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Verbandsinfo 12/2003-01/2004 - VdW Rheinland Westfalen

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<strong>VdW</strong><br />

<strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong><br />

VERBANDSinfo<br />

„Perspektiven für Wohnungsgenossenschaften“:<br />

Kooperationen, Netzwerke und Fusionen<br />

Betriebsvergleich 2002: Ergebnisse kurzgefasst<br />

<strong>VdW</strong>-Termine <strong>2004</strong> im Überblick<br />

Wohnungsbauförderungsanstalt:<br />

Wohnungsmarkttrends <strong>2003</strong> vorgelegt


VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

Der <strong>VdW</strong>-Arbeitskreis „WohnLeben für ältere Menschen“ besuchte<br />

am 20. November <strong>2003</strong> das „Wohndorf Laar“ in Duisburg.<br />

Mit dem Projekt will die GEWOGE Duisburg-Ruhrort eG die Vorteile<br />

privater Wohnformen mit denen institutioneller Wohnformen verbinden<br />

( Bericht siehe Seite 45).


Inhalt<br />

Editorial 3<br />

Medienecho 4<br />

Aktuelles<br />

„Perspektiven für Wohnungsgenossenschaften“: Kooperationen, Netzwerke und Fusionen<br />

Experten diskutierten: Integration und Wohnbedürfnisse von Migranten<br />

„Preis Mieterzeitung <strong>2003</strong>“: Einsendeschluss 31.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong><br />

6<br />

8<br />

8<br />

Kommunale WohnungsmarktBeobachtung:<br />

Stadtumbau in den Niederlanden: Andere Länder – andere Sitten!?<br />

„Leverkusener Stadtgespräch“: Lokale Wohnungspolitik im Mittelpunkt<br />

„Treffpunkt Ehrenamt in Wohnungsgenossenschaften“: Tipps und Infos für 100 Mandatsträger<br />

9<br />

9<br />

10<br />

Verleihung der Bauherrenpreise „Modernisierung“:<br />

„Besondere Anerkennung“ für „Solarsiedlung Lindenhof“ in Gelsenkirchen-Erle 11<br />

„Nachhaltiges Bauen und Planen am Oberrhein“:<br />

Grenzüberschreitende Fachveranstaltung in der Pfalz<br />

<strong>VdW</strong>-Veranstaltungsreihe „Aktuelles Steuerrecht“: Großer Informationsbedarf<br />

Zweiter <strong>VdW</strong>-Workshop in Köln: Denkmalschutz und Wohnungswirtschaft<br />

In eigener Sache: Verbandshaus vom 24.<strong>12</strong>.<strong>2003</strong> bis zum 02.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> geschlossen<br />

Fachkonferenz des MSWKS: Stadtumbau West – Intelligentes Schrumpfen<br />

Verein „Wohnen in Genossenschaften e. V.“: Mitgliederversammlung zog positives Fazit<br />

10 Jahre Düsseldorfer Netzwerke: Neue Form quartiersbezogener Seniorenarbeit<br />

11<br />

<strong>12</strong><br />

<strong>12</strong><br />

<strong>12</strong><br />

13<br />

14<br />

14<br />

Bevölkerungsentwicklung bis 2050:<br />

Neue Ergebnisse der zehnten koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung<br />

Forum des MSWKS in Berlin: StadtBauKultur in der Stadtumbau-Ära<br />

Besuch aus Frankreich beim <strong>VdW</strong>: Soziale Bauträger schauen auf Projekte im Ruhrgebiet<br />

Zukunftsicheres WohnLeben<br />

15<br />

16<br />

16<br />

Wohnbau Lemgo eG: Wohnen mit Service und integrierter Pflege: Alt werden, zuhause bleiben! 17<br />

Aus den Parlamenten<br />

Ausschuss für Städtebau und Wohnungswesen NRW: Ergänzung der Wohnraumförderung geplant 19<br />

Eigenheimzulage: Reformvorschläge der CDU-Landtagsfraktion NRW 19<br />

Wohnungspolitik<br />

Wfa legt Wohnungsmarkttrends NRW vor: Ende des Rückgangs nicht in Sicht 20<br />

Hamburg stellt Wohnungsbauförderung um: Investitionszulage statt Objektförderung 22<br />

Forum Soziale Stadt NRW: Integrierte Quartiersentwicklung am Beispiel Aachen-Ost 22<br />

Aus den Unternehmen<br />

Inhouse-Seminare bei zwei Genossenschaften: Die Mitgliedschaft als Privileg betonen 23<br />

Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Hamborn: Neues Verwaltungsgebäude bezogen 23<br />

Eine kaufen, eine mieten: „Nimm zwei“(Wohnungen): So vermarktet die GAGFAH 24<br />

Für Sie gelesen<br />

Facility-Management in der Wohnungswirtschaft 24<br />

Kosteneinsparung durch kommunales Energiemanagement 25<br />

Städtische Kreativität – Potenzial für den Stadtumbau 25<br />

Nutzungsrecht und Mietrecht in Genossenschaften 26<br />

Kommunale Aufsichtsratsmitglieder 26<br />

Optimierung des Wohnungsbestandes 26<br />

Termine des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> <strong>2004</strong> 27<br />

Daten und Fakten<br />

<strong>Rheinland</strong>-Pfalz: Baukonjunktur im Aufwärtstrend 29<br />

NRW im 1. Quartal <strong>2003</strong>: Baulandpreise höher 29<br />

NRW im Oktober <strong>2003</strong>: Verbraucherpreise steigen um 1,3 Prozent 29<br />

Bauen und Technik<br />

Trinkwasserverordnung: Neue Grenzwerte für Blei ab Dezember <strong>2003</strong> 30<br />

Bau-Eifer: Im Durchschnitt 2.200 Euro „verbaut“ 30<br />

Land NRW geht beispielhaft beim Energiesparen voran 30<br />

<strong>VdW</strong>-Veranstaltungsreihe „Technik“: Vorbeugender Brandschutz 31<br />

Kredite von der KfW: Frist bis 31.<strong>12</strong>. verlängert 31<br />

Voraussetzungen für KfW-Förderung geändert 31<br />

Neue technische Baubestimmungen 32<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

1<br />

INHALT


INHALT<br />

2<br />

Inhalt<br />

Multimedia<br />

Internet-Service Teil 9: „Wohnen plus Mobilität“ vernetzt die Einzelaspekte 32<br />

Genossenschaftsarchiv im Internet 32<br />

Aus Wodis wird Techem IT Services 32<br />

Recht<br />

Anforderungen an eine Mieterhöhung 33<br />

Modernisierung durch Balkonanbau 33<br />

Mangel des Architektenwerks bei Überschreitung der Kostenobergrenze 33<br />

Beschluss über Wirtschaftsplan 33<br />

Aufnahme des Lebensgefährten in die Mietwohnung 34<br />

„Betreutes Wohnen“: Keine isolierte Kündigung des Betreuungsvertrages 34<br />

Anmeldung zum Handelsregister bei Ausscheiden eines Geschäftsführers 34<br />

Zulässigkeit wirtschaftlicher Betätigung der Gemeinden 35<br />

Entgelt für Internetangebot in privatem Kabelnetz 35<br />

Steuern<br />

Vermietung von Gebäuden zur Unterbringung von Senioren 36<br />

Neues zu Warengutscheinen 36<br />

Dreitagesfrist neu gefasst 36<br />

Neues Schreiben des BMF zu Gewährleistungsrückstellungen 37<br />

Verzicht auf Vertragsdurchführung: Keine Umsatzsteuer auf Schadensersatz 37<br />

Neu: 75 % bei Angehörigen-Miete 38<br />

Steuerfreie Aufwandsentschädigung nach § 3 Nr. 26 EStG 38<br />

Abbruchkosten können auch Anschaffungskosten sein 38<br />

Betriebswirtschaft<br />

Betriebsvergleich 2002: Ergebnisse im Überblick 39<br />

<strong>VdW</strong>-Tagung in Düsseldorf: Entgeltumwandlung bei kommunalen Wohnungsunternehmen 41<br />

Bildung und Beruf<br />

Fort- und Weiterbildung – Seminarangebote im Januar und Februar<br />

Europäisches Bildungszentrum (EBZ): 10. Studienjahrgang der FWI gestartet<br />

Angebot für Auszubildende: Genossenschaft lernen!<br />

42<br />

44<br />

44<br />

Ausbildungsbetriebe: <strong>VdW</strong>-Mitgliedsunternehmen deutlich über Durchschnitt<br />

in West-Deutschland<br />

Aus den Gremien<br />

44<br />

Arbeitskreis „WohnLeben für ältere Menschen“: Wohnbedürfnisse älterer Menschen diskutiert<br />

Finanzausschuss: Wirtschaftsplan im Mittelpunkt<br />

4. ÖKU-Kamingespräch: Zentrales Thema war Public-Private-Partnership<br />

Ausschuss Betriebswirtschaft: Investitionsrechnungsmodell fertiggestellt<br />

Europäischer Tisch: Sicherheit in Wohnquartieren<br />

Verbandsrat: Drei-Länder-Büro in Bonn konkretisiert sich<br />

Beitragskommission: Eckpunkte für neue Beitragsordnung diskutiert<br />

Ausschuss „Steuern und Bilanzierung“: Gefahr durch „Substanzbesteuerung“<br />

Arbeitskreis PR und Marketing: Praxisberichte und Studie zum Thema „Mieter/Kunden finden!“<br />

Genossenschaftsausschuss: Neues IfG-Gutachten beraten<br />

45<br />

45<br />

46<br />

46<br />

47<br />

48<br />

49<br />

49<br />

50<br />

51<br />

Aus dem GdW<br />

Berliner Erklärung zur Wohnungs- und Steuerpolitik:<br />

Positionen und Forderungen des GdW-Verbandstages<br />

Zugang über die <strong>VdW</strong>-Homepage: Mehr Infos und Service im Extranet des GdW<br />

Konferenz der Verbände: Genossenschaften unterstützen<br />

Personalia<br />

51<br />

52<br />

52<br />

Aufbaugemeinschaft Espelkamp: Ehrennadel in Silber für Marko Clauder 52<br />

Bau- und Siedlungsgenossenschaft Lübbecke:<br />

Wilhelm Mathemeier mit Ehrennadel in Silber ausgezeichnet<br />

Personalia aus Mitgliedsunternehmen<br />

Jubiläen<br />

53<br />

54<br />

Jubiläen von Mitgliedsunternehmen im Januar und Februar <strong>2004</strong> 54<br />

Stellenmarkt 55<br />

Impressum 57<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>


Wir brauchen keinen Stadtumbau West<br />

Diese Aussage wird überraschen. Aber nur im ersten<br />

Augenblick. Weil wir ein „Integriertes Infrastrukturprogramm“<br />

für alle vom Strukturwandel<br />

betroffenen Regionen in Deutschland brauchen!<br />

Denn in ganz Deutschland sind viele Regionen<br />

von demographischen und ökonomischen Strukturveränderungen<br />

betroffen, die an Schärfe zunehmen<br />

und auch viele weitere Regionen erfassen<br />

werden.<br />

Ein solches „Integriertes Infrastrukturprogramm“<br />

muss einen anderen, einen ganzheitlichen Ansatz<br />

für das gesamte Deutschland verfolgen, als die<br />

verschiedenen existierenden öffentlichen Förderprogramme<br />

für die Entwicklung unserer Städte<br />

und den Wohnungsbau.<br />

Da gibt es z. B. die Programme Stadtumbau Ost,<br />

Stadtumbau West, Soziale Stadt, Städtebauförderung<br />

und Experimenteller Wohnungs- und<br />

Städtebau. Milliarden Beträge fließen oft unkoordiniert<br />

und abhängig von politischen, nicht<br />

immer an der Sache orientierten Entscheidungen<br />

auch in Städte und Regionen, die es längst nicht<br />

so notwendig haben, wie andere vom Strukturwandel<br />

betroffenen Regionen.<br />

Das kleine Alibi-Programm namens „Stadtumbau<br />

West“, das ganze elf Standorte in den alten Bundesländern<br />

fördert, enthält z. B. auch Regionen,<br />

die überhaupt nicht von Wohnungsleerständen<br />

betroffen sind.<br />

Es kann angesichts der dringend notwendigen<br />

Anpassung der Städte und Regionen an die Folgen<br />

des demographischen und ökonomischen<br />

Wandels nicht länger darum gehen, punktuelle<br />

Probleme in einzelnen Wohnungsgebieten oder<br />

Stadtteilen zu beheben. Es müssen auf der<br />

Grundlage von integrierten Zukunftskonzepten,<br />

die alle Politikfelder ressortübergreifend betreffen,<br />

strategische Problemlösungen einschließlich<br />

Kapazitätsanpassungen für ganze Wohnungsmarktregionen<br />

organisiert werden.<br />

Es geht um eine Integration aller existierenden<br />

wohnungs- und städtebaulichen Förderprogramme,<br />

die mit den unterschiedlichsten Förderungen<br />

Ihr<br />

Burghard Schneider<br />

Verbandsdirektor<br />

Editorial<br />

aller Fachpolitiken auf Länder- bzw. regionaler<br />

oder kommunaler Ebene vernetzt werden müssen.<br />

Und zwar für ganz Deutschland. Und nicht<br />

aufgeteilt in Ost und West. Denn die Probleme<br />

der neuen Länder sind in rasant zunehmendem<br />

Maße auch die Probleme der alten Länder.<br />

Dabei geht es nicht um die Schaffung neuer Subventionstatbestände,<br />

sondern um eine Konzentration<br />

der vorhandenen Mittel. Und ein „Integriertes<br />

Infrastrukturprogramm“ trägt der öffentlichen<br />

Haushaltssituation Rechnung, da die dafür notwendigen<br />

Mittel zwangsläufig geringer und wirkungsvoller<br />

sind, als die Summe der bislang unkoordiniert<br />

fließenden einzelnen Förderungen verschiedenster<br />

Ressorts auf allen politischen Ebenen.<br />

Und: In Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> gibt es Wohnungsbauvermögen<br />

in Milliarden-Höhe das dafür geöffnet<br />

und genutzt werden muss.<br />

Nur so wird es gelingen, alle gesellschaftlichen<br />

Kräfte in Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Verbänden,<br />

Kirchen, Vereinen und Bürgerinitiativen für<br />

eine „Partnerschaft Gemeinwesen“ zu gewinnen,<br />

die die von der Entwicklung der Städte bestimmte<br />

Zukunft unserer Gesellschaft positiv gestaltet.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen erholsame<br />

Feiertage und ein gutes Jahr <strong>2004</strong>.<br />

P.S.: Wie gewohnt halten<br />

Sie über den Jahreswechsel<br />

eine Doppelausgabe<br />

des VerbandsInfo in Ihren<br />

Händen. Die nächste Ausgabe<br />

erscheint am 1. Februar<br />

<strong>2004</strong>.<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

3<br />

EDITORIAL


MEDIENECHO<br />

4<br />

Medienecho<br />

Bauen + Wirtschaft 10/03<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

WAZ, 17. November <strong>2003</strong><br />

wi wohnungspolitische<br />

Informationen 46/<strong>2003</strong>


WAZ, 17. November <strong>2003</strong><br />

Die genannten Zeitungsartikel erhalten<br />

Sie unter der KB-Nr. 81/<strong>2003</strong><br />

beim: <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>,<br />

Telefon: 02 11/1 69 98-40, Herr<br />

Stoye, E-Mail: w.stoye@vdw-rw.de.<br />

Die Welt, 21. November <strong>2003</strong><br />

Medienecho<br />

Leverkusener Anzeiger, 18. November <strong>2003</strong><br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

5<br />

MEDIENECHO


AKTUELLES<br />

6<br />

Aktuelles<br />

„Perspektiven für Wohnungsgenossenschaften“:<br />

Kooperationen, Netzwerke und Fusionen<br />

Am 11. November <strong>2003</strong> fand in Münster mit 140<br />

Teilnehmern die 4. Veranstaltung in der Reihe<br />

„Perspektiven für Wohnungsgenossenschaften“<br />

statt, die gemeinsam vom IfG Institut für Genossenschaftswesen<br />

der Universität Münster und<br />

dem <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> durchgeführt<br />

wird. Das Thema: „Kooperationen, Netzwerke<br />

und Fusionen“.<br />

In seinem Eingangs-Statement betonte der Direktor<br />

des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>, Burghard<br />

Schneider, der zunehmende Wettbewerb zwischen<br />

den Anbietern wohnungswirtschaftlicher<br />

Dienstleistungen aufgrund des demographischen<br />

Wandels werfe bezüglich der Zukunftssicherung<br />

insbesondere kleinerer Wohnungsgenossenschaften<br />

zahlreiche Fragen auf.<br />

Er plädierte für eine verstärkte Kooperation der<br />

Genossenschaften untereinander und mit Dritten.<br />

Gleichzeitig stellte er fest, dass Kooperationen<br />

auch für größere Wohnungsgenossenschaften<br />

relevant seien, denn nicht jedes Unternehmen<br />

habe für den Mitglieder-Service das notwendige<br />

Fachpersonal. „Es sind kompetente Partner gefragt,<br />

um die Devise des Zukunftsicheren Wohn-<br />

Lebens umzusetzen.“ Das Thema „Kooperation“<br />

werde in den nächsten Jahren eine immer zentralere<br />

Bedeutung erlangen.<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

durch Mitgliederförderung<br />

Die Geschäftsführende Direktorin des IfG, Frau Professor<br />

Dr. Theresia Theurl, stellte in ihrem Vortrag<br />

Wege vor, durch kooperative Geschäftsmodelle<br />

Member-Value – also Mitgliederförderung – zu<br />

schaffen und damit die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.<br />

Dieses könne durch Kooperationen mit anderen<br />

Wohnungsgenossenschaften, mit anderen<br />

Dienstleistern oder im genossenschaftlichen Verbund<br />

erfolgen. Kooperationsfelder könnten in der<br />

Organisation und Verwaltung, in der Finanzierung,<br />

im Marketing, in Servicedienstleistungen oder auch<br />

bei der Stadtteilentwicklung liegen.<br />

Als Ziele von Kooperationen nannte Prof. Theurl<br />

Synergievorteile, Senkung von Organisationskos-<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

ten, Verbesserung der Managementfunktion,<br />

neue Geschäftsfelder und individualisierte Problemlösungen.<br />

Als Erfolgsfaktoren für Kooperationen<br />

sieht sie eine klare Zielvorgabe, die richtigen<br />

Partner, eindeutige Organisationsformen für<br />

die Kooperation und ein effektives Kooperationsmanagement.<br />

Abschließend betonte Prof. Theurl, dass zunächst<br />

eine Bestandsaufnahme bestehender Kooperationen<br />

erforderlich sei, um darauf aufbauend Kooperationsmuster<br />

und Kooperationsinstrumente<br />

zu entwickeln.<br />

Gewerbesteuer als größte<br />

Hürde für Fusionen<br />

Rainer Richter, Vorstandsvorsitzender der Wohnungsbaugenossenschaft<br />

Burgstädt eG, Burgstädt,<br />

und Vorsitzender des Fachausschusses<br />

„Fusionen“ beim Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften<br />

e. V., berichtete über<br />

Motive, Hürden und Perspektiven bei Fusionen<br />

von Wohnungsgenossenschaften in Ostdeutsch-<br />

Die Referenten des 4. Symposiums<br />

„Perspektiven für Wohnungsgenossenschaften“.<br />

land. Er betonte, dass eine Fusion oftmals aufgrund<br />

personeller Entwicklungen erforderlich<br />

werde: durch die Überalterung der Gremien und<br />

fehlendes Interesse an der Übernahme eines<br />

Mandats im Vorstand oder Aufsichtsrat.<br />

Eine Alternative zur Fusion könne auch die Kooperation<br />

in Form einer Verwaltungsgemeinschaft<br />

– beispielsweise in den Bereichen Buchhaltung<br />

und Bautätigkeit – sein.


Richter betonte, wenn erst die Überschuldung<br />

einer Genossenschaft eingetreten sei, sei es für<br />

eine Fusion schon zu spät. „Ein Gesunder und ein<br />

Kranker ergeben noch lange keinen Gesunden!“<br />

Die größte Hürde für eine Fusion sei die Grunderwerbsteuer.<br />

Vor diesem Hintergrund bezifferte<br />

Das Podium bei der 4. Veranstaltung in der Reihe<br />

„Perspektiven für Wohnungsgenossenschaften“.<br />

Richter die Fusionskosten auf rund 1.000 Euro<br />

pro Wohnung. Als Zeithorizont für eine Fusion<br />

nannte er zwei Jahre.<br />

Gelungene Kooperationen<br />

Karl-Heinz Abraham, Vorstandsmitglied des Wohnungsvereins<br />

Herne eG, Herne, stellte Erfahrungen<br />

aus der Praxis über Geschäftsbesorgungen<br />

vor. Felder für Geschäftsbesorgungen seien vor<br />

allem die Mietenbuchhaltung (Verträge abschließen,<br />

Kündigungen bearbeiten usw.), die<br />

Mitgliederverwaltung, die Finanzbuchhaltung<br />

sowie die Beauftragung, Abwicklung und Abrechnung<br />

von Arbeiten im Rahmen der Instandhaltung<br />

und Modernisierung.<br />

Rainer Heubrock, Vorstandsmitglied der Wohnungsbaugenossenschaft<br />

Lünen eG, Lünen, stellte<br />

ein Beispiel für Kooperation im Bereich der Seniorenbetreuung<br />

vor. So werden die Angebote<br />

im Bereich der sozialen Dienste durch Kooperationspartner<br />

wie das Perthes-Werk oder die Diakonische<br />

Einrichtung des Kirchenkreises Lünen für<br />

die Genossenschaft erbracht. Hierfür zahlen die<br />

Wohnungsnutzer eine Betreuungspauschale zwischen<br />

4,60 Euro und 5,50 Euro pro Wohnung und<br />

Monat. Heubrock betonte, dass sich die Kooperation<br />

als ideale Ergänzung zum Servicepaket der<br />

Genossenschaft herausgestellt habe.<br />

Uwe Neufeld, Leiter des evangelischen Altenhilfezentrums<br />

Lünen-Süd, ergänzte die Ausführungen<br />

von Heubrock dahingehend, dass die Kooperation<br />

zu einem beiderseitigen Nutzen geführt hätten.<br />

Neue Marke neben Miete und Eigentum<br />

Frank Schrecker, Vorstandsmitglied der Wohnungsbaugenossenschaft<br />

„Berolina“ e.G. und<br />

Sprecher der Imagekampagne Berliner Wohnungsbaugenossenschaften,<br />

informierte über die<br />

Markenkooperationen „Typisch Genossenschaften“.<br />

Ausgehend vom<br />

Umfeld betonte er, dass sich die<br />

Wohnungsgenossenschaften als<br />

„clevere Alternative“ im Sinne von<br />

Sicherheit, Selbstbestimmung, Innovation<br />

und Qualität darstellen<br />

müssten. Durch gemeinsame Pressearbeit,<br />

Werbekampagnen, Veranstaltungen,<br />

Vermarktungsportale<br />

und Internetplattform könne der Bekanntheitsgrad<br />

der Wohnform „genossenschaftliches<br />

Wohnen“ gesteigert werden.<br />

Untersuchungen in Berlin zeigten, dass es gelungen<br />

sei, genossenschaftliches Wohnen als echte<br />

Alternative zu Eigentum und Miete zu etablieren.<br />

„Über diese Kooperation ist es gelungen, die genossenschaftliche<br />

Idee gezielt in die Öffentlichkeit<br />

zu tragen und das Image der Wohnungsgenossenschaften<br />

insgesamt positiv zu prägen.“<br />

Finanzierung und Platzierung<br />

direkt am Kapitalmarkt<br />

Prof. Dr. Thomas Kretschmar, Vorstandsvorsitzender<br />

der Dr. Klein & Co AG, Lübeck, stellte wohnungsgenossenschaftlicheFinanzierungskooperationen<br />

am Beispiel von gemeinsamen Verbriefungen<br />

vor. Bedingt durch den Rückzug der Banken<br />

müssten alternative Finanzierungsinstrumente entwickelt<br />

werden. Wohnungsgenossenschaften sollten<br />

im Rahmen einer Kooperation über eine Zweckgesellschaft<br />

ihren Kapitalbedarf bündeln und direkt<br />

am Kapitalmarkt – am Anlegermarkt – platzieren.<br />

Kooperationen und Netzwerke<br />

Aktuelles<br />

In einer abschließenden Podiumsdiskussion kündigte<br />

Verbandsdirektor Burghard Schneider an,<br />

im <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> einen „Arbeitskreis<br />

Kooperationen und Netzwerke“ einzurichten,<br />

„um die Zukunftsfähigkeit unserer Wohnungsgenossenschaften“<br />

zu unterstützen.<br />

Alle Vorträge können im Internet unter der<br />

Adresse http://www.ifg-muenster.de abgerufen<br />

werden.<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

7<br />

AKTUELLES


AKTUELLES<br />

8<br />

Aktuelles<br />

Experten diskutierten:<br />

Integration und Wohnbedürfnisse von Migranten<br />

Die zunehmende Bedeutung der wohnungspolitischen<br />

wie wohnungswirtschaftlichen Zielgruppe<br />

der Haushalte mit Migrationshintergrund hatten<br />

das Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur<br />

und Sport NRW dazu veranlasst, gemeinsam mit<br />

Experten über die spezifischen Bedürfnisse dieser<br />

Nachfragegruppe zu diskutieren. Dieser Expertenworkshop<br />

fand am 13. November <strong>2003</strong> beim Institut<br />

für Landes- und Stadtentwicklungsforschung<br />

und Bauwesen (ILS) NRW in Dortmund statt.<br />

Der Direktor des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>, Burghard<br />

Schneider, wies in einem Eingangs-Statement<br />

auf die jahrzehntelangen Erfahrungen der<br />

bergbau- und industrieverbundenen bzw. kommunalen<br />

Wohnungsunternehmen mit der Vermietung<br />

an Zuwanderer aus verschiedenen Nationen –<br />

Stichwort „Gastarbeiter“ – hin. In Folge der demographischen<br />

Entwicklung („Wir werden bunter“)<br />

müsse und werde sich auch die Wohnungswirtschaft<br />

der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe der<br />

Integration künftig in verstärktem Maß stellen. Allerdings<br />

seien die Wohn- sowie Lebensbedürfnisse<br />

der heutigen und künftigen Migranten – mit<br />

einem dann viel größeren „Gewicht“ in der Bevölkerung<br />

– lediglich teilweise bekannt. Hier bestünden<br />

noch erhebliche Informationsdefizite.<br />

Die Wohnungswirtschaft werde sich aber auf die<br />

immer bedeutsamer werdende Zielgruppe der Migranten<br />

einstellen und entsprechende Angebote<br />

machen. Außerdem biete sie sich anderen Akteuren<br />

vor Ort als Kooperationspartner an. Integration<br />

spiele sich zwangsläufig umso mehr im Wohnnahbereich<br />

ab, je geringer sie – etwa im Bildungswesen<br />

oder auf dem Arbeitsmarkt – ist. So „allein<br />

gelassen“ werde die Wohnungswirtschaft jedoch<br />

schlicht überfordert, zumal sie weder verantwortlich<br />

noch in der Lage sei, die Folgeprobleme einer<br />

„Gesellschaft im Wandel“ allein zu bewältigen.<br />

Da sich die zunehmende Heterogenität der Bevölkerung<br />

– ob ethnischer, sprachlicher, kultureller<br />

oder religiöser Art – auf fast alle Politikfelder auswirke,<br />

müsse man darauf mit ganzheitlichen, integrierten<br />

Zukunftskonzepten reagieren, deren<br />

Strategien und Maßnahmen mit Hilfe von Kooperationen<br />

in die Praxis umgesetzt werden.<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

