einen kleinen<br />

Abstecher über den Hölltobel <strong>und</strong> Gottenried<br />

hin zum Christlessee. Entscheidet man<br />

sich für diese Variante, benötigt man neben<br />

knöchelhohen Schuhen auch eine gewisse<br />

Trittsicherheit. Große Höhenangst sollte<br />

man auch nicht haben.<br />

Oberstdorf<br />

Christlessee<br />

Gottenried<br />

Hölltobel<br />

Gerstruben<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 81


Wandern<br />

Geheim-tipp Rohrmoostal<br />

Zwischen Kultur, Genuss <strong>und</strong><br />

anderlust<br />

Allein die Anfahrt in das Rohrmoostal, das sich zwischen Oberstdorf <strong>und</strong><br />

Tiefenbach vor der Alpenkulisse erstreckt, ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis.<br />

Ob glitzernde Schneefläche, goldgelb leuchtende Löwenzahnwiesen oder<br />

flammendes Herbstlaub: Das ruhige Tal abseits der viel bewanderten<br />

Routen begeistert vor allem mit seiner Natur. Aber nicht nur damit.<br />

Den Weg ins Naturparadies beginnt<br />

man am besten in Tiefenbach,<br />

einem Ortsteil der Gemeinde<br />

Oberstdorf. Dort weist in der Ortsmitte<br />

ein Schild zum Ziel des Ausflugs.<br />

Ein wenig aufpassen muss man hier schon,<br />

da gerade an der entsprechenden Kreuzung<br />

r<strong>und</strong> um die Touristen-Information<br />

von Tiefenbach nicht nur munterer Verkehr<br />

herrscht, sondern auch ein Wald von<br />

nur allen möglichen Hinweis- <strong>und</strong> Reklameschildern<br />

steht.<br />

Eine Antiquitätenscheune<br />

<strong>und</strong> die Maut<br />

Die Straße verläu, gut asphaltiert, nach<br />

Westen durch das Rohrmoostal über<br />

Hirschg<strong>und</strong> bis nach Sibratsgfäll in Österreich.<br />

Aber »Halt!«: Bevor man mit dem<br />

Auto zügig weiterfährt, endet sie nach<br />

r<strong>und</strong> drei Kilometern vor einer Mautschranke.<br />

Wer Sinn für Antiquitäten hat,<br />

kann kurz vor der Maut in einer großen<br />

Scheune mit riesigem Angebot von altem<br />

Kruscht, wie der Allgäuer sagt, seinem<br />

Hobby frönen.<br />

82<br />

Nur dem, der am Automaten das Ticket<br />

für stolze fünf Euro zieht, öffnet sich dann<br />

die Schranke. Die Maut erheben die Fürsten<br />

von Waldburg-Wolfegg, denen das Tal<br />

an der Starzlach seit dem 15. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

gehört. Vorsicht, dass Ihnen an der Mautstelle<br />

kein Pulk Fahrräder zuvorkommt –<br />

denn dann schließt sich prompt die<br />

Schranke, die Sie mit Ihrem Ticket gerade<br />

geöffnet haben! Ungefähr vier Kilometer<br />

beträgt die Talstraße bis zum Weiler Rohrmoos.<br />

Die langgezogene Steigung bis dahin<br />

bringt manchen Radfahrer heig zum<br />

Schnaufen. Linker Hand ragen beeindruckende<br />

Felswände auf, darunter gen Nor-<br />

Im Rohrmoostal haben Wanderer die Qual<br />

der Wahl: Bei den vielen Routen fällt es schwer,<br />

sich für eine zu entscheiden<br />

Fotos: Thomas Niehörster<br />

den die »Rote Wand«. Die rechte Fahrseite<br />

ist mit Bäumen gesäumt. Bald weitet sich<br />

das Tal <strong>und</strong> macht Platz für Weiden.<br />

Der Weiler Rohrmoos<br />

<strong>und</strong> das Berggasthaus<br />

Gerade eine Handvoll Häuser bilden am<br />

Ende der Mautstraße den Weiler Rohrmoos.<br />

Sie sind mehr oder weniger um einen<br />

großen Parkplatz gruppiert. Hier ist<br />

auch Schluss fürs Auto, da alle anderen<br />

Wege für den PKW gesperrt sind. Ausgestiegen<br />

fällt gleich die Kapelle St. Anna ins<br />

Auge. Sie ist die älteste Holzkirche<br />

Deutschlands <strong>und</strong> wurde 1586 errichtet.<br />

Mit ihrem reich bemalten Flügelaltar <strong>und</strong><br />

den zahlreichen, heute noch vollständig<br />

erhaltenen Fresken an den Wänden <strong>und</strong><br />

Decken, ist die kleine Kapelle ein Juwel<br />

aus der Spätrenaissance. Ein paar Jahre älter<br />

ist vis-à-vis das Berggasthaus Rohrmoos<br />

aus der ersten Häle des 16. Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />

Es wird seit einem halben Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

von der Familie Friedrichs geleitet.<br />

Gemütlichkeit <strong>und</strong> Geselligkeit zeichnen<br />

das Berggasthaus aus. Mit Herzlichkeit<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


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Nur eine Handvoll<br />

Häuser stehen im<br />

Rohrmoostal – die<br />

wichtigsten sind der<br />

Berggasthof (links)<br />

<strong>und</strong> die St. Anna<br />

Kapelle (rechts)<br />

Herein in die gute<br />

Stube: Die Inhaberin<br />

des Berggasthofes,<br />

Mira Friedrichs<br />

<strong>und</strong> einem offenen Lächeln begrüßt Inhaberin<br />

Mira Friedrichs jeden Gast. Viele<br />

von ihnen, auch aus dem Ausland, kommen<br />

seit Jahren immer wieder, um auf<br />

1070 Metern Höhe vom Alltagsstress Abstand<br />

zu gewinnen.<br />

Der urgemütliche Gastraum mit altem Interieur<br />

<strong>und</strong> eine Speisekarte, die mit saisonalen<br />

Gerichten <strong>und</strong> Spezialitäten wie<br />

der Rohrmooser Gams aufwartet, tragen<br />

dazu bei, sich r<strong>und</strong>um wohlzufühlen. Im<br />

Sommer lässt es sich auf der Sonnenterrasse<br />

bei Kaffee <strong>und</strong> Kuchen wohl sein.<br />

Doch auch im Winter kommen die Gäste<br />

gerne zum Langlaufen wieder, denn im<br />

Rohrmoostal liegt der Schnee lange.<br />

Wandern im<br />

Naturschutzgebiet<br />

»Dein Freiraum. Mein Lebensraum.« – Die<br />

Aufforderung der Kampagne des Naturparks<br />

Nagelfluhkette gilt auch im Naturschutzgebiet<br />

Rohrmoos. Viele Touren, die<br />

man von Rohrmoos aus gehen kann, führen<br />

an Wald-Wild-Schongebieten entlang.<br />

Sie sind Lebensraum von Auerhahn, Birkhuhn<br />

<strong>und</strong> Gämsen. Daher sollte Rücksicht<br />

genommen werden. Die Touren beginnen<br />

am Berggasthof <strong>und</strong> dauern zwischen einer<br />

<strong>und</strong> zweieinhalb St<strong>und</strong>en. Nach Auskun<br />

vor Ort sind die Ziele auch mit dem<br />

Kinderwagen erreichbar, wenn man denn<br />

gut schieben kann. Für Fahrradfahrer besonders<br />

zu empfehlen ist die etwa 15 Kilometer<br />

lange Strecke auf der gut ausgebauten<br />

Versorgungsstraße von Rohrmoos<br />

gen Westen über Hirschg<strong>und</strong> nach Sibratsgfäll<br />

im Nachbarland Österreich. Dort<br />

blinkt bei gutem Wetter sogar der Bodensee<br />

herüber. omas Niehörster<br />

wildfang-design.net<br />

Das Freilichtmuseum<br />

für Schwaben <strong>und</strong> das Allgäu<br />

www.bauernhofmuseum.de<br />

Museumstraße 8 | 87758 Kronburg-Illerbeuren | Tel. (0 83 94) 14 55<br />

Käsereiführungen • Kässtüble<br />

Ladenverkauf • Käseversand<br />

Steibinger Eis<br />

Montag–Donnerstag:<br />

7.30 – 11.30 Uhr<br />

16.00 – 19.00 Uhr<br />

Freitag – Samstag:<br />

7.30 – 11.30 Uhr<br />

1 5 . 0 0 – 1 9 . 0 0 U h r<br />

Sonntag, Feiertage:<br />

1 5 . 0 0 – 1 9 . 0 0 U h r<br />

2. Nov.-23. Dez.:<br />

7.30 – 11.30 Uhr<br />

1 7 . 0 0 – 1 9 . 0 0 U h r<br />

Im Dorf 12 • 87534<br />

Oberstaufen-Steibis<br />

Tel. 08386-8156<br />

berg-kaese.de<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 83


Titelthema<br />

Des Allgäus schöne Schlösser<br />

errschaszeiten<br />

Keine Frage, das Märchenschloss Neuschwanstein sitzt in der Allgäuer<br />

Schlosslandscha wie die Kerze auf der Torte. Dabei werden andere Herrschasgebäude,<br />

die die Region zu bieten hat, o zu Unrecht in den Schatten<br />

gerückt. Wir beleuchten die schönen Schlösser im Allgäu.<br />

84<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


<strong>wandern</strong> & genießen 85


Titelthema<br />

Füssen<br />

Hohes Schloss<br />

Foto: Touristinfo Füssen (A. Hub/laif)<br />

Hohes Schloss Füssen<br />

Als einstige Sommerresidenz der Fürstbischöfe von Augsburg<br />

beherrscht das Hohe Schloss das Stadtbild Füssens. Der spätgotische<br />

Bau besticht mit seinen großen Architekturmalereien. Im<br />

Jahr 1291 begann der bayerische Herzog Ludwig der Strenge widerrechtlich<br />

mit dem Bau einer Burg. Der Augsburger Bischof<br />

erwirkte die Einstellung der Bauarbeiten, erwarb dann 1322 selbst<br />

den Schlossberg <strong>und</strong> ließ die unvollendete Burg zum Sitz eines<br />

Pflegamtes ausbauen. Zwischen 1489 <strong>und</strong> 1504 wurde das Gemäuer<br />

zu einem prächtigen Burgschloss erweitert. Heute wird<br />

das Hohe Schloss als Finanzamt <strong>und</strong> Museum genutzt. Vom<br />

Wehrgang aus, der über die Staatsgalerie zu erreichen ist, kann<br />

man den Torturm bis ins sechste Stockwerk <strong>und</strong> damit bis in das<br />

Türmerzimmer hinaufsteigen. Dort hat man den schönsten Blick<br />

über die Stadt <strong>und</strong> das Füssener Land. Die schnurgerade nach<br />

Norden fluchtende Straße lässt den Verlauf der alten Römerstrasse<br />

Via Claudia Augusta noch deutlich erahnen.<br />

Weitere Informationen unter www.stadt-fuessen.de<br />

Hohenschwangau<br />

Schloss<br />

Neuschwanstein<br />

Schloss<br />

Hohenschwangau<br />

Alpsee<br />

Drei-Schlösser-R<strong>und</strong>e<br />

Für die Wanderung auf den Spuren der bayerischen Könige <strong>und</strong><br />

Bischöfe braucht es eine gute Kondition. Dafür liegen so ziemlich<br />

alle Highlights der Füssener Schlosslandscha am Wegesrand:<br />

Es geht von der Tourist-Info zum Museum der bayerischen Könige<br />

<strong>und</strong> den Märchenschlössern Neuschwanstein <strong>und</strong> Hohenschwangau<br />

