Verbandsinfo 12/2003-01/2004 - VdW Rheinland Westfalen
Verbandsinfo 12/2003-01/2004 - VdW Rheinland Westfalen
Verbandsinfo 12/2003-01/2004 - VdW Rheinland Westfalen
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<strong>VdW</strong><br />
<strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong><br />
VERBANDSinfo<br />
„Perspektiven für Wohnungsgenossenschaften“:<br />
Kooperationen, Netzwerke und Fusionen<br />
Betriebsvergleich 2002: Ergebnisse kurzgefasst<br />
<strong>VdW</strong>-Termine <strong>2004</strong> im Überblick<br />
Wohnungsbauförderungsanstalt:<br />
Wohnungsmarkttrends <strong>2003</strong> vorgelegt
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
Der <strong>VdW</strong>-Arbeitskreis „WohnLeben für ältere Menschen“ besuchte<br />
am 20. November <strong>2003</strong> das „Wohndorf Laar“ in Duisburg.<br />
Mit dem Projekt will die GEWOGE Duisburg-Ruhrort eG die Vorteile<br />
privater Wohnformen mit denen institutioneller Wohnformen verbinden<br />
( Bericht siehe Seite 45).
Inhalt<br />
Editorial 3<br />
Medienecho 4<br />
Aktuelles<br />
„Perspektiven für Wohnungsgenossenschaften“: Kooperationen, Netzwerke und Fusionen<br />
Experten diskutierten: Integration und Wohnbedürfnisse von Migranten<br />
„Preis Mieterzeitung <strong>2003</strong>“: Einsendeschluss 31.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong><br />
6<br />
8<br />
8<br />
Kommunale WohnungsmarktBeobachtung:<br />
Stadtumbau in den Niederlanden: Andere Länder – andere Sitten!?<br />
„Leverkusener Stadtgespräch“: Lokale Wohnungspolitik im Mittelpunkt<br />
„Treffpunkt Ehrenamt in Wohnungsgenossenschaften“: Tipps und Infos für 100 Mandatsträger<br />
9<br />
9<br />
10<br />
Verleihung der Bauherrenpreise „Modernisierung“:<br />
„Besondere Anerkennung“ für „Solarsiedlung Lindenhof“ in Gelsenkirchen-Erle 11<br />
„Nachhaltiges Bauen und Planen am Oberrhein“:<br />
Grenzüberschreitende Fachveranstaltung in der Pfalz<br />
<strong>VdW</strong>-Veranstaltungsreihe „Aktuelles Steuerrecht“: Großer Informationsbedarf<br />
Zweiter <strong>VdW</strong>-Workshop in Köln: Denkmalschutz und Wohnungswirtschaft<br />
In eigener Sache: Verbandshaus vom 24.<strong>12</strong>.<strong>2003</strong> bis zum 02.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> geschlossen<br />
Fachkonferenz des MSWKS: Stadtumbau West – Intelligentes Schrumpfen<br />
Verein „Wohnen in Genossenschaften e. V.“: Mitgliederversammlung zog positives Fazit<br />
10 Jahre Düsseldorfer Netzwerke: Neue Form quartiersbezogener Seniorenarbeit<br />
11<br />
<strong>12</strong><br />
<strong>12</strong><br />
<strong>12</strong><br />
13<br />
14<br />
14<br />
Bevölkerungsentwicklung bis 2050:<br />
Neue Ergebnisse der zehnten koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung<br />
Forum des MSWKS in Berlin: StadtBauKultur in der Stadtumbau-Ära<br />
Besuch aus Frankreich beim <strong>VdW</strong>: Soziale Bauträger schauen auf Projekte im Ruhrgebiet<br />
Zukunftsicheres WohnLeben<br />
15<br />
16<br />
16<br />
Wohnbau Lemgo eG: Wohnen mit Service und integrierter Pflege: Alt werden, zuhause bleiben! 17<br />
Aus den Parlamenten<br />
Ausschuss für Städtebau und Wohnungswesen NRW: Ergänzung der Wohnraumförderung geplant 19<br />
Eigenheimzulage: Reformvorschläge der CDU-Landtagsfraktion NRW 19<br />
Wohnungspolitik<br />
Wfa legt Wohnungsmarkttrends NRW vor: Ende des Rückgangs nicht in Sicht 20<br />
Hamburg stellt Wohnungsbauförderung um: Investitionszulage statt Objektförderung 22<br />
Forum Soziale Stadt NRW: Integrierte Quartiersentwicklung am Beispiel Aachen-Ost 22<br />
Aus den Unternehmen<br />
Inhouse-Seminare bei zwei Genossenschaften: Die Mitgliedschaft als Privileg betonen 23<br />
Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Hamborn: Neues Verwaltungsgebäude bezogen 23<br />
Eine kaufen, eine mieten: „Nimm zwei“(Wohnungen): So vermarktet die GAGFAH 24<br />
Für Sie gelesen<br />
Facility-Management in der Wohnungswirtschaft 24<br />
Kosteneinsparung durch kommunales Energiemanagement 25<br />
Städtische Kreativität – Potenzial für den Stadtumbau 25<br />
Nutzungsrecht und Mietrecht in Genossenschaften 26<br />
Kommunale Aufsichtsratsmitglieder 26<br />
Optimierung des Wohnungsbestandes 26<br />
Termine des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> <strong>2004</strong> 27<br />
Daten und Fakten<br />
<strong>Rheinland</strong>-Pfalz: Baukonjunktur im Aufwärtstrend 29<br />
NRW im 1. Quartal <strong>2003</strong>: Baulandpreise höher 29<br />
NRW im Oktober <strong>2003</strong>: Verbraucherpreise steigen um 1,3 Prozent 29<br />
Bauen und Technik<br />
Trinkwasserverordnung: Neue Grenzwerte für Blei ab Dezember <strong>2003</strong> 30<br />
Bau-Eifer: Im Durchschnitt 2.200 Euro „verbaut“ 30<br />
Land NRW geht beispielhaft beim Energiesparen voran 30<br />
<strong>VdW</strong>-Veranstaltungsreihe „Technik“: Vorbeugender Brandschutz 31<br />
Kredite von der KfW: Frist bis 31.<strong>12</strong>. verlängert 31<br />
Voraussetzungen für KfW-Förderung geändert 31<br />
Neue technische Baubestimmungen 32<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
1<br />
INHALT
INHALT<br />
2<br />
Inhalt<br />
Multimedia<br />
Internet-Service Teil 9: „Wohnen plus Mobilität“ vernetzt die Einzelaspekte 32<br />
Genossenschaftsarchiv im Internet 32<br />
Aus Wodis wird Techem IT Services 32<br />
Recht<br />
Anforderungen an eine Mieterhöhung 33<br />
Modernisierung durch Balkonanbau 33<br />
Mangel des Architektenwerks bei Überschreitung der Kostenobergrenze 33<br />
Beschluss über Wirtschaftsplan 33<br />
Aufnahme des Lebensgefährten in die Mietwohnung 34<br />
„Betreutes Wohnen“: Keine isolierte Kündigung des Betreuungsvertrages 34<br />
Anmeldung zum Handelsregister bei Ausscheiden eines Geschäftsführers 34<br />
Zulässigkeit wirtschaftlicher Betätigung der Gemeinden 35<br />
Entgelt für Internetangebot in privatem Kabelnetz 35<br />
Steuern<br />
Vermietung von Gebäuden zur Unterbringung von Senioren 36<br />
Neues zu Warengutscheinen 36<br />
Dreitagesfrist neu gefasst 36<br />
Neues Schreiben des BMF zu Gewährleistungsrückstellungen 37<br />
Verzicht auf Vertragsdurchführung: Keine Umsatzsteuer auf Schadensersatz 37<br />
Neu: 75 % bei Angehörigen-Miete 38<br />
Steuerfreie Aufwandsentschädigung nach § 3 Nr. 26 EStG 38<br />
Abbruchkosten können auch Anschaffungskosten sein 38<br />
Betriebswirtschaft<br />
Betriebsvergleich 2002: Ergebnisse im Überblick 39<br />
<strong>VdW</strong>-Tagung in Düsseldorf: Entgeltumwandlung bei kommunalen Wohnungsunternehmen 41<br />
Bildung und Beruf<br />
Fort- und Weiterbildung – Seminarangebote im Januar und Februar<br />
Europäisches Bildungszentrum (EBZ): 10. Studienjahrgang der FWI gestartet<br />
Angebot für Auszubildende: Genossenschaft lernen!<br />
42<br />
44<br />
44<br />
Ausbildungsbetriebe: <strong>VdW</strong>-Mitgliedsunternehmen deutlich über Durchschnitt<br />
in West-Deutschland<br />
Aus den Gremien<br />
44<br />
Arbeitskreis „WohnLeben für ältere Menschen“: Wohnbedürfnisse älterer Menschen diskutiert<br />
Finanzausschuss: Wirtschaftsplan im Mittelpunkt<br />
4. ÖKU-Kamingespräch: Zentrales Thema war Public-Private-Partnership<br />
Ausschuss Betriebswirtschaft: Investitionsrechnungsmodell fertiggestellt<br />
Europäischer Tisch: Sicherheit in Wohnquartieren<br />
Verbandsrat: Drei-Länder-Büro in Bonn konkretisiert sich<br />
Beitragskommission: Eckpunkte für neue Beitragsordnung diskutiert<br />
Ausschuss „Steuern und Bilanzierung“: Gefahr durch „Substanzbesteuerung“<br />
Arbeitskreis PR und Marketing: Praxisberichte und Studie zum Thema „Mieter/Kunden finden!“<br />
Genossenschaftsausschuss: Neues IfG-Gutachten beraten<br />
45<br />
45<br />
46<br />
46<br />
47<br />
48<br />
49<br />
49<br />
50<br />
51<br />
Aus dem GdW<br />
Berliner Erklärung zur Wohnungs- und Steuerpolitik:<br />
Positionen und Forderungen des GdW-Verbandstages<br />
Zugang über die <strong>VdW</strong>-Homepage: Mehr Infos und Service im Extranet des GdW<br />
Konferenz der Verbände: Genossenschaften unterstützen<br />
Personalia<br />
51<br />
52<br />
52<br />
Aufbaugemeinschaft Espelkamp: Ehrennadel in Silber für Marko Clauder 52<br />
Bau- und Siedlungsgenossenschaft Lübbecke:<br />
Wilhelm Mathemeier mit Ehrennadel in Silber ausgezeichnet<br />
Personalia aus Mitgliedsunternehmen<br />
Jubiläen<br />
53<br />
54<br />
Jubiläen von Mitgliedsunternehmen im Januar und Februar <strong>2004</strong> 54<br />
Stellenmarkt 55<br />
Impressum 57<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>
Wir brauchen keinen Stadtumbau West<br />
Diese Aussage wird überraschen. Aber nur im ersten<br />
Augenblick. Weil wir ein „Integriertes Infrastrukturprogramm“<br />
für alle vom Strukturwandel<br />
betroffenen Regionen in Deutschland brauchen!<br />
Denn in ganz Deutschland sind viele Regionen<br />
von demographischen und ökonomischen Strukturveränderungen<br />
betroffen, die an Schärfe zunehmen<br />
und auch viele weitere Regionen erfassen<br />
werden.<br />
Ein solches „Integriertes Infrastrukturprogramm“<br />
muss einen anderen, einen ganzheitlichen Ansatz<br />
für das gesamte Deutschland verfolgen, als die<br />
verschiedenen existierenden öffentlichen Förderprogramme<br />
für die Entwicklung unserer Städte<br />
und den Wohnungsbau.<br />
Da gibt es z. B. die Programme Stadtumbau Ost,<br />
Stadtumbau West, Soziale Stadt, Städtebauförderung<br />
und Experimenteller Wohnungs- und<br />
Städtebau. Milliarden Beträge fließen oft unkoordiniert<br />
und abhängig von politischen, nicht<br />
immer an der Sache orientierten Entscheidungen<br />
auch in Städte und Regionen, die es längst nicht<br />
so notwendig haben, wie andere vom Strukturwandel<br />
betroffenen Regionen.<br />
Das kleine Alibi-Programm namens „Stadtumbau<br />
West“, das ganze elf Standorte in den alten Bundesländern<br />
fördert, enthält z. B. auch Regionen,<br />
die überhaupt nicht von Wohnungsleerständen<br />
betroffen sind.<br />
Es kann angesichts der dringend notwendigen<br />
Anpassung der Städte und Regionen an die Folgen<br />
des demographischen und ökonomischen<br />
Wandels nicht länger darum gehen, punktuelle<br />
Probleme in einzelnen Wohnungsgebieten oder<br />
Stadtteilen zu beheben. Es müssen auf der<br />
Grundlage von integrierten Zukunftskonzepten,<br />
die alle Politikfelder ressortübergreifend betreffen,<br />
strategische Problemlösungen einschließlich<br />
Kapazitätsanpassungen für ganze Wohnungsmarktregionen<br />
organisiert werden.<br />
Es geht um eine Integration aller existierenden<br />
wohnungs- und städtebaulichen Förderprogramme,<br />
die mit den unterschiedlichsten Förderungen<br />
Ihr<br />
Burghard Schneider<br />
Verbandsdirektor<br />
Editorial<br />
aller Fachpolitiken auf Länder- bzw. regionaler<br />
oder kommunaler Ebene vernetzt werden müssen.<br />
Und zwar für ganz Deutschland. Und nicht<br />
aufgeteilt in Ost und West. Denn die Probleme<br />
der neuen Länder sind in rasant zunehmendem<br />
Maße auch die Probleme der alten Länder.<br />
Dabei geht es nicht um die Schaffung neuer Subventionstatbestände,<br />
sondern um eine Konzentration<br />
der vorhandenen Mittel. Und ein „Integriertes<br />
Infrastrukturprogramm“ trägt der öffentlichen<br />
Haushaltssituation Rechnung, da die dafür notwendigen<br />
Mittel zwangsläufig geringer und wirkungsvoller<br />
sind, als die Summe der bislang unkoordiniert<br />
fließenden einzelnen Förderungen verschiedenster<br />
Ressorts auf allen politischen Ebenen.<br />
Und: In Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> gibt es Wohnungsbauvermögen<br />
in Milliarden-Höhe das dafür geöffnet<br />
und genutzt werden muss.<br />
Nur so wird es gelingen, alle gesellschaftlichen<br />
Kräfte in Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Verbänden,<br />
Kirchen, Vereinen und Bürgerinitiativen für<br />
eine „Partnerschaft Gemeinwesen“ zu gewinnen,<br />
die die von der Entwicklung der Städte bestimmte<br />
Zukunft unserer Gesellschaft positiv gestaltet.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen erholsame<br />
Feiertage und ein gutes Jahr <strong>2004</strong>.<br />
P.S.: Wie gewohnt halten<br />
Sie über den Jahreswechsel<br />
eine Doppelausgabe<br />
des VerbandsInfo in Ihren<br />
Händen. Die nächste Ausgabe<br />
erscheint am 1. Februar<br />
<strong>2004</strong>.<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
3<br />
EDITORIAL
MEDIENECHO<br />
4<br />
Medienecho<br />
Bauen + Wirtschaft 10/03<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
WAZ, 17. November <strong>2003</strong><br />
wi wohnungspolitische<br />
Informationen 46/<strong>2003</strong>
WAZ, 17. November <strong>2003</strong><br />
Die genannten Zeitungsartikel erhalten<br />
Sie unter der KB-Nr. 81/<strong>2003</strong><br />
beim: <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>,<br />
Telefon: 02 11/1 69 98-40, Herr<br />
Stoye, E-Mail: w.stoye@vdw-rw.de.<br />
Die Welt, 21. November <strong>2003</strong><br />
Medienecho<br />
Leverkusener Anzeiger, 18. November <strong>2003</strong><br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
5<br />
MEDIENECHO
AKTUELLES<br />
6<br />
Aktuelles<br />
„Perspektiven für Wohnungsgenossenschaften“:<br />
Kooperationen, Netzwerke und Fusionen<br />
Am 11. November <strong>2003</strong> fand in Münster mit 140<br />
Teilnehmern die 4. Veranstaltung in der Reihe<br />
„Perspektiven für Wohnungsgenossenschaften“<br />
statt, die gemeinsam vom IfG Institut für Genossenschaftswesen<br />
der Universität Münster und<br />
dem <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> durchgeführt<br />
wird. Das Thema: „Kooperationen, Netzwerke<br />
und Fusionen“.<br />
In seinem Eingangs-Statement betonte der Direktor<br />
des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>, Burghard<br />
Schneider, der zunehmende Wettbewerb zwischen<br />
den Anbietern wohnungswirtschaftlicher<br />
Dienstleistungen aufgrund des demographischen<br />
Wandels werfe bezüglich der Zukunftssicherung<br />
insbesondere kleinerer Wohnungsgenossenschaften<br />
zahlreiche Fragen auf.<br />
Er plädierte für eine verstärkte Kooperation der<br />
Genossenschaften untereinander und mit Dritten.<br />
Gleichzeitig stellte er fest, dass Kooperationen<br />
auch für größere Wohnungsgenossenschaften<br />
relevant seien, denn nicht jedes Unternehmen<br />
habe für den Mitglieder-Service das notwendige<br />
Fachpersonal. „Es sind kompetente Partner gefragt,<br />
um die Devise des Zukunftsicheren Wohn-<br />
Lebens umzusetzen.“ Das Thema „Kooperation“<br />
werde in den nächsten Jahren eine immer zentralere<br />
Bedeutung erlangen.<br />
Wettbewerbsfähigkeit<br />
durch Mitgliederförderung<br />
Die Geschäftsführende Direktorin des IfG, Frau Professor<br />
Dr. Theresia Theurl, stellte in ihrem Vortrag<br />
Wege vor, durch kooperative Geschäftsmodelle<br />
Member-Value – also Mitgliederförderung – zu<br />
schaffen und damit die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.<br />
Dieses könne durch Kooperationen mit anderen<br />
Wohnungsgenossenschaften, mit anderen<br />
Dienstleistern oder im genossenschaftlichen Verbund<br />
erfolgen. Kooperationsfelder könnten in der<br />
Organisation und Verwaltung, in der Finanzierung,<br />
im Marketing, in Servicedienstleistungen oder auch<br />
bei der Stadtteilentwicklung liegen.<br />
Als Ziele von Kooperationen nannte Prof. Theurl<br />
Synergievorteile, Senkung von Organisationskos-<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
ten, Verbesserung der Managementfunktion,<br />
neue Geschäftsfelder und individualisierte Problemlösungen.<br />
Als Erfolgsfaktoren für Kooperationen<br />
sieht sie eine klare Zielvorgabe, die richtigen<br />
Partner, eindeutige Organisationsformen für<br />
die Kooperation und ein effektives Kooperationsmanagement.<br />
Abschließend betonte Prof. Theurl, dass zunächst<br />
eine Bestandsaufnahme bestehender Kooperationen<br />
erforderlich sei, um darauf aufbauend Kooperationsmuster<br />
und Kooperationsinstrumente<br />
zu entwickeln.<br />
Gewerbesteuer als größte<br />
Hürde für Fusionen<br />
Rainer Richter, Vorstandsvorsitzender der Wohnungsbaugenossenschaft<br />
Burgstädt eG, Burgstädt,<br />
und Vorsitzender des Fachausschusses<br />
„Fusionen“ beim Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften<br />
e. V., berichtete über<br />
Motive, Hürden und Perspektiven bei Fusionen<br />
von Wohnungsgenossenschaften in Ostdeutsch-<br />
Die Referenten des 4. Symposiums<br />
„Perspektiven für Wohnungsgenossenschaften“.<br />
land. Er betonte, dass eine Fusion oftmals aufgrund<br />
personeller Entwicklungen erforderlich<br />
werde: durch die Überalterung der Gremien und<br />
fehlendes Interesse an der Übernahme eines<br />
Mandats im Vorstand oder Aufsichtsrat.<br />
Eine Alternative zur Fusion könne auch die Kooperation<br />
in Form einer Verwaltungsgemeinschaft<br />
– beispielsweise in den Bereichen Buchhaltung<br />
und Bautätigkeit – sein.
Richter betonte, wenn erst die Überschuldung<br />
einer Genossenschaft eingetreten sei, sei es für<br />
eine Fusion schon zu spät. „Ein Gesunder und ein<br />
Kranker ergeben noch lange keinen Gesunden!“<br />
Die größte Hürde für eine Fusion sei die Grunderwerbsteuer.<br />
Vor diesem Hintergrund bezifferte<br />
Das Podium bei der 4. Veranstaltung in der Reihe<br />
„Perspektiven für Wohnungsgenossenschaften“.<br />
Richter die Fusionskosten auf rund 1.000 Euro<br />
pro Wohnung. Als Zeithorizont für eine Fusion<br />
nannte er zwei Jahre.<br />
Gelungene Kooperationen<br />
Karl-Heinz Abraham, Vorstandsmitglied des Wohnungsvereins<br />
Herne eG, Herne, stellte Erfahrungen<br />
aus der Praxis über Geschäftsbesorgungen<br />
vor. Felder für Geschäftsbesorgungen seien vor<br />
allem die Mietenbuchhaltung (Verträge abschließen,<br />
Kündigungen bearbeiten usw.), die<br />
Mitgliederverwaltung, die Finanzbuchhaltung<br />
sowie die Beauftragung, Abwicklung und Abrechnung<br />
von Arbeiten im Rahmen der Instandhaltung<br />
und Modernisierung.<br />
Rainer Heubrock, Vorstandsmitglied der Wohnungsbaugenossenschaft<br />
Lünen eG, Lünen, stellte<br />
ein Beispiel für Kooperation im Bereich der Seniorenbetreuung<br />
vor. So werden die Angebote<br />
im Bereich der sozialen Dienste durch Kooperationspartner<br />
wie das Perthes-Werk oder die Diakonische<br />
Einrichtung des Kirchenkreises Lünen für<br />
die Genossenschaft erbracht. Hierfür zahlen die<br />
Wohnungsnutzer eine Betreuungspauschale zwischen<br />
4,60 Euro und 5,50 Euro pro Wohnung und<br />
Monat. Heubrock betonte, dass sich die Kooperation<br />
als ideale Ergänzung zum Servicepaket der<br />
Genossenschaft herausgestellt habe.<br />
Uwe Neufeld, Leiter des evangelischen Altenhilfezentrums<br />
Lünen-Süd, ergänzte die Ausführungen<br />
von Heubrock dahingehend, dass die Kooperation<br />
zu einem beiderseitigen Nutzen geführt hätten.<br />
Neue Marke neben Miete und Eigentum<br />
Frank Schrecker, Vorstandsmitglied der Wohnungsbaugenossenschaft<br />
„Berolina“ e.G. und<br />
Sprecher der Imagekampagne Berliner Wohnungsbaugenossenschaften,<br />
informierte über die<br />
Markenkooperationen „Typisch Genossenschaften“.<br />
Ausgehend vom<br />
Umfeld betonte er, dass sich die<br />
Wohnungsgenossenschaften als<br />
„clevere Alternative“ im Sinne von<br />
Sicherheit, Selbstbestimmung, Innovation<br />
und Qualität darstellen<br />
müssten. Durch gemeinsame Pressearbeit,<br />
Werbekampagnen, Veranstaltungen,<br />
Vermarktungsportale<br />
und Internetplattform könne der Bekanntheitsgrad<br />
der Wohnform „genossenschaftliches<br />
Wohnen“ gesteigert werden.<br />
Untersuchungen in Berlin zeigten, dass es gelungen<br />
sei, genossenschaftliches Wohnen als echte<br />
Alternative zu Eigentum und Miete zu etablieren.<br />
„Über diese Kooperation ist es gelungen, die genossenschaftliche<br />
Idee gezielt in die Öffentlichkeit<br />
zu tragen und das Image der Wohnungsgenossenschaften<br />
insgesamt positiv zu prägen.“<br />
Finanzierung und Platzierung<br />
direkt am Kapitalmarkt<br />
Prof. Dr. Thomas Kretschmar, Vorstandsvorsitzender<br />
der Dr. Klein & Co AG, Lübeck, stellte wohnungsgenossenschaftlicheFinanzierungskooperationen<br />
am Beispiel von gemeinsamen Verbriefungen<br />
vor. Bedingt durch den Rückzug der Banken<br />
müssten alternative Finanzierungsinstrumente entwickelt<br />
werden. Wohnungsgenossenschaften sollten<br />
im Rahmen einer Kooperation über eine Zweckgesellschaft<br />
ihren Kapitalbedarf bündeln und direkt<br />
am Kapitalmarkt – am Anlegermarkt – platzieren.<br />
Kooperationen und Netzwerke<br />
Aktuelles<br />
In einer abschließenden Podiumsdiskussion kündigte<br />
Verbandsdirektor Burghard Schneider an,<br />
im <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> einen „Arbeitskreis<br />
Kooperationen und Netzwerke“ einzurichten,<br />
„um die Zukunftsfähigkeit unserer Wohnungsgenossenschaften“<br />
zu unterstützen.<br />
Alle Vorträge können im Internet unter der<br />
Adresse http://www.ifg-muenster.de abgerufen<br />
werden.<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
7<br />
AKTUELLES
AKTUELLES<br />
8<br />
Aktuelles<br />
Experten diskutierten:<br />
Integration und Wohnbedürfnisse von Migranten<br />
Die zunehmende Bedeutung der wohnungspolitischen<br />
wie wohnungswirtschaftlichen Zielgruppe<br />
der Haushalte mit Migrationshintergrund hatten<br />
das Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur<br />
und Sport NRW dazu veranlasst, gemeinsam mit<br />
Experten über die spezifischen Bedürfnisse dieser<br />
Nachfragegruppe zu diskutieren. Dieser Expertenworkshop<br />
fand am 13. November <strong>2003</strong> beim Institut<br />
für Landes- und Stadtentwicklungsforschung<br />
und Bauwesen (ILS) NRW in Dortmund statt.<br />
Der Direktor des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>, Burghard<br />
Schneider, wies in einem Eingangs-Statement<br />
auf die jahrzehntelangen Erfahrungen der<br />
bergbau- und industrieverbundenen bzw. kommunalen<br />
Wohnungsunternehmen mit der Vermietung<br />
an Zuwanderer aus verschiedenen Nationen –<br />
Stichwort „Gastarbeiter“ – hin. In Folge der demographischen<br />
Entwicklung („Wir werden bunter“)<br />
müsse und werde sich auch die Wohnungswirtschaft<br />
der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe der<br />
Integration künftig in verstärktem Maß stellen. Allerdings<br />
seien die Wohn- sowie Lebensbedürfnisse<br />
der heutigen und künftigen Migranten – mit<br />
einem dann viel größeren „Gewicht“ in der Bevölkerung<br />
– lediglich teilweise bekannt. Hier bestünden<br />
noch erhebliche Informationsdefizite.<br />
Die Wohnungswirtschaft werde sich aber auf die<br />
immer bedeutsamer werdende Zielgruppe der Migranten<br />
einstellen und entsprechende Angebote<br />
machen. Außerdem biete sie sich anderen Akteuren<br />
vor Ort als Kooperationspartner an. Integration<br />
spiele sich zwangsläufig umso mehr im Wohnnahbereich<br />
ab, je geringer sie – etwa im Bildungswesen<br />
oder auf dem Arbeitsmarkt – ist. So „allein<br />
gelassen“ werde die Wohnungswirtschaft jedoch<br />
schlicht überfordert, zumal sie weder verantwortlich<br />
noch in der Lage sei, die Folgeprobleme einer<br />
„Gesellschaft im Wandel“ allein zu bewältigen.<br />
Da sich die zunehmende Heterogenität der Bevölkerung<br />
– ob ethnischer, sprachlicher, kultureller<br />
oder religiöser Art – auf fast alle Politikfelder auswirke,<br />
müsse man darauf mit ganzheitlichen, integrierten<br />
Zukunftskonzepten reagieren, deren<br />
Strategien und Maßnahmen mit Hilfe von Kooperationen<br />
in die Praxis umgesetzt werden.<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
Staatssekretär Manfred Morgenstern belegte die<br />
Aktualität und Relevanz der Thematik Migration/<br />
Integration mittels einiger statistischer Größen<br />
und verwies in diesem Zusammenhang u. a. auf<br />
die enorme Heterogenität der Haushalte mit Migrationshintergrund.<br />
Die Türken stellen die mit Abstand größte Gruppe<br />
der Migranten – insbesondere im Ruhrgebiet –, so<br />
dass man sich in dem Workshop exemplarisch auf<br />
die spezifischen Bedürfnisse dieser Gruppe konzentrierte.<br />
Das dichte Programm sah im Verlauf noch verschiedene<br />
Beiträge aus Theorie und Praxis vor,<br />
u. a. aus dem Zentrum für Türkeistudien, Essen.<br />
„Preis Mieterzeitung <strong>2003</strong>“:<br />
Einsendeschluss<br />
31.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong><br />
Das Meldeverfahren zum „Wettbewerb Mieterzeitung<br />
<strong>2003</strong>“ ist fast abgeschlossen – und das<br />
Ergebnis erfreulich positiv: Rund 40 Unternehmen<br />
– das Gros aus dem Bereich <strong>Rheinland</strong><br />
<strong>Westfalen</strong> – werden sich an dem diesjährigen<br />
Wettbewerb beteiligen, der erstmals gemeinsam<br />
