Der Pflegebrief - Ausgabe 10/2001 (Nr. 60) - Pflegen-online.de
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EDITORIAL<br />
Was ist Pflege?<br />
Diese Frage,<br />
an <strong>de</strong>r man<br />
sich nur schwer<br />
vorbeimogeln<br />
kann, ist nicht<br />
nur im professionstheoretischen<br />
Rahmen<br />
von großer Be<strong>de</strong>utung. Sie<br />
begegnete mir erst neulich<br />
wie<strong>de</strong>r auf einer chirurgischen<br />
Station.<br />
Eigentlich hatte niemand<br />
die Frage gestellt. Sie war<br />
einfach da und mel<strong>de</strong>te sich<br />
wie ein Ruf von weit her.<br />
Ein älterer Herr benötigte<br />
Unterstützung bei <strong>de</strong>r morgendlichen<br />
Toilette. Gemeinsam<br />
mit einer Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
ging ich zu ihm.<br />
Ein operativer Eingriff hatte<br />
ihn sowohl von einem Ileus<br />
befreit, als ihm auch Komplikationen<br />
in Form einer<br />
Stomaanlage beschert, die<br />
er als „Notausgang“ bezeichnete.<br />
Nun war er froh,<br />
dass er körperlich besser<br />
zuwege war. Die nächste<br />
Operation sollte noch einmal<br />
eine größere wer<strong>de</strong>n,<br />
das wusste er. Nur dass es<br />
sich dabei um die Entfernung<br />
eines Tumors han<strong>de</strong>lte,<br />
das hatte ihm niemand<br />
gesagt.<br />
Da hörten die Kollegen<br />
doch eher auf seine Ehefrau,<br />
die ihrem Mann die Wahrheit<br />
lieber nicht zumuten<br />
wollte.<br />
Und irgendwie fuhr er mir<br />
in die Glie<strong>de</strong>r, dieser Gedanke,<br />
dass es nicht das<br />
Waschen ist, was eben gera<strong>de</strong><br />
die Pflege ausmacht.<br />
Es ist das Über<strong>de</strong>nken einer<br />
getroffenen Entscheidung,<br />
das Inbetrachtziehen einer<br />
Selbstbestimmtheit, das Beraten<br />
über <strong>de</strong>n Umgang mit<br />
und die Folgen <strong>de</strong>s Stomas,<br />
das Initiieren eines Teamprozesses.<br />
Das ist Pflege.<br />
Auch.<br />
Ihr Roland Brühe<br />
E-Recruitment:<br />
Stellensuche<br />
im Netz<br />
von Georg v. Mylius<br />
[gmylius@bononet.<strong>de</strong>]<br />
Die Recherche nach Stellenangeboten<br />
und das Hinterlegen von<br />
Lebensläufen sei die beliebteste<br />
E-Commerce-Aktivität <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
Internet-Nutzer.<br />
Diese Aussage eines Marktforschungsinstituts<br />
ist <strong>de</strong>r Grund<br />
für <strong>de</strong>n Autor, sich mit <strong>de</strong>r Situation<br />
elektronischer Stellenanzeigen<br />
näher zu beschäftigen. Er<br />
zeigt dabei auch die Be<strong>de</strong>utung<br />
für <strong>de</strong>n Gesundheitsbereich auf.<br />
[weiter auf Seite 6]<br />
Gelesen:<br />
Drei Rezensionen<br />
neuer Pflegebücher:<br />
Thomas Buchholz et al. (Hrsg.):<br />
Begegnungen<br />
Basale Stimulation in <strong>de</strong>r Pflege<br />
- Ausgesuchte Fallbeispiele.<br />
[Seite 8]<br />
Henriette Feil-Peter:<br />
Stomapflege<br />
Enterostomatherapie: Stomaund<br />
Wundversorgung [Seite 9]<br />
Herbert Müller:<br />
Arbeitsorganisation in <strong>de</strong>r<br />
Altenpflege<br />
Ein Beitrag zur Qualitätsentwicklung<br />
und -sicherung<br />
[Seite 8]<br />
Klamkes gepflegte Welt<br />
von Bastian Klamke [KlamkeJB@t-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />
ISSN 1433-2795 (Internet-<strong>Ausgabe</strong>)<br />
ISSN 1433-1985 (E-Mail-<strong>Ausgabe</strong>)<br />
Das Online Magazin für die Pflege <strong>Ausgabe</strong> <strong>10</strong>/<strong>2001</strong> - <strong>Nr</strong>. <strong>60</strong> - 13. November <strong>2001</strong><br />
Die rückengerechte Arbeitsweise<br />
in <strong>de</strong>r Pflege verbessern<br />
von Angelika Ammann [angelika.ammann@talknet.<strong>de</strong>]<br />
(ca) An <strong>de</strong>n Städtischen Kliniken Bielefeld-<br />
Mitte gem. GmbH wur<strong>de</strong> jetzt ein zweijähriges<br />
Projekt abgeschlossen, das die rückengerechte<br />
Arbeitsweise im Pflegealltag zum Ziel hatte.<br />
Vieles ist übertragbar auf an<strong>de</strong>re Einrichtungen.<br />
Daher lohnt es sich, Näheres über Zustan<strong>de</strong>kommen,<br />
Durchführung und Ergebnisse<br />
zu erfahren. [weiter auf Seite 2]<br />
Eingemischt<br />
Verse<br />
von Matthias Martin<br />
[kontakt@pro-pflege.<strong>de</strong>]<br />
Ich habe mich<br />
in Euer Leben eingemischt<br />
in Eure Träume<br />
und Gedanken<br />
Ich habe mich<br />
in Eure Stun<strong>de</strong>n<br />
Tage<br />
eingeschlichen<br />
Eure Nähe<br />
Eure Ferne<br />
habe ich gebraucht<br />
um nicht<br />
in meinen Ängsten und<br />
Gedanken<br />
zu ertrinken<br />
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kein wichtiges Thema<br />
aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r Pflege.<br />
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Schwerpunktthema eine<br />
Ausahl von Internet Stellenmärkten<br />
für Deutschland,<br />
die Angaben zu <strong>de</strong>n Einträgen<br />
beziehen sich auf <strong>de</strong>n<br />
29.<strong>10</strong>.<strong>2001</strong>:<br />
Die klassische Adresse in<br />
Deutschland, das Arbeitsamt,<br />
ist auch <strong>online</strong> vertreten:<br />
Arbeitsamt Online<br />
(www.arbeitsamt.<strong>de</strong>): Hier<br />
waren unter <strong>de</strong>m Suchbegriff<br />
„Krankenschwester /<br />
Pfleger“ und <strong>de</strong>r Angabe<br />
„Stellen <strong>de</strong>r letzten 4 Wochen“<br />
insgesamt 1295<br />
Einträge verzeichnet, die<br />
einzelnen Einträge sind<br />
immer mit einem Aktualisierungsdatum<br />
versehen.<br />
Die Suche kann durch die<br />
Eingabe von Postleitzahlbereichen<br />
räumlich eingrenzt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Weitere Suchmöglichkeiten<br />
gibt es auf privaten und<br />
gewerblichen Seiten, <strong>de</strong>s<br />
weiteren haben auch viele<br />
Kliniken in ihren Internetseiten<br />
Stellenangebote verzeichnet,<br />
diese habe ich hier<br />
nicht berücksichtigt:<br />
JobVersum.<strong>de</strong><br />
(www.jobversum.<strong>de</strong>/jv/in<br />
<strong>de</strong>x.jsp): Größtes von mir<br />
gefun<strong>de</strong>nes Stellenangebot<br />
nach <strong>de</strong>m Arbeitsamt, bei<br />
<strong>de</strong>r Suche nach „Krankenschwester“<br />
wur<strong>de</strong>n 500<br />
Stellen angezeigt, davon<br />
über <strong>10</strong>0 aus <strong>de</strong>n letzten<br />
Tagen. Sehr gute Suchfunktion,<br />
individuelle Filterfunktionen<br />
und regionale<br />
Eingrenzungen.<br />
Stellenanzeigen.<strong>de</strong><br />
(www.stellenanzeigen.<strong>de</strong>):<br />
mit Datumsangabe; 22 aktulle<br />
Einträge, einfache Suchfunktion<br />
mit Vorgaben zur<br />
Auswahl.<br />
[weiter auf Seite 3]<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>10</strong>/<strong>2001</strong> - <strong>Nr</strong>. <strong>60</strong> - 13. November <strong>2001</strong><br />
Die rückengerechte Arbeitsweise<br />
in <strong>de</strong>r Pflege verbessern<br />
von Angelika Ammann [angelika.ammann@talknet.<strong>de</strong>]<br />
Ausgangsbedingungen im Pflegebereich von 1994-1997 <strong>de</strong>utlich zugenommen, es han<strong>de</strong>lte<br />
Beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>n Bereichen mit pflegeintensiven<br />
Patienten kommt es durch ungeeignete Techniken<br />
während <strong>de</strong>r Lagerung, <strong>de</strong>r Mobilisation o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />
sich um verhaltenspräventive Angebote, nämlich<br />
Fortbildungen zur Rückenkräftigung und zur Entspannung<br />
sowie zum direkten Patiententransfer.<br />
Bewegens von Patienten zu krankheitsbedingten<br />
Ausfällen <strong>de</strong>s Pflegepersonals. Min<strong>de</strong>stens ebenso<br />
rückenbelastend sind die nicht direkt pflegerischen<br />
Tätigkeiten, wie z.B. die täglich anfallen<strong>de</strong>n Routinearbeiten,<br />
sowie die Sitzhaltung und das Stehen<br />
Zur Beantwortung <strong>de</strong>r Fragen nach <strong>de</strong>r Umsetzung<br />
<strong>de</strong>r Inhalte in die Praxis habe ich eine Mitarbeiterbefragung<br />
durchgeführt, über <strong>de</strong>ren Ergebnisse<br />
im Folgen<strong>de</strong>n berichtet wird.<br />
bei <strong>de</strong>r Durchführung administrativer Arbeiten.<br />
Die Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mitarbeiterbefragung<br />
Aufgrund dieser Tatsachen wur<strong>de</strong>n von Seiten <strong>de</strong>r Mit <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r schriftlichen Befragung<br />
Pflegedienstleitung Fortbildungen angeboten, um ließen sich berufliche Belastungen und das ge-<br />
die tägliche Arbeitsbelastung beim Patiententranssundheitliche Befin<strong>de</strong>n feststellen. Ein Vergleich<br />