Staatssekretär Manfred Morgenstern belegte die<br />

Aktualität und Relevanz der Thematik Migration/<br />

Integration mittels einiger statistischer Größen<br />

und verwies in diesem Zusammenhang u. a. auf<br />

die enorme Heterogenität der Haushalte mit Migrationshintergrund.<br />

Die Türken stellen die mit Abstand größte Gruppe<br />

der Migranten – insbesondere im Ruhrgebiet –, so<br />

dass man sich in dem Workshop exemplarisch auf<br />

die spezifischen Bedürfnisse dieser Gruppe konzentrierte.<br />

Das dichte Programm sah im Verlauf noch verschiedene<br />

Beiträge aus Theorie und Praxis vor,<br />

u. a. aus dem Zentrum für Türkeistudien, Essen.<br />

„Preis Mieterzeitung <strong>2003</strong>“:<br />

Einsendeschluss<br />

31.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong><br />

Das Meldeverfahren zum „Wettbewerb Mieterzeitung<br />

<strong>2003</strong>“ ist fast abgeschlossen – und das<br />

Ergebnis erfreulich positiv: Rund 40 Unternehmen<br />

– das Gros aus dem Bereich <strong>Rheinland</strong><br />

<strong>Westfalen</strong> – werden sich an dem diesjährigen<br />

Wettbewerb beteiligen, der erstmals gemeinsam<br />

mit dem <strong>VdW</strong> südwest ausgelobt worden ist.<br />

Der <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> weist noch einmal<br />

auf den Einsendeschluss am 31.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong><br />

hin. Einzureichen ist die gesamte Jahrgangsserie<br />

<strong>2003</strong> (<strong>01</strong>.<strong>01</strong>.– 31.<strong>12</strong>.<strong>2003</strong>) der Mieterzeitungen<br />

in 9-facher Ausfertigung an nachstehende<br />

Adresse:<br />

<strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

Stichwort „Mieterzeitung <strong>2003</strong>“<br />

Postfach 24 <strong>01</strong> 14<br />

40090 Düsseldorf


Kommunale WohnungsmarktBeobachtung:<br />

Stadtumbau in den Niederlanden:<br />

Andere Länder – andere Sitten!?<br />

In der Herbsttagung des Initiativkreises Kom-<br />

WoB (Kommunale WohnungsmarktBeobachtung)<br />

der Wfa stellte Anne Haars, Amsterdams<br />

Steunt-punt Wonen, eine Art Bewohnerberatungsstelle<br />

in Stadtumbaugebieten, den Stadtumbau<br />

in den Niederlanden vor.<br />

Die dortigen Rahmenbedingungen unterscheiden<br />

sich stark von denen in Deutschland, zumal der<br />

Wohnungsmarkt, insbesondere im Ballungsraum<br />

Randstad, sehr angespannt ist. Infolge der vergleichsweise<br />

niedrigen Eigentumsquote ist das<br />

Privatisierungspotenzial beträchtlich, so dass<br />

viele Wohnungsunternehmen die erforderlichen<br />

Rückbau- oder Abrissmaßnahmen durch den Bau<br />

und Verkauf von Eigentumsobjekten gegenfinanzieren.<br />

Ein weiterer Unterschied zu Deutschland<br />

besteht in dem hohen Stellenwert einer frühzeitigen<br />

sowie intensiven Einbindung der betroffenen<br />

Bewohner. Der Staat fördert die Stadtumbauprojekte<br />

in der Zeit von 2000 bis 2<strong>01</strong>0 mit rd. 4,3 Milliarden<br />

Euro.<br />

Im Anschluss stellte Günther Binstadt, Wohnungsamt<br />

der Stadt Darmstadt, das Wohnraum-<br />

„Leverkusener Stadtgespräch“:<br />

Lokale Wohnungspolitik im Mittelpunkt<br />

In der Reihe ihrer „Stadtgespräche“ lud die Stadt<br />

Leverkusen diesmal zum Thema „Entwicklung<br />

auf dem Wohnungs- und Bodenmarkt in Leverkusen“<br />

ein.<br />

Das „Wohnen im Alter“ und „Wohnen mit Migranten“<br />

waren bereits früher Themen.<br />

Die „Stadtgespräche“ sind ein Beitrag zur lebendigen<br />

Stadtbaukultur im weiteren Sinne und zeigen<br />

– wie in vielen anderen Städten mit ähnlichen<br />

Kongressen und Workshops – dass die Bedeutung<br />

der lokalen Wohnungspolitik angesichts<br />

differenzierter Wohnungsmärkte steigt.<br />

Aktuelles<br />

versorgungskonzept Darmstadt bzw. den aktuellen<br />

Stand im laufenden Verfahren vor. Der Hintergrund:<br />

Das Land Hessen hatte die Fördermittelvergabe<br />

an kommunale Wohnraumversorgungskonzepte<br />

geknüpft.<br />

Das neue Instrument, das derzeit in Pilotprojekten<br />

getestet wird, dient vor allem der Steuerung der<br />

verwaltungsinternen Entscheidungsabläufe in der<br />

Wohnraumförderung. Der hohe personelle und finanzielle<br />

Aufwand hat jedoch dazu geführt, dass<br />

sich das Land Hessen inzwischen wieder von der<br />

verbindlichen Vorschrift „verabschiedet“ hat.<br />

Nach der „Reise“ in die Niederlande und dem<br />

„Abstecher“ nach Hessen informierte Dr. Helmut<br />

Westphal, Wohnungsamt in Dortmund, über den<br />

„Masterplan Wohnen“, der sich derzeit in der<br />

Aufstellung befindet. Der in die Flächennutzungsplanung<br />

eingebettete Plan bildet den Rahmen<br />

kommunaler wohnungspolitischer Entscheidungen.<br />

Alle Wohnungsmarktakteure und damit -<br />

segmente werden einbezogen, die Formulierung<br />

von Strategien und Maßnahmen erfolgt aber unabhängig<br />

von Förderprogrammen.<br />

Neben Berichten zur kommunalen Wohnungsmarktbeobachtung<br />

(ein Projekt der Wfa, an dem<br />

sich auch Leverkusen beteiligt) und zum Bodenmanagement<br />

referierte Roswitha Sinz für den<br />

<strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> zum Thema „Von Anbietermärkten<br />

zu Nachfragermärkten – neue Kundenorientierung<br />

auf dem Wohnungsmarkt und<br />

Auswirkungen auf die Wohnformen“.<br />

Die lokale Wohnungswirtschaft wie auch die<br />

kommunale Politik und Verwaltung waren zahlreich<br />

vertreten und diskutierten intensiv den Anstoß<br />

zum Tabubruch, neue Qualitäten im Wohnungsbau<br />

auch durch Abbruch zu setzen.<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

9<br />

AKTUELLES


AKTUELLES<br />

10<br />

Aktuelles<br />

„Treffpunkt Ehrenamt in Wohnungsgenossenschaften“:<br />

Tipps und Infos für 100 Mandatsträger<br />

Rund 100 ehrenamtliche Mandatsträger aus Vorständen<br />

und Aufsichtsräten von Wohnungsgenossenschaften<br />

trafen sich in Münster, um sich<br />

über neue Entwicklungen im Bereich der Wohnungsgenossenschaften<br />

zu informieren und Erfahrungen<br />

aus ihrer Arbeit auszutauschen. Aufgrund<br />

der großen Nachfrage fand der diesjährige<br />

Treffpunkt, der seit Anfang der achtziger Jahre<br />

fester Bestandteil der Veranstaltungen des <strong>VdW</strong><br />

<strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> ist, an drei Terminen statt:<br />

7./8., 21./22. und 28./29. November <strong>2003</strong>.<br />

Zu Beginn stellte Roswitha Sinz, Abteilungsleiterin<br />

im <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>, mit den Schlagworten<br />

„Wir werden weniger, älter und bunter“ Prognosen<br />

für die zukünftige Entwicklung am Wohnungsmarkt<br />

vor. Sie wies u. a. darauf hin, dass zwar<br />

die Zahl der älteren Menschen zunimmt, dass aber<br />

Alt nicht gleichzeitig Pflegebedürftig heißt und dass<br />

die Wohnungsgenossenschaften nicht die jungen<br />

Menschen bzw. Mitglieder vernachlässigen sollten.<br />

Darauf aufbauend skizzierte Dr. Gerhard Jeschke,<br />

Abteilungsleiter im <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>, die<br />

Elemente für eine Marke Wohnungsgenossenschaften.<br />

Ausgehend von der demographischen<br />

Entwicklung, der Pluralisierung der Haushalte usw.<br />

führte er aus, dass sich als Reaktion auf die Veränderungen<br />

am Wohnungsmarkt die Produkte und<br />

Dienstleistungen der Akteure am Wohnungsmarkt<br />

immer mehr anglichen. Wenn es zu einem harten<br />

Qualitätswettbewerb komme, dann entscheide<br />

auch immer mehr das Image des Anbieters. In diesem<br />

Sinne könne eine Marke „Wohnungsgenossenschaften“<br />

Wettbewerbsvorteile schaffen. Als<br />

konkretes Beispiel für eine Marke beschrieb er die<br />

Aktion „Typisch Genossenschaften“.<br />

Stephan Höltker, Kommissariat Vorbeugung im<br />

Polizeipräsidium Münster, stellte Sicherungsmaßnahmen<br />

in Wohngebäuden vor. Er betonte, dass<br />

das Vorhandensein von Sicherungsmaßnahmen<br />

durchaus auch ein Vermietungsargument sein<br />

könnte und verwies in diesem Zusammenhang auf<br />

die Niederlande. Dort wird durch die Polizei ein<br />

Sicherheitszertifikat „Veilig Wonen“ für Wohngebäude<br />

ausgestellt (siehe dazu auch den Bericht<br />

über den „Europäischen Tisch“, Seite 47).<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

Dr. Rolf Greve, bis Mitte des Jahres Geschäftsführer<br />

des IfG Institut für Genossenschaftswesen der<br />

Universität Münster, erläuterte Formen der Kooperation.<br />

Mit Blick auf die künftigen Herausforderungen<br />

für die Wohnungswirtschaft – Stichwort:<br />

Dienstleistungen – stellte er sowohl Kooperationen<br />

auf horizontaler Ebene zwischen mehreren<br />

Wohnungsgenossenschaften und auf vertikaler<br />

Ebene zwischen Wohnungsgenossenschaften und<br />

anderen Dienstleistern als ein hervorragendes Instrument<br />

zur Wettbewerbssicherung vor. Er benannte<br />

als Felder für Kooperationen u. a. Werbung,<br />

Bau von Wohnungen, Instandhaltungs- und<br />

Modernisierungsmaßnahmen, Verwaltung, Datenverarbeitung,<br />

Sozialarbeit oder wohnbegleitende<br />

Dienstleistungen. Als Praxisbeispiel griff Dr. Greve<br />

auch die Aktion „Typisch Genossenschaften“ auf.<br />

Hubert Scharlau, Vorstandsmitglied Bauverein zu<br />

Lünen eG, Lünen, informierte über ein genossenschaftliches<br />

Controlling. Dabei definierte er Controlling<br />

als ein zukunftsorientiertes Instrument moderner<br />

Unternehmensführung im Sinne eines Übergangs<br />

von rechenschafts- und vergangenheitsorientierten<br />

Rechnungswesens zum steuerungsorientierten<br />

Rechnungswesen. Wenn die Mitglieder eine<br />

optimale Förderung erhalten sollen, dann müsse<br />

das Controlling die unternehmerischen Entscheidungs-<br />

und Steuerungsprozesse durch zielgerichtete<br />

Informationsverarbeitung und -erarbeitung unterstützen.<br />

Als Beispiele stellte Scharlau Deckungsbeitragsrechnungen<br />

und Benchmarking vor.<br />

Heinz-Willi Karls, WRW Wohnungswirtschaftliche<br />

Treuhand <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>, gab einen Überblick<br />

über Sach- und Haftpflichtversicherungen in der<br />

Wohnungswirtschaft. Im Rahmen der Gebäudeversicherung<br />

ging Karls insbesondere auf Leitungswasserschäden<br />

ein und wies mit Blick auf § 45 Landesbauordnung<br />

NRW auf die Fristen bei der Dichtigkeitsprüfung<br />

von Abwasserleitungen hin.<br />

Uwe Kleinholz, ebenfalls von der WRW, stellte die D &<br />

O-Versicherung – Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung<br />

für Organe – vor. Ausgehend von der in<br />

§§ 34 und 41 Genossenschaftsgesetz geregelten Haftung<br />

der Organe stellte er fest, dass der Versicherungsschutz<br />

für Organmitglieder an Bedeutung gewinnt.


132 Vorhaben mit mehr als 15.000 Wohneinheiten<br />

waren eingereicht worden. Auf der Messe BauFach<br />

in Leipzig fand kürzlich die „Siegerehrung“, Teil 1<br />

der Verleihung der Bauherrenpreise, statt. Der Doppelwettbewerb<br />

„Hohe Qualität - Tragbare Kosten“<br />

in den Kategorien Modernisierung (<strong>2003</strong>) und Neubau<br />

(<strong>2004</strong>) war – bereits zum <strong>12</strong>. bzw. 13. Mal – von<br />

der Arbeitsgruppe KOOPERATION GdW-BDA-DST<br />

(GdW Bundesverband deutscher Wohnungsunternehmen,<br />

Bund Deutscher Architekten sowie Deutscher<br />

Städtetag) ausgelobt worden. Nach einem<br />

Bewertungs- und Diskussionsmarathon verlieh die<br />

Jury zehn Bauherrenpreise und elf „Besondere Anerkennungen“,<br />

u. a. an die LEG NRW GmbH, die<br />

sich mit der Solarsiedlung Lindenhof in Gelsenkirchen-Erle<br />

an dem Wettbewerb beteiligt hatte.<br />

Die LEG NRW hat die in den frühen 1950er Jahren<br />

erbaute Kleinstwohnungssiedlung mit 220<br />

Wohneinheiten in eine vorrangig familiengerechte<br />

Siedlung im Grünen umgewandelt und besonderen<br />

Wert auf eine Verbesserung der Energiebilanz<br />

und auf die Vermeidung von gesundheitsschädlichen<br />

Baustoffen gelegt. Die Veränderung<br />

des architektonischen Erscheinungsbilds war<br />

Aktuelles<br />

Verleihung der Bauherrenpreise „Modernisierung“:<br />

„Besondere Anerkennung“ für<br />

„Solarsiedlung Lindenhof“ in Gelsenkirchen-Erle<br />

demgegenüber zweitrangig. Die erforderlichen<br />

Umzüge stießen dank einer intensiven Beteiligung<br />

der Mieter auf eine hohe Akzeptanz. Die<br />

Solarsiedlung Gelsenkirchen-Lindenhof<br />

Baukosten der im Sommer <strong>2003</strong> fertig gestellten<br />

Maßnahme betrugen 695 Euro/m 2.<br />

Der Bauherrenpreis <strong>2004</strong> der Kategorie Neubau<br />

wird im Januar <strong>2004</strong> anlässlich der DEUBAU in<br />

Essen verliehen. Das VerbandsInfo wird hierüber<br />

ebenfalls informieren.<br />

„Nachhaltiges Bauen und Planen am Oberrhein“:<br />

Grenzüberschreitende Fachveranstaltung in der Pfalz<br />

„Konversion – Chancen im Städtebau“ lautete<br />

das Thema der zweiten trinationalen Fachveranstaltung,<br />

die im Rahmen des Projektes „Nachhaltiges<br />

Bauen und Planen am Oberrhein“ Ende November<br />

<strong>2003</strong> mit über 200 Teilnehmern in Landau<br />

stattfand. Die Veranstalter, unter anderen<br />

das Ministerium für Finanzen <strong>Rheinland</strong>-Pfalz<br />

und die Stadt Landau, wollen mit diesem Projekt<br />

den grenzüberschreitenden fachlichen Austausch<br />

fördern und dadurch ein Beziehungsnetzwerk<br />

am Oberrhein entstehen lassen.<br />

Thematisiert wurden planerische Prozesse und<br />

architektonische Realisierung bei der Umnutzung<br />

Quelle: LEG NRW GmbH<br />

von Militär-, Industrie- und Verkehrsbrachen. Referenten<br />

aus den drei Ländern der Oberrheinregion<br />

berichteten über einzelne Konversionsprojekte<br />

aus Tübingen, dem Elsass und <strong>Rheinland</strong>-<br />

Pfalz.<br />

Ziel war es, die Potentiale aufzuzeigen, welche in<br />

der Revitalisierung von Brachflächen und Nutzung<br />

alter Gebäudesubstanzen liegen, sowie<br />

Strategien und Möglichkeiten der Umsetzung zu<br />

erläutern.<br />

Das detaillierte Programm ist im Internet unter<br />

www.tri-plan.net verfügbar.<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

11<br />

AKTUELLES


AKTUELLES<br />

<strong>12</strong><br />

Aktuelles<br />

<strong>VdW</strong>-Veranstaltungsreihe „Aktuelles Steuerrecht“:<br />

Großer Informationsbedarf<br />

Am 26. November <strong>2003</strong> fand im Europäischen<br />

Bildungszentrum (EBZ) in Bochum eine weitere<br />

Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Aktuelles<br />

Steuerrecht“ statt, die von rund 100 Teilnehmern<br />

besucht wurde.<br />

Im Mittelpunkt standen die geplanten Gesetzesänderungen:<br />

Reform der Gewerbesteuer<br />

(u. a. Hinzurechnung von Zinsen für Gesellschafterdarlehen),<br />

Haushaltsbegleitgesetz (Abschaffung<br />

der Eigenheimzulage, Umkehrung<br />

der Umsatzsteuerabführungsverpflichtung bei<br />

Bauleistungen), Steueränderungsgesetz (Angabe<br />

der Steuernummer und laufende Nummerierung<br />

in Rechnungen) und die Umsetzung<br />

Wie im VerbandsInfo 08-09/<strong>2003</strong> berichtet, hatte<br />

der <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> mit Vertretern des<br />

MSWKS, der Architektenkammer und der Denkmalpflege<br />

(obere und untere Denkmalbehörde)<br />

einen ersten informellen Workshop am 17. Juli<br />

<strong>2003</strong> in Gelsenkirchen durchgeführt, um die jeweiligen<br />

Interessen der Akteursgruppen und<br />

mögliche konsensorientierten Verfahrensweisen<br />

zu thematisieren. Zu einem zweiten informellen<br />

Workshop hatte der Verband die Beteiligten am<br />

24. November <strong>2003</strong> nach Köln eingeladen, wobei<br />

diesmal die Denkmalpflege aus dem <strong>Rheinland</strong><br />

vertreten war.<br />

Zu Gast in den neuen Räumen der GAG Immobilien<br />

AG wurden die Interessenpositionen und Zuständigkeiten<br />

zunächst heftig und teilweise umstritten<br />

diskutiert, wobei konkrete Beispiele der<br />

Wohnungswirtschaft den Praxisbezug herstellten.<br />

Festgestellt werden konnte wie im ersten Meinungsaustausch<br />

in Gelsenkirchen, dass regional<br />

und lokal Vertreter der Denkmalpflege ihre Anliegen<br />

durchaus unterschiedlich bewerten und<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

der Protokollerklärung zum Steuervergünstigungsabbaugesetz<br />

(Einführung einer Mindestbesteuerung<br />

bei der Körperschaftsteuer und<br />

Gewerbesteuer).<br />

Weitere Themen waren u. a. die verdeckte Gewinnausschüttung<br />

am Beispiel einer vorzeitigen<br />

Rückzahlung eines zinsgünstigen Gesellschafterdarlehens<br />

(BMF-Schreiben vom 06.11.<strong>2003</strong> zu<br />

körperschaftsteuerlichen Anwendungsfragen),<br />

Bauzeitzinsen (keine Dauerschuldentgelte bei<br />

der Gewerbesteuer), keine Umsatzsteuerpflicht<br />

bei der Überlassung von Dachflächen an Mobilfunkbetreiber<br />

sowie Gestaltungsalternativen bei<br />

Wohnungsverwaltung für Dritte.<br />

Zweiter <strong>VdW</strong>-Workshop in Köln:<br />

Denkmalschutz und Wohnungswirtschaft<br />

durchsetzen. Auch wird das „sich ins Benehmen<br />

setzen“ zwischen der unteren und oberen Denkmalbehörde<br />

offensichtlich verschieden gehandhabt.<br />

Erhebliche zeit- und kostenintensive Planungs-<br />

und Genehmigungsphasen wie aufreibende<br />

Gerichtsprozesse können entstehen. Um diese<br />

möglichst zu vermeiden, war sich die Runde zumindest<br />

in der Auffassung einig, dass die Betroffenen<br />

frühzeitig ins Gespräch miteinander kommen<br />

müssen. Die bereits mit Unterstützung des<br />

MSWKS vom Verband angebotene Moderatorenrolle<br />

wurde für mögliche Konfliktfälle begrüßt.<br />

In eigener Sache<br />

Der <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> in Düsseldorf<br />

und seine Geschäftsstelle in Münster sind in<br />

der Zeit vom 24.<strong>12</strong>.<strong>2003</strong> bis zum 02.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong><br />

geschlossen.


Fachkonferenz des MSWKS:<br />

Stadtumbau West – Intelligentes Schrumpfen<br />

Unter diesem Titel veranstaltete das Ministerium<br />

für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport<br />

(MSWKS) mit dem ILS NRW am 27. 11. <strong>2003</strong> in Gelsenkirchen<br />

unter großer Beteiligung eine Tagung,<br />

in der Minister Dr. Michael Vesper einige grundsätzliche<br />

Ausführungen zur Thematik machte.<br />

„Stadtumbau West“ und „Stadtumbau Ost“<br />

sind grundverschieden<br />

Eingangs beschrieb Ulrich Hatzfeld, Gruppenleiter<br />

im MSWKS, den Stadtumbau als neue Aufgabe<br />

für die Stadtentwicklung. Er knüpfte an große<br />

Bevölkerungsverluste insbesondere im Ruhrgebiet<br />

an, die sich schon seit drei Jahrzehnten vollziehen,<br />

regional jedoch stark differenziert. In<br />

Folge sei Stadtumbau als „Wachsen und<br />

Schrumpfen“ zu verstehen, als parallele Verläufe,<br />

die sich räumlich und sozial unterschiedlich niederschlagen.<br />

„Stadtumbau West“ und „Stadtumbau<br />

Ost“ seien grundverschieden. Die soziale<br />

Ausgangslage – z. B. der hohe Anteil an Migranten<br />

– wie auch das Potenzial an Brachflächen<br />

sprächen dafür. Stadtumbau könne nur als regionales<br />

Projekt funktionieren und dürfe nie als Einzelmaßnahme<br />

verstanden werden. Stadtumbau<br />

könne aber auch bedeuten, in einigen Regionen<br />

nicht viel tun zu können. „Schrumpfen“ zu planen<br />

habe sich bisher als Aufgabe nicht gestellt. Das erfordere<br />

neue Planungsprinzipien, die kürzer und<br />

flexibler sein müssen.<br />

Zuwachs ist besser zu steuern als Schrumpfung<br />

Prof. Klemmer ging wiederum von seinem Vortrag<br />

„Wir werden weniger, älter und bunter“, aus, den<br />

er beim 1. FORUM WOHNUNGSWIRTSCHAFT des<br />

<strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> gehalten hatte. Er präsentierte<br />

eine typisierte, regionalisierte Beschreibung<br />

des Schrumpfungsprozesses in NRW. Dabei<br />

stellte er die Wanderungen als den bedeutendsten<br />

Faktor für die regionale Bevölkerungsentwicklung<br />

heraus verbunden mit der These, dass die regionalen<br />

Disparitäten und das Attraktivitätsgefälle zunehmen<br />

werden. Die Wanderungen würden stark<br />

von der Arbeitsmarktattraktivität bestimmt.<br />

Die Wanderungen im Ruhrgebiet stellten, so eine<br />

weitere These, „nur“ zu 40 Prozent Stadt-Umland-<br />

Aktuelles<br />

Wanderungen<br />

und zu<br />

60 Prozent<br />

arbeitsplatzbestimmteWanderungen<br />

dar. Im<br />

Hinblick auf<br />

zu ergreifendeStrategien<br />

typisierte<br />

er Kernstäd-<br />

NRW-Bauminister<br />

te ohne und<br />

Dr. Michael Vesper<br />

mit Arbeitsplatzproblemen,<br />

Städte im Einzugsbereich von Gravitationszentren<br />

sowie Städte außerhalb von solchen mit<br />

und ohne Arbeitsplatzproblemen.<br />

Prof. Klemmer schlussfolgerte u. a., dass Wirtschaftsförderung<br />

hohe Priorität genießen müsse<br />

und eine kleinräumige Bevölkerungspolitik zu betreiben<br />

sei. Dabei sollten der Trend zur sozialräumlichen<br />

Polarisierung und eine Perforierung der<br />

Bausubstanz verhindert werden.<br />

Wohnen ist Mittelpunkt des Lebens<br />

Zwei Professoren von der Universität Dortmund,<br />

Fakultät Raumplanung, kamen in ihren Vorträgen<br />

zu dem Ergebnis, dass international noch keine<br />

Schrumpfungsstrategie zu finden sei und anstelle<br />

von Leitbildern für schrumpfende Städte eher von<br />

differenzierten Vorgehen ausgegangen werden<br />

müsse. Schrumpfen, zunächst als Verlust von Einwohnern<br />

verstanden, stelle immer noch „Wohnen<br />

als den Mittelpunkt des Lebens“ heraus.<br />

Wohnungs- und Städtebauförderungsmittel<br />

kombiniert einsetzen<br />

Minister Dr. Vesper betonte in seiner Rede, dass<br />

Stadtumbau eine Aufgabe der Stadtentwicklungs-<br />

und Wohnungspolitik sei. Und es sei „entscheidend,<br />

Mittel der Wohnungs- und Städtebaupolitik<br />

künftig kombiniert einzusetzen“. Um die<br />

Ziele zu erreichen, dürften auch Abriss und Rückbau<br />

nicht länger tabuisiert werden.<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

13<br />

AKTUELLES


AKTUELLES<br />

14<br />

Aktuelles<br />

Verein „Wohnen in Genossenschaften e. V.“<br />

Mitgliederversammlung zog positives Fazit<br />

Am 24. November <strong>2003</strong> fand die Mitgliederversammlung<br />

des Vereins „Wohnen in Genossenschaften<br />

e. V.“ in Düsseldorf statt. Der Vorsitzende<br />

des Vereins, Bernhard Koppmann, konnte ein<br />

positives Fazit der Projektarbeit des Vereins ziehen.<br />

Diese Feststellung betraf vor allem den Aufbau<br />

des Genossenschaftsarchivs im Internet<br />

unter www.Genossenschafts-Archiv.de. Auch<br />

der neugestaltete, in diesen Tagen freigeschaltete<br />

Internetauftritt des Vereins www.wohnen-ingenossenschaften.de<br />

stieß auf Zustimmung.<br />

Darüber hinaus präsentierte Koppmann eine vom<br />

Verein konzipierte Unterrichtsreihe für die Klassen<br />

9 und 10. Ziel ist es, dass Schülerinnen und Schüler<br />

die Grundprinzipien des Wohnens in Genossenschaften<br />

in Form eines Gemeinschaftsprojektes<br />

„Wir planen zusammen ein Haus“ erlebbar nach-<br />

Mit dem Düsseldorfer Netzwerkansatz wird<br />

versucht, das bürgerschaftliche Engagement<br />

im Bereich der Seniorenarbeit unter der<br />

Berücksichtigung der veränderten Rolle von<br />

ehrenamtlichen Tätigkeiten zu unterstützen.<br />

Die Netzwerke sind Zusammenschlüsse aktiver<br />

Bürger im (Vor-)Ruhestand auf Stadtteiloder<br />

Stadtbezirksebene: Die Netzwerker erbringen<br />

seniorenbezogene Dienstleistungen<br />

und bauen sich zugleich eigene tragfähige soziale<br />

Netze auf, von denen sie in der dritten/<br />

vierten Lebensphase profitieren.<br />

Zielgruppe dieser Netzwerke sind vor allem<br />

„junge“ Senioren im Alter von 55 bis 65 Jahren.<br />

Inzwischen zählt die Stadt Düsseldorf 23<br />

Netzwerke in unterschiedlicher Trägerschaft.<br />

Auf der Jubiläumsveranstaltung der Netzwerke<br />

Mitte Oktober in Düsseldorf stellten<br />

Prof. Dr. Veronika Fischer und Prof. Dr. Volker<br />

Eichener die Ergebnisse ihrer Evaluation der<br />

Netzwerkkonzeption vor. Fazit: Die Netzwerkar-<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

vollziehen können. In diesem Zusammenhang werden<br />

Planung, Kosten und Finanzierung eines Bauvorhabens<br />

dargestellt. Dabei wird die Genossenschaft<br />

als eine Alternative behandelt. Schließlich<br />

sollen in einem Rollenspiel Konflikte im Wohnalltag<br />

bewältigt werden. Die Unterrichtsreihe ist keine<br />

Werbeveranstaltung für die Genossenschaften.<br />

Einstimmig wurden der Vorstand, bestehend aus<br />

Bernhard Koppmann, Rolf Kalleicher, Ulrich A.<br />

Büchner und Hubert Scharlau, entlastet sowie<br />

der Jahresabschluss 2002 und der Wirtschaftsplan<br />

<strong>2004</strong> angenommen.<br />

Derzeit hat der Verein 42 Mitglieder, davon 41 Wohnungsgenossenschaften<br />

aus dem <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong><br />

<strong>Westfalen</strong> und dem vdw Niedersachsen Bremen<br />

mit zusammen rund 100.000 eigenen Wohnungen.<br />

10 Jahre Düsseldorfer Netzwerke:<br />

Neue Form quartiersbezogener Seniorenarbeit<br />

beit funktioniert, kann aber weder die professionelle<br />

soziale Arbeit noch die staatliche Sozialpolitik<br />

ersetzen.<br />

Im weiteren Verlauf fanden Streitgespräche zu<br />

verschiedenen Themen statt. Der stellvertretende<br />

Leiter des Amts für Wohnungswesen<br />

der Stadt Düsseldorf, Thomas Nowatius, und<br />

Wolfgang Greling, Leiter der Zentrale Technik<br />

der ThyssenKrupp Immobilien GmbH, diskutierten<br />

über die öffentliche bzw. privatwirtschaftliche<br />

Förderung bzw. Finanzierung solcher<br />

Netzwerke. Greling machte dabei deutlich,<br />

dass sich die Wohnungswirtschaft der<br />

Herausforderung Demographie stelle, und verwies<br />

diesbezüglich auf die vielfältigen Aktivitäten<br />

des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>. Es liege im<br />

Interesse aller, den Senioren so lange wie<br />

möglich ein selbstständiges bzw. selbstbestimmtes<br />

WohnLeben im gewohnten Umfeld<br />

zu ermöglichen. Die Wohnungswirtschaft biete<br />

sich daher als Kooperationspartner an.


