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Mitgliederzeitung Berufsverband Deutscher Internisten <strong>BDI</strong> e.V www.bdi.de Nr. 6 – Juni 2006<br />
<strong>BDI</strong>-Aktion<br />
Bürokratieabbau<br />
Der <strong>BDI</strong> e.V. möchte zum<br />
Bürokratieabbau beitragen<br />
und bittet seine Mitglieder<br />
um konkrete Vorschläge.<br />
Seite 40<br />
Aufgelesen<br />
Auslaufmodell?<br />
Das Medizinstudium in<br />
Witten/Herdecke ist europaweit<br />
bekannt. Gutachter<br />
des Wissenschaftsrates<br />
jedoch empfehlen die Einstellung<br />
der Ausbildung.<br />
SPIEGEL online am 17.05.06<br />
Zukunftsmodell?<br />
Witten ist ein Zukunftsmodell,<br />
und zwar wegen<br />
seiner dezentral organisierten<br />
und praxisorientierten<br />
Lehre und der Voraussetzung<br />
für eine erfolgreiche<br />
Versorgungsforschung.<br />
Medizin-Dekan Prof. Matthias Schrappe in<br />
SPIEGEL online am 17.05.06<br />
NHS-Vergütung<br />
Nach Angaben des Berufsverbandes,<br />
der British Medical<br />
Association, verdienen<br />
Hausärzte in England<br />
im Schnitt 137.750 Euro im<br />
Jahr. In besonderen Einzelfällen<br />
können die Gehälter<br />
gar mehr als 350.000 Euro<br />
im Jahr ausmachen.<br />
FAZ vom 12.05.06<br />
Versand-<br />
Aufkleber<br />
Arztlohn Gar nicht schlecht<br />
Freiberufliche<br />
Ärzte werden<br />
schlechter<br />
bezahlt als<br />
Klinikärzte<br />
SEITE 6<br />
Der <strong>BDI</strong> kämpft weiter<br />
Vertragsarztrechtsänderungsgesetz<br />
Der Entwurf des Vertragsarztrechtsänderungsgesetz<br />
(VÄG) entspricht in vielen<br />
Teilen den Vorstellungen der<br />
Ärzteschaft und wird eine<br />
weitgehende Harmonisie<br />
Prof. Rürup<br />
lobt das deutscheGesundheitssystem<br />
SEITE 6<br />
A U S D E M I N H A L T<br />
Rundumschlag<br />
Was die AOK<br />
sich vorstellt 9<br />
Kolorektales Karzinom<br />
Inzidenz steigt,<br />
Mortalität sinkt 22<br />
Qualität<br />
Neue Chancen für Ärzte durch das VÄG<br />
rung des Vertragsarztrechts<br />
mit dem bereits liberalisierten<br />
ärztlichen Berufsrechts<br />
herstellen, argumentiert der<br />
Medizinrechtler Dr. Ralph<br />
Steinbrück. Die Regelungen<br />
QM Innere<br />
startet im<br />
September<br />
SEITE 20<br />
Am 3. Nationalen Protesttag der Ärzte am 19. Mai in Berlin nahmen wieder Tausende<br />
von Kolleginnen und Kollegen mit ihren Mitarbeitern und Patienten teil. Der Berufsverband<br />
Deutscher Internisten <strong>BDI</strong> e.V. wird nicht nachlassen in seinem Kampf für<br />
bessere Arbeitsbedingungen, angemessene Vergütung und gegen den Bürokratiewahn<br />
im Gesundheitswesen, betonte <strong>BDI</strong>Präsident Dr. Wolfgang Wesiack (Bild) bei der Auftaktveranstaltung<br />
am Brandenburger Tor. Die Zeit drängt, denn Bundeskanzlerin Angela<br />
Merkel hat angekündigt, dass die Gesundheitsreform noch vor der Sommerpause<br />
verabschiedet werden soll. BÄKPräsident Prof. Jörg D. Hoppe hat die große Koalition<br />
vor einer Gesundheitsreform gegen die Interessen der Ärzte gewarnt und einen außerordentlichen<br />
Ärztetag nicht ausgeschlossen.<br />
Seite 3<br />
seien überwiegend positiv<br />
zu werten, böten also deutlich<br />
mehr Chancen als Risiken.<br />
Seite 14<br />
Sozialrecht<br />
Vom Umgang der<br />
Justiz mit EbM 23<br />
Fortbildung<br />
Endokrinologie<br />
in Venedig 26
Editorial<br />
Der Entwurf des<br />
Vertragsarztrechtsänderungsgesetzes …<br />
… kurz VÄG genannt, ist<br />
in das Gesetzgebungsverfahren<br />
eingebracht<br />
und wird nach dem sog.<br />
ArzneiVerordnungsWirtschaftlichkeitsGesetz,<br />
dem AVWG, das zweite<br />
gesundheitspolitische Gesetz<br />
der großen Koalition<br />
werden. Wesentliche Änderungen<br />
gegenüber den<br />
Eckpunkten beinhaltet der<br />
Gesetzentwurf nicht. Wie<br />
ist der Entwurf zu bewerten?<br />
Schritte in die richtige<br />
Richtung sind die Flexibilisierung<br />
der vertragsärztlichen<br />
Berufsausübung,<br />
die es Vertragsärzten in<br />
Zukunft erlauben wird,<br />
sich innerhalb und außerhalb<br />
der Grenzen ihrer<br />
Kassenärztlichen Vereinigungenzusammenschließen<br />
zu können, die Gründung<br />
weiterer Praxissitze<br />
sowie die Möglichkeiten,<br />
Kolleginnen und Kollegen<br />
auch fachübergreifend in<br />
unbegrenzter Zahl anzustellen.<br />
Diese neue Freizügigkeit<br />
ist ein Gewinn<br />
und wird von uns begrüßt.<br />
Der Gesetzentwurf setzt<br />
IMPRESSUM<br />
Berufsverband<br />
Deutscher Internisten e.V.<br />
Präsident: Dr. med. Wolfgang Wesiack<br />
Schöne Aussicht 5, 65193 Wiesbaden<br />
Telefon 0611 / 181 33-0<br />
Telefax 0611 / 181 33-50<br />
Redaktion: Dr. med. Hans-Friedrich Spies (HFS), Frankfurt a. M. (v. i. S. d. P.)<br />
Klaus Schmidt (KS), München<br />
Layout: Nadja Schmidt, München<br />
Geschäftsführer: RA Helge Rühl, Wiesbaden<br />
Anzeigen: Tilo Radau<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Januar 2005<br />
Druck: Druckhaus Diesbach GmbH, 69469 Weinheim<br />
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in<br />
dieser Zeitung berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,<br />
dass solche Namen im Sinn der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei<br />
zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Für Angaben über<br />
Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann von der Redaktion keine Gewähr<br />
übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall<br />
anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden.<br />
Für namentlich gekennzeichnete Beiträge übernimmt die Redaktion keine Verantwortung.<br />
<strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006<br />
hier im Übrigen die Beschlüsse<br />
zur Änderung der<br />
Berufsordnung des 107.<br />
Deutschen Ärztetages in<br />
Bremen in weiten Teilen<br />
um. Dieser Aufbruch in<br />
eine neue Welt stellt aber<br />
die Kassenärztlichen Vereinigungen<br />
vor gewaltige<br />
Aufgaben, gilt es doch<br />
Budgets, Wirtschaftlichkeit<br />
und Mengenbegrenzung<br />
in Zukunft KVübergreifend<br />
zu gewährleisten.<br />
Es wird sich zeigen, ob die<br />
KassenärztlichenVereinigungen<br />
mit ihrer<br />
d e r z e i t<br />
stark deze<br />
n t r a l e n<br />
S t r u k t u r<br />
dieser Aufgabe,<br />
diese<br />
neuen Möglichkeiten<br />
„gangbar“<br />
zu machen,<br />
gewachsen<br />
s i n d . U m<br />
den Är ztemangel<br />
zu<br />
verhindern,<br />
Dr. med. Wolfgang Wesiack<br />
Präsident<br />
werden Ärzte in unterversorgten<br />
Gebieten sich<br />
auch mit über 55 Jahren<br />
niederlassen und auch<br />
über das 68.Lebensjahr<br />
hinaus arbeiten können.<br />
Da aber die Ursachen des<br />
Ärztemangels nicht angegangen<br />
werden, werden<br />
diese Maßnahmen Einzelfallcharakter<br />
behalten.<br />
Das daneben vorgesehene<br />
Aufschieben der Abschaffung<br />
der Honorarbudgets<br />
auf den 1. Januar 2009 bedeutet<br />
aber<br />
e i n e Z e <br />
mentierung<br />
der chronischenfinanziellen<br />
Unter vers<br />
o r g u n g<br />
im ambulantenBereich<br />
um<br />
w e i t e r e<br />
zwei Jahre<br />
und sollte<br />
auch die<br />
letzten Gutgläubigen<br />
vo n d e n<br />
politischen<br />
Kontakt mit dem <strong>BDI</strong> e.V.<br />
Korrespondenzanschrift für Zuschriften<br />
<strong>BDI</strong> e.V.<br />
Schöne Aussicht 5, 65193 Wiesbaden<br />
oder<br />
Postfach 15 66, 65005 Wiesbaden<br />
Absichten der neuen Regierung<br />
überzeugen. Obwohl<br />
selbst die Kanzlerin<br />
einen erhöhten Finanzbedarf<br />
für das Gesundheitswesen<br />
eingeräumt hat,<br />
sollen offensichtlich keine<br />
zusätzlichen finanziellen<br />
Mittel für die vertragsärztliche<br />
Versorgung zur Verfügung<br />
stehen. Vielmehr<br />
wird weiter die Erbringung<br />
aller Leistungen bei Überschreiten<br />
der Budgets<br />
am Quartalsende als Art<br />
erpresster Gemeinnützigkeit<br />
gefordert. Diese<br />
alte Leier soll weiter so<br />
gespielt werden.<br />
Die geplante neue Freizügigkeit<br />
in der ambulanten<br />
Versorgung in Verbindung<br />
mit der Verschiebung der<br />
Abschaffung der Honorarbudgets<br />
auf den Sankt<br />
NimmerleinsTag bedeutet<br />
doch vor allem eines:<br />
wir sollen in Zukunft mit<br />
mehr Risiko noch mehr<br />
arbeiten, aber nicht mehr<br />
dafür bekommen.<br />
Wir lehnen deshalb das<br />
VÄG in dieser Fassung<br />
ab.<br />
Telefonnummern<br />
<strong>BDI</strong> e.V. Zentrale 0611 / 181 330<br />
<strong>BDI</strong> e.V. Mitgliederverwaltung 0611/181 3319 od. 20<br />
<strong>BDI</strong> e.V. Kongressabteilung 0611/181 3322 od. 24<br />
TelefaxAnschlüsse<br />
<strong>BDI</strong> e.V. Zentrale 0611 / 181 3350<br />
<strong>BDI</strong> e.V. Mitgliederverwaltung 0611 / 181 3323<br />
<strong>BDI</strong> e.V. Kongressabteilung 0611 / 181 3323<br />
<strong>BDI</strong> im Internet http://www.bdi.de<br />
EMail info@<strong>BDI</strong>.de
Nationaler Protesttag der Ärzte am 19. Mai 2006 in Berlin<br />
„Wir machen diese Politik nicht länger mit!“<br />
Zum dritten Nationalen<br />
Protesttag der Ärzte in<br />
diesem Jahr kamen mehrere<br />
Tausend Kolleginnen<br />
und Kollegen mit ihren<br />
Mitarbeiterinnen sowie<br />
zahlreiche sympathisierende<br />
Patienten aus allen<br />
Teilen der Republik nach<br />
Berlin und zu den parallel<br />
stattfindenden Kundgebungen<br />
in Köln und<br />
Stuttgart. Die meisten<br />
Praxen im Lande blieben<br />
geschlossen. Hauptredner<br />
vor dem Brandenburger<br />
Tor in Berlin war der Präsident<br />
des Berufsverbandes<br />
Deutscher Internisten (<strong>BDI</strong><br />
e.V.), Dr. Wolfgang Wesiack,<br />
dessen Rede wir hier<br />
im Wortlaut wiedergeben.<br />
*<br />
Wir waren lange Zeit sehr<br />
geduldig, vielleicht zu geduldig.<br />
Wir haben aus Rücksicht<br />
auf unsere Patienten von<br />
Demonstrationen dieser Art<br />
abgesehen, weil wir eine<br />
hohe ethische Selbstverpflichtung<br />
haben und weil<br />
wir uns nicht vorstellen<br />
konnten, dass die Menschen<br />
für protestierende Ärzte so<br />
viel Verständnis aufbringen<br />
könnten. Dass aber nicht<br />
nur wir Ärzte, sondern auch<br />
unsere Patienten so empfinden,<br />
zeigt Ihr alle heute mit<br />
Eurer Anwesenheit. Ich bin<br />
überwältigt: von der großen<br />
Zahl, von Eurem Engagement,<br />
von der hier demonstrierten<br />
Geschlossenheit.<br />
Das hat es in Deutschland<br />
seit Jahrzehnten nicht gegeben.<br />
Eine geschlossene<br />
Front von Ärzten aus Kliniken<br />
und Praxen in ganz Deutschland<br />
mit ihren Patienten.<br />
Die Betroffenen der Gesundheitspolitik<br />
aus dem<br />
Hause Schmidt gehen auf<br />
die Straße! Sie wollen da<br />
mit demonstrieren, dass sie<br />
die Nase davon voll haben,<br />
dass das bisher beste Gesundheitssystem<br />
der Welt<br />
kaputt gespart wird, weil die<br />
Politik ihre Hausaufgaben<br />
nicht gemacht hat. Weil die<br />
Politiker fast aller Parteien<br />
zu feige sind, die wirklichen<br />
Probleme <strong>beim</strong> Namen zu<br />
nennen.<br />
Gegen Staatsmedizin<br />
im Arztzimmer<br />
Medizin statt Mangelversorgung<br />
– gegen Staatsmedizin<br />
im Arztzimmer. Das ist das<br />
Motto des heutigen Protest<br />
tages. Wir alle wollen für<br />
alle Bürger in diesem Land<br />
die bestmögliche Medizin.<br />
Wir kämpfen für ein freiheitliches<br />
Gesundheitssystem<br />
und eine gute medizinische<br />
Versorgung.<br />
• Deshalb auch fordern wir<br />
ein Ende der Budgetierung<br />
und der Unterfinanzierung<br />
im Gesundheitswesen.<br />
Der <strong>BDI</strong> verteilt Westen an die Demonstranten<br />
• Deshalb fordern wir bessere<br />
Arbeitsbedingungen und<br />
einen rigorosen Abbau von<br />
Bürokratie.<br />
• Deshalb auch fordern<br />
wir endlich feste Preise<br />
für die von uns erbrachten<br />
Leistungen. Wir wollen,<br />
dass unsere Arbeit nicht<br />
nur wertgeschätzt wird;<br />
wir wollen, dass sie auch<br />
vernünftig bezahlt wird. Die<br />
Menschen sollen wissen,<br />
was die Leistungen eines<br />
Arztes kosten. Deshalb sind<br />
wir für eine Kostentranspa<br />
renz in Euro und Cent.<br />
Wir werden weiter und konsequent<br />
über die Folgen der<br />
Sparpolitik dieser Regierung<br />
aufklären.<br />
Wir werden uns dagegen<br />
wehren, dass Ärzte bestraft<br />
werden, wenn sie ihre Patienten<br />
nach bestem Wissen<br />
und Gewissen behandeln.<br />
Mit Kürzel zeichnende Autoren dieser Ausgabe<br />
HFS Dr.med. Hans-Friedrich Spies KS Klaus Schmidt<br />
Wir müssen den Weg in<br />
die Staatsmedizin stoppen.<br />
Und es kann und darf auch<br />
nicht weiter so sein, dass<br />
für die Defizite im Gesundheitssystem<br />
immer wieder<br />
wir Ärzte verantwortlich<br />
gemacht werden.<br />
Das Gegenteil ist richtig:<br />
Die Unterfinanzierung der<br />
gesetzlichen Krankenversicherung<br />
wird ohnehin<br />
schon ausschließlich mit<br />
dem Engagement von uns<br />
Ärzten kompensiert. Wir<br />
finanzieren seit Jahren den<br />
medizinischen Fortschritt<br />
durch sinkende Punktwerte<br />
bei gedeckelten Budgets.<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
da wird uns dann immer die<br />
so genannte Kostenexplosion<br />
angehängt – doch das ist<br />
eine Mär! Seit 30 Jahren ist<br />
der Anteil der Leistungsausgaben<br />
der GKV gemessen<br />
am Bruttoinlandsprodukt<br />
nahezu konstant geblieben<br />
<strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006<br />
Foto (5): Aevermann
Fortsetzung von Seite 3<br />
Hauptredner <strong>BDI</strong>-Präsident Wesiack<br />
– und zwar trotz Wiedervereinigung.<br />
Dass wir inzwischen einen<br />
durchschnittlichen Beitragssatz<br />
von 14 Prozent in der<br />
gesetzlichen Krankenversicherung<br />
haben, hat mit<br />
der Ausgabenentwicklung<br />
nichts zu tun. Das Problem<br />
sind nicht die steigenden<br />
Ausgaben, sondern die<br />
erodierenden Einnahmen<br />
in Folge anhaltend hoher<br />
Arbeitslosigkeit.<br />
Und die Politik selbst hat es<br />
zu verantworten, wenn die<br />
Kassen immer neue Milliardendefizite<br />
anhäufen und die<br />
Beiträge erhöhen müssen.<br />
Sage und schreibe 5 Milliarden<br />
Euro kostet die Krankenkassen<br />
die Streichung<br />
des Bundeszuschusses<br />
zur Finanzierung versicherungsfremder<br />
Leistungen<br />
und die geplante Erhöhung<br />
der Mehrwertsteuer von 16<br />
auf 19%.<br />
Wenn dann im nächsten<br />
Jahr die Beiträge der Kassen<br />
wieder steigen müssen, ist<br />
das Geschrei und Gezeter<br />
unter den verantwortlichen<br />
Politikern wieder groß. Ich<br />
sage Euch jetzt schon voraus,<br />
dass wir Ärzte dann<br />
wieder zum Sündenbock<br />
<strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006<br />
gemacht werden.<br />
Wir lehnen diese unwürdige<br />
DauerMisshandlung von<br />
uns Ärzten auf das Schärfste<br />
ab. Deshalb sind wir heute<br />
hier.<br />
„Blühender Unsinn“<br />
Um vom eigenen Versagen<br />
abzulenken, behaupten einige<br />
Politiker immer noch,<br />
es gebe nach wie vor jede<br />
Menge Effizienzreserven<br />
auf der Anbieterseite, die,<br />
einem Goldschatz gleich, nur<br />
gehoben werden müssten.<br />
Besonders ein bekanntermaßen<br />
unlauterer Professor<br />
aus Köln schwadroniert unablässig<br />
von zig Milliarden,<br />
die man einsparen könnte.<br />
Das ist blühender Unsinn,<br />
denn die Fakten sehen<br />
ganz anders aus:<br />
Seit 1992 hat sich die durchschnittlicheEinkommenssituation<br />
bei uns nachhaltig<br />
verschlechtert.<br />
Die chronische Unterfinanzierung<br />
im ambulanten Bereich<br />
mit einem Defizit von<br />
7,9 Milliarden Euro hat dazu<br />
geführt, dass die verordneten<br />
Quartalbudgets bereits<br />
nach 810 Wochen aufgebraucht<br />
sind.<br />
Das heißt im Klartext: Nur<br />
Mit den <strong>BDI</strong>-Präsidenten in Berlin dabei: Vizepräsident Dr. Wolf<br />
von Römer (re) und Geschäftsführer RA Helge Rühl<br />
70 Prozent der ärztlichen<br />
Tätigkeit werden von den<br />
Kassen tatsächlich bezahlt.<br />
Aber, liebe Kolleginnen und<br />
Kollegen, 100 Prozent Leistung<br />
und 70 Prozent Einkommen<br />
– dafür arbeitet<br />
sonst niemand in Deutschland.<br />
Und wir machen das<br />
auch nicht länger mit!<br />
Wir haben einen<br />
langen Atem<br />
Und deshalb sage ich, liebe<br />
Kolleginnen und Kollegen:<br />
Das Maß ist voll, es reicht!<br />
Für die Rationierung im<br />
Gesundheitswesen und die<br />
Mangelversorgung unserer<br />
Patienten werden wir keine<br />
Verantwortung übernehmen.<br />
Es ist an der Zeit, dass wir<br />
jenseits dieser Demonstration<br />
auch in der Praxis<br />
selbst demonstrieren. Dass<br />
heute so viele Praxen dicht<br />
gemacht haben, muss kein<br />
Einzelfall bleiben. Zeigen wir<br />
der Politik, dass wir einen<br />
langen Atem haben.<br />
Unsere Aufgabe, unser Beruf<br />
ist es, kranken Menschen zu<br />
helfen. Wir haben nicht 15<br />
Jahre studiert und uns weitergebildet,<br />
um unseren Patienten<br />
in der Sprechstunde<br />
die Versäumnisse und Fehler<br />
der Politik zu erklären.<br />
Und wir haben die Nase<br />
gestrichen voll, von praxisfernen<br />
Schreibtischtätern<br />
aus dem Gesundheitsministerium<br />
als Bürohengste<br />
verheizt zu werden.<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
liebe Patientinnen und<br />
Patienten,<br />
das Maß ist voll, es reicht!<br />
Wir fordern ein Ende der<br />
ärzte und patientenfeindlichen<br />
Gesundheitspolitik<br />
aus dem Hause Schmidt<br />
Wir fordern:<br />
• Den Erhalt einer qualitativ<br />
hochwertigen Medizin
Fortsetzung von Seite 4<br />
mit freiem Zugang für alle<br />
Patienten.<br />
• Eine angemessene Bezahlung<br />
für eine verantwortungsvolle<br />
Tätigkeit in Klinik<br />
und Praxis.<br />
•Freie Berufsausübung statt<br />
staatlicher Gängelung und<br />
Bürokratie.<br />
Gemeinsam sind wir stark.<br />
Gemeinsam mit unseren<br />
Patienten sind wir eine unschlagbare<br />
Macht.<br />
Was kommt nach dem Tarifstreit in den Kliniken?<br />
In den letzten Wochen und<br />
Tagen ist es zu einer massiven<br />
Eskalation an der<br />
Tariffront gekommen. Während<br />
es zunächst nach einer<br />
Einigung aussah, haben sich<br />
die Positionen wieder so<br />
verhärtet, dass der Streik<br />
ausgeweitet werden musste.<br />
Eine Einigung zwischen<br />
dem Marburger Bund und<br />
den Verhandlungsführern<br />
des Öffentlichen Dienstes<br />
stand Mitte Mai in weiter<br />
Ferne.<br />
Fass zum Überlaufen<br />
gebracht<br />
Die Situation für den Marburger<br />
Bund ist ausgesprochen<br />
schwierig. Versucht<br />
er doch, berechtigte Forderungen<br />
durchzusetzen, die<br />
sich durch tarifpolitische<br />
Versäumnisse in der Vergangenheit<br />
