Hochwasser 1809 - Hochwasserplattform
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„Kommen“ heute aus schweren Tonschichten<br />
bestehen. Auf weiter landeinwärts gelegenem<br />
Gebiet bildete sich darauf sogar Moor, wie<br />
beispielsweise im Kranenburger Bruch.<br />
Natürliche Entwässerung<br />
Zur natürlichen Entwässerung der Flussebene<br />
bildeten sich in früherer Zeit viele kleine<br />
Wasserläufe. Sie transportierten nicht nur das<br />
Regenwasser, sondern auch das Überschwemmungswasser<br />
der Flüsse und das Wasser aus<br />
den Stauchmoränen ab. Ein Beispiel ist der<br />
Groesbeek, der in der Nähe des später entstandenen<br />
Kranenburg in die Ebene trat. Auch<br />
traten große Mengen Drängewasser aus den<br />
Stauchmoränen in die Ebene, wie zum Beispiel<br />
in der Nähe des ehemaligen Pensionats „Notre<br />
Dâme des Anges“ in Ubbergen.<br />
Es gab zwei natürliche Entwässerungssysteme<br />
in der Niederung zwischen Kleve und Nimwegen.<br />
Das nördliche mündete etwas unterhalb<br />
von Leuth, das südliche, eine Entwässerungsrinne<br />
entlang der Stauchmoräne, die Aa, die<br />
später das „Meertje“ hieß, etwas oberhalb von<br />
Nimwegen in die Waal.<br />
Flussbettverlagerungen<br />
Die sich vielfach verändernden Flussläufe<br />
richteten regelmäßig Schäden im Flussgebiet<br />
an. In der Nähe von Erlecom grub sich der<br />
Fluss bis ins Mittelalter eine Bucht, die sich<br />
immer tiefer landeinwärts ausdehnte. Vermutlich<br />
Ende des 15. Jahrhunderts jedoch nahm<br />
die Waal ihren Weg zwischen Gendt und<br />
Erlecom, wodurch diese Bucht abgeschnitten<br />
wurde. Die Folge war, dass Erlecom von der<br />
Nord- auf die Südseite des Flusslaufs geriet.<br />
Das alte Strombett ist als „ooijse Graaf“ bis<br />
zum heutigen Tag erhalten geblieben.<br />
Eine weitere Stromverlagerung ereignete sich<br />
in der Nähe des Dorfes Ooij. Im 17. Jahrhundert<br />
beschrieb die Waal an dieser Stelle eine<br />
breite Kurve, die eine Bedrohung für die<br />
Deiche der nördlich gelegenen Overbetuwe<br />
darstellte. 1649 kaufte der Deichvorstand der<br />
Overbetuwe dem Herrn von Ooij einen Teil<br />
seines Deichvorlandes ab. Anschließend wurde<br />
im Auftrag der Overbetuwe ein neues Flussbett<br />
gegraben, wodurch die große Waalkurve abgeschnitten<br />
wurde.<br />
Eine weitere Stromverlagerung fand im 18.<br />
Jahrhundert östlich von Bimmen statt. Seit<br />
1711 hatte der Fluss seinen Lauf nördlich von<br />
Schenkenschanz genommen, was eine unmittelbare<br />
Bedrohung der Deiche in der Düffel bedeutete.<br />
Diese Deiche hielten dem Druck nicht<br />
stand und mussten zurückverlegt werden. Das<br />
Schloss Bijlandt, auch Haelt genannt, verschwand<br />
in den Fluten. Ab 1750 bildete sich<br />
bei Bimmen wieder eine weite Kurve, die auf<br />
die Dauer die Zerstörung des gegenüberliegenden<br />
Dorfes Herwen zur Folge hatte. Um diese<br />
Bucht bezwingen zu können, wurde 1776 der<br />
Bijlandtsche Kanal gegraben, der noch heute<br />
existiert.<br />
Überschwemmungen<br />
Im 14. Jahrhundert wurde der Deichbau in der<br />
Düffel und im Ooijpolder abgeschlossen. Damit<br />
war allerdings der Schutz der dahinterliegenden<br />
Ländereien gegen <strong>Hochwasser</strong> und<br />
Überflutungen noch nicht endgültig gewährleistet.<br />
Im Gegenteil: Wenn die Deiche brachen,<br />
waren die Folgen von Flusshochwasser umso<br />
verheerender.<br />
Flussüberschwemmungen waren große Katastrophen,<br />
auch wenn sie nicht so gewaltig waren<br />
wie die Sturmflut im Südwesten der Niederlande<br />
im Jahr 1953, bei der mehr als 1800<br />
Menschen ums Leben kamen. Die Zahl der<br />
Opfer bei Flussüberschwemmungen lag zwischen<br />
zwei und etwa dreißig, war also verhält-