<strong>und</strong> von dort zum Hohen Schloss in Füssen.<br />

Start: Tourist Information Füssen<br />

Länge & Dauer: 15 Kilometer, ca. 5 St<strong>und</strong>en<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel (770 Meter Höhendifferenz)<br />

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Wir sind dann mal draußen!<br />

Das Lesepaket exklusiv für alle Outdoor-Begeisterten<br />

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86<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Weizern<br />

Weizern<br />

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Schloss zu Hopferau<br />

Das Schloss zu Hopferau steht für ein typisches Allgäuer Merkmal:<br />

ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Tradition <strong>und</strong> Innovation.<br />

Das neugotische Schloss mit dem dreigeschossigen<br />

Anbau steht im Herzen der Gemeinde Hopferau, genau in der<br />

Ortsmitte. Von den Rittern von Freyberg-Eisenberg im Jahr 1468<br />

als Jagdschloss erbaut, zog es immer schon kreative Köpfe an:<br />

Konrad Zuse, der Erfinder des Computers, hat hier gelebt <strong>und</strong><br />

geforscht. Heute finden Besucher in den 550-jährigen Mauern<br />

ein Veranstaltungshaus <strong>und</strong> Hotel mit Restaurant, Bar <strong>und</strong><br />

Schlossbiergarten. Obwohl es seit 1803 in Privatbesitz ist, kann<br />

das Schloss auf Anfrage kostenlos besichtigt werden. Nach der<br />

Schlossführung sollte man sich noch ein wenig im umliegenden<br />

Hopferau umsehen. Ein Tipp für Käseliebhaber ist die Schaukäserei<br />

Lehern. Diese gibt einen direkten Einblick in die Produktion<br />

der goldenen Spezialität.<br />

Weitere Informationen unter www.schloss-hopferau.com<br />

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Fotos Schloss zu Hopferau (BERA GmbH)<br />

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R<strong>und</strong>weg um Hopferau<br />

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Pröbstenerstraße<br />

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Am Kreuzacker<br />

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Bürgermeister-Anton-Lindner-Straße<br />

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Mariahilferstraße<br />

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Bürgermeister-Anton-Li ndner-Straße<br />

Die bis auf zwei leichte Anstiege weitgehend ebene R<strong>und</strong>e führt<br />

über freie Feldflur r<strong>und</strong> um Hopferau. Sie bietet zahlreiche Perspektiven<br />

auf den Ort mit Schloss- <strong>und</strong> Kirchenensemble, aber<br />

auch auf die nahe Bergkulisse.<br />

Start: Schloss zu Hopferau<br />

Länge & Dauer: 4,8 Kilometer, ca. 1,5 St<strong>und</strong>en<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

ä<br />

Mariahilferweg<br />

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Am Voge<br />

Am Vogelherd<br />

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Am Herrenbichl<br />

Schloss<br />

zu Hopferau<br />

Hauptstraße<br />

Hauptstraße<br />

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Alpenblickstraße<br />

Saloberweg<br />

Falkensteinstraße<br />

Falkensteinstraße<br />

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Sonnenstraße<br />

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Lehern<br />

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Hopfenerstraße<br />

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Wanderweg 157<br />

anderweg eg 15<br />

157<br />

Hopfenerstraß<br />

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So abwechslungsreich wie das Allgäu selbst sind die frischen<br />

Zutaten unserer – vom RegioSchmecker ausgezeichneten –<br />

regionalen Kräuter-Landküche: Regionales Biorindfleisch<br />

<strong>und</strong> Biokäse, Biomilcheis, Lindauer Bodenseefelchen oder<br />

knackiges Gemüse von der Insel Reichenau sind die Basis<br />

für echte Slow Food Küche.<br />

Neu: Panorama-Lounge Pool <strong>und</strong> Wildkräuterzimmer<br />

Natur-Landhaus Krone · Familie Übelhör<br />

Kirchweg 2 · 88167 Maierhöfen im Allgäu<br />

Tel. 0 83 83 / 254 · info@naturlandhaus-krone.de<br />

www.naturlandhaus-krone.de<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 87


Nord<br />

Weg<br />

Raupolzer Weg<br />

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Raup<br />

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Nußbaumstraße<br />

Hohes Schloss Grönenbach<br />

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Am W<br />

Am W<br />

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Mühlbachstraße<br />

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Untere Mühle<br />

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Obere Mühle<br />

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Waldstraße<br />

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Am Kreutstein<br />

Nordweg<br />

Nordweg<br />

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Raupolzer Weg<br />

Bad Grönenbach<br />

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Sedelmayerstraße<br />

Lilienweg<br />

Lilien<br />

Gerberstraße<br />

Postweg Postweg<br />

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Breslauer Straße<br />

lauer Str<br />

Bresla lau<br />

Bre<br />

In der Krottenlache<br />

In der Krottenlache<br />

Fuggerstraße<br />

Fugger<br />

Berliner Straße<br />

Berliner r S<br />

Straße<br />

Memelstraße<br />

Sude<br />

Sudetenstraß<br />

Sudetenstraße<br />

Das Wahrzeichen Bad Grönenbachs begrüßt seine Besucher von<br />

weitem. An der Stelle einer vorgeschichtlichen Fliehburg wurde<br />

auf einem großen Nagefluhfelsen im 12. Jahrh<strong>und</strong>ert das Hohe<br />

Schloss errichtet <strong>und</strong> im Verlauf einiger Besitzerwechsel mehrfach<br />

um- <strong>und</strong> ausgebaut. Seit 1996 ist es im Besitz der Marktgemeinde.<br />

Seither werden das Schloss <strong>und</strong> der Schlossgraben für Ausstellungen,<br />

Konzerte, Vorträge, Feste <strong>und</strong> Trauungen genutzt. Unter<br />

dem Motto »Kunst im Schloss« findet in den Sommermonaten<br />

eine große Ausstellung statt. Der ehemalige Klostergarten neben<br />

dem Hohen Schloss wurde im Jahr 1998 zum Kreislehrgarten<br />

umgestaltet <strong>und</strong> ist ein beliebtes Ausflugsziel. Für große <strong>und</strong><br />

auch kleine Besucher besonders interessant sind die regelmäßigen<br />

öffentlichen Führungen. Hier hat sich die Marktgemeinde ein<br />

abwechslungsreiches Angebot einfallen lassen: Neben den »normalen«<br />

Schlossführungen gibt es eine extra für die kleinsten<br />

Ritter <strong>und</strong> Burgfräulein, einen musikalischen R<strong>und</strong>gang sowie<br />

eine Nachtwächterführung.<br />

Weitere Informationen unter www.tourismus.bad-groenenbach.de<br />

Blumenwanderung<br />

um Bad Grönenbach<br />

Obere Waldstraße<br />

Obere Waldstraße<br />

Pap<br />

eimerstraße<br />

Pappenheimerstraße<br />

eimerstr<br />

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Schlossweg<br />

Blumenstraße<br />

Blumen<br />

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Bergstraße<br />

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Vogelsang<br />

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Sonnenstraße<br />

Sonnenstraße<br />

Stiftsberg<br />

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Kemptener Straße<br />

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Nußbaumst<br />

Nußbaumstraße<br />

Nußbaumstraße<br />

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Mozartstraße<br />

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Josef-Hay<br />

Zwischen Blumenwiesen <strong>und</strong> Obstbäumen beginnt am Schlossberg<br />

unterhalb des Kreislehrgartens der Naturerlebnisweg »Bad<br />

Grönenbach blüht auf«. Der Weg verbindet Streuobstwiesen,<br />

Kräutergärten <strong>und</strong> Gehölze <strong>und</strong> ist von Frühjahr bis Herbst ein<br />

Erlebnis für Jung <strong>und</strong> Alt.<br />

Start: unterhalb vom Schloss<br />

Länge & Dauer: 10 Kilometer, ca. 3,5 St<strong>und</strong>en<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Grönenbacher Wald<br />

Fotos:Gästeinfo Bad Grönenbach (A. Mehmel, M. Schell)<br />

Das Schloss in Bad Grönenbach kann man am besten bei einem Stadtspaziergang<br />

besichtigen. Eine Blumenwanderung führt durch den Kreislehrgarten<br />

88<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Wa<br />

Foto: Stadt Leutkirch (R.Rasemann)<br />

Wachbühl<br />

(791)<br />

Schloss Zeil<br />

Unterzeil<br />

Schloss Zeil<br />

Weithin sichtbar steht das Schloss Zeil (auch Titelbild) auf einem<br />

bewaldeten Hügel bei Leutkirch. Dort residierten vor mehr als<br />

800 Jahren die Herren des Landes. Im vollen Namen heißt es<br />

»Schloss der Fürsten von Waldburg zu Zeil <strong>und</strong> Trauchtenburg«.<br />

Das fast r<strong>und</strong>um dreigeschossige Schloss ist symmetrisch angeordnet<br />

<strong>und</strong> hat 25 Meter hohe Türme. Es ist umgeben von einem<br />

gepflegten Schlossgarten im Stil der Renaissance. Die Innenräume<br />

können leider nicht besichtigt werden, sind sie doch nach wie<br />

vor von der Fürstenfamilie bewohnt. Der weitläufige Garten <strong>und</strong><br />

die Schlosshöfe sowie die Pfarrkirche Schloss Zeil sind jedoch<br />

für die Öffentlichkeit zugänglich <strong>und</strong> lohnen einen Ausflug. Von<br />

der Aussichtsplattform bietet sich ein Panoramablick auf die<br />

Alpen. Der fürstliche Sitz ist nie durch Kriege oder Belagerungen<br />

in Mitleidenscha gezogen worden. Er ist als Ensemble komplett<br />

erhalten <strong>und</strong> mustergültig restauriert.<br />

Weitere Informationen unter www.schlosszeil.de<br />

Von Leutkirch zum Schloss Zeil<br />

Leutkirch<br />

Die Aussichtsplattform der Schlossanlage ist das Ziel dieser R<strong>und</strong>wanderung<br />

um Leutkirch. Durch die Leutkircher Heide <strong>und</strong> den<br />

Brunnentobel geht es zum markanten Schloss Zeil <strong>und</strong> seiner<br />

Kirche.<br />

Start: Leutkirch (Bahnhof)<br />

Länge & Dauer: 16,5 Kilometer, ca. 5 St<strong>und</strong>en<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel (ca. 200 Meter Höhendifferenz)<br />

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Vom 01. Juni bis 31. Oktober<br />

buchbar für 4 oder 10 Tage.<br />

Einmal zahlen <strong>und</strong> jede Menge<br />

Leistungen nutzen.<br />

• Alpsee-Coaster - Ganzjahresrodelbahn<br />

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• div. Freibäder<br />

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<strong>wandern</strong> & genießen 89