fer zu verringern o<strong>de</strong>r ganz zu vermei<strong>de</strong>n. Trotz verschie<strong>de</strong>ner Gruppen in <strong>de</strong>n Abteilungen Gynä-<br />
dieser Angebote, die sich auf verhaltenspräventive kologie, Orthopädie und Innere Medizin wur<strong>de</strong><br />
Maßnahmen bezogen, wie z.B. Rückenschule, möglich, gleichzeitig die Akzeptanz durch Beteili-<br />
Wassergymnastik, Kinästhetik-Kurse o<strong>de</strong>r rückengung <strong>de</strong>r Mitarbeiter erreicht. Insgesamt erhielten<br />
schonen<strong>de</strong> Arbeitsweise durch Einsatz von Hilfs- 52 Pflegekräfte die Fragebögen, <strong>de</strong>r Rücklauf lag<br />
mitteln in <strong>de</strong>r Pflege musste ich feststellen, dass bei über <strong>60</strong>%. Die Ergebnisse sind für die ausge-<br />
die Hilfsmittel und speziellen Arbeitstechniken in wählten Stationen repräsentativ, für die gesamte<br />
<strong>de</strong>r Praxis nicht im erhofften Maße Berücksichti- Klinik jedoch nur exemplarisch zu sehen. Ausgung<br />
fan<strong>de</strong>n!<br />
zugsweise zusammengefasst:<br />
Die Motivation <strong>de</strong>r Mitarbeiter war zwar nach <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />
Fortbildung sehr groß, ließ dann aber im Laufe <strong>de</strong>r<br />
Zeit aufgrund unterschiedlicher Ursachen nach.<br />
Bei allen Maßnahmen fehlte bisher <strong>de</strong>r gesundheitsför<strong>de</strong>rliche<br />
Ansatz: Die Mitarbeiter wur<strong>de</strong>n<br />
nicht primär als han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Subjekte gesehen - sie<br />
wur<strong>de</strong>n nicht genügend befähigt, Initiative und<br />
Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen.<br />
Die Verweildauer im Pflegeberuf lag zwischen<br />
einem und 34 Jahren, bei einem Mittelwert (Median)<br />
von 6 Jahren. Fast <strong>60</strong>% <strong>de</strong>r Befragten litten<br />
unter Rücken-, Gelenk- o<strong>de</strong>r Muskelschmerzen,<br />
vor Aufnahme ihrer Berufsausbildung hatten von<br />
<strong>de</strong>n Befragten nur weniger als <strong>10</strong>% bereits entsprechen<strong>de</strong><br />
Beschwer<strong>de</strong>n. Aufgrund von Rückenbeschwer<strong>de</strong>n<br />
ist je<strong>de</strong>r zweite bis dritte Mitarbeiter<br />
Grün<strong>de</strong> zur Initiierung <strong>de</strong>s Projektes<br />
schon einmal arbeitsunfähig geschrieben wor<strong>de</strong>n.<br />
Bei je<strong>de</strong>m vierten Mitarbeiter verschlimmerten<br />
Folgen<strong>de</strong> Grün<strong>de</strong> sprachen also für die Einleitung sich die Beschwer<strong>de</strong>n während <strong>de</strong>r Arbeit sehr.<br />
eines entsprechen<strong>de</strong>n Projektes:<br />
Insbeson<strong>de</strong>re beim Heben und beim Lagern (zwei<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Rückenproblemen<br />
durch die erhöhten Belastungen im<br />
Pflegedienst,<br />
unzureichen<strong>de</strong> Umsetzung <strong>de</strong>r Unfallverhütungsvorschriften<br />
im Gesundheitsdienst bezogen<br />
auf das Heben und Tragen von Patienten,<br />
mangeln<strong>de</strong> Umsetzung von verhaltenspräventiven<br />
Fortbildungsinhalten in die Praxis und<br />
Drittel aller Befragten) und beim Mobilisieren von<br />
Patienten (mehr als die Hälfte) geschah dies, weniger<br />
beim Bücken allgemein. Wie dargelegt, ist<br />
dies wesentlich auf eine mangeln<strong>de</strong> Umsetzung<br />
<strong>de</strong>r Fortbildungsinhalte in die Praxis zurückzuführen.<br />
Wie eingangs dargelegt, sagt die Teilnahme<br />
an Fortbildungen noch nichts über die Umsetzung<br />
<strong>de</strong>r Inhalte in die Praxis aus. Dies gestaltete sich<br />
unterschiedlich. Grün<strong>de</strong> für eine gute Umsetzung<br />
• ungenügen<strong>de</strong> interdisziplinäre Kooperation in waren:<br />
<strong>de</strong>r Klinik, bezogen auf das Fortbildungsangebot<br />
verhaltenspräventiver Maßnahmen. • Schulung stationsintern<br />
Bestimmte Fragestellungen mussten mit <strong>de</strong>r Einleitung<br />
<strong>de</strong>s Projektes beantwortet wer<strong>de</strong>n:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Erleichterung für <strong>de</strong>n Patienten<br />
vorhan<strong>de</strong>ne Hilfsmittel<br />
realitätsnahe Tipps<br />
• Technik bewusster gewor<strong>de</strong>n<br />
• gute Vermittlung<br />
1. Wie wird das vorhan<strong>de</strong>ne Fortbildungsangebot<br />
von Mitarbeiter wahrgenommen?<br />
2. Wo liegen die Ursachen für die mangeln<strong>de</strong><br />
Umsetzung in die Praxis?<br />
3. Wie kann die Umsetzung <strong>de</strong>r rückenschonen<strong>de</strong>n<br />
Arbeitsweise in die Praxis verbessert wer<strong>de</strong>n?<br />
Zur Beantwortung <strong>de</strong>r ersten Frage habe ich das<br />
Gesamtfortbildungsvolumen in Bezug auf verhaltenspräventive<br />
Maßnahmen ermittelt. Dieses hat<br />
Als Grün<strong>de</strong> für eine schlechte Umsetzung wur<strong>de</strong>n<br />
genannt:<br />
• keine Hilfsmittel vorhan<strong>de</strong>n<br />
• zu wenig Praxis im Umgang mit <strong>de</strong>n Hilfsmitteln<br />
• Desinteresse und Zeitmangel<br />
[weiter auf Seite 3]<br />
- 2 -
ONLINE-KIOSK<br />
Stellensuche im Web<br />
[Fortsetzung]<br />
[rf] Jobscout24<br />
(www.jobscout24.<strong>de</strong>): mit<br />
Datumsangabe, 13 aktuelle<br />
Einträge, Suchfunktion ungenau,<br />
so ergab die Eingabe<br />
Krankenpflege auch Angebote<br />
für Assistenzarztstellen.<br />
Stellen-Online<br />
(www.stellen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>):<br />
mit Datumsangabe, 23 aktuelle<br />
Einträge, Suchfunktion<br />
gut, kann auch regional<br />
eingegrenzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Jobmagazin<br />
(www.jobmagazin.<strong>de</strong>): mit<br />
Datumsangabe, 4 aktuelle<br />
Einträgen, Suchfunktionen<br />
vorgegeben, regionale Eingrenzung<br />
möglich.<br />
Job-Consult<br />
(www.job-consult.com):<br />
mit Datumsangabe, 4 aktuelle<br />
Einträgen, einfache<br />
Suchfunktion.<br />
Jobs & Adverts<br />
(www.jobs.adverts.<strong>de</strong>): mit<br />
Datumsangabe, 19 aktuelle<br />
Einträge, <strong>de</strong>utsche und internationale<br />
Suche möglich,<br />
gute Suchfunktion.<br />
Mamas.<strong>de</strong><br />
(www.mamas.<strong>de</strong>): mit Datumsangabe,<br />
15 aktuelle<br />
Einträge, einfache Suchfunktion,<br />
wenn man die<br />
Vorgaben ignoriert und nur<br />
ein Stichwort eingibt, Ergebnisse<br />
alle aus <strong>de</strong>m Großstadtbereich.<br />
BW-job.<strong>de</strong><br />
(www.bw-job.<strong>de</strong>): mit Datumsangabe,<br />
3 aktuelle Einträge,<br />
regionaler Stellenmarkt<br />
für Ba<strong>de</strong>n-Württemberg,<br />
gute Suchfunktion.<br />
Stellenannoncen.<strong>de</strong><br />
(www.stellenannoncen.<strong>de</strong>)<br />
keine Datumsangabe; mit<br />
27 Einträgen, alle Angebote<br />
aus <strong>de</strong>m Süd<strong>de</strong>utschen<br />
Raum.<br />
[weiter auf Seite 4]<br />
[Fortsetzung]<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>10</strong>/<strong>2001</strong> - <strong>Nr</strong>. <strong>60</strong> - 13. November <strong>2001</strong><br />
Die rückengerechte Arbeitsweise<br />
in <strong>de</strong>r Pflege verbessern<br />
von Angelika Ammann [angelika.ammann@talknet.<strong>de</strong>]<br />
Folgen<strong>de</strong> kleine Hilfsmittel wur<strong>de</strong>n beim Patiententransfer<br />
bzw. bei <strong>de</strong>r Mobilisation eingesetzt,<br />
nach Häufigkeit geordnet:<br />
Hilfsmittel Nennungen<br />
Anti-Rutschmatte 19<br />
Bettleiter 13<br />
Gleiten<strong>de</strong>s Hebekissen 11<br />
Drehscheibe 9<br />
mobile Patienten-Lifter 8<br />
Gleitmatte 5<br />
Rollbord 5<br />
(keine) 2<br />
Rutschbrett 1<br />
Gürtel-Gehhilfe 0<br />
Mehrfachnennungen möglich n=29<br />
Als Grün<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Nichtbenutzung von Hilfsmitteln<br />
wur<strong>de</strong>n genannt (frei beantwortet):<br />
• Zeitmangel<br />
• für orthopädische Pat. nicht geeignet<br />
• nicht erfor<strong>de</strong>rlich<br />
• nicht üblich bzw. auf <strong>de</strong>r Station nicht vorhan<strong>de</strong>n<br />
/ auffindbar<br />
• Handhabung unklar<br />
• kann mich nicht daran gewöhnen<br />
• ohne Hilfsmittel geht es schneller<br />
Als Bedarf an Fortbildungsthemen ergaben sich<br />
folgen<strong>de</strong> Prioritäten:<br />
Konsequenzen:<br />
Handlungsbedarf in <strong>de</strong>r Rückenprävention<br />
Anhand <strong>de</strong>r dargestellten Ergebnisse Mitarbeiterbefragung<br />
können nun auch die noch offenen<br />
Fragen bei Einleitung <strong>de</strong>s Projektes beantwortet<br />
wer<strong>de</strong>n:<br />
