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AUSGABE 02 | 09 - Gleis Eins

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FÜR HÖCHSTE ANSPRÜCHE<br />

LABORARZTPRAXIS DR. MED. THOMAS MÜLLER<br />

30<br />

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Lyme-Borreliose –<br />

häufigste durch Zecken übertragene Infektionskrankheit<br />

in Deutschland.<br />

Die Lyme-Borreliose (benannt nach dem<br />

Ort Lyme/USA (1982)) wird durch das<br />

schraubenförmige Bakterium Borrelia<br />

burgdorferi verursacht und stellt die häufigste<br />

durch Zecken übertragene Infektionserkrankung<br />

in Europa, aber auch in<br />

Asien und Nordamerika dar.<br />

Von den Neuinfektionen entwickeln sich<br />

etwa 20 Prozent zu Erkrankungen mit<br />

überwiegend leichten bis mittelstarken<br />

Beschwerden, die, wenn sie nicht rechtzeitig<br />

erkannt und behandelt werden,<br />

chronisch verlaufen. Eine Infektion mit<br />

Zecken kann überall dort erfolgen wo<br />

es Zecken gibt, also in ganz Deutschland.<br />

Die in Deutschland vorkommenden<br />

Borrelien-Spezies: Borrelia (B.) garinii,<br />

B. afzelii und B. burgdorferi sensu stricto<br />

verursachen überwiegend Veränderungen<br />

an der Haut (meist B. afzelii) bzw.<br />

Arthritiden und neurologische Komplikationen<br />

(meist B. garinii bzw. B. burgdorferi).<br />

Untersuchungen legen nahe,<br />

dass ca. 5 bis 35% der Zecken in ganz<br />

Deutschland mit Borrelien durchseucht<br />

sind. Nach dem bisherigen Kenntnisstand<br />

infizieren sich durchschnittlich 3 bis 6%<br />

der von Zecken (Ixodes ricinus) gestochenen<br />

Personen. Borrelien leben im Darm<br />

der Zecke und gelangen erst nach mehreren<br />

Stunden des Saugaktes ins menschliche<br />

Blut, daher ist das Risiko an Borreliose<br />

zu erkranken umso niedriger, je<br />

schneller die Zecke entfernt wird. Bei 0,3<br />

bis 1,4% der Infizierten kommt es zu<br />

einer Erkrankung. In den meisten Fällen<br />

werden von den Betroffenen spezifische<br />

Antikörper gegen die Borrelien-Bakterien<br />

ausgebildet.<br />

Mit Borrelien infizierte Personen sind<br />

nicht ansteckend.<br />

Bis zum Auftreten von Symptomen des<br />

sog. Frühstadiums der Borreliose nach<br />

Zeckenstich können Tage bis Wochen<br />

(meist 1– 2 Wochen) vergehen. Im Stadium<br />

I der Borreliose tritt oftmals (je-<br />

doch nicht bei allen Erkrankten) die sog.<br />

„Wanderröte“ (Erythema migrans) auf,<br />

eine ringförmige Hautrötung rund um<br />

die <strong>Eins</strong>tichstelle, die sich zunehmend<br />

vergrößert und später eine zentrale<br />

Aufhellung aufweist.<br />

Außerdem kann es zu Allgemeinbeschwerden<br />

wie Abgeschlagenheit, Fieber,<br />

Kopfschmerzen und Lymphknotenschwellungen<br />

kommen. In 50% der Fälle<br />

wird dieses Stadium der Erkrankung<br />

nicht bemerkt oder nicht offensichtlich.<br />

Dabei ist es sinnvoll bei den ersten Anzeichen<br />

solcher Beschwerden nach vorausgegangenem<br />

Zeckenstich sofort den<br />

Arzt aufzusuchen, denn im Frühstadium<br />

kann die Borreliose noch mit Antibiotika<br />

in Tablettenform erfolgreich behandelt<br />

