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AUSGABE 02 | 09 - Gleis Eins

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Schatz, du schnarchst!<br />

verschieden. Der Arzt muss hier als<br />

Schnarch-Detektiv fungieren, denn die<br />

Liste der potentiellen Schnarchauslöser<br />

ist lang.<br />

Bei älteren Personen lässt die Muskelspannung<br />

im Hals- und Rachenraum<br />

stärker nach als bei jüngeren. Deshalb<br />

schnarchen die meisten Menschen mit<br />

zunehmendem Alter immer lauter. Auch<br />

andere Faktoren können die Lautstärke<br />

anheben, zum Beispiel Alkoholgenuss<br />

oder die Einnahme von Schlafmitteln.<br />

Beides entspannt die Muskulatur stärker<br />

als gewöhnlich. Aus Rücksicht auf ihren<br />

Partner/ ihre Partnerin sollten Menschen,<br />

die zum Schnarchen neigen, deshalb<br />

vor dem Zubettgehen auf Bier,<br />

Wein und Co. verzichten. Auch die<br />

Schlafposition kann eine Rolle spielen:<br />

Manche Menschen schnarchen nur,<br />

wenn sie auf dem Rücken liegen. Eine<br />

verengte Nasenatmung kann den lautstarken<br />

Schlaf ebenfalls begünstigen.<br />

Ebenso neigen Übergewichtige vermehrt<br />

zum Schnarchen, da bei ihnen im<br />

Bereich von Zunge und Rachen mehr<br />

Fett abgelagert ist.<br />

So lange die Schlafqualität des Schnarchenden<br />

nicht beeinträchtigt wird,<br />

spricht man vom einfachen oder primären<br />

Schnarchen. Die Luftzufuhr ist in<br />

diesem Fall nicht behindert. Kommt es<br />

beim Schlafenden aber zu Atemausset-<br />

Tipps für ruhigere Nächte:<br />

zern, so genannten Apnoen (griechisch<br />

für „Windstille“), wird es bedenklich.<br />

Der Schlund ist so stark verengt, dass<br />

kein Sauerstoff mehr eindringen kann.<br />

Es ist dann die Rede vom apnoischen<br />

oder obstruktiven Schnarchen. Setzt<br />

der Atem für 10 Sekunden oder länger<br />

aus, wird der Körper des Betroffenen<br />

nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff<br />

versorgt. Das kann zum Abfall der Herzfrequenz<br />

und zum Anstieg des Blutdrucks<br />

führen. Ringt der Schlafende<br />

nach Sauerstoff, wird im Gehirn eine<br />

Weckreaktion, auch Arousal genannt,<br />

■ Übergewichtige Personen sollten eine Gewichtsreduktion<br />

in Erwägung ziehen<br />

■ Auf Alkohol sowie Schlaf- und Beruhigungsmittel sollte<br />

nach Möglichkeit verzichtet werden<br />

■ Den Oberkörper beim Schlafen leicht erhöht positionieren<br />

■ Rückenlage vermeiden<br />

■ Schlafzimmer regelmäßig ausreichend lüften und Schlafrhythmen<br />

einhalten<br />

■ Vor dem Zubettgehen nicht schwer essen und möglichst<br />

nicht rauchen<br />

■ Schlafen Sie im Bett und nicht auf der Couch<br />

TAP-Schiene von Scheu-Dental<br />

Diese Kunststoffschiene, die nur während des<br />

Schlafens getragen wird, hält den Unterkiefer vorn<br />

und somit die Atemwege frei. Ohne operative<br />

Eingriffe oder langwierige Behandlung fertigt der<br />

Zahnarzt eine individuelle Schiene an.<br />

ausgelöst. Die Atemwege öffnen sich<br />

schlagartig und lassen wieder Luft ein,<br />

in der Regel begleitet von einem lautstarken<br />

Getöse. Die Folge: Der Patient<br />

ist chronisch erschöpft, fühlt sich tagsüber<br />

nicht erholt. Auf Dauer kann der<br />

nächtliche Sauerstoffmangel lebenswichtige<br />

Organe wie Herz und Gehirn<br />

schädigen.<br />

Ob es während des Schnarchens zu<br />

Apnoen kommt oder nicht, kann nur<br />

in einem Schlaflabor diagnostiziert<br />

werden.<br />

Hilfsmittel für Extremschnarcher<br />

Es gibt unzählige Hilfsmittel, die Abhilfe<br />

im Schnarchfall versprechen. Die Stiftung<br />

Warentest hat in der Ausgabe 1/2004<br />

31 unterschiedliche Mittel zur Selbstbehandlung<br />

getestet, die allesamt vorbeugend<br />

oder lindernd wirken sollen.<br />

Unter den Kriterien des wissenschaftlichen<br />

Nachweises wurden die meisten<br />

für wenig geeignet erachtet. Zudem<br />

sind sie meist zu teuer, um sie „einfach<br />

mal auszuprobieren“. Dazu zählen elektronische<br />

Schnarch-Stopper und Schnuller<br />

ebenso wie Sprays und Öle. Kieferorthopädisch<br />

individuell gefertigte Zahnspangen<br />

und Schienen können im Einzelfall<br />

helfen. Sie verhindern, dass der<br />

Kiefer zurücksinkt und sich die Zunge<br />

nach hinten verlagert. So wird ungehindertes<br />

Atmen während des Schlafens<br />

möglich. Generell gilt: Wer gleich zum<br />

Spezialisten geht, erspart sich frustrierende<br />

Erfahrungen mit angeblichen<br />

Wundermitteln.<br />

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