Kultur<br />

Im Rhythmus der alten Zeit<br />

Ein Ausflug mit<br />

Volldampf<br />

Eisenbahn-Nostalgie ist bei Einheimischen <strong>und</strong> Gästen<br />

hoch im Kurs – auch in Vorarlberg. Auf einer romantischen<br />

Kurzstrecke im Hinteren Bregenzerwald damp <strong>und</strong> faucht<br />

das Wälderbähnle entlang der Bregenzerach.<br />

Bregenz <strong>und</strong> der östlich davon gelegene<br />

Bregenzerwald sind durch<br />

markante Höhenzüge voneinander<br />

getrennt. Bereits um das Jahr 1900 versuchten<br />

Eisenbahn-Pioniere diese Trennung<br />

zu überwinden. Sie erdachten <strong>und</strong><br />

bauten eine Schmalspur-Bahn (Spur 760<br />

Milli meter) von Bezau im Bregenzerwald<br />

nach Bregenz: 35 Kilometer lang. Die Strecke<br />

verlief teilweise entlang der wildromantischen<br />

Bregenzerach. 1902 wurde die<br />

Strecke eröffnet, an der tausend Wanderarbeiter<br />

aus dem Trentino <strong>und</strong> anderen<br />

Alpenregionen gebaut hatten.<br />

Geröll polterte<br />

auf die Gleise<br />

90<br />

Allerdings war der Bahnstrecke, die<br />

schnell den liebevollen Namen Wälder -<br />

bähnle bekommen hatte, kein Glück beschert.<br />

Die Natur war stärker. Immer wieder<br />

verschütteten Murenabgänge <strong>und</strong><br />

Steinschläge die Schienen. Lange dümpelte<br />

das Wälder bähnle mehr oder weniger<br />

erfolglos vor sich hin. Bis ins Jahr 1980<br />

zuckelten die Züge von Bezau nach Bregenz<br />

<strong>und</strong> zurück. Am 14. Juli zeichnete<br />

sich ein Ende mit Schrecken ab. Ein riesiger<br />

Felsbrocken mit mehreren tausend<br />

Kubikmetern donnerte auf die Gleise. Erneut<br />

wurde die Strecke geräumt – aber<br />

1983 ertönte zunächst der letzte Pfiff des<br />

Zugbegleiters.<br />

Das Ende <strong>und</strong><br />

ein Neuanfang<br />

Wie bei anderen Schmalspurbahnen gab<br />

es auch in Vorarlberg schon kurz nach<br />

dem Ende Anzeichen für einen Neuanfang.<br />

Da gab es doch noch die Gleisstrecke<br />

von Bezau nach Schwarzenberg. Etwas<br />

mehr als sechs Kilometer lang, in faszinierender<br />

Landscha gelegen, mit einem<br />

technisch sehr interessanten Brückenbauwerk.<br />

1985 trafen sich 23 Bahnfre<strong>und</strong>e im<br />

Hotel Gams in Bezau <strong>und</strong> gründeten den<br />

Verein Bregenzerwaldbahn-Museumsbahn.<br />

Das war die Geburtsst<strong>und</strong>e eines<br />

liebenswerten Kleinodes, das heute viele<br />

Besucher anzieht. Über die Jahre richteten<br />

die Vereinsmitglieder historische Eisenbahnwagen<br />

her, restaurierten Bahnanlagen,<br />

beschafften <strong>und</strong> pflegten Dampf<strong>und</strong><br />

Diesellokomotiven <strong>und</strong> hielten die<br />

Strecke in Schuss. Zwei historische<br />

Dampfloks, die U 25 Bezau (Baujahr<br />

1902) <strong>und</strong> die Uh 102 (Baujahr 1931), sowie<br />

die Dieselloks D3 (Baujahr 1937),<br />

Hilde (Baujahr 1943), Margreth (Baujahr<br />

1961) <strong>und</strong> die Diesellok D4 nennt der<br />

Verein heute sein Eigentum.<br />

Vorfahrt für<br />

den Dampfzug<br />

Von Mai bis Anfang Oktober fahren die<br />

historischen Dampf- <strong>und</strong> Dieselloks mit<br />

ebenso alten Waggons zwischen Bezau<br />

<strong>und</strong> Schwarzenbach-Bersbuch. Durch<br />

Wiesen <strong>und</strong> Waldstücke manchmal ge-<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


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INTERNATIONALE KÜCHE<br />

Unmittelbar neben der Kartause finden Sie bei uns<br />

jugoslawische, italienische <strong>und</strong> deutsche Spezialitäten.<br />

Busse sind herzlich Willkommen!<br />

Parkmöglichkeiten stehen vor dem Haus zur Verfügung.<br />

Wir bitten fre<strong>und</strong>lich um vorherige Anmeldung.<br />

Unsere Öffnungszeiten:<br />

täglich von 11.30-14.00 Uhr <strong>und</strong> 17.00-22.00 Uhr<br />

Mittwoch Ruhetag<br />

Info: An den beiden Endhaltepunkten<br />

findet der Fahrgast Informationen über<br />

zahlreiche Wandertouren <strong>und</strong> Rad -<br />

wege, die er in Kombination mit dem<br />

Wälder bähnle zu einem Ausflug oder<br />

auch zu mehreren erlebnisreichen Urlaubstagen<br />

mit diversen Bergbahnfahrten<br />

verbinden kann.<br />

Foto: Archiv EDITION ALLGÄU<br />

Rat <strong>und</strong> Tat bekommt man bei dem<br />

Tourismusbüro Schwarzenberg<br />

(www.schwarzenberg.at) oder<br />

bei der Bezau-Tourismus<br />

(www.bezau-bregenzerwald.com).<br />

An der Kartause 2 | 87740 Buxheim | Tel. 0 83 31 / 72 69 0<br />

www.gasthaus-sonne.net<br />

mächlich direkt am Ufer der Bregenzerach,<br />

manchmal ruckelnd entlang der Bregenzerwaldstraße<br />

mit Blick auf die dahin<br />

hastenden Autos. Die dann aber kurz vor<br />

dem Bahnhof in Bersbuch doch den Kürzeren<br />

ziehen – denn da quert das Wälderbähnle<br />

die Straße. Ein Mitarbeiter der<br />

Bahn steht mitten auf der Straße <strong>und</strong> fordert<br />

mit der Kelle deutlich »Halt!«. Vorfahrt<br />

hat dann der Zug, der pfeifend vorbeirattert,<br />

fröhlich winkende Menschen<br />

in den Waggons, die ein wenig schadenfroh<br />

auf den Zwangshalt der Autos hinuntersehen.<br />

Bei aller Bahn-Nostalgie geht aber die Entwicklung<br />

auch nicht am Wälderbähnle<br />

vorbei. In der Gründerzeit hätte doch<br />

kaum jemand an die Beförderung Behinderter<br />

gedacht. Heute ist das kein Problem<br />

mehr. Behinderte können barrierefrei in<br />

den Zug gelangen. Die aktuellen Sicherheitsbestimmungen<br />

gelten halt auch für<br />

die teilweise über h<strong>und</strong>ert Jahre alten Lokomotiven.<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 91


Kultur<br />

Neun Kehren <strong>und</strong> 105 Kurven<br />

roßer otorort<br />

auf dem Jochpass<br />

Es ist ein Muss für jeden Oldtimer-Fan <strong>und</strong> fester Bestandteil der jährlichen Veranstaltungen<br />

in Bad Hindelang: das Jochpass-Memorial. Dieses Jahr geht es in seine 20. R<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> begeistert mit atemberaubend schönen Autos vor einer fantastischen Bergkulisse.<br />

Hier kommen nicht nur die über 200 Fahrer auf ihre Kosten, sondern auch die Zuschauer.<br />

Der Jochpass <strong>und</strong> der Motorsport<br />

haben eine längere gemeinsame<br />

Geschichte. Schon beim ersten<br />

Start 1924 war das »Oberjochrennen« mit<br />

seinerzeit 30.000 Besuchern ein Erfolg<br />

<strong>und</strong> ist heute, nach dem Wiederaufleben<br />

1999 in Form einer Gleichmäßigkeitsprüfung,<br />

eine feste Größe im Oldtimer-Veranstaltungskalender.<br />

Dabei ist der Jochpass<br />

zwischen Bad Hindelang <strong>und</strong> Oberjoch<br />

nicht nur die höchstgelegene deutsche<br />

B<strong>und</strong>esstraße, sondern auch die kurvenreichste<br />

Pass-Straße der Republik. Auf<br />

92<br />

Nicht verpassen:<br />

Am Freitag vor dem Jochpass Memorial<br />

wird die Historic Rallye durch das Allgäu<br />

mit Abstechern nach Österreich ausgefahren.<br />

Bei der Rallye müssen die Teilnehmer<br />

mit Hilfe eines Roadbooks (Streckenbeschreibung<br />

in Form einer Tabelle)<br />

einer Länge von knapp sechseinhalb Kilometern<br />

hat sie einen Höhenunterschied<br />

von 400 Metern, der mit 105 Kurven überw<strong>und</strong>en<br />

wird.<br />

Die Strecke<br />

verlangt viel Kraft<br />

Dieser Herausforderung stellen sich die<br />

Teilnehmer des Jochpass Memorials. Bei<br />

dem Gleichmäßigkeitsrennen, kommt es<br />

in erster Linie nicht auf die Geschwindigkeit<br />

an.<br />

den richtigen Weg finden. Das wird<br />

durch Durchfahrtskontrollen <strong>und</strong> Prüfungen<br />

kontrolliert. Nach r<strong>und</strong> 200 Kilometern<br />

werden die Fahrer nach einer<br />

Vorfahrt in Wertach wieder in Hindelang<br />

begrüßt.<br />

Die Fahrer geben vor dem Start eine Zeit<br />

vor, in der sie die Bergstrecke bewältigen<br />

wollen. Dazu haben sie über mehrere<br />

Läufe die Gelegenheit. Wer am Ende am<br />

nächsten an seiner Zeit ist, gewinnt. Dabei<br />

ist die Bewältigung der Strecke eine<br />

enorme Herausforderung, da die Oldtimer<br />

keine Servolenkung haben. Den Kurven,<br />

fast allesamt Spitzkehren, die weniger mit<br />

dem Lenkrad als mit dem Gaspedal genommen<br />

werden müssen, folgen nach ein<br />

paar h<strong>und</strong>ert Metern Vollgasfahrt geradeaus<br />

die nächsten Kurvenkombinationen.<br />

Fast auf dem Gipfel führen hinter der<br />

»Kanzel« noch zwei Kilometer zügige<br />

Fahrt bis zum Ziel in Oberjoch. Fredy<br />

Amweg, 1948 in der Schweiz geboren, hält<br />

seit 1986 den Streckenrekord mit 3:08:26<br />

Minuten in einem Martini BMW Formel<br />

2. Bis heute beißen sich die Teilnehmer<br />

des Rennens an der Zeit die Zähne aus,<br />

wenn sie jeweils am Samstag <strong>und</strong> Sonntag<br />

um 8.30 Uhr an den Start gehen.<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Oldtimer<br />

hautnah erleben<br />

Und auch die zahlreichen Zuschauer fiebern<br />

mit: Sie können das Rennen in extra<br />

ausgewiesenen Bereichen fast auf dem<br />

gesamten Pass verfolgen.<br />

Besonders spannend ist die Strecke direkt<br />

nach dem Start auf der Jochstraße, die ansteigend<br />

r<strong>und</strong> 500 Meter geradeaus führt.<br />

Denn nur hier ist das Überholen von anderen<br />

Teilnehmern möglich. Für gewöhnlich<br />

starten die Teilnehmer einzeln. Um<br />

aber den Blutdruck zu erhöhen, lässt Starterin<br />

Marlene Brutscher, die mit ihrem<br />

Unternehmen mb-events das Rennen organisiert,<br />

auch einmal einen Pulk Porsches<br />

oder Motorräder auf einmal starten.<br />

Doch nicht nur beim Rennen können die<br />

Besucher die Oldtimer bestaunen: Zwischen<br />

den einzelnen Läufen werden die<br />

Autos am Hindelanger Busbahnhof oder<br />

auf dem Parkplatz auf dem Oberjoch abgestellt.<br />

Hier lädt dann glänzender Chrom<br />

an den Stoßstangen, blinkendes Messing<br />

Fotos: Thomas Niehörster, mb-veranstaltungen<br />

an den Armaturen <strong>und</strong> brillant gepflegtes<br />

Blech zum Staunen ein. Lagonda, Alvis,<br />

Riley sind die Autonamen, bei denen die<br />

Augen der Fans leuchten. Die Ältesten<br />

stammen aus den 1930er-Jahren. Ebenfalls<br />

aus dieser Zeit kommen die frühen Modelle<br />

von Jaguar, Bentley oder MG. Kein<br />

Auto oder eines der r<strong>und</strong> 50 Motorräder<br />

<strong>und</strong> Motorradgespanne ist jünger als 25<br />

Jahre. Vertreten sind auch Oldtimer der<br />

bekannten Marken wie Mercedes, Porsche,<br />

Volvo, Austin Healey, Alfa <strong>und</strong><br />

BMW. In einer Extraklasse fahren getunte<br />

Marlene Brutscher,<br />

die das Rennen mit<br />

ihrem Unternehmen<br />

mb-veranstaltungen<br />

organisiert, schwingt<br />

selbst die Startflagge<br />

Oldtimer: darunter ein Opel Kadett mit<br />

200 PS, ein Porsche 911 Turbo mit 300<br />

PS, ein BMW 528i E12 mit 230 PS, ein<br />

Ford Escort mit 200 PS <strong>und</strong> etliche Fahrzeuge<br />

der Formel Vau.<br />

Passend zu jedem Jochpass Memorial erscheint<br />

eine Begleitbroschüre, in der alle<br />

beteiligten Fahrzeuge <strong>und</strong> Motorräder abgebildet<br />

sind. Vor allem für die kleinen<br />

Besucher ist es seit Jahren ein beliebter<br />

Sport, sich dazu die passenden Autogramme<br />

der Fahrerinnen <strong>und</strong> Fahrer geben<br />

zu lassen. omas Niehörster<br />

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Entspannt, unkompliziert, naturnah:<br />