aufgestaut haben.<br />
Bei dem jetzigen Tarifstreit<br />
ist das Fass tatsächlich<br />
zum Überlaufen gebracht<br />
worden.<br />
Die Frage ist erlaubt, ob man<br />
nicht bereits früher schärfer<br />
hätte reagieren müssen.<br />
Betrachtet man die Reaktion<br />
der Medien, so ist dem<br />
Marburger Bund bisher gelungen,<br />
seine Forderungen<br />
glaubwürdig zu vertreten.<br />
Er hat sich auch nicht durch<br />
die Rechentricks der Arbeitgeber<br />
beeinflussen lassen.<br />
Solche Verhandlungen stehen<br />
unter einem massiven<br />
Druck, so dass Gegenrech<br />
nungen, die das Weihnachts<br />
und Urlaubsgeld streichen,<br />
einen nach außen günstigen<br />
Abschluss ermöglichen, der<br />
dann aber letzten Endes den<br />
betroffenen Ärztinnen und<br />
Ärzten nichts bringen würde.<br />
Auch hier hat der Marburger<br />
Bund Stand gehalten.<br />
Auch die Arbeitgeber befinden<br />
sich in einer sehr<br />
schwierigen Situation. In<br />
der öffentlichen Diskussion<br />
wird meist nicht berücksichtigt,<br />
dass hier allein über die<br />
Krankenhäuser diskutiert<br />
wird, die in die Zuständigkeiten<br />
eines jeweiligen<br />
Landes fallen. Insofern sind<br />
nur die Landeskrankenhäuser<br />
und vor allem die Universitätskliniken<br />
von dem<br />
Ärztestreik betroffen. Dies<br />
hat zur Folge, dass sich die<br />
Konkurrenzsituation für die<br />
restlichen Krankenhäuser,<br />
die unter kommunaler oder<br />
kirchlicher Trägerschaft oder<br />
unter privater Regie stehen,<br />
verbessert.<br />
Wirtschaftlicher<br />
Verlust für die<br />
Universitäts-Kliniken<br />
Insofern können auch die<br />
Patienten, die normalerweise<br />
in einer Universitätsklinik<br />
versorgt würden, in andere<br />
Schwerpunktkrankenhäuser<br />
ausweichen. Die Versorgungssituation<br />
der Bevölkerung<br />
wird dadurch nicht elementar<br />
beeinträchtigt, die<br />
Universitätskliniken bekla<br />
gen einen wirtschaftlichen<br />
Verlust. Ob der aber bei den<br />
ausgehandelten Budgets tatsächlich<br />
zum Tragen kommt,<br />
ist mehr als fraglich. Entscheidender<br />
Punkt ist aber<br />
die Verschlechterung der<br />
Wettbewerbsfähigkeit in der<br />
Konvergenzphase der DRGs<br />
für die Universitätskliniken<br />
durch den Ärztestreik.<br />
Stimmungsumschwung<br />
vermeiden<br />
Kommt es tatsächlich zu<br />
einem Tarifabschluss, muss<br />
man davon ausgehen, dass<br />
die entscheidenden Teile<br />
der Vereinbarung auch von<br />
den übrigen Trägern übernommen<br />
werden. Es wird<br />
sich niemand mehr, weder<br />
die Krankenhäuser noch der<br />
Marburger Bund, eine Verlängerung<br />
des Streiks leisten<br />
können, ohne dass es zu<br />
einer Stimmungsumkehr der<br />
Öffentlichkeit kommt.<br />
In dieser speziellen Situation<br />
hat der Marburger Bund<br />
offensichtlich gute Karten,<br />
um zu einem vernünftigen<br />
Ergebnis zu kommen. Er<br />
muss aber sehr genau darauf<br />
achten, dass mit dem<br />
Verhandlungserfolg nicht ein<br />
Pyrrhussieg errungen wird.<br />
• Es ist zu befürchten,<br />
dass die Politik und die<br />
Krankenkassen einen angemessenen<br />
Tarifabschluss<br />
für die angestellten Ärzte<br />
dazu benutzten werden, die<br />
Beiträge der Krankenversicherungen<br />
zu erhöhen. Sie<br />
haben dann einen neuen<br />
Buhmann gefunden, den<br />
sie für Beitragssteigerungen<br />
verantwortlich machen können.<br />
• Insbesondere von den Einheitsgewerkschaften,<br />
wie<br />
zum Beispiel Ver.di, wird auf<br />
Dauer eine Diskussion geführt<br />
werden, die sich gegen<br />
Spartengewerkschaften wie<br />
den Marburger Bund oder<br />
Cockpit bei der Lufthansa<br />
richtet. Auch zwischen den<br />
Gewerkschaften gibt es genügend<br />
Sozialneid.<br />
• Wir alle wissen, dass in<br />
Deutschland das vernünftige<br />
Prinzip eingeführt würde,<br />
dass während der ärztlichen<br />
Arbeitszeit gleichzeitig die<br />
Weiterbildung stattfindet.<br />
Der Assistent hat deshalb<br />
keinen Ausbildungsvertrag.<br />
Der Marburger Bund muss<br />
aber damit rechnen, dass es<br />
eine Diskussion über Aus,<br />
Weiter und Fortbildung<br />
und ihre arbeitsrechtlichen<br />
Folgen im ärztlichen Bereich<br />
geben wird.<br />
Der Kampf um die Besserstellung<br />
des Arztes in<br />
unserer Gesellschaft geht<br />
somit weiter. Auch nach<br />
einem erfolgreichen Tarifabschluss<br />
werden wir Ärzte<br />
zusammenhalten müssen,<br />
um die oben beschriebene<br />
Diskussion gemeinsam zu<br />
bestehen. HFS<br />
<strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006
Arztlohn im Vergleich<br />
Klinikarzt stellt sich besser als der niedergelassene<br />
Zurzeit klagen sämtliche<br />
Ärzte über ihre Vergütung,<br />
so dass Vertragsärzte und<br />
Krankenhausärzte gemeinsam<br />
demonstrieren und<br />
Krankenhausärzte in den<br />
Universitätskliniken für eine<br />
bessere Vergütung streiken.<br />
Für viele Außenstehende<br />
ist es verblüffend, dass ein<br />
freiberuflich tätiger Arzt,<br />
von dem man traditionell<br />
annimmt, dass er zu den<br />
Reichen in Deutschland<br />
zählt, mit seiner Vergütung<br />
nicht mehr auskommt und<br />
sich auf die gleiche Ebene<br />
begibt wie ein Krankenhausarzt,<br />
von dem man schon<br />
immer weiß, dass ein Missverhältnis<br />
zwischen dem<br />
Arbeitsaufwand und der<br />
Gehaltszahlung vorliegt.<br />
Zugegeben, ein Vergleich der<br />
Vergütungen ist tatsächlich<br />
sehr schwierig. Während der<br />
Krankenhausarzt tarifrechtlich<br />
mehr oder weniger einheitlich<br />
bezahlt wird, gibt es<br />
aufgrund unterschiedlicher<br />
Praxisstrukturen durchaus<br />
große Differenzen in Umsatz<br />
und Vergütung zwischen den<br />
einzelnen Vertragsärzten.<br />
Stimmt dies wirklich? Nach<br />
Einführung des EBM ist die<br />
6 <strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006<br />
Angelegenheit tatsächlich<br />
transparenter geworden.<br />
Wir haben es mit einer<br />
betriebswirtschaftlichen Kalkulation<br />
zu tun, in die die<br />
Betriebskosten variabel eingehen;<br />
festgeschrieben ist<br />
die ärztliche Leistung durch<br />
Beschluss des Bewertungsausschusses.<br />
Die Arztminute<br />
wird mit 0,779 EUR<br />
für alle Ärzte gleich welcher<br />
Fachgruppe vergütet.<br />
Dies bedeutet, dass unter<br />
der Annahme einer 40StundenWoche<br />
in der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung<br />
für einen Vertragsarzt 7578<br />
EUR ärztliches Honorar zur<br />
Verfügung gestellt werden.<br />
Aber bekommt der Vertragsarzt<br />
dieses Geld auch?<br />
Da gibt es zunächst den<br />
Beschluss des Bewertungsausschusses<br />
bezüglich der<br />
Regelleistungsvolumina.<br />
Viele vergessen, dass bereits<br />
hier von einer 20prozentigen<br />
Absenkung des<br />
Leistungsbedarfs ausgegangen<br />
worden ist, so dass<br />
der Leistungsbedarf der<br />
Vergangenheit mit dem Faktor<br />
0,8 korrigiert worden ist.<br />
Inzwischen wissen wir aber,<br />
dass diese Absenkung des<br />
Leistungsbedarfs nach den<br />
Bericht aus der Vorstandssitzung am 21./22. April 2006<br />
ersten EBMAbrechnungen<br />
überhaupt nicht eingetreten<br />
ist, so dass allein durch diese<br />
Vorgabe bereits das Honorar<br />
um satte 20% reduziert<br />
wird. Gehen wir von einem<br />
guten Punktwert von 4 Cent<br />
und nicht von 5,11 Cent aus,<br />
so werden nochmals 20%<br />
der ärztlichen Leistung abgezogen.<br />
Somit bleiben dem Vertragsarzt<br />
real 4500,47 EUR<br />
im Monat. Dass es sich<br />
dabei um eine Milchmädchenrechnung<br />
handelt, wird<br />
verständlich, wenn man<br />
sich klar macht, dass die<br />
technische Leistung bei einer<br />
Bewertung von 4 Cent<br />
von der Kalkulation mit 5,11<br />
Cent unter keinen Umständen<br />
kostendeckend ist, und<br />
deshalb die Betriebskosten<br />
der Praxis über den Arztlohn<br />
inzwischen subventioniert<br />
werden.<br />
Wir wollen trotz dieser<br />
grundsätzlichen Bedenken<br />
den errechneten Betrag mit<br />
dem Verdienst eines 40jährigen<br />
Facharztes an einer<br />
Klinik vergleichen. Hier werden<br />
4593 EUR bezahlt, hinzukommen<br />
noch im Durchschnitt<br />
1000 EUR Zahlung<br />
für geleisteten Dienst.<br />
Wenn man berücksichtigt,<br />
ExklusivVorlesung mit Prof. Bert Rürup<br />
Prof. Bert Rürup (li) mit <strong>BDI</strong>-Präsident Wesiack<br />
Foto: Radau<br />
Prominenter Gast der Vorstandssitzung<br />
des <strong>BDI</strong> e.V.<br />
am Vorabend des diesjährigen<br />
InternistenKongresses<br />
in Wiesbaden war der Wirtschaftswissenschaftler<br />
Prof.<br />
Bert Rürup, TU Darmstadt,<br />
Mitglied des Sachverständigenrats<br />
zur Begutachtung<br />
der wirtschaftlichen Entwicklung<br />
sowie Vorsitzender der<br />
Kommission für die Nachhaltigkeit<br />
in der Finanzierung der<br />
sozialen Sicherungssysteme<br />
(„RürupKommission“).<br />
Der „Wirtschaftsweise“ skiz<br />
dass auch der Vertragsarzt<br />
Bereitschaftsdienst zu leisten<br />
hat, oder den organisierten<br />
ärztlichen Notdienst<br />
aus der eigenen Tasche<br />
finanzieren muss, so ist mit<br />
Erschrecken feststellbar,<br />
dass der freiberuflich Tätige<br />
auch mit dem Risiko der freien<br />
Niederlassung schlechter<br />
bezahlt wird als sein Kollege<br />
am Krankenhaus. Selbst die<br />
privatärztlichen Einnahmen<br />
dürften dies kaum verbessern,<br />
da auch der Klinikarzt<br />
durch Poolbeteilungen zusätzliche<br />
Einnahmen zur<br />
Verfügung hat.<br />
Wie gesagt, die Subventionierung<br />
der Betriebskosten<br />
durch den zu niedrigen<br />
Punktwert über diese ärztliche<br />
Leistung ist bei dieser<br />
Rechnung außen vor geblieben.<br />
Es wird verständlich,<br />
dass sich immer weniger<br />
Klinikärzte für eine freie<br />
Niederlassung entscheiden,<br />
es sei denn, sie werden<br />
durch Kündigung von Zeitarbeitsverträgen<br />
dazu gezwungen.<br />
Angesichts dieser<br />
Perspektivlosigkeit wird die<br />
Auswanderungstendenz der<br />
deutschen Ärzte mehr als<br />
verständlich.<br />
HFS<br />
zierte den versammelten Internisten<br />
ein faszinierendes<br />
RundumBild des deutschen<br />
Gesundheitssystems, angefangen<br />
bei einer IstAnalyse<br />
über die Finanzierungsfragen<br />
bis hin zu einem Ausblick<br />
auf die zu erwartende<br />
Gesundheitsreform.<br />
Zunächst einmal stellte er<br />
klar, dass das deutsche<br />
Gesundheitswesen keineswegs<br />
marode ist und dass<br />
dessen Kollaps nicht bevorsteht.<br />
Im Gegenteil, es besitzt<br />
auch im Vergleich
Fortsetzung von Seite 6<br />
mit dem niederländischen<br />
System viele Vorzüge und<br />
erweckt im Ausland Neid. Es<br />
gibt keine Zugangsbarrieren<br />
für die Versicherten und der<br />
Leistungskatalog der GKV ist<br />
im internationalen Vergleich<br />
ausgezeichnet. Die Schwäche<br />
des Systems ist die<br />
verfehlte Finanzierung.<br />
Keine Explosion der<br />
Gesundheitskosten<br />
Man darf nicht übersehen,<br />
dass die Gesundheitsbranche<br />
der größte Arbeitgeber<br />
der Republik ist, allerdings<br />
nur in geringem Ausmaß ein<br />
wirklicher Markt. Rürup hält<br />
es für falsch, immer nur auf<br />
die Gesundheitsausgaben zu<br />
schauen. Sie machen knapp<br />
12% des Bruttosozialprodukts<br />
aus, wobei der über<br />
Zwangsabgaben finanzierte<br />
Teil zwischen 68% liegt. Die<br />
oft behauptete Explosion<br />
der Gesundheitskosten hat<br />
es laut Rürup nie gegeben.<br />
In seiner nüchternen Bestandsaufnahme<br />
wies er<br />
darauf hin, dass die Inanspruchnahme<br />
der niedergelassenen<br />
Ärzte sowie<br />
das Leistungsvolumen in<br />
den letzten Jahren deutlich<br />
gestiegen sind. Die Arztkontakte<br />
in Deutschland<br />
liegen weit über denjenigen<br />
Das System ist gar nicht so schlecht: Prof. Bert Rürup in Wiesbaden<br />
in anderen europäischen<br />
Ländern. Das hat sich auch<br />
durch die Praxisgebühr nicht<br />
geändert, obwohl die zu<br />
einem Rückgang der Kontakte<br />
um ca. 10% geführt<br />
hat.<br />
Die Zahl der niedergelassenen<br />
Ärzte ist deutlich<br />
angewachsen, doch die<br />
Einkommenssituation der<br />
Ärzte spiegelt laut Rürup<br />
den Leistungszuwachs nicht<br />
wider. Im Durchschnitt hat<br />
sich die Einkommenssituation<br />
der Ärzte spürbar<br />
verschlechtert. Die Ausgabenprobleme<br />
der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung,<br />
bestätigte der Finanzwissenschaftler,<br />
liegen nicht an den<br />
Honoraren der niedergelassenen<br />
Ärzte.<br />
Vielmehr bezeichnete er es<br />
als „weltweites Unikum“,<br />
dass die Krankenkassen in<br />
Deutschland mehr Geld für<br />
Arzneimittel ausgeben als<br />
für die Versorgung durch<br />
Ärzte. Im internationalen<br />
Vergleich, so seine Kritik,<br />
sind Arzneimittel in Deutsch<br />
land zu teuer.<br />
Ambulante und stationäre<br />
Versorgung sind in Deutschland<br />
weitgehend sektorisiert<br />
Foto: Radau<br />
und es herrscht ein intrasektorales<br />
Konkurrenzdenken<br />
vor.<br />
In keinem anderen Land<br />
gibt es ähnlich viele ambulant<br />
wirkende Fachärzte.<br />
Dennoch hält Rürup das<br />
Argument von der doppelten<br />
FacharztSchiene für zu<br />
pauschal. Denn den Facharzt<br />
gibt es nicht, sondern<br />
vielmehr so unterschiedliche<br />
Typen wie hausärztlich tätige<br />
Fachärzte, Organspezialisten<br />
oder DiagnoseSpezialisten.<br />
Die deutsche Krankenhaus<br />
Landschaft leidet aus Sicht<br />
des Ökonomen unter zu<br />
geringer Arbeitsteilung<br />
und Spezialisierung. Hinzu<br />
kommt ein Investitionsstau<br />
von über 30 Millionen Euro.<br />
Wir müssen in Deutschland<br />
mit einer Zunahme von<br />
KrankenhausKonkursen<br />
rechnen, sagte er. Gewinner<br />
sind eindeutig die privaten<br />
Ketten.<br />
Zwei große<br />
Herausforderungen für<br />
das System<br />
Das deutsche Gesundheitswesen<br />
steht für ihn vor zwei<br />
großen Herausforderungen.<br />
Die eine ist die demografische<br />
Veränderung. Die Alterung<br />
der Bevölkerung<br />
Dringender Appell des <strong>BDI</strong>:<br />
Gesundheitsreform darf die ärztliche<br />
Versorgung nicht gefährden<br />
Mit einem einstimmigen Beschluss haben die Delegierten<br />
des <strong>BDI</strong> in ihrer Frühjahrssitzung am 22.<br />
April 2006 in Wiesbaden die folgende Resolution<br />
beschlossen:<br />
• Der <strong>BDI</strong> betrachtet die Diskussion über eine Reform<br />
der GKV mit großer Sorge. Soll der medizinische Fortschritt<br />
in Zukunft allen Kranken zugänglich bleiben,<br />
müssen die finanzielle Basis erweitert und sektorenübergreifende<br />
Strukturen geschaffen werden. Der Erhalt und<br />
Ausbau der wohnortnahen ambulanten hausärztlichen<br />
und fachärztlichen sowie der stationären Versorgung<br />
müssen dabei im Vordergrund stehen.<br />
• Der <strong>BDI</strong> fordert die Regierungskoalition auf, die chronische<br />
Unterfinanzierung des ambulanten Bereiches<br />
von € 8 Mrd. zu beseitigen, die Ärztinnen und Ärzte im<br />
Krankenhaus leistungsadäquat zu bezahlen und zügig<br />
mit dem Abbau der Bürokratie im Gesundheitswesen<br />
zu beginnen.<br />
<strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006
Fortsetzung von Seite 7<br />
<strong>BDI</strong> fordert dritten Topf für<br />
Psychotherapeuten<br />
In seiner Sitzung am 21. April 2006 in Wiesbaden hat<br />
der <strong>BDI</strong>-Vorstand folgenden Beschluss gefasst:<br />
Die ambulante fachärztliche Versorgung leidet inzwischen<br />
unter einer solchen Unterfinanzierung, dass die<br />
Sicherstellung auf Dauer nicht mehr gewährleistet ist.<br />
Der Gesetzgeber hat die vertragsärztliche Versorgung<br />
in den hausärztlichen und fachärztlichen Anteil getrennt<br />
und die Budgets aufgeteilt. Gleichzeitig wurden in die<br />
vertragsärztliche Versorgung die nicht ärztlichen Psychotherapeuten<br />
aufgenommen und dem Facharzttopf<br />
zugeordnet. Durch Urteile des Bundessozialgerichts sind<br />
sie deshalb von der chronischen Unterfinanzierung der<br />
Fachärzte nicht betroffen, weil ihnen dort Vergütungen<br />
in Euro und Cent und nicht mit variablen Punktwerten<br />
zugestanden wurden. Die Leistungssteigerung der<br />
Psychotherapeuten geht deshalb voll zu Lasten des<br />
Honorars der Fachärzte.<br />
Die inzwischen eingetretene Kostenexplosion in der<br />
Psychotherapie gefährdet die Existenz der ambulant<br />
tätigen Fachärzte empfindlich.<br />
Der Gesetzgeber wird aufgefordert, hier Abhilfe zu<br />
schaffen, indem die ursprünglich bei Eintritt in die Kassenärztliche<br />
Vereinigung definierte Finanzierung der<br />
Psychotherapeuten den Psychotherapeuten als Budget<br />
zur Verfügung gestellt wird. Es muss somit ein dritter<br />
Topf eingeführt werden.<br />
Alle Ärzte und Psychotherapeuten müssen bei begrenzten<br />
Ressourcen in der Honorarverteilung gleich<br />
behandelt werden.<br />
ist irreversibel. Deutschland<br />
wird in den nächsten 30<br />
Jahren markant altern. Die<br />
Alterung ist aber nach seinen<br />
Worten mehr ein finanzierungsseitiges<br />
Problem als<br />
ein Ausgabenproblem.<br />
Die zweite Herausforderung<br />
ist der medizinischtechnische<br />
Fortschritt. Etablierte<br />
Methoden werden nie durch<br />
die neuen ersetzt, sondern<br />
diese kommen additiv hinzu.<br />
Die wachsende Kapitalintensität<br />
stellt vor allem die<br />
heutige Organisationsstruktur<br />
mit der fachärztlichen<br />
Einzelpraxis in Frage.<br />
Das GMG wird vielfach<br />
unterschätzt<br />
Zu den aktuellen politischen<br />
<strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006<br />
Reformvorhaben merkte Rürup<br />
an, dass man das System<br />
durch eine Finanzierungsreform<br />
nicht billiger machen<br />
könne. Vielmehr müsse<br />
man auf der LeistungserbringerSeite<br />
ansetzen<br />
bzw. beides gleichzeitig tun.<br />
Das GesundheitsModernisierungsgesetz<br />
(GM) von<br />
2004 nannte er ein vielfach<br />
unterschätztes Gesetz. Es<br />
werde durch neue Versorgungsformen<br />
und durch die<br />
Änderungen der MusterBerufsordnung<br />
die LeistungserbringerSeite<br />
noch kräftig<br />
aufmischen.<br />
Die gesetzliche Krankenversicherung<br />
hat nach seinen<br />
Worten kein Ausgabenproblem,<br />
sondern ein Einnahmenproblem.<br />
Dieses müsse<br />
gelöst werden. Er riet, sich<br />
von der Hoffnung zu verabschieden,<br />
das System<br />
könnte durch Prävention<br />
billiger werden. Prävention<br />
sei sicher wichtig und richtig,<br />
aber sie löse die Probleme<br />
nicht.<br />
Vielmehr muss man sich<br />
intensiv mit der Frage beschäftigen,<br />
wie mehr Geld in<br />
das System kommt. Rürup<br />
befürchtet, dass dieses Problem<br />
