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KuS_2018-3_GzD_klein

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Steinbrüche im Wandel der Zeit<br />

noch eine oder zwei Generationen weiterzubetreiben.<br />

Die rechtlichen Grundlagen dazu werden<br />

zur Zeit geschaffen.<br />

In einem <strong>klein</strong>en Steinbruch wird in der Regel<br />

mehr «von Hand» gearbeitet als auf einem<br />

gros sen. So ist es auch im Tiergarten in Mels.<br />

Wie in den meisten Steinbrüchen kommen hier<br />

bei der Blockgewinnung Diamantseilsägen zum<br />

Einsatz. Allerdings verwendet Ackermann die<br />

eher wenig benutzten Tauchrollen, da ihm für<br />

eine horizontale Bohrung zu wenig Platz zur<br />

Verfügung steht (Bild oben).<br />

Auf dem beschränkten Raum ist viel Fingerspitzengefühl<br />

gefragt, dazu kommt, dass der<br />

eigen willige Melser Verrucano immer wieder<br />

Überraschungen bereitet. Für die Verarbeitung<br />

zu Werkstücken stehen in der Werkhalle nebenan<br />

Seilsägen und eine Tischfräse zur Verfügung.<br />

Diese sind etwas in die Jahre gekommen.<br />

Andreas Ackermann hätte nichts dagegen, sie<br />

durch neue zu ersetzen, aber dafür fehlen vorläufig<br />

die Mittel.<br />

VERRUCANO ALS PLATTEN ODER FELSEN<br />

Ackermann bietet den sehr witterungsbeständigen<br />

Verrucano als Platten oder in Felsform an.<br />

Erstere gespalten oder gesägt und gestockt, verwendbar<br />

als Bodenplatten für Garten oder Küche,<br />

Tische, Mauersteine oder Stellriemen. Der<br />

Felsen wiederum lässt sich unter anderem zu<br />

Brunnen, Cheminées, Mauersteinen oder Blockstufen<br />

verarbeiten und ist selbstverständlich<br />

auch für Grabmäler und Skulpturen verwendbar.<br />

Die Struktur reicht von sehr fein (grobsandig)<br />

bis grob (Konglomerat). Der Stein sei härter als<br />

viele meinen, sagt Ackermann, doch er fände<br />

auch unter Steinbildhauern seine Liebhaber. Gerade<br />

wegen seiner immer wieder andersartigen<br />

Struktur. Tatsächlich finden sich in Ackermanns<br />

Steinlager viele Individuen mit grauen und grünen<br />

Einschlüssen aufgrund der Reduktion von<br />

Eisenverbindungen oder Mustern, die von der<br />

brekziösen Verkittung herrühren.<br />

SPIELERISCHE WERBUNG FÜR DEN STEIN<br />

Mit verschiedenen Ideen versucht Ackermann,<br />

seinen Stein bekannter zu machen. So begegnete<br />

er kürzlich dem Leiter der sozialen Dienste<br />

des Kantons Graubünden, der in geschützten<br />

Werkstätten Artikel aus Naturstein herstellen<br />

lässt. Dies brachte Ackermann auf eine ganz<br />

besondere Idee, und so kam es, dass Ackermann<br />

heute Sackmesser verkauft, die aus Verrucano<br />

gefertigt sind. Auch Glasuntersetzer, Servierplättli<br />

oder aus Platten geschraubte Brunnen<br />

und Pflanztröge sind im Angebot.<br />

Kreativität und Optimismus sind in Mels also<br />

reichlich vorhanden. Andreas Ackermann ist zufrieden<br />

mit dem, was er in den letzten Jahren<br />

erreicht hat, und blickt den anstehenden Herausforderungen<br />

gelassen entgegen. Doch wenn<br />

er erzählt, wie ein neuer Kunde kürzlich in sein<br />

Steinlager kam und sofort in Begeisterung ausbrach,<br />

spürt man, wie sehr sich Ackermann über<br />

jeden zusätzlichen «Anhänger« seines Verrucano<br />

freut.<br />

Links: Blockgewinnung<br />

mittels Tauchrollen: Man<br />

bohrt erst zwei vertikale<br />

Löcher, senkt danach je eine<br />

Tauchrolle in diese hinab<br />

und sägt schliesslich von<br />

oben allmählich in die Tiefe.<br />

Rechts: Ackermanns vielfältiges<br />

Steinlager mit Platten<br />

sowie grösseren Werkstücken.<br />

Andreas Ackermann, Steinbruch<br />

Tiergarten, Mels SG,<br />

ackermann-steinbruch.ch<br />

03/18<br />

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