werden. Später auftretende oder chronische<br />

Beschwerden sind hingegen oft<br />

nur durch mehrwöchige Antibiotika-<br />

Infusionen kurierbar.<br />

Eine Labor-Direktuntersuchung von,<br />

aus der Haut entfernten, Zecken auf<br />

Borreliose-Erreger ist bei uns ebenso<br />

möglich wie die Blutuntersuchung<br />

auf Borrelien-Anikörper.<br />

Spezielle Zangen zur Zeckenentfernung<br />

sind in der Apotheke erhältlich.<br />

Im Frühstadium der Borreliose kann der<br />

Nachweis spezifischer Antikörper im Blut<br />

(Serum) noch negativ oder auch schon<br />

positiv ausfallen. In Zweifelsfällen sollte<br />

daher die Untersuchung nach 3–4 Wochen<br />

wiederholt werden.<br />

Das zweite Stadium der Borreliose kann<br />

sich Wochen bis Monate nach Zeckenstich<br />

bei unbehandelten Infizierten entwickeln.<br />

Es können vor allem Gelenkund<br />

auch Herzentzündungen auftreten<br />

sowie neurologische Störungen wie<br />

Gesichtsmuskel-Lähmungen, Brennen,<br />

Kribbeln, Taubheitsgefühl der Extremitäten<br />

und schwere Hirnhaut- oder Gehirnentzündungen.<br />

Im chronischen Spätstadium (Stadium<br />

III), welches sich meist Monate bis Jahre<br />

nach unbehandelter Infektion einstellt,<br />

dominieren chronische Gelenkentzündungen,<br />

vor allem an den Kniegelenken<br />

(sog. Lyme-Arthritis) sowie charakteristische<br />

Hautveränderungen (zigarettenpapierartige<br />

Verdünnung der Haut mit<br />

bläulichen Verfärbungen, meist an den<br />

Extremitäten).<br />

Die Diagnose einer Lyme-Borreliose erfolgt<br />

anhand der für diese Erkrankung<br />

typischen Beschwerden sowie der Krankengeschichte<br />

und wird durch die Labordiagnostik<br />

untermauert: Mit Hilfe einer<br />

Blutuntersuchung können Antikörper, die<br />

vom infizierten Körper gegen die Borrelien-Bakterien<br />

gebildet werden, nachgewiesen<br />

werden. Im Stadium II-III (mit<br />

Beteiligung des Zentralnervensystems)<br />

muss auch das Nervenwasser (Liquor) auf<br />

Antikörper gegen Borrelien untersucht<br />

werden.<br />

Auch nach Ausheilung können die borrelienspezifischen<br />

Antikörper lebenslang<br />

nachweisbar bleiben („Serumnarbe“).<br />

Trotzdem führen Borrelieninfektionen<br />

nicht zur Immunität, man kann sich also<br />

immer wieder neu infizieren.<br />

Trotz großer Bemühungen gibt es derzeit<br />

keine zugelassene Impfung für<br />

Menschen gegen Borreliose in Europa.<br />

Daher bleibt zum Schutz vor Zeckenbefall<br />

im Freien nur die Aufenthaltsorte<br />

von Zecken wie hohes Gras, Gebüsch<br />

und Dickicht zu meiden bzw. Beine und<br />

Füße zu bedecken. Auch sog. Repellentien<br />

(Zeckenschutz-Lotionen/Sprays) können<br />

Zecken abhalten.<br />

Mehr Informationen finden sie z.B. unter:<br />

www.rki.de<br />

(Bitte in der angezeigten Suchmaske<br />

„Borreliose“ eingeben.)<br />

HIER FINDEN SIE UNS:<br />

Laborarztpraxis<br />

Dr. med. Thomas Müller<br />

Knodestraße 3<br />

63741 ASCHAFFENBURG<br />

Telefon 0 60 21/42 94 40<br />

Telefax 0 60 21/4 29 4410<br />

laboraerzte-AB@arcor.de

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