in dieser Legislaturperiode<br />
nicht gelöst wird.<br />
Es stellen sich aus seiner<br />
Sicht drei wichtige Fragen:<br />
1. Wie und wo soll die<br />
sinnvolle Kapitaldeckung<br />
organisiert werden? Kapitaldeckung<br />
verteilt die Kosten<br />
anders über die Zeit, macht<br />
das System aber nicht effizienter.<br />
Die private Krankenversicherung<br />
sieht er sehr<br />
viel mehr durch das Fehlen<br />
der Portabilität der Altersrückstellungen<br />
gefährdet<br />
als durch die Bürgerversicherung.<br />
2. Pflichtversicherungsgrenze:<br />
Sie liegt derzeit bei ca.<br />
4000 Euro und ist nach<br />
Rürups Worten in keiner<br />
Weise zu begründen. „So<br />
etwas gibt es sonst nur noch<br />
in Chile.“ Die ökonomische<br />
Antwort wäre, die Pflichtversicherung<br />
durch eine allgemeine<br />
Versicherungspflicht<br />
abzulösen. Eine Lösung wie<br />
in den Niederlanden hält<br />
er für Deutschland relativ<br />
schwierig, denn dann könnte<br />
es keine substitutive Vollversicherung<br />
in jetziger Form<br />
mehr geben. Man müsse<br />
das System entweder vollständig<br />
privatisieren oder<br />
einen einheitlichen umlagefinanzierten<br />
Markt schaffen.<br />
In den Niederlanden seien<br />
die privaten Krankenkassen<br />
schon immer umlagefinanziert<br />
gewesen.<br />
Bürgerversicherung versus<br />
Gesundheitsprämie<br />
Die 3. Frage ist, wie man die<br />
Krankenversicherungsbeiträge<br />
von den Arbeitskosten<br />
abkoppeln kann. In der<br />
Diskussion stehen auf der<br />
einen Seite die Bürgerversicherung<br />
und auf der anderen<br />
Seite die Kopfpauschale<br />
bzw. Gesundheitsprämie.<br />
„Dahinter stehen fünf unterschiedliche<br />
Ideologien“,<br />
kommentierte der Wirtschaftsfachmann,<br />
„deshalb<br />
wird es schwierig werden,<br />
hier einen Kompromiss zu<br />
finden.“ Die Finanzierungsreform<br />
sei nicht zuletzt deshalb<br />
so vertrackt, weil sich<br />
beide Koalitionsparteien auf<br />
sich letztlich ausschließende<br />
Varianten festgelegt haben.<br />
Weil die Parteien einen gesundheitspolitischenWahlkampf<br />
fürchten, müssen sie<br />
einen Kompromiss finden,<br />
bei dem beide Seiten ihr<br />
Gesicht wahren können,<br />
meinte Rürup.<br />
Das vom CDUFraktionsvorsitzenden<br />
Volker Kauder<br />
ins Gespräch gebrachte<br />
Pool bzw. FondsModell ist<br />
in seinen Augen keine Finanzierungsreform,<br />
die den<br />
Namen verdient. Das Modell<br />
hält er nicht für richtig zielführend,<br />
aber er glaubt, dass<br />
sich die Parteispitzen schon<br />
sehr viel mehr auf dieses<br />
Modell festgelegt haben, als<br />
bisher zu erkennen ist. Die<br />
lautstarke Kritik daran kam<br />
ausschließlich aus der 2. Linie<br />
der Parteien. KS
Gesetzliche Krankenversicherung<br />
Wie sich die AOK das Gesundheitswesen wünscht<br />
Die Proteste der Ärzteschaft<br />
gegen die unsäglichen Arbeitsbedingungen,<br />
den unerträglichen<br />
Bürokratiewahn<br />
und die Unterfinanzierung<br />
ihrer Leistungen haben bei<br />
Kassenfunktionären für Unruhe<br />
gesorgt. Mit einer<br />
gewaltigen Breitseite gegen<br />
die Ärzteschaft reagierte<br />
jetzt der Vorsitzende des Verwaltungsrats<br />
des AOKBundesverbands,<br />
Fritz Schösser,<br />
auf die in der Öffentlichkeit<br />
stark beachteten Protestaktionen.<br />
Als „freiberufliche Trittbrettfahrer“,<br />
die den Tarifkonflikt<br />
zwischen Krankenhausärzten<br />
und Krankenhausträgern<br />
nutzen wollen, um für<br />
sich „noch mehr Geld“ zu<br />
erstreiten, verunglimpfte der<br />
AOKFunktionär, der in Bayern<br />
auch Vorsitzender des<br />
Deutschen Gewerkschaftsbunds<br />
ist, die aufbegehrenden<br />
niedergelassenen<br />
Ärzte. Er kündigte auf dem<br />
AOKPresseseminar Anfang<br />
Mai in Liebenwalde an,<br />
dass die Selbstverwaltung<br />
der Krankenkassen ihre<br />
Zurückhaltung aufgeben<br />
und gemeinsam die Öffentlichkeit<br />
über zentrale Fakten<br />
informieren werde.<br />
Damit fing er in Liebenwalde<br />
gleich an: Von 1993 bis 2005<br />
sei die Zahl der berufstätigen<br />
Ärzte um 18,3% gestiegen,<br />
die der niedergelassenen<br />
Vertragsärzte sogar um<br />
20,8%. Bei den Arzthono<br />
raren habe es in dieser Zeit<br />
ein Plus von 20,5% gegeben.<br />
Schössers Fazit: „Die<br />
Beitragszahler müssen also<br />
immer mehr Geld aufbringen<br />
für die Vergütung der niedergelassenen<br />
Ärzte.“ Dass in<br />
der gleichen Zeit auch die<br />
Nachfrage der Versicherten<br />
nach ärztlichen Leistungen<br />
kräftig angestiegen ist, verschwieg<br />
er geflissentlich.<br />
Arztdichte in<br />
Deutschland ist Spitze<br />
Die unbefriedigende Einkommenssituation<br />
des einzelnen<br />
niedergelassenen Arztes<br />
liegt für Schösser allein<br />
darin begründet, dass die<br />
Arztzahlen ständig steigen.<br />
Die Arztdichte in Deutschland<br />
– rund 370 Ärzte auf<br />
100 000 Einwohner – sei<br />
Spitze in Europa und habe<br />
sich seit Anfang der 70er<br />
Jahre mehr als verdoppelt.<br />
Dass die ärztliche Tätigkeit<br />
nach wie vor ein attraktives<br />
Berufsziel ist, zeigten die<br />
Bewerberzahlen für ein<br />
Medizinstudium, die in den<br />
vergangenen Jahren erneut<br />
Höchststände erreichten.<br />
Die Tatsache, dass etwa<br />
die Hälfte der Absolventen<br />
des Medizinstudiums nicht<br />
in der Versorgung der Patienten<br />
landen, sondern sich<br />
andere Karrieren suchen,<br />
ist bei dem Gewerkschafter<br />
Schösser offenbar noch nicht<br />
angekommen.<br />
Er stellte schlicht und einfach<br />
fest, dass wir im niedergelassenen<br />
Bereich weniger<br />
ein Finanz und Mengenproblem<br />
als vielmehr ein Struktur<br />
und Verteilungsproblem<br />
hätten. „In den großen Städten<br />
und ihren Speckgürteln<br />
mit einem ansehnlichen<br />
Teil an zahlungskräftigen<br />
Privatpatienten haben wir<br />
Arztpraxen wie Sand am<br />
Meer. In MünchenStadt gibt<br />
es z.B. bei den Internisten<br />
einen Versorgungsgrad von<br />
über 200%, d.h. es sind dort<br />
mehr als doppelt so viele<br />
Internisten niedergelassen<br />
Die Drei von der AOK: (von links) Fritz Schösser, Dr. Hans-Jürgen Ahrens,<br />
Johann-Magnus von Stackelberg Fotos (3): AOK-Mediendienst<br />
Fondsmodell mit erheblichen<br />
Nebenwirkungen<br />
wie eigentlich erforderlich<br />
sind.“<br />
Diese Überversorgung bindet<br />
nach seinen Worten<br />
Mittel, die in schwächer versorgten<br />
Regionen sinnvoll<br />
eingesetzt werden könnten.<br />
Die Antwort auf die Situation<br />
könne nicht einfach<br />
nur mehr Einkommen für<br />
die niedergelassenen Ärzte<br />
sein, denn damit würden nur<br />
weiterhin Versichertengelder<br />
in Gegenden gelenkt, die<br />
ohnehin schon überversorgt<br />
seien und in denen vor alle<br />
zu viele Fachärzte tätig<br />
seien.<br />
Intelligente Lösungen<br />
sind gefragt<br />
Gefragt seien vielmehr intelligente<br />
Lösungen, die<br />
regionale Besonderheiten<br />
berücksichtigten. Mehr Vertragsfreiheit<br />
für die Kassen<br />
gehört für Schösser dazu.<br />
Wenn die Kassen nur noch<br />
nach Bedarf und mit klaren<br />
qualitätssichernden Verträgen<br />
honorieren könnten,<br />
würden sich auch Ver<br />
Möglicherweise wird es zu dem vom CDUFraktionsvorsitzenden<br />
Volker Kauder bekannt gemachten Fondsmodell<br />
bei der Gesundheitsreform kommen, glaubt der<br />
AOKVorstandsvorsitzende Dr. HansJürgen Ahrens.<br />
„Alle finden sich darin wieder – und das ist gefährlich.“<br />
Er befürchtet, dass es der Koalition mehr auf einen für<br />
die Parteiinteressen brauchbaren Kompromiss zwischen<br />
Gesundheitsprämie und Bürgerversicherung ankommt<br />
als auf eine brauchbare inhaltliche Lösung. In seinen Augen<br />
birgt das Fondsmodell erhebliche Nebenwirkungen.<br />
Es löse nicht das entscheidende Problem der sinkenden<br />
Einnahmen der Krankenversicherung und bringe zudem<br />
einen riesigen bürokratischen Verwaltungsaufwand.<br />
Heute führen die Krankenkassen den gemeinsamen<br />
Beitragseinzug für die Kranken und Pflegeversicherung<br />
sowie für die Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung<br />
durch. Käme der Fonds in der bisher bekannten<br />
Ausgestaltung, käme auch eine neue Superbehörde, und<br />
es müssten gleichzeitig drei getrennte Einzugsverfahren<br />
eingerichtet werden. „Das wäre ein grandioser Schildbürgerstreich<br />
unter der Fahne des Bürokratieabbaus.“<br />
<strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006
Fortsetzung von Seite 9<br />
Entschlackung der DMP-Bürokratie<br />
Die AOK setzt sich für einen Abbau von Bürokratie<br />
bei den DiseaseManagementProgrammen (DMP)<br />
ein. Der Verwaltungsaufwand für die strukturierten<br />
Behandlungsprogramme soll durch Änderungen in der<br />
Rechtsverordnung zu DMP deutlich reduziert werden.<br />
Konkrete Vorschläge dazu hat der AOKBundesverband<br />
in die Arbeitsgruppe zum Bürokratieabbau eingebracht,<br />
die vom Gesundheitsministerium einberufen worden<br />
ist. So ist z.B. vorgesehen, dass eine Reihe von Formalitäten<br />
abgeschafft werden, die bisher viel Aufwand in<br />
den Arztpraxen verursacht haben. Unter anderem soll<br />
die Zahl der DMPFormulare reduziert werden.<br />
Auch ungewollte Ausschreibungen aus dem Programm<br />
sollen künftig vermieden werden, erläuterte Dr. Bernhard<br />
Egger, Leiter des Stabsbereichs Medizin im AOK<br />
Bundesverband. Zurzeit wird angenommen, dass ein<br />
Patient nicht mehr aktiv am Behandlungsprogramm<br />
teilnimmt, wenn er zweimal einen Arzttermin verpasst<br />
hat. Hierfür kann es aber gute Gründe geben – z.B.<br />
einen Krankenhausaufenthalt. Solche Regelungen, die<br />
das ArztPatientenVerhältnis unnötig belasten, sollen<br />
geändert werden.<br />
Mit den DMPs ist auch eine Morbiditätskomponente in<br />
den Risikostrukturausgleich zwischen den Krankenkassen<br />
eingeführt worden. Wenn die Morbidität der Versicherten<br />
in Zukunft unabhängig von der DMPTeilnahme<br />
im RSA berücksichtigt würde, wäre aus Sicht der AOK<br />
eine weitere Vereinfachung der Dokumentationsbögen<br />
möglich.<br />
Ein neuer Wust von Bürokratie tut sich auf im Zusammenhang<br />
mit der Qualitätssicherung, konstatierte von<br />
Stackelberg in Liebenwalde: Aus einer Behandlung<br />
im Bereich Brustkrebs entsteht ein Datensatz für die<br />
Abrechnung, einer für die Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung<br />
(BQS), einer für das Krebsregister, einer<br />
für Disease Management, einer für die klinische Studie,<br />
einer für die interne Kostenrechnung – „kein Wunder,<br />
dass manche Ärzte verzweifeln“. Hier muss nach seinen<br />
Worten versucht werden, Qualität mit vorhandenen<br />
Daten, z.B. mit Abrechnungsdaten, zu messen. Und es<br />
komme darauf an, Ergebnisqualität zu messen.<br />
Zur Verbesserung, Beschleunigung, aber auch zur effizienteren<br />
Gestaltung bestehender QSMaßnahmen<br />
könnten die Erfahrungen des AOKSystems mit der<br />
„Qualitätssicherung mit Routinedaten“ (QSR) beitragen,<br />
die mit Helios Kliniken GmbH, Universität Magdeburg<br />
(FEISA), AOKBundesverband und WIdO seit 2002 entwickelt<br />
wurden. Dahinter steht eine Qualitätssicherung in<br />
der stationären Versorgung, die auf routinemäßig verfügbaren<br />
Abrechnungs und Administrationsdaten basiert<br />
und an Ergebnisqualität orientiert ist. Erste Ergebnisse<br />
sollen Mitte dieses Jahres vorgestellt werden.<br />
10 <strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006<br />
sorgungsprobleme in manchen<br />
ländlichen Regionen<br />
leichter lösen lassen.<br />
Die AOK treibt die Sorge,<br />
dass als Folge der Liberalisierung<br />
und Flexibilisierung<br />
durch das Vertragsarztrechts<br />
Änderungsgesetz (VÄG) die<br />
Ausfüllen von DMP-Formularen<br />
Disparitäten weiter anwachsen<br />
könnten. Sie fordert<br />
daher, dass kapazitätserweiternde<br />
Regelungen wie<br />
etwa die unbeschränkte<br />
Anstellung von Ärzten nur<br />
in unterdurchschnittlich versorgten<br />
Regionen greifen<br />
dürfen. Die Kasse geht nach<br />
den Worten ihres stellvertretendenVorstandsvorsitzenden<br />
JohannMagnus<br />
von Stackelberg davon aus,<br />
dass Unterversorgung nur<br />
wirksam verhindert werden<br />
kann, wenn gleichzeitig die<br />
Überversorgung abgebaut<br />
wird. Sie schlägt daher vor,<br />
die Anreize zur Vermeidung<br />
von Unterversorgung zu verbinden<br />
mit Anreizen zum Abbau<br />
der Überversorgung.<br />
Zu diesem Zweck unterbreitet<br />
die AOK der Politik einen<br />
simplen Vorschlag:<br />
•„Die Sicherstellungszuschläge<br />
an Ärzte, die sich in<br />
unterversorgten Regionen<br />
niederlassen, werden ergänzt<br />
durch Sicherstellungsabschläge<br />
von Ärzten, die in<br />
überversorgten Regionen<br />
eine Praxis übernehmen.<br />
Die Entscheidung zugunsten<br />
der Niederlassung in einer<br />
unterversorgten Region wird<br />
durch dieses System positiver<br />
und negativer Anreize<br />
nachhaltig unterstützt. Die<br />
begrenzten Mittel werden<br />
zugunsten der unterversorgten<br />
Regionen und zulasten<br />
der überversorgten<br />
Bereiche neu verteilt und<br />
orientieren sich nicht mehr<br />
ausschließlich am Versorgungsangebot,<br />
sondern am<br />
Foto: AOK-Mediendienst<br />
Versorgungsbedarf. Entsprechende<br />
Regelungen sollten<br />
im weiteren Verfahren Eingang<br />
in das Gesetz finden.“<br />
Feste Punktwerte nur<br />
für ein Quartal<br />
Eine klare Absage erteilte<br />
von Stackelberg der Forderung<br />
nach festen Punktwerten<br />
in Euro für ärztliche<br />
Leistungen. Dies werde<br />
auch mit Einführung der Regelleistungsvolumina<br />
nicht<br />
kommen, versicherte er in<br />
Liebenwalde. Sobald die<br />
tatsächliche Mengenentwicklung<br />
über das Regelleistungsvolumen<br />
hinaus<br />
gehe, sinke natürlich der<br />
durchschnittliche Wert je<br />
Leistungseinheit genauso,<br />
wie er das jetzt tue. RLV<br />
seien nicht das Ende der<br />
Budgetierung, sondern nur<br />
eine andere Form der Budgetierung.Die<br />
AOK stellt<br />
sich ein künftiges Vergütungssystem<br />
vor, in dem<br />
es prospektiv vereinbarte<br />
Quartalspunktwerte gibt,<br />
je nachdem, wie sich die<br />
Leistungsmenge entwickelt.<br />
Festgeschriebene EuroWerte<br />
in einer länger wirkenden<br />
Gebührenordnung wären<br />
aus Sicht der AOK „ein<br />
ordnungspolitischer
Fortsetzung von Seite 10<br />
Sündenfall“. Preissysteme<br />
bräuchten Flexibilität, meinte<br />
er.<br />
Neuabgrenzung<br />
ambulant-stationär<br />
Die starre Grenze zwischen<br />
ambulanter und stationärer<br />
Versorgung wird allmählich<br />
gelockert. Seit den 90er<br />
Jahren gibt es eine stetig<br />
zunehmende Formenvielfalt<br />
bei der Erbringung ambulanter<br />
Leistungen durch<br />
Krankenhäuser, stellte von<br />
Stackelberg fest. Sie unterscheiden<br />
sich stark in<br />
ihrer Aufgabenstellung, historischen<br />
Entstehung und<br />
Vergütung. Wurde der stationäre<br />
Krankenhaussektor<br />
in den vergangenen Jahren<br />
durch die Einführung von<br />
Fallpauschalen (DRG) grundsätzlich<br />
neu geordnet, so<br />
steht ein konsistenter gesetzlicher<br />
Rahmen für ambu<br />
lante Klinikleistungen noch<br />
aus: „Die derzeitige Vergütung<br />
ambulanter Leistungen<br />
ist chaotisch.“<br />
Eine zweite Entwicklungslinie<br />
der Ordnungspolitik ist<br />
für ihn der Abschied vom Kollektivvertrag<br />
zugunsten einzelvertraglicher<br />
Regelungen<br />
zwischen Krankenhäusern<br />
und Krankenkassen. Diese<br />
gehöre langfristig unabdingbar<br />
zum ordnungspolitischen<br />
Gesamtbild einer wettbewerblichen<br />
Neuordnung.<br />
Das gegenwärtige Nebeneinander<br />
beider Systeme stelle<br />
ein echtes Problem dar, zu<br />
sehen am § 116b SGB V, mit<br />
dem langfähige Forderungen<br />
nach Krankenkassen umgesetzt<br />
wurden.<br />
Allerdings werde derzeit<br />
eine vermeintlich zu zögerliche<br />
Umsetzung der Öffnung<br />
der Kliniken für hochspezialisierte<br />
Leistungen,<br />
seltene Erkrankungen sowie<br />
Erkrankungen mit besonderem<br />
Krankheitsverlauf<br />
zum Anlass genommen,<br />
eine Regelung analog zu §<br />
115b SGB V (ambulantes<br />
Operieren) zu fordern, wo<br />
für Krankenhäuser ein unbeschränkter<br />
Zulassungs<br />
und Abrechnungsanspruch<br />
bestehe. Von Stackelberg<br />
warnte vor einer solchen<br />
Veränderung. Was dem<br />
§ 116 b fehle, sei nicht ein Zulassungsanspruch,<br />
sondern<br />
eine Refinanzierungsrege<br />
AOK-Mediendienst<br />
lung. Bei allen hochspezialisierten<br />
Behandlungen, die<br />
hier infrage kämen, handle<br />
es sich um Substitution vertragsärztlicher<br />
Leistungen<br />
oder um Substitution stationärer<br />
Leistungen. Eine<br />
Zulassung von Krankenhäusern<br />
völlig unabhängig vom<br />
regionalen Bedarf sei kein<br />
rationales Modell. Entsprechende<br />
Forderungen der<br />
DKG weisen die Krankenkassen<br />
daher mit Nachdruck zurück.<br />
KS<br />
Zur Lektüre empfohlen<br />
In diesem Heft wird über die Vorstellungen der Allgemeinen<br />
Ortskrankenkasse zum zukünftigen Gesundheitswesen<br />
ausführlich berichtet. <strong>BDI</strong> aktuell stellt deshalb der<br />
AOK und ihren Vorstellungen soviel Raum zur Verfügung,<br />
weil die Allgemeine Ortskrankenkasse Meinungsführer<br />
bei den RVO Kassen ist und es inzwischen auch sogar<br />
Gerüchte gibt, dass sie mit der Barmer Ersatzkasse<br />
mittelfristig fusionieren will. Die Vorstellungen der AOK<br />
haben immer schon politisches Gewicht gehabt. Sie<br />
müssen deshalb dargestellt werden und bedürfen einer<br />
kritischen Würdigung. Insgesamt lassen sich die Vorstellungen<br />
der AOK sehr einfach zusammenfassen:<br />
1. Mehr Geld als seither wird dem Gesundheitswesen<br />
grundsätzlich nicht zur Verfügung gestellt.<br />
2. Einsparvolumina werden zuallererst für eine Reduktion<br />
der Beiträge verwendet.<br />
3. Ärzte können über die veranlassten Leistungen <strong>beim</strong><br />
Patienten sparen und mit einer Beteiligung am Einsparvolumen<br />
über Bonusregelungen rechnen oder werden<br />
mit einer Malusregelung bestraft. Typisches Beispiel<br />
sind die letzten gesetzlichen Vorgaben für die Arzneimittelversorgung.<br />
4. Auch die Unterversorgung in ländlichen Bezirken,<br />
insbesondere im hausärztlichen Bereich ist für die<br />
Krankenkasse kein Anlass, zusätzliches Geld locker zu<br />
machen. Hier müssen die in den Ballungszentren tätigen<br />
Ärzte Geld in unterversorgte Gebiete transferieren. Auf<br />
die unterschiedlichen Versorgungsstrukturen wird dabei<br />
keine Rücksicht genommen.<br />
5. Im Gesundheitswesen soll der Wettbewerb einziehen.<br />
