Einwohnergemeinde - Grellingen
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>Ortvereine<br />
und Veranstaltungen<br />
Frauenverein <strong>Grellingen</strong><br />
100-Jahr-Jubiläum<br />
<strong>Grellingen</strong>, ein kleines, enges Strassendorf mit wenigen<br />
Landwirten, Handwerkern und rund 500 Einwohnern.<br />
So präsentierte sich unser Wohnort in der<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts. 1861 lief das erste Papier<br />
über die Maschine der Papierfabrik. 1863 wurde auf<br />
der linken Birsseite die Florettspinnerei Schappe gegründet<br />
– viele fanden in unserem Dorf Arbeit. Die<br />
Bevölkerungszahl verdoppelte sich.1900 zählte unser<br />
Dorf bereits 1012 Einwohner. Viele Arbeiter pendelten<br />
täglich von den umliegenden Dörfern nach <strong>Grellingen</strong><br />
zur Arbeit. Das Leben änderte sich, die Ansprüche<br />
daran ebenfalls.<br />
In dieser Zeit, am 31. März 1912 setzten sich an die<br />
hundert Frauen zusammen und gründeten den Frauenverein.<br />
Ihre formulierten Ziele waren:<br />
Förderung christlicher Liebestätigkeit durch die Gründung,Verwaltung<br />
und Unterstützung gemeinnütziger<br />
Wohlfahrtseinrichtungen als: Kleinkinderschule, Kranken-<br />
und Wöchnerinnenpflege, Hauswirtschaftsschule,<br />
Armenfürsorge und Christbaumbescherung.<br />
Erstes grosses Anliegen des Vereins war die Kleinkinderschule.<br />
Möglicherweise hofften einige Mütter, durch<br />
die Entlastung Zeit zu finden, um in einer der Fabriken<br />
arbeiten zu können, denn die Bevölkerung<br />
war arm. Die Frauen unterbreiteten ihre Wünsche<br />
dem Gemeinderat. Die Herren fanden jedoch, eine<br />
Kleinkinderschule sei für <strong>Grellingen</strong>s Verhältnisse<br />
nicht nötig. An der folgenden Gemeindeversammlung,<br />
an der bekanntlich nur Männer teilnehmen<br />
durften, wurde dieser Ratsbeschluss bestätigt. Die<br />
Frauen jedoch gaben nicht auf!<br />
Dank der Mithilfe von Pfarrer Portmann konnte im<br />
Januar 1913 eine Krankenschwester aus dem Luzerner<br />
St. Annaheim ihren Dienst in <strong>Grellingen</strong> aufnehmen.<br />
Freie Wohnung und ein Jahreslohn von Fr. 550.–<br />
wurden ausgehandelt. Der Verein legte fest, die Pflege<br />
solle für Mitglieder Fr. 1.– und für Nichtmitglieder<br />
Fr. 1.50 pro Tag betragen. Im ersten Jahr verzeichnete<br />
die Krankenschwester 80 Pflegetage, 17 Nachtwachen<br />
und ca. 300 Krankenbesuche.