Bevölkerungsentwicklung bis 2050:<br />

Neue Ergebnisse der zehnten koordinierten<br />

Bevölkerungsvorausberechnung<br />

Deutschlands Bevölkerung wird älter und ihre<br />

Zahl geht langfristig zurück. Diese seit längerem<br />

bekannte Tendenz zeigt sich auch in den<br />

Ergebnissen der zehnten koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung.<br />

Basis der Berechnung<br />

war der nach Geschlecht und Altersjahren<br />

gegliederte Bevölkerungsstand am 31. Dezember<br />

20<strong>01</strong>.<br />

Die Annahmen der Berechnung gliedern sich im<br />

wesentlichen in drei Komponenten:<br />

� Konstante, niedrige Geburtenhäufigkeit. In<br />

Deutschland liegt die Geburtenhäufigkeit<br />

seit etwa 30 Jahren unter dem für die Bestandserhaltung<br />

der Elterngeneration notwendigem<br />

Niveau von 2,1 Kindern pro Frau.<br />

Tatsächlich sind es derzeit 1,4 Kinder pro<br />

Frau. Eine grundlegende Änderung dieses<br />

Verhaltens zeichnet sich bisher nicht ab.<br />

� Anstieg der Lebenserwartung. Die Lebenserwartung<br />

ist in Deutschland sowohl im<br />

langfristigen Verlauf als auch in den letzten<br />

Jahren angestiegen, wenn auch nicht<br />

immer stetig. Neugeborene Männer haben<br />

eine Lebenserwartung von 75,81Jahren und<br />

neugeborene Frauen von 81,1 Jahren. Wer<br />

heute schon 60 Jahre alt ist, hat noch eine<br />

Lebenserwartung von 19,5 Jahren bei Männern<br />

und 23,7 Jahren bei Frauen.<br />

� Langfristiger Wanderungssaldo bei<br />

100.000, 200.000 oder 300.000 Personen.<br />

Da Außenwanderungen von exogenen, in<br />

den Herkunftsländern der Zuwanderer liegenden<br />

und von endogenen, in Deutschland<br />

wirkenden Faktoren bestimmt werden,<br />

schwankten sie in ihrem Umfang in<br />

der Vergangenheit sehr stark. So geht auch<br />

diese Berechnung von mehreren Varianten<br />

zum Zuwanderungsgeschehen aus. Bei<br />

den meisten Varianten wird davon ausgegangen,<br />

dass im Durchschnitt jüngere Personen<br />

nach Deutschland zu- und ältere<br />

Personen aus Deutschland wegziehen, die<br />

Aktuelles<br />

Wanderungen der ausländischen Bevölkerung<br />

also einen „Verjüngungseffekt“<br />

haben. Hinsichtlich der Binnenwanderung<br />

wird weiterhin eine Abwanderung aus den<br />

neuen in die alten Bundesländer angenommen.<br />

Im Ergebnis wird ein Rückgang der Bevölkerung<br />

angenommen. Derzeit hat Deutschland rund 82,5<br />

Millionen Einwohner.<br />

Für das Jahr 2050 ergibt sich aus den neun Varianten<br />

der zehnten koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung<br />

eine Spannweite zwischen 67,0<br />

und 81,3 Millionen Menschen in Deutschland.<br />

Auch diese Bevölkerungsvorausberechnung veranschaulicht<br />

die Verschiebungen im Altersaufbau.<br />

Zur Verdeutlichung der erheblichen Verschiebungen<br />

in der Altersstruktur wird das Verhältnis verschiedener<br />

Altersgruppen zueinander verglichen.<br />

Diese Quotienten zeigen auch das Verhältnis zwischen<br />

potentiellen Empfängern von Leistungen<br />

aus den Altersversicherungssystemen zu den potenziellen<br />

Erbringern dieser Leistungen.<br />

Der Altenquotient ist bereits in den letzten Jahren<br />

deutlich angestiegen. Im Jahr 1995 kamen 36<br />

60-jährige und Ältere auf 100 Personen im Alter<br />

von 20 bis 59 Jahren. Im Jahr 20<strong>01</strong> waren es bereits<br />

44 Personen. Bis 2<strong>01</strong>0 wird der Altenquotient<br />

nur leicht auf 46 Personen zunehmen, dann<br />

aber deutlich – je nach Variante von 71 bis 88 Personen<br />

– ansteigen.<br />

Das zusammengefasste Ergebnis der zehnten koordinierten<br />

Bevölkerungsvorausberechnung ist<br />

in der vom Statistischen Bundesamt herausgegebenen<br />

Reihe „Wirtschaft und Statistik“ Heft<br />

8/<strong>2003</strong>, S. 693-7<strong>01</strong> erschienen.<br />

Eine Kopie des Berichts kann unter der KB-Nr.<br />

89/<strong>2003</strong> beim <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> (Telefon:<br />

02 11/1 69 98-40, Herr Stoye, E-Mail: w.stoye<br />

@vdw-rw.de) angefordert werden.<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

15<br />

AKTUELLES


AKTUELLES<br />

16<br />

Aktuelles<br />

Forum des MSWKS in Berlin:<br />

StadtBauKultur in der Stadtumbau-Ära<br />

Am 29. Oktober <strong>2003</strong> veranstaltete das Ministerium<br />

für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport<br />

des Landes NRW (MSWKS) in der NRW-Landesvertretung<br />

in Berlin ein Forum zum Thema<br />

„Nicht mehr bauen? Noch mehr bauen? Anders<br />

bauen? StadtBauKultur auf neuen Wegen“.<br />

Laut Bauminister Dr. Michael Vesper ist – u. a. angesichts<br />

der demographischen Entwicklung sowie<br />

der schrumpfenden Umsätze in der Bauwirtschaft<br />

– ein Umdenken im Bauwesen unerlässlich. Bauen<br />

im Bestand, die ökonomische und ökologische<br />

Aufwertung vorhandener Gebäude unter Wahrung<br />

der historischen Substanz und unter Berücksichtigung<br />

der sozialen Rahmenbedingungen in den<br />

Quartieren, sei eine der großen Zukunftsaufgaben,<br />

der mit neuen Konzepten begegnet werden müsse.<br />

Um die unvermindert voranschreitende Zersiedelung<br />

der Landschaft zumindest zu bremsen, sollten<br />

Bauvorhaben verstärkt auf Brachflächen realisiert<br />

werden, zumal das Potenzial mit mehr als<br />

40.000 Hektar ehemaliger Gewerbe- und Industrieareale<br />

beträchtlich sei. „Im Kreislauf bauen“ –<br />

das bedeute den Lebenszyklus von Gebäuden von<br />

Beginn an im Auge zu behalten. Die Nachhaltigkeit<br />

von Immobilien, also auch deren Rückbau- und<br />

Entsorgungsmöglichkeiten, müssten viel stärker in<br />

die Planungen und deren Bewertung einfließen.<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

Zum Thema „Im Kreislauf<br />

bauen“ stellte der<br />

Präsident des Umweltbundesamts,<br />

Prof. Dr.<br />

Andreas Troge, u. a. die<br />

nationale Nachhaltigkeitsstrategie<br />

und deren<br />

Aussagen zu Ressourcenschonung,Klimaschutz<br />

und Flächeninanspruchnahme<br />

vor. Er begrüßte<br />

die aus dem<br />

ExWoSt-Programm<br />

„Städte der Zukunft“<br />

(ExWoSt = Experimenteller<br />

Wohnungs- und Städtebau;<br />

betreut vom Bundesamt für Bauwesen und<br />

Raumordnung (BBR); Auftraggeber: Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen<br />

(BMVBW)) abgeleitete Forderung nach einem Verhältnis<br />

von Innenentwicklung zu Außenentwicklung<br />

von 3 zu 1. In Ergänzung hierzu müssten weitere<br />

Anstrengungen im Baubereich unternommen<br />

werden, beispielsweise die „Modernisierung“ und<br />

Revitalisierung der Städte, die Förderung flächen-,<br />

rohstoff- und energiesparender Bauformen, die Erhöhung<br />

der Anteile regenerativer Energien und<br />

der verstärkte Einsatz nachwachsender Rohstoffe<br />

in der Konstruktion.<br />

Besuch aus Frankreich beim <strong>VdW</strong>:<br />

Soziale Bauträger schauen auf Projekte im Ruhrgebiet<br />

Eine Delegation aus sozialen Wohnungsverbänden<br />

der Bretagne (Organismes d`habitation à<br />

loyer modéré d’Ille et Villaine) startete seine<br />

Fachexkursion in NRW am 6. November <strong>2003</strong> mit<br />

einem Besuch beim <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> in<br />

Düsseldorf.<br />

Abteilungsleiterin Roswitha Sinz empfing die 23<br />

Gäste und gab ihnen einen Überblick über die demographischen<br />

und sozial-räumlichen Entwicklungen<br />

in Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>, mit dem besonderen<br />

Augenmerk auf den Wohnungsmarkt im<br />

Ruhrgebiet. Anschließend reiste die Delegation<br />

weiter nach Duisburg und Essen, wo sie von Vertretern<br />

der GEBAG und der THS mit Projektführungen<br />

und Besichtigungen betreut wurden.<br />

Besonderes Interesse zeigte die Delegation an Konzepten<br />

für ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter –<br />

auch in Frankreich stehen die Sozialversicherungsund<br />

das Rentensystem auf dem Prüfstand.<br />

Ein herzlicher Dankes-Brief erreichte den Verband<br />

einige Tage später aus Frankreich.


Zukunftsicheres WohnLeben<br />

Wohnbau Lemgo eG<br />

Wohnen mit Service und integrierter Pflege:<br />

Alt werden, zuhause bleiben!<br />

Ausgangssituation<br />

Als eine der ersten Siedlungen hat die Wohnbau<br />

Lemgo eG in den Jahren 1952/53 das innenstadtnah<br />

gelegene Quartier Spiegelberg gebaut.<br />

Bewohnt werden die Häuser heute in großer Zahl<br />

von allein stehenden Frauen im Alter zwischen 65<br />

und 85 Jahren.<br />

Im Zuge der Modernisierung der gesamten<br />

Wohnanlage ab dem Jahr 1999 begannen – in Zusammenarbeit<br />

mit dem Verein Freie Altenhilfe –<br />

erste Planungen, ein Wohngebäude im Quartier<br />

in eine Nachbarschaftshilfeeinrichtung um- bzw.<br />

auszubauen.<br />

Konzept<br />

Die Grundidee bestand darin, den betagten Menschen<br />

im Quartier ein „zukunftsicheres WohnLeben“<br />

im gewohnten Umfeld zu gewährleisten.<br />

Das ausgewählte, in den 1950er Jahren errichtete<br />

Siedlungshaus hat die Wohnbau Lemgo eG<br />

zwischen Juni und Ende 2002 komplett modernisiert<br />

– ohne Inanspruchnahme öffentlicher<br />

Fördermittel.<br />

Das Haus ist nach den vorhandenen baulichen Gegebenheiten<br />

und in enger Absprache mit dem Verein<br />

Freie Altenhilfe an die Bedürfnisse älterer und<br />

hilfsbedürftiger Menschen angepasst worden.<br />

So sind beispielsweise die Badezimmer behindertengerecht<br />

ausgebaut worden: Sie verfügen<br />

über bodengleiche Duschen, erhöhte Toiletten<br />

mit Haltegriffen, rollstuhlunterfahrbare Waschplätze<br />

und absenkbare Spiegel. Das Erdgeschoss<br />

ist durch eine Rampe komplett barrierefrei zu erreichen.<br />

Das ganze Haus verfügt über ein Notrufsystem.<br />

Das neue „Wohngemeinschaftshaus“ zählt sieben<br />

Seniorenappartements und zwei Gästezimmer.<br />

Die gesamten Investitionskosten beliefen sich auf<br />

rd. 400.000 Euro, dies entspricht rd. 1.250 Euro/m 2.<br />

Quelle: Wohnbau Lemgo eG.<br />

Wohngemeinschaftshaus mit Wintergarten<br />

Die Hardware<br />

Das Wohngemeinschaftshaus bietet pflegebedürftigen<br />

alten Menschen, die nicht mehr allein<br />

leben können und eine umfassende Versorgung<br />

benötigen, eine Alternative zu der klassischen<br />

Heimunterbringung. Die Wohneinheiten von bis<br />

zu 50 m 2 Wohnfläche mieten die Bewohner oder<br />

deren Betreuer eigenständig über die Wohnbau<br />

Lemgo an. Jede Wohnung ist mit einer kleinen<br />

Küchenzeile und einem eigenen Balkon ausgestattet.<br />

Die Nettokaltmiete beträgt 4,28 Euro/m 2.<br />

Als Gemeinschaftsfläche ist eine große<br />

Wohnküche, in der regelmäßig gemeinsam gekocht<br />

wird, mit angrenzendem Wintergarten<br />

vorhanden. Was das Raumkonzept betrifft, hat<br />

man bewusst Wert auf viel Licht und viel Luft<br />

gelegt!<br />

Zwei Zimmer im Dachgeschoss stehen als Gästezimmer<br />

bereit. Diese können z. B. von entfernt<br />

wohnenden Angehörigen der Bewohner aus dem<br />

Gemeinschaftshaus oder aus den umliegenden<br />

Wohngebieten angemietet werden.<br />

In der Praxis werden die Zimmer jedoch im Wesentlichen<br />

in Verbindung mit sog. „Verhinde-<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

17<br />

ZUKUNFTSICHERES WOHNLEBEN


ZUKUNFTSICHERES WOHNLEBEN<br />

18<br />

Zukunftsicheres WohnLeben<br />

rungspflege“ genutzt. D. h. dort werden, zeitlich<br />

befristet, ebenfalls Pflegefälle untergebracht.<br />

Die Software: Kooperation sichert Betreuung<br />

Die Genossenschaft bleibt ausschließlich Vermieter<br />

der einzelnen Appartements oder Zimmer.<br />

Die Betreuung der „Spiegelberg“-Bewohner ist<br />

über einen Kooperationsvertrag mit dem Verein<br />

Freie Altenhilfe geregelt.<br />

Die Mieter sind jedoch nicht an den Verein gebunden,<br />

so dass die Betreuung auch durch andere<br />

Träger oder Angehörige erfolgen kann.<br />

Jeder Bewohner wird individuell nach seinen Bedürfnissen<br />

betreut und pflegerisch versorgt.<br />

Die Abrechnung erfolgt je nach Einzelfall als Privatrechnung,<br />

über die zuständige Pflegekasse,<br />

das Sozialamt und/oder die Krankenkassen<br />

gemäß dem Versorgungsvertrag der zuständigen<br />

Sozialstation.<br />

Alle Bewohner beziehen derzeit Sachleistungen<br />

mindestens nach Stufe 2 der Pflegeversicherung.<br />

Treffpunkt Nachbarschaftscafé<br />

Quelle: Wohnbau Lemgo eG.<br />

Überdies sorgt die Freie Altenhilfe dafür, dass im<br />

„Spiegelberg“ keine Langeweile aufkommt.<br />

Dank der seitens der Bewohner geschätzten abwechslungsreichen<br />

Freizeitgestaltung – das Programm<br />

reicht von Diavorträgen über gemein-<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

same Ausflüge bis zu Bastelnachmittagen – wird<br />

der nachbarschaftliche Zusammenhalt gefördert.<br />

Momentan bereiten die Bewohner mit allem Eifer<br />

das bevorstehende Weihnachtsfest vor.<br />

Pflegestützpunkt:<br />

Einbettung ins Gesamtkonzept<br />

Eingebettet in einen Komplex von 52 Wohneinheiten<br />

der Wohnbau Lemgo eG liegt dieser<br />

„Stützpunkt“ ideal, um der Mieterschaft umliegender<br />

Wohnhäuser von dort aus weitere Dienstleistungen<br />

anbieten zu können.<br />

Der Bedarf an solchen Leistungen liegt auf der<br />

Hand, wenn man bedenkt, dass die Mieter, viele<br />

Erstbezieher, mit der Siedlung alt geworden sind.<br />

Ort der Begegnung ist der neue, öffentlich zugängliche<br />

Wintergarten.<br />

Durch regelmäßige Einladungen zu Nachbarschaftscafés<br />

wird der Kontakt der Mieter im<br />

Wohngebiet untereinander und der Dialog mit<br />

dem Verein Freie Altenhilfe gefördert.<br />

Die Nähe sowie das individuelle und unkomplizierte<br />

Beratungsangebot – „nebenbei“ beim Kaffee<br />

– mindern die Hemmschwelle der Inanspruchnahme<br />

kleinerer und größerer Hilfen.<br />

Notwendige professionelle Betreuungsleistungen<br />

können somit einfach abgerufen werden.<br />

Fazit:<br />

Angesichts der durchweg guten Erfahrungen mit<br />

dem Pilotprojekt „Spiegelberg“ und der von Beginn<br />

an positiven Resonanz seitens der Bewohner<br />

plant die Wohnbau Lemgo eG, ähnliche Projekte<br />

der integrierten Pflege in naher Zukunft<br />

auch in anderen größeren Wohngebieten – etwa<br />

„An der Landwehr/Pohlmannstraße“ mit ca. 170<br />

Wohnungen in Bad Salzuflen.<br />

Weitere Informationen/Ansprechpartner:<br />

Wohnbau Lemgo eG<br />

Ingo Wöste<br />

Telefon: (0 52 61) 25 99 31<br />

woeste@wohnbau-lemgo.de


Aus den Parlamenten<br />

Ausschuss für Städtebau und Wohnungswesen NRW:<br />

Ergänzung der Wohnraumförderung geplant<br />

In der 39. Sitzung des Ausschusses für Städtebau<br />

und Wohnungswesen gab Minister Dr. Vesper<br />

einen ersten einführenden Bericht zum Einzelplan<br />

14 – Bereich Städtebau und Wohnungswesen.<br />

Angesichts der dramatischen Haushaltslage des<br />

Landes NRW waren die Ausgaben deutlich zu reduzieren.<br />

5 Milliarden Euro müssen gegenüber<br />

dem Haushalt <strong>2003</strong> im Doppelhaushalt <strong>2004</strong>/2005<br />

eingespart werden. Vor diesem Hintergrund ist es<br />

erfreulich, dass die Förderung des sozialen Wohnungsbaues<br />

mit rund 810 Mio. Euro (13.500 WE)<br />

für den Neubau und mit 75 Mio. Euro für den Bestand<br />

in <strong>2004</strong> wie in 2005 fortgeführt werden kann.<br />

Ebenfalls kann die Städtebauförderung in etwa auf<br />

dem Niveau des Haushaltes <strong>2003</strong> gehalten werden;<br />

Bundes- und EU-Mittel können voll kofinanziert<br />

werden. Stark von Einsparungen betroffen wird<br />

das Programm zur Umsetzung der baupolitischen<br />

Ziele wie die REN-Breitenförderung.<br />

Für die Wohnungswirtschaft waren noch zwei Beratungsthemen<br />

von besonderem Interesse:<br />

� „Wohnkostenbelastung auch im Alter tragbar<br />

gestalten – Demographischer Wandel erfordert<br />

Neuausrichtung der Wohnraumförderung<br />

in NRW!“<br />

Vor dem Hintergrund eines Antrages der Regierungskoalition<br />

und eines Fragenkataloges der<br />

CDU erhielt das MSWKS den Arbeitsauftrag<br />

einen neuen Förderschwerpunkt zu entwickeln,<br />

wobei u. a. der <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> in „Gespräche“<br />

eingebunden ist.<br />

Im Rahmen der weiteren Präzisierung der Wohnraumförderung<br />

<strong>2004</strong> durch das MSWKS wird im<br />

nächsten VerbandsInfo Näheres berichtet (siehe<br />

hierzu auch Beitrag Arbeitskreis „WohnLeben für<br />

ältere Menschen“, S. 45).<br />

� Land muss Verhaltenskodex für den Verkauf<br />

von Mietwohnungen entwickeln<br />

in Verbindung mit<br />

� Vorrang für Mieterschutz bei der Privatisierung<br />

von Wohnungsbeständen in NRW - Sozialverträgliche<br />

Gestaltungskriterien für<br />

Wohnungsveräußerungen entwickeln<br />

Diesem zweigeteilten Beratungspunkt lagen Anträge<br />

der Fraktion der CDU und der Fraktionen der<br />

Regierungskoalition zugrunde. Im Ergebnis beschloss<br />

der Ausschuss, zu diesem Themenkomplex<br />

am 3. März <strong>2004</strong> eine öffentliche Anhörung<br />

durchzuführen. Zunächst findet am 10. Dezember<br />

<strong>2003</strong> im EBZ in Bochum eine Veranstaltung des<br />

MSWKS zum „Verkauf von Wohnungsbeständen<br />

in NRW“ statt. Auch hierüber wird in der nächsten<br />

Ausgabe des VerbandsInfo berichtet.<br />

Eigenheimzulage:<br />

Reformvorschläge der CDU-Landtagsfraktion NRW<br />

Ende Oktober unterbreitete die CDU-Landtagsfraktion<br />

Nordrhein <strong>Westfalen</strong> Reformvorschläge<br />

zur Eigenheimzulage. Sie will damit 4 Millarden<br />

Euro einsparen und setzt ihre Schwerpunkte auf<br />

Familien mit Kindern und den Erwerb von Altbauten.<br />

U. a. sehen die Vorschläge vor:<br />

� Senkung der Einkommensgrenzen bei Beibehaltung<br />

des Förderzeitraums von acht Jahren<br />

� Anhebung der Bemessungsgrundlage, wobei<br />

die Gesamtsumme der Herstellungskosten die<br />

Höhe der Subventionen stark bestimmt<br />

� Gleichstellung von Neubau und Bestand<br />

� Anhebung der Kinderzulage.<br />

Durch die Erhöhung der Bemessungsgrenze und<br />

einen Nachweis der Herstellungskosten will die<br />

CDU Schwarzarbeit verhindern. Der Bauherr solle<br />

nach Fertigstellung alle Belege über die ausgeführten<br />

Arbeiten einreichen.<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

19<br />

AUS DEN PARLAMENTEN


WOHNUNGSPOLITIK<br />

20<br />

Wohnungspolitik<br />

Wfa legt Wohnungsmarkttrends NRW vor:<br />

Immer weniger Sozialwohnungen –<br />

Ende des Rückgangs nicht in Sicht<br />

Die Wohnungsbauförderungsanstalt Nordrhein-<br />

<strong>Westfalen</strong> (Wfa) hat zwei neue Studien mit aktuellen<br />

Daten und Fakten der Wohnungsmarktentwicklung<br />

in NRW vorgelegt: „Preisgebundener<br />

Wohnungsbestand 2002“ und „Wohnungsmarktbeobachtung<br />

NRW: Info <strong>2003</strong>“. Im Folgenden werden<br />

die zentralen Ergebnisse zusammengefasst.<br />

Beide Berichte können über die Homepage der<br />

Wfa (http://www.lbnrw.de > Wfa) bestellt werden.<br />

Bautätigkeit und Bestandsentwicklung<br />

Die Bautätigkeit ist 2002 bundesweit (- 11,2 %)<br />

und landesweit (- 18,0 %) zurückgegangen. Der<br />

Rückgang in Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> betraf vor<br />

allem den Geschosswohnungsbau (- 25,9 %), und<br />

hier insbesondere den öffentlich geförderten<br />

Mietwohnungsbau (- 33,9 %). Die Anzahl der Baugenehmigungen<br />

blieb nahezu konstant. Der negative<br />

Trend der Vorjahre konnte damit durchbrochen<br />

werden, was jedoch in erster Linie auf die<br />

gegenwärtigen Diskussionen um die künftige<br />

Subventionierung (Stichwort Eigenheimzulage)<br />

zurückzuführen ist. Dies betrifft aber ausschließlich<br />

den Eigenheimbereich.<br />

Im Geschosswohnungsbau setzte sich der Abwärtstrend<br />

der Genehmigungszahlen fort. Die Bautätigkeit<br />

im belegungs- und preisgebundenen Marktsegment<br />

(- 7,5 %) hat eine positivere Entwicklung<br />

genommen als im frei finanzierten Bereich<br />

(- 21,0 %). Dies ist vor allem durch die stabilen Fertigstellungszahlen<br />

im Eigentumsbereich bedingt<br />

(+ 3,3 % versus -16,0 % im frei finanzierten Segment).<br />

Doch auch der geförderte Mietwohnungsbau ist mit<br />

einem Minus von 16 % „nur“ halb so stark eingebrochen<br />

wie der frei finanzierte Markt (s. Abb. 1).<br />

Während der Gesamtwohnungsbestand in NRW<br />

noch leicht um 0,8 % zunahm, schrumpfte der gebundene<br />

Bestand (alle Förderwege) im vergangenen<br />

Jahr weiter auf 1,1 Millionen Wohneinheiten<br />

zusammen, was einem Anteil am Gesamtwohnungsbestand<br />

von 13,3 % entspricht. In allen<br />

drei Förderwegen zusammen ergab sich ein Bestandsrückgang<br />

von 3,4 %. Seit Mitte der 1980er<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

Jahre hat sich der Bestand von Sozialmietwohnungen<br />

mehr als halbiert. Allein seit 1993 ist dieser<br />

um 26 % gesunken. Zugleich hat eine erhebliche<br />

Bestandsverschiebung zwischen den Bal-<br />

Abb. 1:<br />

Bautätigkeit und Einwohnerentwicklung 1998-2002<br />

lungsgebieten (hohe Abgänge) und den ländlich<br />

geprägten Regionen (größtenteils Zunahmen von<br />

mehr als 10 %) stattgefunden.<br />

Wohnungsnachfrageparameter<br />

Die Bevölkerung in NRW ist 2002 um 0,1 % gewachsen.<br />

Dieser Zuwachs resultiert jedoch ausschließlich<br />

aus Wanderungsgewinnen, zumal die natürliche<br />

Bevölkerungsentwicklung negativ ausfiel (Sterbeüberschuss).<br />

Der langjährige Trend zu einer Verkleinerung<br />

der Haushalte hat sich im Berichtsjahr<br />

fortgesetzt. Demzufolge hat sich die Zahl der Privathaushalte<br />

2002 um 0,6 % erhöht (s. Abb. 2).<br />

Verschlechterung der Wohnraumversorgung<br />

Die Zahl der wohnungssuchenden Haushalte<br />

blieb im Berichtsjahr mit rd. 102.400 nahezu unverändert<br />

hoch. Immerhin 11 % dieser Haushalte<br />

sind bedürftig, d. h. gegenwärtig in Notunterkünften<br />

untergebracht.


Abb. 2:<br />

Natürliche Bevölkerungsentwicklung und<br />

Wanderungen 1993-2002<br />

Gemessen an dem Landesdurchschnitt sind die<br />

wohnungssuchenden Haushalte mit im Mittel<br />

2,38 Personen sehr groß – ein Zeichen dafür, dass<br />

kinderreiche Familien überdurchschnittlich oft<br />

vertreten sind.<br />

Der rückläufige gebundene Bestand auf der einen<br />

und die zugleich gleich bleibende Zahl wohnungssuchender<br />

Haushalte auf der anderen Seite<br />

führen dazu, dass die Chancen auf eine Sozialwohnung<br />

im Berichtsjahr erneut geringer geworden<br />

sind, was sich in rückläufigen Erst- und Wiederbelegungsquoten<br />

niederschlägt.<br />

Die regionalen Unterschiede sind jedoch erheblich.<br />

Betroffen sind hier vor allem die Ballungskerne,<br />

in denen der Bedarf bestimmter Bevölkerungsgruppen<br />

(neben den wohnungssuchenden Haushalten<br />

und Obdachlosen auch Arbeitslose, Wohngeld-<br />

und Sozialhilfeempfänger) an preisgünstigem<br />

Wohnraum relativ hoch ist. Im vergangenen<br />

Jahr war bereits eine leichte Zunahme dieser benachteiligten<br />

Gruppen (Marktzugangs- und Versorgungsprobleme)<br />

festzustellen (s. Abb. 3).<br />

Die mittlere Wohnfläche pro Person betrug 38,4<br />

m 2 . Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen<br />

Anstieg um 0,3 m 2 (Bundesdurchschnitt: 40,2 m 2 ).<br />

Eine Differenzierung nach Haushaltstypen zeigt<br />

große Unterschiede, z. B. zwischen kinderreichen<br />

Familien/Ausländerhaushalten auf der einen und<br />

Singlehaushalten auf der anderen Seite.<br />

Wohnungspolitik<br />

Laut Verbraucherpreisindex sind die Brutto- und<br />

Nettomietpreise im Berichtsjahr parallel zu der<br />

generellen Preisentwicklung um 1,4 bzw. 1,3 %<br />

gestiegen.<br />

Die Nebenkosten – in der Einschätzung der Experten<br />

weiterhin der Spitzenreiter der Probleme –<br />

erhöhten sich um 1,7 %. Die „Maklermieten“<br />

(RDM-Preisspiegel) entwickelten sich ebenfalls<br />

moderat.<br />

Die Nettokaltmieten der Wohnungsunternehmen<br />

stiegen zuletzt um 3,7 % und belaufen sich nunmehr<br />

auf 4,02 Euro/m 2 im öffentlich geförderten<br />

und auf 4,48 Euro/m 2 im frei finanzierten Segment.<br />

Die regionalen Unterschiede sind enorm<br />

(Rheinschiene versus Sauerland).<br />

Die Anzahl der Freistellungen ist im Berichtsjahr<br />

von 9.100 auf nur noch 7.100 zurückgegangen:<br />

Das entspricht einem Minus von mehr als 20 %.<br />

Fazit<br />

Trotz der derzeit geringen Bautätigkeit ist „der<br />

Wohnungsmarkt“ in NRW insgesamt entspannt<br />

bis ausgeglichen. Gleichwohl deuten einige Indikatoren<br />

bereits auf eine regionale oder segmentspezifische<br />

Marktanspannung hin. Engpässe werden<br />

insbesondere im unteren und gebundenen<br />

Marktsegment erwartet.<br />

Abb. 3:<br />

Wohnflächenversorgung nach Haushaltstypen <strong>2003</strong><br />

So wird etwa der Bestand der im 1. Förderweg<br />

geförderten Wohneinheiten lt. Schätzungen der<br />

Wfa bis 2009 auf rd. 430.000 Sozialmietwohnungen<br />

und bis 2<strong>01</strong>9 auf rd. 307.000 zusammenschrumpfen.<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

21<br />

WOHNUNGSPOLITIK


WOHNUNGSPOLITIK<br />

22<br />

Wohnungspolitik<br />

Hamburg stellt Wohnungsbauförderung um:<br />

Investitionszulage statt Objektförderung<br />

Am 28. Oktober <strong>2003</strong> hat sich der Hamburger<br />

Senat mit strategischen Optionen für eine<br />

Neuorientierung der Wohnraumförderung befasst<br />

und die Weichen dafür ab 2005 gestellt.<br />

Ausgangspunkt waren die Ergebnisse eines<br />

Expertenworkshops, an dem u. a. auch die<br />

Wohnungswirtschaft beteiligt war.<br />

Zwei wesentliche Änderungen sind herauszustellen.<br />

� Die Objektförderung im Geschosswohnungsbau.<br />

Diese traditionelle Mietwohnungsbauförderung<br />

soll auf Sondergruppen,<br />

z. B. große Haushalte bzw. auf besondere<br />

Fördertatbestände, z. B. Projekte von Baugemeinschaften<br />

im individuellen und genos-<br />

Forum Soziale Stadt NRW:<br />

Integrierte Quartiersentwicklung<br />

am Beispiel Aachen-Ost<br />

Das Forum Soziale Stadt NRW dient vorallem dem<br />

Erfahrungsaustausch zwischen den in der integrierten<br />

Quartiersentwicklung tätigen Akteuren.<br />

Es findet reihum in den am ressortübergreifenden<br />

Handlungsprogramm „Soziale Stadt NRW“ beteiligten<br />

benachteiligten Stadtteilen statt.<br />

Am 18. September <strong>2003</strong> traf man sich im Stadtteil<br />

Aachen-Ost, um sich von Gisela Nacken, der<br />

Beigeordneten für Umwelt, Wohnen und Gesundheit<br />

der Stadt Aachen, und Heike Ohlmann<br />

vom Planungsamt über das dortige Handlungskonzept<br />

und den Stand der Umsetzung zu informieren.<br />

Bei einem Rundgang durch das altindustriell<br />

geprägte Quartier Rothe Erde konnten<br />

erste Ergebnisse der seit November 1999 laufenden<br />

Quartierserneuerung besichtigt werden.<br />

Zuvor hatte Manfred Morgenstern, Staatssekretär<br />

im Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur<br />

und Sport des Landes NRW, über den aktuellen<br />

Stand der bereits seit 1993 unter dem Namen<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

senschaftlichen Eigentum oder Bauvorhaben<br />

mit besonderer Quartiersbedeutung,<br />

konzentriert werden.<br />

� Investitionszulage nebst Ankauf von Belegungsrechten<br />

im Bestand. Mit der Investitionszulage<br />

soll der Geschosswohnungsneubau<br />

angekurbelt werden – sie wird nicht mit<br />

Bindungen im Neubau, sondern nur mit der<br />

Begründung von Belegungsrechten in Bestandswohnungen<br />

verknüpft. Hamburg verfolgt<br />

damit einen Kauf von Belegungsrechten<br />

neuen Typs.<br />

Dazu will die Stadt Kooperationen mit den Unternehmen<br />

vereinbaren. Die flächendeckende<br />

Umstellung soll 2005 erfolgen.<br />

„Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf“<br />

laufenden Förderung berichtet. Das Ministerium<br />

kooperiert dabei mit dem Städtenetzwerk Soziale<br />

Stadt NRW, das u. a. die Evaluation und die Öffentlichkeitsarbeit<br />

durchführt.<br />

In einer der Arbeitsgruppen stellte u. a. die Gemeinnützige<br />

Wohnungsgesellschaft für Aachen<br />

AG mit dem Verein Stadtoasen e. V. die bewohnergetragene<br />

Wohnumfeldverbesserung in<br />

dem Quartier Barbarastraße/Zehnthofweg vor.<br />

Bei der abschließenden Podiumsdiskussion, an<br />

der auch Achim Großmann, Parlamentarischer<br />

Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bau- und Wohnungswesen teilnahm, ging<br />

es insbesondere um die Fortführung der Förderung<br />

trotz der enger werdenden finanziellen<br />

Handlungsspielräume sowie um die Rolle und<br />

die Erwartungen einzelner Akteursgruppen.<br />

Nähere Informationen zum Programm „Soziale<br />

Stadt NRW“ sowie zu den Handlungskonzepten<br />

unter http://www.soziale-stadt.nrw.de.


