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Jahresbericht 2017

Überblick über die Aktivitäten des Deutschen Kulturforums östliches Europa, Potsdam, im Kalenderjahr 2017

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Der Kosmos Danzig<br />

Podienreihe anlässlich des 90. Geburtstags von Günter Grass<br />

Günter Grass mit Basil Kerski,<br />

Leiter des Europäischen Solidarność-<br />

Zentrums in Danzig, im Jahr 2014<br />

© Europejskie Centrum Solidarności<br />

<strong>2017</strong> jährte sich der Geburtstag des 2015 verstorbenen Literaturnobelpreisträgers<br />

und Autors der Danziger Trilogie Günter<br />

Grass zum 90. Mal. Nostalgie und Neugier prägten die Verbindung<br />

zwischen Grass und seiner Heimatstadt Danzig/Gdańsk,<br />

in die er häufig und gern zurückkam. Danzig wurde in seinen<br />

Werken zu einem eigenen Mikrokosmos, zu einem Bezugspunkt,<br />

der ihn für sein ganzes Leben geprägt hat.<br />

Günter Grass zu Besuch in Danzig-Langfuhr, 2009, © Marek Frankowski<br />

Diese Liebe stieß auf Gegenliebe. Grass war Ehrenbürger<br />

der Stadt Danzig und Träger der Ehrendoktorwürde der Danziger<br />

Universität. Sein Werk ist bis heute an vielen Orten in der<br />

Stadt präsent: So schmückt seit 2015 eine Bronzebank mit Oskar<br />

Mazerath und Günter Grass einen beschaulichen Platz in Langfuhr/Wrzeszcz,<br />

dem Stadtviertel, in dem Grass aufwuchs und<br />

zur Schule ging. Vor dem Gebäude der Günter-Grass-Galerie,<br />

deren Schirmherr Grass war und die eine der größten Sammlungen<br />

seiner nichtliterarischen Werke beherbergt, werden Besucher<br />

und Passanten von einem schimmernden Butt begrüßt.<br />

Der Bildhauer Grass schuf die einige Kilogramm schwere Skulptur<br />

in den 1980er Jahren, kurze Zeit nachdem sein Roman Der<br />

Butt erschienen war. Bei seinem letzten Besuch in Danzig 2014<br />

wurde die Skulptur Butt im Griff feierlich enthüllt.<br />

Danzig ohne Grass ist undenkbar – und vice versa. Dieser einzigartigen<br />

Verbindung widmeten wir <strong>2017</strong> eine Podienreihe, die<br />

in vier Veranstaltungen sein Werk im Hinblick auf aktuelle Themen<br />

beleuchtete. Vor dem Hintergrund der Biografie und des<br />

Engagements des Schriftstellers für ethnische, kulturelle und<br />

religiöse Minoritäten wurde unter anderen über Migrationsund<br />

Fluchtbewegungen, über den Umgang mit Einwanderern<br />

und Minderheiten sowie über das politische Engagement von<br />

Künstlern diskutiert. Kooperationspartner der Reihe mit prominenten<br />

Gästen aus Deutschland und Polen waren die Günter-Grass-Galerie<br />

(Gdańska Galeria Güntera Grassa) in Danzig/<br />

Gdańsk und das Collegium Civitas in Warschau.<br />

Magdalena Gebala<br />

Günter Grass 2014 bei der Einweihung<br />

der Butt-Skulptur<br />

in Danzig/Gdańsk, im Hintergrund<br />

der Stadtpräsident<br />

Paweł Adamowicz und die<br />

damalige Leiterin der Günter-<br />

Grass-Galerie Iwona Bigos<br />

© Izabela Rakowska<br />

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