Urlaub auf dem Bauernhof<br />

Sagrüne, san gewellte Hügel, glasklare Bergseen <strong>und</strong> ein atemberaubendes Alpenpanorama<br />

Ob Jung oder Alt, leicht oder anspruchsvoll, für Familien mit Kindern, sportlich Ambionierte<br />

oder Genusswanderer – im Allgäu kommt jeder auf seine Kosten. Wer das verbinden möchte<br />

mit einem ländlichen Urlaubsdomizil, der ist auf einem unserer »Mir Allgäuer«‐Bauernhöfe/<br />

Landhöfe spezialisiert auf Natur‐ <strong>und</strong> Akvurlauber goldrichg.<br />

Graskatalog<br />

www.mir‐allgaeuer.de<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 93


Kultur<br />

Die Südsee-Sammlung Obergünzburg<br />

Ozeanien<br />

im Allgäu<br />

Die Allgäuer Museenlandscha wartet mit unterschiedlichsten emen auf,<br />

darunter Kollektionen historischer Exponate, von Liebhabern zusammengetragene<br />

Sammlungen oder örtliche Heimatmuseen. Doch nur eine Ausstellung im<br />

Ostallgäu sprengt die Grenzen der Region <strong>und</strong> gibt Einblick in eine ferne Welt.<br />

Er war ein Allgäuer <strong>und</strong> Kapitän –<br />

Karl Nauer brachte seine exotischen F<strong>und</strong>e vom<br />

anderen Ende der Welt in seine Heimat<br />

94<br />

Es war im Sommer 1885, als der<br />

zehnjährige Karl Nauer mit seinem<br />

Vater, einem Seifen- <strong>und</strong> Sodafabrikanten<br />

aus Obergünzburg, seine Tante<br />

am Bodensee besuchte. In Lindau angekommen,<br />

war Karl plötzlich verschw<strong>und</strong>en.<br />

Als man ihn an den Landungsbrücken<br />

wiederfand, war er in den Anblick<br />

eines bayerischen Dampfer-Kapitäns versunken,<br />

der in seiner blauen, goldbesetzten<br />

Uniform auf der Kommandobrücke eines<br />

schneeweißen Bodenseedampfers stand.<br />

Gut 20 Jahre später war der Allgäuer Seifensiedersohn<br />

selber Kapitän – auf einem<br />

Liniendampfer des Norddeutschen Lloyd.<br />

Entdecker<br />

am Ende der Welt<br />

Kapitän Nauer befehligte eines der Schiffe,<br />

die in der Kolonie Deutsch-Neuguinea im<br />

westlichen Pazifik verkehrten. Der Norddeutsche<br />

Llyod in Bremen war eines der<br />

bedeutendsten deutschen Schifffahrtsunternehmen<br />

des späten 19. <strong>und</strong> frühen 20.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts. Im Jahr 1903 überführte<br />

Karl Nauer für das Unternehmen als zweiter<br />

Offizier die Gouverneursyacht »Seestern«<br />

in die deutsche Südsee. Drei Jahre<br />

später erhielt er auf der »Sumatra«, einem<br />

Küstendampfer, sein erstes Kapitänskommando.<br />

Dieses wurde vor allem für den<br />

Transport von Kopra – getrocknetes Kernfleisch<br />

von Kokosnüssen – von den Inseln<br />

im Bismarck-Archipel <strong>und</strong> den nördlichen<br />

Salomonen eingesetzt.<br />

In seinen Jahren in der deutschen Südsee<br />

sammelte Nauer Ethnografika für das<br />

Überseemuseum Bremen, wie Boote <strong>und</strong><br />

große Masken der einheimischen Bevölkerung.<br />

Exkursionen führten ihn auch ins<br />

Landesinnere. Für eine gemeinsame Forschungsreise<br />

mit dem Bremer Zoologen<br />

Ludwig Cohn ließ sich Nauer vom Norddeutschen<br />

Lloyd sogar einige Monate beurlauben.<br />

Von Cohn erlernte er das Präparieren<br />

von Vögeln. Von dem Allgäuer<br />

gesammelte Objekte befinden sich heute<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Fotos: Fotografie Klein & Schneider, Thomas Niehörster, Südsee-Sammlung Obergünzburg<br />

Die modern gestaltete <strong>und</strong> in den Farben Rot,<br />

Schwarz <strong>und</strong> Silberweiß gehaltene Südsee-Sammlung<br />

hebt sich nicht nur optisch sehr vom daneben<br />

stehenden Heimatmuseum Obergünzburg ab<br />

Wie riesig so eine<br />

Riesenmuschel wirklich<br />

ist – davon können sich<br />

die Besucher im Museum<br />

selbst überzeugen<br />

Boote sind die Busse der<br />

Südsee: Deswegen darf<br />

ein Modell eines<br />

Wasserfahrzeuges,<br />

mit dem die<br />

Insulaner von Eiland<br />

zu Eiland fuhren, in der<br />

Ausstellung nicht fehlen<br />

Auch wenn es so aussieht –<br />

hier handelt es sich nicht um<br />

einen Affen. Es ist ein sogenanntes<br />

»Kokorra-Motiv«, das ein Geistwesen<br />

darstellt <strong>und</strong> das Logo<br />

der Südsee-Sammlung ist<br />

außerdem – neben Bremen – in ethnografischen<br />

Museen in München, Leipzig <strong>und</strong><br />

Stuttgart.<br />

Ein kurzer Ausflug<br />

auf’s Land<br />

Anfang 1913 kam Karl Nauer wohl aus ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Gründen <strong>und</strong> anlässlich<br />

des Todes seiner Mutter zurück nach<br />

Obergünzburg. Schon bald nach seiner<br />

Ankun überließ er seine Sammlung mit<br />

r<strong>und</strong> 1600 Exponaten der Gemeinde – im<br />

Gegenzug für die Ehrenbürgerwürde, die<br />

ihm verliehen wurde. Der Kapitän, dem<br />

man eine gewisse Eitelkeit <strong>und</strong> eine große<br />

Liebe zu Orden nachsagte, stellte für die<br />

Schenkung jedoch einige Bedingungen,<br />

die unter anderem die Präsentation der<br />

ausgestopen Vögel in Vitrinen betraf.<br />

Im Jahr 1920 kehrte Karl Nauer ins Allgäu<br />

zurück <strong>und</strong> versuchte sich vier Jahre lang<br />

in Probstried als Landwirt mit einem eigenen<br />

Hof. Allerdings wenig erfolgreich,<br />

denn er selbst schrieb einmal, dass diese<br />

Zeit katastrophal war. Dann bot sich die<br />

Chance, wieder für den Norddeutschen<br />

Llyod zu arbeiten, die er ergriff.<br />

So kam er nach dem Ende des 1. Weltkrieges<br />

auf der Südamerika-Linie in engen<br />

Kontakt mit Argentinien, heiratete dort<br />

<strong>und</strong> wurde Vater einer Tochter. Nauer, der<br />

sich weigerte, auf seinem Schiff die Hakenkreuzfahne<br />

zu hissen, wurde von seinem<br />

Arbeitgeber entlassen <strong>und</strong> floh nach<br />

Argentinien, wo er erfolgreicher Plantagenbesitzer<br />

wurde. Das erlaubte ihm, nach<br />

dem 2. Weltkrieg Obergünzburg zu besuchen.<br />

Jedoch blieb Argentinien seine<br />

Wahlheimat, wo Kapitän »Carlos« Nauer<br />

im Jahr 1962 in der Stadt Eldorado starb<br />

<strong>und</strong> dort auch begraben liegt.<br />

Hort für exotische<br />

Exponate<br />

Fast 50 Jahre nach seinem Tod eröffnete<br />

2009 im historischen Zentrum Obergünzburgs,<br />

direkt neben dem Historischen Museum,<br />

das Haus für die Südseesammlung<br />

Karl Nauers. Die Baukosten betrugen 1,1<br />

Millionen Euro. Das Haus verfügt über einen<br />

Keller <strong>und</strong> zwei Etagen, die ineinander<br />

überlaufen <strong>und</strong> durch einen Fahrstuhl<br />

auch für Gehbehinderte oder Rollstuhlfahrer<br />

zugänglich sind.<br />

Auf dem R<strong>und</strong>gang durch das Südseemuseum<br />

wird der Besucher von einer geheimnisvollen,<br />

ein wenig furchteinflößenden<br />

Tatanua-Tanzmaske empfangen. Das<br />

nächste Ausstellungsstück, ein Paddel,<br />

trägt ein schwarz-rot-weißes Symbol, das<br />

auch als Logo des Museums dient. Es ist<br />

das »Kokorra«-Motiv, das sich nur auf ä<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 95