Inhouse-Seminare bei zwei Genossenschaften:<br />

Die Mitgliedschaft als Privileg betonen<br />

Am 4. November in Duisburg und am 19. November<br />

<strong>2003</strong> in Bochum moderierte der Referent für<br />

Genossenschaftswesen beim <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong><br />

<strong>Westfalen</strong>, Dr. Gerhard Jeschke, mit den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern der Wohnungsgenossenschaft<br />

Duisburg-Süd eG bzw. der Bochumer<br />

Wohnstättengenossenschaft eG Inhouse-<br />

Workshops zum Thema „Das Mitglied und seine<br />

besondere Stellung in der Genossenschaft“.<br />

Ziel der Veranstaltungen war es, die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Genossenschaften für<br />

die Besonderheiten der Mitglieder einer Genossenschaft<br />

zu sensibilisieren. Vor dem Hintergrund<br />

der Entwicklung des Wohnungsmarktes – demographischer<br />

Wandel, sich ändernde Nachfragergruppen<br />

u. a. – gilt es, diese Mitgliedschaft als<br />

eine Art Privileg herauszustellen und damit für<br />

die Wohnungsgenossenschaft letztendlich auch<br />

Wettbewerbsvorteile zu generieren.<br />

Nach einer grundlegenden Einführung zum Genossenschaftswesen<br />

und zu den wohnungswirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen widmeten sich<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zunächst<br />

der Frage, was die Wohnungsgenossenschaft<br />

von anderen Anbietern unterscheidet. Auffällig<br />

waren die zahlreichen Nennungen des Dauernut-<br />

Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Hamborn:<br />

Neues Verwaltungsgebäude bezogen<br />

Am 21. November <strong>2003</strong> eröffnete die Wohnungsgenossenschaft<br />

Duisburg-Hamborn eG<br />

ihr neues Verwaltungsgebäude.<br />

Im Rahmen einer offiziellen Feierstunde überbrachte<br />

der Abteilungsleiter im <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong><br />

<strong>Westfalen</strong>, Dr. Gerhard Jeschke, die<br />

Grüße und Glückwünsche des Verbandes.<br />

Er betonte, dass angesichts des zunehmenden<br />

Wettbewerbs zwischen den Anbietern wohnungswirtschaftlicher<br />

Dienstleistungen ein<br />

Aus den Unternehmen<br />

zungsvertrages. Es bietet sich an, da es sich hierbei<br />

um eine spezifisch genossenschaftliche Leistung<br />

handelt, diese Leistung gezielt – beispielsweise<br />

im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit – hervorzuheben.<br />

Eine weitere Diskussionsrunde befasste sich mit<br />

den Rechten und Pflichten, die sich für die Mitglieder<br />

aus ihrer Miteigentümerstellung ergeben.<br />

Bei den Rechten wurden die Mitwirkungsmöglichkeiten<br />

im Rahmen der Vertreterversammlung/Generalversammlung<br />

herausgearbeitet; bei<br />

den Pflichten wurde insbesondere die Nachschusspflicht<br />

betont.<br />

Der dritte Komplex befasste sich mit den Mitgliedern<br />

in ihrer Eigenschaft als Kunden. Es wurde<br />

eine breite Leistungspalette, von zügiger Reparaturausführung<br />

und kompetenten Ansprechpartnern<br />

rund um das Thema Wohnen über freundliche<br />

Behandlung und gute Betreuung bis hin zur<br />

Hilfestellung beim Ausfüllen von Anträgen und<br />

der Seniorenberatung diskutiert. Insbesondere<br />

wurde die Gleichbehandlung der Mitglieder herausgestellt.<br />

Kontakt: Dr. Gerhard Jeschke (Tel. 02 11/1 69 98-25,<br />

Fax 02 11/1 69 98-50 , E-Mail g.jeschke@vdw-rw.de).<br />

mitgliederorientierter Service ein entscheidender<br />

Beitrag zur Unternehmenssicherung sei.<br />

„Wer Kundenorientierung verspricht, der<br />

muss auch die entsprechenden Räumlichkeiten<br />

bieten, in denen die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter Kundenpflege und Kundenbetreuung<br />

vornehmen können.“<br />

„In diesem Sinne ist das neue Verwaltungsgebäude<br />

der Wohnungsgenossenschaft Duisburg-<br />

Hamborn ein wichtiger Baustein, um eine optimale<br />

Mitgliederförderung umsetzen zu können.“<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

23<br />

AUS DEN UNTERNEHMEN


AUS DEN UNTERNEHMEN / FÜR SIE GELESEN<br />

24<br />

Aus den Unternehmen / Für Sie gelesen<br />

Eine kaufen, eine mieten:<br />

„Nimm Zwei“ (Wohnungen):<br />

So vermarktet die GAGFAH<br />

„Nimm Zwei“ – so nennt sich das neue, erstmals<br />

im „Schweizer Viertel“ in Berlin-Steglitz erprobte<br />

Marketing-Modell der GAGFAH, Essen. Eine<br />

Wohnung wird gekauft, und eine weitere<br />

hinzugemietet. Je nach Bedarf<br />

kann diese zugeschaltete Wohnung zu<br />

einem späteren Zeitpunkt erworben<br />

werden. Ebenso können die Wohnungen,<br />

z. B. nach dem Auszug der Kinder,<br />

wieder getrennt und die Wohnkosten<br />

somit reduziert werden.<br />

Mit diesem innovativen „Wohnmodell“ kommt die<br />

GAGFAH zum einen dem Wunsch nach der Bildung<br />

von Wohneigentum nach, zum anderen berücksichtigt<br />

man die sich stetig ändernden sozio-ökonomischen<br />

oder persönlichen Lebensumstände<br />

der Kunden und die dadurch bedingte Schwierigkeit,<br />

sich in Sachen Wohnung festzulegen.<br />

Mit „Nimm Zwei“ schafft die GAGFAH ein Ange-<br />

Facility-Management<br />

in der Wohnungswirtschaft<br />

Methoden und Instrumente der Informationsverarbeitung<br />

– Diplomarbeit an der Universität Leipzig;<br />

Bezugsquelle: Academic Transfer, Talstraße<br />

34, 20359 Hamburg, www.academic-transfer.de,<br />

Preis: 178 Euro (netto).<br />

Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Darstellung<br />

der verschiedenen Methoden und Instrumente<br />

der Informationsverarbeitung in Wohnungsunternehmen<br />

im Rahmen des Facility Managements.<br />

Besonderer Wert wird dabei dem Informationsmanagement<br />

und ganzheitlichen Informationssystemen<br />

beigemessen. Daran schließt sich die Betrachtung<br />

möglicher Methoden der Datengenerierung<br />

an. Raumbuch, Gebäudepass und Dokumentenmanagementsysteme<br />

werden sodann als<br />

Instrumente der Datenaufbereitung bzw. Daten-<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

bot, das Sicherheit und Flexibilität verbindet.<br />

Davon profitieren beispielsweise Paare mit Kinderwunsch<br />

bzw. junge Familien mit hohem<br />

„Nimm 2“ verbindet Kaufen und Mieten<br />

Flächenbedarf, aber (noch) geringem Eigenkapital.<br />

Weitere interessante Möglichkeiten bieten<br />

sich zudem in Bezug auf das Zusammenwohnen<br />

bzw. -leben mehrerer Generationen unter einem<br />

Dach. Die ersten Wohnungen können die „Kauf-<br />

Mieter“ im Frühjahr <strong>2004</strong> beziehen.<br />

speicherung einer Prüfung hinsichtlich der Eignung<br />

im Facility Management unterzogen.<br />

Im umfassendsten Teil der Arbeit erfolgt eine<br />

Auseinandersetzung mit möglichen Methoden<br />

und Instrumenten der Datenauswertung (SWOT-<br />

Analyse, Benchmarking, Balanced Scorecard). Im<br />

Rahmen des Benchmarking wird insbesondere<br />

auf das Betriebskostenbenchmarking in Anlehnung<br />

an die Geislinger Konvention näher eingegangen.<br />

Als operative Methode der Datenauswertung<br />

wird die Kennzahlenanalyse näher charakterisiert.<br />

Abschließend werden das geografische<br />

Informationssystem sowie das Data Warehouse<br />

als Datenauswertungsinstrumente hinsichtlich<br />

ihrer Eignung für das Facility Management<br />

bewertet.


Kosteneinsparung durch<br />

kommunales Energiemanagement<br />

„Kosteneinsparung durch kommunales Energiemanagement“<br />

(Reihe F, DST-Beiträge zur Wirtschafts-<br />

und Verkehrspolitik, Heft 14), 152 Seiten,<br />

Deutscher Städtetag, Bereich wG, Lindenallee 13-<br />

17, 50968 Köln. Per E-Mail: bestellung@staedtetag.de.<br />

21,75 Euro einschließlich Porto und Verpackung<br />

zzgl. 7 % Mehrwertsteuer.<br />

Der Deutsche Städtetag (DST) hat Heft 14 seiner<br />

DST-Beiträge zur Wirtschafts- und Verkehrspolitik<br />

Städtische Kreativität –<br />

Potenzial für den Stadtumbau<br />

Städtische Kreativität – Potenzial für den Stadtumbau,<br />

Heike Liebmann / Tobias Robischon<br />

(Hrsg.), IRS Institut für Regionalentwicklung und<br />

Strukturplanung e. V. / Schader-Stiftung, Erkner /<br />

Darmstadt September <strong>2003</strong>, 244 Seiten, ISBN 3-<br />

932736-10-9, online: www.schader-stiftung.de,<br />

Schützgebühr 13 Euro.<br />

Demographische und wirtschaftliche Schrumpfungsprozesse,<br />

überregionale Abwanderung, anhaltende<br />

Suburbanisierung sowie ein erheblicher<br />

Wohnungsleerstand kennzeichnen seit Ende der<br />

1990er Jahre viele Städte und Gemeinden in den<br />

neuen Ländern.<br />

Die Kommunen sind gefordert, ihre Entwicklungsziele<br />

kritisch zu überprüfen und strukturell<br />

neue, integrierte Entwicklungskonzepte zu erarbeiten.<br />

Viele Kommunen richten den Fokus in<br />

ihren Konzepten zunächst auf die städtebaulichen<br />

und wohnungswirtschaftlichen Probleme des<br />

Stadtumbaus und setzen in erster Linie dort zur<br />

Heilung der gegenwärtigen Symptome der<br />

Schrumpfungsentwicklungen an.<br />

Schrumpfende Städte: Keine Heilung allein durch<br />

Städtebau! Städtische Kreativität als Ressource<br />

mit Potenzial ist gefragt, so das Plädoyer der Autoren<br />

in der vorliegenden Publikation. Sie beruht<br />

auf einer Workshopreihe, deren Diskussionsstränge<br />

fortgeführt werden, wobei theoretische<br />

Konzepte neben<br />

Strategien aus<br />

der Praxis beleuchtet<br />

werden.<br />

Für Sie gelesen<br />

dem Thema „Kosteneinsparung durch kommunales<br />

Energiemanagement“ gewidmet.<br />

Kommunale Fachleute haben erfolgreiche Beispiele<br />

zusammengestellt, die sich sowohl mit der<br />

Organisation eines kommunalen Energiemanagements,<br />

den bedeutenden wirtschaftlichen Faktoren<br />

und der Finanzierung von Energieeinsparmaßnahmen<br />

befassen, als auch eine Reihe von<br />

positiven Erfahrungen für die konkreten Bereiche<br />

Strom oder Wasser vermitteln können.<br />

Angesichts der<br />

Komplexität der<br />

Problemlagen in<br />

den Städten erfordernzukunftsfähigeProblemlösungen<br />

ein „neues Denken“. Es müssen neue<br />

Perspektiven für die Stadtentwicklung erdacht<br />

werden – in wirtschaftlicher, sozialer, kultureller,<br />

baulicher und wohnungswirtschaftlicher Hinsicht.<br />

In einer gemeinsamen Workshopreihe des Instituts<br />

für Regionalentwicklung und Strukturplanung<br />

(IRS) und der Schader-Stiftung diskutierten<br />

Experten aus ostdeutschen und westeuropäischen<br />

Städten den kreativen Umgang mit<br />

Schrumpfungsprozessen.<br />

Das Buch stellt ein erstes Zwischenergebnis der<br />

im Jahr 2002 begonnenen Diskussion über die<br />

Rolle städtischer Kreativität im Stadtumbauprozess<br />

Ostdeutschlands dar. Bei Würdigung der unterschiedlichen<br />

Entstehungsprozesse in Ost und<br />

West bietet es wertvolle Anregungen für die Aufgabe<br />

Stadtumbau im Allgemeinen.<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

25<br />

FÜR SIE GELESEN


FÜR SIE GELESEN<br />

26<br />

Für Sie gelesen<br />

Nutzungsverhältnis und Mietrecht in Genossenschaften<br />

Keßler (Hrsg.): Genossenschaftliches Nutzungsverhältnis<br />

und Mietrecht – Divergenzen und Widersprüche;<br />

Hammonia-Verlag GmbH, Hamburg,<br />

ISBN 3-87292-170-3, <strong>2003</strong>, 100 Seiten, www.hvh.<br />

de, 22 Euro.<br />

In dem Buch werden Beiträge einer Fachtagung<br />

der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wohnungs-<br />

und Immobilienwirtschaft (BBA) unter Mitwirkung<br />

von Wissenschaftlern sowie Praktikern<br />

aus der Rechtsprechung den Leitungsorganen der<br />

(Wohnungs-) Genossenschaften in Berlin zum Verhältnis<br />

Genossenschafts- und Mietrecht vorgelegt.<br />

Als Themen werden u. a. der genossenschaftliche<br />

Kommunale Aufsichtsratsmitglieder<br />

Schäfer/Roreger: Kommunale Aufsichtsratsmitglieder:<br />

Rechte, Pflichten, Haftung, Strafbarkeit –<br />

Rechtsstellung kommunaler Vertreter in Aufsichtsräten<br />

privater Unternehmen; Verlag J. H. W.<br />

Dietz Nachf., ISBN 3-80<strong>12</strong>-0341-7, 240 Seiten,<br />

www.dietz-verlag.de, 29,80 Euro.<br />

Der vorliegende Band bietet eine rechtliche und<br />

praxisorientierte Hilfestellung für Rat und Verwaltung<br />

der Gemeinden und insbesondere für das ein-<br />

Optimierung des Wohnungsbestandes<br />

Dr. Volker Riebel: Optimierung des Wohnungsbestandes;<br />

in BundesBauBlatt, Heft 10/<strong>2003</strong>,<br />

Seite 30-32.<br />

Dr. Volker Riebel, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Deutschen Annington Immobilien<br />

GmbH, Düsseldorf, zeigt in seinem Beitrag,<br />

dass das Beschaffungswesen bei der Deutschen<br />

Annington als ein Dienstleistungscenter<br />

geführt wird, das über die gesamte Beschaffungskette<br />

hinweg in Kooperation mit allen beteiligten<br />

Stellen durch strategisches und potenzialorientiertes<br />

Handeln die jeweils kosten-, logistik-<br />

und qualitätsoptimale Beschaffung anstrebt.<br />

Zudem führt Riebel aus, welche Rolle<br />

Konzeptionen wie Pooling, Partnering und Bundeling<br />

dabei spielen.<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

Gleichbehandlungsgrundsatz und die Differenzierung<br />

des Nutzungsentgelts sowie die Kündigung<br />

der Genossenschaftswohnung bei Verlust der Mitgliedstellung<br />

behandelt. Mitglieder von Wohnungsgenossenschaften<br />

treten ihrem Mitgliedsunternehmen<br />

in doppelter Funktion gegenüber, nämlich<br />

als Anteilseigner und Gesellschafter im Rahmen<br />

des genossenschaftlichen Mitgliedschaftsverhältnisses<br />

sowie – im Regelfall – als Nutzer, d. h.<br />

„Mieter“ einer Genossenschaftswohnung. Beide<br />

Rechtsverhältnisse sind aus juristischer Perspektive<br />

jedoch deutlich zu trennen und stehen dennoch<br />

in einem sich gegenseitig bedingenden Zusammenhang<br />

ökonomischer und rechtlicher Natur.<br />

zelne Aufsichtsratmitglied zu den sich aus der Mitgliedschaft<br />

ergebenden Fragen und Problemen.<br />

Die gesellschaftsrechtlichen Grundlagen u. a. für<br />

AG, GmbH und Genossenschaft werden dabei<br />

ebenso behandelt wie die aktuellen landes- und<br />

bundesrechtlichen Vorschriften sowie höchstrichterlichen<br />

Urteile. Im Anhang finden sich Schemata<br />

zur Verdeutlichung einiger Problemzusammenhänge<br />

und eine Übersicht in Matrixform zu den kommunalrechtlichen<br />

Vorschriften der Bundesländer.<br />

Der Autor beschreibt die Prozesse hinter diesen<br />

Konzeptionen und ihre Einbindung in ein spezielles<br />

Controlling/Auditing-System, das sicherstellt,<br />

dass Schwachstellen erkannt und abgestellt,<br />

vor allem aber Optimierungsmöglichkeiten<br />

systematisch geprüft und realisiert werden.<br />

Darüber hinaus wird die in diesem Zusammenhang<br />

interessante Vertragsform des Guaranteed<br />

Maximum Price (GMP) beschrieben und<br />

anhand eines praktischen Beispiels verdeutlicht.<br />

Der Beitrag kann unter der KB-Nr. 82/<strong>2003</strong> beim<br />

<strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> (Herr Stoye: 02 11/1<br />

69 98-40, E-Mail w.stoye@vdw-rw.de) angefordert<br />

werden.


<strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>: Termine <strong>2004</strong><br />

Verbandstag<br />

Mo.-Mi. 27. - 29. September Essen<br />

Mitgliederversammlung<br />

Dienstag 28. September 15.00 Uhr Essen<br />

Verbandsrat<br />

Mittwoch 21. Januar 14.00 Uhr Düsseldorf<br />

Dienstag 02. März 14.00 Uhr Düsseldorf<br />

Dienstag 27. April 14.00 Uhr Düsseldorf<br />

Montag 24. Mai 16.00 Uhr Aachen (vor FORUM WOHNUNGSWIRTSCHAFT)<br />

Dienstag 06. Juli 14.00 Uhr Düsseldorf<br />

Dienstag 07. September 14.00 Uhr Düsseldorf (bei Bedarf)<br />

Montag 27. September 16.00 Uhr Essen (Verbandstag)<br />

Montag 18. Oktober 14.00 Uhr Düsseldorf (mit Delegierten GdW-Verbandstag)<br />

Dienstag 02. November 14.00 Uhr Düsseldorf<br />

Freitag 10. Dezember 10.00 Uhr Düsseldorf<br />

Präsidium<br />

Donnerstag 08. Januar <strong>12</strong>.30 Uhr Düsseldorf<br />

Montag 16. Februar <strong>12</strong>.30 Uhr Düsseldorf<br />

Mittwoch 31. März 17.30 Uhr Düsseldorf<br />

Dienstag 27. April <strong>12</strong>.30 Uhr Düsseldorf<br />

Montag 24. Mai 13.00 Uhr Aachen (vor FORUM WOHNUNGSWIRTSCHAFT)<br />

Montag 14. Juni <strong>12</strong>.30 Uhr Düsseldorf<br />

Montag 19. Juli <strong>12</strong>.30 Uhr Düsseldorf<br />

Dienstag 07. September <strong>12</strong>.30 Uhr Düsseldorf<br />

Montag 27. September 14.00 Uhr Essen (Verbandstag)<br />

Montag 18. Oktober <strong>12</strong>.30 Uhr Düsseldorf<br />

Montag 22. November <strong>12</strong>.30 Uhr Düsseldorf<br />

Freitag 10. Dezember 09.00 Uhr Düsseldorf<br />

Fachschaft Genossenschaften<br />

� Vollversammlung<br />

Dienstag 28. September 11.00 Uhr Essen (Verbandstag)<br />

� Ausschuss<br />

Do./Fr. 04./05. März Attendorn<br />

Montag 24. Mai 14.00 Uhr Aachen (vor FORUM WOHNUNGSWIRTSCHAFT)<br />

eine weitere Sitzung im Oktober/November<br />

� 4. gemeinsamer Genossenschaftstag<br />

Mi./Do. 05./06. Mai Magdeburg<br />

Fachschaft ÖKU<br />

� Vollversammlung<br />

Montag 24. Mai 14.00 Uhr Aachen (vor FORUM WOHNUNGSWIRTSCHAFT)<br />

Dienstag 28. September 11.00 Uhr Essen (Verbandstag)<br />

�Arbeitsausschuss<br />

1 bis 2 Sitzungen<br />

�ÖKU-Kamingespräche<br />

1 bis 3 Gesprächsrunden (nach Bedarf)<br />

Fachschaft IKS<br />

Montag 24. Mai 14.00 Uhr Aachen (vor FORUM WOHNUNGSWIRTSCHAFT)<br />

Dienstag 28. September 11.00 Uhr Essen (Verbandstag)<br />

eine weitere Sitzung im Frühjahr<br />

Finanzausschuss<br />

Donnerstag 05. Februar 14.00 Uhr Dortmund<br />

Dienstag 27. April 10.00 Uhr Düsseldorf<br />

Montag 14. Juni 10.30 Uhr Düsseldorf<br />

Montag 08. November 14.00 Uhr Düsseldorf<br />

Ausschuss Betriebswirtschaft<br />

Donnerstag <strong>01</strong>. April Dortmund<br />

Donnerstag <strong>01</strong>. Juli Hagen<br />

Donnerstag 18. November Hannover (gemeinsam mit vdw Niedersachsen Bremen)<br />

Ausschuss Steuern und Bilanzierung<br />

Dienstag 20. Januar 14.00 Uhr Essen<br />

Montag 10. Mai 14.00 Uhr Bielefeld<br />

Donnerstag 23. September 14.00 Uhr Lünen<br />

Do./Fr. 18./19. November 14.00 Uhr Perl<br />

Ausschuss Technik<br />

Donnerstag 05. Februar (gemeinsam mit dem <strong>VdW</strong> südwest)<br />

Donnerstag 29. April<br />

Dienstag 16. November<br />

eine weitere Sitzung nach den Sommerferien<br />

Ausschuss Wohneigentum<br />

Anzahl der Sitzungen und Termine noch offen<br />

Beitragskommission<br />

Anzahl der Sitzungen und Termine noch offen<br />

Arbeitskreis WohnLeben für ältere Menschen<br />

Datum noch offen 11.00 Uhr Essen<br />

Donnerstag <strong>01</strong>. Juli 11.00 Uhr<br />

Donnerstag 11. November 11.00 Uhr<br />

Arbeitskreis PR & Marketing<br />

Donnerstag <strong>12</strong>. Februar 10.00 Uhr Essen<br />

Donnerstag, 17. Juni 10.00 Uhr Münster<br />

Anfang November Hildesheim (gemeinsam mit vdw Niedersachsen Bremen)<br />

Europäischer Tisch<br />

Mo./Di. 19./20. April Enschede<br />

Mo./Di. 06./07. Dezember<br />

Treffpunkt Regionale Arbeitsgemeinschaften<br />

Donnerstag 04. März 10.30 Uhr Bochum<br />

Donnerstag 16. September 10.30 Uhr Bochum<br />

Termine<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

27<br />

TERMINE


TERMINE<br />

28<br />

Termine<br />

Delegierte GdW-Verbandstag<br />

Montag 18. Oktober 14.00 Uhr Düsseldorf (mit Verbandsrat)<br />

Beirat<br />

1 bis 2 Sitzungen<br />

Veranstaltungen<br />

� Empfang<br />

aus Anlass des 60. Geburtstages des stellvertretenden Vorsitzenden des<br />

Verbandsrates und Präsidiums Peter Lampe<br />

Freitag 13. Februar 11.00 Uhr Düsseldorf<br />

� Preisverleihung Mieterzeitung des Jahres <strong>2003</strong><br />

Freitag 26. März vormittags Düsseldorf<br />

� 4. Parlamentarischer Abend<br />

Donnerstag 31. März 19.00 Uhr Düsseldorf<br />

� Jahrespressekonferenz<br />

April 11.00 Uhr Düsseldorf<br />

� 3. Forum Wohnungswirtschaft<br />

Di./Mi. 25./26. Mai Aachen<br />

� Informationsveranstaltungen<br />

– „Portfolio-Management“<br />

Mittwoch 30. Juni NRW<br />

–„Wohnraumförderung <strong>2004</strong> in NRW“<br />

Termin noch offen Düsseldorf<br />

– „Neues Stiftungsrecht in NRW“<br />

Termin noch offen<br />

– „Betriebsvergleich als Instrument zur Kostensenkung“<br />

Termin noch offen<br />

� Fachtagungen (in Verbindung mit dem MSWKS)<br />

„Neue Wohnformen im Alter“<br />

Donnerstag 22. April 09.30 Uhr Bochum<br />

„Denkmalschutz und Wohnimmobilien“<br />

Termin noch offen<br />

Veranstaltungsreihen<br />

Integrierte Zukunftskonzepte/Zukunftsicheres WohnLeben<br />

� Kongress<br />

„WohnLeben für Migranten“ (Arbeitstitel)<br />

Mittwoch 04. Februar 09.30 Uhr Essen (anschließend Bildung eines <strong>VdW</strong>-Arbeitskreises)<br />

� Kongress<br />

„Junges Wohnen“ (Arbeitstitel)<br />

Termin noch offen NRW (anschließend Bildung eines <strong>VdW</strong>-Arbeitskreises)<br />

Perspektiven für Wohnungsgenossenschaften (in Verbindung mit dem IfG Münster)<br />