Ursachen für die mangeln<strong>de</strong> Umsetzung vermittelter<br />
Inhalte in die Praxis:<br />
• Stationen unzureichend o<strong>de</strong>r gar nicht mit<br />
Hilfsmitteln ausgestattet<br />
• schlechte Lagerung <strong>de</strong>r Hilfsmittel (nicht<br />
auffindbar)<br />
• Zeitmangel (ohne Hilfsmittel geht es schneller)<br />
• mangeln<strong>de</strong> Akzeptanz <strong>de</strong>r Hilfsmittel<br />
• mangeln<strong>de</strong> Übung im Umgang mit <strong>de</strong>n Hilfsmitteln<br />
und <strong>de</strong>r Techniken<br />
• Desinteresse <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />
Maßnahmen zur Verbesserung <strong>de</strong>r Umsetzung in<br />
die Praxis<br />
Bedarfsorientierte Fortbildungen zur Rückenprävention<br />
und Ausgleichsgymnastik sind notwendig,<br />
in Form regelmäßiger Fortbildungsveranstaltungen,<br />
als Tagesveranstaltungen sowie wochenweise,<br />
mit anschließen<strong>de</strong>r stationsinterner Schulung<br />
und Begleitung. Das Angebot sollte <strong>de</strong>r Schulung<br />
aller Mitarbeiter im Umgang mit Hilfsmitteln<br />
dienen, die Möglichkeit zur Teilnahme an einem<br />
Kinästhetik Grundkurs beinhalten, eine Rückenschule<br />
sowie Gymnastik/Fitness und Entspannung<br />
durch die Physiotherapie umfassen und durch<br />
externe Angebote zur Rückenprävention abgerun<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n. Schwerpunkte <strong>de</strong>r Fortbildungsinhalte<br />
bezogen auf <strong>de</strong>n direkten Patiententransfer sollten<br />
das Heben und Lagern sowie die Mobilisation <strong>de</strong>s<br />
Patienten sein, hier ergaben sich bei <strong>de</strong>r Befragung<br />
die größten Rückenbelastungen.<br />
An sachbezogene Maßnahmen ist die bedarfsorientierte<br />
Ausstattung <strong>de</strong>r Stationen mit kleinen<br />
Hilfsmitteln sowie angemessene mobile Lagerungsmöglichkeiten<br />
(z.B. auf einem kleinen Wagen)<br />
notwendig.<br />
Wie dargestellt, hatten 90% <strong>de</strong>r Mitarbeiter vor<br />
Aufnahme ihrer Tätigkeit in <strong>de</strong>r Pflege keine<br />
Rückenprobleme, während ihrer Tätigkeit sind<br />
dann bei bei <strong>60</strong>% <strong>de</strong>r Mitarbeiter Rückenprobleme<br />
aufgetreten! Daraus ist ein <strong>de</strong>utlicher Handlungsbedarf<br />
abzuleiten, bereits in <strong>de</strong>r Pflegeausbildung<br />
entsprechend präventive Inhalte anzubieten.<br />
Fortbildungsthemen Nennungen<br />
Rückenschule 26<br />
Umgang mit Hebehilfen /<br />
Hilfsmitteln<br />
26<br />
Kinästhetik in <strong>de</strong>r Pflege<br />
Gymnastik/Fitness<br />
Entspannungsübungen<br />
16<br />
15<br />
13<br />
Projektumweltanalyse<br />
<strong>Der</strong> erste Schritt zur Durchführung bestand in<br />
einer Analyse, um die relevanten Umwelten zur<br />
Bobath-Konzept 9 Bearbeitung <strong>de</strong>s Problems in <strong>de</strong>n Blick zu be-<br />
Mehrfachnennungen möglich n=31 kommen. Diese waren bestimmte Personen, Gruppen<br />
o<strong>de</strong>r Organisationen, die um das zu erarbeiten<strong>de</strong><br />
Problem gruppiert wur<strong>de</strong>n, um es zu lösen:<br />
• das Wissenskapital: Die Kenner <strong>de</strong>r Materie<br />
• das Entscheidungskapital: Entscheidungsträger<br />
in einem institutionellen Kontext, die durch<br />
ihre Rolle und Funktion autorisiert sind<br />
• Beziehungskapital: Mitarbeiter mit großer<br />
Akzeptanz<br />
• Kapital <strong>de</strong>r Betroffenen: Interessenten, Anwen<strong>de</strong>r<br />
und Umsetzer<br />
Zur Durchführung <strong>de</strong>s Projektes wur<strong>de</strong>n alle in <strong>de</strong>r<br />
Abbildung aufgeführten Umwelten einbezogen<br />
(Abb. 1), allerdings mit unterschiedlicher Gewichtung.<br />
[weiter auf Seite 4]<br />
- 3 -
ONLINE-KIOSK<br />
Stellensuche im Web<br />
[Fortsetzung]<br />
[rf] Klinikstellen.<strong>de</strong><br />
(www.klinikstellen.<strong>de</strong>/seite<br />
n/personal.htm): ohne Datumsangabe<br />
9 aktuelle Einträge;<br />
einfache Suchfunktion,<br />
auf <strong>de</strong>n Klinikbereich<br />
beschränkt.<br />
Deutscher Stellenmarkt<br />
(www.<strong>de</strong>utscher-stellenma<br />
rkt.<strong>de</strong>): mit Datumsangabe,<br />
8 aktuelle Einträge, einfache<br />
Suchfunktion ausschließlich<br />
nach vorgegebenen<br />
Begriffen.<br />
Diakonie-Stellenangebote<br />
(www.diakonie-stellenang<br />
ebote.<strong>de</strong>): ohne Datumsangabe,<br />
13 Einträge, Angebote<br />
diverser diakonischer Einrichtungen<br />
nach Berufgruppen<br />
unterglie<strong>de</strong>rt, keine<br />
Suchfunktion.<br />
Ausländischer Stellenmarkt<br />
(Schweiz):<br />
SBK<br />
(stellen.sbk-asi.ch): Seite<br />
<strong>de</strong>s Schweizer Berufsverban<strong>de</strong>s<br />
mit Stellenangeboten<br />
aus <strong>de</strong>r gesamten pflegerischen<br />
Palette, lei<strong>de</strong>r keine<br />
Angabe, von wann die<br />
Angebote sind.<br />
medical-work<br />
(www.medical-work.ch/ht<br />
ml/c_content_stellenangeb<br />
ote.html): sehr ausführliche<br />
Stellenangebote, lei<strong>de</strong>r auch<br />
ohne Datumsangabe, aber<br />
mit Antrittstermin.<br />
Diese kleine Übersicht zeigt<br />
bereits die vielen Möglichkeiten<br />
zur Stellensuche im<br />
Internet. Bei einzelnen Anbietern<br />
können auch eigene<br />
Stellengesuche veröffentlicht<br />
wer<strong>de</strong>n und Lebensläufe<br />
o<strong>de</strong>r Personenprofile<br />
für Interessenten hinterlegt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
___________________<br />
[Fortsetzung]<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>10</strong>/<strong>2001</strong> - <strong>Nr</strong>. <strong>60</strong> - 13. November <strong>2001</strong><br />
Die rückengerechte Arbeitsweise<br />
in <strong>de</strong>r Pflege verbessern<br />
von Angelika Ammann [angelika.ammann@talknet.<strong>de</strong>]<br />
Das Vorprojekt<br />
geschult. Als Analyseinstrument diente <strong>de</strong>r bereits<br />
<strong>Der</strong> Projektentwurf wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Pflegedirektion<br />
vorgestellt und positiv aufgenommen. Daraufhin<br />
erwähnte Fragebogen, abgestimmt mit <strong>de</strong>r Organisations-<br />
und Personalentwicklung und <strong>de</strong>m Betriebsrat.<br />
wur<strong>de</strong>n erste Gespräche mit <strong>de</strong>n zukünftigen<br />
Teilnehmern <strong>de</strong>r Gesundheitsgruppe sowie <strong>de</strong>n Zielsetzung <strong>de</strong>s Projektes<br />
Mitarbeitern <strong>de</strong>r geplanten Mo<strong>de</strong>llstationen ge- Es ergab sich folgen<strong>de</strong> Zielsetzung:<br />
führt. Die Auswahl <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llstationen erfolgte<br />
anhand <strong>de</strong>r Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen<br />
und <strong>de</strong>s Engagements <strong>de</strong>r einzelnen Stationen<br />
bei <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r Inhalte in die Praxis.<br />
•<br />
•<br />
För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r persönlichen Kompetenz (Gesundheitsverhalten<br />
beim Patiententransfer, rükkengerechtes<br />
Arbeiten<br />
Steigerung <strong>de</strong>r Arbeitszufrie<strong>de</strong>nheit<br />
Vertreten waren vier Stationen <strong>de</strong>r oben genannten<br />
Fachbereiche. Die Vorgespräche mit <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llstationen<br />
wur<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Stationsleitung geführt,<br />
mit <strong>de</strong>r Frage nach Teilnahme und ob ein Mitarbeiter<br />
bereit wäre, als Multiplikator auf <strong>de</strong>r Station<br />
zu wirken. Weitere Informationsgespräche mit<br />
allen Mitarbeitern <strong>de</strong>r Station folgten, alle mit<br />
positiven Resultaten. Durch Gespräche <strong>de</strong>r Verfas-<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Vermeidung von Rückenerkrankungen und Vorbeugung<br />
gegen Chronifizierung<br />
Einhaltung <strong>de</strong>r gesetzlichen Vorgaben (Arbeitsschutz)<br />
Qualitätssteigerung<br />
Erhaltung und För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Eigenaktivität <strong>de</strong>r<br />
Patienten<br />
serin mit <strong>de</strong>n zukünftigen Teilnehmern <strong>de</strong>r Gesundheitsgruppe,<br />
<strong>de</strong>m Arbeitssicherheitsbeauftragten,<br />
<strong>de</strong>r Betriebsärztin, Betriebsrat, <strong>de</strong>r Physiotherapie<br />
und <strong>de</strong>r Kinästhetik-Trainerin konnte<br />
diese Phase abgeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />
Projektorganisation<br />
Abbildung 2 ver<strong>de</strong>utlicht die Projektstruktur:<br />
<strong>Der</strong> Projektauftrag<br />
Die Pflegedirektion und die zukünftig beteiligten<br />