mit dem <strong>VdW</strong> südwest ausgelobt worden ist.<br />
Der <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> weist noch einmal<br />
auf den Einsendeschluss am 31.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong><br />
hin. Einzureichen ist die gesamte Jahrgangsserie<br />
<strong>2003</strong> (<strong>01</strong>.<strong>01</strong>.– 31.<strong>12</strong>.<strong>2003</strong>) der Mieterzeitungen<br />
in 9-facher Ausfertigung an nachstehende<br />
Adresse:<br />
<strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
Stichwort „Mieterzeitung <strong>2003</strong>“<br />
Postfach 24 <strong>01</strong> 14<br />
40090 Düsseldorf
Kommunale WohnungsmarktBeobachtung:<br />
Stadtumbau in den Niederlanden:<br />
Andere Länder – andere Sitten!?<br />
In der Herbsttagung des Initiativkreises Kom-<br />
WoB (Kommunale WohnungsmarktBeobachtung)<br />
der Wfa stellte Anne Haars, Amsterdams<br />
Steunt-punt Wonen, eine Art Bewohnerberatungsstelle<br />
in Stadtumbaugebieten, den Stadtumbau<br />
in den Niederlanden vor.<br />
Die dortigen Rahmenbedingungen unterscheiden<br />
sich stark von denen in Deutschland, zumal der<br />
Wohnungsmarkt, insbesondere im Ballungsraum<br />
Randstad, sehr angespannt ist. Infolge der vergleichsweise<br />
niedrigen Eigentumsquote ist das<br />
Privatisierungspotenzial beträchtlich, so dass<br />
viele Wohnungsunternehmen die erforderlichen<br />
Rückbau- oder Abrissmaßnahmen durch den Bau<br />
und Verkauf von Eigentumsobjekten gegenfinanzieren.<br />
Ein weiterer Unterschied zu Deutschland<br />
besteht in dem hohen Stellenwert einer frühzeitigen<br />
sowie intensiven Einbindung der betroffenen<br />
Bewohner. Der Staat fördert die Stadtumbauprojekte<br />
in der Zeit von 2000 bis 2<strong>01</strong>0 mit rd. 4,3 Milliarden<br />
Euro.<br />
Im Anschluss stellte Günther Binstadt, Wohnungsamt<br />
der Stadt Darmstadt, das Wohnraum-<br />
„Leverkusener Stadtgespräch“:<br />
Lokale Wohnungspolitik im Mittelpunkt<br />
In der Reihe ihrer „Stadtgespräche“ lud die Stadt<br />
Leverkusen diesmal zum Thema „Entwicklung<br />
auf dem Wohnungs- und Bodenmarkt in Leverkusen“<br />
ein.<br />
Das „Wohnen im Alter“ und „Wohnen mit Migranten“<br />
waren bereits früher Themen.<br />
Die „Stadtgespräche“ sind ein Beitrag zur lebendigen<br />
Stadtbaukultur im weiteren Sinne und zeigen<br />
– wie in vielen anderen Städten mit ähnlichen<br />
Kongressen und Workshops – dass die Bedeutung<br />
der lokalen Wohnungspolitik angesichts<br />
differenzierter Wohnungsmärkte steigt.<br />
Aktuelles<br />
versorgungskonzept Darmstadt bzw. den aktuellen<br />
Stand im laufenden Verfahren vor. Der Hintergrund:<br />
Das Land Hessen hatte die Fördermittelvergabe<br />
an kommunale Wohnraumversorgungskonzepte<br />
geknüpft.<br />
Das neue Instrument, das derzeit in Pilotprojekten<br />
getestet wird, dient vor allem der Steuerung der<br />
verwaltungsinternen Entscheidungsabläufe in der<br />
Wohnraumförderung. Der hohe personelle und finanzielle<br />
Aufwand hat jedoch dazu geführt, dass<br />
sich das Land Hessen inzwischen wieder von der<br />
verbindlichen Vorschrift „verabschiedet“ hat.<br />
Nach der „Reise“ in die Niederlande und dem<br />
„Abstecher“ nach Hessen informierte Dr. Helmut<br />
Westphal, Wohnungsamt in Dortmund, über den<br />
„Masterplan Wohnen“, der sich derzeit in der<br />
Aufstellung befindet. Der in die Flächennutzungsplanung<br />
eingebettete Plan bildet den Rahmen<br />
kommunaler wohnungspolitischer Entscheidungen.<br />
Alle Wohnungsmarktakteure und damit -<br />
segmente werden einbezogen, die Formulierung<br />
von Strategien und Maßnahmen erfolgt aber unabhängig<br />
von Förderprogrammen.<br />
Neben Berichten zur kommunalen Wohnungsmarktbeobachtung<br />
(ein Projekt der Wfa, an dem<br />
sich auch Leverkusen beteiligt) und zum Bodenmanagement<br />
referierte Roswitha Sinz für den<br />
<strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> zum Thema „Von Anbietermärkten<br />
zu Nachfragermärkten – neue Kundenorientierung<br />
auf dem Wohnungsmarkt und<br />
Auswirkungen auf die Wohnformen“.<br />
Die lokale Wohnungswirtschaft wie auch die<br />
kommunale Politik und Verwaltung waren zahlreich<br />
vertreten und diskutierten intensiv den Anstoß<br />
zum Tabubruch, neue Qualitäten im Wohnungsbau<br />
auch durch Abbruch zu setzen.<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
9<br />
AKTUELLES
AKTUELLES<br />
10<br />
Aktuelles<br />
„Treffpunkt Ehrenamt in Wohnungsgenossenschaften“:<br />
Tipps und Infos für 100 Mandatsträger<br />
Rund 100 ehrenamtliche Mandatsträger aus Vorständen<br />
und Aufsichtsräten von Wohnungsgenossenschaften<br />
trafen sich in Münster, um sich<br />
über neue Entwicklungen im Bereich der Wohnungsgenossenschaften<br />
zu informieren und Erfahrungen<br />
aus ihrer Arbeit auszutauschen. Aufgrund<br />
der großen Nachfrage fand der diesjährige<br />
Treffpunkt, der seit Anfang der achtziger Jahre<br />
fester Bestandteil der Veranstaltungen des <strong>VdW</strong><br />
<strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> ist, an drei Terminen statt:<br />
7./8., 21./22. und 28./29. November <strong>2003</strong>.<br />
Zu Beginn stellte Roswitha Sinz, Abteilungsleiterin<br />
im <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>, mit den Schlagworten<br />
„Wir werden weniger, älter und bunter“ Prognosen<br />
für die zukünftige Entwicklung am Wohnungsmarkt<br />
vor. Sie wies u. a. darauf hin, dass zwar<br />
die Zahl der älteren Menschen zunimmt, dass aber<br />
Alt nicht gleichzeitig Pflegebedürftig heißt und dass<br />
die Wohnungsgenossenschaften nicht die jungen<br />
Menschen bzw. Mitglieder vernachlässigen sollten.<br />
Darauf aufbauend skizzierte Dr. Gerhard Jeschke,<br />
Abteilungsleiter im <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>, die<br />
Elemente für eine Marke Wohnungsgenossenschaften.<br />
Ausgehend von der demographischen<br />
Entwicklung, der Pluralisierung der Haushalte usw.<br />
führte er aus, dass sich als Reaktion auf die Veränderungen<br />
am Wohnungsmarkt die Produkte und<br />
Dienstleistungen der Akteure am Wohnungsmarkt<br />
immer mehr anglichen. Wenn es zu einem harten<br />
Qualitätswettbewerb komme, dann entscheide<br />
auch immer mehr das Image des Anbieters. In diesem<br />
Sinne könne eine Marke „Wohnungsgenossenschaften“<br />
Wettbewerbsvorteile schaffen. Als<br />
konkretes Beispiel für eine Marke beschrieb er die<br />
Aktion „Typisch Genossenschaften“.<br />
Stephan Höltker, Kommissariat Vorbeugung im<br />
Polizeipräsidium Münster, stellte Sicherungsmaßnahmen<br />
in Wohngebäuden vor. Er betonte, dass<br />
das Vorhandensein von Sicherungsmaßnahmen<br />
durchaus auch ein Vermietungsargument sein<br />
könnte und verwies in diesem Zusammenhang auf<br />
die Niederlande. Dort wird durch die Polizei ein<br />
Sicherheitszertifikat „Veilig Wonen“ für Wohngebäude<br />
ausgestellt (siehe dazu auch den Bericht<br />
über den „Europäischen Tisch“, Seite 47).<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
Dr. Rolf Greve, bis Mitte des Jahres Geschäftsführer<br />
des IfG Institut für Genossenschaftswesen der<br />
Universität Münster, erläuterte Formen der Kooperation.<br />
Mit Blick auf die künftigen Herausforderungen<br />
für die Wohnungswirtschaft – Stichwort:<br />
Dienstleistungen – stellte er sowohl Kooperationen<br />
auf horizontaler Ebene zwischen mehreren<br />
Wohnungsgenossenschaften und auf vertikaler<br />
Ebene zwischen Wohnungsgenossenschaften und<br />
anderen Dienstleistern als ein hervorragendes Instrument<br />
zur Wettbewerbssicherung vor. Er benannte<br />
als Felder für Kooperationen u. a. Werbung,<br />
Bau von Wohnungen, Instandhaltungs- und<br />
Modernisierungsmaßnahmen, Verwaltung, Datenverarbeitung,<br />
Sozialarbeit oder wohnbegleitende<br />
Dienstleistungen. Als Praxisbeispiel griff Dr. Greve<br />
auch die Aktion „Typisch Genossenschaften“ auf.<br />
Hubert Scharlau, Vorstandsmitglied Bauverein zu<br />
Lünen eG, Lünen, informierte über ein genossenschaftliches<br />
Controlling. Dabei definierte er Controlling<br />
als ein zukunftsorientiertes Instrument moderner<br />
Unternehmensführung im Sinne eines Übergangs<br />
von rechenschafts- und vergangenheitsorientierten<br />
Rechnungswesens zum steuerungsorientierten<br />
Rechnungswesen. Wenn die Mitglieder eine<br />
optimale Förderung erhalten sollen, dann müsse<br />
das Controlling die unternehmerischen Entscheidungs-<br />
und Steuerungsprozesse durch zielgerichtete<br />
Informationsverarbeitung und -erarbeitung unterstützen.<br />
Als Beispiele stellte Scharlau Deckungsbeitragsrechnungen<br />
und Benchmarking vor.<br />
Heinz-Willi Karls, WRW Wohnungswirtschaftliche<br />
Treuhand <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>, gab einen Überblick<br />
über Sach- und Haftpflichtversicherungen in der<br />
Wohnungswirtschaft. Im Rahmen der Gebäudeversicherung<br />
ging Karls insbesondere auf Leitungswasserschäden<br />
ein und wies mit Blick auf § 45 Landesbauordnung<br />
NRW auf die Fristen bei der Dichtigkeitsprüfung<br />
von Abwasserleitungen hin.<br />
Uwe Kleinholz, ebenfalls von der WRW, stellte die D &<br />
O-Versicherung – Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung<br />
für Organe – vor. Ausgehend von der in<br />
§§ 34 und 41 Genossenschaftsgesetz geregelten Haftung<br />
der Organe stellte er fest, dass der Versicherungsschutz<br />
für Organmitglieder an Bedeutung gewinnt.
132 Vorhaben mit mehr als 15.000 Wohneinheiten<br />
waren eingereicht worden. Auf der Messe BauFach<br />
in Leipzig fand kürzlich die „Siegerehrung“, Teil 1<br />
der Verleihung der Bauherrenpreise, statt. Der Doppelwettbewerb<br />
„Hohe Qualität - Tragbare Kosten“<br />
in den Kategorien Modernisierung (<strong>2003</strong>) und Neubau<br />
(<strong>2004</strong>) war – bereits zum <strong>12</strong>. bzw. 13. Mal – von<br />
der Arbeitsgruppe KOOPERATION GdW-BDA-DST<br />
(GdW Bundesverband deutscher Wohnungsunternehmen,<br />
Bund Deutscher Architekten sowie Deutscher<br />
Städtetag) ausgelobt worden. Nach einem<br />
Bewertungs- und Diskussionsmarathon verlieh die<br />
Jury zehn Bauherrenpreise und elf „Besondere Anerkennungen“,<br />
u. a. an die LEG NRW GmbH, die<br />
sich mit der Solarsiedlung Lindenhof in Gelsenkirchen-Erle<br />
an dem Wettbewerb beteiligt hatte.<br />
Die LEG NRW hat die in den frühen 1950er Jahren<br />
erbaute Kleinstwohnungssiedlung mit 220<br />
Wohneinheiten in eine vorrangig familiengerechte<br />
Siedlung im Grünen umgewandelt und besonderen<br />
Wert auf eine Verbesserung der Energiebilanz<br />
und auf die Vermeidung von gesundheitsschädlichen<br />
Baustoffen gelegt. Die Veränderung<br />
des architektonischen Erscheinungsbilds war<br />
Aktuelles<br />
Verleihung der Bauherrenpreise „Modernisierung“:<br />
„Besondere Anerkennung“ für<br />
„Solarsiedlung Lindenhof“ in Gelsenkirchen-Erle<br />
demgegenüber zweitrangig. Die erforderlichen<br />
Umzüge stießen dank einer intensiven Beteiligung<br />
der Mieter auf eine hohe Akzeptanz. Die<br />
Solarsiedlung Gelsenkirchen-Lindenhof<br />
Baukosten der im Sommer <strong>2003</strong> fertig gestellten<br />
Maßnahme betrugen 695 Euro/m 2.<br />
Der Bauherrenpreis <strong>2004</strong> der Kategorie Neubau<br />
wird im Januar <strong>2004</strong> anlässlich der DEUBAU in<br />
Essen verliehen. Das VerbandsInfo wird hierüber<br />
ebenfalls informieren.<br />
„Nachhaltiges Bauen und Planen am Oberrhein“:<br />
Grenzüberschreitende Fachveranstaltung in der Pfalz<br />
„Konversion – Chancen im Städtebau“ lautete<br />
das Thema der zweiten trinationalen Fachveranstaltung,<br />
die im Rahmen des Projektes „Nachhaltiges<br />
Bauen und Planen am Oberrhein“ Ende November<br />
<strong>2003</strong> mit über 200 Teilnehmern in Landau<br />
stattfand. Die Veranstalter, unter anderen<br />
das Ministerium für Finanzen <strong>Rheinland</strong>-Pfalz<br />
und die Stadt Landau, wollen mit diesem Projekt<br />
den grenzüberschreitenden fachlichen Austausch<br />
fördern und dadurch ein Beziehungsnetzwerk<br />
am Oberrhein entstehen lassen.<br />
Thematisiert wurden planerische Prozesse und<br />
architektonische Realisierung bei der Umnutzung<br />
Quelle: LEG NRW GmbH<br />
von Militär-, Industrie- und Verkehrsbrachen. Referenten<br />
aus den drei Ländern der Oberrheinregion<br />
berichteten über einzelne Konversionsprojekte<br />
aus Tübingen, dem Elsass und <strong>Rheinland</strong>-<br />
Pfalz.<br />
Ziel war es, die Potentiale aufzuzeigen, welche in<br />
der Revitalisierung von Brachflächen und Nutzung<br />
alter Gebäudesubstanzen liegen, sowie<br />
Strategien und Möglichkeiten der Umsetzung zu<br />
erläutern.<br />
Das detaillierte Programm ist im Internet unter<br />
www.tri-plan.net verfügbar.<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
11<br />
AKTUELLES
AKTUELLES<br />
<strong>12</strong><br />
Aktuelles<br />
<strong>VdW</strong>-Veranstaltungsreihe „Aktuelles Steuerrecht“:<br />
Großer Informationsbedarf<br />
Am 26. November <strong>2003</strong> fand im Europäischen<br />
Bildungszentrum (EBZ) in Bochum eine weitere<br />
Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Aktuelles<br />
Steuerrecht“ statt, die von rund 100 Teilnehmern<br />
besucht wurde.<br />
Im Mittelpunkt standen die geplanten Gesetzesänderungen:<br />
Reform der Gewerbesteuer<br />
(u. a. Hinzurechnung von Zinsen für Gesellschafterdarlehen),<br />
Haushaltsbegleitgesetz (Abschaffung<br />
der Eigenheimzulage, Umkehrung<br />
der Umsatzsteuerabführungsverpflichtung bei<br />
Bauleistungen), Steueränderungsgesetz (Angabe<br />
der Steuernummer und laufende Nummerierung<br />
in Rechnungen) und die Umsetzung<br />
Wie im VerbandsInfo 08-09/<strong>2003</strong> berichtet, hatte<br />
der <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> mit Vertretern des<br />
MSWKS, der Architektenkammer und der Denkmalpflege<br />
(obere und untere Denkmalbehörde)<br />
einen ersten informellen Workshop am 17. Juli<br />
<strong>2003</strong> in Gelsenkirchen durchgeführt, um die jeweiligen<br />
Interessen der Akteursgruppen und<br />
mögliche konsensorientierten Verfahrensweisen<br />
zu thematisieren. Zu einem zweiten informellen<br />
Workshop hatte der Verband die Beteiligten am<br />
24. November <strong>2003</strong> nach Köln eingeladen, wobei<br />
diesmal die Denkmalpflege aus dem <strong>Rheinland</strong><br />
vertreten war.<br />
Zu Gast in den neuen Räumen der GAG Immobilien<br />
AG wurden die Interessenpositionen und Zuständigkeiten<br />
zunächst heftig und teilweise umstritten<br />
diskutiert, wobei konkrete Beispiele der<br />
Wohnungswirtschaft den Praxisbezug herstellten.<br />
Festgestellt werden konnte wie im ersten Meinungsaustausch<br />
in Gelsenkirchen, dass regional<br />
und lokal Vertreter der Denkmalpflege ihre Anliegen<br />
durchaus unterschiedlich bewerten und<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
der Protokollerklärung zum Steuervergünstigungsabbaugesetz<br />
(Einführung einer Mindestbesteuerung<br />
bei der Körperschaftsteuer und<br />
Gewerbesteuer).<br />
Weitere Themen waren u. a. die verdeckte Gewinnausschüttung<br />
am Beispiel einer vorzeitigen<br />
Rückzahlung eines zinsgünstigen Gesellschafterdarlehens<br />
(BMF-Schreiben vom 06.11.<strong>2003</strong> zu<br />
körperschaftsteuerlichen Anwendungsfragen),<br />
Bauzeitzinsen (keine Dauerschuldentgelte bei<br />
der Gewerbesteuer), keine Umsatzsteuerpflicht<br />
bei der Überlassung von Dachflächen an Mobilfunkbetreiber<br />
sowie Gestaltungsalternativen bei<br />
Wohnungsverwaltung für Dritte.<br />
Zweiter <strong>VdW</strong>-Workshop in Köln:<br />
Denkmalschutz und Wohnungswirtschaft<br />
durchsetzen. Auch wird das „sich ins Benehmen<br />
setzen“ zwischen der unteren und oberen Denkmalbehörde<br />
offensichtlich verschieden gehandhabt.<br />
Erhebliche zeit- und kostenintensive Planungs-<br />
und Genehmigungsphasen wie aufreibende<br />
Gerichtsprozesse können entstehen. Um diese<br />
möglichst zu vermeiden, war sich die Runde zumindest<br />
in der Auffassung einig, dass die Betroffenen<br />
frühzeitig ins Gespräch miteinander kommen<br />
müssen. Die bereits mit Unterstützung des<br />
MSWKS vom Verband angebotene Moderatorenrolle<br />
wurde für mögliche Konfliktfälle begrüßt.<br />
In eigener Sache<br />
Der <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> in Düsseldorf<br />
und seine Geschäftsstelle in Münster sind in<br />
der Zeit vom 24.<strong>12</strong>.<strong>2003</strong> bis zum 02.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong><br />
geschlossen.
Fachkonferenz des MSWKS:<br />
Stadtumbau West – Intelligentes Schrumpfen<br />
Unter diesem Titel veranstaltete das Ministerium<br />
für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport<br />
(MSWKS) mit dem ILS NRW am 27. 11. <strong>2003</strong> in Gelsenkirchen<br />
unter großer Beteiligung eine Tagung,<br />
in der Minister Dr. Michael Vesper einige grundsätzliche<br />
Ausführungen zur Thematik machte.<br />
„Stadtumbau West“ und „Stadtumbau Ost“<br />
sind grundverschieden<br />
Eingangs beschrieb Ulrich Hatzfeld, Gruppenleiter<br />
im MSWKS, den Stadtumbau als neue Aufgabe<br />
für die Stadtentwicklung. Er knüpfte an große<br />
Bevölkerungsverluste insbesondere im Ruhrgebiet<br />
an, die sich schon seit drei Jahrzehnten vollziehen,<br />
regional jedoch stark differenziert. In<br />
Folge sei Stadtumbau als „Wachsen und<br />
Schrumpfen“ zu verstehen, als parallele Verläufe,<br />
die sich räumlich und sozial unterschiedlich niederschlagen.<br />
„Stadtumbau West“ und „Stadtumbau<br />
Ost“ seien grundverschieden. Die soziale<br />
Ausgangslage – z. B. der hohe Anteil an Migranten<br />
– wie auch das Potenzial an Brachflächen<br />
sprächen dafür. Stadtumbau könne nur als regionales<br />
Projekt funktionieren und dürfe nie als Einzelmaßnahme<br />
verstanden werden. Stadtumbau<br />
könne aber auch bedeuten, in einigen Regionen<br />
nicht viel tun zu können. „Schrumpfen“ zu planen<br />
habe sich bisher als Aufgabe nicht gestellt. Das erfordere<br />
neue Planungsprinzipien, die kürzer und<br />
flexibler sein müssen.<br />
Zuwachs ist besser zu steuern als Schrumpfung<br />
Prof. Klemmer ging wiederum von seinem Vortrag<br />
„Wir werden weniger, älter und bunter“, aus, den<br />
er beim 1. FORUM WOHNUNGSWIRTSCHAFT des<br />
<strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> gehalten hatte. Er präsentierte<br />
eine typisierte, regionalisierte Beschreibung<br />
des Schrumpfungsprozesses in NRW. Dabei<br />
stellte er die Wanderungen als den bedeutendsten<br />
Faktor für die regionale Bevölkerungsentwicklung<br />
heraus verbunden mit der These, dass die regionalen<br />
Disparitäten und das Attraktivitätsgefälle zunehmen<br />
werden. Die Wanderungen würden stark<br />
von der Arbeitsmarktattraktivität bestimmt.<br />
Die Wanderungen im Ruhrgebiet stellten, so eine<br />
weitere These, „nur“ zu 40 Prozent Stadt-Umland-<br />
Aktuelles<br />
Wanderungen<br />
und zu<br />
60 Prozent<br />
arbeitsplatzbestimmteWanderungen<br />
dar. Im<br />
Hinblick auf<br />
zu ergreifendeStrategien<br />
typisierte<br />
er Kernstäd-<br />
NRW-Bauminister<br />
te ohne und<br />
Dr. Michael Vesper<br />
mit Arbeitsplatzproblemen,<br />
Städte im Einzugsbereich von Gravitationszentren<br />
sowie Städte außerhalb von solchen mit<br />
und ohne Arbeitsplatzproblemen.<br />
Prof. Klemmer schlussfolgerte u. a., dass Wirtschaftsförderung<br />
hohe Priorität genießen müsse<br />
und eine kleinräumige Bevölkerungspolitik zu betreiben<br />
sei. Dabei sollten der Trend zur sozialräumlichen<br />
Polarisierung und eine Perforierung der<br />
Bausubstanz verhindert werden.<br />
Wohnen ist Mittelpunkt des Lebens<br />
Zwei Professoren von der Universität Dortmund,<br />
Fakultät Raumplanung, kamen in ihren Vorträgen<br />
zu dem Ergebnis, dass international noch keine<br />
Schrumpfungsstrategie zu finden sei und anstelle<br />
von Leitbildern für schrumpfende Städte eher von<br />
differenzierten Vorgehen ausgegangen werden<br />
müsse. Schrumpfen, zunächst als Verlust von Einwohnern<br />
verstanden, stelle immer noch „Wohnen<br />
als den Mittelpunkt des Lebens“ heraus.<br />
Wohnungs- und Städtebauförderungsmittel<br />
kombiniert einsetzen<br />
Minister Dr. Vesper betonte in seiner Rede, dass<br />
Stadtumbau eine Aufgabe der Stadtentwicklungs-<br />
und Wohnungspolitik sei. Und es sei „entscheidend,<br />
Mittel der Wohnungs- und Städtebaupolitik<br />
künftig kombiniert einzusetzen“. Um die<br />
Ziele zu erreichen, dürften auch Abriss und Rückbau<br />
nicht länger tabuisiert werden.<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
13<br />
AKTUELLES
AKTUELLES<br />
14<br />
Aktuelles<br />
Verein „Wohnen in Genossenschaften e. V.“<br />
Mitgliederversammlung zog positives Fazit<br />
Am 24. November <strong>2003</strong> fand die Mitgliederversammlung<br />
des Vereins „Wohnen in Genossenschaften<br />
e. V.“ in Düsseldorf statt. Der Vorsitzende<br />
des Vereins, Bernhard Koppmann, konnte ein<br />
positives Fazit der Projektarbeit des Vereins ziehen.<br />
Diese Feststellung betraf vor allem den Aufbau<br />
des Genossenschaftsarchivs im Internet<br />
unter www.Genossenschafts-Archiv.de. Auch<br />
der neugestaltete, in diesen Tagen freigeschaltete<br />
Internetauftritt des Vereins www.wohnen-ingenossenschaften.de<br />
stieß auf Zustimmung.<br />
Darüber hinaus präsentierte Koppmann eine vom<br />
Verein konzipierte Unterrichtsreihe für die Klassen<br />
9 und 10. Ziel ist es, dass Schülerinnen und Schüler<br />
die Grundprinzipien des Wohnens in Genossenschaften<br />
in Form eines Gemeinschaftsprojektes<br />
„Wir planen zusammen ein Haus“ erlebbar nach-<br />
Mit dem Düsseldorfer Netzwerkansatz wird<br />
versucht, das bürgerschaftliche Engagement<br />
im Bereich der Seniorenarbeit unter der<br />
Berücksichtigung der veränderten Rolle von<br />
ehrenamtlichen Tätigkeiten zu unterstützen.<br />
Die Netzwerke sind Zusammenschlüsse aktiver<br />
Bürger im (Vor-)Ruhestand auf Stadtteiloder<br />
Stadtbezirksebene: Die Netzwerker erbringen<br />
seniorenbezogene Dienstleistungen<br />
und bauen sich zugleich eigene tragfähige soziale<br />
Netze auf, von denen sie in der dritten/<br />
vierten Lebensphase profitieren.<br />
Zielgruppe dieser Netzwerke sind vor allem<br />
„junge“ Senioren im Alter von 55 bis 65 Jahren.<br />
Inzwischen zählt die Stadt Düsseldorf 23<br />
Netzwerke in unterschiedlicher Trägerschaft.<br />
Auf der Jubiläumsveranstaltung der Netzwerke<br />
Mitte Oktober in Düsseldorf stellten<br />
Prof. Dr. Veronika Fischer und Prof. Dr. Volker<br />
Eichener die Ergebnisse ihrer Evaluation der<br />
Netzwerkkonzeption vor. Fazit: Die Netzwerkar-<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
vollziehen können. In diesem Zusammenhang werden<br />
Planung, Kosten und Finanzierung eines Bauvorhabens<br />
dargestellt. Dabei wird die Genossenschaft<br />
als eine Alternative behandelt. Schließlich<br />
sollen in einem Rollenspiel Konflikte im Wohnalltag<br />
bewältigt werden. Die Unterrichtsreihe ist keine<br />
Werbeveranstaltung für die Genossenschaften.<br />
Einstimmig wurden der Vorstand, bestehend aus<br />
Bernhard Koppmann, Rolf Kalleicher, Ulrich A.<br />
Büchner und Hubert Scharlau, entlastet sowie<br />
der Jahresabschluss 2002 und der Wirtschaftsplan<br />
<strong>2004</strong> angenommen.<br />
Derzeit hat der Verein 42 Mitglieder, davon 41 Wohnungsgenossenschaften<br />
aus dem <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong><br />
<strong>Westfalen</strong> und dem vdw Niedersachsen Bremen<br />
mit zusammen rund 100.000 eigenen Wohnungen.<br />
10 Jahre Düsseldorfer Netzwerke:<br />
Neue Form quartiersbezogener Seniorenarbeit<br />
beit funktioniert, kann aber weder die professionelle<br />
soziale Arbeit noch die staatliche Sozialpolitik<br />
ersetzen.<br />
Im weiteren Verlauf fanden Streitgespräche zu<br />
verschiedenen Themen statt. Der stellvertretende<br />
Leiter des Amts für Wohnungswesen<br />
der Stadt Düsseldorf, Thomas Nowatius, und<br />
Wolfgang Greling, Leiter der Zentrale Technik<br />
der ThyssenKrupp Immobilien GmbH, diskutierten<br />
über die öffentliche bzw. privatwirtschaftliche<br />
Förderung bzw. Finanzierung solcher<br />
Netzwerke. Greling machte dabei deutlich,<br />
dass sich die Wohnungswirtschaft der<br />
Herausforderung Demographie stelle, und verwies<br />
diesbezüglich auf die vielfältigen Aktivitäten<br />
des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>. Es liege im<br />
Interesse aller, den Senioren so lange wie<br />
möglich ein selbstständiges bzw. selbstbestimmtes<br />
WohnLeben im gewohnten Umfeld<br />
zu ermöglichen. Die Wohnungswirtschaft biete<br />
sich daher als Kooperationspartner an.