� 5. Symposium<br />

Donnerstag <strong>01</strong>. April Münster<br />

� 6. Symposium<br />

Dienstag 23. November Münster<br />

Treffpunkt Ehrenamt in Genossenschaften<br />

� 1. Treffpunkt <strong>2004</strong><br />

Fr./Sa. <strong>12</strong>./13. November NRW<br />

� 2. Treffpunkt <strong>2004</strong><br />

Fr./Sa. 19./20. November NRW<br />

� 3. Treffpunkt <strong>2004</strong><br />

Fr./Sa. 26./27. November NRW<br />

Treffpunkt Sozialarbeit in der Wohnungswirtschaft<br />

� 1. Treffpunkt <strong>2004</strong><br />

Mittwoch 18. Februar 09.30 Uhr Bochum<br />

� 2. Treffpunkt <strong>2004</strong><br />

Mittwoch 07. Juli 09.30 Uhr Bochum<br />

� 3. Treffpunkt <strong>2004</strong><br />

Mittwoch 13. Oktober 09.30 Uhr Bochum<br />

Treffpunkt Hausmeister in der Wohnungswirtschaft<br />

� 1. Treffpunkt <strong>2004</strong><br />

Fr./Sa. 08./09. Oktober NRW<br />

Technik in der Wohnungswirtschaft<br />

� Themenfeld Energie<br />

Dienstag 30. März<br />

Donnerstag 02. Dezember<br />

� Themenfeld Dichtigkeit Abwasseranlagen<br />

Dienstag 17.Februar<br />

Donnerstag 14. September<br />

Multimedia in der Wohnungswirtschaft<br />

� 8. Veranstaltung<br />

Mittwoch 10. März<br />

� 9. Veranstaltung<br />

Mittwoch 10. November<br />

Aktuelles Steuerrecht<br />

� 1. Tagung <strong>2004</strong><br />

Anfang <strong>2004</strong><br />

� 2. Tagung <strong>2004</strong><br />

Mittwoch <strong>01</strong>. Dezember<br />

Architektur macht Schule – Wohnen lernen<br />

� Tag der Begegnung<br />

Termin noch unbestimmt<br />

Workshop Mieterzeitung<br />

� 1. Workshop <strong>2004</strong><br />

Mittwoch 14. Juli<br />

Partner Presse<br />

� 1. Tagung <strong>2004</strong><br />

Donnerstag 22. Januar 10.00 Uhr Essen<br />

� 2. Tagung <strong>2004</strong><br />

Donnerstag 07. Oktober<br />

Die Terminplanung wird in jeder Ausgabe des VerbandsInfo ergänzt bzw. aktualisiert.<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>


<strong>Rheinland</strong>-Pfalz:<br />

Baukonjunktur im Aufwärtstrend<br />

In <strong>Rheinland</strong>-Pfalz verzeichnet die Baukonjunktur<br />

einen Aufwärtstrend. Darauf deutet eine Zunahme<br />

der Baugenehmigungen im Vergleich der ersten<br />

acht Monate der Jahre 2002 und <strong>2003</strong> mit<br />

einem Plus von 21,0 Prozent hin. Signifikant ist<br />

vor allem der Anstieg der Baugenehmigungen<br />

Baufertigstellungen in <strong>Rheinland</strong>-Pfalz<br />

Januar bis August<br />

2002 <strong>2003</strong> Veränderung<br />

WE WE in %<br />

Wohnungen in neuen<br />

Wohngebäuden, Nicht-<br />

Wohngebäuden und<br />

bestehenden Gebäuden<br />

Wohnungen in<br />

6.083 5.063 - 16,8<br />

neuen Wohngebäuden 5.425 4.399 - 18,9<br />

- mit 1 Wohnung 2.617 2.522 - 3,6<br />

- mit 2 Wohnungen 1.180 1.008 - 14,6<br />

- mit 3 u.m. Wohnungen<br />

darunter:<br />

1.298 .869 - 33,1<br />

Eigentumswohnungen .636 .373 - 41,4<br />

Wohnheime .330 .....0<br />

Quelle: Ministerium der Finanzen <strong>Rheinland</strong>-Pfalz, Mainz<br />

NRW im 1. Quartal <strong>2003</strong>:<br />

Baulandpreise höher<br />

Die Preise für baureifes Land sind im ersten<br />

Quartal des Jahres <strong>2003</strong> verglichen mit dem Vorjahreszeitraum<br />

um 4,5 Prozent gestiegen. Dabei<br />

ist eine gegenläufige Entwicklung in den kleinen<br />

und großen Gemeinden festzustellen.<br />

Kaufwerte für Bauland in Nordrhein-<strong>Westfalen</strong><br />

im 1. Vierteljahr<br />

baureifes Land 1. Vierteljahr 2002 = 108,87 €/qm<br />

insgesamt 1. Vierteljahr <strong>2003</strong> = 113,80 €/qm = + 4,5%<br />

davon:<br />

Gemeinden mit bis 1. Vierteljahr 2002 = 66,82 €/qm<br />

10.000 Einwohner 1. Vierteljahr <strong>2003</strong> = 55,07 €/qm = - 17,6%<br />

Gemeinden mit bis 1. Vierteljahr 2002 = 62,99 €/qm<br />

20.000 Einwohner 1. Vierteljahr <strong>2003</strong> = 87,82 €/qm = + 39,4%<br />

Gemeinden mit bis 1. Vierteljahr 2002 = 97,96 €/qm<br />

50.000 Einwohner 1. Vierteljahr <strong>2003</strong> = 114,<strong>12</strong> €/qm = + 16,5%<br />

Gemeinden mit bis 1. Vierteljahr 2002 = 145,77 €/qm<br />

100.000 Einwohner 1. Vierteljahr <strong>2003</strong> = 152,27 €/qm = + 4,5%<br />

Gemeinden mit über 1. Vierteljahr 2002 = 231,44 €/qm<br />

100.000 Einwohner 1. Vierteljahr <strong>2003</strong> = 197,67 €/qm = - 14,6%<br />

Quelle: LDS Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik<br />

des Landes Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>, Düsseldorf<br />

Daten und Fakten<br />

bei Einfamilienhäusern um 27,3 Prozent. Auch<br />

bei Wohnungen in Mehrfamilienhäusern haben<br />

die Baugenehmigungen um 14,5 Prozent zugelegt.<br />

Dagegen sind die Baufertigstellungen in den<br />

ersten acht Monaten des Jahres <strong>2003</strong> um 16,8<br />

Prozent zurückgegangen.<br />

Baugenehmigungen in <strong>Rheinland</strong>-Pfalz<br />

Januar bis August<br />

2002 <strong>2003</strong> Veränderung<br />

WE WE in %<br />

Wohnungen in neuen<br />

Wohngebäuden, Nicht-<br />

Wohngebäuden und<br />

bestehenden Gebäuden<br />

Wohnungen in<br />

10.115 <strong>12</strong>.239 +21,0<br />

neuen Wohngebäuden 8.676 10.823 +24,7<br />

- mit 1 Wohnung 5.007 6.374 +27,3<br />

- mit 2 Wohnungen 2.108 2.566 +21,7<br />

- mit 3 u.m. Wohnungen<br />

darunter:<br />

1.557 1.783 +14,5<br />

Eigentumswohnungen .826 1.065 +28,9<br />

Wohnheime . 4 .100<br />

Quelle: Ministerium der Finanzen <strong>Rheinland</strong>-Pfalz, Mainz<br />

NRW im Oktober <strong>2003</strong>:<br />

Verbraucherpreise<br />

steigen um 1,3 Prozent<br />

Das LDS Landesamt für Datenverarbeitung und<br />

Statistik des Landes Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> meldet,<br />

dass der Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten<br />

Haushalte in Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> im Oktober<br />

<strong>2003</strong> gegenüber Oktober 2002 um 1,3 Prozent<br />

gestiegen ist. Im Vergleich zum Vormonat (September<br />

<strong>2003</strong>) sank der Preisindex um 0,1 Prozent.<br />

Im Bereich Wohnung etc. gab es folgende Veränderungen:<br />

Vorjahr<br />

� Wohnungsmieten<br />

einschließlich Nebenkosten = + 1,2%<br />

� Nettokaltmieten = + 0,9%<br />

� Wohnungsnebenkosten = + 3,7%<br />

� Haushaltsenergie = + 3,7%<br />

� Elektrizität = + 5,9%<br />

� Gas = + 7,1%<br />

� Heizöl = - 5,8%<br />

� Zentralheizung, Fernwärme = + 2,8%<br />

Quelle: LDS Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik<br />

des Landes Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>, Düsseldorf<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

29<br />

DATEN UND FAKTEN


BAUEN UND TECHNIK<br />

30<br />

Bauen und Technik<br />

Trinkwasserverordnung:<br />

Neue Grenzwerte für Blei ab Dezember <strong>2003</strong><br />

Im Januar <strong>2003</strong> trat die neue Trinkwasserverordnung<br />

(TrinkV 20<strong>01</strong>) in Kraft. Sie regelt unter<br />

anderem die Grenzwerte für Schadstoffe im<br />

Trinkwasser. In einigen Bereichen z. B. Blei und<br />

Bromat werden die Grenzwerte stufenweise reduziert.<br />

Land NRW geht beispielhaft<br />

beim Energiesparen voran<br />

In einem Runderlass hat das Ministerium für<br />

Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport<br />

(MSWKS) Hinweise zum energiesparenden Betreiben<br />

und Nutzen von Gebäuden des Landes<br />

NRW gegeben.<br />

Um den Energieverbrauch von Gebäuden mit<br />

derselben Nutzungsart bewerten zu können, sollen<br />

die energetischen Kenndaten der Gebäude regelmäßig<br />

erfasst werden. Dadurch können alle<br />

Beteiligten einen Überblick über die Verbrauchsentwicklung<br />

und mögliche Hinweise auf Einsparpotenziale<br />

erhalten. Die Verbräuche und Kosten<br />

werden unter Federführung des MSWKS jährlich<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

Ab 1. Dezember <strong>2003</strong> gilt als Grenzwert für Blei<br />

im Trinkwasser 0,025 mg/l. Nach einer weiteren<br />

Übergangsfrist von 10 Jahren reduziert sich dieser<br />

Wert am 1. Dezember 2<strong>01</strong>3 auf 0,<strong>01</strong> mg/l.<br />

Der Grenzwert für Bromat im Trinkwasser wird ab<br />

1. Januar 2008 auf 0,<strong>01</strong> mg/l gesenkt.<br />

Bau-Eifer: Im Durchschnitt 2.200 Euro „verbaut“<br />

In Irland, in Norwegen und in der Schweiz herrscht<br />

der größte Bau-Eifer. Nach Berechnungen<br />

von Euroconstruct wurden dort im Jahr 2002 zwi-<br />

schen 5.390 und 4.050 Euro je Einwohner „verbaut“.<br />

Im Durchschnitt von 19 europäischen Ländern<br />

betrug das Bauvolumen rund 2.200 Euro je<br />

Einwohner.<br />

Deutschland, liegt mit einem Bauvolumen von<br />

2.360 Euro je Einwohner im Mittelfeld.<br />

Eine andere Reihenfolge ergibt sich, wenn man<br />

die absoluten Werte betrachtet.<br />

Dann behauptet Deutschland mit einem jährlichen<br />

Bauvolumen von fast 194 Milliarden Euro mit Abstand<br />

den Spitzenplatz.<br />

Es folgen Frankreich (150 Milliarden Euro) und Italien<br />

(135 Milliarden Euro).<br />

landesweit ausgewertet, die Ergebnisse in einem<br />

Energiebericht dargestellt.<br />

Für den Betrieb von Anlagen und Geräten werden<br />

eine Fülle von Hinweisen und Richtwerten<br />

gegeben. Davon sind nicht nur Raumtemperaturen<br />

und damit Heizungs- und Lüftungsanlagen<br />

betroffen. Die Richtlinie führt auch Elektroanlagen<br />

und Elektrogeräte auf sowie den Wasserverbrauch<br />

sanitärer Anlagen.<br />

Der Runderlass kann unter der KB-Nr. 86/<strong>2003</strong><br />

beim <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> (Telefon: 02 11/ 1<br />

69 98-40, Herr Stoye, E-Mail: w.stoye@vdwrw.de)<br />

angefordert werden.


<strong>VdW</strong>-Veranstaltungsreihe „Technik“:<br />

Vorbeugender Brandschutz<br />

„Brandschutz im Wohnungsbau“ war der Titel<br />

einer Arbeitstagung in der Reihe „Technik“ des<br />

<strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> am 25. November<br />

<strong>2003</strong>. Die Referenten von der in Köln ansässigen<br />

Gütegemeinschaft „Brandschutz im Ausbau“<br />

hatten eine Fülle von Informationen für die Teilnehmer<br />

der gut besuchten Veranstaltung. Einer<br />

Einführung in den vorbeugenden Brandschutz,<br />

bei der die gesetzlichen Grundlagen und Normen<br />

erläutert wurden, folgte eine Darstellung der geplanten<br />

europäischen Normung, die andere Baustoffklassen<br />

verwendet.<br />

Nach einem detaillierten Einblick in die Zulassungspraktiken<br />

für nicht geregelte Bauprodukte<br />

nahm das Thema „Verwendungsnachweise“ breiten<br />

Raum in der Diskussion ein. Die für einige Teilnehmer<br />

neue Information war: Das ausführende<br />

Unternehmen von brandgeschützten Rohr- und<br />

Leitungsdurchführungen ist verpflichtet, dem Auftraggeber<br />

einen Verwendungsnachweis zu übergeben.<br />

Form und Inhalt dieses Verwendungs-<br />

Kredite von der KfW:<br />

Frist bis 31.<strong>12</strong>. verlängert<br />

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat<br />

mitgeteilt, dass die Einreichungsfrist für Kreditanträge<br />

im Programm zur Förderung erneuerbarer<br />

Energien bis zum 31.<strong>12</strong>.<strong>2003</strong> verlängert<br />

wurde. Gespräche mit dem Bund über eine weitere<br />

Verlängerung des Förderprogramms würden<br />

derzeit geführt.<br />

Aus haushaltsrechtlichen Gründen, so die KfW,<br />

musste für Zusagen aus den Jahren 20<strong>01</strong> und 2002<br />

die Frist zur Einreichung des Verwendungsnachweises<br />

bis 20. Juni <strong>2003</strong> bzw. bis 30. September <strong>2003</strong><br />

begrenzt werden. Mittlerweile habe der Bund haushaltsrechtliche<br />

Voraussetzungen dafür geschaffen,<br />

dass für diese Vorhaben eine nachträgliche Verlängerung<br />

der Einreichungsfrist in Ausnahmefällen<br />

möglich sei.<br />

Sollte es aus objektiven, nicht vom Antragsteller zu<br />

vertretenden Gründen, Verzögerungen in der Realisierung<br />

der Investitionen ergeben haben, könne die<br />

Bauen und Technik<br />

nachweises sind im Zulassungsbescheid des Produktes<br />

beschrieben. Mit dem Verwendungsnachweis<br />

erhalten die Auftraggeber (Wohnungsunternehmen)<br />

den Nachweis, dass die Brandschutzmaßnahme<br />

der gestellten Anforderung entspricht.<br />

In einer angeregten Diskussion wurden<br />

viele Detailpunkte des Brandschutzes angerissen,<br />

konkrete Fragen gestellt, Hinweise und Tipps gegeben,<br />

die jedoch teilweise nicht befriedigen<br />

konnten. Denn: Vorbeugender Brandschutz ist<br />

immer individuell auf das jeweilige Gebäude abzustellen.<br />

Besonders bei Veränderungen im Bestand<br />

ist die Abgrenzung „Was ist möglich – was<br />

ist nötig“ schwierig. Der Rat der Referenten: Einschaltung<br />

eines Brandschutzsachverständigen.<br />

Als Literatur zum Thema wurden das DIN Taschenbuch<br />

<strong>12</strong>0 – Brandschutz, erschienen im Beuth-Verlag,<br />

und ein Kommentar zur Musterleitungsanlagenrichtlinie<br />

MLAR, erschienen im Heizungsjournal-Verlag,<br />

genannt. Informationen erhält man auch<br />

im Internet unter der Adresse: www.feuertrutz.de.<br />

Frist zur Vorlage des Verwendungsnachweises im<br />

Einzelfall bis in das Jahr <strong>2004</strong> hinein (längstens bis<br />

zum 31.08.<strong>2004</strong>) verlängert werden.<br />

Die vollständige KfW-Mitteilung kann unter der<br />

KB-Nr. 87/<strong>2003</strong> beim <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

(Telefon: 02 11/1 69 98-40, Herr Stoye, E-Mail:<br />

w.stoye@vdw-rw.de) angefordert werden.<br />

Voraussetzungen für<br />

KfW-Förderung geändert<br />

Bitte beachten: Zum 1. Dezember <strong>2003</strong> haben<br />

sich die Fördervoraussetzungen für die KfW-<br />

Energiesparhäuser 40 und 60 geändert.<br />

Nähere Informationen bietet die KfW unter<br />

http://194.162.<strong>12</strong>2.133/newsletter/file.cfm?file=<br />

1831_52677<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

31<br />

BAUEN UND TECHNIK


BAUEN UND TECHNIK / MULTIMEDIA<br />

32<br />

Bauen und Technik / Multimedia<br />

Neue technische Baubestimmungen<br />

Durch Runderlass des Ministeriums für Städtebau<br />

und Wohnen, Kultur und Sport (MSWKS)<br />

NRW vom 29.7.<strong>2003</strong> wurde eine neue Liste technischer<br />

Regeln als allgemein anerkannte Regeln<br />

der Technik eingeführt, die der Wahrung der Belange<br />

von öffentlicher Sicherheit und Ordnung<br />

dienen (§ § Abs. 1 Satz 2 BauO NRW).<br />

Internet-Service Teil 9:<br />

„Wohnen plus Mobilität“ vernetzt die Einzelaspekte<br />

Zwischen den Bereichen Wohnen und Mobilität<br />

bestehen starke wechselseitige Abhängigkeiten,<br />

die jedoch oft unterschätzt oder vernachlässigt<br />

werden.<br />

Das ILS NRW (Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung<br />

und Bauwesen des Landes<br />

NRW) möchte Einzelaspekte der Themenfelder<br />

Siedlungs- und Verkehrsentwicklung miteinander<br />

verbinden und mit dem neuen Internet-In-<br />

Genossenschaftsarchiv<br />

im Internet<br />

Seit dem 1. Oktober <strong>2003</strong> präsentiert der Verein<br />

„Wohnen in Genossenschaften e. V.“ sein Genossenschaftsarchiv<br />

im Internet unter der Adresse:<br />

http://www.Genossenschafts-Archiv.de.<br />

In dem Archiv findet sich die Geschichte des genossenschaftlichen<br />

Wohnens und die der Mitgliedsunternehmen<br />

des Vereins. Zum anderen<br />

werden Wohnungsgenossenschaften unter dem<br />

Stichwort „Best Practice“ Beispiele ihrer Arbeit<br />

vorstellen, die für andere Genossenschaften<br />

nachahmenswert sein können. Über das Archiv<br />

kann auch praktische Unterstützung bei der Planung<br />

von Veranstaltungen oder Feiern, der Herausgabe<br />

von Festschriften oder Broschüren gegeben<br />

werden.<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

Der Runderlass des letzten Jahres wurde aufgehoben.<br />

Die Liste kann unter der KB-Nr. 88/<strong>2003</strong> beim<br />

<strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> (Telefon: 02 11/1 69 98-<br />

40, Herr Stoye, E-Mail: w.stoye@vdw-rw.de) angefordert<br />

werden.<br />

formationsnetzwerk „Wohnen plus Mobilität“<br />

Projekte zu siedlungsbezogenen Mobilitätsdienstleistungen<br />

und mögliche Ansprech- oder<br />

Kooperationspartner vorstellen.<br />

Interessenten können sich auf der eigens eingerichten<br />

Website über aktuelle Entwicklungen in<br />

Wissenschaft und Praxis informieren und sich<br />

per Newsletter-Abonnement ständig auf dem<br />

Laufenden halten. Die Adresse lautet: http://<br />

www.wohnen-plus-mobilitaet.nrw.de.<br />

Aus Wodis wird<br />

Techem IT Services<br />

Die in Dortmund ansässige Wodis Wohnungswirtschaftliche<br />

Software GmbH firmiert ab sofort<br />

unter dem Namen Techem IT Services.<br />

Die 100-prozentige Tochtergesellschaft der Eschborner<br />

Techem AG ist bereits seit 40 Jahren in<br />

der Wohnungswirtschaft tätig und bedient mit<br />

ihrer Softwarelösung einen Kundenstamm von<br />

rund 300 Unternehmen.<br />

In Zukunft soll die Zusammenarbeit zwischen der<br />

Tochter und dem Mutterkonzern intensiviert werden.<br />

Den bisherigen Wodis-Kunden sollen dann<br />

auch Leistungen des Techem-Rechenzentrums<br />

sowie deren Know-how im Bereich Messdienste<br />

und Betriebskostenabrechnung zur Verfügung stehen,<br />

so Techem-Vorstand Stefan Pattberg.


Mietvertragsrecht<br />

Anforderungen<br />

an eine Mieterhöhung<br />

Eine Mieterhöhungserklärung in Textform muss<br />

die Person des Erklärenden nennen. Ein unleserlicher<br />

Schriftzug lässt keinen Namen erkennen.<br />

Auch die Schriftform ist nicht beachtet, wenn die<br />

Identität des Ausstellers der Erklärung nicht erkennbar<br />

ist.<br />

Eine einverständliche Mieterhöhung aufgrund von<br />

Modernisierung ist auf die Kappungsgrenze bei<br />

einer späteren Mieterhöhung anzurechnen (LG<br />

Berlin, Urteil vom 11.08.<strong>2003</strong>, Az. 62 S <strong>12</strong>6/03,<br />

Wohnungswirtschaft- und Mietrecht <strong>2003</strong>, S. 568).<br />

Baurecht<br />

Mangel des Architektenwerks<br />

bei Überschreiten der Kostenobergrenze<br />

Die Planung des Architekten ist mangelhaft,<br />

wenn eine mit dem Besteller vereinbarte Obergrenze<br />

für die Baukosten überschritten wird.<br />

Eine Toleranz kommt nur in Betracht, wenn sich<br />

im Vertrag hierfür Anhaltspunkte finden (BGH,<br />

Urteil vom 13.02.<strong>2003</strong>, Az. VII ZR 395/<strong>01</strong>, Monats-<br />

Wohnungseigentumsrecht<br />

Beschluss über Wirtschaftsplan<br />

Die Verpflichtung eines Wohnungseigentümers,<br />

einen Vorschuss auf seinen Anteil an den Kosten<br />

des gemeinschaftlichen Eigentums und an den<br />

Kosten der Verwaltung zu tragen, entsteht nicht<br />

kraft Gesetzes, sondern nur durch den Beschluss<br />

der Wohnungseigentümer über den Gesamtwirtschaftsplan<br />

und die Einzelwirtschaftspläne.<br />

Auf den Wirtschaftsplan für ein bestimmtes<br />

Kalenderjahr können Zahlungsansprüche<br />

Mietvertragsrecht<br />

Modernisierung<br />

durch Balkonanbau<br />

Recht<br />

Der Anbau und der Einbau eines Balkons und<br />

damit auch von Balkontüren ist eine duldungspflichtige<br />

Modernisierungsmaßnahme an der<br />

Wohnung (LG Wiesbaden, Beschluss vom<br />

23.10.2002, Az. 2 S 50/02, Wohnungswirtschaftund<br />

Mietrecht <strong>2003</strong>, S. 564).<br />

Das Gericht hat in seiner Urteilsbegründung u. a.<br />

darauf hingewiesen, dass die mit dem Einbau des<br />

Balkons verbundene Mietzinserhöhung für den<br />

Mieter angesichts der Wohnwertverbesserung<br />

auch keine unzumutbare Härte darstellt.<br />

schrift für Deutsches Recht <strong>2003</strong>, Seite 738).<br />

Die in einem Bauantrag genannte Bausumme<br />

wird nicht allein dadurch als Obergrenze für die<br />

Baukosten vereinbart, dass der Architekt den Antrag<br />

dem Bauherrn vorlegt, dieser ihn unterzeichnet<br />

und an die Baubehörde weiterleitet.<br />

grundsätzlich nur für dieses Jahr gegründet<br />

werden. Der Mehrheitsbeschluss der Wohnungseigentümer<br />

über die Fortgeltung des<br />

Wirtschaftsplans bis zur Beschlussfassung<br />

über den nächsten Wirtschaftsplan übersteigt<br />

nicht die Beschlusskompetenz der Wohnungseigentümer<br />

(Bayrisches Oberstes Landesgericht,<br />

Beschluss vom <strong>12</strong>.<strong>12</strong>.2002, Az. 2Z BR<br />

117/02, Wohnungswirtschaft und Mietrecht<br />

<strong>2003</strong>, Seite 293).<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

33<br />

RECHT


RECHT<br />

34<br />

Recht<br />

Mietvertragsrecht<br />

Aufnahme des Lebensgefährten<br />

in die Mietwohnung<br />

Der BGH hat mit Urteil vom 05.11.<strong>2003</strong>, Az. VIII<br />

ZR 371/02, www.bundesgerichtshof.de, entschieden,<br />

dass der Mieter einer Wohnung der<br />

Erlaubnis des Vermieters bedarf, wenn er seinen<br />

Lebensgefährten in die Wohnung aufnehmen<br />

will.<br />

In seiner Begründung hat das Gericht ausgeführt,<br />

dass auch der Lebensgefährte des Mieters als<br />

Mietvertragsrecht<br />

„Betreutes Wohnen“:<br />

Keine isolierte Kündigung des Betreuungsvertrages<br />

Der BGH hat im Rahmen eines Beschlusses über<br />

den Antrag auf Prozesskostenhilfe entschieden,<br />

dass zwar die Frage, ob bei dem sogenannten<br />

„Betreuten Wohnen“ die Miete der Wohnung mit<br />

den in dem Mietvertrag vereinbarten Betreuungsleistungen<br />

eine untrennbare Einheit bildet, noch<br />

nicht höchstrichterlich beantwortet worden ist.<br />

Dass die in dem Mietvertrag zugleich vorgesehene<br />

Betreuung des Mieters in einer Wohnanlage,<br />

deren Errichtung zu diesen Zwecken mit öffentlichen<br />

Mitteln gefördert worden ist, mit der Bereitstellung<br />

der Wohnung untrennbar verbunden ist,<br />

liege jedoch auf der Hand.<br />

Gesellschaftsrecht<br />

Anmeldung zum Handelsregister<br />

bei Ausscheiden eines Geschäftsführers<br />

Das Bayrische Oberste Landesgericht hat mit Beschluss<br />

vom 17.09.<strong>2003</strong>, Az. 3Z BR 183/03, Betriebs-Berater<br />

<strong>2003</strong>, S. 2366, entschieden, dass<br />

die Anmeldung des Ausscheidens eines GmbH-<br />

Geschäftsführers zum Handelsregister von Geschäftsführern<br />

der Betroffenen in vertretungsbe-<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

„Dritter“ im Sinne des § 540 Abs. 1 Satz 1 BGB anzusehen<br />

ist. Nach der Entscheidung des Gerichts<br />

reicht aber der Wunsch des Mieters, eine nichteheliche<br />

Lebensgemeinschaft zu begründen oder<br />

fortzusetzen, in aller Regel aus, um ein berechtigtes<br />

Interesse an der Aufnahme des Dritten in die<br />

Wohnung darzulegen. Deshalb muss der Vermieter<br />

im Regelfall die Erlaubnis zur Aufnahme des<br />

Lebensgefährten in die Wohnung erteilen.<br />

Der Mieter könne daher nicht lediglich den „Vertragsteil“<br />

Betreuungsleistungen kündigen, sich<br />

die Nutzung der preisgünstigen Wohnung aber<br />

erhalten (Beschluss vom 16.09.<strong>2003</strong>, Az. VIII ZR<br />

187/03, www.bundesgerichtshof.de, Wohnungswirtschaft-<br />

und Mietrecht <strong>2003</strong>, S. 573).<br />

Vergl. auch VerbandsInfo 9/2002, S. 31, „Betreutes<br />

Wohnen: Neue Entscheidungen zur Koppelung<br />

von Miet- und Betreuungsverträgen“ sowie<br />

VerbandsInfo 9/20<strong>01</strong>, S. 39, „Betreutes Wohnen,<br />

Koppelung von Miet- und Betreuungsverträgen<br />

zivilrechtlich zulässig?“.<br />

rechtigter Zahl abgegeben werden muss.<br />

Besteht zum Zeitpunkt der Abgabe der Erklärung<br />

noch Gesamtvertretung, reicht die Unterzeichnung<br />

der Anmeldung durch den späteren Alleingeschäftsführer<br />

nicht aus.


