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Jahresbericht 2017

Überblick über die Aktivitäten des Deutschen Kulturforums östliches Europa, Potsdam, im Kalenderjahr 2017

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Für die Liebe, für die Kunst<br />

Der Ausnahmekünstlerin und politischen Kämpferin Käthe Kollwitz zum 150. Geburtstag<br />

Käthe Kollwitz<br />

im Jahr 1919,<br />

Porträt in der<br />

Berliner Illustrirten<br />

Zeitung 28,<br />

Nr. 13, Quelle:<br />

New York<br />

Public<br />

Library<br />

Käthe Kollwitz gilt als eine der<br />

bedeutendsten Künstlerinnen<br />

des 20. Jahrhunderts. Die 1867<br />

im ostpreußischen Königsberg<br />

als Käthe Schmidt<br />

geborene Bildhauerin<br />

und Grafikerin führte ein<br />

selbstbestimmtes Leben:<br />

Als Mädchen erkämpfte<br />

sie sich ihre künstlerische<br />

Ausbildung, als junge Frau<br />

reiste sie durch Europa und<br />

sammelte Erfahrungen, später<br />

in Berlin widersetzte sie sich<br />

den Erwartungen der Gesellschaft,<br />

indem sie als Künstlerin heiratete und Kinder<br />

bekam. Der Tod des jüngeren Sohns zu Beginn<br />

des Ersten Weltkriegs war das Schlüsselerlebnis<br />

ihres Lebens. Es prägte fortan auch ihr künstlerisches<br />

Schaffen, in dem nun Leid, Not und Tod,<br />

Hunger und Krieg, aber auch Liebe, Hoffnung<br />

und die heiteren Seiten des Lebens eine zentrale<br />

Rolle spielten. Den Höhepunkt ihrer Karriere<br />

bildete die Aufnahme in die Preußische<br />

Akademie der Künste und die Ernennung zur<br />

Professorin 1919. Der Erfolg wurde durch die<br />

Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933<br />

zunichte gemacht, ihre Werke bald als »entartete<br />

Kunst« diffamiert. Das Ende des Zweiten Weltkriegs<br />

erlebte sie nicht mehr; sie starb im April 1945, wenige<br />

Wochen vor Deutschlands Kapitulation.<br />

Dieses bewegte Frauen- und Künstlerleben war <strong>2017</strong> Thema<br />

mehrerer Veranstaltungen: der Vorführung des Filmes Käthe<br />

Kollwitz. Bil der eines Lebens in Regensburg und Lüneburg,<br />

zweier Lesungen mit Yvonne Schy mura aus ihrer Biografie<br />

Käthe Kollwitz. Die Liebe, der Krieg und die Kunst sowie eines<br />

Schülerprojekts, das unter dem Titel »Käthe Kollwitz und ihre<br />

Zeit« in Kooperation mit der Kulturreferentin für Ostpreußen<br />

am Ostpreußischen Landesmuseum in Berlin realisiert wurde.<br />

Beim Wandeln auf den Spuren der Künstlerin zwischen ihrem<br />

geliebten Prenzlauer Berg und der Neuen Wache sowie bei<br />

zwei Workshops im Deutschen Historischen Museum und<br />

im Kollwitz-Museum bekamen die Schülerinnen und Schüler<br />

des Wilhelm-Raabe-Gymnasiums aus Lüneburg Einblicke in<br />

das Werk der Ausnahmekünstlerin und politischen Kämpferin<br />

Käthe Kollwitz – nicht zuletzt dank ihrer hervorragenden<br />

Vorbereitung und Motivation.<br />

Magdalena Gebala<br />

Projekteilnehmerinnen<br />

und -teilnehmer<br />

vor dem Denkmal der<br />

Künstlerin am Kollwitzplatz<br />

in Berlin, © Ostpreußisches<br />

Landesmuseum<br />

Lüneburg<br />

Schülerinnen und Schüler beim Workshop im Käthe-Kollwitz-<br />

Museum Berlin, © Ostpreußisches Landesmuseum Lüneburg<br />

Lesung mit Yvonne Schymura aus ihrer<br />

2016 im C. H. Beck Verlag veröffentlichten<br />

Biografie Käthe Kollwitz. Die Liebe, der<br />

Krieg und die Kunst im Kunstforum Ostdeutsche<br />

Galerie Regensburg, © Kunstforum<br />

Ostdeutsche Galerie Regensburg<br />

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