Bevölkerungsentwicklung bis 2050:<br />
Neue Ergebnisse der zehnten koordinierten<br />
Bevölkerungsvorausberechnung<br />
Deutschlands Bevölkerung wird älter und ihre<br />
Zahl geht langfristig zurück. Diese seit längerem<br />
bekannte Tendenz zeigt sich auch in den<br />
Ergebnissen der zehnten koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung.<br />
Basis der Berechnung<br />
war der nach Geschlecht und Altersjahren<br />
gegliederte Bevölkerungsstand am 31. Dezember<br />
20<strong>01</strong>.<br />
Die Annahmen der Berechnung gliedern sich im<br />
wesentlichen in drei Komponenten:<br />
� Konstante, niedrige Geburtenhäufigkeit. In<br />
Deutschland liegt die Geburtenhäufigkeit<br />
seit etwa 30 Jahren unter dem für die Bestandserhaltung<br />
der Elterngeneration notwendigem<br />
Niveau von 2,1 Kindern pro Frau.<br />
Tatsächlich sind es derzeit 1,4 Kinder pro<br />
Frau. Eine grundlegende Änderung dieses<br />
Verhaltens zeichnet sich bisher nicht ab.<br />
� Anstieg der Lebenserwartung. Die Lebenserwartung<br />
ist in Deutschland sowohl im<br />
langfristigen Verlauf als auch in den letzten<br />
Jahren angestiegen, wenn auch nicht<br />
immer stetig. Neugeborene Männer haben<br />
eine Lebenserwartung von 75,81Jahren und<br />
neugeborene Frauen von 81,1 Jahren. Wer<br />
heute schon 60 Jahre alt ist, hat noch eine<br />
Lebenserwartung von 19,5 Jahren bei Männern<br />
und 23,7 Jahren bei Frauen.<br />
� Langfristiger Wanderungssaldo bei<br />
100.000, 200.000 oder 300.000 Personen.<br />
Da Außenwanderungen von exogenen, in<br />
den Herkunftsländern der Zuwanderer liegenden<br />
und von endogenen, in Deutschland<br />
wirkenden Faktoren bestimmt werden,<br />
schwankten sie in ihrem Umfang in<br />
der Vergangenheit sehr stark. So geht auch<br />
diese Berechnung von mehreren Varianten<br />
zum Zuwanderungsgeschehen aus. Bei<br />
den meisten Varianten wird davon ausgegangen,<br />
dass im Durchschnitt jüngere Personen<br />
nach Deutschland zu- und ältere<br />
Personen aus Deutschland wegziehen, die<br />
Aktuelles<br />
Wanderungen der ausländischen Bevölkerung<br />
also einen „Verjüngungseffekt“<br />
haben. Hinsichtlich der Binnenwanderung<br />
wird weiterhin eine Abwanderung aus den<br />
neuen in die alten Bundesländer angenommen.<br />
Im Ergebnis wird ein Rückgang der Bevölkerung<br />
angenommen. Derzeit hat Deutschland rund 82,5<br />
Millionen Einwohner.<br />
Für das Jahr 2050 ergibt sich aus den neun Varianten<br />
der zehnten koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung<br />
eine Spannweite zwischen 67,0<br />
und 81,3 Millionen Menschen in Deutschland.<br />
Auch diese Bevölkerungsvorausberechnung veranschaulicht<br />
die Verschiebungen im Altersaufbau.<br />
Zur Verdeutlichung der erheblichen Verschiebungen<br />
in der Altersstruktur wird das Verhältnis verschiedener<br />
Altersgruppen zueinander verglichen.<br />
Diese Quotienten zeigen auch das Verhältnis zwischen<br />
potentiellen Empfängern von Leistungen<br />
aus den Altersversicherungssystemen zu den potenziellen<br />
Erbringern dieser Leistungen.<br />
Der Altenquotient ist bereits in den letzten Jahren<br />
deutlich angestiegen. Im Jahr 1995 kamen 36<br />
60-jährige und Ältere auf 100 Personen im Alter<br />
von 20 bis 59 Jahren. Im Jahr 20<strong>01</strong> waren es bereits<br />
44 Personen. Bis 2<strong>01</strong>0 wird der Altenquotient<br />
nur leicht auf 46 Personen zunehmen, dann<br />
aber deutlich – je nach Variante von 71 bis 88 Personen<br />
– ansteigen.<br />
Das zusammengefasste Ergebnis der zehnten koordinierten<br />
Bevölkerungsvorausberechnung ist<br />
in der vom Statistischen Bundesamt herausgegebenen<br />
Reihe „Wirtschaft und Statistik“ Heft<br />
8/<strong>2003</strong>, S. 693-7<strong>01</strong> erschienen.<br />
Eine Kopie des Berichts kann unter der KB-Nr.<br />
89/<strong>2003</strong> beim <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> (Telefon:<br />
02 11/1 69 98-40, Herr Stoye, E-Mail: w.stoye<br />
@vdw-rw.de) angefordert werden.<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
15<br />
AKTUELLES
AKTUELLES<br />
16<br />
Aktuelles<br />
Forum des MSWKS in Berlin:<br />
StadtBauKultur in der Stadtumbau-Ära<br />
Am 29. Oktober <strong>2003</strong> veranstaltete das Ministerium<br />
für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport<br />
des Landes NRW (MSWKS) in der NRW-Landesvertretung<br />
in Berlin ein Forum zum Thema<br />
„Nicht mehr bauen? Noch mehr bauen? Anders<br />
bauen? StadtBauKultur auf neuen Wegen“.<br />
Laut Bauminister Dr. Michael Vesper ist – u. a. angesichts<br />
der demographischen Entwicklung sowie<br />
der schrumpfenden Umsätze in der Bauwirtschaft<br />
– ein Umdenken im Bauwesen unerlässlich. Bauen<br />
im Bestand, die ökonomische und ökologische<br />
Aufwertung vorhandener Gebäude unter Wahrung<br />
der historischen Substanz und unter Berücksichtigung<br />
der sozialen Rahmenbedingungen in den<br />
Quartieren, sei eine der großen Zukunftsaufgaben,<br />
der mit neuen Konzepten begegnet werden müsse.<br />
Um die unvermindert voranschreitende Zersiedelung<br />
der Landschaft zumindest zu bremsen, sollten<br />
Bauvorhaben verstärkt auf Brachflächen realisiert<br />
werden, zumal das Potenzial mit mehr als<br />
40.000 Hektar ehemaliger Gewerbe- und Industrieareale<br />
beträchtlich sei. „Im Kreislauf bauen“ –<br />
das bedeute den Lebenszyklus von Gebäuden von<br />
Beginn an im Auge zu behalten. Die Nachhaltigkeit<br />
von Immobilien, also auch deren Rückbau- und<br />
Entsorgungsmöglichkeiten, müssten viel stärker in<br />
die Planungen und deren Bewertung einfließen.<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
Zum Thema „Im Kreislauf<br />
bauen“ stellte der<br />
Präsident des Umweltbundesamts,<br />
Prof. Dr.<br />
Andreas Troge, u. a. die<br />
nationale Nachhaltigkeitsstrategie<br />
und deren<br />
Aussagen zu Ressourcenschonung,Klimaschutz<br />
und Flächeninanspruchnahme<br />
vor. Er begrüßte<br />
die aus dem<br />
ExWoSt-Programm<br />
„Städte der Zukunft“<br />
(ExWoSt = Experimenteller<br />
Wohnungs- und Städtebau;<br />
betreut vom Bundesamt für Bauwesen und<br />
Raumordnung (BBR); Auftraggeber: Bundesministerium<br />
für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen<br />
(BMVBW)) abgeleitete Forderung nach einem Verhältnis<br />
von Innenentwicklung zu Außenentwicklung<br />
von 3 zu 1. In Ergänzung hierzu müssten weitere<br />
Anstrengungen im Baubereich unternommen<br />
werden, beispielsweise die „Modernisierung“ und<br />
Revitalisierung der Städte, die Förderung flächen-,<br />
rohstoff- und energiesparender Bauformen, die Erhöhung<br />
der Anteile regenerativer Energien und<br />
der verstärkte Einsatz nachwachsender Rohstoffe<br />
in der Konstruktion.<br />
Besuch aus Frankreich beim <strong>VdW</strong>:<br />
Soziale Bauträger schauen auf Projekte im Ruhrgebiet<br />
Eine Delegation aus sozialen Wohnungsverbänden<br />
der Bretagne (Organismes d`habitation à<br />
loyer modéré d’Ille et Villaine) startete seine<br />
Fachexkursion in NRW am 6. November <strong>2003</strong> mit<br />
einem Besuch beim <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> in<br />
Düsseldorf.<br />
Abteilungsleiterin Roswitha Sinz empfing die 23<br />
Gäste und gab ihnen einen Überblick über die demographischen<br />
und sozial-räumlichen Entwicklungen<br />
in Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>, mit dem besonderen<br />
Augenmerk auf den Wohnungsmarkt im<br />
Ruhrgebiet. Anschließend reiste die Delegation<br />
weiter nach Duisburg und Essen, wo sie von Vertretern<br />
der GEBAG und der THS mit Projektführungen<br />
und Besichtigungen betreut wurden.<br />
Besonderes Interesse zeigte die Delegation an Konzepten<br />
für ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter –<br />
auch in Frankreich stehen die Sozialversicherungsund<br />
das Rentensystem auf dem Prüfstand.<br />
Ein herzlicher Dankes-Brief erreichte den Verband<br />
einige Tage später aus Frankreich.
Zukunftsicheres WohnLeben<br />
Wohnbau Lemgo eG<br />
Wohnen mit Service und integrierter Pflege:<br />
Alt werden, zuhause bleiben!<br />
Ausgangssituation<br />
Als eine der ersten Siedlungen hat die Wohnbau<br />
Lemgo eG in den Jahren 1952/53 das innenstadtnah<br />
gelegene Quartier Spiegelberg gebaut.<br />
Bewohnt werden die Häuser heute in großer Zahl<br />
von allein stehenden Frauen im Alter zwischen 65<br />
und 85 Jahren.<br />
Im Zuge der Modernisierung der gesamten<br />
Wohnanlage ab dem Jahr 1999 begannen – in Zusammenarbeit<br />
mit dem Verein Freie Altenhilfe –<br />
erste Planungen, ein Wohngebäude im Quartier<br />
in eine Nachbarschaftshilfeeinrichtung um- bzw.<br />
auszubauen.<br />
Konzept<br />
Die Grundidee bestand darin, den betagten Menschen<br />
im Quartier ein „zukunftsicheres WohnLeben“<br />
im gewohnten Umfeld zu gewährleisten.<br />
Das ausgewählte, in den 1950er Jahren errichtete<br />
Siedlungshaus hat die Wohnbau Lemgo eG<br />
zwischen Juni und Ende 2002 komplett modernisiert<br />
– ohne Inanspruchnahme öffentlicher<br />
Fördermittel.<br />
Das Haus ist nach den vorhandenen baulichen Gegebenheiten<br />
und in enger Absprache mit dem Verein<br />
Freie Altenhilfe an die Bedürfnisse älterer und<br />
hilfsbedürftiger Menschen angepasst worden.<br />
So sind beispielsweise die Badezimmer behindertengerecht<br />
ausgebaut worden: Sie verfügen<br />
über bodengleiche Duschen, erhöhte Toiletten<br />
mit Haltegriffen, rollstuhlunterfahrbare Waschplätze<br />
und absenkbare Spiegel. Das Erdgeschoss<br />
ist durch eine Rampe komplett barrierefrei zu erreichen.<br />
Das ganze Haus verfügt über ein Notrufsystem.<br />
Das neue „Wohngemeinschaftshaus“ zählt sieben<br />
Seniorenappartements und zwei Gästezimmer.<br />
Die gesamten Investitionskosten beliefen sich auf<br />
rd. 400.000 Euro, dies entspricht rd. 1.250 Euro/m 2.<br />
Quelle: Wohnbau Lemgo eG.<br />
Wohngemeinschaftshaus mit Wintergarten<br />
Die Hardware<br />
Das Wohngemeinschaftshaus bietet pflegebedürftigen<br />
alten Menschen, die nicht mehr allein<br />
leben können und eine umfassende Versorgung<br />
benötigen, eine Alternative zu der klassischen<br />
Heimunterbringung. Die Wohneinheiten von bis<br />
zu 50 m 2 Wohnfläche mieten die Bewohner oder<br />
deren Betreuer eigenständig über die Wohnbau<br />
Lemgo an. Jede Wohnung ist mit einer kleinen<br />
Küchenzeile und einem eigenen Balkon ausgestattet.<br />
Die Nettokaltmiete beträgt 4,28 Euro/m 2.<br />
Als Gemeinschaftsfläche ist eine große<br />
Wohnküche, in der regelmäßig gemeinsam gekocht<br />
wird, mit angrenzendem Wintergarten<br />
vorhanden. Was das Raumkonzept betrifft, hat<br />
man bewusst Wert auf viel Licht und viel Luft<br />
gelegt!<br />
Zwei Zimmer im Dachgeschoss stehen als Gästezimmer<br />
bereit. Diese können z. B. von entfernt<br />
wohnenden Angehörigen der Bewohner aus dem<br />
Gemeinschaftshaus oder aus den umliegenden<br />
Wohngebieten angemietet werden.<br />
In der Praxis werden die Zimmer jedoch im Wesentlichen<br />
in Verbindung mit sog. „Verhinde-<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
17<br />
ZUKUNFTSICHERES WOHNLEBEN
ZUKUNFTSICHERES WOHNLEBEN<br />
18<br />
Zukunftsicheres WohnLeben<br />
rungspflege“ genutzt. D. h. dort werden, zeitlich<br />
befristet, ebenfalls Pflegefälle untergebracht.<br />
Die Software: Kooperation sichert Betreuung<br />
Die Genossenschaft bleibt ausschließlich Vermieter<br />
der einzelnen Appartements oder Zimmer.<br />
Die Betreuung der „Spiegelberg“-Bewohner ist<br />
über einen Kooperationsvertrag mit dem Verein<br />
Freie Altenhilfe geregelt.<br />
Die Mieter sind jedoch nicht an den Verein gebunden,<br />
so dass die Betreuung auch durch andere<br />
Träger oder Angehörige erfolgen kann.<br />
Jeder Bewohner wird individuell nach seinen Bedürfnissen<br />
betreut und pflegerisch versorgt.<br />
Die Abrechnung erfolgt je nach Einzelfall als Privatrechnung,<br />
über die zuständige Pflegekasse,<br />
das Sozialamt und/oder die Krankenkassen<br />
gemäß dem Versorgungsvertrag der zuständigen<br />
Sozialstation.<br />
Alle Bewohner beziehen derzeit Sachleistungen<br />
mindestens nach Stufe 2 der Pflegeversicherung.<br />
Treffpunkt Nachbarschaftscafé<br />
Quelle: Wohnbau Lemgo eG.<br />
Überdies sorgt die Freie Altenhilfe dafür, dass im<br />
„Spiegelberg“ keine Langeweile aufkommt.<br />
Dank der seitens der Bewohner geschätzten abwechslungsreichen<br />
Freizeitgestaltung – das Programm<br />
reicht von Diavorträgen über gemein-<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
same Ausflüge bis zu Bastelnachmittagen – wird<br />
der nachbarschaftliche Zusammenhalt gefördert.<br />
Momentan bereiten die Bewohner mit allem Eifer<br />
das bevorstehende Weihnachtsfest vor.<br />
Pflegestützpunkt:<br />
Einbettung ins Gesamtkonzept<br />
Eingebettet in einen Komplex von 52 Wohneinheiten<br />
der Wohnbau Lemgo eG liegt dieser<br />
„Stützpunkt“ ideal, um der Mieterschaft umliegender<br />
Wohnhäuser von dort aus weitere Dienstleistungen<br />
anbieten zu können.<br />
Der Bedarf an solchen Leistungen liegt auf der<br />
Hand, wenn man bedenkt, dass die Mieter, viele<br />
Erstbezieher, mit der Siedlung alt geworden sind.<br />
Ort der Begegnung ist der neue, öffentlich zugängliche<br />
Wintergarten.<br />
Durch regelmäßige Einladungen zu Nachbarschaftscafés<br />
wird der Kontakt der Mieter im<br />
Wohngebiet untereinander und der Dialog mit<br />
dem Verein Freie Altenhilfe gefördert.<br />
Die Nähe sowie das individuelle und unkomplizierte<br />
Beratungsangebot – „nebenbei“ beim Kaffee<br />
– mindern die Hemmschwelle der Inanspruchnahme<br />
kleinerer und größerer Hilfen.<br />
Notwendige professionelle Betreuungsleistungen<br />
können somit einfach abgerufen werden.<br />
Fazit:<br />
Angesichts der durchweg guten Erfahrungen mit<br />
dem Pilotprojekt „Spiegelberg“ und der von Beginn<br />
an positiven Resonanz seitens der Bewohner<br />
plant die Wohnbau Lemgo eG, ähnliche Projekte<br />
der integrierten Pflege in naher Zukunft<br />
auch in anderen größeren Wohngebieten – etwa<br />
„An der Landwehr/Pohlmannstraße“ mit ca. 170<br />
Wohnungen in Bad Salzuflen.<br />
Weitere Informationen/Ansprechpartner:<br />
Wohnbau Lemgo eG<br />
Ingo Wöste<br />
Telefon: (0 52 61) 25 99 31<br />
woeste@wohnbau-lemgo.de
Aus den Parlamenten<br />
Ausschuss für Städtebau und Wohnungswesen NRW:<br />
Ergänzung der Wohnraumförderung geplant<br />
In der 39. Sitzung des Ausschusses für Städtebau<br />
und Wohnungswesen gab Minister Dr. Vesper<br />
einen ersten einführenden Bericht zum Einzelplan<br />
14 – Bereich Städtebau und Wohnungswesen.<br />
Angesichts der dramatischen Haushaltslage des<br />
Landes NRW waren die Ausgaben deutlich zu reduzieren.<br />
5 Milliarden Euro müssen gegenüber<br />
dem Haushalt <strong>2003</strong> im Doppelhaushalt <strong>2004</strong>/2005<br />
eingespart werden. Vor diesem Hintergrund ist es<br />
erfreulich, dass die Förderung des sozialen Wohnungsbaues<br />
mit rund 810 Mio. Euro (13.500 WE)<br />
für den Neubau und mit 75 Mio. Euro für den Bestand<br />
in <strong>2004</strong> wie in 2005 fortgeführt werden kann.<br />
Ebenfalls kann die Städtebauförderung in etwa auf<br />
dem Niveau des Haushaltes <strong>2003</strong> gehalten werden;<br />
Bundes- und EU-Mittel können voll kofinanziert<br />
werden. Stark von Einsparungen betroffen wird<br />
das Programm zur Umsetzung der baupolitischen<br />
Ziele wie die REN-Breitenförderung.<br />
Für die Wohnungswirtschaft waren noch zwei Beratungsthemen<br />
von besonderem Interesse:<br />
� „Wohnkostenbelastung auch im Alter tragbar<br />
gestalten – Demographischer Wandel erfordert<br />
Neuausrichtung der Wohnraumförderung<br />
in NRW!“<br />
Vor dem Hintergrund eines Antrages der Regierungskoalition<br />
und eines Fragenkataloges der<br />
CDU erhielt das MSWKS den Arbeitsauftrag<br />
einen neuen Förderschwerpunkt zu entwickeln,<br />
wobei u. a. der <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> in „Gespräche“<br />
eingebunden ist.<br />
Im Rahmen der weiteren Präzisierung der Wohnraumförderung<br />
<strong>2004</strong> durch das MSWKS wird im<br />
nächsten VerbandsInfo Näheres berichtet (siehe<br />
hierzu auch Beitrag Arbeitskreis „WohnLeben für<br />
ältere Menschen“, S. 45).<br />
� Land muss Verhaltenskodex für den Verkauf<br />
von Mietwohnungen entwickeln<br />
in Verbindung mit<br />
� Vorrang für Mieterschutz bei der Privatisierung<br />
von Wohnungsbeständen in NRW - Sozialverträgliche<br />
Gestaltungskriterien für<br />
Wohnungsveräußerungen entwickeln<br />
Diesem zweigeteilten Beratungspunkt lagen Anträge<br />
der Fraktion der CDU und der Fraktionen der<br />
Regierungskoalition zugrunde. Im Ergebnis beschloss<br />
der Ausschuss, zu diesem Themenkomplex<br />
am 3. März <strong>2004</strong> eine öffentliche Anhörung<br />
durchzuführen. Zunächst findet am 10. Dezember<br />
<strong>2003</strong> im EBZ in Bochum eine Veranstaltung des<br />
MSWKS zum „Verkauf von Wohnungsbeständen<br />
in NRW“ statt. Auch hierüber wird in der nächsten<br />
Ausgabe des VerbandsInfo berichtet.<br />
Eigenheimzulage:<br />
Reformvorschläge der CDU-Landtagsfraktion NRW<br />
Ende Oktober unterbreitete die CDU-Landtagsfraktion<br />
Nordrhein <strong>Westfalen</strong> Reformvorschläge<br />
zur Eigenheimzulage. Sie will damit 4 Millarden<br />
Euro einsparen und setzt ihre Schwerpunkte auf<br />
Familien mit Kindern und den Erwerb von Altbauten.<br />
U. a. sehen die Vorschläge vor:<br />
� Senkung der Einkommensgrenzen bei Beibehaltung<br />
des Förderzeitraums von acht Jahren<br />
� Anhebung der Bemessungsgrundlage, wobei<br />
die Gesamtsumme der Herstellungskosten die<br />
Höhe der Subventionen stark bestimmt<br />
� Gleichstellung von Neubau und Bestand<br />
� Anhebung der Kinderzulage.<br />
Durch die Erhöhung der Bemessungsgrenze und<br />
einen Nachweis der Herstellungskosten will die<br />
CDU Schwarzarbeit verhindern. Der Bauherr solle<br />
nach Fertigstellung alle Belege über die ausgeführten<br />
Arbeiten einreichen.<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
19<br />
AUS DEN PARLAMENTEN
WOHNUNGSPOLITIK<br />
20<br />
Wohnungspolitik<br />
Wfa legt Wohnungsmarkttrends NRW vor:<br />
Immer weniger Sozialwohnungen –<br />
Ende des Rückgangs nicht in Sicht<br />
Die Wohnungsbauförderungsanstalt Nordrhein-<br />
<strong>Westfalen</strong> (Wfa) hat zwei neue Studien mit aktuellen<br />
Daten und Fakten der Wohnungsmarktentwicklung<br />
in NRW vorgelegt: „Preisgebundener<br />
Wohnungsbestand 2002“ und „Wohnungsmarktbeobachtung<br />
NRW: Info <strong>2003</strong>“. Im Folgenden werden<br />
die zentralen Ergebnisse zusammengefasst.<br />
Beide Berichte können über die Homepage der<br />
Wfa (http://www.lbnrw.de > Wfa) bestellt werden.<br />
Bautätigkeit und Bestandsentwicklung<br />
Die Bautätigkeit ist 2002 bundesweit (- 11,2 %)<br />
und landesweit (- 18,0 %) zurückgegangen. Der<br />
Rückgang in Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> betraf vor<br />
allem den Geschosswohnungsbau (- 25,9 %), und<br />
hier insbesondere den öffentlich geförderten<br />
Mietwohnungsbau (- 33,9 %). Die Anzahl der Baugenehmigungen<br />
blieb nahezu konstant. Der negative<br />
Trend der Vorjahre konnte damit durchbrochen<br />
werden, was jedoch in erster Linie auf die<br />
gegenwärtigen Diskussionen um die künftige<br />
Subventionierung (Stichwort Eigenheimzulage)<br />
zurückzuführen ist. Dies betrifft aber ausschließlich<br />
den Eigenheimbereich.<br />
Im Geschosswohnungsbau setzte sich der Abwärtstrend<br />
der Genehmigungszahlen fort. Die Bautätigkeit<br />
im belegungs- und preisgebundenen Marktsegment<br />
(- 7,5 %) hat eine positivere Entwicklung<br />
genommen als im frei finanzierten Bereich<br />
(- 21,0 %). Dies ist vor allem durch die stabilen Fertigstellungszahlen<br />
im Eigentumsbereich bedingt<br />
(+ 3,3 % versus -16,0 % im frei finanzierten Segment).<br />
Doch auch der geförderte Mietwohnungsbau ist mit<br />
einem Minus von 16 % „nur“ halb so stark eingebrochen<br />
wie der frei finanzierte Markt (s. Abb. 1).<br />
Während der Gesamtwohnungsbestand in NRW<br />
noch leicht um 0,8 % zunahm, schrumpfte der gebundene<br />
Bestand (alle Förderwege) im vergangenen<br />
Jahr weiter auf 1,1 Millionen Wohneinheiten<br />
zusammen, was einem Anteil am Gesamtwohnungsbestand<br />
von 13,3 % entspricht. In allen<br />
drei Förderwegen zusammen ergab sich ein Bestandsrückgang<br />
von 3,4 %. Seit Mitte der 1980er<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
Jahre hat sich der Bestand von Sozialmietwohnungen<br />
mehr als halbiert. Allein seit 1993 ist dieser<br />
um 26 % gesunken. Zugleich hat eine erhebliche<br />
Bestandsverschiebung zwischen den Bal-<br />
Abb. 1:<br />
Bautätigkeit und Einwohnerentwicklung 1998-2002<br />
lungsgebieten (hohe Abgänge) und den ländlich<br />
geprägten Regionen (größtenteils Zunahmen von<br />
mehr als 10 %) stattgefunden.<br />
Wohnungsnachfrageparameter<br />
Die Bevölkerung in NRW ist 2002 um 0,1 % gewachsen.<br />
Dieser Zuwachs resultiert jedoch ausschließlich<br />
aus Wanderungsgewinnen, zumal die natürliche<br />
Bevölkerungsentwicklung negativ ausfiel (Sterbeüberschuss).<br />
Der langjährige Trend zu einer Verkleinerung<br />
der Haushalte hat sich im Berichtsjahr<br />
fortgesetzt. Demzufolge hat sich die Zahl der Privathaushalte<br />
2002 um 0,6 % erhöht (s. Abb. 2).<br />
Verschlechterung der Wohnraumversorgung<br />
Die Zahl der wohnungssuchenden Haushalte<br />
blieb im Berichtsjahr mit rd. 102.400 nahezu unverändert<br />
hoch. Immerhin 11 % dieser Haushalte<br />
sind bedürftig, d. h. gegenwärtig in Notunterkünften<br />
untergebracht.
Abb. 2:<br />
Natürliche Bevölkerungsentwicklung und<br />
Wanderungen 1993-2002<br />
Gemessen an dem Landesdurchschnitt sind die<br />
wohnungssuchenden Haushalte mit im Mittel<br />
2,38 Personen sehr groß – ein Zeichen dafür, dass<br />
kinderreiche Familien überdurchschnittlich oft<br />
vertreten sind.<br />
Der rückläufige gebundene Bestand auf der einen<br />
und die zugleich gleich bleibende Zahl wohnungssuchender<br />
Haushalte auf der anderen Seite<br />
führen dazu, dass die Chancen auf eine Sozialwohnung<br />
im Berichtsjahr erneut geringer geworden<br />
sind, was sich in rückläufigen Erst- und Wiederbelegungsquoten<br />
niederschlägt.<br />
Die regionalen Unterschiede sind jedoch erheblich.<br />
Betroffen sind hier vor allem die Ballungskerne,<br />
in denen der Bedarf bestimmter Bevölkerungsgruppen<br />
(neben den wohnungssuchenden Haushalten<br />
und Obdachlosen auch Arbeitslose, Wohngeld-<br />
und Sozialhilfeempfänger) an preisgünstigem<br />
Wohnraum relativ hoch ist. Im vergangenen<br />
Jahr war bereits eine leichte Zunahme dieser benachteiligten<br />
Gruppen (Marktzugangs- und Versorgungsprobleme)<br />
festzustellen (s. Abb. 3).<br />
Die mittlere Wohnfläche pro Person betrug 38,4<br />
m 2 . Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen<br />
Anstieg um 0,3 m 2 (Bundesdurchschnitt: 40,2 m 2 ).<br />
Eine Differenzierung nach Haushaltstypen zeigt<br />
große Unterschiede, z. B. zwischen kinderreichen<br />
Familien/Ausländerhaushalten auf der einen und<br />
Singlehaushalten auf der anderen Seite.<br />
Wohnungspolitik<br />
Laut Verbraucherpreisindex sind die Brutto- und<br />
Nettomietpreise im Berichtsjahr parallel zu der<br />
generellen Preisentwicklung um 1,4 bzw. 1,3 %<br />
gestiegen.<br />
Die Nebenkosten – in der Einschätzung der Experten<br />
weiterhin der Spitzenreiter der Probleme –<br />
erhöhten sich um 1,7 %. Die „Maklermieten“<br />
(RDM-Preisspiegel) entwickelten sich ebenfalls<br />
moderat.<br />
Die Nettokaltmieten der Wohnungsunternehmen<br />
stiegen zuletzt um 3,7 % und belaufen sich nunmehr<br />
auf 4,02 Euro/m 2 im öffentlich geförderten<br />
und auf 4,48 Euro/m 2 im frei finanzierten Segment.<br />
Die regionalen Unterschiede sind enorm<br />
(Rheinschiene versus Sauerland).<br />
Die Anzahl der Freistellungen ist im Berichtsjahr<br />
von 9.100 auf nur noch 7.100 zurückgegangen:<br />
Das entspricht einem Minus von mehr als 20 %.<br />
Fazit<br />
Trotz der derzeit geringen Bautätigkeit ist „der<br />
Wohnungsmarkt“ in NRW insgesamt entspannt<br />
bis ausgeglichen. Gleichwohl deuten einige Indikatoren<br />
bereits auf eine regionale oder segmentspezifische<br />
Marktanspannung hin. Engpässe werden<br />
insbesondere im unteren und gebundenen<br />
Marktsegment erwartet.<br />
Abb. 3:<br />
Wohnflächenversorgung nach Haushaltstypen <strong>2003</strong><br />
So wird etwa der Bestand der im 1. Förderweg<br />
geförderten Wohneinheiten lt. Schätzungen der<br />
Wfa bis 2009 auf rd. 430.000 Sozialmietwohnungen<br />
und bis 2<strong>01</strong>9 auf rd. 307.000 zusammenschrumpfen.<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
21<br />
WOHNUNGSPOLITIK
WOHNUNGSPOLITIK<br />
22<br />
Wohnungspolitik<br />
Hamburg stellt Wohnungsbauförderung um:<br />
Investitionszulage statt Objektförderung<br />
Am 28. Oktober <strong>2003</strong> hat sich der Hamburger<br />
Senat mit strategischen Optionen für eine<br />
Neuorientierung der Wohnraumförderung befasst<br />
und die Weichen dafür ab 2005 gestellt.<br />
Ausgangspunkt waren die Ergebnisse eines<br />
Expertenworkshops, an dem u. a. auch die<br />
Wohnungswirtschaft beteiligt war.<br />
Zwei wesentliche Änderungen sind herauszustellen.<br />
� Die Objektförderung im Geschosswohnungsbau.<br />
Diese traditionelle Mietwohnungsbauförderung<br />
soll auf Sondergruppen,<br />
z. B. große Haushalte bzw. auf besondere<br />
Fördertatbestände, z. B. Projekte von Baugemeinschaften<br />
im individuellen und genos-<br />
Forum Soziale Stadt NRW:<br />
Integrierte Quartiersentwicklung<br />
am Beispiel Aachen-Ost<br />
Das Forum Soziale Stadt NRW dient vorallem dem<br />
Erfahrungsaustausch zwischen den in der integrierten<br />
Quartiersentwicklung tätigen Akteuren.<br />
Es findet reihum in den am ressortübergreifenden<br />
Handlungsprogramm „Soziale Stadt NRW“ beteiligten<br />
benachteiligten Stadtteilen statt.<br />
Am 18. September <strong>2003</strong> traf man sich im Stadtteil<br />
Aachen-Ost, um sich von Gisela Nacken, der<br />
Beigeordneten für Umwelt, Wohnen und Gesundheit<br />
der Stadt Aachen, und Heike Ohlmann<br />
vom Planungsamt über das dortige Handlungskonzept<br />
und den Stand der Umsetzung zu informieren.<br />
Bei einem Rundgang durch das altindustriell<br />
geprägte Quartier Rothe Erde konnten<br />
erste Ergebnisse der seit November 1999 laufenden<br />
Quartierserneuerung besichtigt werden.<br />
Zuvor hatte Manfred Morgenstern, Staatssekretär<br />
im Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur<br />
und Sport des Landes NRW, über den aktuellen<br />
Stand der bereits seit 1993 unter dem Namen<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
senschaftlichen Eigentum oder Bauvorhaben<br />
mit besonderer Quartiersbedeutung,<br />
konzentriert werden.<br />
� Investitionszulage nebst Ankauf von Belegungsrechten<br />
im Bestand. Mit der Investitionszulage<br />
soll der Geschosswohnungsneubau<br />
angekurbelt werden – sie wird nicht mit<br />
Bindungen im Neubau, sondern nur mit der<br />
Begründung von Belegungsrechten in Bestandswohnungen<br />
verknüpft. Hamburg verfolgt<br />
damit einen Kauf von Belegungsrechten<br />
neuen Typs.<br />
Dazu will die Stadt Kooperationen mit den Unternehmen<br />
vereinbaren. Die flächendeckende<br />
Umstellung soll 2005 erfolgen.<br />
„Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf“<br />
laufenden Förderung berichtet. Das Ministerium<br />
kooperiert dabei mit dem Städtenetzwerk Soziale<br />
Stadt NRW, das u. a. die Evaluation und die Öffentlichkeitsarbeit<br />
durchführt.<br />
In einer der Arbeitsgruppen stellte u. a. die Gemeinnützige<br />
Wohnungsgesellschaft für Aachen<br />
AG mit dem Verein Stadtoasen e. V. die bewohnergetragene<br />
Wohnumfeldverbesserung in<br />
dem Quartier Barbarastraße/Zehnthofweg vor.<br />
Bei der abschließenden Podiumsdiskussion, an<br />
der auch Achim Großmann, Parlamentarischer<br />
Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr,<br />
Bau- und Wohnungswesen teilnahm, ging<br />
es insbesondere um die Fortführung der Förderung<br />
trotz der enger werdenden finanziellen<br />
Handlungsspielräume sowie um die Rolle und<br />
die Erwartungen einzelner Akteursgruppen.<br />
Nähere Informationen zum Programm „Soziale<br />
Stadt NRW“ sowie zu den Handlungskonzepten<br />
unter http://www.soziale-stadt.nrw.de.