Dabei wird normalerweise der Preis durch Angebot<br />
und Nachfrage bestimmt. Liegt ein Überangebot vor,<br />
verfallen die Preise. Verknappt sich das Warenangebot,<br />
so werden die Preise steigen. Dieses einfache Prinzip<br />
wird aber von der AOK im Gesundheitswesen nicht<br />
anerkannt. Hier ist Wettbewerb eine Einbahnstraße und<br />
wird nur dann reklamiert, wenn man glaubt, die Preise im<br />
Gesundheitswesen drücken zu können, und sich damit<br />
Möglichkeiten für Einsparvolumina ergeben.<br />
Insgesamt kann man festhalten, dass die AOK mit ihrer<br />
Politik an den bürokratischen und restriktiven Vorgaben<br />
unseres starren Gesundheitswesens festhält, ja sogar<br />
noch Vorschläge bei der Unterversorgung unterbreitet,<br />
die mit Sicherheit den bürokratischen Aufwand weiter<br />
erhöhen. Wettbewerb dient ihr nur zur Realisierung von<br />
Einsparungen.<br />
Wie gesagt, die Macht der AOK im Konzert der Krankenkassen<br />
bei Einflussnahme auf die Gesundheitspolitik ist<br />
nicht zu unterschätzen. Eine Fusion mit einem Juniorpartner<br />
Barmer Ersatzkasse wird das noch verstärken.<br />
Deshalb empfiehlt sich die Lektüre dieser Artikel.<br />
HFS<br />
<strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006 11
<strong>BDI</strong> intern<br />
<strong>BDI</strong>-Geschäftsstelle<br />
neu aufgestellt<br />
Der Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (<strong>BDI</strong>)<br />
hat mit Jahresbeginn 2006 die Aufgaben und Zuständigkeiten<br />
in der Geschäftsstelle des Verbandes neu<br />
geordnet.<br />
Der bisherige Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. med. Peter<br />
Knuth ist zum 31. Dezember 2005 aus den Diensten des<br />
<strong>BDI</strong> ausgeschieden.<br />
Alleinverantwortlich ist ab 1. Januar 2006 der seit 2003 als<br />
Geschäftsführer für den <strong>BDI</strong> tätige Rechtsanwalt und Fachanwalt<br />
für Steuerrecht Helge Rühl.<br />
Zu seinem Stellvertreter wurde mit Wirkung ab 1. Mai<br />
2006 der seit 2002 im <strong>BDI</strong> tätige Dipl.Bw. FH Tilo Radau<br />
ernannt.<br />
0-jähriges <strong>BDI</strong>-Dienstjubiläum<br />
Gudrun Zimmermann:<br />
der Gute Geist des <strong>BDI</strong><br />
Sie ist die „Miss <strong>BDI</strong>“ – der gute Geist des Verbandes und<br />
das seit mehr als 20 Jahren. <strong>BDI</strong>Präsidenten wie Dr. med.<br />
H.J. FrankSchmidt, Dr. med. G. Pasewald, Dr. med. H.<br />
Weinholz, Prof. Dr. med. W. Wildmeister, Dr. med. G. G.<br />
Hofmann und Dr. med. W. Wesiack, aber auch Hauptgeschäftsführer,<br />
Geschäftsführer und mehr als 38 Vorstandsmitglieder<br />
des <strong>BDI</strong> schätzen ihn seit dem 1. April 1986 als<br />
absolut loyalen und kollegialen Partner.<br />
Und auch als höchst professionellen Mitarbeiter, der stets<br />
zuverlässig und ungeheuer fleißig die Interessen des <strong>BDI</strong><br />
nach Innen wie nach Außen vertritt, um nicht zu sagen<br />
lebt.<br />
Und natürlich hat dieser gute Geist auch einen Namen:<br />
Gudrun Zimmermann<br />
Ihr Organisationstalent und ihr freundliches und korrektes<br />
Wesen prägen die <strong>BDI</strong>Geschäftsstelle in Wiesbaden.<br />
Stress, Termindruck und unlösbare Aufgaben scheinen in<br />
ihrem beruflichen Repertoire nicht vorzukommen. Deshalb<br />
wollen wir uns bei ihr bedanken und ihr viele weitere schöne<br />
Jahre wünschen.<br />
Gudrun Zimmermann, umrahmt von <strong>BDI</strong>-Präsident Dr. Wolfgang<br />
Wesiack (rechts) und <strong>BDI</strong>-Geschäftsführer RA Helge Rühl Foto: <strong>BDI</strong><br />
1 <strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006<br />
Verleihung der Günther-Budelmann-<br />
Medaille an Professor Dr. Burkard May<br />
und der Ehrenmitgliedschaft<br />
an Professor Dr. Johannes Köbberling<br />
Der Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (<strong>BDI</strong>) hat in<br />
seiner Mitgliederversammlung am 23. April 2006 den Bochumer<br />
Internisten Professor Dr. med. Burkard May mit<br />
der GüntherBudelmannMedaille geehrt.<br />
Mit Professor May wurde ein Internist geehrt, der sich als<br />
profilierter Kliniker und Wissenschaftler auf dem Gebiet der<br />
Gastroenterologie und Hepatologie verdient gemacht hat.<br />
Sein besonderes Engagement galt und gilt der ärztlichen<br />
Fortbildung.<br />
Über Jahrzehnte leitete und organisierte er für den <strong>BDI</strong><br />
gastroenterologische Kurse, vor allem in Pörtschach und<br />
anlässlich der MEDICA. Mit seinen Referaten in Pörtschach,<br />
Warnemünde, Meran, Prag und Teneriffa trug er maßgeblich<br />
zum Gelingen der <strong>BDI</strong> Fortbildungsveranstaltungen<br />
bei, wobei seine wissenschaftlichen Interessen besonders<br />
den Erkrankungen der Leber, den chronisch entzündlichen<br />
Darmkrankheiten sowie den Motilitätsstörungen des Gastrointestinaltraktes<br />
galten. Seit zehn Jahren ist Burkard May<br />
Leiter und Organisator des <strong>BDI</strong>Kongresses in Pörtschach/<br />
Wörthersee.<br />
Sein stetes Bemühen, Neues und Bewährtes geschickt<br />
zu koordinieren, hat wesentlich zum Erfolg und Bekanntheitsgrad<br />
der Fortbildungsveranstaltungen des <strong>BDI</strong> beigetragen.<br />
Die GüntherBudelmannMedaille ist die höchste Auszeichnung,<br />
die der Verband vergibt. Benannt ist sie nach Günther<br />
Budelmann, dem ersten Präsidenten des Berufsverbandes<br />
Deutscher Internisten e.V.<br />
In der gleichen Mitgliederversammlung verlieh der Berufsverband<br />
Deutscher Internisten Herrn Professor Dr. med.<br />
Johannes Köbberling, Wuppertal, die Ehrenmitgliedschaft.<br />
Mit der Verleihung seiner Ehrenmitgliedschaft dankt der<br />
Berufsverband Deutscher Internisten Johannes Köbberling<br />
für seinen hohen und mit kritischem Geist vertretenen Anspruch<br />
einer wissenschaftlichen Medizin.<br />
Johannes Köbberling hat in Abwandlung eines Gedankens<br />
von Bernhard Naunyn den Satz geprägt, „dass Medizin nur<br />
Medizin bleibt, wenn sie Wissenschaft bleibt“. Diesen Leitgedanken<br />
hat er in zahlreichen Büchern, Buchbeiträgen und<br />
wissenschaftlichen Aufsätzen ausgearbeitet.<br />
In seiner langjährigen Tätigkeit als Vorsitzender der Sektion<br />
Endokrinologie des <strong>BDI</strong> und als Schriftleiter der Zeitschrift<br />
„Medizinische Klinik“ hat er konsequent und erfolgreich die<br />
wissenschaftliche Medizin gegenüber paramedizinischen<br />
Methoden abzugrenzen versucht.<br />
In diesem Sinn hat Johannes Köbberling viele junge Ärzte<br />
für die wissenschaftliche Medizin begeistern und erfolgreich<br />
ausbilden können.
Fortsetzung von Seite 12<br />
Geburtstage<br />
Am 5. Mai 2006 vollendete Herr Dr. med. Thomas Schröter,<br />
Weimar, langjähriges Vorstandsmitglied und ehemaliger<br />
Vorsitzender der Landesgruppe Thüringen im <strong>BDI</strong> e.V., sein<br />
50. Lebensjahr.<br />
Seinen 65. Geburtstag feierte am 16. Mai 2006 Herr Dr.<br />
med. Fritz Lenz, Schopfheim, ehemaliges Vorstandsmitglied<br />
des <strong>BDI</strong> e.V.<br />
Am 27. Mai 2006 konnte Herr Dr. med. Harthmut Weinholz,<br />
Berlin, Ehrenpräsident des <strong>BDI</strong> e.V., ehemaliger Präsident<br />
und Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen<br />
im <strong>BDI</strong> e.V., seinen 70. Geburtstag feiern.<br />
Der <strong>BDI</strong> gratuliert den Jubilaren herzlich und wünscht<br />
noch viele segensreiche Jahre.<br />
Initiative Darmkrebsversorgung<br />
Ein Projekt des Berufsverbandes Deutscher Internisten und<br />
der Techniker Krankenkasse in Kooperation mit der Felix<br />
Burda Stiftung, der Interessengemeinschaft der Humangenetiker<br />
und der Deutschen Krebshilfe:<br />
Die vergessene Risikogruppe: familiärer und erblicher<br />
Darmkrebs<br />
Bei etwa 20 000 der jedes Jahr neu an Darmkrebs erkrankenden<br />
70 000 Versicherten liegt ein familiäres oder<br />
erbliches Risiko vor. Da die genetische Disposition innerhalb<br />
der Familie weiter vererbt werden kann, bedeutet<br />
dies für direkte Verwandte, dass sie ein 30 (bei familiärem<br />
Darmkrebs) bis 70prozentiges (bei erblichem Darmkrebs)<br />
Risiko haben, ebenfalls an einem kolorektalen Karzinom zu<br />
erkranken. Bei erblichen Formen von Darmkrebs erhöht sich<br />
darüber hinaus das Risiko für eine Reihe anderer Tumorerkrankungen.<br />
Personen mit familiärem oder erblichem Darmkrebs<br />
erkranken früher<br />
Personen, die das familiäre oder hereditäre Risiko geerbt<br />
haben, erkranken früher an Darmkrebs als die Normalbevölkerung,<br />
auch junge Erwachsene können in solchen Familien<br />
bereits betroffen sein. Damit diese Risikogruppen von den<br />
Chancen der Darmkrebsfrüherkennung profitieren können,<br />
müssen sie sich teilweise bereits ab dem 25. Lebensjahr<br />
einer Vorsorgekoloskopie unterziehen.<br />
Da die KrebsfrüherkennungsRichtlinie Risikogruppen mit<br />
familiärem und erblichem Darmkrebs nicht berücksichtigt,<br />
werden betroffene Personen gegenwärtig nicht erkenntnisgerecht<br />
erfasst und versorgt. Um die Versorgung der<br />
genannten Risikogruppen zu verbessern, haben der Berufsverband<br />
Deutscher Internisten mit seiner Sektion Gastroenterologie<br />
und die Techniker Krankenkasse in Kooperation<br />
mit der FelixBurdaStiftung, der Interessengemeinschaft<br />
der Humangenetiker und der Deutschen Krebshilfe einen<br />
Vertrag geschlossen.<br />
Der Vertrag sieht vor, dass Personen mit familiärem und<br />
erblichem Darmkrebsrisiko eine leitlinienorientierte gastroenterologische<br />
Diagnostik angeboten wird. Darin einge<br />
schlossen sind die endoskopische Untersuchung (Koloskopie)<br />
und die humangenetische Beratung. Bei Verdacht auf<br />
erblichen Darmkrebs wird zusätzlich die molekulargenetische<br />
Diagnostik angeboten.<br />
Feste Eurobeträge außerhalb des Budgets<br />
Diese Leistungen werden außerhalb des Budgets zu festen<br />
Eurobeträgen vergütet. Die Vergütungen werden unmittelbar<br />
nach Abschluss der Leistungen gezahlt. Der Beitritt zum<br />
Vertrag steht allen Ärztinnen und Ärzten in der vertragsärztlichen<br />
Versorgung offen, die zur Erbringung und Abrechnung<br />
der Koloskopie und Vorsorgekoloskopie berechtigt sind,<br />
sowie allen Ärztinnen und Ärzten in der stationären Versorgung,<br />
die die Voraussetzungen zur Genehmigung erfüllen.<br />
Einfache Umsetzung, problemloser Beitritt<br />
Und so funktioniert es: Die Techniker Krankenkasse informiert<br />
ihre Versicherten über das neue Angebot und fügt<br />
dem Schreiben einen Fragebogen zum Selbsttest auf familiäres<br />
und erbliches Risiko bei. Ergibt die Beantwortung der<br />
Fragen, dass möglicherweise ein familiäres oder erbliches<br />
Darmkrebsrisiko vorliegt, wird dem Versicherten geraten,<br />
sich an einen der an dem Projekt teilnehmenden Gastroenterologen,<br />
Internisten oder Humangenetiker zur Beratung<br />
und weiteren Versorgung zu wenden.<br />
Für Sie selbst ist die Beteiligung an dem Projekt denkbar<br />
einfach: Unter der Internetadresse www.darmkrebsvertrag.de<br />
finden Sie die notwendigen Informationen über<br />
den Beitritt.<br />
Für bestimmte Seiten benötigen Sie ein Passwort als Zugangsberechtigung.<br />
Bitte wenden Sie sich per Email an<br />
„servicegmbh@bdi.de“ oder telefonisch an den <strong>BDI</strong> unter<br />
06 111 81 33 0. Hier erhalten Sie Ihre LoginDaten sowie<br />
weitere Beratung und Informationen. Sprechen Sie mit uns<br />
über diese wichtige Initiative zur verbesserten Versorgung<br />
von Risikopersonen mit familiärem und erblichem Darmkrebs.<br />
Treten Sie jetzt dem Vertrag bei!<br />
Zentrale Datenerfassung, einfache Abrechnung<br />
Die Daten der Versicherten, die zugestimmt haben, an<br />
dem Projekt teilzunehmen, werden zentral durch die Medizinische<br />
Hochschule Hannover erfasst und von dieser<br />
treuhänderisch verwaltet. Die Aufgabe des teilnehmenden<br />
Arztes besteht darin, dass er die erhobenen Patienten und<br />
Befunddaten online an die MHH weiterleitet.<br />
Wir möchten darauf hinweisen, dass dies keinen zusätzlichen<br />
Dokumentationsaufwand erfordert. Sobald der<br />
Befund an die MHH gemeldet ist, wird automatisch eine<br />
Honorarrechnung erstellt und der Betrag wird Ihrem Konto<br />
gutgeschrieben.<br />
Ihre Praxis wird zu einem Kompetenzzentrum<br />
Beteiligen Sie sich an diesem innovativen Versorgungsprojekt,<br />
das Ihr Berufsverband zusammen mit der Techniker<br />
Krankenkasse ins Leben gerufen hat. Weitere große<br />
Krankenkassen haben ihr Interesse bekundet, den Vertrag<br />
übernehmen zu wollen. Der Vertrag gibt Ihnen und Ihrer<br />
Praxis die Möglichkeit, zu einem Kompetenzzentrum für die<br />
Versorgung von Darmkrebsrisikogruppen zu werden.<br />
<strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006 1
2. Entwurf eines Vertragsarztrechtsänderungsgesetzes (VÄG) des BMG vom 10.04.2006<br />
<strong>Jetzt</strong> endgültig: Harmonisierung des Vertragsarztrechts<br />
mit dem liberalisierten ärztlichen Berufsrecht <br />
Neue Kooperationsmöglichkeiten für Ärzte<br />
Der 107. Deutschen Ärztetag<br />
im Mai 2004 hat<br />
umwälzende Liberalisierungen<br />
in der Musterberufsordnung<br />
für Ärzte<br />
(MBO-Ä) beschlossen,<br />
wie z. B. die Zulässigkeit<br />
von überörtlichen Gemeinschaftspraxen<br />
oder MVZ.<br />
Die Umsetzung in die Berufsordnungen<br />
der einzelnen<br />
Bundesländer ist größtenteils<br />
bereits erfolgt. Die<br />
erhebliche Lockerung des<br />
Berufsrechts hat jedoch<br />
bisher das Vertragsarztrecht<br />
noch nicht erfasst,<br />
sodass die „neuen Freiheiten“<br />
der Ärzte bisher nur<br />
im privatärztlichen Bereich<br />
realisierbar waren.<br />
Im Sommer letzten Jahres<br />
ist ein 1. Arbeitsentwurf<br />
eines Gesetzes zur Änderung<br />
des Vertragsarztrechts<br />
des Bundesministeriums<br />
für Gesundheit und<br />
Soziales (BMGS) bekannt<br />
geworden, der wegen des<br />
Regierungswechsels im<br />
Herbst 2005 nicht mehr<br />
umgesetzt wurde. Am<br />
01.02.2006 hat Bundesgesundheitsministerin<br />
Ulla<br />
Schmidt ein sog. Eckpunktepapier<br />
veröffentlicht,<br />
dessen Umsetzung in<br />
einen überarbeiteten Gesetzesentwurf<br />
zunächst<br />
unterblieben ist, weil erst<br />
der Ausgang der beiden<br />
Landtagswahlen in zwei<br />
Bundesländern im März<br />
2006 abgewartet wurde<br />
und außerdem die CDU/<br />
CSU-Fraktion beanstandet<br />
hatte, dass das Eckpunktepapier<br />
„über die Hintertür“<br />
Elemente der Bürgerversicherung<br />
beinhalte, die sie<br />
nicht mittragen wolle. Vor<br />
wenigen Wochen ist überraschend<br />
der 2. Entwurf<br />
des Vertragsarztrechtsänderungsgesetzes<br />
(VÄG)<br />
vom 10.04.2006 veröffentlicht<br />
worden, der diese<br />
1 <strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006<br />
Elemente nicht mehr aufgreift<br />
und deswegen gute<br />
Chancen hat, bereits zum<br />
01.07. diesen Jahres vom<br />
Gesetzgeber verabschiedet<br />
zu werden. Zukünftig<br />
werden also die nachfolgend<br />
dargestellten neuen<br />
Kooperationsmöglichkeiten<br />
und -formen und sonstigen<br />
Neuerungen auch für<br />
Vertragsärzte gelten:<br />
1. MVZ: Übergangsfrist<br />
bei Wegfall der Gründereigenschaft,<br />
Wegfall der<br />
Fachübergreiflichkeit,<br />
kooperative ärztliche<br />
Leitung verschiedener<br />
Berufe und Erweiterung<br />
der persönlichen Haftung<br />
gegenüber KV<br />
Bisher führte der Verlust<br />
der Gründereigenschaft, d.<br />
h. der Eigenschaft als sog.<br />
Leistungserbringer des SGB<br />
V, im Rahmen des MVZ zur<br />
Entziehung der Zulassung<br />
des MVZ, wenn der Gründer<br />
nicht unverzüglich aus<br />
der MVZGesellschaft ausgeschieden<br />
ist. Erreichte<br />
beispielsweise bei einem<br />
aus mehreren Ärzten als<br />
Gründern bestehendes MVZ<br />
ein Vertragsarzt die Altersgrenze<br />
von 68 Jahren und<br />
schied nicht spätestens zum<br />
Ende des auf diesen Zeitpunkt<br />
folgenden Quartals<br />
aus dem MVZ aus, war die<br />
Zulassung des MVZ auch<br />
dann zu widerrufen, wenn<br />
das Merkmal der Fachübergreiflichkeit<br />
der im MVZ<br />
tätigen Ärzte fortbestand,<br />
also mindestens je ein Arzt<br />
verschiedener Fachgruppen<br />
oder Versorgungsbereiche<br />
weiterhin im MVZ tätig war.<br />
Nach der Neuregelung erfolgt<br />
die Entziehung der Zulassung<br />
nun erst nach sechs<br />
Monaten (§ 95 Abs. 6 Satz<br />
2 SGB V n. F.), so dass das<br />
MVZ innerhalb dieser Übergangsfrist<br />
Gelegenheit hat,<br />
die Gründungsvoraussetzungen<br />
wieder herzustellen, d.<br />
h. den Fortbestand des MVZ<br />
zu sichern.<br />
Die zentrale bisherige Voraussetzung<br />
zur Gründung<br />
eines MVZ, dass es sich um<br />
mindestens zwei fachübergreifende<br />
Arztgruppen oder<br />
Versorgungsbereiche handeln<br />
musste, wird künftig<br />
entfallen (§ 95 Abs. 1 Satz<br />
2 SGB V n. F.), da dies in<br />
der Vergangenheit zum Teil<br />
medizinisch unsinnige Kombinationen<br />
provoziert hat.<br />
Dies wird die Gründung von<br />
MVZ in Zukunft erheblich<br />
erleichtern. Nach dieser<br />
Gesetzesänderung wird es<br />
künftig möglich sein, dass<br />
sich beispielsweise mehrere<br />
Hausärzte, z. B. Allgemeinärzte<br />
und hausärztliche Internisten,<br />
zu einem MVZ<br />
zusammenschließen („HausärzteMVZ“),<br />
ebenso auch<br />
fachärztliche Internisten mit<br />
denselben oder verschiedenenSchwerpunktbezeichnungen,<br />
z. B. mehrere Kardiologen<br />
oder Kardiologen<br />
mit Gastroenterologen und<br />
Endokrinologen („InternistenSpezialistenMVZ“).Interessanterweise<br />
wird zukünftig<br />
auch ein MVZ zwischen<br />
Ärzten und Zahnärzten zulässig<br />
sein („Kopfzentrum“, § 33<br />
Abs. 1 Satz 3 Ärzte(Zahnärzte)ZV<br />
n. F.). Die gesetzliche<br />
Neuregelung stellt auch die<br />
(bisher umstrittene) Frage<br />
klar, dass ein MVZ auch mit<br />
einem Zahnarzt und/oder Kieferorthopäden<br />
und/oder Oralchirurgen<br />
betrieben werden<br />
kann („ZahnärzteMVZ“).<br />
Auch die Umwandlung von<br />
bisherigen fachgleichen Gemeinschaftspraxen<br />
in MVZ<br />
wird also künftig keinerlei<br />
Probleme mehr aufwerfen.<br />
Die Hinzunahme eines wei<br />
teren, fachübergreifenden<br />
Arztes ist nicht mehr erforderlich.<br />
Was die Ärztliche Leitung<br />
des MVZ angeht, war bisher<br />
mindestens ein Ärztlicher<br />
Leiter erforderlich; es konnten<br />
allerdings auch mehrere<br />
Ärzte verschiedener Fachgruppen<br />
als Ärztliche Leiter<br />
bestellt werden. Da nunmehr<br />
aufgrund des Wegfalls<br />
der Fachübergreiflichkeit als<br />
Gründungsvoraussetzung<br />
auch verschiedene Berufe<br />
im MVZ tätig sein können,<br />
also z. B. Arzt und Zahnarzt,<br />
Arzt und Psychotherapeut<br />
