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Für das grösste Plus sorgten die Belgier. Aber auch Deutsche,<br />
Spanier und Russen haben vermehrt in der Schweiz<br />
Ferien gemacht. Eine Ausnahme in Europa sind dagegen<br />
die Briten. Deren Übernachtungszahlen sind gegen den<br />
allgemeinen Trend um 1 Prozent gesunken, was Schweiz<br />
Tourismus auf den Brexit zurückführt.<br />
Keine Ausreisser nach unten dagegen gibt es in der<br />
Schweiz. Sämtliche Tourismusregionen haben vom Aufwärtstrend<br />
profitiert. Mit Zuwächsen zwischen 5 und<br />
8 Prozent verzeichneten insbesondere die Berggebiete<br />
nach Jahren im Sinkflug wieder ein deutliches Wachstum.<br />
Für die Branchenorganisation Schweiz Tourismus ist das<br />
der Beleg, dass der Schweizer Tourismus die Trendwende<br />
geschafft hat. «Die achtjährige Durststrecke ist überstanden»,<br />
sagte der neue Direktor der Branchenorganisation<br />
Martin Nydegger vor den Medien. «Aus dem wichtigen<br />
Markt Europa strömen die Gäste wieder in die Schweiz.»<br />
Nydegger ist darum auch zuversichtlich, dass der Aufwärtstrend<br />
anhält. Für die laufende Wintersaison prognostiziert<br />
Schweiz Tourismus ein Plus von 4 bis 5 Prozent bei<br />
den Logiernächten. Damit ist die Branchenorganisation<br />
indes optimistischer als die Konjunkturforschungsstelle<br />
der ETH KOF; sie sagt ein Plus von 3,6 Prozent voraus.<br />
NEUE TOURISMUS-SAISON HERBST<br />
Bei der Marketingorganisation will der Nachfolger des langjährigen<br />
Chefs Jürg Schmid die Digitalisierung weiter vorantreiben<br />
und die Kommunikation stärker auf Frauen ausrichten,<br />
weil diese in immer stärkerem Ausmasse entscheiden,<br />
wohin die Reise geht. «Unsere Sprache und Ästhetik sollen<br />
sinnlicher und verspielter werden», sagte Nydegger.<br />
DIE LETZTEN ZWEI JAHRE<br />
Die Experten sollten Recht behalten. Nach schwierigen Jahren<br />
befindet sich der Schweizer Tourismus aktuell im Aufwind.<br />
Die Wirtschaftsentwicklung in vielen Ländern hat sich<br />
entspannt und auch der Wechselkurs ist günstiger. Am<br />
stärksten wächst der Fernmarkt. Die Besucherzahlen aus<br />
den USA steigen an. Besonders bei asiatischen Touristen ist<br />
die Schweiz gefragt wie nie zuvor. Allerdings sind die Gästezahlen<br />
aus China zurückgegangen. Bei den Besuchern aus<br />
Indien und den Golfstaaten war nur ein kleiner Anstieg zu<br />
verzeichnen, was auf Sicherheitsbedenken, aber auch eine<br />
Umstellung bei der Vergabe von Schengen-Visa zurückzuführen<br />
ist. Russische Gäste kommen weniger als zuvor, was<br />
vor allem an der Abwertung des Rubels liegt. Am höchsten<br />
sind die touristischen Zuwachsraten im Wallis und im Kanton<br />
Bern. Beide Kantone sind sowohl im Sommer als auch<br />
im Winter beliebte Ferienregionen. Ein Wachstum der Besucherzahlen<br />
verzeichnen die Städte in der Schweiz.<br />
WOHER DIE SCHWEIZ-URLAUBER KOMMEN<br />
Auch wenn die Anzahl der deutschen Urlauber in der<br />
Schweiz in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen<br />
ist, kommen die Deutschen immer noch mit 4,6 Millionen<br />
auf die meisten Übernachtungen und stellen damit den<br />
wichtigsten Herkunftsmarkt der Gäste. Briten schlafen<br />
1,5 Millionen Nächte in Schweizer Betten, US-Amerikaner<br />
ebenfalls. Auf 3,3 Millionen Übernachtungen kommen die<br />
Gäste aus Fernost, besonders gerne in die Schweiz fahren<br />
dabei Japaner, Chinesen und Inder. 55 Prozent aller Übernachtungen<br />
in der Schweiz gehen auf das Konto von Gäs-<br />
03|2018 9