Inhouse-Seminare bei zwei Genossenschaften:<br />
Die Mitgliedschaft als Privileg betonen<br />
Am 4. November in Duisburg und am 19. November<br />
<strong>2003</strong> in Bochum moderierte der Referent für<br />
Genossenschaftswesen beim <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong><br />
<strong>Westfalen</strong>, Dr. Gerhard Jeschke, mit den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern der Wohnungsgenossenschaft<br />
Duisburg-Süd eG bzw. der Bochumer<br />
Wohnstättengenossenschaft eG Inhouse-<br />
Workshops zum Thema „Das Mitglied und seine<br />
besondere Stellung in der Genossenschaft“.<br />
Ziel der Veranstaltungen war es, die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Genossenschaften für<br />
die Besonderheiten der Mitglieder einer Genossenschaft<br />
zu sensibilisieren. Vor dem Hintergrund<br />
der Entwicklung des Wohnungsmarktes – demographischer<br />
Wandel, sich ändernde Nachfragergruppen<br />
u. a. – gilt es, diese Mitgliedschaft als<br />
eine Art Privileg herauszustellen und damit für<br />
die Wohnungsgenossenschaft letztendlich auch<br />
Wettbewerbsvorteile zu generieren.<br />
Nach einer grundlegenden Einführung zum Genossenschaftswesen<br />
und zu den wohnungswirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen widmeten sich<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zunächst<br />
der Frage, was die Wohnungsgenossenschaft<br />
von anderen Anbietern unterscheidet. Auffällig<br />
waren die zahlreichen Nennungen des Dauernut-<br />
Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Hamborn:<br />
Neues Verwaltungsgebäude bezogen<br />
Am 21. November <strong>2003</strong> eröffnete die Wohnungsgenossenschaft<br />
Duisburg-Hamborn eG<br />
ihr neues Verwaltungsgebäude.<br />
Im Rahmen einer offiziellen Feierstunde überbrachte<br />
der Abteilungsleiter im <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong><br />
<strong>Westfalen</strong>, Dr. Gerhard Jeschke, die<br />
Grüße und Glückwünsche des Verbandes.<br />
Er betonte, dass angesichts des zunehmenden<br />
Wettbewerbs zwischen den Anbietern wohnungswirtschaftlicher<br />
Dienstleistungen ein<br />
Aus den Unternehmen<br />
zungsvertrages. Es bietet sich an, da es sich hierbei<br />
um eine spezifisch genossenschaftliche Leistung<br />
handelt, diese Leistung gezielt – beispielsweise<br />
im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit – hervorzuheben.<br />
Eine weitere Diskussionsrunde befasste sich mit<br />
den Rechten und Pflichten, die sich für die Mitglieder<br />
aus ihrer Miteigentümerstellung ergeben.<br />
Bei den Rechten wurden die Mitwirkungsmöglichkeiten<br />
im Rahmen der Vertreterversammlung/Generalversammlung<br />
herausgearbeitet; bei<br />
den Pflichten wurde insbesondere die Nachschusspflicht<br />
betont.<br />
Der dritte Komplex befasste sich mit den Mitgliedern<br />
in ihrer Eigenschaft als Kunden. Es wurde<br />
eine breite Leistungspalette, von zügiger Reparaturausführung<br />
und kompetenten Ansprechpartnern<br />
rund um das Thema Wohnen über freundliche<br />
Behandlung und gute Betreuung bis hin zur<br />
Hilfestellung beim Ausfüllen von Anträgen und<br />
der Seniorenberatung diskutiert. Insbesondere<br />
wurde die Gleichbehandlung der Mitglieder herausgestellt.<br />
Kontakt: Dr. Gerhard Jeschke (Tel. 02 11/1 69 98-25,<br />
Fax 02 11/1 69 98-50 , E-Mail g.jeschke@vdw-rw.de).<br />
mitgliederorientierter Service ein entscheidender<br />
Beitrag zur Unternehmenssicherung sei.<br />
„Wer Kundenorientierung verspricht, der<br />
muss auch die entsprechenden Räumlichkeiten<br />
bieten, in denen die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter Kundenpflege und Kundenbetreuung<br />
vornehmen können.“<br />
„In diesem Sinne ist das neue Verwaltungsgebäude<br />
der Wohnungsgenossenschaft Duisburg-<br />
Hamborn ein wichtiger Baustein, um eine optimale<br />
Mitgliederförderung umsetzen zu können.“<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
23<br />
AUS DEN UNTERNEHMEN
AUS DEN UNTERNEHMEN / FÜR SIE GELESEN<br />
24<br />
Aus den Unternehmen / Für Sie gelesen<br />
Eine kaufen, eine mieten:<br />
„Nimm Zwei“ (Wohnungen):<br />
So vermarktet die GAGFAH<br />
„Nimm Zwei“ – so nennt sich das neue, erstmals<br />
im „Schweizer Viertel“ in Berlin-Steglitz erprobte<br />
Marketing-Modell der GAGFAH, Essen. Eine<br />
Wohnung wird gekauft, und eine weitere<br />
hinzugemietet. Je nach Bedarf<br />
kann diese zugeschaltete Wohnung zu<br />
einem späteren Zeitpunkt erworben<br />
werden. Ebenso können die Wohnungen,<br />
z. B. nach dem Auszug der Kinder,<br />
wieder getrennt und die Wohnkosten<br />
somit reduziert werden.<br />
Mit diesem innovativen „Wohnmodell“ kommt die<br />
GAGFAH zum einen dem Wunsch nach der Bildung<br />
von Wohneigentum nach, zum anderen berücksichtigt<br />
man die sich stetig ändernden sozio-ökonomischen<br />
oder persönlichen Lebensumstände<br />
der Kunden und die dadurch bedingte Schwierigkeit,<br />
sich in Sachen Wohnung festzulegen.<br />
Mit „Nimm Zwei“ schafft die GAGFAH ein Ange-<br />
Facility-Management<br />
in der Wohnungswirtschaft<br />
Methoden und Instrumente der Informationsverarbeitung<br />
– Diplomarbeit an der Universität Leipzig;<br />
Bezugsquelle: Academic Transfer, Talstraße<br />
34, 20359 Hamburg, www.academic-transfer.de,<br />
Preis: 178 Euro (netto).<br />
Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Darstellung<br />
der verschiedenen Methoden und Instrumente<br />
der Informationsverarbeitung in Wohnungsunternehmen<br />
im Rahmen des Facility Managements.<br />
Besonderer Wert wird dabei dem Informationsmanagement<br />
und ganzheitlichen Informationssystemen<br />
beigemessen. Daran schließt sich die Betrachtung<br />
möglicher Methoden der Datengenerierung<br />
an. Raumbuch, Gebäudepass und Dokumentenmanagementsysteme<br />
werden sodann als<br />
Instrumente der Datenaufbereitung bzw. Daten-<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
bot, das Sicherheit und Flexibilität verbindet.<br />
Davon profitieren beispielsweise Paare mit Kinderwunsch<br />
bzw. junge Familien mit hohem<br />
„Nimm 2“ verbindet Kaufen und Mieten<br />
Flächenbedarf, aber (noch) geringem Eigenkapital.<br />
Weitere interessante Möglichkeiten bieten<br />
sich zudem in Bezug auf das Zusammenwohnen<br />
bzw. -leben mehrerer Generationen unter einem<br />
Dach. Die ersten Wohnungen können die „Kauf-<br />
Mieter“ im Frühjahr <strong>2004</strong> beziehen.<br />
speicherung einer Prüfung hinsichtlich der Eignung<br />
im Facility Management unterzogen.<br />
Im umfassendsten Teil der Arbeit erfolgt eine<br />
Auseinandersetzung mit möglichen Methoden<br />
und Instrumenten der Datenauswertung (SWOT-<br />
Analyse, Benchmarking, Balanced Scorecard). Im<br />
Rahmen des Benchmarking wird insbesondere<br />
auf das Betriebskostenbenchmarking in Anlehnung<br />
an die Geislinger Konvention näher eingegangen.<br />
Als operative Methode der Datenauswertung<br />
wird die Kennzahlenanalyse näher charakterisiert.<br />
Abschließend werden das geografische<br />
Informationssystem sowie das Data Warehouse<br />
als Datenauswertungsinstrumente hinsichtlich<br />
ihrer Eignung für das Facility Management<br />
bewertet.
Kosteneinsparung durch<br />
kommunales Energiemanagement<br />
„Kosteneinsparung durch kommunales Energiemanagement“<br />
(Reihe F, DST-Beiträge zur Wirtschafts-<br />
und Verkehrspolitik, Heft 14), 152 Seiten,<br />
Deutscher Städtetag, Bereich wG, Lindenallee 13-<br />
17, 50968 Köln. Per E-Mail: bestellung@staedtetag.de.<br />
21,75 Euro einschließlich Porto und Verpackung<br />
zzgl. 7 % Mehrwertsteuer.<br />
Der Deutsche Städtetag (DST) hat Heft 14 seiner<br />
DST-Beiträge zur Wirtschafts- und Verkehrspolitik<br />
Städtische Kreativität –<br />
Potenzial für den Stadtumbau<br />
Städtische Kreativität – Potenzial für den Stadtumbau,<br />
Heike Liebmann / Tobias Robischon<br />
(Hrsg.), IRS Institut für Regionalentwicklung und<br />
Strukturplanung e. V. / Schader-Stiftung, Erkner /<br />
Darmstadt September <strong>2003</strong>, 244 Seiten, ISBN 3-<br />
932736-10-9, online: www.schader-stiftung.de,<br />
Schützgebühr 13 Euro.<br />
Demographische und wirtschaftliche Schrumpfungsprozesse,<br />
überregionale Abwanderung, anhaltende<br />
Suburbanisierung sowie ein erheblicher<br />
Wohnungsleerstand kennzeichnen seit Ende der<br />
1990er Jahre viele Städte und Gemeinden in den<br />
neuen Ländern.<br />
Die Kommunen sind gefordert, ihre Entwicklungsziele<br />
kritisch zu überprüfen und strukturell<br />
neue, integrierte Entwicklungskonzepte zu erarbeiten.<br />
Viele Kommunen richten den Fokus in<br />
ihren Konzepten zunächst auf die städtebaulichen<br />
und wohnungswirtschaftlichen Probleme des<br />
Stadtumbaus und setzen in erster Linie dort zur<br />
Heilung der gegenwärtigen Symptome der<br />
Schrumpfungsentwicklungen an.<br />
Schrumpfende Städte: Keine Heilung allein durch<br />
Städtebau! Städtische Kreativität als Ressource<br />
mit Potenzial ist gefragt, so das Plädoyer der Autoren<br />
in der vorliegenden Publikation. Sie beruht<br />
auf einer Workshopreihe, deren Diskussionsstränge<br />
fortgeführt werden, wobei theoretische<br />
Konzepte neben<br />
Strategien aus<br />
der Praxis beleuchtet<br />
werden.<br />
Für Sie gelesen<br />
dem Thema „Kosteneinsparung durch kommunales<br />
Energiemanagement“ gewidmet.<br />
Kommunale Fachleute haben erfolgreiche Beispiele<br />
zusammengestellt, die sich sowohl mit der<br />
Organisation eines kommunalen Energiemanagements,<br />
den bedeutenden wirtschaftlichen Faktoren<br />
und der Finanzierung von Energieeinsparmaßnahmen<br />
befassen, als auch eine Reihe von<br />
positiven Erfahrungen für die konkreten Bereiche<br />
Strom oder Wasser vermitteln können.<br />
Angesichts der<br />
Komplexität der<br />
Problemlagen in<br />
den Städten erfordernzukunftsfähigeProblemlösungen<br />
ein „neues Denken“. Es müssen neue<br />
Perspektiven für die Stadtentwicklung erdacht<br />
werden – in wirtschaftlicher, sozialer, kultureller,<br />
baulicher und wohnungswirtschaftlicher Hinsicht.<br />
In einer gemeinsamen Workshopreihe des Instituts<br />
für Regionalentwicklung und Strukturplanung<br />
(IRS) und der Schader-Stiftung diskutierten<br />
Experten aus ostdeutschen und westeuropäischen<br />
Städten den kreativen Umgang mit<br />
Schrumpfungsprozessen.<br />
Das Buch stellt ein erstes Zwischenergebnis der<br />
im Jahr 2002 begonnenen Diskussion über die<br />
Rolle städtischer Kreativität im Stadtumbauprozess<br />
Ostdeutschlands dar. Bei Würdigung der unterschiedlichen<br />
Entstehungsprozesse in Ost und<br />
West bietet es wertvolle Anregungen für die Aufgabe<br />
Stadtumbau im Allgemeinen.<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
25<br />
FÜR SIE GELESEN
FÜR SIE GELESEN<br />
26<br />
Für Sie gelesen<br />
Nutzungsverhältnis und Mietrecht in Genossenschaften<br />
Keßler (Hrsg.): Genossenschaftliches Nutzungsverhältnis<br />
und Mietrecht – Divergenzen und Widersprüche;<br />
Hammonia-Verlag GmbH, Hamburg,<br />
ISBN 3-87292-170-3, <strong>2003</strong>, 100 Seiten, www.hvh.<br />
de, 22 Euro.<br />
In dem Buch werden Beiträge einer Fachtagung<br />
der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wohnungs-<br />
und Immobilienwirtschaft (BBA) unter Mitwirkung<br />
von Wissenschaftlern sowie Praktikern<br />
aus der Rechtsprechung den Leitungsorganen der<br />
(Wohnungs-) Genossenschaften in Berlin zum Verhältnis<br />
Genossenschafts- und Mietrecht vorgelegt.<br />
Als Themen werden u. a. der genossenschaftliche<br />
Kommunale Aufsichtsratsmitglieder<br />
Schäfer/Roreger: Kommunale Aufsichtsratsmitglieder:<br />
Rechte, Pflichten, Haftung, Strafbarkeit –<br />
Rechtsstellung kommunaler Vertreter in Aufsichtsräten<br />
privater Unternehmen; Verlag J. H. W.<br />
Dietz Nachf., ISBN 3-80<strong>12</strong>-0341-7, 240 Seiten,<br />
www.dietz-verlag.de, 29,80 Euro.<br />
Der vorliegende Band bietet eine rechtliche und<br />
praxisorientierte Hilfestellung für Rat und Verwaltung<br />
der Gemeinden und insbesondere für das ein-<br />
Optimierung des Wohnungsbestandes<br />
Dr. Volker Riebel: Optimierung des Wohnungsbestandes;<br />
in BundesBauBlatt, Heft 10/<strong>2003</strong>,<br />
Seite 30-32.<br />
Dr. Volker Riebel, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Deutschen Annington Immobilien<br />
GmbH, Düsseldorf, zeigt in seinem Beitrag,<br />
dass das Beschaffungswesen bei der Deutschen<br />
Annington als ein Dienstleistungscenter<br />
geführt wird, das über die gesamte Beschaffungskette<br />
hinweg in Kooperation mit allen beteiligten<br />
Stellen durch strategisches und potenzialorientiertes<br />
Handeln die jeweils kosten-, logistik-<br />
und qualitätsoptimale Beschaffung anstrebt.<br />
Zudem führt Riebel aus, welche Rolle<br />
Konzeptionen wie Pooling, Partnering und Bundeling<br />
dabei spielen.<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
Gleichbehandlungsgrundsatz und die Differenzierung<br />
des Nutzungsentgelts sowie die Kündigung<br />
der Genossenschaftswohnung bei Verlust der Mitgliedstellung<br />
behandelt. Mitglieder von Wohnungsgenossenschaften<br />
treten ihrem Mitgliedsunternehmen<br />
in doppelter Funktion gegenüber, nämlich<br />
als Anteilseigner und Gesellschafter im Rahmen<br />
des genossenschaftlichen Mitgliedschaftsverhältnisses<br />
sowie – im Regelfall – als Nutzer, d. h.<br />
„Mieter“ einer Genossenschaftswohnung. Beide<br />
Rechtsverhältnisse sind aus juristischer Perspektive<br />
jedoch deutlich zu trennen und stehen dennoch<br />
in einem sich gegenseitig bedingenden Zusammenhang<br />
ökonomischer und rechtlicher Natur.<br />
zelne Aufsichtsratmitglied zu den sich aus der Mitgliedschaft<br />
ergebenden Fragen und Problemen.<br />
Die gesellschaftsrechtlichen Grundlagen u. a. für<br />
AG, GmbH und Genossenschaft werden dabei<br />
ebenso behandelt wie die aktuellen landes- und<br />
bundesrechtlichen Vorschriften sowie höchstrichterlichen<br />
Urteile. Im Anhang finden sich Schemata<br />
zur Verdeutlichung einiger Problemzusammenhänge<br />
und eine Übersicht in Matrixform zu den kommunalrechtlichen<br />
Vorschriften der Bundesländer.<br />
Der Autor beschreibt die Prozesse hinter diesen<br />
Konzeptionen und ihre Einbindung in ein spezielles<br />
Controlling/Auditing-System, das sicherstellt,<br />
dass Schwachstellen erkannt und abgestellt,<br />
vor allem aber Optimierungsmöglichkeiten<br />
systematisch geprüft und realisiert werden.<br />
Darüber hinaus wird die in diesem Zusammenhang<br />
interessante Vertragsform des Guaranteed<br />
Maximum Price (GMP) beschrieben und<br />
anhand eines praktischen Beispiels verdeutlicht.<br />
Der Beitrag kann unter der KB-Nr. 82/<strong>2003</strong> beim<br />
<strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> (Herr Stoye: 02 11/1<br />
69 98-40, E-Mail w.stoye@vdw-rw.de) angefordert<br />
werden.
<strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>: Termine <strong>2004</strong><br />
Verbandstag<br />
Mo.-Mi. 27. - 29. September Essen<br />
Mitgliederversammlung<br />
Dienstag 28. September 15.00 Uhr Essen<br />
Verbandsrat<br />
Mittwoch 21. Januar 14.00 Uhr Düsseldorf<br />
Dienstag 02. März 14.00 Uhr Düsseldorf<br />
Dienstag 27. April 14.00 Uhr Düsseldorf<br />
Montag 24. Mai 16.00 Uhr Aachen (vor FORUM WOHNUNGSWIRTSCHAFT)<br />
Dienstag 06. Juli 14.00 Uhr Düsseldorf<br />
Dienstag 07. September 14.00 Uhr Düsseldorf (bei Bedarf)<br />
Montag 27. September 16.00 Uhr Essen (Verbandstag)<br />
Montag 18. Oktober 14.00 Uhr Düsseldorf (mit Delegierten GdW-Verbandstag)<br />
Dienstag 02. November 14.00 Uhr Düsseldorf<br />
Freitag 10. Dezember 10.00 Uhr Düsseldorf<br />
Präsidium<br />
Donnerstag 08. Januar <strong>12</strong>.30 Uhr Düsseldorf<br />
Montag 16. Februar <strong>12</strong>.30 Uhr Düsseldorf<br />
Mittwoch 31. März 17.30 Uhr Düsseldorf<br />
Dienstag 27. April <strong>12</strong>.30 Uhr Düsseldorf<br />
Montag 24. Mai 13.00 Uhr Aachen (vor FORUM WOHNUNGSWIRTSCHAFT)<br />
Montag 14. Juni <strong>12</strong>.30 Uhr Düsseldorf<br />
Montag 19. Juli <strong>12</strong>.30 Uhr Düsseldorf<br />
Dienstag 07. September <strong>12</strong>.30 Uhr Düsseldorf<br />
Montag 27. September 14.00 Uhr Essen (Verbandstag)<br />
Montag 18. Oktober <strong>12</strong>.30 Uhr Düsseldorf<br />
Montag 22. November <strong>12</strong>.30 Uhr Düsseldorf<br />
Freitag 10. Dezember 09.00 Uhr Düsseldorf<br />
Fachschaft Genossenschaften<br />
� Vollversammlung<br />
Dienstag 28. September 11.00 Uhr Essen (Verbandstag)<br />
� Ausschuss<br />
Do./Fr. 04./05. März Attendorn<br />
Montag 24. Mai 14.00 Uhr Aachen (vor FORUM WOHNUNGSWIRTSCHAFT)<br />
eine weitere Sitzung im Oktober/November<br />
� 4. gemeinsamer Genossenschaftstag<br />
Mi./Do. 05./06. Mai Magdeburg<br />
Fachschaft ÖKU<br />
� Vollversammlung<br />
Montag 24. Mai 14.00 Uhr Aachen (vor FORUM WOHNUNGSWIRTSCHAFT)<br />
Dienstag 28. September 11.00 Uhr Essen (Verbandstag)<br />
�Arbeitsausschuss<br />
1 bis 2 Sitzungen<br />
�ÖKU-Kamingespräche<br />
1 bis 3 Gesprächsrunden (nach Bedarf)<br />
Fachschaft IKS<br />
Montag 24. Mai 14.00 Uhr Aachen (vor FORUM WOHNUNGSWIRTSCHAFT)<br />
Dienstag 28. September 11.00 Uhr Essen (Verbandstag)<br />
eine weitere Sitzung im Frühjahr<br />
Finanzausschuss<br />
Donnerstag 05. Februar 14.00 Uhr Dortmund<br />
Dienstag 27. April 10.00 Uhr Düsseldorf<br />
Montag 14. Juni 10.30 Uhr Düsseldorf<br />
Montag 08. November 14.00 Uhr Düsseldorf<br />
Ausschuss Betriebswirtschaft<br />
Donnerstag <strong>01</strong>. April Dortmund<br />
Donnerstag <strong>01</strong>. Juli Hagen<br />
Donnerstag 18. November Hannover (gemeinsam mit vdw Niedersachsen Bremen)<br />
Ausschuss Steuern und Bilanzierung<br />
Dienstag 20. Januar 14.00 Uhr Essen<br />
Montag 10. Mai 14.00 Uhr Bielefeld<br />
Donnerstag 23. September 14.00 Uhr Lünen<br />
Do./Fr. 18./19. November 14.00 Uhr Perl<br />
Ausschuss Technik<br />
Donnerstag 05. Februar (gemeinsam mit dem <strong>VdW</strong> südwest)<br />
Donnerstag 29. April<br />
Dienstag 16. November<br />
eine weitere Sitzung nach den Sommerferien<br />
Ausschuss Wohneigentum<br />
Anzahl der Sitzungen und Termine noch offen<br />
Beitragskommission<br />
Anzahl der Sitzungen und Termine noch offen<br />
Arbeitskreis WohnLeben für ältere Menschen<br />
Datum noch offen 11.00 Uhr Essen<br />
Donnerstag <strong>01</strong>. Juli 11.00 Uhr<br />
Donnerstag 11. November 11.00 Uhr<br />
Arbeitskreis PR & Marketing<br />
Donnerstag <strong>12</strong>. Februar 10.00 Uhr Essen<br />
Donnerstag, 17. Juni 10.00 Uhr Münster<br />
Anfang November Hildesheim (gemeinsam mit vdw Niedersachsen Bremen)<br />
Europäischer Tisch<br />
Mo./Di. 19./20. April Enschede<br />
Mo./Di. 06./07. Dezember<br />
Treffpunkt Regionale Arbeitsgemeinschaften<br />
Donnerstag 04. März 10.30 Uhr Bochum<br />
Donnerstag 16. September 10.30 Uhr Bochum<br />
Termine<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
27<br />
TERMINE
TERMINE<br />
28<br />
Termine<br />
Delegierte GdW-Verbandstag<br />
Montag 18. Oktober 14.00 Uhr Düsseldorf (mit Verbandsrat)<br />
Beirat<br />
1 bis 2 Sitzungen<br />
Veranstaltungen<br />
� Empfang<br />
aus Anlass des 60. Geburtstages des stellvertretenden Vorsitzenden des<br />
Verbandsrates und Präsidiums Peter Lampe<br />
Freitag 13. Februar 11.00 Uhr Düsseldorf<br />
� Preisverleihung Mieterzeitung des Jahres <strong>2003</strong><br />
Freitag 26. März vormittags Düsseldorf<br />
� 4. Parlamentarischer Abend<br />
Donnerstag 31. März 19.00 Uhr Düsseldorf<br />
� Jahrespressekonferenz<br />
April 11.00 Uhr Düsseldorf<br />
� 3. Forum Wohnungswirtschaft<br />
Di./Mi. 25./26. Mai Aachen<br />
� Informationsveranstaltungen<br />
– „Portfolio-Management“<br />
Mittwoch 30. Juni NRW<br />
–„Wohnraumförderung <strong>2004</strong> in NRW“<br />
Termin noch offen Düsseldorf<br />
– „Neues Stiftungsrecht in NRW“<br />
Termin noch offen<br />
– „Betriebsvergleich als Instrument zur Kostensenkung“<br />
Termin noch offen<br />
� Fachtagungen (in Verbindung mit dem MSWKS)<br />
„Neue Wohnformen im Alter“<br />
Donnerstag 22. April 09.30 Uhr Bochum<br />
„Denkmalschutz und Wohnimmobilien“<br />
Termin noch offen<br />
Veranstaltungsreihen<br />
Integrierte Zukunftskonzepte/Zukunftsicheres WohnLeben<br />
� Kongress<br />
„WohnLeben für Migranten“ (Arbeitstitel)<br />
Mittwoch 04. Februar 09.30 Uhr Essen (anschließend Bildung eines <strong>VdW</strong>-Arbeitskreises)<br />
� Kongress<br />
„Junges Wohnen“ (Arbeitstitel)<br />
Termin noch offen NRW (anschließend Bildung eines <strong>VdW</strong>-Arbeitskreises)<br />
Perspektiven für Wohnungsgenossenschaften (in Verbindung mit dem IfG Münster)<br />
� 5. Symposium<br />
Donnerstag <strong>01</strong>. April Münster<br />
� 6. Symposium<br />
Dienstag 23. November Münster<br />
Treffpunkt Ehrenamt in Genossenschaften<br />
� 1. Treffpunkt <strong>2004</strong><br />
Fr./Sa. <strong>12</strong>./13. November NRW<br />
� 2. Treffpunkt <strong>2004</strong><br />
Fr./Sa. 19./20. November NRW<br />
� 3. Treffpunkt <strong>2004</strong><br />
Fr./Sa. 26./27. November NRW<br />
Treffpunkt Sozialarbeit in der Wohnungswirtschaft<br />
� 1. Treffpunkt <strong>2004</strong><br />
Mittwoch 18. Februar 09.30 Uhr Bochum<br />
� 2. Treffpunkt <strong>2004</strong><br />
Mittwoch 07. Juli 09.30 Uhr Bochum<br />
� 3. Treffpunkt <strong>2004</strong><br />
Mittwoch 13. Oktober 09.30 Uhr Bochum<br />
Treffpunkt Hausmeister in der Wohnungswirtschaft<br />
� 1. Treffpunkt <strong>2004</strong><br />
Fr./Sa. 08./09. Oktober NRW<br />
Technik in der Wohnungswirtschaft<br />
� Themenfeld Energie<br />
Dienstag 30. März<br />
Donnerstag 02. Dezember<br />
� Themenfeld Dichtigkeit Abwasseranlagen<br />
Dienstag 17.Februar<br />
Donnerstag 14. September<br />
Multimedia in der Wohnungswirtschaft<br />
� 8. Veranstaltung<br />
Mittwoch 10. März<br />
� 9. Veranstaltung<br />
Mittwoch 10. November<br />
Aktuelles Steuerrecht<br />
� 1. Tagung <strong>2004</strong><br />
Anfang <strong>2004</strong><br />
� 2. Tagung <strong>2004</strong><br />
Mittwoch <strong>01</strong>. Dezember<br />
Architektur macht Schule – Wohnen lernen<br />
� Tag der Begegnung<br />
Termin noch unbestimmt<br />
Workshop Mieterzeitung<br />
� 1. Workshop <strong>2004</strong><br />
Mittwoch 14. Juli<br />
Partner Presse<br />
� 1. Tagung <strong>2004</strong><br />
Donnerstag 22. Januar 10.00 Uhr Essen<br />
� 2. Tagung <strong>2004</strong><br />
Donnerstag 07. Oktober<br />
Die Terminplanung wird in jeder Ausgabe des VerbandsInfo ergänzt bzw. aktualisiert.<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>
<strong>Rheinland</strong>-Pfalz:<br />
Baukonjunktur im Aufwärtstrend<br />
In <strong>Rheinland</strong>-Pfalz verzeichnet die Baukonjunktur<br />
einen Aufwärtstrend. Darauf deutet eine Zunahme<br />
der Baugenehmigungen im Vergleich der ersten<br />
acht Monate der Jahre 2002 und <strong>2003</strong> mit<br />
einem Plus von 21,0 Prozent hin. Signifikant ist<br />
vor allem der Anstieg der Baugenehmigungen<br />
Baufertigstellungen in <strong>Rheinland</strong>-Pfalz<br />
Januar bis August<br />
2002 <strong>2003</strong> Veränderung<br />
WE WE in %<br />
Wohnungen in neuen<br />
Wohngebäuden, Nicht-<br />
Wohngebäuden und<br />
bestehenden Gebäuden<br />
Wohnungen in<br />
6.083 5.063 - 16,8<br />
neuen Wohngebäuden 5.425 4.399 - 18,9<br />
- mit 1 Wohnung 2.617 2.522 - 3,6<br />
- mit 2 Wohnungen 1.180 1.008 - 14,6<br />
- mit 3 u.m. Wohnungen<br />
darunter:<br />
1.298 .869 - 33,1<br />
Eigentumswohnungen .636 .373 - 41,4<br />
Wohnheime .330 .....0<br />
Quelle: Ministerium der Finanzen <strong>Rheinland</strong>-Pfalz, Mainz<br />
NRW im 1. Quartal <strong>2003</strong>:<br />
Baulandpreise höher<br />
Die Preise für baureifes Land sind im ersten<br />
Quartal des Jahres <strong>2003</strong> verglichen mit dem Vorjahreszeitraum<br />
um 4,5 Prozent gestiegen. Dabei<br />
ist eine gegenläufige Entwicklung in den kleinen<br />
und großen Gemeinden festzustellen.<br />
Kaufwerte für Bauland in Nordrhein-<strong>Westfalen</strong><br />
im 1. Vierteljahr<br />
baureifes Land 1. Vierteljahr 2002 = 108,87 €/qm<br />
insgesamt 1. Vierteljahr <strong>2003</strong> = 113,80 €/qm = + 4,5%<br />
davon:<br />
Gemeinden mit bis 1. Vierteljahr 2002 = 66,82 €/qm<br />
10.000 Einwohner 1. Vierteljahr <strong>2003</strong> = 55,07 €/qm = - 17,6%<br />
Gemeinden mit bis 1. Vierteljahr 2002 = 62,99 €/qm<br />
20.000 Einwohner 1. Vierteljahr <strong>2003</strong> = 87,82 €/qm = + 39,4%<br />
Gemeinden mit bis 1. Vierteljahr 2002 = 97,96 €/qm<br />
50.000 Einwohner 1. Vierteljahr <strong>2003</strong> = 114,<strong>12</strong> €/qm = + 16,5%<br />
Gemeinden mit bis 1. Vierteljahr 2002 = 145,77 €/qm<br />
100.000 Einwohner 1. Vierteljahr <strong>2003</strong> = 152,27 €/qm = + 4,5%<br />
Gemeinden mit über 1. Vierteljahr 2002 = 231,44 €/qm<br />
100.000 Einwohner 1. Vierteljahr <strong>2003</strong> = 197,67 €/qm = - 14,6%<br />
Quelle: LDS Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik<br />
des Landes Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>, Düsseldorf<br />
Daten und Fakten<br />
bei Einfamilienhäusern um 27,3 Prozent. Auch<br />
bei Wohnungen in Mehrfamilienhäusern haben<br />
die Baugenehmigungen um 14,5 Prozent zugelegt.<br />
Dagegen sind die Baufertigstellungen in den<br />
ersten acht Monaten des Jahres <strong>2003</strong> um 16,8<br />
Prozent zurückgegangen.<br />
Baugenehmigungen in <strong>Rheinland</strong>-Pfalz<br />
Januar bis August<br />
2002 <strong>2003</strong> Veränderung<br />
WE WE in %<br />
Wohnungen in neuen<br />
Wohngebäuden, Nicht-<br />
Wohngebäuden und<br />
bestehenden Gebäuden<br />
Wohnungen in<br />
10.115 <strong>12</strong>.239 +21,0<br />
neuen Wohngebäuden 8.676 10.823 +24,7<br />
- mit 1 Wohnung 5.007 6.374 +27,3<br />
- mit 2 Wohnungen 2.108 2.566 +21,7<br />
- mit 3 u.m. Wohnungen<br />
darunter:<br />
1.557 1.783 +14,5<br />
Eigentumswohnungen .826 1.065 +28,9<br />
Wohnheime . 4 .100<br />
Quelle: Ministerium der Finanzen <strong>Rheinland</strong>-Pfalz, Mainz<br />
NRW im Oktober <strong>2003</strong>:<br />
Verbraucherpreise<br />
steigen um 1,3 Prozent<br />
Das LDS Landesamt für Datenverarbeitung und<br />
Statistik des Landes Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> meldet,<br />
dass der Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten<br />
Haushalte in Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> im Oktober<br />
<strong>2003</strong> gegenüber Oktober 2002 um 1,3 Prozent<br />
gestiegen ist. Im Vergleich zum Vormonat (September<br />
<strong>2003</strong>) sank der Preisindex um 0,1 Prozent.<br />
Im Bereich Wohnung etc. gab es folgende Veränderungen:<br />
Vorjahr<br />
� Wohnungsmieten<br />
einschließlich Nebenkosten = + 1,2%<br />
� Nettokaltmieten = + 0,9%<br />
� Wohnungsnebenkosten = + 3,7%<br />
� Haushaltsenergie = + 3,7%<br />
� Elektrizität = + 5,9%<br />
� Gas = + 7,1%<br />
� Heizöl = - 5,8%<br />
� Zentralheizung, Fernwärme = + 2,8%<br />
Quelle: LDS Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik<br />
des Landes Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>, Düsseldorf<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
29<br />
DATEN UND FAKTEN
BAUEN UND TECHNIK<br />
30<br />
Bauen und Technik<br />
Trinkwasserverordnung:<br />
Neue Grenzwerte für Blei ab Dezember <strong>2003</strong><br />
Im Januar <strong>2003</strong> trat die neue Trinkwasserverordnung<br />
(TrinkV 20<strong>01</strong>) in Kraft. Sie regelt unter<br />
anderem die Grenzwerte für Schadstoffe im<br />
Trinkwasser. In einigen Bereichen z. B. Blei und<br />
Bromat werden die Grenzwerte stufenweise reduziert.<br />
Land NRW geht beispielhaft<br />
beim Energiesparen voran<br />
In einem Runderlass hat das Ministerium für<br />
Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport<br />
(MSWKS) Hinweise zum energiesparenden Betreiben<br />
und Nutzen von Gebäuden des Landes<br />
NRW gegeben.<br />
Um den Energieverbrauch von Gebäuden mit<br />
derselben Nutzungsart bewerten zu können, sollen<br />
die energetischen Kenndaten der Gebäude regelmäßig<br />
erfasst werden. Dadurch können alle<br />
Beteiligten einen Überblick über die Verbrauchsentwicklung<br />
und mögliche Hinweise auf Einsparpotenziale<br />
erhalten. Die Verbräuche und Kosten<br />
werden unter Federführung des MSWKS jährlich<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
Ab 1. Dezember <strong>2003</strong> gilt als Grenzwert für Blei<br />
im Trinkwasser 0,025 mg/l. Nach einer weiteren<br />
Übergangsfrist von 10 Jahren reduziert sich dieser<br />
Wert am 1. Dezember 2<strong>01</strong>3 auf 0,<strong>01</strong> mg/l.<br />
Der Grenzwert für Bromat im Trinkwasser wird ab<br />
1. Januar 2008 auf 0,<strong>01</strong> mg/l gesenkt.<br />
Bau-Eifer: Im Durchschnitt 2.200 Euro „verbaut“<br />
In Irland, in Norwegen und in der Schweiz herrscht<br />
der größte Bau-Eifer. Nach Berechnungen<br />
von Euroconstruct wurden dort im Jahr 2002 zwi-<br />
schen 5.390 und 4.050 Euro je Einwohner „verbaut“.<br />
Im Durchschnitt von 19 europäischen Ländern<br />
betrug das Bauvolumen rund 2.200 Euro je<br />
Einwohner.<br />
Deutschland, liegt mit einem Bauvolumen von<br />
2.360 Euro je Einwohner im Mittelfeld.<br />
Eine andere Reihenfolge ergibt sich, wenn man<br />
die absoluten Werte betrachtet.<br />
Dann behauptet Deutschland mit einem jährlichen<br />
Bauvolumen von fast 194 Milliarden Euro mit Abstand<br />
den Spitzenplatz.<br />
Es folgen Frankreich (150 Milliarden Euro) und Italien<br />
(135 Milliarden Euro).<br />
landesweit ausgewertet, die Ergebnisse in einem<br />
Energiebericht dargestellt.<br />
Für den Betrieb von Anlagen und Geräten werden<br />
eine Fülle von Hinweisen und Richtwerten<br />
gegeben. Davon sind nicht nur Raumtemperaturen<br />
und damit Heizungs- und Lüftungsanlagen<br />
betroffen. Die Richtlinie führt auch Elektroanlagen<br />
und Elektrogeräte auf sowie den Wasserverbrauch<br />
sanitärer Anlagen.<br />
Der Runderlass kann unter der KB-Nr. 86/<strong>2003</strong><br />
beim <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> (Telefon: 02 11/ 1<br />
69 98-40, Herr Stoye, E-Mail: w.stoye@vdwrw.de)<br />
angefordert werden.
<strong>VdW</strong>-Veranstaltungsreihe „Technik“:<br />
Vorbeugender Brandschutz<br />
„Brandschutz im Wohnungsbau“ war der Titel<br />
einer Arbeitstagung in der Reihe „Technik“ des<br />
<strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> am 25. November<br />
<strong>2003</strong>. Die Referenten von der in Köln ansässigen<br />
Gütegemeinschaft „Brandschutz im Ausbau“<br />
hatten eine Fülle von Informationen für die Teilnehmer<br />
der gut besuchten Veranstaltung. Einer<br />
Einführung in den vorbeugenden Brandschutz,<br />
bei der die gesetzlichen Grundlagen und Normen<br />
erläutert wurden, folgte eine Darstellung der geplanten<br />
europäischen Normung, die andere Baustoffklassen<br />
verwendet.<br />
Nach einem detaillierten Einblick in die Zulassungspraktiken<br />
für nicht geregelte Bauprodukte<br />
nahm das Thema „Verwendungsnachweise“ breiten<br />
Raum in der Diskussion ein. Die für einige Teilnehmer<br />
neue Information war: Das ausführende<br />
Unternehmen von brandgeschützten Rohr- und<br />
Leitungsdurchführungen ist verpflichtet, dem Auftraggeber<br />
einen Verwendungsnachweis zu übergeben.<br />
Form und Inhalt dieses Verwendungs-<br />
Kredite von der KfW:<br />
Frist bis 31.<strong>12</strong>. verlängert<br />
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat<br />
mitgeteilt, dass die Einreichungsfrist für Kreditanträge<br />
im Programm zur Förderung erneuerbarer<br />
Energien bis zum 31.<strong>12</strong>.<strong>2003</strong> verlängert<br />
wurde. Gespräche mit dem Bund über eine weitere<br />
Verlängerung des Förderprogramms würden<br />
derzeit geführt.<br />
Aus haushaltsrechtlichen Gründen, so die KfW,<br />
musste für Zusagen aus den Jahren 20<strong>01</strong> und 2002<br />
die Frist zur Einreichung des Verwendungsnachweises<br />
bis 20. Juni <strong>2003</strong> bzw. bis 30. September <strong>2003</strong><br />
begrenzt werden. Mittlerweile habe der Bund haushaltsrechtliche<br />
Voraussetzungen dafür geschaffen,<br />
dass für diese Vorhaben eine nachträgliche Verlängerung<br />
der Einreichungsfrist in Ausnahmefällen<br />
möglich sei.<br />
Sollte es aus objektiven, nicht vom Antragsteller zu<br />
vertretenden Gründen, Verzögerungen in der Realisierung<br />
der Investitionen ergeben haben, könne die<br />
Bauen und Technik<br />
nachweises sind im Zulassungsbescheid des Produktes<br />
beschrieben. Mit dem Verwendungsnachweis<br />
erhalten die Auftraggeber (Wohnungsunternehmen)<br />
den Nachweis, dass die Brandschutzmaßnahme<br />
der gestellten Anforderung entspricht.<br />
In einer angeregten Diskussion wurden<br />
viele Detailpunkte des Brandschutzes angerissen,<br />
konkrete Fragen gestellt, Hinweise und Tipps gegeben,<br />
die jedoch teilweise nicht befriedigen<br />
konnten. Denn: Vorbeugender Brandschutz ist<br />
immer individuell auf das jeweilige Gebäude abzustellen.<br />
Besonders bei Veränderungen im Bestand<br />
ist die Abgrenzung „Was ist möglich – was<br />
ist nötig“ schwierig. Der Rat der Referenten: Einschaltung<br />
eines Brandschutzsachverständigen.<br />
Als Literatur zum Thema wurden das DIN Taschenbuch<br />
<strong>12</strong>0 – Brandschutz, erschienen im Beuth-Verlag,<br />
und ein Kommentar zur Musterleitungsanlagenrichtlinie<br />
MLAR, erschienen im Heizungsjournal-Verlag,<br />
genannt. Informationen erhält man auch<br />
im Internet unter der Adresse: www.feuertrutz.de.<br />
Frist zur Vorlage des Verwendungsnachweises im<br />
Einzelfall bis in das Jahr <strong>2004</strong> hinein (längstens bis<br />
zum 31.08.<strong>2004</strong>) verlängert werden.<br />
Die vollständige KfW-Mitteilung kann unter der<br />
KB-Nr. 87/<strong>2003</strong> beim <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
(Telefon: 02 11/1 69 98-40, Herr Stoye, E-Mail:<br />
w.stoye@vdw-rw.de) angefordert werden.<br />
Voraussetzungen für<br />
KfW-Förderung geändert<br />
Bitte beachten: Zum 1. Dezember <strong>2003</strong> haben<br />
sich die Fördervoraussetzungen für die KfW-<br />
Energiesparhäuser 40 und 60 geändert.<br />
Nähere Informationen bietet die KfW unter<br />
http://194.162.<strong>12</strong>2.133/newsletter/file.cfm?file=<br />
1831_52677<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
31<br />
BAUEN UND TECHNIK
BAUEN UND TECHNIK / MULTIMEDIA<br />
32<br />
Bauen und Technik / Multimedia<br />
Neue technische Baubestimmungen<br />
Durch Runderlass des Ministeriums für Städtebau<br />
und Wohnen, Kultur und Sport (MSWKS)<br />
NRW vom 29.7.<strong>2003</strong> wurde eine neue Liste technischer<br />
Regeln als allgemein anerkannte Regeln<br />
der Technik eingeführt, die der Wahrung der Belange<br />
von öffentlicher Sicherheit und Ordnung<br />
dienen (§ § Abs. 1 Satz 2 BauO NRW).<br />
Internet-Service Teil 9:<br />
„Wohnen plus Mobilität“ vernetzt die Einzelaspekte<br />
Zwischen den Bereichen Wohnen und Mobilität<br />
bestehen starke wechselseitige Abhängigkeiten,<br />
die jedoch oft unterschätzt oder vernachlässigt<br />
werden.<br />
Das ILS NRW (Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung<br />
und Bauwesen des Landes<br />
NRW) möchte Einzelaspekte der Themenfelder<br />
Siedlungs- und Verkehrsentwicklung miteinander<br />
verbinden und mit dem neuen Internet-In-<br />
Genossenschaftsarchiv<br />
im Internet<br />
Seit dem 1. Oktober <strong>2003</strong> präsentiert der Verein<br />
„Wohnen in Genossenschaften e. V.“ sein Genossenschaftsarchiv<br />
im Internet unter der Adresse:<br />
http://www.Genossenschafts-Archiv.de.<br />
In dem Archiv findet sich die Geschichte des genossenschaftlichen<br />
Wohnens und die der Mitgliedsunternehmen<br />
des Vereins. Zum anderen<br />
werden Wohnungsgenossenschaften unter dem<br />
Stichwort „Best Practice“ Beispiele ihrer Arbeit<br />
vorstellen, die für andere Genossenschaften<br />
nachahmenswert sein können. Über das Archiv<br />
kann auch praktische Unterstützung bei der Planung<br />
von Veranstaltungen oder Feiern, der Herausgabe<br />
von Festschriften oder Broschüren gegeben<br />
werden.<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
Der Runderlass des letzten Jahres wurde aufgehoben.<br />
Die Liste kann unter der KB-Nr. 88/<strong>2003</strong> beim<br />
<strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> (Telefon: 02 11/1 69 98-<br />
40, Herr Stoye, E-Mail: w.stoye@vdw-rw.de) angefordert<br />
werden.<br />
formationsnetzwerk „Wohnen plus Mobilität“<br />
Projekte zu siedlungsbezogenen Mobilitätsdienstleistungen<br />
und mögliche Ansprech- oder<br />
Kooperationspartner vorstellen.<br />
Interessenten können sich auf der eigens eingerichten<br />
Website über aktuelle Entwicklungen in<br />
Wissenschaft und Praxis informieren und sich<br />
per Newsletter-Abonnement ständig auf dem<br />
Laufenden halten. Die Adresse lautet: http://<br />
www.wohnen-plus-mobilitaet.nrw.de.<br />
Aus Wodis wird<br />
Techem IT Services<br />
Die in Dortmund ansässige Wodis Wohnungswirtschaftliche<br />
Software GmbH firmiert ab sofort<br />
unter dem Namen Techem IT Services.<br />
Die 100-prozentige Tochtergesellschaft der Eschborner<br />
Techem AG ist bereits seit 40 Jahren in<br />
der Wohnungswirtschaft tätig und bedient mit<br />
ihrer Softwarelösung einen Kundenstamm von<br />
rund 300 Unternehmen.<br />
In Zukunft soll die Zusammenarbeit zwischen der<br />
Tochter und dem Mutterkonzern intensiviert werden.<br />
Den bisherigen Wodis-Kunden sollen dann<br />
auch Leistungen des Techem-Rechenzentrums<br />
sowie deren Know-how im Bereich Messdienste<br />
und Betriebskostenabrechnung zur Verfügung stehen,<br />
so Techem-Vorstand Stefan Pattberg.
Mietvertragsrecht<br />
Anforderungen<br />
an eine Mieterhöhung<br />
Eine Mieterhöhungserklärung in Textform muss<br />
die Person des Erklärenden nennen. Ein unleserlicher<br />
Schriftzug lässt keinen Namen erkennen.<br />
Auch die Schriftform ist nicht beachtet, wenn die<br />
Identität des Ausstellers der Erklärung nicht erkennbar<br />
ist.<br />
Eine einverständliche Mieterhöhung aufgrund von<br />
Modernisierung ist auf die Kappungsgrenze bei<br />
einer späteren Mieterhöhung anzurechnen (LG<br />
Berlin, Urteil vom 11.08.<strong>2003</strong>, Az. 62 S <strong>12</strong>6/03,<br />
Wohnungswirtschaft- und Mietrecht <strong>2003</strong>, S. 568).<br />
Baurecht<br />
Mangel des Architektenwerks<br />
bei Überschreiten der Kostenobergrenze<br />
Die Planung des Architekten ist mangelhaft,<br />
wenn eine mit dem Besteller vereinbarte Obergrenze<br />
für die Baukosten überschritten wird.<br />
Eine Toleranz kommt nur in Betracht, wenn sich<br />
im Vertrag hierfür Anhaltspunkte finden (BGH,<br />
Urteil vom 13.02.<strong>2003</strong>, Az. VII ZR 395/<strong>01</strong>, Monats-<br />
Wohnungseigentumsrecht<br />
Beschluss über Wirtschaftsplan<br />
Die Verpflichtung eines Wohnungseigentümers,<br />
einen Vorschuss auf seinen Anteil an den Kosten<br />
des gemeinschaftlichen Eigentums und an den<br />
Kosten der Verwaltung zu tragen, entsteht nicht<br />
kraft Gesetzes, sondern nur durch den Beschluss<br />
der Wohnungseigentümer über den Gesamtwirtschaftsplan<br />
und die Einzelwirtschaftspläne.<br />
Auf den Wirtschaftsplan für ein bestimmtes<br />
Kalenderjahr können Zahlungsansprüche<br />
Mietvertragsrecht<br />
Modernisierung<br />
durch Balkonanbau<br />
Recht<br />
Der Anbau und der Einbau eines Balkons und<br />
damit auch von Balkontüren ist eine duldungspflichtige<br />
Modernisierungsmaßnahme an der<br />
Wohnung (LG Wiesbaden, Beschluss vom<br />
23.10.2002, Az. 2 S 50/02, Wohnungswirtschaftund<br />
Mietrecht <strong>2003</strong>, S. 564).<br />
Das Gericht hat in seiner Urteilsbegründung u. a.<br />
darauf hingewiesen, dass die mit dem Einbau des<br />
Balkons verbundene Mietzinserhöhung für den<br />
Mieter angesichts der Wohnwertverbesserung<br />
auch keine unzumutbare Härte darstellt.<br />
schrift für Deutsches Recht <strong>2003</strong>, Seite 738).<br />
Die in einem Bauantrag genannte Bausumme<br />
wird nicht allein dadurch als Obergrenze für die<br />
Baukosten vereinbart, dass der Architekt den Antrag<br />
dem Bauherrn vorlegt, dieser ihn unterzeichnet<br />
und an die Baubehörde weiterleitet.<br />
grundsätzlich nur für dieses Jahr gegründet<br />
werden. Der Mehrheitsbeschluss der Wohnungseigentümer<br />
über die Fortgeltung des<br />
Wirtschaftsplans bis zur Beschlussfassung<br />
über den nächsten Wirtschaftsplan übersteigt<br />
nicht die Beschlusskompetenz der Wohnungseigentümer<br />
(Bayrisches Oberstes Landesgericht,<br />
Beschluss vom <strong>12</strong>.<strong>12</strong>.2002, Az. 2Z BR<br />
117/02, Wohnungswirtschaft und Mietrecht<br />
<strong>2003</strong>, Seite 293).<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
33<br />
RECHT
RECHT<br />
34<br />
Recht<br />
Mietvertragsrecht<br />
Aufnahme des Lebensgefährten<br />
in die Mietwohnung<br />
Der BGH hat mit Urteil vom 05.11.<strong>2003</strong>, Az. VIII<br />
ZR 371/02, www.bundesgerichtshof.de, entschieden,<br />
dass der Mieter einer Wohnung der<br />
Erlaubnis des Vermieters bedarf, wenn er seinen<br />
Lebensgefährten in die Wohnung aufnehmen<br />
will.<br />
In seiner Begründung hat das Gericht ausgeführt,<br />
dass auch der Lebensgefährte des Mieters als<br />
Mietvertragsrecht<br />
„Betreutes Wohnen“:<br />
Keine isolierte Kündigung des Betreuungsvertrages<br />
Der BGH hat im Rahmen eines Beschlusses über<br />
den Antrag auf Prozesskostenhilfe entschieden,<br />
dass zwar die Frage, ob bei dem sogenannten<br />
„Betreuten Wohnen“ die Miete der Wohnung mit<br />
den in dem Mietvertrag vereinbarten Betreuungsleistungen<br />
eine untrennbare Einheit bildet, noch<br />
nicht höchstrichterlich beantwortet worden ist.<br />
Dass die in dem Mietvertrag zugleich vorgesehene<br />
Betreuung des Mieters in einer Wohnanlage,<br />
deren Errichtung zu diesen Zwecken mit öffentlichen<br />
Mitteln gefördert worden ist, mit der Bereitstellung<br />
der Wohnung untrennbar verbunden ist,<br />
liege jedoch auf der Hand.<br />
Gesellschaftsrecht<br />
Anmeldung zum Handelsregister<br />
bei Ausscheiden eines Geschäftsführers<br />
Das Bayrische Oberste Landesgericht hat mit Beschluss<br />
vom 17.09.<strong>2003</strong>, Az. 3Z BR 183/03, Betriebs-Berater<br />
<strong>2003</strong>, S. 2366, entschieden, dass<br />
die Anmeldung des Ausscheidens eines GmbH-<br />
Geschäftsführers zum Handelsregister von Geschäftsführern<br />
der Betroffenen in vertretungsbe-<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
„Dritter“ im Sinne des § 540 Abs. 1 Satz 1 BGB anzusehen<br />
ist. Nach der Entscheidung des Gerichts<br />
reicht aber der Wunsch des Mieters, eine nichteheliche<br />
Lebensgemeinschaft zu begründen oder<br />
fortzusetzen, in aller Regel aus, um ein berechtigtes<br />
Interesse an der Aufnahme des Dritten in die<br />
Wohnung darzulegen. Deshalb muss der Vermieter<br />
im Regelfall die Erlaubnis zur Aufnahme des<br />
Lebensgefährten in die Wohnung erteilen.<br />
Der Mieter könne daher nicht lediglich den „Vertragsteil“<br />
Betreuungsleistungen kündigen, sich<br />
die Nutzung der preisgünstigen Wohnung aber<br />
erhalten (Beschluss vom 16.09.<strong>2003</strong>, Az. VIII ZR<br />
187/03, www.bundesgerichtshof.de, Wohnungswirtschaft-<br />
und Mietrecht <strong>2003</strong>, S. 573).<br />
Vergl. auch VerbandsInfo 9/2002, S. 31, „Betreutes<br />
Wohnen: Neue Entscheidungen zur Koppelung<br />
von Miet- und Betreuungsverträgen“ sowie<br />
VerbandsInfo 9/20<strong>01</strong>, S. 39, „Betreutes Wohnen,<br />
Koppelung von Miet- und Betreuungsverträgen<br />
zivilrechtlich zulässig?“.<br />
rechtigter Zahl abgegeben werden muss.<br />
Besteht zum Zeitpunkt der Abgabe der Erklärung<br />
noch Gesamtvertretung, reicht die Unterzeichnung<br />
der Anmeldung durch den späteren Alleingeschäftsführer<br />
nicht aus.
