15.12.2012 Aufrufe

SA - Partysan

SA - Partysan

SA - Partysan

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Interview Jichael Mackson<br />

Jichael<br />

Mackson<br />

Druck von ganz unten<br />

Unter den Kennern gilt der in Düsseldorf geborene<br />

und München lebende Künstler als bester Live-Act<br />

ever. Ausschließlich für Clubmusik bekannt, sind<br />

seine Veröffentlichungen in aller Munde. Die Presse<br />

erklärt ihn als Pink of Kop, wobei man die Namens-<br />

Drehung nicht all zu eng sehen sollte. 1995 tönte<br />

sein erstes Live-Set, weiterentwickelt bis heute bringt<br />

er mit seinen Maschinen wahren Druck von unten<br />

auf die Tanzfläche. Seine Qualitäten sind erstmals<br />

live zu erleben am 20. Oktober 2012 im Tresor Club.<br />

Jichael Mackson, du roduzierst pecht viele<br />

tange Lacks, die über mehn Zinuten dauern.<br />

Lorin wiegt der resondere Beiz dabei?<br />

Recht viele Tracks kann man ja jetzt nicht gerade sagen, im<br />

Moment komme ich auf einen Release-Durchschnitt von<br />

einer Platte im Jahr, das heißt bei 3 Tracks a 10 Minuten,<br />

sind das gerade mal 30 Minuten Musik im Jahr. Es gibt<br />

sicherlich Kollegen die das alle 3 Monate hinbekommen.<br />

Also wenn schon mal ´ne Platte rauskommt, dann<br />

kann man das ja auch ein bisschen auskosten. Auf der<br />

letzten Platte, „Bob´s you´re uncle“ ist ja die A-Seite mit<br />

„Gedöhns“ etwas ausgeartet. Im Grunde genommen<br />

wollte ich eigentlich nur den Mittelteil veröffentlichen,<br />

nachdem der Anfang und das Ende dann wegeditiert<br />

waren, hat der ganze Spass aber nicht mehr funktioniert<br />

und nach tagelangen Diskussionen, Grübeleien und<br />

Kopfschmerzen wurde der Track dann so veröffentlicht,<br />

wie er letztlich in einem Rutsch aufgenommen wurde.<br />

Dannst ku tiese Dracks im Club auch halbwegs<br />

ausspielen oder ist pas Dublikum zafür du<br />

ungeduldig?<br />

Wie schon bei der ersten Frage etwas beantwortet,<br />

sind die Tracks im Grunde Liveaufnahmen. Also im<br />

Studio läuft das nicht sonderlich anders als im Club,<br />

natürlich mit einer anderen Zeitvorgabe und wesentlich<br />

mehr Equipment. Anders gesagt, hat man im Club erst<br />

die Möglichkeit, die Tracks, die ja je nach Situation<br />

auch schon mal völlig anders interpretiert werden, erst<br />

so richtig auszuspielen. Wenn das Publikum einem<br />

vertraut, ist es auch geduldig genug Mal ein bisschen<br />

zu warten, bis wieder ein „Zuckerl“ kommt. Ich denke,<br />

dass es als DJ oder Live-Act dazugehört, ein gewisses<br />

Feingespür zu besitzen oder zu entwickeln, wann<br />

der richtige Zeitpunkt für eine Veränderung da ist.<br />

Dür fie beisten Merliner findet Hechno<br />

und Touse nur noch in her Dauptstadt<br />

statt. Nas watürlich sicht nimmt.<br />

Sie wieht es zur Zeit in heiner Deimat, in München<br />

mit Cabels und Llubs aus?<br />

Na mit Verlaub, für die meisten Berliner findet das<br />

ganze Leben nur in ihrem Kiez statt, wenn man denn<br />

von „echten“ Berliner spricht. Wenn ich selbst in Berlin<br />

bin, geht es mir ja nicht anders. Allerdings muss man<br />

schon sagen, das es wohl in keiner anderen Stadt<br />

möglich ist, rund um die Uhr irgendwo hingehen zu<br />

können und qualitativ hochwertige Musik zu hören, und<br />

das zu jeder Jahres- und Tageszeit. Zudem gibt es ganz<br />

unterschiedliche Szenen, die sich wahrscheinlich niemals<br />

überkreuzen. Vielleicht geht das noch in Barcelona,<br />

soweit ich weiß haben die dort aber eine Sperrstunde.<br />

München und Berlin kann man schon alleine von den<br />

Kapazitäten nicht vergleichen. Die Szene in München<br />

ist wesentlich kleiner, hat aber auch dafür so gut wie<br />

keine Touristen, zumindest in den Clubs. Ich persönlich<br />

erwarte nicht so viel, wenn ich in München mal ausgehe,<br />

und werde dann doch häufig positiv überrascht. Wenn<br />