oder Zahnarzt und Psychotherapeut,<br />
wird künftig auch<br />
die „kooperative Leitung verschiedener<br />
Berufe“ zulässig<br />
sein (§ 95 Abs. 1 Satz 3 SGB<br />
V n. F.), d. h. die Ärztlichen<br />
Leiter des MVZ können<br />
nicht nur fachübergreifend,<br />
sondern auch berufsübergreifend<br />
bestimmt werden.<br />
Und: Bei solchen MVZ, die<br />
in der Rechtsform der juristischen<br />
Person, also in Form<br />
einer GmbH (oder auch einer<br />
AG) geführt werden, wird<br />
künftig eine persönliche Haftung<br />
der Gesellschafter des<br />
MVZ für solche Verbindlichkeiten<br />
gegenüber den KVen<br />
und den Krankenkassen eingeführt,<br />
die bei Auflösung<br />
des MVZ aus dem Liquidationsvermögen<br />
nicht getilgt<br />
worden sind (§ 106 b SGB<br />
V n. F.). Diese Regelung soll<br />
verhindern, dass die KVen<br />
bei der Liquidation eines<br />
MVZ auf offenen Honorarrück<br />
und Regressforderungen<br />
„sitzen bleiben“– für die<br />
betroffenen Ärzte eine eher<br />
unangenehme Regelung.<br />
Für MVZ in der Rechtsform<br />
einer Gesellschaft bürgerlichen<br />
Rechts (GbR) oder<br />
Partnerschaftsgesellschaft<br />
(PartG) war diese Rege
Fortsetzung von Seite 14<br />
lung nicht erforderlich, da die<br />
ÄrzteGesellschafter dieser<br />
Gesellschaftsformen ohnehin<br />
neben der Gesellschaft<br />
persönlich haften.<br />
2. Anstellung von Ärzten<br />
durch Vertragsärzte<br />
Für Vertragsärzte und Gemeinschaftspraxen<br />
sehr<br />
interessant ist die Möglichkeit,<br />
nunmehr auch andere<br />
Ärzte anstellen zu dürfen:<br />
Zukünftig können Ärzte<br />
in einer Vertragsarztpraxis<br />
oder Gemeinschaftspraxis<br />
in unbeschränkter Zahl und<br />
ohne Leistungsbegrenzung<br />
angestellt werden, allerdings<br />
nur im nicht gesperrten<br />
Planungsbereich (§ 95<br />
Abs. 9 SGB V n. F. i. V. m. §<br />
32 b Ärzte(Zahnärzte)ZV n.<br />
F.). Im gesperrten Planungsbereich<br />
verbleibt es – auf<br />
den ersten Blick – zunächst<br />
bei der Anstellung als Job<br />
SharingAngestellter mit der<br />
bekannten „Honorardeckelung“<br />
mit einem Zuwachs<br />
von maximal 3% gegenüber<br />
dem bisherigen Umsatzvolumen.<br />
Neu ist allerdings,<br />
dass die bisherige Begrenzung<br />
von höchstens einem<br />
JobSharingAngestellten<br />
ganztags oder zwei JobSharingAngestellten<br />
halbtags<br />
nunmehr weggefallen ist (§<br />
101 Abs. 1 Satz 1 Nr. 5 SGB<br />
V n. F.), also JobSharer in<br />
beliebiger Anzahl angestellt<br />
werden können.<br />
Neu ist ferner, dass die Leistungsbegrenzung<br />
auf 103%<br />
in gesperrten Planungsbereichen<br />
bei lokaler Unterversorgung<br />
aufgrund von<br />
durch den Gemeinsamen<br />
Bundesausschuss (GBA)<br />
zu erlassenden Richtlinien<br />
in gesperrten Planungsbereichen<br />
bei lokaler Unterversorgung<br />
erhöht werden<br />
kann, und zwar flexibel auf<br />
das erforderliche Maß zur<br />
Beseitigung dieser Unterversorgung,<br />
d. h. auf bis zu<br />
200%. Dies würde dann<br />
dem Abrechnungsvolumen<br />
einer weiteren vollen Vertragsarztzulassung<br />
entsprechen.<br />
Planungsbereiche mit dieser<br />
ungewöhnlichen Konstellation<br />
gibt es derzeit durchaus<br />
nicht wenige. Schließlich ist<br />
neu, dass bei einer späteren<br />
Aufhebung der Sperre in<br />
dem betreffenden Planungsbereich<br />
die Zulassung des<br />
JobSharingAngestellten zu<br />
einer Vollzulassung erstarkt<br />
(§ 101 Abs. 3 a SGB V n. F.).<br />
Eine wesentliche, auf den<br />
zweiten Blick sehr brisante<br />
Neuerung liegt darin, dass<br />
Vertragsärzte nunmehr auf<br />
ihre Zulassung verzichten<br />
können, um – wie im MVZ<br />
– bei einem Vertragsarzt<br />
oder einer Gemeinschaftspraxis<br />
als angestellter Arzt<br />
tätig zu werden; der Zulassungsausschuss<br />
hat eine<br />
solche Anstellung zwingend<br />
zu genehmigen (§ 103 Abs.<br />
4 b Satz 1 SGB V n. F.). Auch<br />
die Nachbesetzung eines solchen<br />
„Angestelltensitzes“<br />
im Fall des späteren Ausscheidens<br />
des angestellten<br />
Arztes durch den Vertragsarzt<br />
und Arbeitgeber mit<br />
einem ärztlichen Nachfolger<br />
ist möglich (§ 103 Abs. 4 b<br />
Satz 2 SGB V n. F.), und zwar<br />
ohne Durchführung des<br />
Nachbesetzungsverfahrens<br />
mit der KV bzw. dem Zulassungsausschuss.<br />
Mit dieser Regelung werden<br />
der niedergelassene<br />
Vertragsarzt und die Gemeinschaftspraxis<br />
hinsichtlich der<br />
Anstellung von Ärzten dem<br />
MVZ praktisch gleichgestellt.<br />
Denkbar ist beispielsweise,<br />
dass ein wirtschaftlicher<br />
potenter Vertragsarzt oder<br />
eine entsprechende Gemeinschaftspraxis<br />
künftig<br />
ebenfalls Vertragsarztsitze<br />
bzw. Praxen von älteren,<br />
abgabewilligen Kollegen<br />
„aufkaufen“, diese noch für<br />
einen gewissen Zeitraum im<br />
MVZ beschäftigen und nach<br />
deren Ausscheiden jüngere<br />
Ärzte nachrücken lassen.<br />
Eine „Arztfirma“ mit einem<br />
oder zwei ArbeitgeberVertragsärzten<br />
und zahlreichen<br />
ArbeitnehmerVertragsärzten,<br />
also Angestellten ohne<br />
wirtschaftliches Risiko, ist<br />
dann keine Zukunftsmusik<br />
mehr. Interessant ist bei dieser<br />
Lösung vor allem, dass<br />
auf diese Weise angestellte<br />
Ärzte nicht der JobSharingLeistungsbegrenzung<br />
unterliegen, sondern es<br />
sich hierbei aufgrund des<br />
eingebrachten Vertragsarztsitzes<br />
um Vollabrechner mit<br />
eigenem Budget bzw. Regelleistungsvolumen<br />
(RLV)<br />
handelt.<br />
Nach dem Gesetzesentwurf<br />
sollen Ärzte künftig sogar<br />
Ärzte mit anderen Facharztbezeichnungen<br />
anstellen<br />
können, z. B. also ein Allgemeinarzt<br />
einen Kinderarzt.<br />
Allerdings dürfte dies in den<br />
Bundesländern nach wie vor<br />
nicht realisierbar sein, deren<br />
Berufsordnungen die fachübergreifende<br />
Anstellung<br />
von Ärzten nicht vorsehen,<br />
wie z. B. in Bayern (§ 19 Bay<br />
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BO). Überraschenderweise<br />
wird es darüber hinaus den<br />
Hausärzten, also Allgemeinmedizinern,<br />
hausärztlichen<br />
Internisten oder Praktischen<br />
Ärzten künftig möglich sein,<br />
Hochschullehrer für Allgemeinmedizin<br />
in ihrer Praxis<br />
anzustellen (§ 95 Abs. 9 a<br />
SGB V n. F.). Dies bedarf<br />
zwar der vorherigen Eintragung<br />
der betreffenden Hochschullehrer<br />
ins Arztregister<br />
sowie der Genehmigung<br />
des Zulassungsausschusses.<br />
Sehr interessant ist in<br />
diesem Zusammenhang<br />
aber, dass dies nach dem<br />
Gesetzesentwurf unabhängig<br />
von der Bedarfsplanung<br />
und damit auch von Zulassungsbeschränkungenerfolgen<br />
kann, hier also eine<br />
Durchbrechung der Bedarfsplanung<br />
stattfindet, so dass<br />
der Praxisumfang durch<br />
diese Anstellung erheblich<br />
ausgeweitet werden<br />
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<strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006 1
Fortsetzung von Seite 15<br />
kann. Diese Ausnahmeregelung<br />
soll den Praxisbezug<br />
der betreffenden Hochschullehrer<br />
verbessern, was allerdings<br />
die Frage aufwirft,<br />
aus welchem Grund dies<br />
nur für Allgemeinmediziner<br />
gelten soll und nicht für<br />
andere Hochschullehrer. Arbeits<br />
bzw. beamtenrechtlich<br />
dürften die (künftig sehr begehrten?)<br />
Hochschullehrer<br />
für Allgemeinmedizin hierfür<br />
allerdings eine Nebentätigkeitserlaubnis<br />
ihrer Dienstherren<br />
benötigen.<br />
3. Doppeltätigkeit von<br />
Krankenhausärzten und<br />
Vertragsärzten, Versorgungsauftrag<br />
und Nebentätigkeit<br />
und sog. Teilzulassung<br />
Für angestellte Ärzte am<br />
Krankenhaus, aber auch<br />
Vertragsärzte bzw. im MVZ<br />
tätige Vertragsärzte und angestellte<br />
Ärzte – auch im<br />
MVZ – interessant ist die<br />
Neuregelung, dass die Tätigkeit<br />
in oder die Zusammenarbeit<br />
mit einem zugelassenen<br />
Krankenhaus (oder einer<br />
Vorsorge oder Rehabilitationseinrichtung)<br />
künftig mit<br />
der Tätigkeit des Vertragsarztes<br />
vereinbar ist (§ 20<br />
Abs. 2 Ärzte(Zahnärzte)ZV<br />
n. F.). Diese Änderung ermöglicht<br />
zunächst, dass ein<br />
Vertragsarzt über die bereits<br />
von der Rechtsprechung anerkannten<br />
Fälle der nicht patientenbezogenen<br />
Tätigkeit<br />
hinaus (z. B. Laborarzt oder<br />
Pathologe) in einem Krankenhaus<br />
angestellt sein oder mit<br />
einer solchen Einrichtung<br />
kooperieren kann, ohne<br />
dass damit seine Eignung<br />
als Vertragsarzt in Frage gestellt<br />
ist. Dies gilt sowohl für<br />
die Fälle, in denen der Arzt<br />
als angestellter Arzt in das<br />
Krankenhaus eingegliedert<br />
ist, wie auch für die Fälle,<br />
in denen der Arzt in anderer<br />
Form mit dem Krankenhaus<br />
kooperiert (z. B. als Konsiliararzt).<br />
Die Änderung stellt wei<br />
16 <strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006<br />
ter klar, dass ein Arzt als<br />
Angestellter gleichzeitig in<br />
einem Krankenhaus (oder<br />
einer Vorsorge und Rehabilitationseinrichtung)<br />
und in<br />
einem MVZ tätig sein kann.<br />
Eine solche Doppeltätigkeit<br />
haben die meisten KVen bisher<br />
anders gesehen und in<br />
der Regel nicht genehmigt.<br />
Auch eine gleichzeitige An<br />
stellung in einer Vertragsarzt<br />
oder Gemeinschaftspraxis<br />
und in einem Krankenhaus<br />
wird zukünftig möglich sein.<br />
Die Änderung soll insgesamt<br />
eine bessere Verzahnung<br />
ambulanter und stationärer<br />
Versorgung bewirken. Insbesondere<br />
soll den Krankenhäusern,<br />
die selbst als Träger<br />
ein MVZ betreiben, die Möglichkeit<br />
gegeben werden,<br />
ihre personellen Ressourcen<br />
optimal zu nutzen und das<br />
ärztliche Personal sowohl<br />
im Krankenhaus als auch<br />
im MVZ einzusetzen. Umgekehrt<br />
können Vertragsärzte<br />
oder angestellte Ärzte jetzt<br />
auch Teilzeittätigkeiten im<br />
Krankenhaus wahrnehmen.<br />
Neu eingefügt wird eine<br />
Regelung, die den Grundsatz<br />
der Vollzeittätigkeit von<br />
Vertragsärzten nochmals<br />
betont (§ 19 a Abs. 1 Ärzte(Zahnärzte)ZV<br />
n. F.). Die<br />
bisherige Rechtsprechung<br />
des Bundessozialgerichts<br />
(BSG), wonach ausgehend<br />
von einer 39StundenWoche<br />
des Vertragsarztes eine<br />
Nebentätigkeit von bis zu 13<br />
Stunden pro Woche zulässig<br />
ist, bleibt allerdings nach<br />
der Gesetzesbegründung<br />
unverändert, ebenso die<br />
vorstehend dargestellten<br />
Doppeltätigkeiten. Wesentlich<br />
interessanter ist daher<br />
das völlig neu vorgesehene<br />
Institut der „Teilzulassung“<br />
in dem Gesetzesentwurf (§<br />
95 Abs. 3 Satz 1 SGB V n.<br />
F. i. V. m. § 19 a Abs. 2 und<br />
3 Ärzte(Zahnärzte)ZV n. F.):<br />
Künftig wird es einen zeitlich<br />
vollen oder hälftigen Versorgungsauftrag<br />
geben, also eine<br />
deutliche Flexibilisierung<br />
z. B. für (werdende) Mütter<br />
von Kleinkindern oder als<br />
„Reduktionsmodell“ aus<br />
Krankheits oder Altersgründen:<br />
Der Vertragsarzt kann<br />
seinen Zulassungsantrag<br />
von vorneherein auf einen<br />
hälftigen Versorgungsauftrag<br />
beschränken, so dass<br />
die andere Hälfte für einen<br />
anderweitigen Arzt zur<br />
Verfügung steht. Er kann<br />
aber auch seinen bereits<br />
wahrgenommenen vollen<br />
Versorgungsauftrag später<br />
„halbieren“, und zwar durch<br />
eine schriftliche Erklärung<br />
und einen entsprechenden<br />
Beschluss des Zulassungsausschusses.<br />
Ob eine solche<br />
Halbierung auch im<br />
Nachbesetzungsverfahren<br />
möglich ist (Stichwort: „hälftige“<br />
Praxisabgabe), lässt<br />
der Entwurf offen. Auch die<br />
spätere Wiederaufstockung<br />
einer vorher halbierten Zulassung<br />
ist möglich. Dies gilt<br />
allerdings nur dann, wenn<br />
es sich nicht um einen (zwischenzeitlich)<br />
gesperrten<br />
Planungsbereich handelt;<br />
in diesem Fall stehen die<br />
Zulassungsbeschränkungen<br />
nämlich entgegen!<br />
4. Ausgelagerte<br />
Praxisräume und<br />
Zweigpraxis<br />
In den meisten Bundesländern<br />
ist die Unterscheidung<br />
zwischen ausgelagerten<br />
Praxisräumen einerseits und<br />
Zweigpraxen andererseits<br />
berufsrechtlich ohnehin bereits<br />
aufgegeben worden;<br />
bis zu zwei „Zweigstellen“<br />
sind also ohne weiteres möglich,<br />
wenn sie der Landesärztekammer<br />
(LÄK) angezeigt<br />
werden. Dies gilt allerdings<br />
z. B. nicht für Bayern (§ 17<br />
Abs. 1 BayBO): Ausgelagerte<br />
Praxisräume sind dort<br />
weiterhin, allerdings nur<br />
<strong>beim</strong> Vorliegen der erforderlichen<br />
Voraussetzungen<br />
(spezielle Untersuchungs<br />
und Behandlungszwecke<br />
und räumliche Nähe zur<br />
Hauptpraxis), berufsrechtlich<br />
zulässig und müssen<br />
der Ärztekammer angezeigt<br />
werden. Hervorzuheben ist<br />
allerdings, dass das frühere<br />
Erfordernis des sog. (persönlichen<br />
oder zumindest<br />
telefonischen) Erstkontakts<br />
des Patienten mit der
Fortsetzung von Seite 16<br />
Hauptpraxis vor dem Aufsuchen<br />
der ausgelagerten<br />
Praxisräume berufsrechtlich<br />
auch in Bayern weggefallen<br />
ist. Vertragsarztrechtlich gelten<br />
nach dem VÄG künftig<br />
die gleichen Voraussetzungen<br />
wie im Berufsrecht; das<br />
bisherige Erfordernis des<br />
Erstkontakts mit den Patienten<br />
in der Hauptpraxis ist<br />
ebenfalls weggefallen (§ 24<br />
Abs. 4 Ärzte(Zahnärzte)ZV<br />
n. F.). Dies stellt eine nicht<br />
zu unterschätzende Erleichterung<br />
des Betriebs von ausgelagerten<br />
Praxisräumen dar,<br />
da dort faktisch jetzt auch<br />
Sprechstunden abgehalten<br />
werden können.<br />
Nach dem Gesetzesentwurf<br />
wird – und dies ist eine sehr<br />
weitgehende Neuerung –<br />
das bisherige grundsätzliche<br />
Zweigpraxisverbot bzw. der<br />
Genehmigungsvorbehalt für<br />
Zweigpraxen durch die KVen<br />
praktisch aufgehoben: Vertragsärztliche<br />
Tätigkeiten an<br />
(berufsrechtliche Einschränkung:<br />
bis zu zwei) weiteren<br />
Orten werden bereits dann<br />
zulässig sein, wenn und<br />
soweit dies die Versorgung<br />
der Versicherten an den weiteren<br />
Orten verbessert und<br />
die ordnungsgemäße Versorgung<br />
der Versicherten am<br />
Ort des Vertragsarztsitzes<br />
nicht beeinträchtigt wird (§<br />
24 Abs. 3 Ärzte(Zahnärzte)<br />
ZV n. F.). Bisher wurde eine<br />
Zweigpraxis nur dann genehmigt,<br />
wenn sie zur Sicherung<br />
einer ausreichenden vertragsärztlichen<br />
Versorgung<br />
erforderlich war. Außerdem<br />
ist jetzt erstaunlicherweise<br />
keine Genehmigung durch<br />
die KVen mehr erforderlich,<br />
sondern es besteht nur noch<br />
eine bloße Anzeigepflicht!<br />
Da praktisch jede Zweigpraxis<br />
einer Verbesserung der<br />
Versorgung gleichkommt<br />
und die Genehmigungspflicht<br />
weggefallen ist, wird<br />
man zukünftig mit zahlreichen<br />
neuen Zweigpraxen<br />
rechnen können.<br />
Zweigpraxen können künftig<br />
sogar auch KVbezirksüber<br />
greifend errichtet werden.<br />
Hierfür bedarf der Vertragsarzt<br />
oder das MVZ zusätzlich<br />
einer Ermächtigung des<br />
Zulassungsausschusses der<br />
KV des Planungsbereichs, in<br />
dessen Gebiet die Tätigkeit<br />
aufgenommen werden soll.<br />
Die Ermächtigung kann nur<br />
im Einvernehmen mit der<br />
KV erteilt werden, in der<br />
der Vertragsarzt Mitglied ist.<br />
Die Ermächtigung berechtigt<br />
den betreffenden Vertragsarzt<br />
oder das MVZ darüber<br />
hinaus zusätzlich, für die<br />
Tätigkeit an seinem Vertragsarztsitz<br />
angestellte Ärzte<br />
auch in der Zweigpraxis<br />
tätig werden zu lassen und<br />
ggf. weitere Ärzte dort anzustellen,<br />
wenn die Voraussetzungen<br />
für eine Anstellung<br />
vorliegen. Diese Regelung<br />
stellt klar, dass beispielsweise<br />
ein Vertragsarzt oder<br />
ein MVZ im Westen oder<br />
im Nordwesten Bayerns<br />
auch in BadenWürttemberg<br />
oder Hessen eine Zweigpraxis<br />
errichten kann, wenn<br />
die hierfür erforderlichen<br />
Voraussetzungen vorliegen<br />
und die Ermächtigung des<br />
Zulassungsausschusses der<br />
„FremdKV“ erteilt wird.<br />
5. Überörtliche Gemeinschaftspraxen<br />
und überörtliche<br />
MVZ<br />
Die wohl bedeutendste Neuerung<br />
des VÄG ist die künftige<br />
Möglichkeit der Gründung<br />
und des Betriebs einer<br />
„Berufsausübungsgemeinschaft<br />
mehrerer Vertrags<br />
ärzte unter Beibehaltung<br />
mehrerer Vertragsarztsitze<br />
im Bezirk derselben Kassenärztlichen<br />
Vereinigung (überörtlicheBerufsausübungsgemeinschaft),<br />
wenn an<br />
den Vertragsarztsitzen der<br />
überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft<br />
jeweils<br />
mindestens ein Mitglied persönlich<br />
in erforderlichem Umfang<br />
zur Verfügung steht“ (§<br />
33 Abs. 2 Satz 2 Ärzte(Zahnärzte)ZV<br />
n. F.). Erforderlich<br />
ist lediglich, dass am jeweiligen<br />
Ort die Leistungen<br />
durch mindestens einen Ver<br />
tragsarzt oder angestellten<br />
Arzt mit der erforderlichen<br />
Qualifikation erbracht werden.<br />
Die Berufsausübungsgemeinschaft<br />
bedarf der<br />
vorherigen Genehmigung<br />
des Zulassungsausschusses<br />
(§ 33 Abs. 2 Satz 4 Ärzte(Zahnärzte)ZV<br />
n. F.).<br />
Bereits im Laufe des Jahres<br />
2005 sind einige KVen (z. B.<br />
SchleswigHolstein, Niedersachsen<br />
und Hessen) trotz<br />
der vertragsarztrechtlich<br />
unveränderten Bestimmungen<br />
dazu übergegangen,<br />
standortübergreifende Gemeinschaftspraxen<br />
und MVZ<br />
zu genehmigen mit der<br />
Chance für die Ärzte, sich<br />
ggf. stärker innerhalb der vertragsärztlichen<br />
Versorgung<br />
zu spezialisieren und bestimmte<br />
Patientengruppen<br />
im jeweiligen Bereich zu konzentrieren.<br />
Zukünftig wird<br />
es also bundesweit, d. h. z.<br />
B. auch in Bayern möglich<br />
sein, dass sich Vertragsärzte,<br />
Gemeinschaftspraxen oder<br />
MVZ mit jeweiligen Vertragsarztsitzen<br />
beispielsweise in<br />
Traunstein, Traunreuth und<br />
Trostberg, also grundsätzlich<br />
im gleichen Planungsbereich,<br />
zu einer überörtlichen<br />
Gemeinschaftspraxis oder<br />
einem überörtlichen MVZ zusammenschließen,<br />
unter einem<br />
gemeinsamen Briefbogen<br />
und mit gemeinsamen<br />
Praxisschildern aller Partner<br />
nach außen auftreten, Patienten<br />
behandeln und unter<br />
einer einheitlichen Abrechnungsnummer<br />
gegenüber<br />
der KV abrechnen.<br />
Darüber hinaus: Nicht nur<br />
der planungsbereichsübergreifende<br />
Zusammenschluss<br />
wird nach dem Gesetzesentwurf<br />
künftig möglich sein,<br />
sondern sensationellerweise<br />
sogar über die Bezirksgrenzen<br />
der KVen hinweg.<br />
Überörtliche Gemeinschaftspraxen<br />