Sonstiges<br />
Zulässigkeit wirtschaftlicher<br />
Betätigung der Gemeinden<br />
Das OVG des Landes NRW hatte einen Fall im<br />
Verfahren des einstweiligen Rechtschutzes zu<br />
entscheiden. Antragsteller waren ein Vermieter<br />
und sein Mieter, der ein Fitness-Studio betreibt.<br />
Die Stadt als Alleingesellschafterin einer Gesellschaft,<br />
die ein Parkhaus betreibt, sollte darauf<br />
einwirken, dass die mit ihrer Zustimmung und<br />
Unterstützung erfolgte Vermietung eines neu errichteten<br />
Fitness-Studios auf dem Parkhaus unterlassen<br />
wird. Mit Beschluss vom 13.08.<strong>2003</strong>,<br />
Az. 15 B 1137/03, hat das Gericht den Antrag als<br />
unbegründet abgelehnt.<br />
Zur Begründung hat das Gericht u. a. ausgeführt,<br />
dass der Betrieb des Parkhauses als eine zulässige<br />
wirtschaftliche Beteiligung i. S. des § 107 Abs.<br />
1 GO NW anzusehen und die Vermietung von<br />
Räumlichkeiten auf dem Parkhaus an die Betreiberin<br />
des Fitness-Studios ein zulässiges Nebengeschäft<br />
zur Parkraumbereitstellung ist. Die Stadt<br />
verfolge mit dem Nebengeschäft das Ziel, die<br />
Der BGH hat mit Urteil vom 19.09.<strong>2003</strong>, Az. V ZR<br />
319/<strong>01</strong>, www.bundesgerichtshof.de, entschieden,<br />
dass derjenige, der fremde Programmangebote<br />
in seinem Netz nicht erhalten will, bei deren<br />
Verbindung mit anderen Netzen selbst entsprechende<br />
Filter versehen muß. Wer aber fremde<br />
Netze für die Vermarktung seines Programmangebots<br />
nutzen will, muß die Zustimmung der Betreiber<br />
dieser Netze einholen, die dafür auch ein<br />
Entgelt verlangen dürfen.<br />
Der BGH hatte sich mit der Klage eines Kabelnetzbetreibers<br />
gegen einen Anbieter eines kabelgestütztenHochgeschwindigkeits-Internetzugangs<br />
zu befassen.<br />
Die Klägerin hatte aufgrund eines Vertrages mit<br />
dem Grundstückseigentümer in einer Wohnanlage<br />
ein Kabelnetz angelegt, das den Mietern in<br />
Recht<br />
Ausnutzung des Parkhauses vornehmlich in den<br />
Nachmittags- und Abendstunden dadurch zu verbessern,<br />
dass ein Unternehmen als Vertragspartner<br />
gewählt wurde, deren Kunden in dieser Zeit<br />
vornehmlich Parkraum nachfragen.<br />
Aufgrund dieser Verklammerung von Parkraumbereitstellung<br />
und der mit der Vermietung genannten<br />
Zielsetzung verbiete es sich, die Vermietung in einer<br />
isolierten Betrachtung am Maßstab des § 107 Abs. 1<br />
Satz 3 GO NW zu messen. Nach dieser Vorschrift ist<br />
als wirtschaftliche Betätigung der Betrieb von Unternehmen<br />
zu verstehen, die als Hersteller, Anbieter<br />
oder Verteiler von Gütern oder Dienstleistungen am<br />
Markt tätig werden, sofern die Leistung ihrer Art<br />
nach auch von einem Privaten mit der Absicht der<br />
Gewinnerzielung erbracht werden können.<br />
Das Urteil kann unter der KB Nr. 83/<strong>2003</strong> beim <strong>VdW</strong><br />
<strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> (Tel. 02 11/1 69 98-40, Herr Stoye,<br />
E-Mail w.stoye@vdw-rw.de) angefordert werden.<br />
Sonstiges<br />
Entgelt für Internetangebot in privatem Kabelnetz<br />
dieser Wohnanlage den antennenlosen Empfang<br />
von Fernsehprogrammen und anderen digitalen<br />
Diensten ermöglicht. Das Programmangebot<br />
bezog die Klägerin aus einem von der<br />
Deutschen Telekom AG errichteten Kabelnetz,<br />
mit deren Netz sie ihr Kabelnetz verbunden hat.<br />
Das Programmangebot der Beklagten wurde auf<br />
vertraglicher Grundlage in das von der Deutschen<br />
Telekom AG errichtete Kabelnetz eingespeist<br />
und war, da die Klägerin keine Filter eingebaut<br />
hatte, in vollem Umfang auch in dessen<br />
Netz verfügbar.<br />
Das machte sich die Beklagte zu Nutze, indem sie<br />
Kunden der Klägerin gegen den Abschluss eines<br />
Nutzungsvertrages die zur Nutzung ihres Internetzugangs<br />
erforderlichen Modems zur Verfügung<br />
stellte. Die Klägerin wollte dies nur hinnehmen,<br />
wenn die Beklagte ihr dafür ein Entgelt zahlt.<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
35<br />
RECHT
STEUERN<br />
36<br />
Steuern<br />
Umsatzsteuer<br />
Vermietung von<br />
Gebäuden zur Unterbringung<br />
von Senioren<br />
Für die Beurteilung, ob und in welchem Umfang<br />
Betreiber von Seniorenheimen auf die Steuerfreiheit<br />
ihrer Vermietungsumsätze nach § 9 Abs. 1<br />
UStG verzichten können, ist es erforderlich, die<br />
Art des zugrunde liegenden Vertrages festzustellen.<br />
Die Abgrenzung ist eine Tatsachenfeststellung,<br />
bei der auf den jeweiligen „Endnutzer“ abzustellen<br />
ist. Dabei kommt es weder auf die Bezeichnung<br />
des Vertrages noch auf die Eingruppierung<br />
der Bewohner im Rahmen der Pflegeversicherung<br />
an.<br />
Altenheimverträge sind nach der Rechtsprechung<br />
des BFH in ihrem Kern Wohnungsmietverträge,<br />
wenn die Wohnungsüberlassung im Vordergrund<br />
steht (vgl. BFH-Urt. v. 21.04.1993 – XI R<br />
55/90, BStBl 1994 II S. 266 und Abschn. 80 Abs.<br />
2 UStR). Die Überlassung von Wohnräumen und<br />
anderen Räumen ist daher unabhängig von den<br />
Voraussetzungen des § 4 Nr. 16 Buchst. d UStG<br />
nach § 4 Nr. <strong>12</strong> Buchst. a UStG steuerfrei. Da in<br />
der Regel in den einheitlichen Heimverträgen<br />
mehrere andere Leistungselemente enthalten<br />
sind, kann es sich auch um gemischte Verträge<br />
handeln, bei denen das Entgelt auf die steuerfreie<br />
Grundstücksvermietung und die steuerpflichtigen<br />
Leistungen – erforderlichenfalls durch Schätzung<br />
– aufzugliedern ist.<br />
Ein einheitlicher, unteilbarer Vertrag besonderer<br />
Art, bei dem die Gebrauchsüberlassung des<br />
Grundstücks gegenüber anderen wesentlichen<br />
Leistungen zurücktritt, liegt dagegen vor, wenn<br />
das Schwergewicht auf den Betreuungsleistungen<br />
liegt und die Betreiber des Heims gegenüber<br />
den pflegebedürftigen Heiminsassen umfassende<br />
medizinische und pflegerische Versorgung erbringen<br />
(wie z. B. in einem Sanatorium oder Kurheim).<br />
Für diese Umsätze kann eine Steuerbefreiung<br />
nach § 4 Nr. 16 Buchst. d UStG in Frage kommen.<br />
Die Steuerbefreiung nach § 4 Nr. <strong>12</strong> Buchst.<br />
a UStG scheidet aber aus. Die OFD Hannover hat<br />
mit Verfügung v. 07.07.<strong>2003</strong> – S 7198 – 27 – StO<br />
353, S 7198 – 33 – StH 445 ein vereinfachtes Prüfschema<br />
veröffentlicht.<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
Einkommensteuer<br />
Neues zu<br />
Warengutscheinen<br />
Im VerbandsInfo 6/<strong>2003</strong> wurde darüber informiert,<br />
dass Warengutscheine (z. B. Benzingutscheine)<br />
nur dann lohnsteuerfrei behandelt werden können,<br />
wenn eine genaue Bezeichnung der Ware<br />
bzw. der Dienstleistung und der konkreten Menge<br />
erfolgt. Die OFD Hamburg ist in diesem Zusammenhang<br />
gefragt worden, ob die vorgenannten<br />
Angaben auch für Warengutscheine im Sinne einer<br />
Aufmerksamkeit gem. R 73 LStR gelten.<br />
Nach der OFD Hamburg (Erlass vom 03.07.<strong>2003</strong> –<br />
52 – S 2363 – 002/03) ist Voraussetzung sowohl für<br />
die Anwendung des § 8 Abs. 2 Satz 9 EStG (Rabattfreibetrag)<br />
wie auch des R 73 LStR, dass dem Arbeitnehmer<br />
Sachleistungen zugewendet werden.<br />
Dass in den erstgenannten Fällen grundsätzlich<br />
steuerbarer Arbeitslohn vorliegt, der nur im Rahmen<br />
der Freigrenze steuerfrei bleibt, während im<br />
zweiten Fall überhaupt kein Arbeitslohn vorliegt,<br />
ist für die Beurteilung nicht wesentlich. Die Anforderung,<br />
dass ein Sachwert nicht vorliegt, wenn ein<br />
Gutschein nicht die konkrete Bezeichnung der<br />
Ware bzw. Dienstleistung oder einen anzurechnenden<br />
oder Höchstbetrag enthält, ist auch in den Fällen<br />
des R 73 LStR analog anzuwenden.<br />
Abgabenordnung<br />
Dreitagesfrist<br />
neu gefasst<br />
Durch eine Entscheidung des Bundesfinanzhofs<br />
ergibt sich eine Änderung der Rechtsprechung<br />
zur Berechnung der Dreitagesfrist nach § <strong>12</strong>2<br />
Abs. 2 Nr. 1 AO.<br />
Bei Absendung einer Einspruchsentscheidung am<br />
Donnerstag endet die Dreitagesfrist gem. § 108 Abs.<br />
2 AO nicht bereits am darauffolgenden Sonntag,<br />
sondern gem. § 108 Abs. 2 AO erst am Montag.<br />
Damit wurde der Vorlagebeschluss des Großen Senats<br />
wegen inzwischen einheitlicher Rechtsauffassung<br />
aller beteiligten BFH-Senate aufgehoben (BFH-<br />
Beschluss vom 23.09.<strong>2003</strong> IX R 68/98).
Einkommensteuer<br />
Neues Schreiben des BMF<br />
zu Gewährleistungsrückstellungen<br />
Mit Datum vom 20.08.<strong>2003</strong> ist ein BMF-Schreiben<br />
zu Gewährleistungsrückstellungen in der<br />
Bauwirtschaft – Ermittlung der Pauschalrückstellungen<br />
– ergangen, das unter der KB-Nr. 84/<strong>2003</strong><br />
beim <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> (Telefon: 02 11/<br />
1 69 98-40, Herr Stoye, E-Mail: w.stoye@vdwrw.de)<br />
angefordert werden kann.<br />
In einem früheren BMF-Schreiben vom<br />
29.10.20<strong>01</strong> war ausführlich zur Frage der Bildung<br />
von pauschalen Gewährleistungsrückstellungen<br />
in der Steuerbilanz Stellung genommen worden.<br />
Danach sind neben den dort genannten Voraussetzungen<br />
für Pauschalrückstellungen insbesondere<br />
die in der Bauwirtschaft unterschiedlichen<br />
Gewährleistungszeiträume und Risiken bei Bauvorhaben<br />
zu beachten. Die pauschale Rückstellungsbildung<br />
kann danach nicht auf einen von<br />
vornherein abstrakt festgelegten Prozentsatz der<br />
Das Hessische Finanzgericht hat mit Urteil vom<br />
28.04.<strong>2003</strong> (Revision eingelegt) entschieden, dass<br />
bei einem Verzicht einer Vertragspartei gegen<br />
Zahlung eines zwischen den Parteien ausgehandelten<br />
Entschädigungsbetrages auf die weitere<br />
Vertragsdurchführung dies grundsätzlich nicht zu<br />
einem steuerbaren Leistungsaustausch führt.<br />
Eine Zahlung/Aufwendung ist nach der Rechtsprechung<br />
des EuGH wie des BFH grundsätzlich<br />
(nur) dann Entgelt/Gegenleistung für eine bestimmte<br />
Leistung, wenn sie „für die Leistung“<br />
bzw. „für diese Umsätze“ gewährt wird bzw. der<br />
Leistende sie hierfür erhält. Entscheidend ist,<br />
dass zwischen Leistendem und Leistungsempfänger<br />
ein Rechtsverhältnis besteht, in dessen<br />
Rahmen gegenseitige Leistungen ausgetauscht<br />
werden und zwischen der erbrachten Leistung<br />
und dem hierfür erhaltenen Gegenwert ein unmittelbarer<br />
Zusammenhang besteht. So genannte<br />
Entschädigungen oder Schadensersatzzahlun-<br />
Steuern<br />
garantiebehafteten Umsätze erfolgen. Bei der Ermittlung<br />
der Pauschalwerte für die Wahrscheinlichkeit<br />
der Inanspruchnahme aus Gewährleistungen<br />
stehen insbesondere die Gegebenheiten<br />
der speziellen Branche, die individuellen technischen<br />
und betriebswirtschaftlichen Verhältnisse<br />
und die konkreten vertraglichen Vereinbarungen<br />
(z. B. Gewährleistungszeitraum) im Vordergrund.<br />
Dabei sind immer die Umstände des jeweiligen<br />
Einzelfalls unter Berücksichtigung der vorhandenen<br />
betriebswirtschaftlichen individuellen Gegebenheiten<br />
maßgebend. Die Vorgabe einer allgemein<br />
gültigen Leitlinie für die Berechnung von<br />
Pauschalrückstellungen in der Bauwirtschaft<br />
würde dagegen aufgrund der genannten unterschiedlichen<br />
betrieblichen Verhältnisse und zivilrechtlichen<br />
Vereinbarungen zu nicht sachgerechten<br />
Ergebnissen führen und kann daher nicht befürwortet<br />
werden.<br />
Umsatzsteuer<br />
Verzicht auf Vertragsdurchführung:<br />
Keine Umsatzsteuer auf Schadensersatz<br />
gen sind danach kein Entgelt i. S. d. USt-Rechts,<br />
wenn die Zahlung nicht für eine Lieferung oder<br />
sonstige Leistung an den Zahlenden erfolgt, sondern<br />
weil der Zahlende nach Gesetz oder Vertrag<br />
für einen Schaden und seine Folgen einzustehen<br />
hat. War Grundlage der Einigung zwischen den<br />
Parteien dagegen eine unterschiedliche Beurteilung<br />
über ein zwischen den Vertragspartnern<br />
streitiges Weiterbestehen des Vertrages und zahlte<br />
der Auftraggeber einvernehmlich für einen Verzicht<br />
der einen Partei auf eine weitere Geltendmachung<br />
vertraglicher Ansprüche, also zur Bereinigung<br />
einer bestehenden Unsicherheit, so handelt<br />
es sich zumindest nach der bisherigen BFH-Rechtsprechung<br />
um ein Entgelt für eine steuerbare Verzichtsleistung<br />
der einen Vertragspartei.<br />
Im Streitfall sieht der Senat kein Entgelt für eine<br />
steuerbare Leistung. Eine vertraglich vereinbarte<br />
Entschädigung für entgangenen Gewinn entspricht<br />
wirtschaftlich der Zahlung von Schadensersatz.<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
37<br />
STEUERN
STEUERN<br />
38<br />
Steuern<br />
Einkommensteuer<br />
Neu: 75 % bei Angehörigen-Mieten<br />
Vermieter, die Wohnungen an Angehörige vermieten,<br />
konnten bisher Steuern sparen. Ab <strong>2004</strong><br />
gelten für verbilligte Mieten jedoch strengere Regeln<br />
(Bundesfinanzministerium Az. IV C 3 – S<br />
2253 – 78/03).<br />
Häufig vermieten Eltern ihre Wohnungen zu einem<br />
günstigen Preis an (studierende) Kinder. Bisher<br />
musste die Miete bei mindestens 50 % der ortsüb-<br />
Einkommensteuer<br />
Steuerfreie Aufwandsentschädigungen<br />
nach § 3 Nr. 26 EStG<br />
Zu diesem Thema hat die OFD Frankfurt eine<br />
Verfügung herausgegeben (09.07.<strong>2003</strong> – S 2245<br />
A – 2 – St II 2.02).<br />
Durch das Steuerbereinigungsgesetz 1999 wurde<br />
ab dem <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2000 die Tätigkeit der nebenberuflichen<br />
Betreuer in den Katalog der begünstigten<br />
Einkommensteuer<br />
Abbruchkosten können auch<br />
Anschaffungskosten sein<br />
Wird ein bebautes Grundstück mit der Absicht<br />
erworben, das technisch oder wirtschaftlich verbrauchte<br />
Gebäude abzureissen, entfällt der volle<br />
Anschaffungspreis auf Grund und Boden. Folge:<br />
Der Anschaffungspreis kann nicht steuerlich abgeschrieben<br />
werden. Grundsätzlich anders wird<br />
der Fall beurteilt, wenn der Abbruch des alten<br />
mit dem Bau eines neuen Gebäudes in einem<br />
engen wirtschaftlichen Zusammenhang steht.<br />
Hier werden die Abbruchkosten zu den Herstellungskosten<br />
des neuen Gebäudes gerechnet.<br />
Abweichend von diesem Grundsatz rechnete<br />
das Finanzgericht Brandenburg in einem<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
lichen Miete liegen. Dann konnten die vermietenden<br />
Eltern Werbungskosten in vollem Umfang<br />
(Verwaltung, Instandhaltung, Zinsen, Abschreibung)<br />
geltend machen. Ab <strong>2004</strong> muss der Vermieter<br />
eine Miete verlangen, die bei mindestens 75 %<br />
der Marktmiete liegt, wenn er die Werbungskosten<br />
in vollem Umfang geltend machen will. Ansonsten<br />
würde die Finanzverwaltung eine anteilige Kürzung<br />
der Werbungskosten vornehmen.<br />
Tätigkeiten aufgenommen (Übungsleiter, Ausbilder,<br />
nebenberufliche künstlerische Tätigkeit, nebenberufliche<br />
Pflege alter, kranker oder behinderter<br />
Menschen). Diese Verfügung kann unter der<br />
KB-Nr. 85/<strong>2003</strong> beim <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
(Telefon: 02 11/1 69 98-40, Herr Stoye, E-Mail:<br />
w.stoye@vdw-rw.de) angefordert werden.<br />
Streitfall die Abbruchkosten den Anschaffungskosten<br />
des Grund und Bodens zu, da der<br />
Neubau an einer anderen Stelle errichtet<br />
wurde.<br />
Denn das ursprünglich bebaute Grundstück war<br />
angeschafft worden, um eine Zufahrt zu dem angrenzenden<br />
Neubaugrundstück zu haben.<br />
Irgendwelche Wirtschaftsgüter (z. B. ein Parkplatz)<br />
sollten nicht geschaffen werden und sind<br />
auch nicht hergestellt worden (FG Brandenburg<br />
vom <strong>12</strong>.11.2002 – 3 K 192/<strong>01</strong>, Rev. (BFH: IX R<br />
1/03), EFG 7/03, S. 439.
Betriebswirtschaft<br />
Betriebsvergleich 2002: Ergebnisse im Überblick<br />
Der Betriebsvergleich 2002 wurde Anfang November<br />
<strong>2003</strong> fertig gestellt und an die teilnehmenden<br />
Unternehmen versandt. Mit 249 Teilnehmern<br />
(ca. 50 % aller Mitgliedsunternehmen) ergab sich<br />
erneut eine erfreuliche Steigerung gegenüber<br />
dem Vorjahr – ein Indiz, dass die gewählte Form<br />
mittlerweile auf breite Zustimmung stößt.<br />
Die Fortentwicklung des Betriebsvergleichs erstreckte<br />
sich in diesem Jahr insbesondere auf<br />
eine Erweiterung der erstellten Auswertungen.<br />
Allen Teilnehmern wurden neben den bekannten<br />
Auswertungen für ihr Unternehmen zusätzlich<br />
die Mittelwerte der einzelnen Kennzahlen in jeder<br />
Größenklasse und differenziert nach Rechtsform<br />
(jeweils ohne und mit den Teilnehmern des vdw<br />
Niedersachsen Bremen) sowie eine erste Auswertung<br />
nach Regionen zur Verfügung gestellt.<br />
Die zunehmende Anzahl der Teilnehmer, die Verwaltungsleistungen<br />
auf Tochterunternehmen<br />
ausgegliedert haben, führten bei der Überprüfung<br />
der Eingabedaten zu teilweise erheblichen<br />
Schwierigkeiten.<br />
Der <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> bemüht sich, im<br />
Rahmen der nächsten Erfassung diesen Konstruktionen<br />
verstärkt Rechung zu tragen und<br />
nimmt auch weiterhin gerne Anregungen, Kritik<br />
und Verbesserungsvorschläge aus Reihen der<br />
Mitgliedsunternehmen entgegen, um sie soweit<br />
wie möglich in die Fortentwicklung<br />
des Betriebsvergleichs<br />
zu integrieren.<br />
Die folgenden Einzelergebnisse<br />
beschränken<br />
sich auf die Mittelwerte<br />
der teilnehmenden Mitgliedsunternehmen<br />
des<br />
<strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
und sollen insbesondere<br />
Veränderungen im Zeitablauf<br />
kurz darstellen.<br />
Teilnehmerstruktur<br />
Die Teilnehmerstruktur<br />
2002 zeigt folgende Übersicht:<br />
Bewirtschaftete Einheiten und Bautätigkeit<br />
Das Diagramm zeigt auf der linken Achse als Säulen<br />
den Durchschnittsbestand der bewirtschafteten<br />
Einheiten und auf der rechten Achse den<br />
Durchschnitt der bewirtschafteten Einheiten.<br />
Die Säulen geben Aufschluss über die Veränderungen<br />
in der Teilnehmerstruktur. Insbesondere<br />
der Anstieg der bewirtschafteten Einheiten bei<br />
den Kapitalgesellschaften zeigt, dass im Vergleich<br />
zum Vorjahr erheblich mehr große Kapitalgesellschaften<br />
den Betriebsvergleich nutzen. Dies<br />
verdeutlicht ein Grundproblem pauschaler Aussagen<br />
des Betriebsvergleichs: Die permanenten<br />
Änderungen in der Teilnehmerstruktur erschweren<br />
den mehrjährigen Vergleich.<br />
Dies trifft jedoch<br />
nur in dieser sehr pauschalen<br />
Sicht zu. In den Individualauswertungen,<br />
die auf einer viel kleineren<br />
Verdichtungsebene arbeiten,<br />
sind mehrjährige Vergleiche<br />
erheblich aussagekräftiger.<br />
Interessant ist der Anstieg<br />
der fertig gestellten Einheiten<br />
gegenüber dem<br />
Vorjahr, und zwar unabhängig<br />
von der Rechtsform.<br />
Vielleicht eine Indiz<br />
für wieder ansteigende<br />
Bautätigkeit?<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
39<br />
BETRIEBSWIRTSCHAFT
BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
40<br />
Betriebswirtschaft<br />
Eigenkapitalquote und Gesamtkapitalrentabilität<br />
Die Säulen entsprechen der durchschnittlichen Eigenkapitalquote<br />
der Teilnehmer, die Linien stellen<br />
die Gesamtkapitalrentabilitäten (betriebswirtschaftlich<br />
und finanzwirtschaftlich) dar. Für die Genossenschaften<br />
ist ein leichter Rückgang der Eigenkapitalquote<br />
zu verzeichnen. Die Rentabilitäten<br />
haben sich für beide Rechtsformen leicht erhöht.<br />
Hausbewirtschaftung<br />
Die nachfolgenden Diagramme verdeutlichen<br />
den Verlauf der wesentlichen Erträge und Aufwendungen<br />
aus der Hausbewirtschaftung bezogen<br />
auf die jeweilige Rechtsform. Zinsaufwand<br />
und Verwaltungskosten können derzeit nicht<br />
sinnvoll in die Darstellung integriert werden, sodass<br />
eine Beschränkung auf Instandhaltungsund<br />
Betriebskosten erfolgen muss.<br />
Im Vergleich wird deutlich, dass die Kostenstruktur<br />
unabhängig von der Rechtsform einen nahe-<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
zu identischen Verlauf genommen hat. Ertragsseitig<br />
liegen die Sollmieten der Kapitalgesellschaften<br />
im Durchschnitt über 4,00 Euro,<br />
während sie bei den Genossenschaften noch darunter<br />
liegen.<br />
Verwaltungskosten<br />
Das Diagramm zeigt die Entwicklung der Verwaltungskosten<br />
je VE im Zeitablauf.<br />
Der uneinheitliche Verlauf über die verschiedenen<br />
Jahre ist wohl auf die Unterschiede in der<br />
Teilnehmerstruktur zurückzuführen. Auch „Ausreißer“<br />
in bestimmten Gruppen können diese<br />
pauschale Betrachtung verfälschen. Insgesamt<br />
lässt sich aber feststellen, dass sich die Verwaltungskosten<br />
in einer Größenordnung von rund<br />
350 Euro eingependelt haben.<br />
Zusammenfassung/Zusatzauswertungen<br />
Die Ausführungen zu den einzelnen Bereichen<br />
haben gezeigt, dass pauschale Auswertungen
des Betriebsvergleichs nur bedingt zielführend<br />
sind, da Änderungen in der Teilnehmerstruktur<br />
die Ergebnisse zum Teil erheblich beeinflussen.<br />
Wesentlich aufschlussreicher sind die Individualauswertungen<br />
auf Größenklassenebene, da nur<br />
hier wirklich verwertbare Vergleichsdaten bereitgestellt<br />
werden können.<br />
Eine Teilnahme am Betriebsvergleich ist für jedes<br />
Mitgliedsunternehmen möglich und sollte, da<br />
sich der Aufwand für die Erfassung der Daten in<br />
<strong>VdW</strong>-Tagung in Düsseldorf:<br />
Entgeltumwandlung bei<br />
kommunalen Wohnungsunternehmen<br />
Unter Mitwirkung von Jürgen Kempfle, Bavaria<br />
Treu AG München, und Uwe Kleinholz, WRW<br />
Wohnungswirtschaftliche Treuhand <strong>Rheinland</strong><br />
<strong>Westfalen</strong> GmbH Düsseldorf, erörterten bei einer<br />
Tagung des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> Vertreter<br />
kommunaler Wohnungsunternehmen die Auswirkungen<br />
der Abschaffung der Gesamtversorgung<br />
zum <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2002 und den Rechtsanspruch<br />
auf Entgeltumwandlung (arbeitnehmerfinanzierte<br />
Betriebsrente).<br />
Das System der zusätzlichen Altersversorgung im<br />
öffentlichen Dienst ist umgestellt worden. Bislang<br />
galt, dass die gesetzliche Rente durch die<br />
Zusatzrente aufgestockt wird und zwar auf bis zu<br />
91,75 Prozent des letzten Nettogehalts. Dieses<br />
System ist durch ein Betriebsrentensystem, wie<br />
es auch in der Wirtschaft angewandt wird, abgelöst<br />
worden.<br />
Im Rahmen der Umstellung von der Gesamtversorgung<br />
auf die Betriebsrente sind alle Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer, deren Arbeitgeber<br />
Mitglied der ZVK/VBL sind, über ihren Besitzstand<br />
bei der Umstellung informiert worden.<br />
Diese sogenannte „Startgutschrift“ bei der Umstellung<br />
wird in sogenannten „Versorgungspunkten“<br />
ausgedrückt. Bei deren Berechnung wurde<br />
jedoch die Halbanrechnung nicht berücksichtigt,<br />
so dass empfohlen wird, Widerspruch einzulegen.<br />
Betriebswirtschaft<br />
einem vertretbaren Rahmen bewegt, auch angestrebt<br />
werden.<br />
Bei Interesse der teilnehmenden Unternehmen<br />
an zusätzlichen Auswertungen steht der Referent<br />
für Betriebswirtschaft Hans-Joachim Palm (Tel.<br />
02 11/1 69 98-36, E-Mail: a.palm@vdw-rw.de) als<br />
Ansprechpartner zur Verfügung.<br />
Die Erstellung der Zusatzauswertungen ist allerdings<br />
kostenpflichtig und wird nach Zeitaufwand<br />
mit 90,- Euro/Std. berechnet.<br />
Bei der Schließung der Versorgungslücke zwischen<br />
gesetzlicher Rentenversicherung, betrieblicher<br />
Zusatzversicherung und privater Vorsorge<br />
vom heutigen auf das zukünftige Niveau setzt die<br />
betriebliche Altersversorgung durch Entgeltumwandlung<br />
an.<br />
Danach ist rückwirkend ab 1. Januar dieses Jahres<br />
die Möglichkeit eröffnet, dass auch Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter im kommunalen öffentlichen<br />
Dienst bis zu vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze<br />
– dass heißt im Jahr <strong>2003</strong> bis zu<br />
2.448 Euro – durch Entgeltumwandlung in Ansprüche<br />
aus einer betrieblichen Altersversorgung<br />
umwandeln können.<br />
Durchführungswege sind die Pensionskasse, der<br />