Sonstiges<br />

Zulässigkeit wirtschaftlicher<br />

Betätigung der Gemeinden<br />

Das OVG des Landes NRW hatte einen Fall im<br />

Verfahren des einstweiligen Rechtschutzes zu<br />

entscheiden. Antragsteller waren ein Vermieter<br />

und sein Mieter, der ein Fitness-Studio betreibt.<br />

Die Stadt als Alleingesellschafterin einer Gesellschaft,<br />

die ein Parkhaus betreibt, sollte darauf<br />

einwirken, dass die mit ihrer Zustimmung und<br />

Unterstützung erfolgte Vermietung eines neu errichteten<br />

Fitness-Studios auf dem Parkhaus unterlassen<br />

wird. Mit Beschluss vom 13.08.<strong>2003</strong>,<br />

Az. 15 B 1137/03, hat das Gericht den Antrag als<br />

unbegründet abgelehnt.<br />

Zur Begründung hat das Gericht u. a. ausgeführt,<br />

dass der Betrieb des Parkhauses als eine zulässige<br />

wirtschaftliche Beteiligung i. S. des § 107 Abs.<br />

1 GO NW anzusehen und die Vermietung von<br />

Räumlichkeiten auf dem Parkhaus an die Betreiberin<br />

des Fitness-Studios ein zulässiges Nebengeschäft<br />

zur Parkraumbereitstellung ist. Die Stadt<br />

verfolge mit dem Nebengeschäft das Ziel, die<br />

Der BGH hat mit Urteil vom 19.09.<strong>2003</strong>, Az. V ZR<br />

319/<strong>01</strong>, www.bundesgerichtshof.de, entschieden,<br />

dass derjenige, der fremde Programmangebote<br />

in seinem Netz nicht erhalten will, bei deren<br />

Verbindung mit anderen Netzen selbst entsprechende<br />

Filter versehen muß. Wer aber fremde<br />

Netze für die Vermarktung seines Programmangebots<br />

nutzen will, muß die Zustimmung der Betreiber<br />

dieser Netze einholen, die dafür auch ein<br />

Entgelt verlangen dürfen.<br />

Der BGH hatte sich mit der Klage eines Kabelnetzbetreibers<br />

gegen einen Anbieter eines kabelgestütztenHochgeschwindigkeits-Internetzugangs<br />

zu befassen.<br />

Die Klägerin hatte aufgrund eines Vertrages mit<br />

dem Grundstückseigentümer in einer Wohnanlage<br />

ein Kabelnetz angelegt, das den Mietern in<br />

Recht<br />

Ausnutzung des Parkhauses vornehmlich in den<br />

Nachmittags- und Abendstunden dadurch zu verbessern,<br />

dass ein Unternehmen als Vertragspartner<br />

gewählt wurde, deren Kunden in dieser Zeit<br />

vornehmlich Parkraum nachfragen.<br />

Aufgrund dieser Verklammerung von Parkraumbereitstellung<br />

und der mit der Vermietung genannten<br />

Zielsetzung verbiete es sich, die Vermietung in einer<br />

isolierten Betrachtung am Maßstab des § 107 Abs. 1<br />

Satz 3 GO NW zu messen. Nach dieser Vorschrift ist<br />

als wirtschaftliche Betätigung der Betrieb von Unternehmen<br />

zu verstehen, die als Hersteller, Anbieter<br />

oder Verteiler von Gütern oder Dienstleistungen am<br />

Markt tätig werden, sofern die Leistung ihrer Art<br />

nach auch von einem Privaten mit der Absicht der<br />

Gewinnerzielung erbracht werden können.<br />

Das Urteil kann unter der KB Nr. 83/<strong>2003</strong> beim <strong>VdW</strong><br />

<strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> (Tel. 02 11/1 69 98-40, Herr Stoye,<br />

E-Mail w.stoye@vdw-rw.de) angefordert werden.<br />

Sonstiges<br />

Entgelt für Internetangebot in privatem Kabelnetz<br />

dieser Wohnanlage den antennenlosen Empfang<br />

von Fernsehprogrammen und anderen digitalen<br />

Diensten ermöglicht. Das Programmangebot<br />

bezog die Klägerin aus einem von der<br />

Deutschen Telekom AG errichteten Kabelnetz,<br />

mit deren Netz sie ihr Kabelnetz verbunden hat.<br />

Das Programmangebot der Beklagten wurde auf<br />

vertraglicher Grundlage in das von der Deutschen<br />

Telekom AG errichtete Kabelnetz eingespeist<br />

und war, da die Klägerin keine Filter eingebaut<br />

hatte, in vollem Umfang auch in dessen<br />

Netz verfügbar.<br />

Das machte sich die Beklagte zu Nutze, indem sie<br />

Kunden der Klägerin gegen den Abschluss eines<br />

Nutzungsvertrages die zur Nutzung ihres Internetzugangs<br />

erforderlichen Modems zur Verfügung<br />

stellte. Die Klägerin wollte dies nur hinnehmen,<br />

wenn die Beklagte ihr dafür ein Entgelt zahlt.<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

35<br />

RECHT


STEUERN<br />

36<br />

Steuern<br />

Umsatzsteuer<br />

Vermietung von<br />

Gebäuden zur Unterbringung<br />

von Senioren<br />

Für die Beurteilung, ob und in welchem Umfang<br />

Betreiber von Seniorenheimen auf die Steuerfreiheit<br />

ihrer Vermietungsumsätze nach § 9 Abs. 1<br />

UStG verzichten können, ist es erforderlich, die<br />

Art des zugrunde liegenden Vertrages festzustellen.<br />

Die Abgrenzung ist eine Tatsachenfeststellung,<br />

bei der auf den jeweiligen „Endnutzer“ abzustellen<br />

ist. Dabei kommt es weder auf die Bezeichnung<br />

des Vertrages noch auf die Eingruppierung<br />

der Bewohner im Rahmen der Pflegeversicherung<br />

an.<br />

Altenheimverträge sind nach der Rechtsprechung<br />

des BFH in ihrem Kern Wohnungsmietverträge,<br />

wenn die Wohnungsüberlassung im Vordergrund<br />

steht (vgl. BFH-Urt. v. 21.04.1993 – XI R<br />

55/90, BStBl 1994 II S. 266 und Abschn. 80 Abs.<br />

2 UStR). Die Überlassung von Wohnräumen und<br />

anderen Räumen ist daher unabhängig von den<br />

Voraussetzungen des § 4 Nr. 16 Buchst. d UStG<br />

nach § 4 Nr. <strong>12</strong> Buchst. a UStG steuerfrei. Da in<br />

der Regel in den einheitlichen Heimverträgen<br />

mehrere andere Leistungselemente enthalten<br />

sind, kann es sich auch um gemischte Verträge<br />

handeln, bei denen das Entgelt auf die steuerfreie<br />

Grundstücksvermietung und die steuerpflichtigen<br />

Leistungen – erforderlichenfalls durch Schätzung<br />

– aufzugliedern ist.<br />

Ein einheitlicher, unteilbarer Vertrag besonderer<br />

Art, bei dem die Gebrauchsüberlassung des<br />

Grundstücks gegenüber anderen wesentlichen<br />

Leistungen zurücktritt, liegt dagegen vor, wenn<br />

das Schwergewicht auf den Betreuungsleistungen<br />

liegt und die Betreiber des Heims gegenüber<br />

den pflegebedürftigen Heiminsassen umfassende<br />

medizinische und pflegerische Versorgung erbringen<br />

(wie z. B. in einem Sanatorium oder Kurheim).<br />

Für diese Umsätze kann eine Steuerbefreiung<br />

nach § 4 Nr. 16 Buchst. d UStG in Frage kommen.<br />

Die Steuerbefreiung nach § 4 Nr. <strong>12</strong> Buchst.<br />

a UStG scheidet aber aus. Die OFD Hannover hat<br />

mit Verfügung v. 07.07.<strong>2003</strong> – S 7198 – 27 – StO<br />

353, S 7198 – 33 – StH 445 ein vereinfachtes Prüfschema<br />

veröffentlicht.<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

Einkommensteuer<br />

Neues zu<br />

Warengutscheinen<br />

Im VerbandsInfo 6/<strong>2003</strong> wurde darüber informiert,<br />

dass Warengutscheine (z. B. Benzingutscheine)<br />

nur dann lohnsteuerfrei behandelt werden können,<br />

wenn eine genaue Bezeichnung der Ware<br />

bzw. der Dienstleistung und der konkreten Menge<br />

erfolgt. Die OFD Hamburg ist in diesem Zusammenhang<br />

gefragt worden, ob die vorgenannten<br />

Angaben auch für Warengutscheine im Sinne einer<br />

Aufmerksamkeit gem. R 73 LStR gelten.<br />

Nach der OFD Hamburg (Erlass vom 03.07.<strong>2003</strong> –<br />

52 – S 2363 – 002/03) ist Voraussetzung sowohl für<br />

die Anwendung des § 8 Abs. 2 Satz 9 EStG (Rabattfreibetrag)<br />

wie auch des R 73 LStR, dass dem Arbeitnehmer<br />

Sachleistungen zugewendet werden.<br />

Dass in den erstgenannten Fällen grundsätzlich<br />

steuerbarer Arbeitslohn vorliegt, der nur im Rahmen<br />

der Freigrenze steuerfrei bleibt, während im<br />

zweiten Fall überhaupt kein Arbeitslohn vorliegt,<br />

ist für die Beurteilung nicht wesentlich. Die Anforderung,<br />

dass ein Sachwert nicht vorliegt, wenn ein<br />

Gutschein nicht die konkrete Bezeichnung der<br />

Ware bzw. Dienstleistung oder einen anzurechnenden<br />

oder Höchstbetrag enthält, ist auch in den Fällen<br />

des R 73 LStR analog anzuwenden.<br />

Abgabenordnung<br />

Dreitagesfrist<br />

neu gefasst<br />

Durch eine Entscheidung des Bundesfinanzhofs<br />

ergibt sich eine Änderung der Rechtsprechung<br />

zur Berechnung der Dreitagesfrist nach § <strong>12</strong>2<br />

Abs. 2 Nr. 1 AO.<br />

Bei Absendung einer Einspruchsentscheidung am<br />

Donnerstag endet die Dreitagesfrist gem. § 108 Abs.<br />

2 AO nicht bereits am darauffolgenden Sonntag,<br />

sondern gem. § 108 Abs. 2 AO erst am Montag.<br />

Damit wurde der Vorlagebeschluss des Großen Senats<br />

wegen inzwischen einheitlicher Rechtsauffassung<br />

aller beteiligten BFH-Senate aufgehoben (BFH-<br />

Beschluss vom 23.09.<strong>2003</strong> IX R 68/98).


Einkommensteuer<br />

Neues Schreiben des BMF<br />

zu Gewährleistungsrückstellungen<br />

Mit Datum vom 20.08.<strong>2003</strong> ist ein BMF-Schreiben<br />

zu Gewährleistungsrückstellungen in der<br />

Bauwirtschaft – Ermittlung der Pauschalrückstellungen<br />

– ergangen, das unter der KB-Nr. 84/<strong>2003</strong><br />

beim <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> (Telefon: 02 11/<br />

1 69 98-40, Herr Stoye, E-Mail: w.stoye@vdwrw.de)<br />

angefordert werden kann.<br />

In einem früheren BMF-Schreiben vom<br />

29.10.20<strong>01</strong> war ausführlich zur Frage der Bildung<br />

von pauschalen Gewährleistungsrückstellungen<br />

in der Steuerbilanz Stellung genommen worden.<br />

Danach sind neben den dort genannten Voraussetzungen<br />

für Pauschalrückstellungen insbesondere<br />

die in der Bauwirtschaft unterschiedlichen<br />

Gewährleistungszeiträume und Risiken bei Bauvorhaben<br />

zu beachten. Die pauschale Rückstellungsbildung<br />

kann danach nicht auf einen von<br />

vornherein abstrakt festgelegten Prozentsatz der<br />

Das Hessische Finanzgericht hat mit Urteil vom<br />

28.04.<strong>2003</strong> (Revision eingelegt) entschieden, dass<br />

bei einem Verzicht einer Vertragspartei gegen<br />

Zahlung eines zwischen den Parteien ausgehandelten<br />

Entschädigungsbetrages auf die weitere<br />

Vertragsdurchführung dies grundsätzlich nicht zu<br />

einem steuerbaren Leistungsaustausch führt.<br />

Eine Zahlung/Aufwendung ist nach der Rechtsprechung<br />

des EuGH wie des BFH grundsätzlich<br />

(nur) dann Entgelt/Gegenleistung für eine bestimmte<br />

Leistung, wenn sie „für die Leistung“<br />

bzw. „für diese Umsätze“ gewährt wird bzw. der<br />

Leistende sie hierfür erhält. Entscheidend ist,<br />

dass zwischen Leistendem und Leistungsempfänger<br />

ein Rechtsverhältnis besteht, in dessen<br />

Rahmen gegenseitige Leistungen ausgetauscht<br />

werden und zwischen der erbrachten Leistung<br />

und dem hierfür erhaltenen Gegenwert ein unmittelbarer<br />

Zusammenhang besteht. So genannte<br />

Entschädigungen oder Schadensersatzzahlun-<br />

Steuern<br />

garantiebehafteten Umsätze erfolgen. Bei der Ermittlung<br />

der Pauschalwerte für die Wahrscheinlichkeit<br />

der Inanspruchnahme aus Gewährleistungen<br />

stehen insbesondere die Gegebenheiten<br />

der speziellen Branche, die individuellen technischen<br />

und betriebswirtschaftlichen Verhältnisse<br />

und die konkreten vertraglichen Vereinbarungen<br />

(z. B. Gewährleistungszeitraum) im Vordergrund.<br />

Dabei sind immer die Umstände des jeweiligen<br />

Einzelfalls unter Berücksichtigung der vorhandenen<br />

betriebswirtschaftlichen individuellen Gegebenheiten<br />

maßgebend. Die Vorgabe einer allgemein<br />

gültigen Leitlinie für die Berechnung von<br />

Pauschalrückstellungen in der Bauwirtschaft<br />

würde dagegen aufgrund der genannten unterschiedlichen<br />

betrieblichen Verhältnisse und zivilrechtlichen<br />

Vereinbarungen zu nicht sachgerechten<br />

Ergebnissen führen und kann daher nicht befürwortet<br />

werden.<br />

Umsatzsteuer<br />

Verzicht auf Vertragsdurchführung:<br />

Keine Umsatzsteuer auf Schadensersatz<br />

gen sind danach kein Entgelt i. S. d. USt-Rechts,<br />

wenn die Zahlung nicht für eine Lieferung oder<br />

sonstige Leistung an den Zahlenden erfolgt, sondern<br />

weil der Zahlende nach Gesetz oder Vertrag<br />

für einen Schaden und seine Folgen einzustehen<br />

hat. War Grundlage der Einigung zwischen den<br />

Parteien dagegen eine unterschiedliche Beurteilung<br />

über ein zwischen den Vertragspartnern<br />

streitiges Weiterbestehen des Vertrages und zahlte<br />

der Auftraggeber einvernehmlich für einen Verzicht<br />

der einen Partei auf eine weitere Geltendmachung<br />

vertraglicher Ansprüche, also zur Bereinigung<br />

einer bestehenden Unsicherheit, so handelt<br />

es sich zumindest nach der bisherigen BFH-Rechtsprechung<br />

um ein Entgelt für eine steuerbare Verzichtsleistung<br />

der einen Vertragspartei.<br />

Im Streitfall sieht der Senat kein Entgelt für eine<br />

steuerbare Leistung. Eine vertraglich vereinbarte<br />

Entschädigung für entgangenen Gewinn entspricht<br />

wirtschaftlich der Zahlung von Schadensersatz.<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

37<br />

STEUERN


STEUERN<br />

38<br />

Steuern<br />

Einkommensteuer<br />

Neu: 75 % bei Angehörigen-Mieten<br />

Vermieter, die Wohnungen an Angehörige vermieten,<br />

konnten bisher Steuern sparen. Ab <strong>2004</strong><br />

gelten für verbilligte Mieten jedoch strengere Regeln<br />

(Bundesfinanzministerium Az. IV C 3 – S<br />

2253 – 78/03).<br />

Häufig vermieten Eltern ihre Wohnungen zu einem<br />

günstigen Preis an (studierende) Kinder. Bisher<br />

musste die Miete bei mindestens 50 % der ortsüb-<br />

Einkommensteuer<br />

Steuerfreie Aufwandsentschädigungen<br />

nach § 3 Nr. 26 EStG<br />

Zu diesem Thema hat die OFD Frankfurt eine<br />

Verfügung herausgegeben (09.07.<strong>2003</strong> – S 2245<br />

A – 2 – St II 2.02).<br />

Durch das Steuerbereinigungsgesetz 1999 wurde<br />

ab dem <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2000 die Tätigkeit der nebenberuflichen<br />

Betreuer in den Katalog der begünstigten<br />

Einkommensteuer<br />

Abbruchkosten können auch<br />

Anschaffungskosten sein<br />

Wird ein bebautes Grundstück mit der Absicht<br />

erworben, das technisch oder wirtschaftlich verbrauchte<br />

Gebäude abzureissen, entfällt der volle<br />

Anschaffungspreis auf Grund und Boden. Folge:<br />

Der Anschaffungspreis kann nicht steuerlich abgeschrieben<br />

werden. Grundsätzlich anders wird<br />

der Fall beurteilt, wenn der Abbruch des alten<br />

mit dem Bau eines neuen Gebäudes in einem<br />

engen wirtschaftlichen Zusammenhang steht.<br />

Hier werden die Abbruchkosten zu den Herstellungskosten<br />

des neuen Gebäudes gerechnet.<br />

Abweichend von diesem Grundsatz rechnete<br />

das Finanzgericht Brandenburg in einem<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

lichen Miete liegen. Dann konnten die vermietenden<br />

Eltern Werbungskosten in vollem Umfang<br />

(Verwaltung, Instandhaltung, Zinsen, Abschreibung)<br />

geltend machen. Ab <strong>2004</strong> muss der Vermieter<br />

eine Miete verlangen, die bei mindestens 75 %<br />

der Marktmiete liegt, wenn er die Werbungskosten<br />

in vollem Umfang geltend machen will. Ansonsten<br />

würde die Finanzverwaltung eine anteilige Kürzung<br />

der Werbungskosten vornehmen.<br />

Tätigkeiten aufgenommen (Übungsleiter, Ausbilder,<br />

nebenberufliche künstlerische Tätigkeit, nebenberufliche<br />

Pflege alter, kranker oder behinderter<br />

Menschen). Diese Verfügung kann unter der<br />

KB-Nr. 85/<strong>2003</strong> beim <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

(Telefon: 02 11/1 69 98-40, Herr Stoye, E-Mail:<br />

w.stoye@vdw-rw.de) angefordert werden.<br />

Streitfall die Abbruchkosten den Anschaffungskosten<br />

des Grund und Bodens zu, da der<br />

Neubau an einer anderen Stelle errichtet<br />

wurde.<br />

Denn das ursprünglich bebaute Grundstück war<br />

angeschafft worden, um eine Zufahrt zu dem angrenzenden<br />

Neubaugrundstück zu haben.<br />

Irgendwelche Wirtschaftsgüter (z. B. ein Parkplatz)<br />

sollten nicht geschaffen werden und sind<br />

auch nicht hergestellt worden (FG Brandenburg<br />

vom <strong>12</strong>.11.2002 – 3 K 192/<strong>01</strong>, Rev. (BFH: IX R<br />

1/03), EFG 7/03, S. 439.


Betriebswirtschaft<br />

Betriebsvergleich 2002: Ergebnisse im Überblick<br />

Der Betriebsvergleich 2002 wurde Anfang November<br />

<strong>2003</strong> fertig gestellt und an die teilnehmenden<br />

Unternehmen versandt. Mit 249 Teilnehmern<br />

(ca. 50 % aller Mitgliedsunternehmen) ergab sich<br />

erneut eine erfreuliche Steigerung gegenüber<br />

dem Vorjahr – ein Indiz, dass die gewählte Form<br />

mittlerweile auf breite Zustimmung stößt.<br />

Die Fortentwicklung des Betriebsvergleichs erstreckte<br />

sich in diesem Jahr insbesondere auf<br />

eine Erweiterung der erstellten Auswertungen.<br />

Allen Teilnehmern wurden neben den bekannten<br />

Auswertungen für ihr Unternehmen zusätzlich<br />

die Mittelwerte der einzelnen Kennzahlen in jeder<br />

Größenklasse und differenziert nach Rechtsform<br />

(jeweils ohne und mit den Teilnehmern des vdw<br />

Niedersachsen Bremen) sowie eine erste Auswertung<br />

nach Regionen zur Verfügung gestellt.<br />

Die zunehmende Anzahl der Teilnehmer, die Verwaltungsleistungen<br />

auf Tochterunternehmen<br />

ausgegliedert haben, führten bei der Überprüfung<br />

der Eingabedaten zu teilweise erheblichen<br />

Schwierigkeiten.<br />

Der <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> bemüht sich, im<br />

Rahmen der nächsten Erfassung diesen Konstruktionen<br />

verstärkt Rechung zu tragen und<br />

nimmt auch weiterhin gerne Anregungen, Kritik<br />

und Verbesserungsvorschläge aus Reihen der<br />

Mitgliedsunternehmen entgegen, um sie soweit<br />

wie möglich in die Fortentwicklung<br />

des Betriebsvergleichs<br />

zu integrieren.<br />

Die folgenden Einzelergebnisse<br />

beschränken<br />

sich auf die Mittelwerte<br />

der teilnehmenden Mitgliedsunternehmen<br />

des<br />

<strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

und sollen insbesondere<br />

Veränderungen im Zeitablauf<br />

kurz darstellen.<br />

Teilnehmerstruktur<br />

Die Teilnehmerstruktur<br />

2002 zeigt folgende Übersicht:<br />

Bewirtschaftete Einheiten und Bautätigkeit<br />

Das Diagramm zeigt auf der linken Achse als Säulen<br />

den Durchschnittsbestand der bewirtschafteten<br />

Einheiten und auf der rechten Achse den<br />

Durchschnitt der bewirtschafteten Einheiten.<br />

Die Säulen geben Aufschluss über die Veränderungen<br />

in der Teilnehmerstruktur. Insbesondere<br />

der Anstieg der bewirtschafteten Einheiten bei<br />

den Kapitalgesellschaften zeigt, dass im Vergleich<br />

zum Vorjahr erheblich mehr große Kapitalgesellschaften<br />

den Betriebsvergleich nutzen. Dies<br />

verdeutlicht ein Grundproblem pauschaler Aussagen<br />

des Betriebsvergleichs: Die permanenten<br />

Änderungen in der Teilnehmerstruktur erschweren<br />

den mehrjährigen Vergleich.<br />

Dies trifft jedoch<br />

nur in dieser sehr pauschalen<br />

Sicht zu. In den Individualauswertungen,<br />

die auf einer viel kleineren<br />

Verdichtungsebene arbeiten,<br />

sind mehrjährige Vergleiche<br />

erheblich aussagekräftiger.<br />

Interessant ist der Anstieg<br />

der fertig gestellten Einheiten<br />

gegenüber dem<br />

Vorjahr, und zwar unabhängig<br />

von der Rechtsform.<br />

Vielleicht eine Indiz<br />

für wieder ansteigende<br />

Bautätigkeit?<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

39<br />

BETRIEBSWIRTSCHAFT


BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

40<br />

Betriebswirtschaft<br />

Eigenkapitalquote und Gesamtkapitalrentabilität<br />

Die Säulen entsprechen der durchschnittlichen Eigenkapitalquote<br />

der Teilnehmer, die Linien stellen<br />

die Gesamtkapitalrentabilitäten (betriebswirtschaftlich<br />

und finanzwirtschaftlich) dar. Für die Genossenschaften<br />

ist ein leichter Rückgang der Eigenkapitalquote<br />

zu verzeichnen. Die Rentabilitäten<br />

haben sich für beide Rechtsformen leicht erhöht.<br />

Hausbewirtschaftung<br />

Die nachfolgenden Diagramme verdeutlichen<br />

den Verlauf der wesentlichen Erträge und Aufwendungen<br />

aus der Hausbewirtschaftung bezogen<br />

auf die jeweilige Rechtsform. Zinsaufwand<br />

und Verwaltungskosten können derzeit nicht<br />

sinnvoll in die Darstellung integriert werden, sodass<br />

eine Beschränkung auf Instandhaltungsund<br />

Betriebskosten erfolgen muss.<br />

Im Vergleich wird deutlich, dass die Kostenstruktur<br />

unabhängig von der Rechtsform einen nahe-<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

zu identischen Verlauf genommen hat. Ertragsseitig<br />

liegen die Sollmieten der Kapitalgesellschaften<br />

im Durchschnitt über 4,00 Euro,<br />

während sie bei den Genossenschaften noch darunter<br />

liegen.<br />

Verwaltungskosten<br />

Das Diagramm zeigt die Entwicklung der Verwaltungskosten<br />

je VE im Zeitablauf.<br />

Der uneinheitliche Verlauf über die verschiedenen<br />

Jahre ist wohl auf die Unterschiede in der<br />

Teilnehmerstruktur zurückzuführen. Auch „Ausreißer“<br />

in bestimmten Gruppen können diese<br />

pauschale Betrachtung verfälschen. Insgesamt<br />

lässt sich aber feststellen, dass sich die Verwaltungskosten<br />

in einer Größenordnung von rund<br />

350 Euro eingependelt haben.<br />

Zusammenfassung/Zusatzauswertungen<br />

Die Ausführungen zu den einzelnen Bereichen<br />

haben gezeigt, dass pauschale Auswertungen


des Betriebsvergleichs nur bedingt zielführend<br />

sind, da Änderungen in der Teilnehmerstruktur<br />

die Ergebnisse zum Teil erheblich beeinflussen.<br />

Wesentlich aufschlussreicher sind die Individualauswertungen<br />

auf Größenklassenebene, da nur<br />

hier wirklich verwertbare Vergleichsdaten bereitgestellt<br />

werden können.<br />

Eine Teilnahme am Betriebsvergleich ist für jedes<br />

Mitgliedsunternehmen möglich und sollte, da<br />

sich der Aufwand für die Erfassung der Daten in<br />

<strong>VdW</strong>-Tagung in Düsseldorf:<br />

Entgeltumwandlung bei<br />

kommunalen Wohnungsunternehmen<br />

Unter Mitwirkung von Jürgen Kempfle, Bavaria<br />

Treu AG München, und Uwe Kleinholz, WRW<br />

Wohnungswirtschaftliche Treuhand <strong>Rheinland</strong><br />

<strong>Westfalen</strong> GmbH Düsseldorf, erörterten bei einer<br />

Tagung des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> Vertreter<br />

kommunaler Wohnungsunternehmen die Auswirkungen<br />

der Abschaffung der Gesamtversorgung<br />

zum <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2002 und den Rechtsanspruch<br />

auf Entgeltumwandlung (arbeitnehmerfinanzierte<br />

Betriebsrente).<br />

Das System der zusätzlichen Altersversorgung im<br />

öffentlichen Dienst ist umgestellt worden. Bislang<br />

galt, dass die gesetzliche Rente durch die<br />

Zusatzrente aufgestockt wird und zwar auf bis zu<br />

91,75 Prozent des letzten Nettogehalts. Dieses<br />

System ist durch ein Betriebsrentensystem, wie<br />

es auch in der Wirtschaft angewandt wird, abgelöst<br />

worden.<br />

Im Rahmen der Umstellung von der Gesamtversorgung<br />

auf die Betriebsrente sind alle Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer, deren Arbeitgeber<br />

Mitglied der ZVK/VBL sind, über ihren Besitzstand<br />

bei der Umstellung informiert worden.<br />

Diese sogenannte „Startgutschrift“ bei der Umstellung<br />

wird in sogenannten „Versorgungspunkten“<br />

ausgedrückt. Bei deren Berechnung wurde<br />

jedoch die Halbanrechnung nicht berücksichtigt,<br />

so dass empfohlen wird, Widerspruch einzulegen.<br />

Betriebswirtschaft<br />

einem vertretbaren Rahmen bewegt, auch angestrebt<br />

werden.<br />

Bei Interesse der teilnehmenden Unternehmen<br />

an zusätzlichen Auswertungen steht der Referent<br />

für Betriebswirtschaft Hans-Joachim Palm (Tel.<br />

02 11/1 69 98-36, E-Mail: a.palm@vdw-rw.de) als<br />

Ansprechpartner zur Verfügung.<br />

Die Erstellung der Zusatzauswertungen ist allerdings<br />

kostenpflichtig und wird nach Zeitaufwand<br />

mit 90,- Euro/Std. berechnet.<br />

Bei der Schließung der Versorgungslücke zwischen<br />

gesetzlicher Rentenversicherung, betrieblicher<br />

Zusatzversicherung und privater Vorsorge<br />

vom heutigen auf das zukünftige Niveau setzt die<br />

betriebliche Altersversorgung durch Entgeltumwandlung<br />

an.<br />

Danach ist rückwirkend ab 1. Januar dieses Jahres<br />

die Möglichkeit eröffnet, dass auch Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter im kommunalen öffentlichen<br />

Dienst bis zu vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze<br />

– dass heißt im Jahr <strong>2003</strong> bis zu<br />

2.448 Euro – durch Entgeltumwandlung in Ansprüche<br />

aus einer betrieblichen Altersversorgung<br />

umwandeln können.<br />

Durchführungswege sind die Pensionskasse, der<br />

Pensionsfonds, die Unterstützungskasse, direkte<br />

Zusagen und die Direktversicherung. Auf einen<br />

wichtigen Punkt wurde aufmerksam gemacht:<br />

Wenn die Entgeltumwandlung bei der ZVK/VBL<br />

erfolgt und der Arbeinehmer daraus von der<br />

ZVK/VBL später eine Betriebsrente erhält, dann<br />

müssen auf diese Betriebsrente u. a. künftig<br />

Krankenkassenbeiträge gezahlt werden. Die Meldung<br />

an die Krankenkasse hat durch den Arbeitgeber<br />

zu erfolgen.<br />

Weitere Informationen im Internet unter<br />

www.rente21.info<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

41<br />

BETRIEBSWIRTSCHAFT


BILDUNG UND BERUF<br />

42<br />

Bildung und Beruf<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

Fort- und Weiterbildung<br />

Europäisches Bildungszentrum<br />

<strong>12</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Bochum Der optimale Erstkontakt mit dem Interessenten:<br />

<strong>VdW</strong> südwest<br />

Verband der Südwestdeutschen<br />

Wohnungswirtschaft e. V.<br />

Telefonkontakt – Körpersprache – Praxisbeispiele Dipl.-Ing. Astrid Horvath<br />

21./22.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Hannover Grundlagen des Zivilrechts für Vermieter und Verwalter Ulf P. Börstinghaus<br />

22.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Düsseldorf Aktuelle Lohnsteuerfragen Dipl.-Fw. Michael Blenkers<br />

26.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Bochum Erstmals „Vorgesetzter“ –<br />

von der Fach- zur Führungskraft Dipl.-Ing. Astrid Horvath<br />

27.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Bochum Solare Sanierung von Marc-O. Thiem<br />

Mehrfamilienhäusern Volker Ries<br />

27.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Hannover Energie-Einsparverordnung – EnEV 2002<br />

Planen und Bauen mit der Energieeinsparverordnung<br />

bei Neubau und Sanierung Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolf<br />

28.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Hannover Interne Revision als Bestandteil Heiko Günther<br />

des IKS Christian Petersohn<br />

28.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Bochum ... und der Esel das bis Du! – Margit Kobold<br />

Mobbing unter Mietern Angelika Eppner<br />

03.02.<strong>2004</strong> Hannover Gesünder wohnen – Lüftung mit Wärmerückgewinnung<br />

(Fachtagung mit Ausstellung) Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff<br />