Mitarbeiter <strong>de</strong>r Gesundheitsgruppe trafen sich<br />
erstmalig und <strong>de</strong>r Beginn <strong>de</strong>s Projekt wur<strong>de</strong> symbolisiert.<br />
Inhalte diese Kick-Off-Meetings:<br />
• Entstehungsgeschichte <strong>de</strong>s Projektes<br />
• Zusammensetzung <strong>de</strong>r Arbeitsgruppen<br />
• Erwartungen an Projekt und Mitarbeiter<br />
• Rahmenbedingungen<br />
• Ziele und Projektauftrag<br />
• Zeitplan und einzuleiten<strong>de</strong> Schritte<br />
Ergebnisse: Nach einem regen Austausch, <strong>de</strong>m<br />
Einbringen von weiteren Vorschlägen, I<strong>de</strong>en und<br />
Be<strong>de</strong>nken wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Projektbeginn beschlossen.<br />
Die erwähnten Be<strong>de</strong>nken bezogen sich auf die<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llstationen. Aufgrund begrenzter<br />
zeitlicher Ressourcen wur<strong>de</strong> eine Reduzierung auf<br />
zwei Stationen beschlossen: eine medizinische und<br />
eine gynäkologische Station mit insgesamt 30 Mitarbeitern.<br />
Es wur<strong>de</strong>n jeweils zwei Multiplikatoren<br />
[weiter auf Seite 5]<br />
- 4 -
TERMINE<br />
Medica <strong>2001</strong><br />
vom 21. bis zum 24.<br />
November.<strong>2001</strong> auf <strong>de</strong>m<br />
Düsseldorfer Messegelän<strong>de</strong>,<br />
nach eigenen Angaben<br />
die weltgrößte<br />
Fachmesse für ambulante<br />
und stationäre Versorgung.<br />
Infos unter:<br />
www.medica.<strong>de</strong>.<br />
____________<br />
Altenpflegetage Hessen-<br />
Thüringen<br />
vom 21. bis zum 23.<br />
November <strong>2001</strong> in <strong>de</strong>n<br />
Rhein-Main-Hallen in<br />
Wiesba<strong>de</strong>n. Infos unter:<br />
www.altenpflegetage.<strong>de</strong><br />
____________<br />
16. Augsburger Intensivpflegetag<br />
am 7. und 8. Dezember<br />
<strong>2001</strong>. Infos unter :<br />
www.mcn-nuernberg.<strong>de</strong><br />
____________<br />
2. Workshop: Studien<br />
in <strong>de</strong>r Onkologischen<br />
Pflege<br />
vom <strong>10</strong>. bis zum 11.<br />
Dezember <strong>2001</strong> in Wittenberg.<br />
Weitere Infos<br />
per Mail unter<br />
pflegewissenschaft@me<br />
dizin.uni-halle.<strong>de</strong>.<br />
____________<br />
11th Conference of the<br />
European Association<br />
of Nurses in AIDS Care<br />
8.-11. November <strong>2001</strong> in<br />
Rotterdam.<br />
Mail unter :<br />
Infos per<br />
n.langebeek@rijnstate.nl<br />
___________________<br />
Pflege 2002<br />
am 25. und 26. Januar<br />
2002 in Berlin; veranstaltet<br />
vom Verlag Urban &<br />
Vogel. Infos unter:<br />
www.heilberufe-<strong>online</strong>.<br />
<strong>de</strong>/pflege/kongresse.html<br />
____________<br />
[Fortsetzung]<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>10</strong>/<strong>2001</strong> - <strong>Nr</strong>. <strong>60</strong> - 13. November <strong>2001</strong><br />
Die rückengerechte Arbeitsweise<br />
in <strong>de</strong>r Pflege verbessern<br />
von Angelika Ammann [angelika.ammann@talknet.<strong>de</strong>]<br />
Zur Erläuterung: Für die Bearbeitung <strong>de</strong>s Projektes<br />
war es notwendig, das Wissen <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />
Experten zu verknüpfen und die Erfahrungen<br />
<strong>de</strong>r unterschiedlichen Gruppen einfließen zu<br />
lassen. Dies beinhaltete die Bildung einer ‘Gesundheitsgruppe’,<br />
die sich aus <strong>de</strong>r Betriebsärztin,<br />
<strong>de</strong>r Kinästhetik-Trainerin, Vertretern <strong>de</strong>r Pflegedirektion,<br />
<strong>de</strong>s Arbeitssicherheitsdienstes, <strong>de</strong>s Betriebsrates<br />
und <strong>de</strong>r Verfasserin (Praxisanleiterin/Projektdurchführung)<br />
zusammensetzte. Aufgaben<br />
<strong>de</strong>r ‘Gesundheitsgruppe’:<br />
• Planung <strong>de</strong>r Aufgaben und <strong>de</strong>s zeitlichen<br />
Rahmens<br />
• Überprüfung <strong>de</strong>s Projektverlaufs<br />
• Konzeption für Mitarbeiter-Fortbildungen<br />
• Unterrichts-Konzeption in Absprache mit <strong>de</strong>r<br />
Krankenpflegeschule.<br />
Die wichtigste Voraussetzung für die Umsetzbarkeit<br />
eines Projektes zur Gesundheitsför<strong>de</strong>rung ist<br />
die Akzeptanz <strong>de</strong>r Betroffenen. Hierzu war es<br />
notwendig, eine ‘Arbeitsgruppe gesun<strong>de</strong>r Rücken’<br />
zu bil<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren Teilnehmer die zukünftigen Multiplikatoren<br />
<strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llstationen waren. Aufgaben<br />
dieser Arbeitsgruppe:<br />
• Teilnahme an Schulungen (Kinästhetik/kleine<br />
Hilfsmittel)<br />
• Festlegung <strong>de</strong>s stationsspezifischen Hilfsmittelbedarfes<br />
• Wirkung als Multiplikatoren auf <strong>de</strong>r Station,<br />
durch Umsetzung <strong>de</strong>r rückengerechten Arbeitsweise,<br />
sowie Hilfestellung und Anleitung<br />
<strong>de</strong>r Kollegen<br />
• regelmäßige Reflexion bezüglich <strong>de</strong>r Umsetzung<br />
und evtl. auftreten<strong>de</strong>r Probleme.<br />
Verlauf und Ergebnis <strong>de</strong>s Projektes<br />
Verlauf<br />
Die Teilnahme an <strong>de</strong>n Schulungen und an <strong>de</strong>r<br />
Projektarbeit war Arbeitszeit. Die Klinik stellte<br />
Räumlichkeiten und Arbeitsmaterialien zur Verfügung,<br />
ebenso übernahm sie die Kosten für die<br />
Anschaffung von Hebehilfen und kleinen Hilfsmitteln<br />
zur Ausstattung <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llstationen. Die<br />
‘Gesundheitsgruppe’ traf sich halbjährlich für<br />
jeweils ca. 1 1/2 Stun<strong>de</strong>n, für die ‘Arbeitsgruppe<br />
Rücken’ fan<strong>de</strong>n 17 Treffen über jeweils drei Stun<strong>de</strong>n<br />
statt. Für die Multiplikatoren, die Mitarbeiter<br />
<strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llstationen und an<strong>de</strong>re Mitarbeiter im<br />
Hause wur<strong>de</strong>n vier Tagesveranstaltungen durchgeführt,<br />
für die Mo<strong>de</strong>llstationen zehn stationsinterne<br />
Schulungen. Die Multiplikatoren <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llstationen<br />
absolvierten darüber hinaus einen Kinästhetik-Grundkurs<br />
und ein dreitägiges, externen Seminar<br />
<strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>unfallversicherungsverban<strong>de</strong>s<br />
zum Thema Heben und Tragen. Sie kennen jetzt<br />
die Möglichkeiten <strong>de</strong>r Verhaltens- und Verhältnisprävention<br />
und beherrschen <strong>de</strong>n Umgang mit<br />
kleinen Hilfsmitteln.<br />
Ergebnis<br />
Es wur<strong>de</strong> ein Leitfa<strong>de</strong>n erarbeitet, <strong>de</strong>r die häufigsten<br />
Transfers in Wort und Bild beschreibt, die<br />
Mo<strong>de</strong>llstationen sind mit kleinen Hilfsmittel für<br />
<strong>de</strong>n Patiententransfer ausgestattet. Die ‚Arbeitsgruppe<br />
Rücken’ trifft sich auch weiterhin monatlich,<br />
für weitere Mitarbeiter offen. Ein Problem<br />
war <strong>de</strong>r auftreten<strong>de</strong> Wechsel einzelner Mitglie<strong>de</strong>r<br />
dieser AG aufgrund von Arbeitsplatzwechsel.<br />
Kurzfristig mussten daher neue, motivierte Mitarbeiter<br />
gefun<strong>de</strong>n und geschult wer<strong>de</strong>n. Für die<br />
Mo<strong>de</strong>llstationen fin<strong>de</strong>n jetzt in regelmäßigen<br />
Abstän<strong>de</strong>n kleine Unterweisungen während <strong>de</strong>r<br />
stationsinternen Besprechungen statt, von <strong>de</strong>n<br />
jeweiligen Multiplikatoren durchgeführt. Wichtig<br />
hierbei ist die gute Unterstützung <strong>de</strong>r Maßnahmen<br />
durch die Stationsleitung.<br />
Das Fortbildungskonzept für alle Mitarbeiter ist<br />
<strong>de</strong>m Bedarf angepasst wor<strong>de</strong>n: In einem Seminar<br />
lernen die Teilnehmer Bewegungsprinzipien und<br />
Hilfsmittel kennen, die das Lagern, Bewegen und<br />
Mobilisieren von Patienten erheblich erleichtern.<br />
Es besteht aus zwei Teilen. Teil eins beinhaltet<br />
folgen<strong>de</strong> Grundlagen:<br />
Theorie:<br />
• Gesetzlicher Arbeitsschutz<br />
• Anatomie und Physiologie<br />
• Be- und Entlastungsmöglichkeiten <strong>de</strong>r Wirbelsäule<br />
Praxis:<br />
• Einführung in die Kinästhetik<br />
• Patiententransfer ohne Hilfsmittel<br />
• Vorstellung , Anwendung und Umgang mit<br />
<strong>de</strong>n kleinen Hilfsmitteln<br />
• Entspannungsübungen<br />
Nach <strong>de</strong>r Teilnahme an <strong>de</strong>m ersten Seminarteil<br />
haben die Teilnehmer die Möglichkeit, die vermittelten<br />
Inhalte auf <strong>de</strong>r Station mit Unterstützung<br />