Pensionsfonds, die Unterstützungskasse, direkte<br />
Zusagen und die Direktversicherung. Auf einen<br />
wichtigen Punkt wurde aufmerksam gemacht:<br />
Wenn die Entgeltumwandlung bei der ZVK/VBL<br />
erfolgt und der Arbeinehmer daraus von der<br />
ZVK/VBL später eine Betriebsrente erhält, dann<br />
müssen auf diese Betriebsrente u. a. künftig<br />
Krankenkassenbeiträge gezahlt werden. Die Meldung<br />
an die Krankenkasse hat durch den Arbeitgeber<br />
zu erfolgen.<br />
Weitere Informationen im Internet unter<br />
www.rente21.info<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
41<br />
BETRIEBSWIRTSCHAFT
BILDUNG UND BERUF<br />
42<br />
Bildung und Beruf<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
Fort- und Weiterbildung<br />
Europäisches Bildungszentrum<br />
<strong>12</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Bochum Der optimale Erstkontakt mit dem Interessenten:<br />
<strong>VdW</strong> südwest<br />
Verband der Südwestdeutschen<br />
Wohnungswirtschaft e. V.<br />
Telefonkontakt – Körpersprache – Praxisbeispiele Dipl.-Ing. Astrid Horvath<br />
21./22.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Hannover Grundlagen des Zivilrechts für Vermieter und Verwalter Ulf P. Börstinghaus<br />
22.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Düsseldorf Aktuelle Lohnsteuerfragen Dipl.-Fw. Michael Blenkers<br />
26.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Bochum Erstmals „Vorgesetzter“ –<br />
von der Fach- zur Führungskraft Dipl.-Ing. Astrid Horvath<br />
27.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Bochum Solare Sanierung von Marc-O. Thiem<br />
Mehrfamilienhäusern Volker Ries<br />
27.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Hannover Energie-Einsparverordnung – EnEV 2002<br />
Planen und Bauen mit der Energieeinsparverordnung<br />
bei Neubau und Sanierung Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolf<br />
28.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Hannover Interne Revision als Bestandteil Heiko Günther<br />
des IKS Christian Petersohn<br />
28.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Bochum ... und der Esel das bis Du! – Margit Kobold<br />
Mobbing unter Mietern Angelika Eppner<br />
03.02.<strong>2004</strong> Hannover Gesünder wohnen – Lüftung mit Wärmerückgewinnung<br />
(Fachtagung mit Ausstellung) Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff<br />
03.02.<strong>2004</strong> Hannover Grundwissen für Betriebsräte –<br />
Betriebsverfassungsgesetz RA Frank Thomsen<br />
03.02.<strong>2004</strong> Bochum Instandhaltung und Modernisierung zur Sicherung Dipl.-Ing. Architekt<br />
der nachhaltigen Vermietbarkeit Karl Herbert Günter<br />
04.02.<strong>2004</strong> Bochum IT Vertragsrecht RA Rainer Ihd<br />
im Wandel RA Fabian Laucken<br />
05.02.<strong>2004</strong> Bochum Wie altengerecht ist der Bestand?<br />
Grundrisse – Barrierefreiheit – Wohnungsanpassung Dr. Renate Narten<br />
05.02.<strong>2004</strong> Bochum Das Thema Entwicklungshilfe als Marketinginstrument –<br />
Unternehmensbezogene Öffentlichkeitsarbeit in Koope- Klaus Bangemann<br />
ration mit der DESWOS Frank Menzel<br />
10.02.<strong>2004</strong> Bochum Der Weg zum neuen Mieter – Dipl.-Päd./Dipl.-Bw.<br />
Das Vermietungsgespräch erfolgreich gestalten Helmut Schibilsky<br />
10.02.<strong>2004</strong> Bochum Bauschadenspraxis: Schäden an Gebäuden durch Prof. Dr.-Ing.<br />
Formänderungen – Rissbildungen und ihre Folgen Wolf-Hagen Pohl<br />
10.02.<strong>2004</strong> Budenheim Maßnahmen zur Integration Margit Kobold<br />
ausländischer Mitbürger Angelika Eppner<br />
10.02.<strong>2004</strong> Hannover Facility Management in der Wohnungswirtschaft –<br />
Schlagwort oder Chance Thomas Klapproth
11.02.<strong>2004</strong> Bochum Zur Aufgabenverteilung und zur Kompetenzabgrenzung<br />
zwischen Aufsichtsrat / Vorstand und Mitglieder- /<br />
Bildung und Beruf<br />
Vertreterversammlung einer Genossenschaft Prof. Dr. Jürgen Keßler<br />
11.02.<strong>2004</strong> Hannover Lohnsteuer <strong>2004</strong> Dipl.-Fw. Michael Blenkers<br />
11.02.<strong>2004</strong> Budenheim Aufbau und Inhalt des Kontenrahmens in der<br />
Grundstücks- und Wohnungswirtschaft Dipl.-Bw. Heinz Buschkühler<br />
<strong>12</strong>.02.<strong>2004</strong> Düsseldorf Haftungsrisiken für Vorstände und Geschäftsführer von<br />
Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften Prof. Dr. Jürgen Keßler<br />
<strong>12</strong>.02.<strong>2004</strong> Hannover Richtiger Umgang mit Beschwerden für Hauswarte<br />
und Kundenbetreuer Stefan Stanjek<br />
<strong>12</strong>.02.<strong>2004</strong> Bochum Kundenbindung durch wohn-<br />
begleitende Dienstleistungen Prof. Dr. Volker Eichener<br />
<strong>12</strong>.02.<strong>2004</strong> Bochum Erfolgreiche Haus- und Quartiersversammlungen:<br />
Planung, Organisation und Durchführung Hans-J. Schaper<br />
<strong>12</strong>.02.<strong>2004</strong> Wiesbaden Regulierung von Versicherungsschäden<br />
in Wohnungsunternehmen Carlo Geifenberg<br />
17.02.<strong>2004</strong> Düsseldorf Darstellung von Modinst-Maßnahmen im<br />
Rechnungswesen – Abgrenzung Herstellungskosten<br />
und Erhaltungsaufwand Kerstin Bonk<br />
17.02.<strong>2004</strong> Wiesbaden Strategisches Betriebskostenmanagement Peter H. Richter<br />
17.02.<strong>2004</strong> Hannover Grundlagen der Immobilienbewertung Oswin Nikolaus<br />
18.02.<strong>2004</strong> Wiesbaden Soziales Management –<br />
Bausteine zu mehr Wohnqualität Norman Diehl<br />
19.02.<strong>2004</strong> Hannover Grundlagen der Aufsichtsratstätigkeit für<br />
neue Aufsichtsräte Prof. Dr. Jürgen Kessler<br />
19.02.<strong>2004</strong> Bochum Hausmeistertraining: Umgang mit Beschwerden Stefan Stanjek<br />
19.02.<strong>2004</strong> Kronberg Feuchtigkeitsschäden im Wohnungsbau – Dipl.-Ing. Architekt<br />
Vorbeugende Maßnahmen Karl Heinz Günter<br />
24.02.<strong>2004</strong> Hannover Wie kann ich meine älteren Bewohner als Mieter halten? Anette Brümmer<br />
23.02.<strong>2004</strong> Hannover Das Ziel: mehr vermieten –<br />
Wohnungsanpassung und Wohnberatung in der Praxis Katrin Hodler<br />
Vermietungsgespräche professionell führen Dipl.-Ing. Astrid Horvath<br />
23.02.<strong>2004</strong> Hannover Rhetorik: Frei reden – aber wie? Brita Floegel<br />
25.02.<strong>2004</strong> Hannover Mietminderung durch Mieter Erhard Abitz<br />
26.02.<strong>2004</strong> Bochum Aufbau eines Dienstleistungsangebotes<br />
für ältere Mieter/innen Prof. Dr. Volker Eichener<br />
26.02.<strong>2004</strong> Hannover Borschtsch, Köfte oder Sauerkraut –<br />
Wieviel „multikulti“ ist verträglich?<br />
Soziales Bestandsmanagement für ausländische Mieter Hans-J. Schaper<br />
26.02.<strong>2004</strong> Düsseldorf Grundlagen der Betriebskostenabrechnung Volker J. Ziaja<br />
Für Fragen zu Veranstaltungen stehen zur Verfügung:<br />
� in Bochum Claudia Bovenschulte Telefon 02 34 / 94 47-5 10<br />
� in Düsseldorf Dr. Gerhard Jeschke Telefon 02 11 / 1 69 98-25<br />
� in Hannover Karsten Dürkop Telefon 05 11 / <strong>12</strong> 65-1 26<br />
� in Frankfurt Sabine Oefner Telefon 0 69 / 97 06 51 28<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
43<br />
BILDUNG UND BERUF
BILDUNG UND BERUF<br />
44<br />
Bildung und Beruf<br />
Europäisches Bildungszentrum (EBZ):<br />
10. Studienjahrgang der FWI gestartet<br />
An der 1992 gegründeten FWI Führungsakademie<br />
der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />
im Europäischen Bildungszentrum (EBZ)<br />
in Bochum haben zum mittlerweile zehnten Mal<br />
20 Studierende ihr Studium aufgenommen.<br />
Sie erwerben nach zwei Semestern den Abschluss<br />
zum Immobilien-Ökonom GdW, nach<br />
weiteren zwei Semestern den Abschluss zum/r<br />
„Diplomierten Wohnungs- und Immobilienwirt/in<br />
FWI“ und nach weiteren zwei Semestern<br />
den Fachhochschulabschluss zum Bachelor<br />
in Immobilienmanagement und Facility<br />
Management.<br />
Angebot für Auszubildende:<br />
Genossenschaft lernen!<br />
Unter diesem Titel bietet das Europäische Bildungszentrum<br />
(EBZ) in Bochum eine neue Fortbildungsveranstaltung<br />
für junge Mitarbeiter/<br />
innen von Wohnungsgenossenschaften an. Im<br />
Zentrum der dreitägigen Seminare steht die<br />
Frage, was Genossenschaften eigentlich besonders<br />
ausmacht und wie sie dieses Potential nutzen<br />
können, um sich auch bei sinkender Nachfrage<br />
am Mietwohnungsmarkt erfolgreich positionieren<br />
zu können.<br />
Die Teilnehmer/innen sollen sich (in Kleingruppen)<br />
aktiv mit ihrem eigenen Verständnis,<br />
aber auch mit dem Fremdbild von Genossenschaften<br />
auseinandersetzen und ein mögliches<br />
Leitbild für die zukünftige Entwicklung entwerfen.<br />
Den nötigen Input liefern Referent/innen<br />
aus verschiedenen Wohnungsgenossenschaften,<br />
vom GdW, dem Institut für Genossenschaftswesen<br />
in Münster, der Ruhr-Universität<br />
Bochum und dem InWIS.<br />
Der erste Termin für das neue Fortbildungsangebot<br />
ist der 28.-31. Januar <strong>2004</strong>. Programm und<br />
Anmeldungsformular sind im Internet unter<br />
www.e-b-z.de (Rubrik „Aktuelles“) zu finden. Für<br />
Fragen zum Inhalt steht Melanie Kloth vom InWIS<br />
(Melanie.Kloth@inwis.de) zur Verfügung.<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
Im Rahmen des berufsbegleitenden Studiums<br />
werden Schlüsselqualifikationen in allen Bereichen<br />
der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />
vermittelt, die die Vorraussetzung schaffen,<br />
Führungspositionen in der gesamten Branche<br />
übernehmen zu können.<br />
Gleichzeit erhielten 35 diplomierte Wohnungsund<br />
Immobilenwirtinnen und -wirte früherer<br />
Studienjahrgänge ihr Zeugnis, ebenso wie sechs<br />
Absolventen des Fortbildungsstudienganges<br />
„Immobilien-Ökonom“ und neun Absolventen<br />
des staatlich anerkannten Bachelor in Immobilienmanagement<br />
und Facility Management.<br />
Ausbildungsbetriebe:<br />
<strong>VdW</strong>-Mitgliedsunternehmen<br />
deutlich über Durchschnitt<br />
in West-Deutschland
Aus den Gremien<br />
Arbeitskreis „WohnLeben für ältere Menschen“:<br />
Wohnbedürfnisse älterer Menschen diskutiert<br />
Der im Sommer gegründete Arbeitskreis „Wohn-<br />
Leben für ältere Menschen“ besichtigte in seiner<br />
zweiten Sitzung am 20. November <strong>2003</strong> das<br />
„Wohndorf Laar“ in Duisburg.<br />
„Gastgeber“ Bernhard Brandhorst stellte<br />
zunächst das Projekt der GEWOGE Duisburg-<br />
Ruhrort eG vor und beantwortete beim anschließenden<br />
Rundgang durch die Wohnanlage<br />
die vielen Fragen der AK-Mitglieder (Fotos siehe<br />
Titelseite).<br />
Ministerialdirigent Dr. Hans-Dieter Krupinski, Ministerium<br />
für Städtebau und Wohnen, Kultur und<br />
Sport des Landes NRW, informierte anschließend<br />
aktuell über erste Konzepte zu einem ergänzenden<br />
Förderangebot in Bestand und Neubau, mit<br />
dem das Ministerium speziell auf die Wohnbedürfnisse<br />
älterer und pflegebedürftiger Menschen<br />
eingehen will.<br />
Im Anschluss daran diskutierte der Arbeitskreis<br />
über einen Fragenkatalog zum Thema „Wohnen im<br />
Alter“, den der <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> von der<br />
vom NRW-Landtag eingerichteten Enquêtekommission<br />
„Situation und Zukunft der Pflege in NRW“<br />
mit der Bitte um Stellungnahme erhalten hatte.<br />
Danach berichteten Teilnehmer der gemeinsam mit<br />
dem Ausschuss Technik im September durchgeführten<br />
Fachexkursion in die Niederlande (Verbands-<br />
Info 10/03 und 11/03) über die besichtigten Seniorenwohnprojekte<br />
in Enschede und Amsterdam.<br />
Es folgte eine Diskussion über verschiedene unternehmerische<br />
Ansätze, die spezifischen Wohnbedürfnisse<br />
älterer Mieter zu erfahren und die<br />
quantitative wie qualitative Nachfrage dieser<br />
immer bedeutsamer werdenden Zielgruppe<br />
somit besser zu fassen. Wichtig ist der „direkte<br />
Draht“ zu den Menschen; Kontakte entstehen<br />
z. B. über die dezentral tätigen Kundenbetreuer<br />
oder die Sozialarbeiter, aber auch in Verbindung<br />
mit routinemäßig durchgeführten Besichtigungen.<br />
Das strategische Vorgehen ist von verschiedenen<br />
Faktoren wie z. B. der Unternehmensgröße<br />
abhängig. Was die Umsetzung der ermittelten<br />
Bedürfnisse in konkrete Maßnahmen be-<br />
trifft, muss überdies zwischen der individuellen<br />
(Einzelmaßnahmen) und strukturellen Wohnungsanpassung<br />
(Modernisierung von Anlagen)<br />
unterschieden werden.<br />
„Wohndorf Laar“<br />
Das „Wohndorf Laar“ liegt unmittelbar am<br />
Rhein im Stadtteil Duisburg-Laar und besteht<br />
aus mehreren Einzelgebäuden mit insgesamt<br />
9.000 m 2 Wohn- und Nutzfläche und einem<br />
Dorfhaus mit Pflegeheim, Gemeinschaftseinrichtungen<br />
sowie gewerblichen Einheiten<br />
(Kiosk, Café, Friseur...).<br />
Die offizielle Eröffnung fand 1998 nach Fertigstellung<br />
der AWO-Pflegeeinrichtung statt, 1999<br />
wurde der letzte Bauabschnitt bezugsfertig.<br />
Mit dem „Wohndorf Laar“ will die GEWOGE<br />
Duisburg-Ruhrort eG, die das Projekt seinerzeit<br />
frei finanziert hat (Investitionskosten rd.<br />
35,5 Millionen DM), die Vorteile privater Wohnformen<br />
(Unabhängigkeit, Selbstständigkeit bis<br />
ins hohe Alter) mit denen institutioneller<br />
Wohnformen (Sicherheit durch das Vorhalten<br />
verschiedener Hilfe-/Betreuungsleistungen)<br />
verbinden. Der diesbezügliche Kooperationspartner<br />
der GEWOGE ist die AWO, mit der<br />
jeder Bewohner der Anlage einen eigenen Servicevertrag<br />
abschließen muss.<br />
Mehr Informationen: http://www.gewoge-du.de.<br />
Finanzausschuss:<br />
Wirtschaftsplan<br />
im Mittelpunkt<br />
Am 10. November <strong>2003</strong> tagte in Düsseldorf der Finanzausschuss<br />
des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>. Auf<br />
der Tagesordnung standen u. a. der vorläufige Jahresabschluss<br />
<strong>2003</strong> und der Wirtschaftsplan <strong>2004</strong>.<br />
Der vorläufige Jahresabschluss wurde zur Kenntnis<br />
genommen; der Wirtschaftsplan wurde zur Beschlussfassung<br />
an den Verbandsrat verwiesen.<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
45<br />
AUS DEN GREMIEN
AUS DEN GREMIEN<br />
46<br />
Aus den Gremien<br />
4. ÖKU-Kamingespräch:<br />
Zentrales Thema war Public-Private-Partnership<br />
Am 10. November <strong>2003</strong> trafen sich Mitglieder der<br />
Fachschaft der Wohnungsunternehmen der<br />
Kommunen/der Öffentlichen Hand zum 4. Mal zu<br />
einem „ÖKU-Kamingespräch“ in Düsseldorf. Im<br />
Mittelpunkt stand der Vortrag „Aktueller Stand<br />
der PPP-Initiative NRW“ von Joachim Michelmann<br />
von der PPP-Task-Force-NRW.<br />
Einige Teilnehmer kannten ihn bereits von seinem<br />
Vortrag auf dem Kongress „Kommunale<br />
Wohnungsunternehmen – Unverzichtbare Partner<br />
für die Städte und Gemeinden“, den der <strong>VdW</strong><br />
<strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> mit dem Städtetag NRW am<br />
03.06.<strong>2003</strong> durchgeführt hatte.<br />
Es zeigte im Verlauf des aktuellen Vortrags und<br />
der Diskussion, dass die PPP-Initiativen in NRW<br />
praktische Fortschritte erzielt haben. Unterlegt<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
mit ersten Erfahrungen aus sieben kommunalen<br />
Projekten, werden Standardisierungen/Leitlinien<br />
für die Vergabe, Organisation, Wirtschaftsvergleich,<br />
ergebnisorientierte Ausschreibung, Bestandsdatenermittlung,PPP-Finanzierungsmodelle<br />
und Risikostrukturen wie für Vertragsmuster/Standardformulierungen<br />
erarbeitet. Sie sind<br />
z. T. schon erhältlich bzw. erscheinen sukzessive<br />
bis Frühjahr <strong>2004</strong>. Diese und weitere Veröffentlichungen<br />
finden sich unter: www.ppp-nrw.de.<br />
Deutlich wurde im Kamingespräch, dass kommunale<br />
Wohnungsunternehmen breite Kompetenzen<br />
für PPP-Projekte im Hochbau haben, aber<br />
spezielle rechtliche und steuerliche Fragen noch<br />
einer Klärung bedürfen. Der <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong><br />
<strong>Westfalen</strong> wird interessierte Unternehmen dabei<br />
unterstützen.<br />
Ausschuss Betriebswirtschaft:<br />
Investitionsrechnungsmodell fertiggestellt<br />
Im Rahmen seiner Sitzung am 1. Dezember<br />
<strong>2003</strong>, die gemeinsam mit dem Ausschuss<br />
„Betriebswirtschaft“ des vdw Niedersachsen<br />
Bremen stattfand, behandelte der Ausschuss<br />
schwerpunktmäßig die Themen „Due<br />
Dilligence in der Wohnungswirtschaft“<br />
sowie „Investitionsrechnung für Modernisierungen“.<br />
Jochen Brücken, PWC Corporate Finance Beratung<br />
GmbH, gab in seinem Vortrag einen<br />
Überblick über wohnungswirtschaftliche<br />
Transaktionen aus Käufer- und Verkäufersicht.<br />
Dabei ergaben sich auch interessante Einblicke<br />
in die Erwartungen insbesondere ausländischer<br />
Investoren an Immobilieninvestitionen<br />
in Deutschland, wobei insbesondere die Renditeerwartungen<br />
(15-20 % Eigenkapitalrendite)<br />
zu nennen sind. Zwar kann mittelfristig von<br />
bleibendem Interesse an wohnungswirtschaftlichen<br />
Transaktionen ausgegangen werden,<br />
deren Erfolg hängt jedoch auch wesentlich<br />
vom Erfolg derzeit laufender Veräußerungsverfahren<br />
ab.<br />
Das in der Berichterstattung über die Ausschusssitzung<br />
mehrfach angesprochene „Investitionsrechnungsmodell<br />
für Modernisierungen“<br />
wurde abschließend beraten und wird<br />
allen interessierten Mitgliedsunternehmen des<br />
Verbandes zur Verfügung gestellt.<br />
Nach Einarbeitung der letzten Korrekturen<br />
wird die Datei einschließlich einer Kurzanleitung<br />
Anfang <strong>2004</strong> im Mitgliederbereich des Internetauftritts<br />
des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
zum Download bereitgestellt.
Europäischer Tisch:<br />
Sicherheit in Wohnquartieren<br />
Auf Einladung des Bauverein zu Lünen eG und<br />
der Wohnungsbaugenossenschaft Lünen eG kam<br />
der Europäische Tisch unter Leitung seines Vorsitzenden<br />
Bob Kempink zu seiner 26. Sitzung in<br />
Lünen zusammen. Zu Beginn der Sitzung wurde<br />
Dr. Gerhard Jeschke, Abteilungsleiter im <strong>VdW</strong><br />
<strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>, zum stellvertretenden Vorsitzenden<br />
des Europäischen Tisches gewählt.<br />
Im Mittelpunkt der Beratungen stand das Thema<br />
„Sicherheit in Wohnquartieren“. Von deutscher<br />
Seite stellten Paul Schleimer, Kommissariat Vorbeugung<br />
der Polizei Dortmund, und Johannes<br />
Hessel, gws-Wohnen Dortmund-Süd eG, die Kooperationsvereinbarung<br />
zwischen den Dortmunder<br />
Wohnungsunternehmen und dem Polizeipräsidium<br />
Dortmund vor. Sieben Wohnungsunternehmen<br />
mit zusammen rd. 60.000 Wohnungen<br />
haben die Vereinbarung mittlerweile abgeschlossen.<br />
Ziel der Vereinbarung ist es:<br />
� die Tatgelegenheitsstrukturen zu reduzieren,<br />
� das Fachwissen der Architekten bzw. Techniker<br />
der Wohnungsunternehmen bezüglich planerischer,<br />
baulicher und sicherheitstechnischer<br />
Maßnahmen zur Reduzierung von Kriminalität<br />
zu erhöhen,<br />
� die Ausstattung der Wohnungen in Mehrfamilienhäusern<br />
mit normgerechten Sicherheitsbeschlägen<br />
zu erhöhen.<br />
Das Thema „Sicherheit der Mieter“ wird in zunehmenden<br />
Maße ein Vermietungsargument. Im<br />
Rahmen der Kriminalitätsprävention werden mechanische<br />
und elektronische Sicherungsmaßnahmen,<br />
Reduzierung von Angsträumen und Beleuchtungskonzepte<br />
sowohl für den Neubau als<br />
auch den Bestand entwickelt.<br />
Von niederländischer Seite stellte Ari Vaarkamp<br />
von der Polizei Ijsselkamp, Zwolle, und Regionalkoordinator<br />
„Veilig Wonen“ (Sicher Wohnen) das<br />
Konzept des „Veilig Wonen“ vor. Sowohl für den<br />
Wohnungsneubau als auch für den Wohnungsbestand<br />
sind umfangreiche Richtlinien für sicheres<br />
Wohnen entwickelt worden. Im Neubau beginnt sicheres<br />
Wohnen bereits bei der Aufstellung von Bebauungsplänen.<br />
Wege und Pfade müssen gut ein-<br />
Aus den Gremien<br />
sehbar sein. Dazu gehört auch eine gleichmäßige –<br />
weiße (!) – Beleuchtung. Es werden nur kleine Parkplätze<br />
angelegt, um Kfz-Diebstähle einzudämmen.<br />
Im Bestand gehören neben Schlössern und Beleuchtung<br />
auch Rauchmelder zu den Anforderungen.<br />
Die Wohnungsunternehmen sind gesetzlich<br />
verpflichtet, nur gegen Einbruch geprüfte Tür- und<br />
Fensterelemente zu verwenden. Wenn diese Anforderungen<br />
erfüllt sind, dann wird für die Wohnung<br />
ein Zertifikat im Sinne eines Gütesiegels „Polite<br />
Keurmerk Veilig Wonen“ ausgestellt.<br />
Abdruck Zertifikat „Veilig Wonen“<br />
Mieter, die dieses Zertifikat vorlegen, erhalten bei<br />
ihrer Hausratversicherung einen Bonus auf ihre<br />
Prämie. Mittlerweile gibt es in den Niederlanden<br />
325.000 Häuser mit einem solchen Zertifikat.<br />
Wohnungsunternehmen können, sofern ihr Bestand<br />
die Anforderungen des „Veilig Wonen“ erfüllt,<br />
eine Plakette erhalten und diese in der Geschäftsstelle<br />
anbringen. Die Wohnungsunternehmen<br />
werden das Gütesiegel künftig auch werblich<br />
einsetzen.<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
47<br />
AUS DEN GREMIEN
AUS DEN GREMIEN<br />
48<br />
Aus den Gremien<br />
Im Anschluss stellte Herr van der Spek, Woningcorporatie<br />
Openbaar Belang in Zwolle, ein Projekt<br />
vor, das in den Niederlanden einen Preis für<br />
das „Veiligste Wijk van Nederland“ (sicherstes<br />
Wohngebiet in den Niederlanden) erhalten hat.<br />
Im Stadtkern von Zwolle sollte ein<br />
Wohngebiet aus den zwanziger Jahren<br />
mit 166 Wohnungen abgerissen<br />
und ein neues Quartier mit 150<br />
Wohnungen sowie einem Gemeindezentrum<br />
und vier Geschäften errichtet<br />
werden. Bereits bei den Architektenwettbewerben<br />
musste die<br />
Richtlinien von „Veilig Wonen“<br />
berücksichtigt werden. Für die Gebäude<br />
und Wohnungen mussten die<br />
Auflagen zur Einbruchsicherung<br />
und Vermeidung des Aufkletterns<br />
eingearbeitet werden. Nach Fertigstellung<br />
und Bezug der Wohnungen<br />
konnte festgestellt werden, dass die<br />
Zahl der Wohnungseinbrüche zurückgegangen<br />
ist.<br />
Weiterhin berichtete Yves Schreel, VHM Vlaamse<br />
Huisvesting Maatschappij, über das Wohnungswesen<br />
in Belgien. Von den 2.250.000 Wohnungen<br />
in Belgien sind 68 Prozent Eigentums- und 32<br />
Prozent Mietwohnungen. Das Wohnungswesen<br />
beruht auf drei Eckpfeilern:<br />
� sozialer Mietwohnungsbau,<br />
� sozialer Eigentumserwerb,<br />
� freifinanzierter Eigentumserwerb.<br />
Am 4. November <strong>2003</strong> kam der Verbandsrat<br />
des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> zusammen,<br />
um für die laufende Arbeit des Verbandes zu<br />
beraten bzw. die notwendigen Beschlüsse zu<br />
fassen.<br />
Unter anderem befasste er sich mit den weiteren<br />
vorbereitenden Maßnahmen zur Einrichtung<br />
des Drei-Länder-Büros in Bonn, mit dem<br />
Aufnahmeantrag eines neuen und der mögli-<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
Für den Bezug einer Sozialwohnung gelten Einkommensgrenzen,<br />
die für einen Einpersonenhaushalt<br />
zwischen 16.261 Euro und 22.310 Euro liegen. Die<br />
Miete für eine Sozialwohnung liegt zwischen drei<br />
und neun Prozent der Baukosten. Wohngeld oder<br />
Zu seiner 26. Sitzung traf sich der Europäische Tisch in Lünen.<br />
eine Ausgleichabgabe entsprechend den Einkommensverhältnissen<br />
des Mieters gibt es in Belgien<br />
nicht. Die Steuerung der zu zahlenden Miete erfolgt<br />
über einen Einkommenskoeffizienten. Da es im<br />
Falle einer Mietsenkung zu Einnahmeausfällen bei<br />
den Sozialen Wohnraumbeschaffungsgesellschaften<br />
kommt, erwirtschaften die SHM Verluste.<br />
Der 27. Europäische Tisch findet am 19./20. April<br />
<strong>2004</strong> in Enschede, der 28. Europäische Tisch am<br />
06./07. Dezember <strong>2004</strong> statt.<br />
Verbandsrat:<br />
Drei-Länder-Büro in Bonn konkretisiert sich<br />
chen Kündigung durch ein bisheriges Mitgliedsunternehmen<br />
sowie mit den Eckpunkten der<br />
Arbeit der beim <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> neu<br />
konstituierten Beitragskommission.<br />
Die letzte Sitzung des Verbandsrates in diesem<br />
Jahr fand am 5. Dezember <strong>2003</strong> in Münster statt.<br />
Darüber wird in der nächsten Ausgabe des<br />
VerbandsInfo berichtet.