Kultur<br />

Foto: Peter Roth/Südsee-Sammlung Obergünzburg<br />

Dieses traditionelle Südseehaus<br />

wurde komplett mit<br />

dem gesamten Haus rat von<br />

der Insel Süd-Pentecost nach<br />

Obergünzburg geschafft<br />

Kapitän Nauer fotografierte<br />

auch: Hier saß vermutlich Bischof<br />

Louis Couppé MSC mit<br />

Zöglingen vor der Linse<br />

Hier schlagen die<br />

Herzen von Accessoire-Fre<strong>und</strong>en<br />

höher:<br />

gewebte Armreifen<br />

<strong>und</strong> anderer Schmuck<br />

können bestaunt,<br />

aber nicht anprobiert<br />

werden<br />

der Insel Buka <strong>und</strong> im Norden der Nachbarinsel<br />

Bougainville findet, die geografisch<br />

beide zum Archipel der Salomon-Inseln<br />

gehören. Es folgt eine riesige Muschel,<br />

die als Rohstofflieferant für allerlei Gebrauchsgüter<br />

diente, da den Insulanern<br />

kein Metall zur Verfügung stand. Dazu gehören<br />

neben Schmuck etwa Faustkeile<br />

oder Klingen für Hacken. Eindrucksvoll<br />

ist das »Kap Kap« von der Insel Neuirland:<br />

eine weiße, fast hauchdünne Scheibe, die<br />

nur hohe Würdenträger bei besonderen<br />

Anlässen tragen duren. In Vitrinen sind<br />

Muschelgeld, Kokosnuss-Schaber, Dolche<br />

mit Obsidian <strong>und</strong> Haifischrasseln ausgestellt.<br />

Das Exemplar eines Bootes lässt den<br />

Betrachter beim Gedanken erschauern,<br />

dass die Inselbewohner mit solch fragilen<br />

Gefährten nicht nur auf den Ozean hinausfuhren,<br />

sondern auch mit Rasseln<br />

Haie anlockten, um sie mit Schlingen <strong>und</strong><br />

Speeren zu erlegen. Mittels Stabkarten, die<br />

nur von Eingeweihten »gelesen« werden<br />

konnten, wurden ferne Ziele angesteuert,<br />

96<br />

ohne auf Riffe oder Untiefen aufzulaufen<br />

oder durch Strömungen abzudrien.<br />

Wie die Inselbewohner<br />

lebten<br />

Eine weitere Vitrine zeigt eine weibliche<br />

Figur mit sehr deutlich herausgearbeiteten<br />

Geschlechtsmerkmalen. Eine Ahnfrau als<br />

Beweis dafür, dass in der überwiegend von<br />

Männern beherrschten Welt Melanesiens<br />

durchaus auch Frauen als für nachfolgende<br />

Generationen wichtig <strong>und</strong> damit verehrungswürdig<br />

angesehen wurden. Eine weitere<br />

denkwürdige Figur ist ein »Uli« mit<br />

gefletschten Zähnen <strong>und</strong> engstehenden<br />

Augen. Sie trägt Brüste <strong>und</strong> einen Penis<br />

zugleich. Sie mahnt an den Zusammenhalt<br />

der Gruppe, die für jeden überlebenswichtig<br />

ist. Gesicht <strong>und</strong> Penis: »Sei da, wo nötig,<br />

Mann.« Brüste: »Sei da, wo nötig, Frau.<br />

Und unterscheide fein bei jeder Gelegenheit<br />

neu.« Dem Uli gegenüber steht eine<br />

sogenannte Malanggan-Figur, eine Seelen -<br />

urne. Regenhüte, Bekleidung aus Bast <strong>und</strong><br />

Geräte für den Haushalt r<strong>und</strong>en die Ausstellung<br />

ab.<br />

Höhepunkt der Ausstellung ist eine traditionelle<br />

Wohnhütte, die im Januar 2009 in<br />

Süd-Pentecost, einer Insel des Vanuata-<br />

Archipels, abgebaut <strong>und</strong> nach Obergünzburg<br />

verschi wurde. Dort bauten sie vier<br />

Männer aus Vanuatu gemeinsam mit<br />

Obergünzburgern wieder auf. Zusammen<br />

mit dem Haus kam der gesamte Hausrat<br />

mit ins Allgäu. Ein Palmwedel öffnet <strong>und</strong><br />

verschließt den Eingang. Die Pfosten werden<br />

außen von Schachtelhalmschwarten<br />

geschmückt <strong>und</strong> lassen »Kokorra«-Motive<br />

zur Geisterabwehr erkennen. Elemente der<br />

Bauweise des Südseehauses wurden bei<br />

der Gestaltung des Museums durch die<br />

Verwendung heimischer Hölzer aufgenommen,<br />

Pfarrstadel <strong>und</strong> Heimathaus<br />

spiegeln sich in der Verglasung, sodass die<br />

verschiedenen Gebäude miteinander in<br />

Beziehung treten.<br />

omas Niehörster/Claudia Schöwe<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Anzeige<br />

Tipp: Eine Übersicht über alle<br />

Veranstaltungen <strong>und</strong> Angebote<br />

findet sich auf der Homepage<br />

des Bauernhaus-Museums unter<br />

www.bauernhaus-museum.de<br />

Das Bauernhaus-Museum feiert sein 40. Jubiläumsjahr<br />

Im besten Schwabenalter<br />

In diesem Jahr darf das Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben in Wolfegg sein 40-jähriges Bestehen<br />

feiern <strong>und</strong> zugleich stolz auf seine dynamische <strong>und</strong> erfolgreiche Entwicklung zurückblicken:<br />

Vom einst kleinen Regionalmuseum hat es sich kontinuierlich zu einem attraktiven Ausflugsziel entwickelt.<br />

Anlässlich des 40-jährigen Bestehens lädt das Museum zu<br />

einem großen Jubiläumsfest ein: Drei Tage lang versammeln<br />

sich Handwerker, Aussteller, Ehrenamtliche, Musiker, Tänzer<br />

<strong>und</strong> viele Förderer <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e des Museums, um gemäß dem<br />

Motto „das Beste aus 40 Jahren“ gemeinsam „ihr“ Museum zu<br />

feiern. Zum Veranstaltungsauftakt gibt es am 31. August ein<br />

Open-Air Brass-Festival, unter anderem mit Startubist A. M.<br />

Hofmeir. Ein weiterer Höhepunkt findet am 16. September mit<br />

dem 4. Kaltblütertreffen <strong>und</strong> einem großen Bauernmarkt statt.<br />

Museumssaison: 25.03.<strong>2018</strong> – 04.11.<strong>2018</strong><br />

Öffnungszeiten: Mai-September täglich 10-18 Uhr,<br />

im März, April, Oktober, November:<br />

täglich (außer montags) 10-17 Uhr<br />

Großes Ferienprogramm<br />

Während der Sommerferien öffnet das Bauernhaus-Museum<br />

in Wolfegg besonders gerne für die Kinder seine Pforten, denn<br />

die Wolfegger Museumspädagogen lassen sich in jedem Jahr<br />

ein vielseitiges Kinderprogramm zum Mitmachen einfallen, in<br />

diesem Jahr vom 31. Juli bis zum 6. September, jeweils dienstags,<br />

mittwochs <strong>und</strong> donnerstags von 11 bis 17 Uhr. An spannenden<br />

Thementagen wie dem „Gauklertag“, „Märchentag“<br />

oder dem beliebten „Erntetag“ dürfen die Kinder mit Kopf,<br />

Hand <strong>und</strong> Herz in verschiedene Welten eintauchen – stets mit<br />

guter Anleitung <strong>und</strong> viel Platz für die eigene Fantasie. Bei den<br />

speziellen Kinderführungen durch das Museum dürfen die<br />

Kinder selbst mit anpacken, etwa wenn der Hausmeister die<br />

Tiere füttert.<br />

Neue Sonderausstellung<br />

Neu zeigt Wolfegg die Ausstellung „Zwischen zwei Welten –<br />

Gastarbeiter auf dem Land“. Von den etwa 14 Millionen Menschen,<br />

die zwischen 1955 <strong>und</strong> 1973 aus den Mittelmeerländern<br />

nach Westdeutschland kamen, sind über zwei Millionen geblieben.<br />

Heute sind die früheren Gastarbeiter, ihre Kinder <strong>und</strong><br />

Enkel ein nicht wegzudenkender Teil unserer Gesellschaft. Die<br />

Ausstellung spürt anhand von vier Lebensgeschichten den Erfahrungen<br />

der Gastarbeiter auf dem Land nach. Zu sehen ist<br />

die Ausstellung bis zum 3. November 2019.


Wandern<br />

»Fährmann hol über«<br />

Der letzte<br />

seiner Art<br />

Einst waren es 40 Fährleute in der Region, jetzt ist noch einer davon<br />

übrig: Josef Fischer, besser bekannt als Fischer Sepp. Zwischen Mai<br />

<strong>und</strong> Oktober fährt er bei Wagsberg Wanderer <strong>und</strong> Fußgänger mit seinem<br />

Boot über die Iller. Dabei erzählt er so manch interessante Geschichte.<br />

In Wagsberg die Iller überqueren? Die<br />

nächste Brücke ist immerhin über einen<br />

Kilometer entfernt, in Illerbeuren,<br />

<strong>und</strong> die zwei Ufer trennen r<strong>und</strong> 100 Meter.<br />

Doch mit dem letzten Fährmann der Region<br />

ist das innerhalb von einer Viertelst<strong>und</strong>e<br />

möglich. Fischer Sepp fährt jedes<br />

Wochenende mit seinem Boot, der »Forelle<br />

MN3«, über den Fluss, sofern sich die Besucher<br />

angemeldet haben. Hin <strong>und</strong> wieder<br />

zurück <strong>und</strong> das seit 60 Jahren.<br />

Eine lange Tradition<br />

98<br />

Mit der Herrscha Kronburg kam der<br />

Fährbetrieb nach Wagsberg, das war 1795<br />

<strong>und</strong> noch über einen Seilzug. Denn die<br />

Iller war damals ein reißender Fluss <strong>und</strong><br />

bei Hochwasser konnte sie überhaupt nicht<br />

überfahren werden. Mit dem Bau des Unterwasserkrawerks<br />

1938 nur knapp vor<br />

der damaligen Illerfähre, übernahm der<br />

Vater von Fischer Sepp die Fähre <strong>und</strong> verlegte<br />

sie im Flusslauf wieder vor das Krawerk.<br />

Ein Bergrutsch 1968 zerstörte dem<br />

Fährmann allerdings den Anlegesteg, die<br />

Bootshütte <strong>und</strong> riss die Fähre mit sich.<br />

»Damals hat man kein Geld gehabt, um<br />

ein neues Schiff zu kaufen«, erklärt der<br />

heutige Rentner. Der Fährbetrieb wurde<br />

somit stillgelegt. Erst 1993 hatte die Familie<br />

genug Geld, um diesen wieder aufzubauen.<br />

Mit der neuen Eröffnung hat Fischer Sepp<br />

die Arbeit von seinem Vater übernommen<br />

<strong>und</strong> das neben seinem eigentlichen Beruf.<br />

Der Hobby-Fährmann<br />

So war er auf einen Schlag Fährmann, wie<br />

er sagt. Seinen neuen Zweitberuf übte er<br />

neben seiner Arbeit am Wochenende aus.<br />

Ursprünglich hatte Fischer Sepp Maschinenschlosser<br />

gelernt <strong>und</strong> war auch als<br />

Kleinbauer tätig. Obwohl er mittlerweile<br />

in Rente ist, kümmert er sich nach wie vor<br />

um den Fährbetrieb <strong>und</strong> will das noch so<br />

lange machen, wie er kann. Was danach<br />

ist, weiß er noch nicht so recht. Momentan<br />

gibt es niemanden, der die Aufgabe von<br />

dem Rentner übernehmen möchte. »Es ist<br />

ein Hobby, bei dem man angeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

wetter- <strong>und</strong> witterungsabhängig ist. Wenn<br />

es regnet <strong>und</strong> die Leute sagen ihre Bootstour<br />

ab, dann muss man sie woanders wieder<br />

einplanen, ob es nun passt oder nicht.<br />

Dann sind eben mehrere Sonntage auf der<br />

Iller verplant <strong>und</strong> reich wird man davon<br />

auch nicht«, erklärt er.<br />

Doch ihm macht die Arbeit sichtlich Spaß.<br />

»Es ist schon schön, wenn so ein netter<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Greuth<br />