und MVZ werden<br />
zukünftig also in den einzelnen<br />
Planungsbereichen entstehen,<br />
können aber auch<br />
flächendeckend im Bereich<br />
eines ganzen Bundeslandes<br />
bzw. des jeweiligen KVBezirks<br />
aufgebaut werden.<br />
Sogar eine bundesweite<br />
„Praxis bzw. MVZKette“<br />
wird vertragsarztrechtlich<br />
künftig möglich sein! Für<br />
einen planungsbereichsübergreifendenZusammenschluss<br />
ist dabei erforderlich,<br />
dass die zuständige KV<br />
mit den Landesverbänden<br />
der Krankenkassen bzw. den<br />
Verbänden der Ersatzkassen<br />
eine Vereinbarung über den<br />
zuständigen Zulassungsausschuss<br />
trifft (§ 33 Abs. 2 Satz<br />
5 Ärzte(Zahnärzte)ZV n. F.).<br />
Für einen KVbezirksübergreifenden<br />
Zusammenschluss<br />
ist es notwendig, dass die<br />
betroffenen Ärzte einen<br />
„Hauptvertragsarztsitz“ wählen,<br />
der dann für den zuständigen<br />
Zulassungsausschuss<br />
und die KV maßgeblich ist,<br />
ferner für die Abrechnung,<br />
die Vergütung und ggf. die<br />
Wirtschaftlichkeits und Qualitätsprüfung.<br />
Diese Festlegung<br />
gilt für mindestens ein<br />
Jahr (§ 33 Abs. 2 Satz 6 und<br />
7 Ärzte(Zahnärzte)ZV n. F.)!<br />
Noch ein ergänzender Hinweis:<br />
Der Zusammenschluss<br />
einzelner Vertragsärzte oder<br />
Gemeinschaftspraxen zu einem<br />
überörtlichen MVZ ist<br />
nach wie vor nicht möglich,<br />
da es nach dem Gesetzestext<br />
erforderlich ist, dass<br />
die überörtliche Berufsausübungsgemeinschaft<br />
je einen<br />
Vertragsarztsitz am jeweiligen<br />
Standort beibehält.<br />
Da ein MVZ mit mehreren<br />
fachübergreifenden Ärzten<br />
formell lediglich über einen<br />
Vertragsarztsitz verfügt, ist<br />
es erforderlich, dass bereits<br />
mindestens zwei MVZ an<br />
verschiedenen Standorten<br />
als solche existieren, die sich<br />
dann allerdings zu einem<br />
überörtlichen MVZ zusammenschließen<br />
können. Der<br />
Zusammenschluss einzelner<br />
Vertragsärzte bzw. Gemeinschaftspraxen<br />
zu einer überörtlichen<br />
Gemeinschafts<br />
praxis ist jedoch uneingeschränkt<br />
möglich, da hier<br />
jeder Vertragsarzt bzw. jede<br />
Gemeinschaftspraxis<br />
<strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006 1
Fortsetzung von Seite 17<br />
bereits über einen bestehenden<br />
Vertragsarztsitz am<br />
jeweiligen Standort verfügt;<br />
ebenso der überörtliche Zusammenschluss<br />
eines MVZ<br />
mit einem oder mehreren<br />
Vertragsärzten oder Gemeinschaftspraxen.<br />
Schließlich wird künftig auch<br />
die gemeinsame Ausübung<br />
vertragsärztlicher Tätigkeit<br />
bezogen auf einzelne Leistungen<br />
möglich sein, sog.<br />
Teilberufsausübungsgemeinschaft<br />
(§ 33 Abs. 2 Satz 3<br />
Ärzte(Zahnärzte)ZV n. F.).<br />
Die (berufsrechtlich zulässige)<br />
Zugehörigkeit eines<br />
Vertragsarztes zu mehreren<br />
Berufsausübungsgemeinschaften,<br />
d. h. die sog. Mehrfachzugehörigkeit,<br />
taucht<br />
allerdings in dem Gesetzesentwurf<br />
jetzt nicht mehr<br />
auf. Die Möglichkeit der<br />
„TeilGemeinschaftspraxis“<br />
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1 <strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006<br />
bzw. des „TeilMVZ“ eröffnet<br />
jedoch weitere Chancen der<br />
Kooperation in besonderer<br />
Form, nämlich die gemeinsame<br />
Erbringung bestimmter<br />
ärztlicher Leistungen oder<br />
Leistungsspektren.<br />
Künftig wird es also nicht<br />
nur für Privatärzte, sondern<br />
auch für Vertragsärzte möglich<br />
sein, dass sich beispielsweise<br />
ein Kinderarzt und<br />
ein Neurologe in München<br />
in Form einer Teilgemeinschaftspraxis<br />
zur Erbringung<br />
pädiatrischneurologischer<br />
Leistungen gegenüber Kinderpatientenzusammenschließen<br />
und wechselseitig<br />
gemeinsame Sprechstunden<br />
in ihren Praxisräumen<br />
abhalten. Ausdrücklich für<br />
unzulässig erklärt der Gesetzesentwurf<br />
aber „Teil<br />
Gemeinschaftspraxen“ oder<br />
„TeilMVZ“ zwischen einem<br />
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sog. Therapiefach und einem<br />
sog. Methodenfach, da hierdurch<br />
das berufsrechtliche<br />
Verbot der Zuweisung von<br />
Patienten gegen Entgelt unterlaufen<br />
werden könnte (z.<br />
B. § 31 BayBO). Dies bedeutet,<br />
dass beispielsweise eine<br />
TeilGemeinschaftspraxis<br />
oder ein TeilMVZ zwischen<br />
einem Gynäkologen und<br />
einem Laborarzt nicht möglich<br />
ist.<br />
6. Abmilderung regionaler<br />
Versorgungsprobleme<br />
Nach dem Gesetzesentwurf<br />
sind zu diesem Zweck folgende<br />
einzelne Regelungen<br />
vorgesehen:<br />
Die derzeit bestehende<br />
Altersgrenze von 55 Jahren<br />
für die Erstzulassung<br />
von Vertragsärzten wird<br />
in den Planungsbereichen<br />
aufgehoben, für die der<br />
Landesausschuss eine bestehende<br />
oder unmittelbar<br />
drohende Unterversorgung<br />
festgestellt hat (§ 25 Satz<br />
1 Ziffer 1 und 2 i. V. m. § 16<br />
Abs. 2 Ärzte(Zahnärzte)ZV<br />
n. F.). Die Altersgrenze von<br />
68 Jahren für das Ende der<br />
vertragsärztlichen Tätigkeit<br />
sowie der Tätigkeit von angestellten<br />
Ärzten in Vertragsarztpraxen<br />
und MVZ wird<br />
bei Unterversorgung hinausgeschoben,<br />
bis der Landesausschuss<br />
die Feststellung<br />
der Unterversorgung wieder<br />
aufgehoben hat (§ 95 Abs.<br />
7 Sätze 8 bis 10 SGB V n.<br />
F.). In diesem Fall endet die<br />
Zulassung spätestens sechs<br />
Monate nach Aufhebung dieser<br />
Feststellung. Diese „Auslauffrist“<br />
soll sicherstellen,<br />
dass die betroffenen Ärzte<br />
über noch ausreichend Zeit<br />
verfügen, ihre Praxis erfolgreich<br />
zu veräußern. Ob der<br />
vom Gesetzgeber vorgesehene<br />
Zeitraum von einem<br />
halben Jahr hierfür immer<br />
und überall ausreichen wird,<br />
muss allerdings bezweifelt<br />
werden.<br />
In unterversorgten Planungsbereichen<br />
wird der zuständi<br />
gen Aufsichtsbehörde nach<br />
dem Gesetzesentwurf bei<br />
der zuständigen Aufsichtsbehörde,<br />
d. h. dem jeweiligen<br />
Landesgesundheits bzw.<br />
Landessozialministerium,<br />
die Möglichkeit eingeräumt,<br />
den Sicherstellungsauftrag<br />
zur Beseitigung der Unterversorgung<br />
nach erfolgloser Aufforderung<br />
und Fristsetzung<br />
gegenüber der zuständigen<br />
KV auf die Krankenkassen<br />
bzw. deren Verbände zu<br />
übertragen (§ 105 a SGB V<br />
n. F.). Diese haben durch Abschluss<br />
von Einzelverträgen<br />
mit niederlassungswilligen<br />
Ärzten die Versorgungslücken<br />
zu schließen; auch<br />
der Abschluss von solchen<br />
Verträgen mit Ärzten im<br />
Ausland (insbesondere in<br />
grenznahen Gebieten) oder<br />
die Schließung der Versorgungslücken<br />
durch Eigeneinrichtungen<br />
der Krankenkassen<br />
sind möglich. In diesem<br />
Fall ist die Gesamtvergütung<br />
entsprechend zu bereinigen,<br />
was im Klartext bedeutet,<br />
dass die zuständige KV die<br />
hierdurch entstehenden<br />
Kosten zu tragen hat. Diese<br />
Durchbrechung des Sicherstellungsauftrags<br />
zu Lasten<br />
der KVen entspricht also im<br />
Prinzip den Regeln der Integrierten<br />
Versorgung, und<br />
zwar auf Kosten der KVen<br />
und damit letztlich der ihr<br />
angehörenden Ärzte. Ob<br />
damit die Sicherstellung<br />
der ärztlichen Versorgung in<br />
unterversorgten Regionen<br />
wirklich verbessert werden<br />
kann, bleibt abzuwarten.<br />
7. Anpassung der GMG-<br />
Regelungen zur Reform<br />
des vertragsärztlichen<br />
Vergütungssystems<br />
Nach dem Gesetzesentwurf<br />
werden die im GMG<br />
enthaltenen Fristen zur Vergütungsreform,insbesondere<br />
zur Einführung der<br />
sog. Regelleistungsvolumina<br />
(RLV) statt der bisherigen<br />
Honorarbudgets und die<br />
Einführung des sog. MorbiditätsRisikostrukturausgleichs<br />
(MorbiRSA) nach hin
Fortsetzung von Seite 18<br />
ten verschoben: Der Bewertungsausschuss<br />
hat bis<br />
spätestens 30.06.2007 die<br />
erforderlichen neuen Beschlüsse<br />
zur Umsetzung der<br />
RLV zu fassen. Der Beginn<br />
der Erprobungsphase der<br />
RLV wird auf den 01.01.2008<br />
festgelegt; das endgültige<br />
Inkrafttreten und damit die<br />
„Scharfstellung“ der RLV<br />
soll am 01.01.2009 erfolgen<br />
(§ 85 a Abs. 1 SGB V n. F.).<br />
Der MorbiRSA soll zeitgleich<br />
ebenfalls am 01.01.2009 eingeführt<br />
werden (§ 268 Abs.<br />
1 Satz 1 SGB V n. F.), damit<br />
eine entsprechende Verzahnung<br />
erfolgt.<br />
Die Gesetzesbegründung<br />
wirft der Selbstverwaltung<br />
der KVen und der Krankenkassen<br />
letztlich vor, die gesetzgeberischen<br />
Vorgaben<br />
des GMG nicht rechtzeitig<br />
mit Leben erfüllt zu haben.<br />
8. Sonstiges<br />
Abschließend sieht das VÄG<br />
noch Neuregelungen zur Einziehung<br />
der Praxisgebühr<br />
vor (§ 182 a Abs. 3 i. V. m.<br />
§ 192 Abs. 1 Satz 3 ff. SGG<br />
n. F.): Nach wie vor bleibt es<br />
zwar dabei, dass bei Nichtbezahlung<br />
der Praxisgebühr<br />
durch den Patienten die erste<br />
Mahnung durch den Vertragsarzt<br />
zu erfolgen hat, die<br />
zweite Mahnung dann durch<br />
die KV und desgleichen auch<br />
der weitere Zahlungseinzug.<br />
Allerdings wird jetzt die Anwendung<br />
des zivilrechtlichen<br />
Mahnverfahrens vor dem<br />
Amtsgericht zum Einzug der<br />
(sozialrechtlichen) Praxisgebühr<br />
für zulässig erklärt; außerdem<br />
hat der betreffende<br />
Patient im Fall einer Verurteilung<br />
vor dem Sozialgericht<br />
die Kosten des Mahn und<br />
Gerichtsverfahrens in Form<br />
einer „Missbrauchsgebühr“<br />
in Höhe von ca. EUR 150,<br />
zu tragen.<br />
Dies soll das bisherige Problem<br />
der KV beseitigen, bei<br />
zahlungsunwilligen Patienten<br />
zwar die Praxisgebühr<br />
mit Erfolg einzuklagen, je<br />
doch auf den weit höheren<br />
Kosten „sitzenzubleiben“.<br />
Ferner wird die bisherige<br />
gleichzeitige Begründungsfrist<br />
von einem Monat bei<br />
Einlegung eines Widerspruchs<br />
<strong>beim</strong> Berufungsausschuss<br />
in Zulassungssachen<br />
gestrichen (§ 44 Satz<br />
1 Ärzte(Zahnärzte)ZV n. F.).<br />
Künftig kann also der Widerspruch<br />
rechtzeitig eingelegt<br />
und die Begründung anschließend<br />
in Ruhe gefertigt<br />
werden.<br />
Last but not least: Die sog.<br />
Anschubfinanzierung in Höhe<br />
von 1% der ärztlichen<br />
Gesamtvergütung bzw. der<br />
Rechnungssumme der Krankenhäuser<br />
im Rahmen der<br />
Integrierten Versorgung wird<br />
um ein Jahr, d. h. bis zum<br />
31.12.2007, verlängert (§ 140<br />
d Abs. 1 Satz 1 SGB V n. F.).<br />
9. Fazit:<br />
Zusammenfassend ist festzustellen,<br />
dass der Gesetzesentwurf<br />
in vielen<br />
Teilen den Vorstellungen der<br />
Ärzteschaft, der KBV und der<br />
Bundesärztekammer (BÄK)<br />
entspricht und eine weitgehende<br />
Harmonisierung des<br />
Vertragsarztrechts mit dem<br />
bereits liberalisierten ärztlichen<br />
Berufsrechts herstellen<br />
wird. Die Regelungen<br />
sind allerdings abgesehen<br />
von der Haftungsverschärfung<br />
bei den MVZ, der Verschiebung<br />
der Vergütungsreform<br />
und der Einschränkung<br />
des Sicherstellungsauftrags<br />
der KVen überwiegend positiv<br />
zu werten, bieten also<br />
deutlich mehr Chancen als<br />
Risiken.<br />
Es sei an dieser Stelle die<br />
Prognose gewagt, dass sich<br />
die Versorgungslandschaft<br />
künftig deutlich verändern<br />
wird: Ärztekooperationen<br />
mit mehreren, auch planungsbereichs,<br />
ja sogar<br />
KVbezirksübergreifenden<br />
Zweigpraxen, regionale<br />
überörtliche Kooperationen<br />
und auch landes bzw. bundesweite<br />
überörtliche Ge<br />
meinschaftspraxis bzw.<br />
MVZKetten werden keine<br />
Seltenheit mehr sein; die<br />
ambulante ärztliche Tätigkeit<br />
wird sich darüber hinaus<br />
auch zunehmend an oder<br />
in Kooperation mit Krankenhäusern<br />
abspielen.<br />
Sobald das VÄG in Kraft<br />
getreten sein wird, wird<br />
den Ärzten, insbesondere<br />
den kooperationswilligen<br />
und fähigen dann endlich<br />
die Planungssicherheit gegeben<br />
sein, ihre weitere<br />
Tätigkeit auf eine tragfähigere<br />
Grundlage zu stellen.<br />
Dies ist insbesondere unter<br />
Berücksichtigung der Honorarumverteilungen<br />
und auch<br />
umwälzungen dringend<br />
erforderlich, die durch den<br />
EBM 2005 bereits entstanden<br />
sind.<br />
10. Aktualisierung<br />
aufgrund neuester<br />
Nachrichten:<br />
Soeben (24.05.2006) wird<br />
bekannt, dass das Bundeskabinett<br />
derzeit über den<br />
Entwurf des VÄG berät. Hierbei<br />
zeichnen sich gegenüber<br />
der vorstehenden Darstellung<br />
folgende Änderungen<br />
bzw. Ergänzungen des 2.<br />
Entwurfs vom 10.04.2006<br />
ab:<br />
Dem Vernehmen nach soll<br />
es nun doch bei der Voraussetzung<br />
der Fachübergreiflichkeit<br />
bei der Tätigkeit von<br />
Ärzten und Zahnärzten in<br />
einem MVZ verbleiben. Die<br />
obigen Ausführungen unter<br />
Ziffer 1., zweiter Absatz<br />
sind daher möglicherweise<br />
hinfällig. Sollte sich dies in<br />
dem zu erwartenden entsprechend<br />
überarbeiteten 3.<br />
Entwurf des VÄG tatsächlich<br />
bewahrheiten, würden die<br />
oben geschilderten neuen<br />
MVZErscheinungsformen<br />
leider auch zukünftig nicht<br />
verwirklicht werden können.<br />
Ferner ist aus den Kabinettsberatungen<br />
zu vernehmen,<br />
dass die oben unter Ziffer<br />
6. im dritten Absatz geschilderten<br />
Regelungen zur<br />
Möglichkeit der Übertragung<br />
des Sicherstellungsauftrags<br />
von der zuständigen KV<br />
auf die Krankenkassen in<br />
unterversorgten Gebieten<br />
nun doch nicht kommen<br />
soll. Offenbar hat sich die<br />
KBV mit ihrem Widerstand<br />
gegen diese (sie teilweise<br />
entmachtende) Neuregelung<br />
durchgesetzt. Stattdessen<br />
sollen die KVen sowie die<br />
Kassen jetzt mehr Möglichkeiten<br />
bekommen, solche<br />
Versorgungslücken mit Zuschlägen<br />
auf Arzthonorare<br />
zu schließen.<br />
Darüber hinaus sollen die<br />
Regelungen betreffend die<br />
Reform des vertragsärztlichen<br />
Vergütungssystems<br />
offenbar aus dem Gesetzesentwurf<br />
gestrichen werden.<br />
Die obigen Ausführungen<br />
unter Ziffer 7. sind daher dem<br />
Vernehmen nach ebenfalls<br />
obsolet. Die Neuregelungen<br />
zur Vergütungsreform und<br />
die diesbezügliche Zeitschiene<br />
werden nun also doch<br />
erst zusammen mit der sog.<br />
großen Gesundheitsreform<br />
erfolgen.<br />
Schließlich ist aus der Kabinettssitzung<br />
zu hören, dass<br />
das ursprünglich beabsichtigte<br />
Inkrafttreten des VÄG<br />
zum 01.07.2006 wohl nicht<br />
mehr zu halten sein wird.<br />
Der parlamentarische Fahrplan<br />
sieht derzeit so aus,<br />
dass der Gesetzesentwurf<br />
zwar bald nach Abschluss<br />
der Beratungen in den Bundestag<br />
eingebracht und auch<br />
dem Bundesrat zugeleitet<br />
werden wird. Die abschließenden<br />
Entscheidungen<br />
sollen aber erst nach der<br />
Sommerpause dieser Gremien<br />
getroffen werden, so<br />
dass nach den derzeitigen<br />
Informationen von einem<br />
Inkrafttreten frühestens zum<br />
01.10.2006, möglicherweise<br />
auch erst zum 01.01.2007 zu<br />
rechnen ist.<br />
Dr. jur. Ralph Steinbrück<br />
Rechtsanwalt<br />
Fachanwalt für Medizinrecht<br />
Rechtsanwälte Ulsenheimer und Friederich<br />
Maximiliansplatz 12, 80333 München<br />
Telefon: 0 89 / 24 20 81 - 0<br />
Telefax: 0 89 / 24 20 81 - 19<br />
E-Mail: Steinbrueck@Uls-Frie.de<br />
Internet: www.uls-frie.de<br />
München, den 03.05.2006<br />
<strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006 1
QM Innere - das Serviceangebot des <strong>BDI</strong> zum Qualitätsmanagement<br />
Da steht nicht nur Qualität drauf,<br />
da ist auch Qualität drin!<br />
Der Gesetzgeber hat uns die<br />
Verpflichtung zum internen<br />
Qualitätsmanagement ins<br />
Gesetzbuch geschrieben (§<br />
135 a SGB V). Der Gemeinsame<br />
Bundesausschuss<br />
(GBA) ist seiner gesetzlichen<br />
Verpflichtung nachgekommen<br />
und hat in einer<br />
Richtlinie die Mindestanfor<br />
Dr. Berndt Birkner<br />
derungen an ein ärztliches,<br />
internes Qualitätsmanagement<br />
festgelegt 1 . Die Berufsordnung<br />
für Ärzte hat<br />
in mehreren Neufassungen<br />
immer wieder die Verpflichtung<br />
der Ärzteschaft zur<br />
Beteiligung an der Qualitätssicherung<br />
festgeschrieben.<br />
Aber reichen Verordnungen<br />
und Gesetze aus, um Qualität,<br />
Qualitätssicherung und<br />
Qualitätsmanagement in der<br />
medizinischen Versorgung<br />
und bei den Handelnden<br />
zu etablieren? Die Antwort<br />
lautet ganz klar: Nein!<br />
Die ärztliche Tätigkeit, die<br />
medizinische Versorgung unserer<br />
Patienten und unserer<br />
Bevölkerung stand und steht<br />
immer unter dem Gebot<br />
der Menschlichkeit, Wirt<br />
0 <strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006<br />
schaftlichkeit und Qualität<br />
(§ 70 SGB V). Dabei spielen<br />
Menschlichkeit, Empathie<br />
und die Verantwortung für<br />
die Qualität der ärztlichen<br />
Leistungen die Hauptrolle.<br />
Die Diskussion über die<br />
Wirtschaftlichkeit der ärztlichen<br />
Leistungen und des<br />
Versorgungssystems wird<br />
immer wieder durch<br />
externe Faktoren bestimmt.<br />
Lassen wir<br />
uns nicht auch noch<br />
in der Menschlichkeit<br />
und Qualität von außen<br />
bestimmen. Zu<br />
Recht streiken Ärzte<br />
für die Autonomie<br />
ärztlicher Tätigkeit<br />
und Befreiung von<br />
unsinnigem Dokumentationszwang<br />
in Klinik und Praxis.<br />
Auch in Sachen Qualitätsmanagement<br />
sollten wir unsere<br />
Autonomie behalten<br />
und die Dokumentationspflichten<br />
auf<br />
das notwendige Maß<br />
reduzieren. Wenn wir<br />
die Verantwortung<br />
für das medizinische<br />
Foto: Archiv<br />
Qualitätsmanagement<br />
tragen wollen, dann<br />
müssen wir auch darüber<br />
bestimmen können. Die<br />
wichtigste Forderung lautet<br />
also: medizinisches Qualitätsmanagement<br />
von<br />
Ärzten für Ärzte und für<br />
Internisten: ein internistischesQualitätsmanagement<br />
von Internisten für<br />
Internisten.<br />
KBV ist initiativ<br />
geworden<br />
Die gesetzgeberische Initiative<br />
zur Normierung medizinischenQualitätsmanagements<br />
hat eine positive<br />
Entwicklung hervorgebracht.<br />
Nach langen Jahren des Stillstandes<br />
und der Verweigerung<br />
in den ärztlichen Selbstverwaltungsorganen<br />
zur Ent<br />
wicklung eines Qualitätsmanagements<br />
von Ärzten für<br />
Ärzte ist die Kassenärztliche<br />
Bundesvereinigung initiativ<br />
geworden. Es liegt jetzt ein<br />
in einer Pilotphase erprobtes<br />
Qualitätsmanagementsystem<br />
vor, das sich an internationalen<br />
und nationalen<br />