<strong>de</strong>r Multiplikatoren und <strong>de</strong>r Dozentin umzusetzen.<br />
Im zweiten Teil vertiefen sie ihre Kenntnisse,<br />
reflekieren sich ergeben<strong>de</strong> Praxisprobleme und<br />
erarbeiten Lösungsansätze. Spezielle Patiententransfers<br />
aus <strong>de</strong>m jeweiligen Fachbereich wer<strong>de</strong>n<br />
praktisch geübt, unterstützt von <strong>de</strong>n Multiplikatoren.<br />
Die Physiotherapeuten bieten für die Mitarbeiter<br />
regelmäßig Aqua-Gymnastik und Entspannungsübungen<br />
an und es wer<strong>de</strong>n hausinterne<br />
Kinästhetik-Grundkurse gegeben, mit anschließen<strong>de</strong>r<br />
Begleitung durch die Kinästhetiktrainerin.<br />
Während <strong>de</strong>r Projektphase konnten die Mitarbeiter<br />
außer<strong>de</strong>m in zwei Fitness-Studios für einen verringertem<br />
monatlichen Beitrag trainieren, und die<br />
Firma Petermann gewährte <strong>de</strong>m Klinikum einen<br />
Rabatt beim Kauf <strong>de</strong>r kleinen Hilfsmittel.<br />
Die Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Krankenpflege, die im<br />
Oktober 2000 begonnen haben, sind noch vor<br />
ihrem ersten Praxiseinsatz in rückengerechter<br />
Arbeitsweise geschult wor<strong>de</strong>n. Inhalte waren:<br />
[weiter auf Seite 6]<br />
- 5 -
LESER-MAIL<br />
Injektionen und<br />
Spritzenschein<br />
Zum Beitrag „Subkutane<br />
Injektionen - Auch durch<br />
nicht examiniertes Pflegepersonal?“<br />
von Gerhard Leschik<br />
in <strong>de</strong>r <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2001</strong> erreichte<br />
<strong>de</strong>n Autor folgen<strong>de</strong><br />
Mail von M. Torbahn :<br />
Sehr geehrter Herr Leschik,<br />
ich habe mal eine Frage an<br />
Sie. Und zwar: Ich möchte<br />
gerne einen Spritzenschein<br />
machen, können Sie mir<br />
vielleicht helfen und mir<br />
sagen wo ich mich da erkundigen<br />
kann, wo man<br />
diesen Schein machen<br />
kann. Im vorraus schon<br />
einmal vielen Dank.<br />
Die Antwort von Gerhard<br />
Leschik [Leschik.Grossen<br />
heidorn@t-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]:<br />
Sehr geehrte Frau Torbahn,<br />
<strong>de</strong>n sogenannten Spritzenschein<br />
kann Ihnen je<strong>de</strong>r<br />
Arzt ausstellen. Allerdings<br />
haben Sie dadurch keinen<br />
beson<strong>de</strong>ren Vorteil!<br />
Ein solcher Spritzenschein<br />
ist lediglich eine Bestätigung,<br />
dass e i n Arzt Ihnen<br />
die Erlaubnis gibt, für diesen<br />
Arzt Spritzen zu setzen.<br />
<strong>Der</strong> Spritzenschein<br />
besitzt keine allgemeine<br />
Gültigkeit und ist kein<br />
"Führerschein" in Bezug<br />
auf die Gabe von Injektionen.<br />
Wozu soll dieser<br />
Spritzenschein <strong>de</strong>nn auch<br />
gut sein?<br />
<strong>Der</strong> Spritzenschein ist vor<br />
einigen Jahrzehnten von<br />
Ärzten eingeführt wor<strong>de</strong>n,<br />
die ihre Aufgaben an Pflegepersonen<br />
weitergegeben<br />
haben. Das war zu Zeiten,<br />
in <strong>de</strong>nen ein Ärtzemangel<br />
herrschte und die Mediziner<br />
soviel Aufgaben wie<br />
möglich an die Mitarbeiter<br />
<strong>de</strong>r Pflege abgeschoben<br />
haben. In diesen Zeiten<br />
hatten sich viele Pflegepersonen<br />
gegen diese<br />
Mehraufgaben gewehrt<br />
und argumentiert, dass sie<br />
juristisch dazu nicht be-<br />
[weiter auf Seite 7]<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>10</strong>/<strong>2001</strong> - <strong>Nr</strong>. <strong>60</strong> - 13. November <strong>2001</strong><br />
Die rückengerechte Arbeitsweise<br />
in <strong>de</strong>r Pflege verbessern<br />
von Angelika Ammann [angelika.ammann@talknet.<strong>de</strong>]<br />
[Fortsetzung]<br />
fachbereichsbezogen begleitet wer<strong>de</strong>n. Hinzu<br />
Block 1<br />
kommt die Gewinnung von Mitarbeitern für <strong>de</strong>n<br />
Aufbau einer Arbeitsgruppe in <strong>de</strong>n Städtischen<br />
• Körperwahrnehmung, Beweglichkeit <strong>de</strong>r Kliniken Bielefeld-Rosenhöhe.<br />
einzelnen Massen/Zwischenräume in Form<br />
von Partnerübungen<br />
Fazit und Ausblick<br />
•<br />
•<br />
Patiententransfer ohne Hilfsmittel<br />
Maßnahmen zum rückengerechten Arbeiten<br />
Nach meiner Einschätzung ist es mit diesem Projekt<br />
gelungen, mit geringen Mitteln bereits eine<br />
Block 2<br />
gute Wirkung zu erreichen. Die Aktivitäten wer<strong>de</strong>n<br />
weitergeführt - die gemachten Erfahrungen<br />
• Reflexion <strong>de</strong>r Praxiserfahrungen<br />
lassen sich auf die an<strong>de</strong>ren Bereiche <strong>de</strong>s Klini-<br />
• Patiententransfer mit kleinen Hilfsmitteln kums übertragen, um, eine noch breitere Akzep-<br />
In einem Projektunterricht ist bereits ein instruktiver<br />
Vi<strong>de</strong>ofilm über die Patiententransfers entstan<strong>de</strong>n.<br />
Schwerpunktmäßig ist eine Unterrichtseinheit<br />
in je<strong>de</strong>m Block vorgesehen.<br />
tanz gesundheitsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Arbeitens zu erreichen.<br />
<strong>Der</strong> Ansatz kann ebenso von an<strong>de</strong>ren Kliniken<br />
und <strong>de</strong>n weiteren Gesundheitsfachberufen<br />
übernommen wer<strong>de</strong>n. Zum rückengerechten Arbeiten<br />
im Pflegealltag wird daher ein Leitfa<strong>de</strong>n für<br />
gesundheitsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Transfertechniken bei <strong>de</strong>r<br />
‘Schlüterschen’ erscheinen.<br />
Weitere Vorgehensweise<br />
Vorgesehen ist die bedarfsorientierte Ausstattung<br />
aller Stationen mit kleinen Hilfsmitteln, die aktive<br />
Beteiligung weiterer Mitarbeiter in <strong>de</strong>r Arbeitsgruppe<br />
„Gesun<strong>de</strong>r Rücken“, sowie <strong>de</strong>ren Teilnahme<br />
an einem Kinästhetik-Grundkurs. Die Stationen<br />
sollen durch die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r ‘AG Rücken’<br />
* Anmerkung: Die männliche Form steht hier<br />
stellvertretend für bei<strong>de</strong> Geschlechter.<br />
Nähere Informationen im Internet unter:<br />
www.multimedia-pflege.<strong>de</strong><br />
E-Recruitment – Stellensuche im Netz<br />
von Georg v. Mylius [gmylius@bononet.<strong>de</strong>]<br />
4,1 Mio. Menschen nutzten in Deutschland bereits<br />
Stellenangebote im Netz, so das Marktforschungsinstitut<br />
GfK-Online-Monitor. Die Recherche<br />
nach Stellenangeboten und das Hinterlegen<br />
von Lebensläufen, ist damit die beliebtste E-<br />
Commerce-Aktivität <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Internet-<br />
Nutzer.<br />
Potenziell sollen sich nach Angaben <strong>de</strong>r Marktforscher<br />
sogar bis zu <strong>10</strong> Mio. Websurfer für Online-<br />
Stellenanzeigen interessieren (das sind mehr als<br />
50% aller Internet-Nutzer in Deutschland). In <strong>de</strong>n<br />
USA gibt es nach Angaben von Sebastian Turner,<br />
Geschäftsführer <strong>de</strong>r Berliner Werbeagentur Scholz<br />
& Friends, bereits über 30.000 Jobboards mit über<br />
2,5 Millionen Lebensläufen im Internet. "In vielen<br />
Branchen wer<strong>de</strong>n inzwischen zwei Drittel aller<br />
Stellen per Web besetzt und die Zahl zwischen<br />
Online-Ausschreibung und Besetzung hat sich von<br />
113 Tage auf 45 Tage mehr als halbiert", so Turner<br />
in <strong>de</strong>r Werbe- und Marketingfachzeitung<br />
Horizont <strong>Nr</strong>. 35.<br />
Auch das Marktforschungsinstitut Forrester Research<br />
erwartet für <strong>de</strong>n Zeitraum zwischen 1999<br />
und 2002 ein Wachstum <strong>de</strong>s Marktvolumens für<br />
Online-Stellenanzeigen in Europa von 44 Millionen<br />
Dollar auf 708 Millionen Dollar. In <strong>de</strong>n USA<br />
nutzen bereits heute 90 Prozent aller Stellensuchen<strong>de</strong>n<br />
das Internet.<br />
In Deutschland habe <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Online-<br />
Stellenmärke am gesamten Stellenmarkt die Zehn-<br />
Prozent-Marke zwar noch nicht überschritten,<br />
räumt Stephan Lin<strong>de</strong>nfeld vom Anbieter Jobs&<br />
Adverts ein. Doch mit <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n Verbreitung<br />
<strong>de</strong>s Internets steige auch die Zahl <strong>de</strong>r Stellensuchen<strong>de</strong>n<br />
im World Wi<strong>de</strong> Web. Doch welche<br />
Vor- und welche Nachteile sind mit <strong>de</strong>r Nutzung<br />
<strong>de</strong>s neuen Medium verbun<strong>de</strong>n? Für <strong>de</strong>n Stellenausschreiber<br />
sind die Vorteile relativ schnell<br />
zusammengertragen:<br />
Zunächst steht <strong>de</strong>r Gewinn an Zeit –Stichwort<br />
„interne Prozesskostenoptimierung“- an erster<br />