Wer nicht nur gemütlich über den<br />

Fluss schippern möchte, sondern sich<br />

auch bewegen will, der kann noch<br />

eine gemütliche Wanderung miteinplanen.<br />

Hier kann man sich<br />

entscheiden, ob man zu Beginn der<br />

Tour den Fluss mit Fischer Sepp<br />

überquert oder am Ende.<br />

Aichstetten<br />

Neuwelt<br />

Lautrach<br />

Illerbeuren<br />

Wagsberg<br />

Kronburg<br />

ltmannshofen<br />

Maria Steinbach<br />

Unterbinnwang<br />

Ottmannshofen<br />

Fotos: Franziska Rothermel<br />

Legau<br />

Haufen beieinander ist.« Dabei erinnert<br />

sich der Rentner an Schulklassen, die ihre<br />

Lehrkräe auf teilweise freche Weise zum<br />

Rudern bewegen, was er sich als Schüler<br />

nie getraut hätte. Mit der »Forelle« bringt<br />

er aber nicht nur Schulklassen, sondern<br />

auch Wanderer <strong>und</strong> Gruppen über die Iller<br />

oder auch ein Stück den Fluss hinauf. Die<br />

»Forelle« ist nicht sein erstes Boot, zuvor<br />

gab es etwa den »alten Hecht«. »Das sind<br />

die Fische, die es auch hier im Wasser gibt«,<br />

so Fischer Sepp.<br />

Nur auf Voranmeldung<br />

<strong>wandern</strong> & genießen<br />

Der Steg auf der Seite von Wagsberg ist<br />

nur über das private Gr<strong>und</strong>stück des Fährmanns<br />

erreichbar. Verständlich, dass er<br />

keine unangekündigten Besucher dort herumspazieren<br />

sehen will. Auch Fahrradfahrer<br />

werden fortgeschickt, da die Treppe<br />

auf seiner Seite zu steil ist <strong>und</strong> zu viel passieren<br />

könnte. Da er die Überfahrten als<br />

Hobby betreibt, besteht für ihn keine Fährpflicht,<br />

weshalb er selbst entscheiden kann,<br />

wen er mitnimmt <strong>und</strong> wen nicht. Sollte auf<br />

der anderen Seite der Iller jemand warten,<br />

um nach einem Spaziergang auch wieder<br />

zurückzufahren, sei ein weiterer Anruf<br />

nicht nötig, sagt der Rentner. Auch der traditionelle<br />

Ruf »Fährmann hol über«, müsse<br />

nicht gerufen werden. Die Nachbarn oder<br />

er sehen wartende Gäste <strong>und</strong> dann macht<br />

er sich auf den Weg. Doch unter der Woche<br />

<strong>und</strong> von November bis April bleibt der Ruf<br />

ungehört. Denn der Fährbetrieb wird je<br />

nach Witterung im Oktober, noch vor dem<br />

ersten Schneefall, eingestellt, damit im<br />

nächsten Jahr wieder alles bereit zum Übersetzen<br />

ist. Franziska Rothermel<br />

Wann <strong>und</strong> Wie?<br />

Eine Illerüberfahrt mit Fischer Sepp<br />

kriegt nur der, der sich vorher anmeldet.<br />

Das geht immer ab 18 Uhr unter<br />

der Telefonnummer 08394-665. Die<br />

Fährzeiten sind vormittags zwischen<br />

10 <strong>und</strong> 12 Uhr, sowie nachmittags<br />

von 13 bis 17 Uhr. Und günstig ist der<br />

Spaß auch, denn Erwachsene zahlen<br />

gerade einmal einen Euro, Kinder<br />

sogar nur die Häle. Bei einer Tour<br />

mit 12 bis 15 Personen verlangt er<br />

zwei Euro pro Fahrgast.<br />

99


Service<br />

Allgäuer Lesegeschichte<br />

Es spukt<br />

auf Neuhuhnstein<br />

Der kleine Schlossgeist Fridurich hat großen Kummer. Er ist zwar ein<br />

passabler Kettenrassler <strong>und</strong> Durch-die-Wände-Geher, aber das unheimliche<br />

Heulen will ihm einfach nicht gelingen. Da schwebt unerwartet Hilfe herbei.<br />

Besorgt durchstreie Fridurich den Wald um Schloss<br />

Neuhuhnstein. Es war nicht einmal Mitternacht, doch<br />

er war schon lange wach. Er hatte nicht schlafen können.<br />

Morgen, schon morgen Nacht war das große Schulfest der kleinen<br />

Geister – eigentlich ein Anlass zur Freude, doch dieses Mal sollte<br />

ein Heulwettbewerb stattfinden. Und im Heulen war Fridurich<br />

unbegabt. Er bekam den richtigen, schaurigschönen Ton, der<br />

allen Lebenden die Haare zu Berge stehen ließ, einfach nicht hin.<br />

Es klang immer wie »Hiiiuaah«. Dabei hatte er beste Erbanlagen:<br />

Seine Mama Spinnesuse war Sängerin im Geisterchor. Papa Ludwig,<br />

dessen Gattin ihn immer liebevoll »Kini« nannte (Fridurich<br />

verstand aber nicht, warum), war Rekordhalter im Sprintschweben<br />

– darauf war er stolz, denn im Gegensatz zu seiner Frau <strong>und</strong><br />

Sohn Fridurich war er nicht als Geist auf die Welt gekommen.<br />

Früher war er ein Mensch gewesen – ein ziemlich wichtiger sogar,<br />

wie Spinnesuse einst verraten hatte. Wie er zum Schlossgeist<br />

wurde, wusste keiner genau, <strong>und</strong> Papa sprach nicht gerne darüber.<br />

Bei den internationalen Schwebmeisterschaen hatte Ludwig<br />

seine spätere Geistergattin bei ihrem Gesangsauritt beobachtet<br />

<strong>und</strong> sich sofort in ihr hinreißendes »Huuuuu« verliebt. Ihre Hochzeit<br />

war eine furchtbar fürchterliche Feierlichkeit gewesen:<br />

Gespenster, Hexen <strong>und</strong> Monster aus aller Welt waren zu Gast.<br />

Damals gab es Fridurich noch nicht, aber manchmal blätterte er<br />

in den Familienchroniken <strong>und</strong> guckte sich die Bilder an. Mamas<br />

Trauzeugin Nessie war damals extra aus Schottland angereist <strong>und</strong><br />

schwärmt bis heute von dem blubbernden Käfersekt.<br />

Dass seine Eltern derart berühmt <strong>und</strong> in den Gespensterdisziplinen<br />

so erfolgreich waren, machte es nicht leichter für Fridurich.<br />

Deswegen traute er sich nicht, seine Schwäche zuzugeben. »Ach,<br />

ich armer Schlossgeist«, jammerte er <strong>und</strong> wurde ganz durchsichtig<br />

vor Kummer. »Ich werde mich blamieren <strong>und</strong> meine Eltern werden<br />

sich für mich schämen.« Er schwebte auf einen Ast <strong>und</strong><br />

schmollte. Da ertönte auf einmal ein schreckliches Geräusch hinter<br />

ihm. »Hu-huhuuuuu«, tönte es aus dem Schatten der Bäume.<br />

Und dann, tief <strong>und</strong> langgezogen, noch einmal: »Hu-uhuuu!«<br />

Dem kleinen Schlossgeist wurde ganz bange. Nicht einmal Mama<br />

unter der Dusche klang so schauderha! Er nahm seinen Mut<br />

zusammen <strong>und</strong> fragte: »Wer ist da?« Stille.<br />

Er lauschte angespannt. »Huhuuu!«, machte es hinter ihm.<br />

Fridurich hätte sich vor Schreck fast den Kopf an einem Ast<br />

angeschlagen, wenn sein Geisterschädel nicht wie Butter hindurch<br />

geglitten wäre. »Rostige Rasselkette!«, entfuhr es ihm, als er sich<br />

umdrehte <strong>und</strong> einen riesigen Vogel erblickte. Er hatte braunschwarzes<br />

Gefieder, einen kleinen Schnabel <strong>und</strong> gefährlich aussehende,<br />

lange Fußkrallen. Das Unheimlichste jedoch waren seine<br />

großen, r<strong>und</strong>en Augen. Sie waren ganz orange <strong>und</strong> schienen im<br />

Illustration: Ramona Klein; Fotos: pixabay<br />

100<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Dunkeln zu leuchten. »Du siehst ja gruselig aus«, rief Fridurich<br />

bew<strong>und</strong>ernd. Der Vogel plusterte sich empört auf. »Wie bitte?<br />

DU bist gruselig!« »Oh, Dankeschön!«, strahlte der kleine Geist.<br />

Der Vogel blinzelte verwirrt. »Sag mal«, fuhr Fridurich fort, »wie<br />

kommt es, dass du so unheimliche Geräusche machen kannst?«<br />

»Ich bin ein Uhu. So klingen wir nun mal«, antwortete der Vogel<br />

noch etwas eingeschnappt. »Wow. So würde ich auch gerne klingen«,<br />

schwärmte der Schlossgeist <strong>und</strong> probierte es gleich aus:<br />

»Ho-hoioho!« Dem Uhu sträubten sich die Federn. »Was soll das<br />

denn sein? Das klingt kein bisschen wie ich!« »Oh …« Fridurich<br />

guckte so traurig drein, dass der Nachtvogel Mitleid bekam.<br />

»Wieso möchtest du denn so klingen?«, fragte er. Also erzählte<br />

Fridurich von dem Wettbewerb <strong>und</strong> seinem Dilemma mit dem<br />

Heulen. Ganz fahl <strong>und</strong> traurig flimmerte sein kleiner Geisterkörper<br />

dabei. Am Ende seufzte der Uhu, der auf den ersten Blick<br />

furchteinflößend aussah, in Wahrheit aber ein ganz mitfühlender<br />

Zeitgenosse war. »Wenn du willst, bringe ich dir das Huhen bei«,<br />

schlug er vor. Fridurich strahlte. »Aber nur«, fügte der Uhu hinzu,<br />

»wenn du mir im Gegenzug versprichst, einmal die Woche auch<br />

hier im Wald zu spuken. Hier wimmelt es an manchen Tagen<br />

nur so von Menschen. Sie machen Lärm <strong>und</strong> Müll. Wenn ich<br />

demnächst Eier lege, brauche ich Ruhe. Da könnte ein Gespenst<br />

nicht schaden.« »Sicher doch!«, stimmte der kleine Schloss-, äh<br />

Waldgeist zu. »Aber sag mal, legen nicht nur Weibchen Eier?«<br />

Der Uhu verdrehte die Augen. »Ja, klar. Ich BIN ja auch ein Weibchen.<br />

Ich heiße G<strong>und</strong>ula.« Das war Fridurich nun doch etwas<br />

peinlich <strong>und</strong> er schimmerte sacht rosa. »Das passiert vielen«,<br />

seufzte G<strong>und</strong>ula. »Jetzt bringen wir dir das Huhen bei. Das wichtigste<br />

ist die Atemtechnik …«<br />

Sie übten die ganze Nacht. G<strong>und</strong>ula war eine strenge, aber gute<br />

Lehrerin. Zur Morgendämmerung hatte Fridurich endlich, endlich,<br />

den richtigen Ton gef<strong>und</strong>en. »Hu-huhuuu!«, rief er in die<br />

Morgendämmerung <strong>und</strong> es klang so furchtbar, dass sogar der<br />

Uhudame mulmig wurde. »Das klingt schon sehr gut«, lobte sie.<br />

»Morgen üben wir noch einmal vor deinem Auritt – das wäre<br />

ja gelacht, wenn du mit diesem Huuu keinen Eindruck machst.<br />

He, nicht so hell!« Das Gespenst leuchtete so sehr vor Freude,<br />

dass G<strong>und</strong>ula die Augen zukneifen musste. »Husch, zurück nach<br />

Neuhuhnstein mit dir! Ich muss noch ein paar Mäuse fangen,<br />

ehe ich schlafen gehe.« »Hab Dank, liebe G<strong>und</strong>ula. Du musst<br />

unbedingt zu meinem Auritt kommen«, rief Fridurich <strong>und</strong><br />

schwebte erst von dannen, als sie zugestimmt hatte. »Bis morgen!«,<br />

winkte er ihr noch zu <strong>und</strong> glitt durch die Baumstämme hindurch<br />

auf die Schlossmauern zu. Er hatte nicht nur das Heulen, oder<br />

»Huhen«, gelernt – sondern auch eine neue Fre<strong>und</strong>in gef<strong>und</strong>en.<br />