03.02.<strong>2004</strong> Hannover Grundwissen für Betriebsräte –<br />

Betriebsverfassungsgesetz RA Frank Thomsen<br />

03.02.<strong>2004</strong> Bochum Instandhaltung und Modernisierung zur Sicherung Dipl.-Ing. Architekt<br />

der nachhaltigen Vermietbarkeit Karl Herbert Günter<br />

04.02.<strong>2004</strong> Bochum IT Vertragsrecht RA Rainer Ihd<br />

im Wandel RA Fabian Laucken<br />

05.02.<strong>2004</strong> Bochum Wie altengerecht ist der Bestand?<br />

Grundrisse – Barrierefreiheit – Wohnungsanpassung Dr. Renate Narten<br />

05.02.<strong>2004</strong> Bochum Das Thema Entwicklungshilfe als Marketinginstrument –<br />

Unternehmensbezogene Öffentlichkeitsarbeit in Koope- Klaus Bangemann<br />

ration mit der DESWOS Frank Menzel<br />

10.02.<strong>2004</strong> Bochum Der Weg zum neuen Mieter – Dipl.-Päd./Dipl.-Bw.<br />

Das Vermietungsgespräch erfolgreich gestalten Helmut Schibilsky<br />

10.02.<strong>2004</strong> Bochum Bauschadenspraxis: Schäden an Gebäuden durch Prof. Dr.-Ing.<br />

Formänderungen – Rissbildungen und ihre Folgen Wolf-Hagen Pohl<br />

10.02.<strong>2004</strong> Budenheim Maßnahmen zur Integration Margit Kobold<br />

ausländischer Mitbürger Angelika Eppner<br />

10.02.<strong>2004</strong> Hannover Facility Management in der Wohnungswirtschaft –<br />

Schlagwort oder Chance Thomas Klapproth


11.02.<strong>2004</strong> Bochum Zur Aufgabenverteilung und zur Kompetenzabgrenzung<br />

zwischen Aufsichtsrat / Vorstand und Mitglieder- /<br />

Bildung und Beruf<br />

Vertreterversammlung einer Genossenschaft Prof. Dr. Jürgen Keßler<br />

11.02.<strong>2004</strong> Hannover Lohnsteuer <strong>2004</strong> Dipl.-Fw. Michael Blenkers<br />

11.02.<strong>2004</strong> Budenheim Aufbau und Inhalt des Kontenrahmens in der<br />

Grundstücks- und Wohnungswirtschaft Dipl.-Bw. Heinz Buschkühler<br />

<strong>12</strong>.02.<strong>2004</strong> Düsseldorf Haftungsrisiken für Vorstände und Geschäftsführer von<br />

Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften Prof. Dr. Jürgen Keßler<br />

<strong>12</strong>.02.<strong>2004</strong> Hannover Richtiger Umgang mit Beschwerden für Hauswarte<br />

und Kundenbetreuer Stefan Stanjek<br />

<strong>12</strong>.02.<strong>2004</strong> Bochum Kundenbindung durch wohn-<br />

begleitende Dienstleistungen Prof. Dr. Volker Eichener<br />

<strong>12</strong>.02.<strong>2004</strong> Bochum Erfolgreiche Haus- und Quartiersversammlungen:<br />

Planung, Organisation und Durchführung Hans-J. Schaper<br />

<strong>12</strong>.02.<strong>2004</strong> Wiesbaden Regulierung von Versicherungsschäden<br />

in Wohnungsunternehmen Carlo Geifenberg<br />

17.02.<strong>2004</strong> Düsseldorf Darstellung von Modinst-Maßnahmen im<br />

Rechnungswesen – Abgrenzung Herstellungskosten<br />

und Erhaltungsaufwand Kerstin Bonk<br />

17.02.<strong>2004</strong> Wiesbaden Strategisches Betriebskostenmanagement Peter H. Richter<br />

17.02.<strong>2004</strong> Hannover Grundlagen der Immobilienbewertung Oswin Nikolaus<br />

18.02.<strong>2004</strong> Wiesbaden Soziales Management –<br />

Bausteine zu mehr Wohnqualität Norman Diehl<br />

19.02.<strong>2004</strong> Hannover Grundlagen der Aufsichtsratstätigkeit für<br />

neue Aufsichtsräte Prof. Dr. Jürgen Kessler<br />

19.02.<strong>2004</strong> Bochum Hausmeistertraining: Umgang mit Beschwerden Stefan Stanjek<br />

19.02.<strong>2004</strong> Kronberg Feuchtigkeitsschäden im Wohnungsbau – Dipl.-Ing. Architekt<br />

Vorbeugende Maßnahmen Karl Heinz Günter<br />

24.02.<strong>2004</strong> Hannover Wie kann ich meine älteren Bewohner als Mieter halten? Anette Brümmer<br />

23.02.<strong>2004</strong> Hannover Das Ziel: mehr vermieten –<br />

Wohnungsanpassung und Wohnberatung in der Praxis Katrin Hodler<br />

Vermietungsgespräche professionell führen Dipl.-Ing. Astrid Horvath<br />

23.02.<strong>2004</strong> Hannover Rhetorik: Frei reden – aber wie? Brita Floegel<br />

25.02.<strong>2004</strong> Hannover Mietminderung durch Mieter Erhard Abitz<br />

26.02.<strong>2004</strong> Bochum Aufbau eines Dienstleistungsangebotes<br />

für ältere Mieter/innen Prof. Dr. Volker Eichener<br />

26.02.<strong>2004</strong> Hannover Borschtsch, Köfte oder Sauerkraut –<br />

Wieviel „multikulti“ ist verträglich?<br />

Soziales Bestandsmanagement für ausländische Mieter Hans-J. Schaper<br />

26.02.<strong>2004</strong> Düsseldorf Grundlagen der Betriebskostenabrechnung Volker J. Ziaja<br />

Für Fragen zu Veranstaltungen stehen zur Verfügung:<br />

� in Bochum Claudia Bovenschulte Telefon 02 34 / 94 47-5 10<br />

� in Düsseldorf Dr. Gerhard Jeschke Telefon 02 11 / 1 69 98-25<br />

� in Hannover Karsten Dürkop Telefon 05 11 / <strong>12</strong> 65-1 26<br />

� in Frankfurt Sabine Oefner Telefon 0 69 / 97 06 51 28<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

43<br />

BILDUNG UND BERUF


BILDUNG UND BERUF<br />

44<br />

Bildung und Beruf<br />

Europäisches Bildungszentrum (EBZ):<br />

10. Studienjahrgang der FWI gestartet<br />

An der 1992 gegründeten FWI Führungsakademie<br />

der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />

im Europäischen Bildungszentrum (EBZ)<br />

in Bochum haben zum mittlerweile zehnten Mal<br />

20 Studierende ihr Studium aufgenommen.<br />

Sie erwerben nach zwei Semestern den Abschluss<br />

zum Immobilien-Ökonom GdW, nach<br />

weiteren zwei Semestern den Abschluss zum/r<br />

„Diplomierten Wohnungs- und Immobilienwirt/in<br />

FWI“ und nach weiteren zwei Semestern<br />

den Fachhochschulabschluss zum Bachelor<br />

in Immobilienmanagement und Facility<br />

Management.<br />

Angebot für Auszubildende:<br />

Genossenschaft lernen!<br />

Unter diesem Titel bietet das Europäische Bildungszentrum<br />

(EBZ) in Bochum eine neue Fortbildungsveranstaltung<br />

für junge Mitarbeiter/<br />

innen von Wohnungsgenossenschaften an. Im<br />

Zentrum der dreitägigen Seminare steht die<br />

Frage, was Genossenschaften eigentlich besonders<br />

ausmacht und wie sie dieses Potential nutzen<br />

können, um sich auch bei sinkender Nachfrage<br />

am Mietwohnungsmarkt erfolgreich positionieren<br />

zu können.<br />

Die Teilnehmer/innen sollen sich (in Kleingruppen)<br />

aktiv mit ihrem eigenen Verständnis,<br />

aber auch mit dem Fremdbild von Genossenschaften<br />

auseinandersetzen und ein mögliches<br />

Leitbild für die zukünftige Entwicklung entwerfen.<br />

Den nötigen Input liefern Referent/innen<br />

aus verschiedenen Wohnungsgenossenschaften,<br />

vom GdW, dem Institut für Genossenschaftswesen<br />

in Münster, der Ruhr-Universität<br />

Bochum und dem InWIS.<br />

Der erste Termin für das neue Fortbildungsangebot<br />

ist der 28.-31. Januar <strong>2004</strong>. Programm und<br />

Anmeldungsformular sind im Internet unter<br />

www.e-b-z.de (Rubrik „Aktuelles“) zu finden. Für<br />

Fragen zum Inhalt steht Melanie Kloth vom InWIS<br />

(Melanie.Kloth@inwis.de) zur Verfügung.<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

Im Rahmen des berufsbegleitenden Studiums<br />

werden Schlüsselqualifikationen in allen Bereichen<br />

der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />

vermittelt, die die Vorraussetzung schaffen,<br />

Führungspositionen in der gesamten Branche<br />

übernehmen zu können.<br />

Gleichzeit erhielten 35 diplomierte Wohnungsund<br />

Immobilenwirtinnen und -wirte früherer<br />

Studienjahrgänge ihr Zeugnis, ebenso wie sechs<br />

Absolventen des Fortbildungsstudienganges<br />

„Immobilien-Ökonom“ und neun Absolventen<br />

des staatlich anerkannten Bachelor in Immobilienmanagement<br />

und Facility Management.<br />

Ausbildungsbetriebe:<br />

<strong>VdW</strong>-Mitgliedsunternehmen<br />

deutlich über Durchschnitt<br />

in West-Deutschland


Aus den Gremien<br />

Arbeitskreis „WohnLeben für ältere Menschen“:<br />

Wohnbedürfnisse älterer Menschen diskutiert<br />

Der im Sommer gegründete Arbeitskreis „Wohn-<br />

Leben für ältere Menschen“ besichtigte in seiner<br />

zweiten Sitzung am 20. November <strong>2003</strong> das<br />

„Wohndorf Laar“ in Duisburg.<br />

„Gastgeber“ Bernhard Brandhorst stellte<br />

zunächst das Projekt der GEWOGE Duisburg-<br />

Ruhrort eG vor und beantwortete beim anschließenden<br />

Rundgang durch die Wohnanlage<br />

die vielen Fragen der AK-Mitglieder (Fotos siehe<br />

Titelseite).<br />

Ministerialdirigent Dr. Hans-Dieter Krupinski, Ministerium<br />

für Städtebau und Wohnen, Kultur und<br />

Sport des Landes NRW, informierte anschließend<br />

aktuell über erste Konzepte zu einem ergänzenden<br />

Förderangebot in Bestand und Neubau, mit<br />

dem das Ministerium speziell auf die Wohnbedürfnisse<br />

älterer und pflegebedürftiger Menschen<br />

eingehen will.<br />

Im Anschluss daran diskutierte der Arbeitskreis<br />

über einen Fragenkatalog zum Thema „Wohnen im<br />

Alter“, den der <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> von der<br />

vom NRW-Landtag eingerichteten Enquêtekommission<br />

„Situation und Zukunft der Pflege in NRW“<br />

mit der Bitte um Stellungnahme erhalten hatte.<br />

Danach berichteten Teilnehmer der gemeinsam mit<br />

dem Ausschuss Technik im September durchgeführten<br />

Fachexkursion in die Niederlande (Verbands-<br />

Info 10/03 und 11/03) über die besichtigten Seniorenwohnprojekte<br />

in Enschede und Amsterdam.<br />

Es folgte eine Diskussion über verschiedene unternehmerische<br />

Ansätze, die spezifischen Wohnbedürfnisse<br />

älterer Mieter zu erfahren und die<br />

quantitative wie qualitative Nachfrage dieser<br />

immer bedeutsamer werdenden Zielgruppe<br />

somit besser zu fassen. Wichtig ist der „direkte<br />

Draht“ zu den Menschen; Kontakte entstehen<br />

z. B. über die dezentral tätigen Kundenbetreuer<br />

oder die Sozialarbeiter, aber auch in Verbindung<br />

mit routinemäßig durchgeführten Besichtigungen.<br />

Das strategische Vorgehen ist von verschiedenen<br />

Faktoren wie z. B. der Unternehmensgröße<br />

abhängig. Was die Umsetzung der ermittelten<br />

Bedürfnisse in konkrete Maßnahmen be-<br />

trifft, muss überdies zwischen der individuellen<br />

(Einzelmaßnahmen) und strukturellen Wohnungsanpassung<br />

(Modernisierung von Anlagen)<br />

unterschieden werden.<br />

„Wohndorf Laar“<br />

Das „Wohndorf Laar“ liegt unmittelbar am<br />

Rhein im Stadtteil Duisburg-Laar und besteht<br />

aus mehreren Einzelgebäuden mit insgesamt<br />

9.000 m 2 Wohn- und Nutzfläche und einem<br />

Dorfhaus mit Pflegeheim, Gemeinschaftseinrichtungen<br />

sowie gewerblichen Einheiten<br />

(Kiosk, Café, Friseur...).<br />

Die offizielle Eröffnung fand 1998 nach Fertigstellung<br />

der AWO-Pflegeeinrichtung statt, 1999<br />

wurde der letzte Bauabschnitt bezugsfertig.<br />

Mit dem „Wohndorf Laar“ will die GEWOGE<br />

Duisburg-Ruhrort eG, die das Projekt seinerzeit<br />

frei finanziert hat (Investitionskosten rd.<br />

35,5 Millionen DM), die Vorteile privater Wohnformen<br />

(Unabhängigkeit, Selbstständigkeit bis<br />

ins hohe Alter) mit denen institutioneller<br />

Wohnformen (Sicherheit durch das Vorhalten<br />

verschiedener Hilfe-/Betreuungsleistungen)<br />

verbinden. Der diesbezügliche Kooperationspartner<br />

der GEWOGE ist die AWO, mit der<br />

jeder Bewohner der Anlage einen eigenen Servicevertrag<br />

abschließen muss.<br />

Mehr Informationen: http://www.gewoge-du.de.<br />

Finanzausschuss:<br />

Wirtschaftsplan<br />

im Mittelpunkt<br />

Am 10. November <strong>2003</strong> tagte in Düsseldorf der Finanzausschuss<br />

des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>. Auf<br />

der Tagesordnung standen u. a. der vorläufige Jahresabschluss<br />

<strong>2003</strong> und der Wirtschaftsplan <strong>2004</strong>.<br />

Der vorläufige Jahresabschluss wurde zur Kenntnis<br />

genommen; der Wirtschaftsplan wurde zur Beschlussfassung<br />

an den Verbandsrat verwiesen.<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

45<br />

AUS DEN GREMIEN


AUS DEN GREMIEN<br />

46<br />

Aus den Gremien<br />

4. ÖKU-Kamingespräch:<br />

Zentrales Thema war Public-Private-Partnership<br />

Am 10. November <strong>2003</strong> trafen sich Mitglieder der<br />

Fachschaft der Wohnungsunternehmen der<br />

Kommunen/der Öffentlichen Hand zum 4. Mal zu<br />

einem „ÖKU-Kamingespräch“ in Düsseldorf. Im<br />

Mittelpunkt stand der Vortrag „Aktueller Stand<br />

der PPP-Initiative NRW“ von Joachim Michelmann<br />

von der PPP-Task-Force-NRW.<br />

Einige Teilnehmer kannten ihn bereits von seinem<br />

Vortrag auf dem Kongress „Kommunale<br />

Wohnungsunternehmen – Unverzichtbare Partner<br />

für die Städte und Gemeinden“, den der <strong>VdW</strong><br />

<strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> mit dem Städtetag NRW am<br />

03.06.<strong>2003</strong> durchgeführt hatte.<br />

Es zeigte im Verlauf des aktuellen Vortrags und<br />

der Diskussion, dass die PPP-Initiativen in NRW<br />

praktische Fortschritte erzielt haben. Unterlegt<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

mit ersten Erfahrungen aus sieben kommunalen<br />

Projekten, werden Standardisierungen/Leitlinien<br />

für die Vergabe, Organisation, Wirtschaftsvergleich,<br />

ergebnisorientierte Ausschreibung, Bestandsdatenermittlung,PPP-Finanzierungsmodelle<br />

und Risikostrukturen wie für Vertragsmuster/Standardformulierungen<br />

erarbeitet. Sie sind<br />

z. T. schon erhältlich bzw. erscheinen sukzessive<br />

bis Frühjahr <strong>2004</strong>. Diese und weitere Veröffentlichungen<br />

finden sich unter: www.ppp-nrw.de.<br />

Deutlich wurde im Kamingespräch, dass kommunale<br />

Wohnungsunternehmen breite Kompetenzen<br />

für PPP-Projekte im Hochbau haben, aber<br />

spezielle rechtliche und steuerliche Fragen noch<br />

einer Klärung bedürfen. Der <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong><br />

<strong>Westfalen</strong> wird interessierte Unternehmen dabei<br />

unterstützen.<br />

Ausschuss Betriebswirtschaft:<br />

Investitionsrechnungsmodell fertiggestellt<br />

Im Rahmen seiner Sitzung am 1. Dezember<br />

<strong>2003</strong>, die gemeinsam mit dem Ausschuss<br />

„Betriebswirtschaft“ des vdw Niedersachsen<br />

Bremen stattfand, behandelte der Ausschuss<br />

schwerpunktmäßig die Themen „Due<br />

Dilligence in der Wohnungswirtschaft“<br />

sowie „Investitionsrechnung für Modernisierungen“.<br />

Jochen Brücken, PWC Corporate Finance Beratung<br />

GmbH, gab in seinem Vortrag einen<br />

Überblick über wohnungswirtschaftliche<br />

Transaktionen aus Käufer- und Verkäufersicht.<br />

Dabei ergaben sich auch interessante Einblicke<br />

in die Erwartungen insbesondere ausländischer<br />

Investoren an Immobilieninvestitionen<br />

in Deutschland, wobei insbesondere die Renditeerwartungen<br />

(15-20 % Eigenkapitalrendite)<br />

zu nennen sind. Zwar kann mittelfristig von<br />

bleibendem Interesse an wohnungswirtschaftlichen<br />

Transaktionen ausgegangen werden,<br />

deren Erfolg hängt jedoch auch wesentlich<br />

vom Erfolg derzeit laufender Veräußerungsverfahren<br />

ab.<br />

Das in der Berichterstattung über die Ausschusssitzung<br />

mehrfach angesprochene „Investitionsrechnungsmodell<br />

für Modernisierungen“<br />

wurde abschließend beraten und wird<br />

allen interessierten Mitgliedsunternehmen des<br />

Verbandes zur Verfügung gestellt.<br />

Nach Einarbeitung der letzten Korrekturen<br />

wird die Datei einschließlich einer Kurzanleitung<br />

Anfang <strong>2004</strong> im Mitgliederbereich des Internetauftritts<br />

des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

zum Download bereitgestellt.


Europäischer Tisch:<br />

Sicherheit in Wohnquartieren<br />

Auf Einladung des Bauverein zu Lünen eG und<br />

der Wohnungsbaugenossenschaft Lünen eG kam<br />

der Europäische Tisch unter Leitung seines Vorsitzenden<br />

Bob Kempink zu seiner 26. Sitzung in<br />

Lünen zusammen. Zu Beginn der Sitzung wurde<br />

Dr. Gerhard Jeschke, Abteilungsleiter im <strong>VdW</strong><br />

<strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>, zum stellvertretenden Vorsitzenden<br />

des Europäischen Tisches gewählt.<br />

Im Mittelpunkt der Beratungen stand das Thema<br />

„Sicherheit in Wohnquartieren“. Von deutscher<br />

Seite stellten Paul Schleimer, Kommissariat Vorbeugung<br />

der Polizei Dortmund, und Johannes<br />

Hessel, gws-Wohnen Dortmund-Süd eG, die Kooperationsvereinbarung<br />

zwischen den Dortmunder<br />

Wohnungsunternehmen und dem Polizeipräsidium<br />

Dortmund vor. Sieben Wohnungsunternehmen<br />

mit zusammen rd. 60.000 Wohnungen<br />

haben die Vereinbarung mittlerweile abgeschlossen.<br />

Ziel der Vereinbarung ist es:<br />

� die Tatgelegenheitsstrukturen zu reduzieren,<br />

� das Fachwissen der Architekten bzw. Techniker<br />

der Wohnungsunternehmen bezüglich planerischer,<br />

baulicher und sicherheitstechnischer<br />

Maßnahmen zur Reduzierung von Kriminalität<br />

zu erhöhen,<br />

� die Ausstattung der Wohnungen in Mehrfamilienhäusern<br />

mit normgerechten Sicherheitsbeschlägen<br />

zu erhöhen.<br />

Das Thema „Sicherheit der Mieter“ wird in zunehmenden<br />

Maße ein Vermietungsargument. Im<br />

Rahmen der Kriminalitätsprävention werden mechanische<br />

und elektronische Sicherungsmaßnahmen,<br />

Reduzierung von Angsträumen und Beleuchtungskonzepte<br />

sowohl für den Neubau als<br />

auch den Bestand entwickelt.<br />

Von niederländischer Seite stellte Ari Vaarkamp<br />

von der Polizei Ijsselkamp, Zwolle, und Regionalkoordinator<br />

„Veilig Wonen“ (Sicher Wohnen) das<br />

Konzept des „Veilig Wonen“ vor. Sowohl für den<br />

Wohnungsneubau als auch für den Wohnungsbestand<br />

sind umfangreiche Richtlinien für sicheres<br />

Wohnen entwickelt worden. Im Neubau beginnt sicheres<br />

Wohnen bereits bei der Aufstellung von Bebauungsplänen.<br />

Wege und Pfade müssen gut ein-<br />

Aus den Gremien<br />

sehbar sein. Dazu gehört auch eine gleichmäßige –<br />

weiße (!) – Beleuchtung. Es werden nur kleine Parkplätze<br />

angelegt, um Kfz-Diebstähle einzudämmen.<br />

Im Bestand gehören neben Schlössern und Beleuchtung<br />

auch Rauchmelder zu den Anforderungen.<br />

Die Wohnungsunternehmen sind gesetzlich<br />

verpflichtet, nur gegen Einbruch geprüfte Tür- und<br />

Fensterelemente zu verwenden. Wenn diese Anforderungen<br />

erfüllt sind, dann wird für die Wohnung<br />

ein Zertifikat im Sinne eines Gütesiegels „Polite<br />

Keurmerk Veilig Wonen“ ausgestellt.<br />

Abdruck Zertifikat „Veilig Wonen“<br />

Mieter, die dieses Zertifikat vorlegen, erhalten bei<br />

ihrer Hausratversicherung einen Bonus auf ihre<br />

Prämie. Mittlerweile gibt es in den Niederlanden<br />

325.000 Häuser mit einem solchen Zertifikat.<br />

Wohnungsunternehmen können, sofern ihr Bestand<br />

die Anforderungen des „Veilig Wonen“ erfüllt,<br />

eine Plakette erhalten und diese in der Geschäftsstelle<br />

anbringen. Die Wohnungsunternehmen<br />

werden das Gütesiegel künftig auch werblich<br />

einsetzen.<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

47<br />

AUS DEN GREMIEN


AUS DEN GREMIEN<br />

48<br />

Aus den Gremien<br />

Im Anschluss stellte Herr van der Spek, Woningcorporatie<br />

Openbaar Belang in Zwolle, ein Projekt<br />

vor, das in den Niederlanden einen Preis für<br />

das „Veiligste Wijk van Nederland“ (sicherstes<br />

Wohngebiet in den Niederlanden) erhalten hat.<br />

Im Stadtkern von Zwolle sollte ein<br />

Wohngebiet aus den zwanziger Jahren<br />

mit 166 Wohnungen abgerissen<br />

und ein neues Quartier mit 150<br />

Wohnungen sowie einem Gemeindezentrum<br />

und vier Geschäften errichtet<br />

werden. Bereits bei den Architektenwettbewerben<br />

musste die<br />

Richtlinien von „Veilig Wonen“<br />

berücksichtigt werden. Für die Gebäude<br />

und Wohnungen mussten die<br />

Auflagen zur Einbruchsicherung<br />

und Vermeidung des Aufkletterns<br />

eingearbeitet werden. Nach Fertigstellung<br />

und Bezug der Wohnungen<br />

konnte festgestellt werden, dass die<br />

Zahl der Wohnungseinbrüche zurückgegangen<br />

ist.<br />

Weiterhin berichtete Yves Schreel, VHM Vlaamse<br />

Huisvesting Maatschappij, über das Wohnungswesen<br />

in Belgien. Von den 2.250.000 Wohnungen<br />

in Belgien sind 68 Prozent Eigentums- und 32<br />

Prozent Mietwohnungen. Das Wohnungswesen<br />

beruht auf drei Eckpfeilern:<br />

� sozialer Mietwohnungsbau,<br />

� sozialer Eigentumserwerb,<br />

� freifinanzierter Eigentumserwerb.<br />

Am 4. November <strong>2003</strong> kam der Verbandsrat<br />

des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> zusammen,<br />

um für die laufende Arbeit des Verbandes zu<br />

beraten bzw. die notwendigen Beschlüsse zu<br />

fassen.<br />

Unter anderem befasste er sich mit den weiteren<br />

vorbereitenden Maßnahmen zur Einrichtung<br />

des Drei-Länder-Büros in Bonn, mit dem<br />

Aufnahmeantrag eines neuen und der mögli-<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

Für den Bezug einer Sozialwohnung gelten Einkommensgrenzen,<br />

die für einen Einpersonenhaushalt<br />

zwischen 16.261 Euro und 22.310 Euro liegen. Die<br />

Miete für eine Sozialwohnung liegt zwischen drei<br />

und neun Prozent der Baukosten. Wohngeld oder<br />

Zu seiner 26. Sitzung traf sich der Europäische Tisch in Lünen.<br />

eine Ausgleichabgabe entsprechend den Einkommensverhältnissen<br />

des Mieters gibt es in Belgien<br />

nicht. Die Steuerung der zu zahlenden Miete erfolgt<br />

über einen Einkommenskoeffizienten. Da es im<br />

Falle einer Mietsenkung zu Einnahmeausfällen bei<br />

den Sozialen Wohnraumbeschaffungsgesellschaften<br />

kommt, erwirtschaften die SHM Verluste.<br />

Der 27. Europäische Tisch findet am 19./20. April<br />

<strong>2004</strong> in Enschede, der 28. Europäische Tisch am<br />

06./07. Dezember <strong>2004</strong> statt.<br />

Verbandsrat:<br />

Drei-Länder-Büro in Bonn konkretisiert sich<br />

chen Kündigung durch ein bisheriges Mitgliedsunternehmen<br />

sowie mit den Eckpunkten der<br />

Arbeit der beim <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> neu<br />

konstituierten Beitragskommission.<br />

Die letzte Sitzung des Verbandsrates in diesem<br />

Jahr fand am 5. Dezember <strong>2003</strong> in Münster statt.<br />

Darüber wird in der nächsten Ausgabe des<br />

VerbandsInfo berichtet.