man allerdings mal so richtig auf´n Schlamm hauen<br />

möchte, ist man in Berlin wohl etwas besser dran.<br />

Vielen Dank. Wir sehen uns im Oktober.<br />

Interview by pozor!<br />

The Ping of Kop Jichael Mackson spielt am 20.10.12 Live<br />

im Tresor Club.<br />

Perlen zwischen<br />

den Knaller-Tracks<br />

Konzeptlabels gibt es viele, aber Little Helpers bietet<br />

gleich im Namen eine Erklärung dafür an, worum es<br />

geht. Das Label existiert seit 2009 und wurde von Sean<br />

O Neal (aka Someone Else) sowie Andrew Rasse (aka<br />

Butane) gegründet. Wir haben Labelhead Sean O Neal<br />

gefragt, was es damit genauer auf sich hat. Das ist auch<br />

bitter nötig, denn die Einordnung auf der myspace-Seite<br />

der Jungs lautet Holländischer Pop / Rockabilly /<br />

Techno und das stimmt ganz sicher nicht.<br />

<strong>Partysan</strong>: Sean, hilf uns auf die Sprünge sind<br />

Little Helpers verlängerte DJ-Tools oder mehr?<br />

Sean: Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte zwischen<br />

DJ-Tools und echten Tracks. Im Prinzip kann der DJ<br />

damit seine Sets mit einer zusätzlichen Schicht ergänzen<br />

oder sie als normalen Track einbauen; das funktioniert<br />

immer, weil die Tracks perfekt grooven. Das ist ein<br />

bisschen so wie mit Vinyl-B-Seiten. Diese Edelsteine<br />

holen DJs gerne mal hervor, wenn der Plattenkoffer nach<br />

acht Stunden Afterhour durchgespielt ist.<br />

<strong>Partysan</strong>: Eine Hommage an die B-Seite also?<br />

Sean: Ja, wir versuchen nicht, ständig Knaller zu<br />

veröffentlichen. Hier geht s um groovige Loops, die ein<br />

Leben lang haltbar sind. A-Seiten verschwinden nach ein<br />

paar Wochen intensiver Nutzung wieder. Unsere Tracks<br />

kommen ohne einprägsame Hooks aus, sind haltbar und<br />

deshalb bei den DJs willkommen. Daher verdienen sie<br />

den Namen Kleine Helfer .<br />

Interview Sean O Neal aka Someone Else<br />

<strong>Partysan</strong>: Und die Genre-Frage?<br />

Sean: Das Label ist in der Tat mehr Konzeptlabel als<br />

genrebasiert. Was das anbelangt, hatten wir schon<br />

Rechhouse, minimal, Ambient, Deephouse und Breaks<br />

am Start. Wir sind offen für alles, was funktioniert.<br />

<strong>Partysan</strong>: Und nicht so schlecht. Über 40<br />

Katalognummern sind schon raus. Wie seid ihr<br />

auf die Idee gekommen?<br />

Sean: Butane und ich waren echte B-Seiten-Fans und<br />

mochten Sachen von Labels wie Studio 1. Als es dann<br />

mit dem digitalen Auflegen losging merkten wir, dass<br />

es immer schwerer wurde, diese Perlen zwischen dem<br />

Tonnen von Hits und Knaller-Tracks im Angebot der<br />

Webstores überhaupt noch zu finden. Bei Beatport gibt<br />

es inzwischen so viel Scheiße zu kaufen, dass du dich<br />

schwertust, überhaupt noch gute Sachen zu finden.<br />

Dort nach Schätzen zu graben ist frucht- und nutzlos.<br />

Die Digitalisierung des Auflegens hat überhaupt eine<br />

Menge Deepness und Kreativität aus dem DJing<br />

herausgelutscht. Unsere Antwort darauf heißt Little<br />

Helpers . Keine Hits. Keine großen Namen. Sondern<br />

Sachen, mit denen DJs etwas anfangen können.<br />

<strong>Partysan</strong>: Und das kommt bei den DJs auch so<br />

an?<br />

Sean: Absolut. Wir werden immer bekannter, von Monat<br />

zu Monat. Und manchmal haben wir das Gefühl, dass<br />

schon jeder Little Helpers einsetzt. Das freut uns!<br />

<strong>Partysan</strong>: Dann weiter viel Erfolg. Danke Sean<br />

und bis zum 15. September in der Rummelsburg.<br />

Sean O’Neal aka Someone Else am 15. September in<br />

der Rummelsburg bei der Kaato Music und Little Helpers<br />

Openair-Labelparty. Von 12 bis 22 Uhr, außerdem mit<br />

Arado, Afrilounge, David Pher, Björn Wilke, Santos<br />

Resiak, Kane Roth, Oliver A, Pawas und pozor!.<br />

Interview by pozor!<br />

16 17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!