Stelle: Kann ich eine Stelle mit wenigen Mausklicks<br />
ausschreiben und gehen die Bewerbungen<br />
zunächst als Dateien per Mail ein, so kann ich<br />
meine Prozesskosten drastisch reduzieren. Keine<br />
Anzeigentermine zu erfragen, keine Faxe mit<br />
Verlagen auszutauschen, keine Papierberge zu<br />
öffnen und zurückzuschicken.<br />
An zweiter Stelle steht zweifellos die freie Disponierbarkeit<br />
<strong>de</strong>s Erscheinungstermins. Wie oft sind<br />
Entscheidungen unmittelbar nach Anzeigenschluss<br />
gefällt wor<strong>de</strong>n und die ausgewählte Fachpublikation<br />
erscheint das nächste mal erst in 8 Wochen.<br />
Eine lange Zeit - insbeson<strong>de</strong>re, wenn noch ein<br />
Kündigungstermin zum Quartal zu berücksichtigen<br />
ist.<br />
In Onlinestellenmärkten wer<strong>de</strong>n Inserate unmittelbar<br />
nach Eingabe veröffentlicht; in guten sogar per<br />
Mail an Kandidaten, welche ihr Profil hinterlegt<br />
haben, weitergeleitet. So kann eine am Vormittag<br />
eingegebene Stelle bereits am Nachmittag eine<br />
Kontaktaufnahme durch Kandidaten nach sich<br />
ziehen. Zeiträume von <strong>de</strong>nen Inserenten in Fach-<br />
[weiter auf Seite 7]<br />
- 6 -
LESER-MAIL<br />
Injektionen und<br />
Spritzenschein<br />
[Fortsetzung]<br />
rechtigt seien. Deshalb wur<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Spritzenschein als<br />
formale Berechtigung ausgestellt,<br />
für diesen einen<br />
Arzt tätig wer<strong>de</strong>n zu können.<br />
Im Laufe <strong>de</strong>r Zeit hat<br />
sich <strong>de</strong>r Eindruck unter Medizinern<br />
wie <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong>n<br />
verstärkt, daß es sich bei<br />
<strong>de</strong>m Spritzenschein um einen<br />
Befähigungsnachweis<br />
han<strong>de</strong>le. Gera<strong>de</strong> das ist er<br />
aber nicht.<br />
Unter <strong>de</strong>n heutigen Bedingungen<br />
muss man sich fragen,<br />
ob die Berechtigung<br />
nach solcher Aufgabenverteilung<br />
noch gerechtfertigt<br />
wer<strong>de</strong>n kann. In Zeiten <strong>de</strong>r<br />
Ärzteschwämme und <strong>de</strong>s<br />
<strong>Pflegen</strong>otstands ist es nicht<br />
einzusehen, warum <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong><br />
Aufgaben <strong>de</strong>n Ärzte<br />
abnehmen sollten. Betrachtet<br />
man die Entlohnung <strong>de</strong>r<br />
Leistung, so bekommt kein<br />
Mitarbeiter in <strong>de</strong>r Pflege eine<br />
mü<strong>de</strong> Mark (Euro) dafür,<br />
dass es diese Aufgaben erledigt.<br />
Beson<strong>de</strong>re Probleme<br />
entstehen in Alten- und<br />
Pflegeheimen sowie in <strong>de</strong>r<br />
ambulanten Pflege, da das<br />
Risiko einer Arzneimittelnebenwirkung<br />
nicht rechtzeitig<br />
behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n<br />
kann. (Artikel darüber in<br />
<strong>de</strong>n vorangegangenen <strong>Pflegebrief</strong>en)<br />
Fazit: Natürlich können Sie<br />
einen Spritzenschein machen,<br />
doch er berechtigt Sie<br />
zu nichts; vielmehr führt er<br />
dazu, daß sich <strong>de</strong>r Arzt und<br />
Sie sich in einer flaschen<br />
juristischen Sicherheit wiegen.<br />
Denn wenn ihnen bei <strong>de</strong>r<br />
Durchführung ein Fehler<br />
unterläuft o<strong>de</strong>r es zu Nebenwirkungen<br />
kommt, die<br />
Sie nicht behan<strong>de</strong>ln können<br />
(dürfen), haften Sie für die<br />
Schä<strong>de</strong>n am Patienten.<br />
Mit freundlichem Gruß<br />
Gerhard Leschik<br />
________________<br />
[Fortsetzung]<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>10</strong>/<strong>2001</strong> - <strong>Nr</strong>. <strong>60</strong> - 13. November <strong>2001</strong><br />
E-Recruitment – Stellensuche im Netz<br />
von Georg v. Mylius [gmylius@bononet.<strong>de</strong>]<br />
zeitschriften nicht einmal zu träumen wagen.<br />
<strong>Der</strong> normale Rekrutierungs-Prozess über die<br />
Zeitungsannonce dauert durchschnittlich 90 Tage",<br />
sagt Andreas Arntzen, Geschäftsführer von<br />
Jobline. Per Internet dagegen sei ein neuer Mitarbeiter<br />
in <strong>de</strong>r Regel in einer bis vier Wochen<br />
gefun<strong>de</strong>n. <strong>Der</strong> Grund: "Es fin<strong>de</strong>t ein direkter<br />
Abgleich zwischen <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Arbeitgebers<br />
und <strong>de</strong>r Qualifikation <strong>de</strong>r Bewerber<br />
statt. Wir treffen sozusagen schon eine Vorauswahl<br />
für <strong>de</strong>n Arbeitgeber."<br />
Die Kosten für Onlinestellenmärkte variieren,<br />
sind aber in <strong>de</strong>r Regel <strong>de</strong>utlich unter <strong>de</strong>nen von<br />
Druckmedien. Zwischen kostenlos und 6.500,pro<br />
Ausschreibung fin<strong>de</strong>n sich Angebote im<br />
Netz. Da Kandidaten in <strong>de</strong>r ganz überwiegen<strong>de</strong>n<br />
Zahl <strong>de</strong>r Fälle kostenlos die ausgeschrieben<br />
Stellen recherchieren können, fallen alle Nutzungsschwellen,<br />
wie sie bei Mitglie<strong>de</strong>rzeitschrift<br />
o<strong>de</strong>r reinen Abonnement Fachzeitschriften<br />
bestehen, weg.<br />
Welche Kriterien sollen bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>s<br />
Stellenmarktes zugrun<strong>de</strong>gelegt wer<strong>de</strong>n? Grob<br />
lassen sich die Märkte zunächst nach <strong>de</strong>n Kriterien<br />
Regionalität, Branche, Zielgruppe unterschei<strong>de</strong>n.<br />
So fin<strong>de</strong>n sich in Ballungsräumen<br />
zahlreiche Stellenmärkte, welche Stellen innerhalb<br />
<strong>de</strong>s Zielgebietes anbieten. Gute Erfahrungen<br />
wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel mit Branchen-<br />
Stellenmärkten gesammelt. Die Möglichkeit zur<br />
Regionalisierung, wird als Zusatznutzen gesehen.<br />
„Wir beobachten, dass über 90 % <strong>de</strong>r Kandidaten,<br />
die sich für eine sehr spezielle Aufgabe<br />
in einem Krankenhaus interessieren, die Regionalisierungsauswahl<br />
erst bei mehr als zwanzig<br />
Angeboten nutzen“, so Hubertus Leirer von <strong>de</strong>m<br />
Branchenmarkt www.LYFF.<strong>de</strong>.<br />
Im Grun<strong>de</strong> sehr eng mit <strong>de</strong>r Branchenspezialisierung<br />
verwandt sind Stellenmärkte, welche<br />
sich auf eine Zielgruppe konzentrieren. Historisch<br />
gewachsen sind in diesem Segment die<br />
zahlreichen Stellenmärkte für IT Fachkräfte.<br />
Jüngere Erfahrungen zeigen jedoch, dass es für<br />
die Stellenausschreiber schlicht zu aufwendig<br />
ist, sich zur Ausschreibung von IT Spezialisten<br />
an <strong>de</strong>n einen und zur Besetzung <strong>de</strong>r Sekretariatsstelle<br />
an einen an<strong>de</strong>ren Stellenmarkt zu wen<strong>de</strong>n,<br />
mit diesen abzurechnen und die Eingänge<br />
zu verfolgen. <strong>Der</strong> Personalchef einer Versicherung<br />
möchte praktischerweise nur die IT Fachkräfte<br />
und die Sekretärinnen an sprechen, welche<br />
in einer Versicherung arbeiten möchten. So<br />
erscheint die aktuell zu beobachten<strong>de</strong> Entwicklung<br />
zu Branchestellenmärkten nur schlüssig.<br />
Die klare Empfehlung lautet also: Branchenstellenmärkte.<br />
Konkret zum Sektor Gesundheit und Soziales:<br />
<strong>Der</strong> Stellenmarkt www.LYFF.<strong>de</strong> gibt die Zahl<br />
<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Branche arbeiten<strong>de</strong>n Menschen mit<br />
rund 2,6 Mio. an. Bei einer Fluktuation von 5 %<br />
p.a. stehen rund 130.000 Stellen pro Jahr zur<br />
Neubesetzung an. Davon wer<strong>de</strong>n wegen vorliegen<strong>de</strong>r<br />
Initiativbewerbungen und regionaler Einbindung<br />
erfahrungsgemäß rund <strong>10</strong> % öffentlich<br />
ausgeschrieben.<br />
Monatlich gelangen also gut 1.000 Stellen zur<br />
öffentlichen Ausschreibung. Da LYFF selber<br />
monatlich 200 Stellen zur Veröffentlichung erhält,<br />
kann man <strong>de</strong>n Anteil <strong>de</strong>s <strong>online</strong>-<br />
Recruitment in <strong>de</strong>r Branche mit 20 % angeben.<br />
Bei <strong>de</strong>n Veröffentlichungen von LYFF zeigt sich<br />
auch <strong>de</strong>utlich, dass größere Einrichtungen das<br />
Internet zur Personalgewinnung intensiver nutzen<br />
als kleinere. Folglich sind Krankenhaus- und<br />
Altenheimstellen häufiger zu fin<strong>de</strong>n als beispielsweise<br />
Stellen im ambulanten Dienst. Die 20<br />
% <strong>online</strong> Ausschreibungen sind natürlich gering<br />
im Verhältnis zu <strong>de</strong>n über 90 % <strong>de</strong>r IT Branche,<br />
aber <strong>de</strong>nnoch eine klare Aussage zur Akzeptanz<br />