Aus den Gremien<br />

Beitragskommission:<br />

Eckpunkte für neue Beitragsordnung diskutiert<br />

Am 4. November <strong>2003</strong> konstituierte sich die<br />

neue Beitragskommission des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong><br />

<strong>Westfalen</strong> in Düsseldorf.<br />

Der Kommission gehören neun Mitglieder – jeweils<br />

drei Vertreter der drei Fachschaften im<br />

Ausschuss „Steuern und Bilanzierung“:<br />

Gefahr durch „Substanzbesteuerung“<br />

Am 6./7. November <strong>2003</strong> tagte der Ausschuss<br />

„Steuern und Bilanzierung“ in Trier. Im Mittelpunkt<br />

standen die steuerlichen Gesetzesvorhaben<br />

der Bundesregierung. Von Interesse waren<br />

dabei u. a das Gesetz zur Reform der Gewerbesteuer,<br />

das Haushaltsbegleitgesetz <strong>2004</strong> und das<br />

Gesetz zur Umsetzung der Protokollerklärung<br />

der Bundesregierung zur Vermittlungsempfehlung<br />

zum Steuervergünstigungsabbaugesetz.<br />

Im Bereich der Gewerbesteuer bereitet die voraussichtlich<br />

unveränderte 50-prozentige Hinzurechnung<br />

der Dauerschuldzinsen bei gleichzeitiger<br />

Einführung der Mindestbesteuerung, die für<br />

die Wohnungswirtschaft wegen des hohen<br />

Fremdfinanzierungsanteils zu einer Substanzbesteuerung<br />

führt, Probleme. Die vorgesehene Mindestbesteuerung<br />

für die Körperschaftsteuer und<br />

Gewerbesteuer sieht oberhalb eines Freibetrages<br />

von 100.000 Euro eine nur noch 50-prozentige<br />

Verlustverrechnung vor.<br />

Die Wohnungswirtschaft fordert eine sachgerechte<br />

Veränderung der Regelung zur erweiterten Gewerbesteuerkürzung<br />

des § 9 Nr. 1 Satz 2 ff. GewStG.<br />

Die Steuervergünstigung soll so verändert<br />

werden, dass sie nicht durch einzelne schädliche<br />

Tätigkeiten entfällt. Schädliche Tätigkeiten sollten<br />

nicht zu einer Beseitigung der Steuerfreiheit<br />

von Vermietung und Verpachtung führen, wobei<br />

der Ertrag aus diesen Tätigkeiten nicht der erweiterten<br />

Kürzung unterliegt.<br />

Künftig sollen Gesellschafterzinsen in vollem Umfang<br />

hinzurechnungspflichtig sein. Insoweit die<br />

Vergütungen in vollem Umfang bei einem Unter-<br />

<strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> – an. Zum Vorsitzenden<br />

der Beitragskommission wurde der Vorsitzende<br />

des Präsidiums Ulrich A. Büchner gewählt.<br />

Es ist beabsichtigt, dass die neue <strong>VdW</strong>-Beitragsordnung<br />

zum <strong>01</strong>. Januar 2006 in Kraft tritt.<br />

nehmen (Gesellschaft) hinzugerechnet werden,<br />

erfolgt allerdings eine Kürzung des Gewinns beim<br />

Betrieb des Empfängers der Vergütungen (Gesellschafter).<br />

Bei Gesellschafterdarlehen von Kommunen<br />

würde sich jedoch der Nachteil zeigen,<br />

dass der Darlehensempfänger eine Erhöhung des<br />

Gewerbeertrages vorzunehmen hat, während der<br />

nicht steuerpflichtige Gesellschafter (Kommune)<br />

in Ermangelung einer Steuerpflicht keine Entlastung<br />

bekommt. Eine Hinzurechnung soll nicht nur<br />

dann erfolgen, wenn der Anteilseigner selbst ein<br />

Gesellschafterdarlehen gewährt, sondern auch in<br />

den Fällen, in denen bei einer Bank Darlehen aufgenommen<br />

werden, wenn eine Rückgriffsmöglichkeit<br />

gegenüber dem Gesellschafter besteht<br />

(z. B. kommunal verbürgte Darlehen).<br />

Bezüglich der geplanten Umkehrung der Umsatzsteuerabführungsverpflichtung<br />

nach § 13 b UStG<br />

bei Bauleistungen fordert die Wohnungswirtschaft,<br />

dass zumindest solche Umsätze ausgenommen<br />

werden, die nicht zum Vorsteuerabzug<br />

berechtigt sind, oder – ähnlich wie beim Gesetz<br />

zur Erleichterung der Bekämpfung von illegaler<br />

Beschäftigung und Schwarzarbeit – dass das Gesetz<br />

nur auf Leistungsbeziehungen zwischen Unternehmen<br />

des Baugewerbes beschränkt wird, so<br />

dass Wohnungsunternehmen, die keine Bauunternehmen<br />

sind, als Letztbesteller des Werkes<br />

ausgenommen werden.<br />

Bei der „Streichliste“ (Vorschläge der Ministerpräsidenten<br />

Koch und Steinbrück) stellte der Ausschuss<br />

fest, dass der Status der Vermietungsgenossenschaft<br />

nicht beeinträchtigt werden soll.<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

49<br />

AUS DEN GREMIEN


AUS DEN GREMIEN<br />

50<br />

Aus den Gremien<br />

Arbeitskreis PR und Marketing:<br />

Praxisberichte und Studie<br />

zum Thema „Mieter/Kunden finden!“<br />

Das Herbsttreffen des Arbeitskreises PR und<br />

Marketing am 13./14. November in Bielefeld, inzwischen<br />

traditionell mit den Kollegen aus dem<br />

vdw Niedersachsen Bremen, stand unter dem<br />

Motto „Mieter/Kunden finden!“ Die gelungene<br />

Mischung aus Praxisberichten von Kollegen aus<br />

der Wohnungswirtschaft sowie externen Dienstleistern<br />

und einer wissenschaftlichen Studie zum<br />

Internet-Auftritt, brachte eine Vielzahl neuer Erkenntnisse<br />

für die „Öffentlichkeitsarbeiter/innen“<br />

der Mitgliedsunternehmen.<br />

„Wenn wir Kunden neu gewinnen wollen, müssen<br />

wir ihnen auch im Vorfeld sagen wer wir sind<br />

und was wir wollen. Dies geht nur über Imagemarketing.<br />

Die Kunden müssen bereits in der<br />

Woche zum Telefonhörer greifen und uns anrufen,<br />

wenn der Umzugswunsch besteht, anstatt auf<br />

die Immobilienanzeigen am Wochenende zu warten.<br />

Grundlage hierfür ist ein breiter Bekanntheitsund<br />

Beliebtheitsgrad des Unternehmens in der<br />

Bevölkerung und das Kennen der Kontaktadressen,<br />

wie Telefonnummer oder Internetadresse.“<br />

Mit dieser Kernaussage präsentierte Frank Hötzel<br />

(Werbeagentur com,ma) als gelungenes Beispiel<br />

das Corporate-Design-Konzept für die Bielefelder<br />

Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft und die<br />

Imagekampagne der Bielefelder Wohnungsbaugenossenschaften.<br />

Das Layout-Konzept sei so variabel<br />

angelegt, dass die konsequente Wiedererkennung<br />

nicht nur über die verschiedenen Printprodukte<br />

gelingt, sondern auch für weitere Werbemaßnahmen<br />

wie beispielsweise Bauschilder,<br />

Plakate oder Straßenbahnwerbung.<br />

Zwei Beispiele aus den Vorträgen des Tages verdeutlichen,<br />

was getan werden kann, wenn kein<br />

Etat für ein umfangreiches Marketingkonzept zur<br />

Verfügung steht.<br />

� Gebäude im eigenen Bestand an einer exponierten,<br />

vielgesehen Stelle (Hauptverkehrsstraße,<br />

zentraler Platz in der Innenstadt) können<br />

zu Werbezwecken mit großformatigen<br />

Transparenten/Planen genutzt werden. Die<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

Freie Scholle in Bielefeld hat sehr gute Erfahrungen<br />

gemacht. Über Response-Mittel (in diesem<br />

Fall Telefonnummer) ist die Aufmerksamkeit<br />

nachweisbar.<br />

� Vermarktung eines Neubaugebietes einmal anders:<br />

Anstatt der üblichen Angaben auf dem<br />

Bauschild kann nur die Internet-Seite beworden<br />

werden. Diese Seiten waren umfangreich<br />

aufgebaut und werden ständig gepflegt.<br />

Schon kurze Zeit später fanden die ersten Verkäufe<br />

statt.<br />

Wie wichtig das Internet für die Vermarktung und<br />

Außendarstellung des Unternehmens ist, zeigte<br />

Prof. Dr. Neu von der Fachhochschule Darmstadt,<br />

Fachbereich Marketing. In einer Studie untersuchte<br />

er die Auftritte verschiedener Wirtschaftsunternehmen,<br />

u. a. auch aus der Wohnungswirtschaft,<br />

nach objektiven (technische Umsetzung) und subjektiven<br />

Kriterien (Design, Inhalt, Dialogorientierung,<br />

Zielgruppenorientierung, u. a.).<br />

Diese Untersuchung führte er für alle teilnehmenden<br />

Unternehmen des Arbeitskreises nochmals<br />

durch. Zwei davon überzeugten in fast allen beurteilten<br />

Kriterien. Wer seinen Auftritt neu aufbaut<br />

oder gerade überarbeitet, findet hilfreiche Anregungen<br />

in dem Buch von Wolfgang Fritz, Internet-<br />

Marketing und Electronic Commerce, 2002.<br />

Wie Kundenpartnerschaft in der Praxis ausschaut,<br />

berichteten Holger Hartwig vom Bauverein Leer<br />

und Michael Seibt von der Freien Scholle Bielefeld.<br />

Der Bauverein Leer führt Sponsoring oder<br />

Marketing-Aktivitäten häufig in Partnerschaft mit<br />

gemeinnützigen Institutionen (Vereinen, Schulen,<br />

Kirchen, u. a.) durch. Die Freie Scholle führte sowohl<br />

Neu- als auch Umbauten mit vorheriger intensiver<br />

Beteiligung der Mieter bzw. Kunden<br />

durch. Diese beiden Genossenschaften praktizieren<br />

Kundennähe bereits seit langem.<br />

Ansprechpartner des Arbeitskreises: Bettina Benner<br />

(02 <strong>01</strong>/1 88 21 93) und Michael Seibt (05 21/<br />

9 88 82 52).


Genossenschaftsausschuss:<br />

Neues IfG-Gutachten beraten<br />

Unter Leitung seines Vorsitzenden Bernhard<br />

Koppmann behandelte der Genossenschaftsausschuss<br />

in seiner letzten Sitzung des Jahres <strong>2003</strong><br />

eine umfangreiche Tagesordnung.<br />

Im Mittelpunkt der Beratungen stand ein vom IfG<br />

Institut für Genossenschaftswesen der Universität<br />

Münster erstelltes Gutachten zur Aufnahmepflicht<br />

neu gegründeter Wohnungsgenossenschaften.<br />

Der juristische Teil des Gutachtens kommt zu<br />

dem Ergebnis, dass dem Prüfungsverband das<br />

Recht zur Ablehnung der Aufnahme zusteht,<br />

wenn dafür hinreichende Gründe vorliegen.<br />

Berliner Erklärung zur Wohnungs- und Steuerpolitik:<br />

Positionen und Forderungen<br />

des GdW-Verbandstages<br />

In seiner „Berliner Erklärung“ verdeutlicht der<br />

GdW Bundesverband deutscher Wohnungsunternehmen,<br />

dass die deutsche Wohnungswirtschaft<br />

die erforderlichen Konsolidierungen der<br />

öffentlichen Haushalte und einen Abbau nicht<br />

sachgerechter Subventionen unterstützt und<br />

bereit ist, an den notwenigen Reformen konstruktiv<br />

mitzuwirken.<br />

Wenn es um gesamtgesellschaftliche Ziele geht,<br />

kann er allerdings nicht auf das finanzielle Engagement<br />

der öffentlichen Hand verzichten, um das<br />

hohe Qualitätsniveau in der Wohnraumversorgung<br />

bei gleichzeitig relativ günstigen Mieten zu<br />

sichern. Daher muss der Abbau von Subventionen<br />

mit einer Deregulierung und Entbürokratisierung<br />

verbunden werden, die ermöglichen, dass<br />

Marktwirtschaft funktioniert und unternehmerisches<br />

Handeln nicht durch überflüssige Vorschriften<br />

behindert wird.<br />

Aus den Gremien / Aus dem GdW<br />

Der ökonomische Teil des Gutachtens beschäftigt<br />

sich mit der Wirtschaftsprüfung im allgemeinen<br />

und der genossenschaftlichen Pflichtprüfung im<br />

besonderen. Eine der Kernaussagen lautet: „Genossenschaftliche<br />

Prüfung hat im Vergleich zur<br />

Wirtschaftsprüfung einen inhärenten Prüfungs-,<br />

Beratungs- und Betreuungsauftrag, der in Kombination<br />

wahrzunehmen ist“.<br />

Ferner wurde Ulrich Bimberg, Vorstandsmitglied<br />

Spar- und Bauverein Solingen eG, Solingen, in der<br />

Nachfolge des zurückgetretenen Bernhard Koppmann<br />

in den Verbandsrat des GdW Bundesverband<br />

deutscher Wohnungsunternehmen entsandt.<br />

Zentrale Forderungen der Erklärung sind u. a.<br />

� Reform der Gemeindefinanzen<br />

� Reform der Gewerbesteuer<br />

� Förderung des Aufbaus Ost, u. a. zur erfolgreichen<br />

Bewältigung des Stadtumbaus<br />

� Förderung von ganzheitlichen Stadtentwicklungskonzepten<br />

auch im Westen<br />

� Beimessung größerer Bedeutung der Wohnungsgenossenschaften<br />

und Verbesserung<br />

ihrer Rahmenbedingungen<br />

� Änderung des Konzeptes der Eigenheimzulage<br />

� Einbeziehung der Wohnimmobilien als<br />

gleichberechtigte Vorsorgeform in die<br />

staatliche Förderung der privaten Altersvorsorge<br />

� Fortführung der Mischfinanzierung von<br />

Bund und Ländern im Bereich des Wohnungs-<br />

und Städtebaus.<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

51<br />

AUS DEN GREMIEN / AUS DEM GDW


AUS DEM GDW / PERSONALIA<br />

52<br />

Aus dem GdW / Personalia<br />

Zugang über die <strong>VdW</strong>-Homepage:<br />

Mehr Infos und Service<br />

im Extranet des GdW<br />

Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungsunternehmen<br />

e. V. hat im Rahmen seiner Interessenvertretung<br />

in Bonn und Brüssel ein umfassendes<br />

Informationssystem aufgebaut, das bisher<br />

bereits auf den Internetseiten www.gdw.de<br />

genutzt werden konnte.<br />

Um noch mehr entscheidungsrelevante Informationen<br />

und damit mehr Service bieten zu können,<br />

hat der GdW exklusiv für die Wohnungsunternehmen,<br />

die in seinen Mitgliedsverbänden zusammengeschlossen<br />

sind, ein Extranet entwickelt.<br />

� Über die Internet-Homepage des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong><br />

<strong>Westfalen</strong> haben die Mitgliedsunternehmen<br />

des <strong>VdW</strong> Zugriff auf das Extranet des GdW.<br />

� Für das Einloggen in das GdW-Extranet Benutzernamen<br />

und das Passwort eingeben. So gelangt<br />

man in den nur für Mitgliedsunternehmen<br />

zugänglichen Bereich des <strong>VdW</strong>-Internetauftritts.<br />

Im Extranet hält der GdW die wichtigsten Informationen<br />

über laufende Gesetzgebungsverfahren<br />

oder sonstige Vorhaben auf Bundes- sowie<br />

europäischer Ebene vor. Ferner werden im Extranet<br />

über einen News-Ticker täglich die neusten<br />

Anzeigen aus Politik und Wirtschaft bereitgestellt.<br />

Am 18. November <strong>2003</strong> wurde Marko Clauder, 21<br />

Jahre lang Geschäftsführer der Aufbaugemeinschaft<br />

Espelkamp GmbH, Espelkamp, in den Ruhestand<br />

verabschiedet.<br />

In einer Feierstunde wurde Clauder vom Justititar<br />

des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>, Thomas Schlüter,<br />

mit der Ehrennadel in Silber des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong><br />

<strong>Westfalen</strong> ausgezeichnet. Damit würdigte der Verband<br />

u. a. das Engagement Clauders von 1991 bis<br />

1999 im Ausschuss „Aus- und Weiterbildung“.<br />

Schlüter betonte in seiner Ansprache, dass „Ausbildung<br />

eine Aufgabe ist, die nicht nur kurzfristig<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

Konferenz der Verbände:<br />

Genossenschaften<br />

unterstützen<br />

Eine Vielzahl von verbands- und bundespolitischen<br />

Themen wurden in der letzten Sitzung der<br />

Konferenz der Verbände in Berlin behandelt, u. a.<br />

wurde beschlossen:<br />

� Ring der Wohnungsgenossenschaften<br />

Zur Entwicklung eines eigenen Internetauftritts<br />

und zur inhaltlichen Weiterentwicklung wurde<br />

eine Arbeitsgruppe eingesetzt, der neben dem<br />

GdW auch Vertreter der Regionalverbände angehören.<br />

Für den <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

wird dies Dr. Gerhard Jeschke sein.<br />

� Unterstützung kleiner Genossenschaften<br />

Zur Erarbeitung einer Konzeption zur Beratung<br />

und Betreuung von Wohnungsgenossenschaften<br />

mit weniger als 1.000 Wohnungen wurde<br />

eine Arbeitsgruppe unter Federführung des<br />

GdW eingesetzt, der Vertreter der Regionalverbände<br />

angehören. Der <strong>VdW</strong> wird durch Dr. Gerhard<br />

Jeschke und Hans-Joachim Palm vertreten.<br />

Ziel ist es eine GdW-Arbeitshilfe zu erstellen.<br />

Aufbaugemeinschaft Espelkamp:<br />

Ehrennadel in Silber für Marko Clauder<br />

zum positiven Image des<br />

Unternehmens beiträgt,<br />

sondern auch langfristig<br />

den Unternehmenserfolg<br />

sichert. Mit der Bereitstellung<br />

von Ausbildungsplätzen<br />

kann sich die Wohnungs-<br />

und Immobilienwirtschaft<br />

auch als Branche<br />

positiv profilieren“.<br />

Nachfolger von Clauder als Geschäftsführer der<br />

Aufbaugemeinschaft Espelkamp ist Dipl.-Ing.<br />

Hans-Otto Kraus.


Bau- und Siedlungsgenossenschaft Lübbecke:<br />

Wilhelm Mathemeier mit Ehrennadel<br />

in Silber ausgezeichnet<br />

Im Rahmen der Vertreterversammlung der GBSL<br />

Bau- und Siedlungsgenossenschaft Lübbecke<br />

eG, Lübbecke, am 20. November <strong>2003</strong> wurde das<br />

langjährige Aufsichtsratsmitglied Wilhelm Mathemeier<br />

vom Verbandsdirektor des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong><br />

<strong>Westfalen</strong>, Burghard Schneider, mit der Ehrennadel<br />

in Silber des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

ausgezeichnet.<br />

In einem Vortrag ging Schneider auf die „Zukunftsperspektiven<br />

für Wohnungsgenossenschaften“<br />

ein. Ausgehend von<br />

dem sich wandelnden<br />

Wohnungsmarkt<br />

– demographische<br />

Entwicklung mit<br />

einer wachsenden<br />

Zahl älterer Menschen<br />

und Migranten,<br />

Pluralisierung<br />

der Haushaltstypen,<br />

Abwanderung aus<br />

den Städten und<br />

einer Polarisierung<br />

der Einkommen –<br />

beschrieb er Risiken<br />

und Chancen für<br />

Wohnungsgenossenschaften.<br />

Als größtes Risiko<br />

stellte Schneider den<br />

Leerstand heraus.<br />

„Die Wohnungsleerstände<br />

werden zuschäftsführer)nehmen, und zwar<br />

zunächst in den strukturschwächeren Regionen,<br />

während die wirtschaftlich starken Regionen und<br />

auch die Suburbanisierungsgewinner noch einige<br />

Zeit mit guter Nachfrage verwöhnt werden.“<br />

Die große Herausforderung der kommenden<br />

Jahre heiße deshalb: Es müssen die Überkapazitäten<br />

am Wohnungsmarkt abgebaut werden,<br />

sowie sie entstehen. Er betonte, dass Abriss auch<br />

eine Chance sein könne, „nicht mehr zukunfts-<br />

Personalia<br />

fähige Bestände vom Markt zu nehmen, damit<br />

neue, nachfragegerechte Produkte produziert<br />

werden können“.<br />

Schneider forderte, dass sich auch die öffentliche<br />

Hand beteiligen müsse: „Es kann nicht im Interesse<br />

der Politik liegen, dass leerstandsbetroffene Wohnungsbestände<br />

Opfer städtebaulicher und sozialer<br />

Erosionsprozesse werden“. Er wies darauf hin, dass<br />

„wir ein „Integriertes Infrastrukturprogramm“ für<br />

alle vom Strukturwandel betroffenen Regionen<br />

brauchen. Ein solches<br />

integratives<br />

Programm müsse<br />

einen anderen,<br />

nämlich „ganzheitlichen<br />

Ansatz“ verfolgen<br />

als die verschiedenenöffentlichenFörderprogramme,<br />

wie z. B.<br />

das kleine Alibiprogramm<br />

namens<br />

„Stadtumbau<br />

West“, das ganze<br />

11 Standorte fördert,<br />

darunter einige<br />

in Regionen, die<br />

überhaupt nicht<br />

von Wohnungsleerständen<br />

betroffen<br />

sind“.<br />

v.l.n.r.: Jochen Kludt (Vorstand), Wilhelm Mathemeier (Aufsichtsrat),<br />

Hartmann Wünsch (Aufsichtsrat), Burghard Schneider (Verbandsdirektor<br />

des <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>), Achim Grube (Vorstand/Ge-<br />

Mit Blick auf die<br />

Zukunftschancen<br />

erklärte Schneider,<br />

dass sich die Wohnungsgenossenschaften ihrer<br />

Stärken besinnen und für ihre Mitglieder attraktive<br />

Leistungsangebote entwickeln sollten, um die<br />

Mitglieder an das Unternehmen zu binden bzw.<br />

im Unternehmen zu halten: „Wenn sich der Qualitätswettbewerb<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Anbietern wohnungswirtschaftlicher Dienstleistungen<br />

erheblich verschärfen wird, dann ist ein<br />

mitgliederorientierter Service ein entscheidender<br />

Beitrag zur Unternehmenssicherung.“<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

53<br />

PERSONALIA


PERSONALIA / JUBILÄEN<br />

54<br />

Personalia / Jubiläen<br />

Personalia aus Mitgliedsunternehmen<br />

Sofern der <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> darüber<br />

unterrichtet wird, wird das VerbandsInfo künftig<br />

in dieser Rubrik über personelle Veränderungen<br />

in Mitgliedsunternehmen berichten.<br />

Bei der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft<br />

für Stadt und Kreis Düren eG, Düren,<br />

sind Paul Prümm und Robert Frey aus dem Vorstand<br />

ausgeschieden sind. Der Vorstand setzt<br />

sich nunmehr wie folgt zusammen:<br />

� Gunthard Stöcker, Vorsitzender<br />

� Walter Grehl<br />

� Heinz Mannheims<br />

� Wolfgang Reith<br />

� Dagmar Runge<br />

105 Jahre<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

Jubiläen von Mitgliedsunternehmen<br />

im Januar und Februar <strong>2004</strong><br />

15.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> GEBAU Wohnen eG, Ennepetal<br />

05.02.<strong>2004</strong> Hattinger Wohnstättengenossenschaft eG, Hattingen<br />

18.02.<strong>2004</strong> WohnBau eG, Goch<br />

27.02.<strong>2004</strong> Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft „Cronenberg“ eG, Wuppertal<br />

100 Jahre<br />

31.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Wohnungsverwaltungsgenossenschaft „Bürgerbauverein“ eG, Essen<br />

75 Jahre<br />

08.02.<strong>2004</strong> Gemeinnützige Baugenossenschaft Pfalzel eG, Trier<br />

26.02.<strong>2004</strong> Kreissiedlungsgesellschaft mbH Bitburg, Bitburg<br />

65 Jahre<br />

13.02.<strong>2004</strong> „Glückauf“ Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH, Lünen<br />

55 Jahre<br />

Bei der Wohnbau Lemgo eG, Lemgo, ist Dr. Willi<br />

Glatfeld aus dem Vorstand ausgeschieden. Neu<br />

in den Vorstand berufen wurde Bernd Dabrock.<br />

Bei der Gemeinnützigen Wohnungsbau eG<br />

GEWO, Oberhausen, ist Rosemarie Hammerschmidt<br />

als nebenamtliches Vorstandsmitglied<br />

ausgeschieden. Der Vorstand setzt sich nunmehr<br />

wie folgt zusammen:<br />

� Wolfgang Hoffmann, hauptamtliches Vorstandsmitglied<br />

� Georg Schmitz, nebenamtliches Vorstandsmitglied.<br />

04.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mbH, Köln<br />

15.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Bau- und Wohnungsgenossenschaft Wadersloh eG, Wadersloh<br />

18.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> GWS Wohnungsgenossenschaft Geldern eG, Geldern<br />

21.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Wohnungsbaugenossenschaft Overath eG, Overath<br />

26.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> GSG Wohnungsbau Braunkohle GmbH, Köln<br />

26.<strong>01</strong>.<strong>2004</strong> Gemeinnützige Eisenbahn Wohnungsbaugesellschaft mbH Wuppertal, Wuppertal<br />

07.02.<strong>2004</strong> Gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungsgenossenschaft Gescher eG, Gescher<br />

10.02.<strong>2004</strong> Wohnungsbau- und Siedlungsgenossenschaft für den Kreis Coesfeld eG, Coesfeld<br />

16.02.<strong>2004</strong> WSW Wohnungsgenossenschaft Selbsthilfe Wanne-Eickel eG, Herne


Stellengesuch<br />

Diplom-Ingenieur<br />

Stellenmarkt<br />

Mit Berufserfahrung als Fach- und Führungskraft im Bereich des Immobilien- und Baumanagements. Kenntnisse und Erfahrung<br />

im Wohnungs- und Städtebau, in der Immobilienprojektentwicklung und im Projektmanagement, im Bau- und Vergaberecht<br />

(BauGB, LBO, VOB, VOL, HOAI), in der Kosten- und Terminplanung, belastbar, teamfähig und mit Durchsetzungsvermögen.<br />

Sucht Mitarbeit in einem Unternehmen der Immobilienwirtschaft im Rhein-/Ruhrgebiet.<br />

Stellengesuch<br />

Telefon/Telefax: 02 02 / 758 94 96<br />

Diplom-Sozialpädagogin<br />

43 Jahre, verheiratet, eine Tochter, evangelisch<br />

möchte im Bereich Betreutes Wohnen und/oder Leitung eines Service-Büros tätig sein<br />

Ich habe langjährige Erfahrung:<br />

- in der Altenberatung – davon zwei Jahre als Kooperationspartnerin für Wohnungsbauunternehmen<br />

- im Bereich der Organisation und Konzeptentwicklung<br />

- im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit<br />

- bei der Beratung und Begleitung von Ehrenamtlichen und Angehörigen<br />

- bei der Organisation und Durchführung von Informations- und Freizeitveranstaltungen<br />

Ich kann:<br />

- fundiertes Fachwissen kundenorientiert vermitteln<br />

Meine Stärken sind:<br />

- gute Kontakt- und Vermittlungsfähigkeit zwischen unterschiedlichen sozialen, fachlichen und hierarchischen Positionen und<br />

Persönlichkeiten<br />

- hohes Engagement, Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit<br />

- Reflektionsfähigkeit und beständige Weiterbildungsbereitschaft<br />

- aktuelles Fachwissen / z.B. Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, gesetzl. Betreuungen, Grundsicherung, Pflegeversicherung,<br />

Demenzerkrankungen, Beschwerdewesen, Qualitätsstandards<br />

Ich wünsche mir:<br />

- einen Arbeitgeber, der eine gute Marktpositionierung mit einem hohen fachlichen Standard verbinden möchte<br />

Ich suche eine Teilzeitstelle bei einem Wohnungsbauunternehmen, bzw. einem Sozialen Kooperationspartner im Bereich<br />

Bielefeld / Detmold bzw. Kreis Lippe<br />

Stellengesuch<br />

Angebote unter Fax 05 20 2 / 157 148 oder Angabe der Chiffre-Nr. 09/03 an den<br />

<strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>,<br />

Herrn Dr. Gerhard Jeschke<br />

Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft<br />

- Abgeschlossene 3-jährige Ausbildung als Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft<br />

- 26 Jahre<br />

- Erfahrung im Bereich der Wohnungsverwaltung / -vermietung<br />

- Gute EDV-Kenntnisse mit Programmen wie GES, WORD, Excel etc.<br />

- Berufliches Engagement, Flexibilität und Teamfähigkeit<br />

Interessenten wenden sich bitte unter Angabe der Chiffre-Nr. 10/03 an den<br />

<strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>,<br />

Herrn Dr. Gerhard Jeschke<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

55<br />

STELLENMARKT


STELLENMARKT<br />

56<br />

Stellenmarkt<br />

Stellenangebot<br />

Die Genossenschaft für Siedlungsbau und Wohnen Minden eG ist ein alteingesessenes Unternehmen mit 2.300 Wohnungen.<br />

Sie ist alleinige Gesellschafterin der GSW Immobiliengesellschaft mbH Minden. Geschäftsgegenstand der Genossenschaft ist<br />

die Verwaltung und Vermietung der eigenen Wohnungen. Die GmbH befasst sich nach Aufgabe der Bauträgertätigkeit lediglich<br />

noch mit der Veräußerung verbliebener Baugrundstücke.<br />

Die Genossenschaft wird künftig geleitet durch das hauptamtliche Vorstandsmitglied gemeinsam mit einem nebenamtlichen<br />

Vorstandsmitglied. Die Geschäftsführung der GmbH erfolgt in Personalunion durch dieselben Personen.<br />

Sowohl für die Genossenschaft als auch die GmbH suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt den<br />

hauptamtlichen Vorstand bzw. Geschäftsführer<br />

Das Aufgabengebiet umfasst neben der Leitung und strategischen Ausrichtung der beiden Unternehmen aktuell insbesondere<br />

die Modernisierung des Wohnungsbestandes.<br />

Erwartet wird von Ihnen ein mit gutem Erfolg abgeschlossenes betriebswirtschaftliches Studium, idealerweise in der Fachrichtung<br />

der Wohnungs- oder Immobilienwirtschaft. Sie besitzen ausgezeichnete wohnungswirtschaftliche Kenntnisse und<br />

haben bereits in den letzten Jahren Führungserfahrung gesammelt. Sie sind sehr engagiert und belastbar und setzen die vereinbarten<br />

Unternehmensziele gewissenhaft und mit Nachdruck durch. Analytisches Denken und Gespür, sich auf das Wesentliche<br />

zu konzentrieren, sind wichtige Voraussetzungen für die Wahrnehmung Ihrer Arbeit. Sie sind eine starke Persönlichkeit,<br />

die durch Ihr eigenes Verhalten und erfolgreiches Handeln die Mitarbeiter zu guten Leistungen motiviert.<br />

Ihre Bewerbung, die wir vertraulich behandeln, richten Sie bitte mit Angabe Ihrer Gehaltsvorstellungen an den<br />

Vorsitzenden des Aufsichtsrates<br />

Herrn Günter Baum,<br />

Manteuffelstr. 2,<br />

32423 Minden<br />

Redaktionsschluss für den nächsten Stellenmarkt ist der 15. Januar <strong>2004</strong><br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong>


Impressum<br />

Herausgeber: Verband der Wohnungswirtschaft <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong> e.V.<br />

Goltsteinstraße 29 · 40211 Düsseldorf<br />

Tel. 02 11/1 69 98-0 · Fax 02 11/1 69 98-50<br />

http://www.vdw-rw.de · E-Mail: info@vdw-rw.de<br />

Verantwortlich für den Inhalt: Burghard Schneider<br />

Redaktion: Annegret Behnke, Uwe Dietz, Dieter Römer, vi@vdw-rw.de<br />

Christoph Bretz, Jürgen Gnewuch, Wilhelm Hillesheim,<br />

Dr. Gerhard Jeschke, Hans-Joachim Palm, Thomas Schlüter,<br />

Nina Schoppmann, Roswitha Sinz<br />

Layout und Druck: comma, Barbara Kortenjann<br />

Kellerstraße 7 · 45657 Recklinghausen<br />

Tel. 0 23 61/58 20 40 50 · E-Mail: vi@comma-medien.de<br />

Druck H. Buschhausen GmbH, Herten<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

VerbandsInfo <strong>12</strong>/<strong>2003</strong> – 1/<strong>2004</strong> <strong>VdW</strong> <strong>Rheinland</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

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