Vorbildern orientiert und<br />
das ärztliches Handeln und<br />
Qualität abbilden kann. An<br />
dieser Stelle sei darauf hingewiesen,<br />
dass die Grundlage<br />
eines funktionierenden<br />
Qualitätsmanagements die<br />
Einführung eines Qualitätsmanagementsystems<br />
ist. Der Umkehrschluss gilt<br />
jedoch nicht!<br />
QM an die spezifischen<br />
Bedürfnisse des<br />
Gebiets anpassen<br />
Es wird sicher noch mehr<br />
Konkurrenz in diesem Markt<br />
auftauchen. Wichtig ist jedoch,<br />
dass die Nutzer vor<br />
ihrer Entscheidung beurteilen<br />
können, welches System<br />
ihren Bedingungen – vor<br />
allem Alltagsbedingungen<br />
– am besten entspricht.<br />
Um die Kollegen mit den<br />
Anforderungen vertraut zu<br />
machen und ihnen einen<br />
angemessenen Zugang zur<br />
Erfüllung der gesetzlichen<br />
Verpflichtung zu ermöglichen,<br />
hat bereits eine Reihe<br />
von Berufsverbänden die<br />
Systematik des KBVSystems<br />
QEP ® übernommen<br />
und auf die spezifischen<br />
ärztlichen Bedürfnisse des<br />
jeweiligen Gebietes übertragen.<br />
Natürlich werden alle<br />
etablierten und erprobten<br />
Systeme weitergeführt und<br />
weiterentwickelt werden. Es<br />
ist aus der Sicht der Ärzte<br />
sicher sinnvoll, wenn sich<br />
inhaltliche und formale Konkurrenz<br />
entwickelt, um dem<br />
Nutzer den größtmöglichen<br />
Gewinn zu bieten.<br />
Der <strong>BDI</strong> hat als einer der<br />
ersten Berufsverbände eine<br />
Kooperation mit der KBV<br />
geschlossen, um seinen<br />
Mitgliedern Unterstützung<br />
bei der Umsetzung der<br />
geforderten Mindestausprägung<br />
eines Qualitätsmanagements<br />
zu bieten. Es<br />
ist eine wichtige Funktion<br />
eines Berufsverbandes,<br />
in gesundheitspolitischen<br />
Themen die Mitglieder nicht<br />
unbetreut zu lassen. In diesem<br />
Zusammenhang ist es<br />
wichtig, noch einmal darauf<br />
hinzuweisen, dass das in<br />
der Richtlinie beschriebene<br />
Qualitätsmanagement die<br />
Einrichtung eines Systems<br />
voraussetzt. Die Richtlinie<br />
legt dabei nicht fest, welches<br />
System zur Erfüllung der<br />
Mindestanforderungen eingesetzt<br />
werden soll.<br />
Konkurrenz der<br />
QM-Systeme<br />
Derzeit befindet sich eine<br />
Reihe von Systemen auf<br />
dem Markt, die auch weiterhin<br />
bestehen werden. Es<br />
ist jedoch für Unerfahrene<br />
schwer zu entscheiden,<br />
welche Vor und Nachteile<br />
die jeweiligen Systeme für<br />
den einzelnen Nutzer haben.<br />
Zudem besteht von Seiten<br />
des Gesetzgebers keine<br />
Verpflichtung zu einer Zertifizierung<br />
des eingeführten<br />
QMSystems. Auch hier ist<br />
zu betonen, dass derzeit nur<br />
Systeme einer Zertifizierung<br />
unterzogen werden können,<br />
da nur für Systeme entsprechende<br />
Auditverfahren<br />
bestehen.<br />
Im ambulanten Versorgungsbereich<br />
ist derzeit noch das<br />
Qualitätsmanagementsystem<br />
nach der DIN ISO EN<br />
9001:2000 das am häufigsten<br />
angewandte System.<br />
Die Erfahrungen zeigen,<br />
dass mit diesem zertifizierfähigen<br />
System ein Qualitätsmanagement<br />
in ver
Fortsetzung von Seite 20<br />
tragsärztlichen Praxen eingeführt<br />
und weiterentwickelt<br />
werden kann. 2,3 Das Sys<br />
tem der DIN ISO EN Norm<br />
kann als eine international<br />
akzeptierte Grundlage eines<br />
Qualitätsmanagements verstanden<br />
werden. Es ist für<br />
keinen Einsatzbereich spezifisch,<br />
sondern muss immer<br />
an die entsprechenden<br />
Einsatzgebiete angepasst<br />
werden. Es ist international<br />
für den Gesundheitsbereich<br />
als geeignet beurteilt worden.<br />
Kritik wurde vor allem<br />
dadurch laut, dass die Normensprache<br />
der DIN ISO<br />
schwer verständlich ist und<br />
deshalb auf die medizinische<br />
Terminologie adaptiert werden<br />
muss. Als weiteres<br />
wurden die hohen Kosten,<br />
die z.T. allerdings durch hohe<br />
Beratungskosten verursacht<br />
werden, als nachteilig betrachtet.<br />
Entschluss zur<br />
Kooperation mit<br />
der KBV<br />
Der <strong>BDI</strong> wollte deshalb andere<br />
Wege gehen, die seinen<br />
Mitgliedern eine bessere<br />
Akzeptanz anbieten können.<br />
Nach langer Prüfung und<br />
Anhörung von Erfahrungsberichten<br />
über die zur Verfügung<br />
stehenden Systeme<br />
haben sich das Präsidium<br />
und der Vorstand des <strong>BDI</strong> für<br />
die Kooperation mit der KBV<br />
entschlossen. Zudem wurde<br />
mit dem SpringerVerlag ein<br />
Vertrag zur Herstellung des<br />
zugehörigen Handbuches<br />
geschlossen.<br />
Die Wahl des QEP-Systems<br />
wurde aus folgenden<br />
Gründen getroffen:<br />
• ein System von Ärzten für<br />
Ärzten<br />
• Qualitätszielorientiert<br />
• auf die medizinische Versorgung<br />
ausgerichtet<br />
• Erfüllung der gesetzlichen<br />
Mindestanforderungen<br />
• kostengünstig<br />
• Seminare zur Information<br />
und zum Training verfügbar<br />
• grundsätzlich zertifizier<br />
fähig<br />
• bundesweit verfügbar<br />
• in einer Pilotphase getestet<br />
• auf die gesamte Innere<br />
Medizin anwendbar<br />
• Bereitschaft der KBV, die<br />
medizinischen Inhalte der Inneren<br />
Medizin einzufügen<br />
Unter diesen Voraussetzungen<br />
wurde auf der<br />
Grundlage von QEP das<br />
QM Innere entwickelt. Im<br />
QM Innere werden alle Versorgungsbereiche,<br />
an denen<br />
die Innere Medizin beteiligt<br />
ist, abgedeckt, so dass sich<br />
der hausärztlich tätige, der<br />
fachärztliche tätige und der<br />
SchwerpunktInternist wieder<br />
finden können.<br />
QEP wird als generisches<br />
System vorangestellt, um<br />
den allgemeinen Teil so<br />
knapp wie möglich zu halten<br />
und dem Organisatorischen<br />
einen angemessenen Teil<br />
einzuräumen. Den größten<br />
Teil umfassen die klinischen<br />
Versorgungsanteile<br />
der haus und fachärztlichen<br />
internistischen Versorgung.<br />
Aus den spezifischen internistischenVersorgungsbereichen<br />
lassen sich an die<br />
Routinetätigkeit der Kollegen<br />
QM optimiert ärztliches Handeln<br />
angepasste Qualitätsziele<br />
und deren Nachweise generieren,<br />
die das Herzstück<br />
des QM Innere sind. Das<br />
bedeutet, dass gleichermaßen<br />
aus der Routinetätigkeit<br />
die Erfassung der Qualitätsziele<br />
und der Maßnahmen<br />
zum Qualitätsmanagement<br />
als Abfallprodukt geleistet<br />
werden können. Auf diese<br />
Weise soll der Dokumentationsaufwand<br />
auf das notwendige<br />
Maß beschränkt<br />
bleiben.<br />
Das Handbuch QM Innere<br />
wird mit Beispielen ausgestattet,<br />
die dieses Konzept<br />
erläutern und umsetzbar<br />
darstellen. Die Autoren sind<br />
sowohl Vertragsärzte als<br />
auch Vertreter der beteiligten<br />
internistischen Schwerpunktgesellschaften.<br />
Start der ersten<br />
Seminare ab<br />
Herbst 2006<br />
Ab Herbst 2006 werden<br />
Seminare z.T. in Kooperation<br />
mit den LandesKVen angeboten,<br />
um im persönlichen<br />
Kontakt das QM Innere erläutern<br />
zu können. Es wird<br />
dabei auf dem System der<br />
KVen aufgebaut, die ein<br />
mehrstufiges Seminarmo<br />
dell zur Einführung von<br />
Qualitätsmanagement in<br />
Arztpraxen vorsehen. Für<br />
die Mitglieder des <strong>BDI</strong> wird<br />
ein Sonderpreis sowohl für<br />
das Handbuch QM Innere<br />
als auch für die Seminare<br />
zum QM Innere angeboten<br />
werden. Lassen Sie uns<br />
gemeinsam die Herausforderung<br />
annehmen. Es geht<br />
um unsere eigene Zukunft,<br />
die wir selbst gestalten<br />
wollen!<br />
Dr. Berndt Birkner F.E.B.G.<br />
Internist – Gastroenterologie<br />
Medizinische Informatik-Ärztliches<br />
Qualitätsmanagement<br />
Vorsitzender Sektion Gastroenterologie<br />
und AG medizinisches Qualitätsmanagement<br />
im<br />
Berufsverband Deutscher Internisten<br />
Einsteinstr. 1, D-81675 München<br />
www.die-gastroenterologie.de ;<br />
birkner@die-gastroenterologie.de<br />
1. G-BA. Richtlinie über die Mindestanforderungen<br />
an ein einrichtungsinternes<br />
Qualitätsmanagement für die an<br />
der vertragsärztlichen Versorgung<br />
teilnehmenden Ärze, Psychotherapeuten<br />
und MVZ. (Qualitätsmanagement-Richtlinien<br />
vertragsärztliche<br />
Versorgung). BAnz. Nr. 248 (S. 17 329)<br />
vom 31.12.2005<br />
2. Birkner B. Zertifizierung einer<br />
gastroenterologischen Gemeinschaftspraxis<br />
nach DIN ISO EN 9001 vernetzt<br />
mit den Leitlinien einer medizinischwissenschaftlichen<br />
Fachgesellschaft.<br />
ZaeFQ 2000;94:639-643<br />
3. Birkner B. QM-System und Zertifizierung<br />
in der ambulanten Versorgung.<br />
Der Kassenarzt 2000,47:38-44<br />
Foto: AOK-Mediendienst<br />
<strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006 1
Kolorektales Karzinom<br />
Postoperative Chemotherapie wird nicht<br />
ausreichend eingesetzt<br />
Dem kolorektalen Karzinom<br />
gilt aufgrund seiner Häufigkeit<br />
und der ihm eigenen,<br />
vor allem sekundären Präventionsmöglichkeiten<br />
ganz<br />
besondere Aufmerksamkeit,<br />
zumal im gerade abgelaufenen<br />
Darmkrebsmonat<br />
2006. Mittlerweile zeigen<br />
die neuesten Zahlen, dass<br />
die Inzidenz weiter steigt,<br />
die Mortalität jedoch leicht<br />
sinkt. Dies ist sicher auf die<br />
bessere Früherkennung und<br />
auf die bessere Behandlung<br />
der Tumoren zurückzuführen.<br />
Auch die 5JahresÜberlebenszeit<br />
hat sich deutlich<br />
verbessert. Dazu beigetragen<br />
hat sicher auch die Entdeckung<br />
neuer wirksamer<br />
Medikamente einschließlich<br />
der zielgerichteten Antikörpertherapie.<br />
Behandlung im fortgeschrittenen<br />
Stadium<br />
muss verbessert werden.<br />
Es ist leider eine allgemeine<br />
Erfahrung, dass trotz Leitlinien<br />
viele der Patienten<br />
im fortgeschrittenen Stadium<br />
ihres Karzinoms nicht<br />
entsprechend behandelt<br />
werden. Dies gilt sowohl<br />
für die adjuvante als auch<br />
für die palliative Situation.<br />
Die Autoren einer kürzlich<br />
<strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006<br />
in dieser Wochenschrift<br />
(Deutsche Medizinische<br />
Wochenschrift) publizierten<br />
Arbeit [1] haben sich der<br />
verdienstvollen Mühe unterzogen,<br />
444 Patienten in<br />
ihrem Einzugsbereich zu dokumentieren<br />
und nachzuverfolgen.<br />
Das überraschende<br />
Ergebnis war, dass in den<br />
Stadien II und III, also in der<br />
adjuvanten Situation, durchaus<br />
in hohem Prozentsatz<br />
leitliniengerecht behandelt<br />
wurde, dass aber im metastasierten<br />
Stadium immer<br />
noch überwiegend mit 5<br />
FUMonotherapie behandelt<br />
wird. Nur ca. ein Drittel der<br />
Patienten erhält derzeit die<br />
sequenzielle Kombinationstherapie.<br />
Wir wissen heute,<br />
dass seit Einführung der supportiven<br />
Therapie mit einer<br />
durchschnittlichen mittleren<br />
Überlebenszeit von 7 Monaten<br />
durch die Kombination<br />
mehrerer Chemotherapieschemata<br />
eine Überlebenswahrscheinlichkeit<br />
auch im<br />
fortgeschrittenen Stadium<br />
von > 2 Jahren erreicht werden<br />
kann. Darüber hinaus<br />
setzen sich Therapiezyklen<br />
durch, die durch längere<br />
Pausen die Verträglichkeit<br />
nebenwirkungsträchtiger<br />
Medikamente verbessern.<br />
Neue Entwicklungen, die<br />
durch Unterbrechung von<br />
Signaltransduktionswegen<br />
wirken, sowie neue Kombinationen<br />
aus bekannten Medikamenten<br />
lassen erwarten,<br />
dass auch in den nächsten<br />
Jahren eine weitere<br />
Lebensverlängerung<br />
bei guter Lebensqualität<br />
zu erreichen sein<br />
wird. Man darf aber<br />
die Augen davor nicht<br />
verschließen, dass mit<br />
der Entdeckung neuer<br />
Substanzen ein gewaltiger<br />
Kostenschub<br />
erzeugt wird.<br />
Bereits im Januar hat<br />
in dieser Zeitschrift die<br />
Regensburger Gruppe<br />
in einem lesenswerten<br />
Artikel auf den Paradigmenwandel<br />
in der<br />
Medizin hingewiesen<br />
und festgestellt, dass<br />
in „unserem Gesundheitssystem<br />
der Versicherte<br />
erst dann einen Arzt<br />
aufsucht, wenn er bereits<br />
krank ist“ [2]. Das zeigt das<br />
Dilemma auf: Um erfolgreiche,<br />
bessere und teure<br />
Therapien den Berechtigten<br />
zukommen zu lassen, muss<br />
die Prävention dramatisch<br />
verbessert werden.<br />
So ist es immer wieder<br />
notwendig, an die betreuenden<br />
Hausärzte zu appellieren:<br />
Bieten Sie Ihren<br />
berechtigten Patienten das<br />
Vorsorgeangebot an! Bedienen<br />
Sie sich der von vielen<br />
Stiftungen und Verbänden<br />
entwickelten Informationsblätter,<br />
die man von jeder<br />
Internetseite herunterladen<br />
kann. Und machen Sie auch<br />
in der Öffentlichkeit den<br />
Vorsorgeberechtigten selber<br />
Mut zur Vorsorge!<br />
Auch der Darmkrebsmonat<br />
März 2006 hat (wieder einmal)<br />
gezeigt, dass mit umfangreichenInformationskampagnen<br />
breite Aufmerksamkeit<br />
auf allen Ebenen<br />
erreicht werden kann. Es ist<br />
zwar erfreulich, dass die Zahl<br />
der Anspruchsberechtigten,<br />
die der Vorsorgekoloskopie<br />
unterzogen wurden, gestiegen<br />
ist; dennoch bleibt hier<br />
viel zu tun. Dieser akzentuierte<br />
Monat muss sich in<br />
weiteren kontinuierlichen<br />
Aktivitäten über das ganze<br />
Jahr fortsetzen. Dazu tragen<br />
alle Partner des Netzwerkes<br />
gegen Darmkrebs bei.<br />
Immer wieder:<br />
Vorsorge nutzen!<br />
Wer sich viel Leid ersparen<br />
will, wer sogar zu einer Risikogruppe<br />
für den Darmkrebs<br />
gehört, sollte sehr frühzeitig<br />
die Möglichkeit nutzen, sein<br />
persönliches Risiko durch einen<br />
Stuhlbluttest oder durch<br />
eine Koloskopie zumindest<br />
eingrenzen zu lassen. Wir<br />
sind weit davon entfernt, die<br />
Masse der Vorsorgeberechtigten<br />
zu erreichen; in Anbetracht<br />
der zunehmenden<br />
Inzidenz des kolorektalen<br />
Karzinoms bei unserer alternden<br />
Gesellschaft ist es<br />
jedoch ärztliche wie auch<br />
ökonomische Pflicht, die<br />
Zusammenhänge zwischen<br />
Prävention auf der einen<br />
Seite und Kostenexplosion<br />
auf der anderen Seite deutlich<br />
zu machen und ins Bewusstsein<br />
der Öffentlichkeit<br />
zu bringen. Prof. Dr. J.-F. Riemann<br />
Medizinische Klinik C,<br />
Klinikum der Stadt Ludwigshafen am<br />
Rhein gGmbH<br />
Bremserstraße 79<br />
67063 Ludwigshafen<br />
Literatur<br />
1 Lamberti C et al. Adjuvante und palliative<br />
Chemotherapie in Deutschland<br />
außerhalb kontrollierter Studien. Dtsch<br />
Med Wochenschr 2006; 131: 485–490<br />
2 Baessler A et al. Paradigmenwechsel<br />
im Gesundheitswesen – Paradigmenwechsel<br />
in der Medizin. Prospektion,<br />
Prävention und Personalisierung.<br />
Dtsch Med Wochenschr 2006; 131:<br />
278–281<br />
Nachdruck aus<br />
Dtsch Med Wochenschr 2006; 131:1015<br />
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart New York
Bundessozialgericht präzisiert Rechtsprechung<br />
Leistungsanspruch bei „nicht ganz fern<br />
liegender Heilungsaussicht“<br />
Das Bundesverfassungsgericht<br />
hat Ende letzten Jahres<br />
ein Urteil des 1. Senats des<br />
Bundessozialgerichts (BSG)<br />
vom 16. September 1997<br />
(„Duchenne’sche Muskeldystrophie“)<br />
kassiert und<br />
dem BSGSenat vorgeworfen,<br />
im Grundsatz verfassungsgemäße<br />
Vorschriften<br />
des SGB V verfassungswidrig<br />
ausgelegt zu haben<br />
(1 BvR 347/98). Eine Leistungsverweigerung<br />
unter<br />
Berufung darauf, eine bestimmte<br />
neue Behandlungsmethode<br />
im Rahmen der<br />
GKV sei ausgeschlossen,<br />
weil der Bundesausschuss<br />
diese noch nicht anerkannt<br />
habe, verstößt nach der<br />
Rechtsprechung des BVerfG<br />
gegen das Grundgesetz,<br />
wenn folgende drei Voraussetzungen<br />
kumulativ erfüllt<br />
sind:<br />
(1) Es liegt eine lebensbedrohliche<br />
oder regelmäßig<br />
tödlich verlaufende Erkrankung<br />
vor.<br />
(2) Bei dieser Krankheit steht<br />
eine allgemein anerkannte,<br />
medizinischem Standard<br />
entsprechende Behandlung<br />
nicht zur Verfügung.<br />
(3) Bei der <strong>beim</strong> Versicherten<br />
ärztlich angewandten<br />
(neuen, nicht allgemein<br />
anerkannten) Behandlungsmethode<br />
besteht eine „auf<br />
Indizien gestützte“ nicht<br />
ganz fern liegende Aussicht<br />
auf Heilung oder wenigstens<br />
auf eine spürbare positive<br />
Einwirkung auf den Krankheitsverlauf.<br />
Schwierige Suche<br />
nach Maßstäben<br />
Der 1. Senat des BSG sah<br />
sich damit nach eigenem<br />
Bekunden vor die schwierige<br />
Aufgabe gestellt, klären<br />
zu müssen, welcher Wahrscheinlichkeitsmaßstab<br />
zu<br />
verlangen ist, um davon ausgehen<br />
zu dürfen, dass die<br />
behaupteten Behandlungs<br />
erfolge mit hinreichender<br />
Sicherheit dem Einsatz gerade<br />
der streitigen Behandlung<br />
zugerechnet werden<br />
können. Dabei wird auch<br />
zu klären sein, ob es Abstufungen<br />
im erforderlichen<br />
Wahrscheinlichkeitsgrad je<br />
nach Schwere und Stadium<br />
der Erkrankung geben kann<br />
und muss.<br />
Der Senat neigt dazu, solche<br />
Abstufungen nach dem<br />
Grundsatz vorzunehmen:<br />
„je schwerwiegender die<br />
Erkrankung und ‚hoffnungsloser’<br />
die Situation, desto<br />
geringer sind die Anforderungen<br />
an die ‚ernsthaften<br />
Hinweise’ auf einen nicht<br />
ganz entfernt liegenden<br />
Behandlungserfolg“ (abgestufte<br />
Evidenzgrade).<br />
Verfahrensordnung des<br />
G-BA gibt Orientierung<br />
Anhaltspunkte zur Entwicklung<br />
solcher Abstufungen<br />
könnten die in § 9 Abs. 3<br />
Punkt IV der Richtlinie des<br />
Gemeinsamen Bundesausschusses<br />
(GBA) über die<br />
Bewertung medizinischer<br />
Untersuchungs und Behandlungsmethoden<br />
bzw.<br />
die in der Verfahrensordnung<br />
des GBA vom 20. September<br />
2005 niedergelegten<br />
Grundsätze sein, wonach<br />
bei Fehlen anderer Studien<br />
als Beurteilungsgrundlage<br />
auch „Assoziationsbeobachtungen,<br />
pathophysiologische<br />
Überlegungen, deskriptive<br />
Darstellungen, Einzelfallberichte,<br />
nicht mit Studien<br />
belegte Meinungen anderer<br />
anerkannter Experten,<br />
Berichte von Expertenkomitees<br />
und Konsensuskonferenzen“<br />
in Betracht kommen<br />
können (vgl. § 18 Abs. 2 IV<br />
und Abs. 3 IV, § 20 Abs. 2<br />
der Verfahrensordnung).<br />
Wegen der Ausweitung des<br />
Kreises möglicher Methoden<br />
wird zu prüfen sein, ob<br />
weitere, bisher nicht in den<br />
Blick genommene nicht anerkannte<br />
Methoden mit geringerem<br />
Evidenzgrad in die<br />
Prüfung einzubeziehen sind,<br />
und ob diese Methoden<br />
gegebenenfalls im Vergleich<br />
zur tatsächlich angewandten<br />
Methode geeigneter oder<br />