<strong>de</strong>s Instrumentes Internet. Letztendlich vermittelt<br />
sich mit <strong>de</strong>r Nutzung zeitgemäßer Instrumente<br />
auch eine Aussage zur eigenen Einstellung zu<br />
Neuerungen. Diese Botschaft ist oft <strong>de</strong>r wichtigste<br />
Teil <strong>de</strong>r Überlegungen.<br />
Selbstverständlich sind mit <strong>de</strong>r Nutzung von Internetstellenmärkten<br />
auch Nachteile verbun<strong>de</strong>n.<br />
So wird die Ausschreibung von Stellen gera<strong>de</strong><br />
bei börsennotierten Aktiengesellschaften auch<br />
sehr bewusst als Instrument verstan<strong>de</strong>n, Wachstum<br />
zu signalisieren. Da die Ausschreibungen in<br />
Internetstellenmärkten nur von <strong>de</strong>n Kandidaten<br />
gesehen wer<strong>de</strong>n, welche die entsprechen<strong>de</strong> Recherche<br />
vorgenommen haben, bleibt diese Breitenwirkung<br />
<strong>de</strong>s Inserates aus. Unter Umstän<strong>de</strong>n<br />
ist es aber in Zeiten eines intensiven Wettbewerbes<br />
auch willkommen, diskreter ausschreiben zu<br />
können. Hierzu bieten die technologisch guten<br />
Stellenmärkte die Möglichkeit anonymisiert zu<br />
inserieren.<br />
Wer eine Stelle in einem solchen Markt ausschreiben<br />
will, wird sehr schnell merken, dass es<br />
zwei Arten von Software gibt: mehr o<strong>de</strong>r weniger<br />
offene Listen, in welchen sich Texte mit Angeboten<br />
und Nachfragen befin<strong>de</strong>n. Seien Sie ansprechend<br />
o<strong>de</strong>r chaotisch geglie<strong>de</strong>rt, sie funktionieren<br />
wie das gute alte „schwarze Brett“. Die<br />
Stellenmärkte, welche mit Auswahlmenüs Datenbanken<br />
recherchierbar machen, sind in <strong>de</strong>r<br />
Regel aufwendig aber die einzigen, welchen eine<br />
Zukunft im härter wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Markt zuzutrauen<br />
ist.<br />
Auch große Personalberatungsfirmen bekommen<br />
<strong>de</strong>n Trend zur Stellensuche per Internet bereits<br />
zu spüren. Deshalb nutzten 1999 bereits fast 80<br />
Prozent <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Headhunter das Internet<br />
für ihre Suche nach geeigneten Kandidaten. Das<br />
ergab eine Umfrage <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utscher<br />
Unternehmensberater (BDU). "Die Be<strong>de</strong>utung<br />
von Internet-Stellenbörsen nimmt immer<br />
mehr zu", beobachtet Klaus Reiners vom BDU.<br />
Deshalb kooperierten viele Personalberatungen<br />
bereits mit Internet-Stellenmärkte.<br />
- 7 -
LESER-MAIL<br />
Anfragen<br />
Venenverweilkanülen<br />
Zur Anfrage in <strong>de</strong>r <strong>Ausgabe</strong><br />
9/<strong>2001</strong> schreibt<br />
Thomas Hipper<br />
[thomas@hipper.<strong>de</strong>]:<br />
Ich bin Krankenpfleger<br />
auf einer septisch orthopädischen<br />
Station. Ich<br />
habe schon viele Infektionen<br />
gesehen, aber dass<br />
sich eine Venenverweilkanüle<br />
infiziert o<strong>de</strong>r dass<br />
sich ein Thrombus in die<br />
Vene ablöst habe ich<br />
noch nicht gesehen.<br />
In "Pflege heute" vom<br />
Urban & Fischer Verlag<br />
steht auf <strong>de</strong>r Seite 325:<br />
"Venenverweilkanüle mit<br />
NaCl durchspülen und<br />
mit Mandrin verschließen<br />
o<strong>de</strong>r - evtl. nach<br />
Zwischenschalten eines<br />
Dreiwegehahns - Infusion<br />
anschließen und korrekteTropfengeschwindigkeit<br />
einstellen."<br />
Meine Meinung ist:<br />
Wenn ich das steril verpackte<br />
Mandrin ordnungsgemäß<br />
auspacke,<br />
ist die Gefahr einer Infektion<br />
sehr gering.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
___________________<br />
Venenverweilkanülen<br />
Zur Anfrage in <strong>de</strong>r <strong>Ausgabe</strong><br />
9/<strong>2001</strong> schreibt<br />
Andreas Rabe [rabe.andreas@t-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />
hallo,<br />
habe das gleiche Problem<br />
Falls sich jemand äussert,<br />
wäre ich dankbar,<br />
diese meinung zugeschickt<br />
zu bekommen.<br />
vielen Dank<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Rabe<br />
___________________<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>10</strong>/<strong>2001</strong> - <strong>Nr</strong>. <strong>60</strong> - 13. November <strong>2001</strong><br />
Herbert Müller:<br />
Arbeitsorganisation in <strong>de</strong>r Altenpflege<br />
gelesen von Siegfried Huhn [siegfried.huhn@freenet.<strong>de</strong>]<br />
Dieses Buch ist als<br />
Praxis-Lern-Programm<br />
konzipiert.<br />
Vor je<strong>de</strong>m Kapitel<br />
wer<strong>de</strong>n die Lernziele<br />
formuliert,<br />
am En<strong>de</strong> je<strong>de</strong>n<br />
Kapitels die wesentlichen<br />
Inhalte<br />
als „Memo“ zusammengefasst.<br />
Übungsaufgaben<br />
helfen beim Pra<br />
xistransfer <strong>de</strong>s angelesenen Stoffs, bil<strong>de</strong>n<br />
somit eine echte Hilfe zur Umsetzung in <strong>de</strong>n<br />
Arbeitsalltag. Das Buch ist sachlich-nüchtern<br />
aufgebaut und kommt ohne Schnörkel und<br />
Symbolspiele aus. Wichtiges ist in leichtem<br />
Blau unterlegt und so hervorgehoben. Statt<br />
aufwendiger Symbole einfache Begriffe wie<br />
„Lernziele“; „Memo“ und „Übungsaufgaben“.<br />
Das Buch ist nach einer Einführung in die drei<br />
Teile „Strukturqualität“, „Prozessqualität“ und<br />
Ergebnisqualität“ unterteilt. Im ersten Teil<br />
wer<strong>de</strong>n in sieben Kapiteln die Grundlagen <strong>de</strong>r<br />
Aufbauorganisation vorgestellt: Zielorientiertes,<br />
theoriegeleitetes und leitbildorientiertes<br />
Arbeiten sowie Konzeptentwicklung. Die gesetzlichen<br />
Regelungen und die Finanzierung<br />
von Dienstleistungen bil<strong>de</strong>n weitere Kapitel.<br />
Im zweiten Teil beschreibt <strong>de</strong>r Autor wichtige<br />
Kernprozesse <strong>de</strong>r Ablauforganisation wie Stan-<br />
dards in <strong>de</strong>r Altenpflege, Personaleinsatzund<br />
Dienstplanung, Kommunikations- und<br />
Informationsprozesse, sowie <strong>de</strong>n Umgang mit<br />
Alltagsfragen wie etwa Delegation ärztlicher<br />
Tätigkeiten, Umgang mit Arzneimitteln,<br />
Heimeinzug, Fehler- und Beschwer<strong>de</strong>management,<br />
aber auch die Ermittlung <strong>de</strong>s Pflegeaufwan<strong>de</strong>s<br />
in insgesamt 8 Kapiteln. Im dritten<br />
Teil, <strong>de</strong>r Ergebnisqualität, bespricht <strong>de</strong>r<br />
Autor die Bereiche Qualität, Zielerreichung<br />
und Zufrie<strong>de</strong>nheit. Hierbei geht es um die<br />
Organisation von Kun<strong>de</strong>n- und Mitarbeiterbefragungen,<br />
Mitarbeitergespräche etwa zu<br />
Fehlzeiten, und die Implementierung von<br />
Qualitätszirkel mit 5 Kapiteln.<br />
Je<strong>de</strong>s Kapitel ist in sich geschlossen und<br />
dadurch auch einzeln zu lesen. Checklisten<br />
und Leitfä<strong>de</strong>n etwa zum Heimeinzug, zu<br />
Begutachtung, Fehlerprotokoll und Qualitätsentwicklung<br />
run<strong>de</strong>n das ganze hilfreich ab.<br />
Was das Buch auszeichnet, ist seine Praxisnähe<br />
und Nachvollziehbarkeit. Ein wichtiges<br />
und nötiges, darüber hinaus gelungenes Buch,<br />
praxisverbun<strong>de</strong>n, leicht zu lesen und gut<br />
aufgebaut.<br />
Müller, Herbert: Arbeitsorganisation in <strong>de</strong>r<br />
Altenpflege. Ein Beitrag zur Qualitätsentwicklung<br />
und –sicherung.<br />
Schlütersche, Hannover <strong>2001</strong>.<br />
ISBN 3-87706-<strong>60</strong>3-8<br />
DM 58,- / Ab 1.Jan. 2002: € 29,90.<br />
Thomas Buchholz et al. (Hrsg.)<br />
Begegnungen – Basale Stimulation in <strong>de</strong>r Pflege<br />
gelesen von Roman Ferreau [roman@ferreau.<strong>de</strong>]<br />
Die Herausgeber<br />
haben hier ein<br />
Buch zum Thema<br />
Basale Stimulation<br />
geschaffen, das<br />
sich völlig von <strong>de</strong>r<br />
üblichen Art pflegerischerLehrbücher<br />
unterschei<strong>de</strong>t.<br />
Es wird an insgesamt<br />
21 konkreten<br />
und ausführlich beschriebenen<br />
Fallbeispielen aufgezeigt, wie Basale<br />
Stimulation praktisch umgesetzt wer<strong>de</strong>n<br />
kann und welche Erfolge damit erzielt wer<strong>de</strong>n<br />
können.<br />
Die einzelnen Fallbeispiele aus sehr verschie<strong>de</strong>nen<br />
Bereichen <strong>de</strong>r Pflege - wie <strong>de</strong>r Begegnung<br />
mit mehrfachbehin<strong>de</strong>rten Kin<strong>de</strong>rn, Menschen<br />
mit Schä<strong>de</strong>l-Hirn-Verletzungen, Men-<br />
chen mit verschie<strong>de</strong>nen Formen <strong>de</strong>s Apallischen<br />
Syndroms o<strong>de</strong>r auch wahrnehmungsgestörten<br />
Menschen - stammen alle aus <strong>de</strong>r<br />