Wenn das kein Geisterglück ist.<br />

Viola Elgaß<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 101


Service<br />

Was gibt’s denn hier?<br />

Ausflugsziele<br />

für Familien<br />

Im familienfre<strong>und</strong>lichen Allgäu herrscht die Qual der Wahl:<br />

Wohin soll der nächste Ausflug gehen? Wir haben hier ein paar Tipps für<br />

Kinder parat, die noch passende Ziele für sich <strong>und</strong> ihre Eltern suchen.<br />

Wasserskifahren im Allgäu?<br />

Das geht tatsächlich – inmitten der Berglandscha<br />

zwischen Immenstadt <strong>und</strong> Blaichach<br />

befindet sich die einzige Wasserskianlage<br />

der Region. Am Inselsee kann man<br />

auf Wasserskiern oder auf dem modernen<br />

Wakeboard vom Seil gezogen durchs Wasser<br />

pflügen. Über den beiden Baggerseen<br />

direkt neben der Iller sind zwei Lianlagen<br />

installiert. Die Halteseile ziehen die Sport-<br />

ler im R<strong>und</strong>lauf durch die Wasserbecken.<br />

Natürlich gibt es auch regelmäßig Kurse<br />

für Einsteiger. Die familienfre<strong>und</strong>liche<br />

Freizeitanlage wird durch eine große<br />

Liegewiese samt Kinderspielplatz <strong>und</strong><br />

Beachvolleyballfeld sowie das gemütliche<br />

Cafe Inselsee für wasserscheue Familienmitglieder<br />

ergänzt.<br />

www.inselsee-allgaeu.de<br />

Auf Zeitreise durch die Stadtgeschichte<br />

Der Sommer steht vielerorts im Zeichen<br />

der Kinder- <strong>und</strong> Heimatfeste. In historischen<br />

Kostümen ziehen Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler durch die Straßen <strong>und</strong> stellen<br />

die Geschichte ihrer Heimatstädte nach.<br />

Nur einmal alle drei Jahre findet das<br />

Fr<strong>und</strong>sbergfest in Mindelheim statt –<br />

Fr<strong>und</strong>sbergfest Mindelheim,<br />

29. Juni bis 8. Juli, ww.fr<strong>und</strong>sbergfest.de<br />

Montfortfest Tettnang,<br />

29. Juni bis 1. Juli, www.montfortfest.de<br />

Kinder- <strong>und</strong> Heimatfest Isny,<br />

6. bis 9. Juli, www.isny-kinderfest.de<br />

Tänzelfest Kaueuren,<br />

12. bis 23. Juli, www.taenzelfest.de<br />

heuer ist es wieder soweit. Umzüge, Ausstellungen<br />

<strong>und</strong> Jahrmärkte begleiten viele<br />

der Festlichkeiten. Wer sich auf eine spannende<br />

Zeitreise durch Stadt- <strong>und</strong> Heimatgeschichten<br />

im Allgäu begeben will,<br />

sollte sich folgende Termine nicht entgehen<br />

lassen:<br />

Kinder- <strong>und</strong> Heimatfest Leutkirch,<br />

14. bis 17. Juli,<br />

www.kinderfest-leutkirch.de<br />

Wangener Kinderfest, 19. bis 22. Juli,<br />

www.kinderfest-wangen.de<br />

Kinderfest <strong>und</strong> Fischertag<br />

in Memmingen,<br />

19. <strong>und</strong> 21. Juli, www.memmingen.de<br />

Lindauer Kinderfest,<br />

25. Juli, www.kinderfest-lindau.de<br />

102<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Auf den Spuren<br />

von Außerirdischen…<br />

Anzeigen<br />

Fotos: Naturpark Nagelfluhkette, Dominik Ultes, Fr<strong>und</strong>sberg Festring Mindelheim e.V.<br />

Tim <strong>und</strong> Lilli verbringen die Ferien bei ihrem Großvater in<br />

den Allgäuer Alpen. Dabei entdecken sie ein geheimnisvolles<br />

Buch, in dem sich ein außerirdischer Forscher vor langer Zeit<br />

Notizen über die Bergwelt gemacht hat. Gemeinsam mit Tim<br />

<strong>und</strong> Lilli können wissbegierige Kinder die Spuren des<br />

Forschers in Form einer Schnitzeljagd über sechs emenwege<br />

verfolgen. Diese beginnen an den Bergbahnen Hörnerbahn,<br />

Mittagbahn, Hochgratbahn, Imbergbahn, Hündlebahn <strong>und</strong><br />

der Alpsee Bergwelt im Allgäu. Das passende Entdeckerbuch,<br />

herausgegeben vom Naturpark Nagelfluhkette, ist für 4,50<br />

Euro bei den Bergbahnen sowie im Naturerlebniszentrum<br />

AlpSeeHaus bei Immenstadt erhältlich. Wer das Geheimnis<br />

lüet, erhält eine Überraschung …<br />

www.expedition-nagelfluh.eu<br />

D D D D DD DD DD D<br />

Miniwelt in Oberstaufen<br />

Dießener Straße 6 . 86956 Schongau<br />

Tel. 0 8861/7527 .<br />

www.schongauer-maerchenwald.de<br />

Hier schlagen regelmäßig Kinder- aber<br />

auch Erwachsenenherzen höher: Auf etwas<br />

über 300 Quadratmetern erstreckt sich<br />

nahe Oberstaufen eine Modelleisenbahnlandscha.<br />

Ihr Erbauer, Heribert Stadtfeld,<br />

liebt die Flusslandschaen von Rhein <strong>und</strong><br />

Mosel <strong>und</strong> hat sie im Kleinstformat liebevoll<br />

nachgebaut. Über 200 Züge sind fast<br />

sechs St<strong>und</strong>en unterwegs, um die zweieinhalb<br />

Kilometer lange Strecke zurückzulegen.<br />

Über 5000 Menschen bevölkern die<br />

Landscha, große Besucher nicht eingerechnet.<br />

An einer Spielstation können sich<br />

junge Lokführer beweisen.<br />

www.miniwelt-oberstaufen.de<br />

grafik.design.<br />

illustration.<br />

logo-entwicklung<br />

corporate design<br />

illustrationen<br />

broschüren<br />

plakate<br />

briefpapier<br />

anzeigen<br />

flyer ...<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 103


Service<br />

Wenn Petrus die Schleusen öffnet<br />

Schlechtwetter-Tipps<br />

Wer Urlaub im Allgäu macht, der will die Natur genießen <strong>und</strong> die Landscha erk<strong>und</strong>en.<br />

Doch manchmal macht einem das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Damit der<br />

Tag aber nicht ins Wasser fällt, haben wir für Sie Ausflugsziele zusammengestellt, die bei<br />

Regen <strong>und</strong> Sonne Spaß machen.<br />

Foto: DAV Allgäu-Kempten<br />

Kempten: Kletterhalle<br />

swoboda alpin<br />

Bei schlechtem Wetter gehen die Kleinen<br />

immer gleich die Wände hoch? Gut so! In<br />

der Kletterhallte ist genau das erwünscht.<br />

Hier ist auf über 1000 Quadratmetern<br />

genug Spaß in verschiedenen Schwierigkeitsgraden<br />

vorprogrammiert. Beim Bouldern,<br />

dem Klettern ohne Sicherung, aber<br />

immer in verletzungsfreier Absprunghöhe,<br />

ist die Fläche noch einmal genauso groß.<br />

Pausen können im Gastronomiebereich<br />

eingelegt werden <strong>und</strong> zum Ausklang liegt<br />

ein Schwimmbad gleich gegenüber.<br />

Sektion Allgäu-Kempten des Deutschen<br />

Alpenvereins e.V., Aybühlweg 69,<br />

87439 Kempten, Öffnungszeiten:<br />

Mo-Fr 11- 22.30 Uhr, Sa 9-22.30 Uhr,<br />

Sonn- <strong>und</strong> Feiertage 9-21 Uhr<br />

Scheidegg: Reptilienzoo<br />

Eine exotische Reise in die faszinierende<br />

Welt der Reptilien. Hier werden die Lebensräume<br />

der Wüsten- <strong>und</strong> Urwalbewohner<br />

naturnah in Terrarien <strong>und</strong> Aquarien<br />

wiedergegeben. Die Hauptdarsteller<br />

fehlen dabei natürlich nicht: Schlangen,<br />

Spinnen, Echsen, Frösche <strong>und</strong> viele weitere<br />

Tiere lassen sich beobachten, wenn<br />

die Meister der Tarnung denn gef<strong>und</strong>en<br />

werden wollen. Und klärt das Wetter bei<br />

der Suche auf, ist der SkyWalk, ein Baumwipfelpfad<br />

mit Blick bis zum Bodensee,<br />

nicht weit.<br />

Reptilienzoo Scheidegg KG, Gretenmuḧle 9,<br />

88175 Scheidegg, www.reptilienzooscheidegg.reptilienzoo-scheidegg.com,<br />

Öffnungszeiten:<br />

Sa-Do 10-18 Uhr<br />

Foto: Reptilienzoo Scheidegg<br />

Mindelheim: miniMax<br />

Die Kinder spielen lassen <strong>und</strong> sich selbst ein klein wenig entspannen?<br />

Im Sport- <strong>und</strong> Kinderpark des miniMax haben die Kleinen<br />

über 3000 Quadratmeter Fläche mit Hüpurgen, Bällebad,<br />

Trampolin, Klettermöglichkeiten <strong>und</strong> vielem mehr, um sich so<br />

richtig auszutoben. Da kann selbst bei Erwachsenen das innere<br />

Kind zum Vorschein kommen, wenn er die Wellenrutsche hinunter<br />

saust. Eine Stärkung gibt’s im nahen Gastronomiebereich <strong>und</strong><br />

dann kann es wieder weitergehen.<br />

miniMax Sport- <strong>und</strong> Kinderpark, Werner-von-Siemens-Str. 4,<br />

87719 Mindelheim, minimax-mindelheim.de, Öffnungszeiten:<br />

Mi-Fr 14-18.30 Uhr; Sa-So <strong>und</strong> Feiertage 10-18.30 Uhr,<br />

bayerischen Schulferien Mo-So 10-18.30 Uhr<br />

Pfronten: Allgäuer<br />

Schmetterling-Erlebniswelt<br />

Mit 25 Grad <strong>und</strong> einer subtropischen Feuchtigkeit lässt es sich wie<br />

in einem anderen Land entspannen. Noch dazu flattern überall in<br />

der Erlebniswelt Schmetterlinge herum <strong>und</strong> setzen sich vielleicht<br />

auf die ein oder andere Hand. Die Falter aus Afrika <strong>und</strong> Asien leben<br />

in den Gewächshäusern von der Puppe bis zum ausgewachsenen<br />

Schmetterling <strong>und</strong> lassen sich bei allem was sie tun erleben.<br />

Allgäuer Schmetterling – Erlebniswelt, Gernweg 5, 87459 Pfonten-<br />

Weißbach, www.schmetterling-erlebniswelt.de, Öffnungszeiten:<br />

März-September: Di-So 10-16.30 Uhr; Oktober-Februar: 11-16 Uhr<br />

Foto: MiniMax Mindelheim<br />

Foto: Schmetterling-Erlebniswelt<br />

104<br />

<strong>wandern</strong> & genießen


Anzeigen<br />

Foto: MiniMobil Sonthofen<br />

Sonthofen: miniMobil<br />

Über 18.000 Modelle, überwiegend im H0-Maßstab, dokumentieren<br />

die über 100-jährige Automobilgeschichte. Hinzu kommen<br />

zahlreiche Flugzeuge, Schiffe <strong>und</strong> Züge. So geben die Miniaturen<br />