Aus den Gremien<br />
Beitragskommission:<br />
Eckpunkte für neue Beitragsordnung diskutiert<br />
Am 4. November <strong>2003</strong> konstituierte sich die<br />
neue Beitragskommission des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong><br />
<strong>Westfalen</strong> in Düsseldorf.<br />
Der Kommission gehören neun Mitglieder – jeweils<br />
drei Vertreter der drei Fachschaften im<br />
Ausschuss „Steuern und Bilanzierung“:<br />
Gefahr durch „Substanzbesteuerung“<br />
Am 6./7. November <strong>2003</strong> tagte der Ausschuss<br />
„Steuern und Bilanzierung“ in Trier. Im Mittelpunkt<br />
standen die steuerlichen Gesetzesvorhaben<br />
der Bundesregierung. Von Interesse waren<br />
dabei u. a das Gesetz zur Reform der Gewerbesteuer,<br />
das Haushaltsbegleitgesetz <strong>2004</strong> und das<br />
Gesetz zur Umsetzung der Protokollerklärung<br />
der Bundesregierung zur Vermittlungsempfehlung<br />
zum Steuervergünstigungsabbaugesetz.<br />
Im Bereich der Gewerbesteuer bereitet die voraussichtlich<br />
unveränderte 50-prozentige Hinzurechnung<br />
der Dauerschuldzinsen bei gleichzeitiger<br />
Einführung der Mindestbesteuerung, die für<br />
die Wohnungswirtschaft wegen des hohen<br />
Fremdfinanzierungsanteils zu einer Substanzbesteuerung<br />
führt, Probleme. Die vorgesehene Mindestbesteuerung<br />
für die Körperschaftsteuer und<br />
Gewerbesteuer sieht oberhalb eines Freibetrages<br />
von 100.000 Euro eine nur noch 50-prozentige<br />
Verlustverrechnung vor.<br />
Die Wohnungswirtschaft fordert eine sachgerechte<br />
Veränderung der Regelung zur erweiterten Gewerbesteuerkürzung<br />
des § 9 Nr. 1 Satz 2 ff. GewStG.<br />
Die Steuervergünstigung soll so verändert<br />
werden, dass sie nicht durch einzelne schädliche<br />
Tätigkeiten entfällt. Schädliche Tätigkeiten sollten<br />
nicht zu einer Beseitigung der Steuerfreiheit<br />
von Vermietung und Verpachtung führen, wobei<br />
der Ertrag aus diesen Tätigkeiten nicht der erweiterten<br />
Kürzung unterliegt.<br />
Künftig sollen Gesellschafterzinsen in vollem Umfang<br />
hinzurechnungspflichtig sein. Insoweit die<br />
Vergütungen in vollem Umfang bei einem Unter-<br />
<strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> – an. Zum Vorsitzenden<br />
der Beitragskommission wurde der Vorsitzende<br />
des Präsidiums Ulrich A. Büchner gewählt.<br />
Es ist beabsichtigt, dass die neue <strong>VdW</strong>-Beitragsordnung<br />
zum <strong>01</strong>. Januar 2006 in Kraft tritt.<br />
nehmen (Gesellschaft) hinzugerechnet werden,<br />
erfolgt allerdings eine Kürzung des Gewinns beim<br />
Betrieb des Empfängers der Vergütungen (Gesellschafter).<br />
Bei Gesellschafterdarlehen von Kommunen<br />
würde sich jedoch der Nachteil zeigen,<br />
dass der Darlehensempfänger eine Erhöhung des<br />
Gewerbeertrages vorzunehmen hat, während der<br />
nicht steuerpflichtige Gesellschafter (Kommune)<br />
in Ermangelung einer Steuerpflicht keine Entlastung<br />
bekommt. Eine Hinzurechnung soll nicht nur<br />
dann erfolgen, wenn der Anteilseigner selbst ein<br />
Gesellschafterdarlehen gewährt, sondern auch in<br />
den Fällen, in denen bei einer Bank Darlehen aufgenommen<br />
werden, wenn eine Rückgriffsmöglichkeit<br />
gegenüber dem Gesellschafter besteht<br />
(z. B. kommunal verbürgte Darlehen).<br />
Bezüglich der geplanten Umkehrung der Umsatzsteuerabführungsverpflichtung<br />
nach § 13 b UStG<br />
bei Bauleistungen fordert die Wohnungswirtschaft,<br />
dass zumindest solche Umsätze ausgenommen<br />
werden, die nicht zum Vorsteuerabzug<br />
berechtigt sind, oder – ähnlich wie beim Gesetz<br />
zur Erleichterung der Bekämpfung von illegaler<br />
Beschäftigung und Schwarzarbeit – dass das Gesetz<br />
nur auf Leistungsbeziehungen zwischen Unternehmen<br />
des Baugewerbes beschränkt wird, so<br />
dass Wohnungsunternehmen, die keine Bauunternehmen<br />
sind, als Letztbesteller des Werkes<br />
ausgenommen werden.<br />
Bei der „Streichliste“ (Vorschläge der Ministerpräsidenten<br />
Koch und Steinbrück) stellte der Ausschuss<br />
fest, dass der Status der Vermietungsgenossenschaft<br />
nicht beeinträchtigt werden soll.<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
49<br />
AUS DEN GREMIEN
AUS DEN GREMIEN<br />
50<br />
Aus den Gremien<br />
Arbeitskreis PR und Marketing:<br />
Praxisberichte und Studie<br />
zum Thema „Mieter/Kunden finden!“<br />
Das Herbsttreffen des Arbeitskreises PR und<br />
Marketing am 13./14. November in Bielefeld, inzwischen<br />
traditionell mit den Kollegen aus dem<br />
vdw Niedersachsen Bremen, stand unter dem<br />
Motto „Mieter/Kunden finden!“ Die gelungene<br />
Mischung aus Praxisberichten von Kollegen aus<br />
der Wohnungswirtschaft sowie externen Dienstleistern<br />
und einer wissenschaftlichen Studie zum<br />
Internet-Auftritt, brachte eine Vielzahl neuer Erkenntnisse<br />
für die „Öffentlichkeitsarbeiter/innen“<br />
der Mitgliedsunternehmen.<br />
„Wenn wir Kunden neu gewinnen wollen, müssen<br />
wir ihnen auch im Vorfeld sagen wer wir sind<br />
und was wir wollen. Dies geht nur über Imagemarketing.<br />
Die Kunden müssen bereits in der<br />
Woche zum Telefonhörer greifen und uns anrufen,<br />
wenn der Umzugswunsch besteht, anstatt auf<br />
die Immobilienanzeigen am Wochenende zu warten.<br />
Grundlage hierfür ist ein breiter Bekanntheitsund<br />
Beliebtheitsgrad des Unternehmens in der<br />
Bevölkerung und das Kennen der Kontaktadressen,<br />
wie Telefonnummer oder Internetadresse.“<br />
Mit dieser Kernaussage präsentierte Frank Hötzel<br />
(Werbeagentur com,ma) als gelungenes Beispiel<br />
das Corporate-Design-Konzept für die Bielefelder<br />
Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft und die<br />
Imagekampagne der Bielefelder Wohnungsbaugenossenschaften.<br />
Das Layout-Konzept sei so variabel<br />
angelegt, dass die konsequente Wiedererkennung<br />
nicht nur über die verschiedenen Printprodukte<br />
gelingt, sondern auch für weitere Werbemaßnahmen<br />
wie beispielsweise Bauschilder,<br />
Plakate oder Straßenbahnwerbung.<br />
Zwei Beispiele aus den Vorträgen des Tages verdeutlichen,<br />
was getan werden kann, wenn kein<br />
Etat für ein umfangreiches Marketingkonzept zur<br />
Verfügung steht.<br />
� Gebäude im eigenen Bestand an einer exponierten,<br />
vielgesehen Stelle (Hauptverkehrsstraße,<br />
zentraler Platz in der Innenstadt) können<br />
zu Werbezwecken mit großformatigen<br />
Transparenten/Planen genutzt werden. Die<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
Freie Scholle in Bielefeld hat sehr gute Erfahrungen<br />
gemacht. Über Response-Mittel (in diesem<br />
Fall Telefonnummer) ist die Aufmerksamkeit<br />
nachweisbar.<br />
� Vermarktung eines Neubaugebietes einmal anders:<br />
Anstatt der üblichen Angaben auf dem<br />
Bauschild kann nur die Internet-Seite beworden<br />
werden. Diese Seiten waren umfangreich<br />
aufgebaut und werden ständig gepflegt.<br />
Schon kurze Zeit später fanden die ersten Verkäufe<br />
statt.<br />
Wie wichtig das Internet für die Vermarktung und<br />
Außendarstellung des Unternehmens ist, zeigte<br />
Prof. Dr. Neu von der Fachhochschule Darmstadt,<br />
Fachbereich Marketing. In einer Studie untersuchte<br />
er die Auftritte verschiedener Wirtschaftsunternehmen,<br />
u. a. auch aus der Wohnungswirtschaft,<br />
nach objektiven (technische Umsetzung) und subjektiven<br />
Kriterien (Design, Inhalt, Dialogorientierung,<br />
Zielgruppenorientierung, u. a.).<br />
Diese Untersuchung führte er für alle teilnehmenden<br />
Unternehmen des Arbeitskreises nochmals<br />
durch. Zwei davon überzeugten in fast allen beurteilten<br />
Kriterien. Wer seinen Auftritt neu aufbaut<br />
oder gerade überarbeitet, findet hilfreiche Anregungen<br />
in dem Buch von Wolfgang Fritz, Internet-<br />
Marketing und Electronic Commerce, 2002.<br />
Wie Kundenpartnerschaft in der Praxis ausschaut,<br />
berichteten Holger Hartwig vom Bauverein Leer<br />
und Michael Seibt von der Freien Scholle Bielefeld.<br />
Der Bauverein Leer führt Sponsoring oder<br />
Marketing-Aktivitäten häufig in Partnerschaft mit<br />
gemeinnützigen Institutionen (Vereinen, Schulen,<br />
Kirchen, u. a.) durch. Die Freie Scholle führte sowohl<br />
Neu- als auch Umbauten mit vorheriger intensiver<br />
Beteiligung der Mieter bzw. Kunden<br />
durch. Diese beiden Genossenschaften praktizieren<br />
Kundennähe bereits seit langem.<br />
Ansprechpartner des Arbeitskreises: Bettina Benner<br />
(02 <strong>01</strong>/1 88 21 93) und Michael Seibt (05 21/<br />
9 88 82 52).
Genossenschaftsausschuss:<br />
Neues IfG-Gutachten beraten<br />
Unter Leitung seines Vorsitzenden Bernhard<br />
Koppmann behandelte der Genossenschaftsausschuss<br />
in seiner letzten Sitzung des Jahres <strong>2003</strong><br />
eine umfangreiche Tagesordnung.<br />
Im Mittelpunkt der Beratungen stand ein vom IfG<br />
Institut für Genossenschaftswesen der Universität<br />
Münster erstelltes Gutachten zur Aufnahmepflicht<br />
neu gegründeter Wohnungsgenossenschaften.<br />
Der juristische Teil des Gutachtens kommt zu<br />
dem Ergebnis, dass dem Prüfungsverband das<br />
Recht zur Ablehnung der Aufnahme zusteht,<br />
wenn dafür hinreichende Gründe vorliegen.<br />
Berliner Erklärung zur Wohnungs- und Steuerpolitik:<br />
Positionen und Forderungen<br />
des GdW-Verbandstages<br />
In seiner „Berliner Erklärung“ verdeutlicht der<br />
GdW Bundesverband deutscher Wohnungsunternehmen,<br />
dass die deutsche Wohnungswirtschaft<br />
die erforderlichen Konsolidierungen der<br />
öffentlichen Haushalte und einen Abbau nicht<br />
sachgerechter Subventionen unterstützt und<br />
bereit ist, an den notwenigen Reformen konstruktiv<br />
mitzuwirken.<br />
Wenn es um gesamtgesellschaftliche Ziele geht,<br />
kann er allerdings nicht auf das finanzielle Engagement<br />
der öffentlichen Hand verzichten, um das<br />
hohe Qualitätsniveau in der Wohnraumversorgung<br />
bei gleichzeitig relativ günstigen Mieten zu<br />
sichern. Daher muss der Abbau von Subventionen<br />
mit einer Deregulierung und Entbürokratisierung<br />
verbunden werden, die ermöglichen, dass<br />
Marktwirtschaft funktioniert und unternehmerisches<br />
Handeln nicht durch überflüssige Vorschriften<br />
behindert wird.<br />
Aus den Gremien / Aus dem GdW<br />
Der ökonomische Teil des Gutachtens beschäftigt<br />
sich mit der Wirtschaftsprüfung im allgemeinen<br />
und der genossenschaftlichen Pflichtprüfung im<br />
besonderen. Eine der Kernaussagen lautet: „Genossenschaftliche<br />
Prüfung hat im Vergleich zur<br />
Wirtschaftsprüfung einen inhärenten Prüfungs-,<br />
Beratungs- und Betreuungsauftrag, der in Kombination<br />
wahrzunehmen ist“.<br />
Ferner wurde Ulrich Bimberg, Vorstandsmitglied<br />
Spar- und Bauverein Solingen eG, Solingen, in der<br />
Nachfolge des zurückgetretenen Bernhard Koppmann<br />
in den Verbandsrat des GdW Bundesverband<br />
deutscher Wohnungsunternehmen entsandt.<br />
Zentrale Forderungen der Erklärung sind u. a.<br />
� Reform der Gemeindefinanzen<br />
� Reform der Gewerbesteuer<br />
� Förderung des Aufbaus Ost, u. a. zur erfolgreichen<br />
Bewältigung des Stadtumbaus<br />
� Förderung von ganzheitlichen Stadtentwicklungskonzepten<br />
auch im Westen<br />
� Beimessung größerer Bedeutung der Wohnungsgenossenschaften<br />
und Verbesserung<br />
ihrer Rahmenbedingungen<br />
� Änderung des Konzeptes der Eigenheimzulage<br />
� Einbeziehung der Wohnimmobilien als<br />
gleichberechtigte Vorsorgeform in die<br />
staatliche Förderung der privaten Altersvorsorge<br />
� Fortführung der Mischfinanzierung von<br />
Bund und Ländern im Bereich des Wohnungs-<br />
und Städtebaus.<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
51<br />
AUS DEN GREMIEN / AUS DEM GDW
AUS DEM GDW / PERSONALIA<br />
52<br />
Aus dem GdW / Personalia<br />
Zugang über die <strong>VdW</strong>-Homepage:<br />
Mehr Infos und Service<br />
im Extranet des GdW<br />
Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungsunternehmen<br />
e. V. hat im Rahmen seiner Interessenvertretung<br />
in Bonn und Brüssel ein umfassendes<br />
Informationssystem aufgebaut, das bisher<br />
bereits auf den Internetseiten www.gdw.de<br />
genutzt werden konnte.<br />
Um noch mehr entscheidungsrelevante Informationen<br />
und damit mehr Service bieten zu können,<br />
hat der GdW exklusiv für die Wohnungsunternehmen,<br />
die in seinen Mitgliedsverbänden zusammengeschlossen<br />
sind, ein Extranet entwickelt.<br />
� Über die Internet-Homepage des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong><br />
<strong>Westfalen</strong> haben die Mitgliedsunternehmen<br />
des <strong>VdW</strong> Zugriff auf das Extranet des GdW.<br />
� Für das Einloggen in das GdW-Extranet Benutzernamen<br />
und das Passwort eingeben. So gelangt<br />
man in den nur für Mitgliedsunternehmen<br />
zugänglichen Bereich des <strong>VdW</strong>-Internetauftritts.<br />
Im Extranet hält der GdW die wichtigsten Informationen<br />
über laufende Gesetzgebungsverfahren<br />
oder sonstige Vorhaben auf Bundes- sowie<br />
europäischer Ebene vor. Ferner werden im Extranet<br />
über einen News-Ticker täglich die neusten<br />
Anzeigen aus Politik und Wirtschaft bereitgestellt.<br />
Am 18. November <strong>2003</strong> wurde Marko Clauder, 21<br />
Jahre lang Geschäftsführer der Aufbaugemeinschaft<br />
Espelkamp GmbH, Espelkamp, in den Ruhestand<br />
verabschiedet.<br />
In einer Feierstunde wurde Clauder vom Justititar<br />
des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>, Thomas Schlüter,<br />
mit der Ehrennadel in Silber des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong><br />
<strong>Westfalen</strong> ausgezeichnet. Damit würdigte der Verband<br />
u. a. das Engagement Clauders von 1991 bis<br />
1999 im Ausschuss „Aus- und Weiterbildung“.<br />
Schlüter betonte in seiner Ansprache, dass „Ausbildung<br />
eine Aufgabe ist, die nicht nur kurzfristig<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
Konferenz der Verbände:<br />
Genossenschaften<br />
unterstützen<br />
Eine Vielzahl von verbands- und bundespolitischen<br />
Themen wurden in der letzten Sitzung der<br />
Konferenz der Verbände in Berlin behandelt, u. a.<br />
wurde beschlossen:<br />
� Ring der Wohnungsgenossenschaften<br />
Zur Entwicklung eines eigenen Internetauftritts<br />
und zur inhaltlichen Weiterentwicklung wurde<br />
eine Arbeitsgruppe eingesetzt, der neben dem<br />
GdW auch Vertreter der Regionalverbände angehören.<br />
Für den <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
wird dies Dr. Gerhard Jeschke sein.<br />
� Unterstützung kleiner Genossenschaften<br />
Zur Erarbeitung einer Konzeption zur Beratung<br />
und Betreuung von Wohnungsgenossenschaften<br />
mit weniger als 1.000 Wohnungen wurde<br />
eine Arbeitsgruppe unter Federführung des<br />
GdW eingesetzt, der Vertreter der Regionalverbände<br />
angehören. Der <strong>VdW</strong> wird durch Dr. Gerhard<br />
Jeschke und Hans-Joachim Palm vertreten.<br />
Ziel ist es eine GdW-Arbeitshilfe zu erstellen.<br />
Aufbaugemeinschaft Espelkamp:<br />
Ehrennadel in Silber für Marko Clauder<br />
zum positiven Image des<br />
Unternehmens beiträgt,<br />
sondern auch langfristig<br />
den Unternehmenserfolg<br />
sichert. Mit der Bereitstellung<br />
von Ausbildungsplätzen<br />
kann sich die Wohnungs-<br />
und Immobilienwirtschaft<br />
auch als Branche<br />
positiv profilieren“.<br />
Nachfolger von Clauder als Geschäftsführer der<br />
Aufbaugemeinschaft Espelkamp ist Dipl.-Ing.<br />
Hans-Otto Kraus.
Bau- und Siedlungsgenossenschaft Lübbecke:<br />
Wilhelm Mathemeier mit Ehrennadel<br />
in Silber ausgezeichnet<br />
Im Rahmen der Vertreterversammlung der GBSL<br />
Bau- und Siedlungsgenossenschaft Lübbecke<br />
eG, Lübbecke, am 20. November <strong>2003</strong> wurde das<br />
langjährige Aufsichtsratsmitglied Wilhelm Mathemeier<br />
vom Verbandsdirektor des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong><br />
<strong>Westfalen</strong>, Burghard Schneider, mit der Ehrennadel<br />
in Silber des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
ausgezeichnet.<br />
In einem Vortrag ging Schneider auf die „Zukunftsperspektiven<br />
für Wohnungsgenossenschaften“<br />
ein. Ausgehend von<br />
dem sich wandelnden<br />
Wohnungsmarkt<br />
– demographische<br />
Entwicklung mit<br />
einer wachsenden<br />
Zahl älterer Menschen<br />
und Migranten,<br />
Pluralisierung<br />
der Haushaltstypen,<br />
Abwanderung aus<br />
den Städten und<br />
einer Polarisierung<br />
der Einkommen –<br />
beschrieb er Risiken<br />
und Chancen für<br />
Wohnungsgenossenschaften.<br />
Als größtes Risiko<br />
stellte Schneider den<br />
Leerstand heraus.<br />
„Die Wohnungsleerstände<br />
werden zuschäftsführer)nehmen, und zwar<br />
zunächst in den strukturschwächeren Regionen,<br />
während die wirtschaftlich starken Regionen und<br />
auch die Suburbanisierungsgewinner noch einige<br />
Zeit mit guter Nachfrage verwöhnt werden.“<br />
Die große Herausforderung der kommenden<br />
Jahre heiße deshalb: Es müssen die Überkapazitäten<br />
am Wohnungsmarkt abgebaut werden,<br />
sowie sie entstehen. Er betonte, dass Abriss auch<br />
eine Chance sein könne, „nicht mehr zukunfts-<br />
Personalia<br />
fähige Bestände vom Markt zu nehmen, damit<br />
neue, nachfragegerechte Produkte produziert<br />
werden können“.<br />
Schneider forderte, dass sich auch die öffentliche<br />
Hand beteiligen müsse: „Es kann nicht im Interesse<br />
der Politik liegen, dass leerstandsbetroffene Wohnungsbestände<br />
Opfer städtebaulicher und sozialer<br />
Erosionsprozesse werden“. Er wies darauf hin, dass<br />
„wir ein „Integriertes Infrastrukturprogramm“ für<br />
alle vom Strukturwandel betroffenen Regionen<br />
brauchen. Ein solches<br />
integratives<br />
Programm müsse<br />
einen anderen,<br />
nämlich „ganzheitlichen<br />
Ansatz“ verfolgen<br />
als die verschiedenenöffentlichenFörderprogramme,<br />
wie z. B.<br />
das kleine Alibiprogramm<br />
namens<br />
„Stadtumbau<br />
West“, das ganze<br />
11 Standorte fördert,<br />
darunter einige<br />
in Regionen, die<br />
überhaupt nicht<br />
von Wohnungsleerständen<br />
betroffen<br />
sind“.<br />
v.l.n.r.: Jochen Kludt (Vorstand), Wilhelm Mathemeier (Aufsichtsrat),<br />
Hartmann Wünsch (Aufsichtsrat), Burghard Schneider (Verbandsdirektor<br />
des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>), Achim Grube (Vorstand/Ge-<br />
Mit Blick auf die<br />
Zukunftschancen<br />
erklärte Schneider,<br />
dass sich die Wohnungsgenossenschaften ihrer<br />
Stärken besinnen und für ihre Mitglieder attraktive<br />
Leistungsangebote entwickeln sollten, um die<br />
Mitglieder an das Unternehmen zu binden bzw.<br />
im Unternehmen zu halten: „Wenn sich der Qualitätswettbewerb<br />
zwischen den verschiedenen<br />
Anbietern wohnungswirtschaftlicher Dienstleistungen<br />
erheblich verschärfen wird, dann ist ein<br />
mitgliederorientierter Service ein entscheidender<br />
Beitrag zur Unternehmenssicherung.“<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
53<br />
PERSONALIA
PERSONALIA / JUBILÄEN<br />
54<br />
Personalia / Jubiläen<br />
Personalia aus Mitgliedsunternehmen<br />
Sofern der <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> darüber<br />
unterrichtet wird, wird das VerbandsInfo künftig<br />
in dieser Rubrik über personelle Veränderungen<br />
in Mitgliedsunternehmen berichten.<br />
Bei der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft<br />
für Stadt und Kreis Düren eG, Düren,<br />
sind Paul Prümm und Robert Frey aus dem Vorstand<br />
ausgeschieden sind. Der Vorstand setzt<br />
sich nunmehr wie folgt zusammen:<br />
� Gunthard Stöcker, Vorsitzender<br />
� Walter Grehl<br />
� Heinz Mannheims<br />
� Wolfgang Reith<br />
� Dagmar Runge<br />
105 Jahre<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
Jubiläen von Mitgliedsunternehmen<br />
im Januar und Februar <strong>2004</strong><br />
15.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> GEBAU Wohnen eG, Ennepetal<br />
05.02.<strong>2004</strong> Hattinger Wohnstättengenossenschaft eG, Hattingen<br />
18.02.<strong>2004</strong> WohnBau eG, Goch<br />
27.02.<strong>2004</strong> Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft „Cronenberg“ eG, Wuppertal<br />
100 Jahre<br />
31.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Wohnungsverwaltungsgenossenschaft „Bürgerbauverein“ eG, Essen<br />
75 Jahre<br />
08.02.<strong>2004</strong> Gemeinnützige Baugenossenschaft Pfalzel eG, Trier<br />
26.02.<strong>2004</strong> Kreissiedlungsgesellschaft mbH Bitburg, Bitburg<br />
65 Jahre<br />
13.02.<strong>2004</strong> „Glückauf“ Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH, Lünen<br />
55 Jahre<br />
Bei der Wohnbau Lemgo eG, Lemgo, ist Dr. Willi<br />
Glatfeld aus dem Vorstand ausgeschieden. Neu<br />
in den Vorstand berufen wurde Bernd Dabrock.<br />
Bei der Gemeinnützigen Wohnungsbau eG<br />
GEWO, Oberhausen, ist Rosemarie Hammerschmidt<br />
als nebenamtliches Vorstandsmitglied<br />
ausgeschieden. Der Vorstand setzt sich nunmehr<br />
wie folgt zusammen:<br />
� Wolfgang Hoffmann, hauptamtliches Vorstandsmitglied<br />
� Georg Schmitz, nebenamtliches Vorstandsmitglied.<br />
04.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mbH, Köln<br />
15.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Bau- und Wohnungsgenossenschaft Wadersloh eG, Wadersloh<br />
18.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> GWS Wohnungsgenossenschaft Geldern eG, Geldern<br />
21.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Wohnungsbaugenossenschaft Overath eG, Overath<br />
26.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> GSG Wohnungsbau Braunkohle GmbH, Köln<br />
26.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Gemeinnützige Eisenbahn Wohnungsbaugesellschaft mbH Wuppertal, Wuppertal<br />
07.02.<strong>2004</strong> Gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungsgenossenschaft Gescher eG, Gescher<br />
10.02.<strong>2004</strong> Wohnungsbau- und Siedlungsgenossenschaft für den Kreis Coesfeld eG, Coesfeld<br />
16.02.<strong>2004</strong> WSW Wohnungsgenossenschaft Selbsthilfe Wanne-Eickel eG, Herne
Stellengesuch<br />
Diplom-Ingenieur<br />
Stellenmarkt<br />
Mit Berufserfahrung als Fach- und Führungskraft im Bereich des Immobilien- und Baumanagements. Kenntnisse und Erfahrung<br />
im Wohnungs- und Städtebau, in der Immobilienprojektentwicklung und im Projektmanagement, im Bau- und Vergaberecht<br />
(BauGB, LBO, VOB, VOL, HOAI), in der Kosten- und Terminplanung, belastbar, teamfähig und mit Durchsetzungsvermögen.<br />
Sucht Mitarbeit in einem Unternehmen der Immobilienwirtschaft im Rhein-/Ruhrgebiet.<br />
Stellengesuch<br />
Telefon/Telefax: 02 02 / 758 94 96<br />
Diplom-Sozialpädagogin<br />
43 Jahre, verheiratet, eine Tochter, evangelisch<br />
möchte im Bereich Betreutes Wohnen und/oder Leitung eines Service-Büros tätig sein<br />
Ich habe langjährige Erfahrung:<br />
- in der Altenberatung – davon zwei Jahre als Kooperationspartnerin für Wohnungsbauunternehmen<br />
- im Bereich der Organisation und Konzeptentwicklung<br />
- im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit<br />
- bei der Beratung und Begleitung von Ehrenamtlichen und Angehörigen<br />
- bei der Organisation und Durchführung von Informations- und Freizeitveranstaltungen<br />
Ich kann:<br />
- fundiertes Fachwissen kundenorientiert vermitteln<br />
Meine Stärken sind:<br />
- gute Kontakt- und Vermittlungsfähigkeit zwischen unterschiedlichen sozialen, fachlichen und hierarchischen Positionen und<br />
Persönlichkeiten<br />
- hohes Engagement, Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit<br />
- Reflektionsfähigkeit und beständige Weiterbildungsbereitschaft<br />
- aktuelles Fachwissen / z.B. Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, gesetzl. Betreuungen, Grundsicherung, Pflegeversicherung,<br />
Demenzerkrankungen, Beschwerdewesen, Qualitätsstandards<br />
Ich wünsche mir:<br />
- einen Arbeitgeber, der eine gute Marktpositionierung mit einem hohen fachlichen Standard verbinden möchte<br />
Ich suche eine Teilzeitstelle bei einem Wohnungsbauunternehmen, bzw. einem Sozialen Kooperationspartner im Bereich<br />
Bielefeld / Detmold bzw. Kreis Lippe<br />
Stellengesuch<br />
Angebote unter Fax 05 20 2 / 157 148 oder Angabe der Chiffre-Nr. 09/03 an den<br />
<strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>,<br />
Herrn Dr. Gerhard Jeschke<br />
Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft<br />
- Abgeschlossene 3-jährige Ausbildung als Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft<br />
- 26 Jahre<br />
- Erfahrung im Bereich der Wohnungsverwaltung / -vermietung<br />
- Gute EDV-Kenntnisse mit Programmen wie GES, WORD, Excel etc.<br />
- Berufliches Engagement, Flexibilität und Teamfähigkeit<br />
Interessenten wenden sich bitte unter Angabe der Chiffre-Nr. 10/03 an den<br />
<strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>,<br />
Herrn Dr. Gerhard Jeschke<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
55<br />
STELLENMARKT
STELLENMARKT<br />
56<br />
Stellenmarkt<br />
Stellenangebot<br />
Die Genossenschaft für Siedlungsbau und Wohnen Minden eG ist ein alteingesessenes Unternehmen mit 2.300 Wohnungen.<br />
Sie ist alleinige Gesellschafterin der GSW Immobiliengesellschaft mbH Minden. Geschäftsgegenstand der Genossenschaft ist<br />
die Verwaltung und Vermietung der eigenen Wohnungen. Die GmbH befasst sich nach Aufgabe der Bauträgertätigkeit lediglich<br />
noch mit der Veräußerung verbliebener Baugrundstücke.<br />
Die Genossenschaft wird künftig geleitet durch das hauptamtliche Vorstandsmitglied gemeinsam mit einem nebenamtlichen<br />
Vorstandsmitglied. Die Geschäftsführung der GmbH erfolgt in Personalunion durch dieselben Personen.<br />
Sowohl für die Genossenschaft als auch die GmbH suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt den<br />
hauptamtlichen Vorstand bzw. Geschäftsführer<br />
Das Aufgabengebiet umfasst neben der Leitung und strategischen Ausrichtung der beiden Unternehmen aktuell insbesondere<br />
die Modernisierung des Wohnungsbestandes.<br />
Erwartet wird von Ihnen ein mit gutem Erfolg abgeschlossenes betriebswirtschaftliches Studium, idealerweise in der Fachrichtung<br />
der Wohnungs- oder Immobilienwirtschaft. Sie besitzen ausgezeichnete wohnungswirtschaftliche Kenntnisse und<br />
haben bereits in den letzten Jahren Führungserfahrung gesammelt. Sie sind sehr engagiert und belastbar und setzen die vereinbarten<br />
Unternehmensziele gewissenhaft und mit Nachdruck durch. Analytisches Denken und Gespür, sich auf das Wesentliche<br />
zu konzentrieren, sind wichtige Voraussetzungen für die Wahrnehmung Ihrer Arbeit. Sie sind eine starke Persönlichkeit,<br />
die durch Ihr eigenes Verhalten und erfolgreiches Handeln die Mitarbeiter zu guten Leistungen motiviert.<br />
Ihre Bewerbung, die wir vertraulich behandeln, richten Sie bitte mit Angabe Ihrer Gehaltsvorstellungen an den<br />
Vorsitzenden des Aufsichtsrates<br />
Herrn Günter Baum,<br />
Manteuffelstr. 2,<br />
32423 Minden<br />
Redaktionsschluss für den nächsten Stellenmarkt ist der 15. Januar <strong>2004</strong><br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>
Impressum<br />
Herausgeber: Verband der Wohnungswirtschaft <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> e.V.<br />
Goltsteinstraße 29 · 40211 Düsseldorf<br />
Tel. 02 11/1 69 98-0 · Fax 02 11/1 69 98-50<br />
http://www.vdw-rw.de · E-Mail: info@vdw-rw.de<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Burghard Schneider<br />
Redaktion: Annegret Behnke, Uwe Dietz, Dieter Römer, vi@vdw-rw.de<br />
Christoph Bretz, Jürgen Gnewuch, Wilhelm Hillesheim,<br />
Dr. Gerhard Jeschke, Hans-Joachim Palm, Thomas Schlüter,<br />
Nina Schoppmann, Roswitha Sinz<br />
Layout und Druck: comma, Barbara Kortenjann<br />
Kellerstraße 7 · 45657 Recklinghausen<br />
Tel. 0 23 61/58 20 40 50 · E-Mail: vi@comma-medien.de<br />
Druck H. Buschhausen GmbH, Herten<br />
Erscheinungsweise: monatlich<br />
VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
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