alltäglichen Arbeit <strong>de</strong>r einzelnen AutorenInnen.<br />
Sie entstan<strong>de</strong>n als Abschlussarbeiten im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r Weiterbildung zur/zum PraxisbegleiterIn<br />
für Basale Stimulation an verschie<strong>de</strong>nen<br />
Weiterbildungsstätten.<br />
Es wird jedoch nicht vergessen, im einleiten<strong>de</strong>n<br />
Teil einen grundsätzlichen Überblick<br />
über die Basale Stimulation, <strong>de</strong>ren Grundgedanken<br />
und auch Arbeitsmetho<strong>de</strong>n zu geben.<br />
Hierbei wer<strong>de</strong>n auch einzelne Metho<strong>de</strong>n<br />
genau beschrieben, wie zum Beispiel das<br />
Führen eines Pflegetagebuches nach <strong>de</strong>m<br />
Konzept <strong>de</strong>r Basalen Stimulation o<strong>de</strong>r die<br />
Vorgehensweise bei <strong>de</strong>r Gestaltung <strong>de</strong>s morgendlichen<br />
Anziehens. Es wird beim Lesen<br />
[weiter auf Seite 9]<br />
- 8 -
IMPRESSUM<br />
<strong>Der</strong> <strong>Pflegebrief</strong> erscheint<br />
bei pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong><br />
Herausgeber:<br />
Roland Brühe, Köln (rb)<br />
[bruehe@gmx.<strong>de</strong>]<br />
Verlag:<br />
GmbH & Co. KG<br />
Verlag und Druckerei<br />
Hans-Böckler-Allee 7<br />
30173 Hannover<br />
[www.schluetersche.<strong>de</strong>]<br />
Redaktion:<br />
Claus-Henning Ammann (ca),<br />
Uwe Dubbels (ud),<br />
Roman Ferreau (rf),<br />
Claudia Flöer (cf),<br />
Rolf Hackemann (rh),<br />
Irmgard Häseler (ih),<br />
Matthias Martin (mm)<br />
Technische Redaktion:<br />
Dr. Henrik Crone-Münzebrock,<br />
Hannover (cr)<br />
[crone@pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />
Mitarbeiter an dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong>:<br />
Angelika Ammann,<br />
Bastian Klamke,<br />
Gerhard Leschik,<br />
Georg von Mylius<br />
Die Rechte <strong>de</strong>r einzelnen<br />
Artikel verbleiben bei <strong>de</strong>n<br />
Autoren.<br />
Aufgabe von Anzeigen:<br />
webmaster@pflegen<strong>online</strong>.<strong>de</strong><br />
Abonnement:<br />
Sie können <strong>de</strong>n <strong>Pflegebrief</strong><br />
auf http://pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong><br />
/pflegebrief/ abonnieren.<br />
O<strong>de</strong>r schicken Sie eine<br />
eMail an:<br />
crone@pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong><br />
Herausgeber<br />
und Verlag<br />
erklären<br />
ausdrücklich,<br />
dass sie<br />
keinerlei<br />
Einfluss auf<br />
die GestaltungverlinkterSeiten<br />
haben<br />
und sich <strong>de</strong>ren<br />
Inhalte<br />
nicht zu eigen<br />
machen.<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>10</strong>/<strong>2001</strong> - <strong>Nr</strong>. <strong>60</strong> - 13. November <strong>2001</strong><br />
Thomas Buchholz et al. (Hrsg.)<br />
Begegnungen – Basale Stimulation in <strong>de</strong>r Pflege<br />
gelesen von Roman Ferreau [roman@ferreau.<strong>de</strong>]<br />
[Fortsetzung]<br />
dieses Buches sehr schnell <strong>de</strong>utlich, dass die<br />
Basale Stimulation nicht einfach ein weiterer<br />
isolierter Teil <strong>de</strong>r Therapie sein kann, wie es<br />
z.B. die Krankengymnastik meist ist. Basale<br />
Stimulation kann nicht mal eben für zehn Minuten<br />
nebenbei durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Um konkrete<br />
Erfolge erreichen zu können muss sie in<br />
die alltägliche pflegerische Arbeit integriert<br />
wer<strong>de</strong>n und ist bei allen pflegerischen Handlungen<br />
zu berücksichtigen o<strong>de</strong>r zu be<strong>de</strong>nken.<br />
Die einzelnen Fallbeispiele beschreiben immer<br />
einen zeitlichen Ausschnitt aus <strong>de</strong>r Arbeit mit<br />
diesem Menschen und machen <strong>de</strong>n Leser schon<br />
nach wenigen Sätzen neugierig auf <strong>de</strong>n weiteren<br />
Verlauf. Man erhält sehr konkrete Informationen<br />
über die Menschen und ihre momentanen<br />
Handicaps. Hierdurch kann man sich sehr<br />
gut in die beschriebenen Situationen und<br />
Handlungen hineinversetzen. Auch die gedankliche<br />
Umsetzung in <strong>de</strong>n eigenen Pflegealltag<br />
wird hierdurch angeregt und man wird<br />
sehr schnell neugierig darauf es selbst zu<br />
erlernen und umzusetzen.<br />
Dieses absolut gelungene und empfehlenswerte<br />
Buch ist eine sehr gute Möglichkeit,<br />
einen Einblick in die Basale Stimulation zu<br />
bekommen und auch Lust darauf, sie anzuwen<strong>de</strong>n.<br />
Buchholz, Thomas et al. (Hrsg.): Begegnungen.<br />
Basale Stimulation in <strong>de</strong>r Pflege – Ausgesuchte<br />
Fallbeispiele.<br />
Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Andreas<br />
Fröhlich<br />
Verlag Hans Huber (Bern, Göttingen) <strong>2001</strong>.<br />
ISBN 3-456-835<strong>10</strong>-8<br />
DM 49,80 / ab 1. Jan. 2002: € 26.95<br />
Henriette Feil-Peter: Stomapflege<br />
gelesen von Roman Ferreau [roman@ferreau.<strong>de</strong>]<br />
Das soeben in <strong>de</strong>r<br />
7., überarbeiteten<br />
Auflage erschienene<br />
Buch beschreibt<br />
alle Variationen<br />
von Sto-mata und<br />
ihre pflegerische<br />
Versorgung.<br />
Auch weniger<br />
bekannte Metho<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r operativen<br />
Versorgung wie<br />
z.B. die Kock’sche<br />
Tasche o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Illeo-anale Pouch wer<strong>de</strong>n erläutert. Das Buch<br />
beginnt mit einem interessanten geschichtlichen<br />
Überblick. So wur<strong>de</strong> bereits 1793 in<br />
Frankreich einem drei Tage alten Kind erfolgreich<br />
eine Colostomie angelegt, <strong>de</strong>r Patient<br />
überlebte die OP als erster für längere Zeit und<br />
wur<strong>de</strong> 45 Jahre alt.<br />
Es wer<strong>de</strong>n ältere Metho<strong>de</strong>n zur Versorgung<br />
beschrieben, wie die Pelotten aus Metall o<strong>de</strong>r<br />
Plexiglas und angehängter Gummibeutel aus<br />
<strong>de</strong>n 30er und 40er Jahren. Deutlich wird, dass<br />
die im anschließen<strong>de</strong>n Kapitel beschriebenen<br />
heutigen Stomaversorgungsartikel mit selbstkleben<strong>de</strong>n<br />
Beuteln keine Selbstverständlichkeit<br />
sind. Zwar wur<strong>de</strong>n diese bereits 1957 in <strong>de</strong>n<br />
USA entwickelt, doch noch Anfang <strong>de</strong>r 70<br />
Jahre waren bei uns umgeschnallte Plexiglaspelotten<br />
mit Einwegbeuteln gebräuchlich.<br />
<strong>Der</strong> Schwerpunkt <strong>de</strong>s Buches liegt jedoch in<br />
<strong>de</strong>r sehr konkreten und ausführlich bebil<strong>de</strong>rten<br />
Beschreibung <strong>de</strong>r einzelnen Stomaarten und<br />
Variationen sowie insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>ren fachgerechte<br />
Versorgungsmöglichkeiten.<br />
Es wer<strong>de</strong>n sehr genau die Vorgehensweisen<br />
von <strong>de</strong>n ersten postoperativen Tagen mit<br />
<strong>de</strong>ren Beson<strong>de</strong>rheiten bis zur täglichen Langzeitversorgung<br />
zu Hause beschrieben. Je<strong>de</strong><br />
einzelne Versorgungsmetho<strong>de</strong> wird durch<br />
mehrere Bil<strong>de</strong>r und Skizzen anschaulich<br />
dargestellt. Auch die möglichen und gar nicht<br />
so seltenen Schwierigkeiten durch Lageanomalien,<br />
Prolaps, Ö<strong>de</strong>me und insbeson<strong>de</strong>re<br />
Hautirritationen und Wun<strong>de</strong>n um das Stoma<br />
fin<strong>de</strong>n breiten Raum. Es gibt zum Umgang<br />
damit zahlreiche Tipps und Empfehlungen<br />
aus <strong>de</strong>r Praxis, wodurch das Buch ein sehr<br />
gutes Nachschlagwerk für die Probleme <strong>de</strong>r<br />
alltäglichen Versorgung von Patienten mit<br />
Stomata ist.<br />
In <strong>de</strong>r beiliegen<strong>de</strong>n Broschüre über Stomaversorgungsartikel<br />
wird je<strong>de</strong>r einzelne Artikel<br />
aufgeführt, unter an<strong>de</strong>rem mit Informationen<br />
zu Anwendungsbereich, Größen, Packungsgrößen<br />
und <strong>de</strong>n für die Verordnung<br />
inzwischen so wichtigen Hilfsmittelverzeichnisnummern.<br />
Sortiert ist dieses Verzeichnis<br />
nach <strong>de</strong>n einzelnen Firmen unter Angabe <strong>de</strong>r<br />
Adressen, Email-Adressen und Telefonnummer.<br />
Ein sehr praktisches Hilfsmittel, das<br />
einem bei <strong>de</strong>r Suche nach speziellen Versorgungsartikeln<br />
viel Zeit sparen hilft.<br />
Feil-Peter, Henriette: Stomapflege (Mit Beilage<br />
Stomaversorgungsartikel);<br />
ISBN 3-87706-6<strong>60</strong>-7<br />
Schlütersche, Hannover <strong>2001</strong>.<br />
DM 59,80 / Ab 1. Jan. 2002: € 29,90<br />
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