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dezember 2012 - VIOS - Medien GmbH

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TITELGESCHICHTE Nachbarschaftliche Unterstützung<br />

Ein hilfreiches<br />

NETZWERK<br />

Wenn Nachbarn zusammenhalten und den Ambulanten Dienst der MÜNCHENSTIFT<br />

unterstützen, können pflegebedüftige Menschen in ihrem Zuhause bleiben.<br />

TEXT MONICA FAUSS<br />

FOTOS BENJAMIN GANZENMÜLLER<br />

Nachdem Angela Ehrenbauer<br />

die Haustür aufgesperrt<br />

hat, geht sie als Erstes zu<br />

Betty Reuter, die in ihrem<br />

Bett schon auf die Nachbarin wartet.<br />

Heute hat die 60-Jährige volle Einkaufstaschen<br />

für die bettlägerige Seniorin<br />

dabei. Jeden Tag schaut sie bei der<br />

91-Jährigen vorbei und versorgt sie mit<br />

Zwischenmahlzeiten und Getränken.<br />

Außerdem begleitet sie die hilfsbedürftige<br />

Seniorin bei Bedarf auch zum<br />

Arzt, kauft für sie ein oder erledigt die<br />

laufende Korrespondenz.<br />

Betty Reuter erhält – neben der Betreuung<br />

durch den Ambulanten Dienst<br />

der MÜNCHENSTIFT – viel Unterstützung<br />

aus ihrer Nachbarschaft. Der tatkräftige<br />

Einsatz von Nachbarn, neben<br />

Familie und Freunden, ist eine wichtige<br />

Vorausssetzung, damit pflegebedürftige<br />

Senioren in ihrem Zuhause<br />

bleiben können. Die Grundlagen für<br />

ein hilfreiches Netzwerk entstehen<br />

jedoch meist viel früher: Wer sich in<br />

jüngeren Jahren einen Kreis gegenseitiger<br />

nachbarschaftlicher Unterstützung<br />

aufgebaut hat, kann auch im<br />

Alter, wenn mehr Hilfe benötigt wird,<br />

mit Beistand rechnen.<br />

4 MÜNCHENSTIFT-Magazin<br />

Seit ihrem Sturz vor acht Wochen ist<br />

die Unterstützung aus der Nachbarschaft<br />

für Betty Reuter unverzichtbar<br />

geworden, um die Bettlägerige in ihrem<br />

Einfamilienhaus in München-Kleinhadern<br />

mit allem Nötigen zu versorgen.<br />

Drei Nachbarn teilen sich diese<br />

Aufgabe: Neben dem täglichen Besuch<br />

und Erledigungen von Angela Ehrenbauer<br />

schaut Mia Schulte zweimal<br />

am Tag vorbei, kocht und überrascht<br />

sie zwischendrin auch einmal mit einem<br />

frisch gebackenen Kuchen. Ein<br />

dritter Nachbar unterstützt die beiden<br />

Helferinnen in technischen Angelegenheiten,<br />

etwa wenn das Telefon<br />

oder eine Lampe nicht funktioniert<br />

oder ein Nagel in die Wand geschlagen<br />

werden muss. „Wir telefonieren<br />

häufig und stimmen uns ab. Mia<br />

springt auch für mich ein, wenn ich<br />

mal in Urlaub fahre“, erzählt Angela<br />

Ehrenbauer, die selber eine noch sehr<br />

fitte, 83-jährige Mutter hat und seit<br />

dem Tod ihres Ehemannes sehr viel<br />

unterwegs ist.<br />

Da sie am nähesten wohnt, ist<br />

Mia Schulte auch vor Ort,<br />

wenn jemand die Tür für<br />

Besucher öffnen muss oder<br />

Lieferungen erwartet werden. Das ist<br />

oft der Fall, denn Betty Reuter hat jetzt<br />

viele Termine zu sich nach Hause ge-<br />

legt: So liefert nicht nur der Getränkedienst<br />

regelmäßig an, sondern auch<br />

der Physiotherapeut und der Fußpfleger<br />

kommen zur Behandlung ins Haus,<br />

ebenso wie der Friseur. Außerdem erhält<br />

Betty Reuter zweimal in der Woche<br />

Unterstützung von der Zugehfrau,<br />

die das Haus und den großen Garten<br />

in Ordnung hält.

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