Einblicke in die Flug-, See- <strong>und</strong> Raumfahrt- sowie Eisenbahngeschichte.<br />

Sonderausstellungen wechseln alle vier Monate <strong>und</strong> locken<br />

immer wieder zu den Modellen oder auch in das Café zum<br />

fröhlichen Austausch unter Modellliebhabern.<br />

Mini-Mobil, Oberstdorferstr. 10, 87527 Sonthofen,<br />

www.minimobil-museum.de, Öffnungszeiten:<br />

Mi-Fr 11-17 Uhr; Sonntag <strong>und</strong> Feiertag 11-17 Uhr<br />

Fahrplan<br />

~<br />

<strong>2018</strong><br />

~<br />

Foto: All-Kart<br />

Kaufbeuren: Hallenkartbahn<br />

Wer wollte nicht schon immer mal Rennfahrer werden? In der<br />

Hallenkartbahn kann sich jeder kleine <strong>und</strong> große Rennsportfan<br />

diesen Traum verwirklichen <strong>und</strong> in einem der Flitzer über die<br />

Bahn sausen. Wer scha es schneller ins Ziel <strong>und</strong> kann sich den<br />

Meistertitel sichern? Besondere Programme für die Werktage<br />

<strong>und</strong> Amateurrennen r<strong>und</strong>en das Angebot ab. Verregnete Tage<br />

können hier getrost vergessen werden.<br />

Allgäuer Hallenkartbahn GmbH, Daniel-Kohler-Straße 2,<br />

87600 Kaueuren, www.all-kart.de, Öffnungszeiten: Mo-Do<br />

15.30-23 Uhr, Fr-Sa 15-24 Uhr, Sonn- <strong>und</strong> Feiertage 13-23 Uhr<br />

Samstag <strong>und</strong> Sonntag<br />

vom 12. Mai bis 07. Okt<br />

Bezau Bhf. ab 10:45 13:45 15:45<br />

Reuthe Haltestelle ab 10:53 13:53 15:53<br />

Schwarzenberg Bhf. an 11:08 14:08 16:08<br />

ab 11:25 14:25 16:25<br />

Reuthe Haltestelle ab 11:37 14:37 16:37<br />

Bezau Bhf. an 11:45 14:45 16:45<br />

Mittwoch vom 18. Juli bis 05. Sept<br />

Bezau Bhf. ab 09:45 11:15 13:45 15:45<br />

Reuthe Haltestelle ab 09:53 11:23 13:53 15:53<br />

Schwarzenberg Bhf. an 10:08 11:38 14:08 16:08<br />

ab 10:25 11:25 14:25 16:25<br />

Reuthe Haltestelle ab 10:37 12:07 14:37 16:37<br />

Bezau Bhf. an 10:45 12:15 14:45 16:45<br />

Fahrpreise Dampf Diesel<br />

Erwachsene hin <strong>und</strong> zurück 9,90 8,10<br />

einfach 8,10 6,30<br />

Kinder hin <strong>und</strong> zurück 4,30 3,80<br />

Jhg. 2003 – 2012 einfach 3,70 3,20<br />

Kinder Jhg. 2013 oder jünger gratis / Preise in EUR<br />

Diesellok-Legende 2095.13<br />

So 20.05 / So 03.06. / So 24.06<br />

So 08.07 / Mi 18.07 / So 07.10<br />

Weitere Züge & Reservierung<br />

auf www.waelderbaehnle.at<br />

Dampfbetrieb /<br />

Dieselbetrieb<br />

Mai Sa 12 / So 13 / Sa 19 /<br />

So 20 / Sa 26 / So 27<br />

Juni Sa 02 / So 03 / Sa 09<br />

So 10 / Sa 16 / So 17<br />

Sa 23 / So 24 / Sa 30<br />

Juli So 01 / Sa 07 / So 08<br />

Sa 14 / So 15 / Mi 18<br />

Sa 21 / So 22 / Mi 25<br />

Sa 28 / So 29<br />

Aug Mi 01 / Sa 04 / So 05<br />

Mi 08 / Sa 11 / So 12<br />

Mi 15 / Sa 18 / So 19<br />

Mi 22 / Sa 25 / So 26<br />

Mi 29<br />

Sept Sa 01 / So 02 / Mi 05<br />

Sa 08 / So 09 / Sa 15<br />

So 16 / Sa 22 / So 23<br />

Sa 29 / So 30<br />

Okt Sa 06 / So 07<br />

Di - Sa 08:30 bis 11:30<br />

+43 664 466 23 30<br />

Bahnhof 147, 6870 Bezau<br />

Bregenzerwald, Österreich<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 105


Service<br />

Das Allgäu für Entdecker<br />

Buch-Tipps<br />

zum Wandern <strong>und</strong> Genießen<br />

Wer findet sie alle?<br />

Wo ist der Märchenkönig<br />

denn<br />

jetzt schon wieder<br />

hin? In diesem<br />

Bildband geht es<br />

drunter <strong>und</strong> drüber:<br />

Die Kuh Resi<br />

<strong>und</strong> ihre Fre<strong>und</strong>e<br />

besuchen den Alpsee,<br />

Eistobel, <strong>wandern</strong><br />

r<strong>und</strong> um Kempten, Oberstdorf <strong>und</strong> Füssen,<br />

in der Breitachklamm <strong>und</strong> natürlich auf<br />

Schloss Neuschwanstein. Auf den liebevoll illustrierten<br />

Bildern gibt es viel zu entdecken.<br />

Steph Burlefinger: »Das Allgäu wimmelt«, 16 Seiten,<br />

14,99 Euro, J. Berg-Verlag<br />

Dem Apollofalter folgen<br />

Gemeinsam mit dem<br />

Schmetterling Parnassius,<br />

einem Apollofalter,<br />

können Kinder<br />

das Allgäu entdecken<br />

<strong>und</strong> dabei vieles<br />

über heimische Tiere<br />

<strong>und</strong> Pflanzen lernen. Der Falter erklärt mit seinen<br />

zwei Fre<strong>und</strong>en, dem Nachtfalter Brauner<br />

Bär <strong>und</strong> dem Schlaufux, was es im Allgäu zu<br />

sehen <strong>und</strong> bestaunen gibt. Vor jedem Abschnitt<br />

wird eine Wanderroute kurz beschrieben <strong>und</strong><br />

auf den folgenden Seiten die dortige Flora <strong>und</strong><br />

Fauna erklärt. Zusätzlich gibt es weitere Ausflugsziele<br />

mit Informationsmöglichkeiten so -<br />

wie Märchen <strong>und</strong> Sagen des Allgäus. Mit den<br />

vielen Bildern können Blumen <strong>und</strong> Tiere identifiziert<br />

werden <strong>und</strong> Quizfragen verinnerlichen<br />

das erlernte Wissen weiter. Das Buch klärt über<br />

die Berge, Flüsse, Seen <strong>und</strong> Bäche, den Wald,<br />

die Wiese, das Moor <strong>und</strong> natürlich die Bewohner<br />

der Nacht auf.<br />

Michael F. Schneider, Petra Schönberger:<br />

»Naturgeschichtchen Allgäu«, 232 Seiten,<br />

694 Abbildungen, 17,00 Euro, Bauer-Verlag GmbH<br />

106<br />

Wandern in drei Farben<br />

Das Allgäu bietet viele Berge,<br />

Seen, Burgen <strong>und</strong> Flüsse <strong>und</strong><br />

somit Touren zum Wandern<br />

<strong>und</strong> Genießen. Frank Eberhard<br />

hat sich bei seinen 45<br />

Touren auf die Berggipfel fokussiert.<br />

Diese teilt er in drei<br />

Kategorien ein, so sind blaue Routen leicht im<br />

Flachland zu bewältigen oder einfache Bergtouren.<br />

Für rot sind Kondition <strong>und</strong> Erfahrung gefragt.<br />

Bei den schwarzen Touren wird an mancher<br />

Passage geklettert. Dabei gibt er zu jeder<br />

Tour Auskun, was es auf dieser zu sehen gibt,<br />

wie die Lichtverhältnisse sind <strong>und</strong> ob sie auch<br />

im Winter bewandert werden können. Die<br />

Wanderungen führen dabei um den Forggensee,<br />

auf den Ifen oder auch am Schloss Neuschwanstein<br />

vorbei. Zusätzlich führt er weitere Berge in<br />

Tippkästchen an, sodass ein ehrgeiziger Wanderer<br />

am Ende 90 Gipfel erklimmen kann.<br />

Frank Eberhard: »Das Wanderbuch – Allgäu«,<br />

192 Seiten,19,99 Euro, J. Berg-Verlag<br />

Auf ins Wanderabenteuer<br />

Wer sich auch zu den Gipfelstürmern<br />

<strong>und</strong> Naturentdeckern<br />

zählen möchte, der<br />

findet hier nicht nur Motivation<br />

<strong>und</strong> Inspiration.<br />

Sondern auch Antworten auf die Fragen: Welches<br />

Equipment brauche ich? Wie finde ich<br />

eine Wanderstrecke, die zu mir passt? Wo kann<br />

ich überhaupt <strong>wandern</strong>? Auf was muss ich achten?<br />

Und welche Anfängerfehler sollte ich vermeiden?<br />

Das Gute ist: Die Autorin Jana Heinzelmann<br />

spricht aus eigener Erfahrung <strong>und</strong> darüber<br />

wie sie im Allgäu lernte richtig zu <strong>wandern</strong>.<br />

Daher finden sich auch Touren aus dem<br />

Allgäu in dem Buch wieder.<br />

Jana Heinzelmann: »Wandern für Anfänger – Die<br />

hohe Kunst, Berge zu erobern«, 264 Seiten, 12,99 Euro,<br />

Verlag CreateSpace Independent Publishing Platform<br />

Impressum<br />

Verlag <strong>und</strong> Herstellung:<br />

Verlag HEPHAISTOS<br />

EDITION ALLGÄU<br />

Lachener Weg 2<br />

87509 Immenstadt-Werdenstein<br />

Tel. +49(0)8379/728616<br />

Fax +49(0)8379/728018<br />

info@heimat-allgaeu.info<br />

www.wandermagazin-allgaeu.de<br />

Redaktion: Claudia Schöwe<br />

(Objektleiter, v.i.S.d.P.), Viola Elgaß,<br />

omas Niehörster, Franziska Rothermel<br />

Tel. +49(0)8379/728016<br />

claudia.schoewe@heimat-allgaeu.info<br />

Gekennzeichnete Beiträge<br />

stellen die Meinung des Verfassers,<br />

nicht aber des Verlages dar.<br />

Layout: Ramona Klein,<br />

Bianca Elgaß, Joshua Riedisser<br />

Titelbild: Fotolia<br />

Anzeigen:<br />

Carolin Mathes, Christian Vu<br />

Tel. +49(0)8379/728616<br />

carolin.mathes@heimat-allgaeu.info<br />

christian.vu@heimat-allgaeu.info<br />

gültige Anzeigenpreisliste: 1/2017<br />

Bankverbindung Verlag:<br />

Deutschland:<br />

Raiffeisenbank<br />

Kempten-Oberallgäu eG,<br />

IBAN: DE97733699200007126999,<br />

BIC: GENODEF1SFO<br />

Österreich:<br />

Raiffeisenbank<br />

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Druckerei:<br />

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Gewerbestraße 2<br />

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... entsteht mit Hingabe, Sorgfalt, Handwerk<br />

<strong>und</strong> Muße. Und aus diesen vier Zutaten<br />

brauen wir nicht einfach ein Bier, sondern<br />

ein Meckatzer: Ein Bier wie seine Heimat.<br />

Von uns. Für Genießer.<br />

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