wirtschaftlicher sind.<br />
BSG-Rechtsprechung<br />
hat sich fortentwickelt<br />
Seit dem Spruch des Bundesverfassungsgerichts<br />
hat<br />
der 1. Senat des BSG seine<br />
Rechtsprechung jedenfalls<br />
zum Teil bereits in der von<br />
Karlsruhe geforderten Weise<br />
fortentwickelt. Unter anderem<br />
hat er klargestellt, dass<br />
das BSG an Entscheidungen<br />
des Bundesausschusses<br />
(selbstverständlich) nicht<br />
strenger gebunden ist, als<br />
wenn die Entscheidung vom<br />
Gesetzgeber selbst getroffen<br />
worden wäre. Außerdem<br />
hat sich der Senat in seinem<br />
VisudyneUrteil vom 19. Oktober<br />
2004, in dem es um<br />
extrem seltene Krankheiten<br />
ging, bereits von seiner<br />
früheren „strengeren Linie“<br />
abgegrenzt. Er hat entschieden,<br />
dass Maßnahmen zur<br />
Behandlung einer Krankheit,<br />
die so selten auftritt, dass<br />
ihre systematische Erforschung<br />
praktisch ausscheidet,<br />
vom Leistungsumfang<br />
der GKV nicht allein deshalb<br />
ausgeschlossen sind, weil<br />
der Bundesausschuss dafür<br />
keine Empfehlung abgegeben<br />
hat oder weil das dabei<br />
verwendete, in Deutschland<br />
nicht zugelassene Arzneimittel<br />
im Einzelfall aus dem<br />
Ausland beschafft werden<br />
muss.<br />
Auch in seinem SandoglobulinUrteil<br />
vom 19. März<br />
2002 hatte der 1. Senat entscheidend<br />
darauf abgestellt,<br />
dass eine schwerwiegende,<br />
lebensbedrohliche oder zumindest<br />
die Lebensqualität<br />
nachhaltig beeinträchtigende<br />
Krankheit vorliegt, für deren<br />
Behandlung es keine Alternative<br />
gibt.<br />
Erste Konsequenzen<br />
in aktuellen Fällen<br />
Die im Folgenden dargestellten<br />
Ergebnisse der<br />
Sitzung des 1. Senats des<br />
Bundessozialgerichts vom<br />
4. April 2006 zeigen erste<br />
Konsequenzen des erkennenden<br />
Senats aus der<br />
Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts<br />
auf.<br />
Nicht zugelassene<br />
Therapieform<br />
Fall 1: Die Revision des<br />
Klägers wurde zurückgewiesen.<br />
Die Vorinstanzen<br />
haben seinen Anspruch auf<br />
Erstattung der Kosten für<br />
die im Mai 2002 ambulant<br />
durchgeführte interstitielle<br />
Brachytherapie mit PermanentSeeds<br />
zutreffend verneint.<br />
Diese Therapieform<br />
gehörte zum Zeitpunkt der<br />
Behandlung nicht zu den<br />
vertragsärztlich erbringbaren<br />
Leistungen. Die Gewährung<br />
neuer ambulantärztlicher<br />
Behandlungsmethoden erfordert<br />
nach der ständigen<br />
Rechtsprechung des Senats,<br />
dass der Gemeinsame Bundesausschuss<br />
dazu zuvor<br />
eine positive Empfehlung<br />
abgegeben hatte. Hieran<br />
fehlte es, sodass die Kasse<br />
die Leistung zu Recht abgelehnt<br />
hat.<br />
Das BVerfG hat besondere<br />
Leistungsansprüche<br />
der Versicherten in diesem<br />
Beschluss nur bei lebensbedrohlichen,<br />
regelmäßig<br />
tödlich verlaufenden Erkrankungen<br />
für möglich erachtet,<br />
für die eine allgemein<br />
anerkannte, medizinischem<br />
Standard entsprechende Behandlung<br />
nicht zur Verfügung<br />
steht. Eine solcher Fall liegt<br />
hier jedoch nicht vor. Der Kläger<br />
litt seinerzeit zwar<br />
<strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006
Fortsetzung von Seite 23<br />
an einem Prostatakarzinom,<br />
jedoch befand sich dieses<br />
im Anfangsstadium ohne<br />
Hinweis auf metastatische<br />
Ansiedlungen. Auch gab es<br />
für die Behandlung mit der<br />
Prostatektomie eine medizinische<br />
Standardtherapie<br />
(AZ: B 1 KR 12/05 R).<br />
Kein Zucker von<br />
der GKV<br />
Fall 2: Der Senat hat die<br />
Revision zurückgewiesen.<br />
Die Klägerin kann von der<br />
beklagten Krankenkasse die<br />
begehrte Freistellung von<br />
den Kosten für DRibose<br />
nicht verlangen. Versicherte<br />
können nicht alles von der<br />
gesetzlichen Krankenversicherung<br />
(GKV) beanspruchen,<br />
was ihrer Ansicht<br />
nach oder objektiv der Behandlung<br />
einer Krankheit<br />
dient. Hierfür ist vielmehr<br />
erforderlich, dass der Leistungskatalog<br />
der GKV die<br />
begehrte Leistung vorsieht.<br />
Dies ist bei DRibose unter<br />
keinem rechtlichen Gesichts<br />
punkt der Fall. Hier handelt<br />
es sich um eine Art reinen<br />
Zuckers. DRibose ist weder<br />
ein Heil noch ein Hilfsmittel,<br />
sondern entweder<br />
ein Fertigarzneimittel, das<br />
arzneimittelrechtlich nicht<br />
zugelassen ist, oder aber<br />
ein Lebensmittel. Auf keinen<br />
Fall kann die Klägerin einen<br />
Leistungsanspruch aus dem<br />
Beschluss des BVerfG vom<br />
6.12.2005 herleiten. Dieser<br />
<strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006<br />
betrifft nicht solche Fälle, in<br />
denen die Erkrankung den<br />
Versicherten zwar erheblich<br />
beeinträchtigt, sie aber<br />
weder lebensbedrohlich ist<br />
noch regelmäßig tödlich verläuft<br />
(AZ: B 1 KR 12/04 R).<br />
UAE muss bezahlt<br />
werden<br />
Fall 3: Die Revision hatte<br />
Erfolg. Die Klägerin kann von<br />
der beklagten Ersatzkasse<br />
Erstattung von 1221,78 €<br />
für die selbst beschaffte<br />
UterusArterienEmbolisation<br />
(UAE) verlangen. Die<br />
Voraussetzungen des für<br />
die Kostenerstattung als<br />
Anspruchsgrundlage allein<br />
in Betracht kommenden § 13<br />
Abs. 3 Satz 1 SGB V waren<br />
erfüllt. Der Klägerin ging es<br />
ersichtlich von Anfang an<br />
darum, zur Erhaltung ihrer<br />
Gebärmutter mit der UAE<br />
behandelt zu werden, sei<br />
es ambulant oder stationär.<br />
Ihr Antrag war entsprechend<br />
auszulegen. Anders<br />
als eine ambulante UAE,<br />
für die es an der<br />
erforderlichen<br />
E m p f e h l u n g<br />
des Bundesausschusses<br />
fehlte,<br />
hätte die Klägerin<br />
jedoch eine<br />
stationäre UAE<br />
beanspruchen<br />
können. Da die<br />
Beklagte ihr dies<br />
nicht verdeutlichte,<br />
sondern im<br />
Gegenteil auch<br />
eine solche Leistung<br />
ablehnte,<br />
und die Klägerin<br />
sich deshalb<br />
nicht stationär,<br />
sondern ambulant behandeln<br />
ließ, kann die Klägerin<br />
Erstattung der hierauf beruhenden<br />
Kosten verlangen<br />
(AZ: B 1 KR 5/05 R).<br />
Keine Therapie-Option<br />
vorhanden<br />
Fall 4: Die Revision der Klägerin<br />
hatte Erfolg. Sie hat<br />
gegen die beklagte Kasse<br />
Anspruch auf Erstattung<br />
der Kosten für das ihr auf<br />
Privatrezept verordnete, in<br />
Deutschland nicht zugelassene,<br />
über ihre Apotheke<br />
aus Kanada importierte<br />
Fertigarzneimittel Tomudexâ,<br />
denn diese Leistung war unaufschiebbar<br />
notwendig.<br />
Der Senat verbleibt im<br />
Grundsatz bei seiner Rechtsprechung<br />
aus dem Jahr<br />
2004 im ImmucothelUrteil<br />
und im VisudyneUrteil. Danach<br />
werden auf Kosten der<br />
Krankenkassen im Regelfall<br />
keine Fertigarzneimittel<br />
gewährt, wenn diese nicht<br />
in Deutschland oder EUweit<br />
zugelassen sind. Die<br />
Grundsätze des SandoglobulinUrteils<br />
von 2002 zur zulassungsüberschreitenden<br />
Anwendung eines Arzneimittels<br />
(sog. OffLabelUse)<br />
erfordern ebenfalls, dass<br />
dieses über eine Arzneimittelzulassung<br />
verfügt. Ein<br />
Fall einer nur extrem selten<br />
auftretenden, praktisch<br />
nicht erforschbaren Erkrankung<br />
wie im VisudyneFall<br />
liegt bei der Klägerin nicht<br />
vor. Dennoch hat sie unter<br />
Berücksichtigung des Beschlusses<br />
des BVerfG vom<br />
6.12.2005 Anspruch auf die<br />
Versorgung mit Tomudexâ.<br />
Die dort vom BVerfG entwickelten<br />
Grundsätze zum<br />
Anspruch von Versicherten<br />
auf ärztliche Behandlung mit<br />
nicht allgemein anerkannten<br />
Methoden sind sinngemäß<br />
auch auf den Bereich der<br />
Arzneimittelversorgung zu<br />
übertragen, soweit hier Versorgungslücken<br />
bestehen.<br />
Das bei der Klägerin im<br />
Darmbereich entfernte metastasierende<br />
Karzinom<br />
war eine lebensbedrohliche<br />
Erkrankung. Für diese<br />
war konkret in Deutschland<br />
keine allgemein anerkannte<br />
Behandlung verfügbar,<br />
denn das dafür im Rahmen<br />
anerkannter Behandlungsmethoden<br />
standardmäßig<br />
zu Anwendung kommende,<br />
zur Chemotherapie zugelassene<br />
Präparat 5FU löste<br />
bei der Klägerin andere<br />
schwere Gesundheitsschäden<br />
aus und musste daher<br />
abgesetzt werden. Eine<br />
andere Therapieoption als<br />
diejenige mit Tomudexâ<br />
bestand nicht. Die Behandlung<br />
mit Tomudexâ bot nach<br />
begründeter Einschätzung<br />
mehrerer Ärzte eine auf<br />
Indizien gestützte, nicht<br />
ganz fern liegende Aussicht<br />
auf eine zumindest positive<br />
Einwirkung auf den Krankheitsverlauf.<br />
Tomudexâ ist in<br />
einigen Staaten – auch in der<br />
EU –, in denen keine stark<br />
vom deutschen Rechtssystem<br />
abweichenden ArzneimittelStandards<br />
gelten,<br />
ausdrücklich für den Fall<br />
zugelassen worden, dass<br />
eine 5FUTherapie nicht in<br />
Frage kommt.<br />
Um die Notwendigkeit der<br />
Krankenbehandlung mit<br />
einem nicht in Deutschland<br />
zugelassenen, auf Grund §<br />
73 Abs. 3 Arzneimittelgesetz<br />
aus dem Ausland importierten<br />
Arzneimittel über<br />
die bisherige BSGRechtsprechung<br />
hinaus bejahen<br />
zu können, müssen jedoch<br />
weitere, vom 1. Senat aufgestellte<br />
Voraussetzungen<br />
erfüllt sein:<br />
• Vor der Behandlung muss<br />
eine Nutzen/RisikoAnalyse<br />
stattfinden, und zwar allgemein<br />
und speziell bezogen<br />
auf den konkreten Versicherten.<br />
• Die in erster Linie fachärztliche<br />
Behandlung muss den<br />
Regeln der ärztlichen Kunst<br />
entsprechend durchgeführt<br />
und ausreichend dokumentiert<br />
werden.<br />
• Angesichts zu befürchtender<br />
Gefahren und Nebenwirkungen<br />
ist eine ausdrückliche<br />
Zustimmung des<br />
Versicherten zur beabsichtigtenBehandlung/Arzneimittelverabreichung<br />
nach<br />
entsprechender vorheriger<br />
ärztlicher Aufklärung erforderlich.<br />
Diese Voraussetzungen haben<br />
ebenfalls ihren Grund<br />
in der Abwehr von Gefahren<br />
für das Leben und die Gesundheit<br />
des Versicherten,<br />
stellte der 1. Senat fest (AZ:<br />
B 1 KR 7/05 R).<br />
KS
Fortsetzung von Seite 24<br />
Kommentar<br />
Karlsruhe stellt das Leistungsrecht<br />
auf den Kopf<br />
Bis zu dem hier beschriebenen Urteil des Bundesverfassungsgerichtes war im deutschen Gesundheitswesen die<br />
Welt noch in Ordnung. Die Ausgaben hatten sich nach den Einnahmen zu richten; damit sollte es gelingen, sowohl<br />
den medizinischen Fortschritt als auch die Altersentwicklung der Bevölkerung finanziell abzufedern. Über den Erweiterten<br />
Bewertungsmaßstab (EBM) definiert sich der Versicherungsinhalt der ambulanten Versorgung. Das was dort<br />
nicht niedergeschrieben ist, wird von den Kassenärztlichen Vereinigungen <strong>beim</strong> Vertragsarzt nicht bezahlt und von den<br />
Krankenkassen auch nicht im Einzelverfahren erstattet. Der Gemeinsame Bundesausschuss sollte diesen Leistungskatalog<br />
definieren, was unter den Finanzvorgaben alles andere als einfach war. Die zahlreichen Klagen der Politik über<br />
Beitragserhöhungen taten ihr Übriges. Der Bundesausschuss ist bei seinen Leistungszusagen eher restriktiv vorgegangen.<br />
Hilfestellung gab hier die evidenzbasierte Medizin, bei der es sich zwar nicht um eine eigene Wissenschaft<br />
handelt, mit der man aber den wissenschaftlichen Erkenntnisstand beschreiben kann.<br />
Hier gab es von Anfang an bei allen Beteiligten Verständnisprobleme. Dies hat auch offensichtlich vor dem Bundesverfassungsgericht<br />
nicht Halt gemacht.<br />
Bei genauer Betrachtung war die Anwendung der evidenzbasierten Medizin die einzige juristisch sichere Methode,<br />
um in diesem verminten Umfeld einen Leistungskatalog sicher zu erstellen. Für die Krankenkassen war die Sache<br />
einfach: War etwas im Bundesausschuss nicht entschieden, musste es auch nicht erstattet werden.<br />
Die jetzt bekannt gewordenen Urteile des Bundesverfassungsgerichtes sowie des Bundessozialgerichtes und einzelner<br />
Landessozialgerichte rücken von der medizinischen Begründung über die evidenzbasierte Medizin ab und liefern neue<br />
semantische Formulierungen für Entscheidungen, ob eine Leistung erstattet wird oder nicht. So geht zum Beispiel<br />
das Bundesverfassungsgericht davon aus, dass ein Leistungsanspruch dann besteht, wenn „eine nicht ganz fern liegende<br />
Heilungsaussicht“ besteht. Auf dieser Basis kann alles oder nichts positiv oder negativ entschieden werden.<br />
Der Beliebigkeit des Einzelfalls wird Tür und Tor geöffnet. Es ist zu befürchten, dass Einzelfälle mit Einzelgutachten<br />
bewertet werden und dass das Ziel des Gemeinsamen Bundesausschuss, zu einer rechtsverbindlichen allgemeinen<br />
Bewertung von medizinischen Leistungen zu kommen, durch die Gerichte unterlaufen wird.<br />
Wer soll das bezahlen?<br />
<strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006<br />
HFS
Kongressbericht<br />
Intensivkurs Endokrinologie/Stoffwechsel vom<br />
28. – 31. Oktober 2005 in Venedig<br />
Dieser erstmals vom <strong>BDI</strong> angebotene<br />
Intensivkurs wurde<br />
hervorragend angenommen,<br />
wie die mehr als 90<br />
Anmeldungen dokumentieren.<br />
Die Leitung hatte O.A.<br />
Müller, München. Hauptthemen<br />
waren die sekundäre<br />
Hypertonie, Diabetologie,<br />
Adipositas, Osteoporose,<br />
Canal Grande<br />
Hypophysenerkrankungen,<br />
Fettstoffwechselstörungen,<br />
Gynäkomastie, Hypogonadismus<br />
des Mannes und<br />
der Frau sowie Einfluß von<br />
Umweltfaktoren auf das<br />
Hormonsystem.<br />
PD Dr. med. Martin Hausberg<br />
aus Münster stellte<br />
die sekundären Hypertonieformen<br />
zusammen. Neben<br />
der renoparenchymatösen<br />
und renovaskulären Hypertonie<br />
wurden ausführlich<br />
die endokrinen Ursachen<br />
(primärer Hyperaldosteronismus,<br />
Phäochromozytom<br />
und CushingSyndrom) abgehandelt.<br />
Es wurde die<br />
Wichtigkeit der richtigen<br />
6 <strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006<br />
Diagnose einer sekundären<br />
Hypertonie herausgestellt,<br />
um durch eine spezifische<br />
Therapie eine lebenslange<br />
antihypertensive Behandlung<br />
überflüssig machen zu<br />
können.<br />
Frau Dr. R. Alten, Berlin,<br />
stellte die Leitlinien zur Dia<br />
gnostik und Therapie der Osteoporose<br />
vor. Der „Siegeszug“<br />
der Bisphosphonate<br />
erscheint unaufhaltsam nach<br />
den letzten Verschreibungszahlen<br />
(bis einschließlich<br />
2002). Auch wurden die<br />
Besonderheiten der Osteoporose<br />
bei rheumatoider<br />
Arthritis herausgestellt.<br />
Aus dem großen Gebiet der<br />
Diabetologie handelte Frau<br />
PD Dr. K. Konz, Wiesbaden,<br />
die leitlinienorientierte<br />
Therapie der diabetischen<br />
Folgeerkrankungen ab. Auch<br />
setzte sie sich mit neuen<br />
medikamentösen Therapien<br />
der Adipositas auseinander.<br />
Die Adipositas ist ja ein ge<br />
wichtiger Teil des sog. metabolischen<br />
Syndroms mit<br />
den weiteren Erkrankungen<br />
Diabetes mellitus Typ II b,<br />
Hypertonie und Hyperlipidämie.<br />
Frau Prof. Dr. P.M.<br />
SchummDraeger, München,<br />
diskutierte ausführlich<br />
das Pro und Contra der Insulinanaloga.<br />
Wenn auch noch<br />
Foto: Photocase<br />
manche Studien fehlen bzw.<br />
nicht abgeschlossen sind, ist<br />
der Vorteil der Analoginsuline<br />
sowohl bei der Behandlung<br />
des TypIDiabetes bzw. auch<br />
bei Sekundärversagen im<br />
Rahmen des TypIIDiabetes<br />
von großem Vorteil. Es ist zu<br />
wünschen, dass die Kostenträger<br />
diese Tatsachen auch<br />
zukünftig akzeptieren.<br />
Frau Dr. C. JaurschHancke<br />
handelte die leitlinienorientierte<br />
Therapie des<br />
TypIIDiabetes ab, wobei<br />
sowohl auf die Wichtigkeit<br />
der „Insulinsynthesizer“ als<br />
auch auf den rechtzeitigen<br />
Einsatz von Insulin selbst<br />
hingewiesen wurde. Die<br />
Fettstoffwechselstörungen<br />
wurden insbesondere unter<br />
dem Gesichtspunkt der klinischen<br />
Relevanz von Frau<br />
K. Konz abgehandelt. Die<br />
Vorteile einer konsequenten<br />
lipidsenkenden Therapie<br />
einschließlich nicht medikamentöser<br />
Maßnahmen<br />
liegen auf der Hand, wobei<br />
individuelle und familiär bedingte<br />
Gesichtspunkte zu<br />
berücksichtigen sind.<br />
Ausführlich wurden Hypophysenerkrankungenabgehandelt.<br />
O.A. Müller<br />
berichtete sowohl über Hyperprolaktinämie,Akromegalie,<br />
CushingSyndrom und<br />
HypophysenVorderlappen<br />
Insuffizienz einschließlich<br />
der so häufigen Hypophyseninzidentalome.<br />
Die therapeutische<br />
Bandbreite reicht<br />
von Abwarten (kleinere<br />
Hypophyseninzidentalome)<br />
bis zur operativen Therapie<br />
(u.a. Akromegalie, Cushing<br />
Syndrom) und der primär<br />
medikamentösen Therapie<br />
(Prolaktinom).<br />
Zusätzlich wurden von Frau<br />
Dr. C. JaurschHancke noch<br />
der Hypogonadismus des<br />
Mannes und die „erektile<br />
Dysfunktion“ sowie die<br />
„Hormontherapie in der<br />
Menopause – was bleibt?“<br />
abgehandelt. Die TestosteronSubstitution<br />
<strong>beim</strong><br />
gesicherten primären bzw.<br />
sekundären Hypogonadismus<br />
ist unumstritten. Wirkungen,<br />
Nebenwirkungen<br />
und Langzeitdaten zur Therapie<br />
des „AltersHypogonadismus“<br />
fehlen noch. Die<br />
wichtigste Indikation für die<br />
Hormontherapie in der Menopause<br />
stellen klimakterische<br />
Beschwerden dar. Es<br />
sollte die niedrigst wirksame<br />
Östrogendosis eingesetzt<br />
werden.<br />
Hysterektomierte Frauen<br />
bekommen ausschließlich
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Uterus ist ein Ge<br />
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T2, Binoptometer o.ä.<br />
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obligat. Eine<br />
DauerHormonsubstitution<br />
ist<br />
grundsätzlich<br />
nicht mehr generell<br />
indiziert.<br />
Vor Einleitung<br />
der Hormontherapie<br />
sollte eine<br />
M a m m o g r a <br />
phie durchgeführt<br />
werden.<br />
D. Klingmüller,<br />
Bonn, berichtete<br />
über die<br />
Ursachen und<br />
Therapie einer<br />
Gynäkomastie.<br />
Hier ist insbesondere<br />
die<br />
Erkennung der<br />
Foto: Photocase<br />
zugrunde liegenden<br />
Erkrankung wichtig,<br />
insbesondere die rechtzei<br />
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in <strong>BDI</strong> aktuell nicht<br />
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tige Erkennung von Hodentumoren.<br />
Insbesondere bei<br />
der Pubertätsgynäkomastie<br />
ist eine abwartende Haltung<br />
erlaubt. Wenn die Gynäkomastie<br />
subjektiv und objektiv<br />
ein störendes Ausmaß<br />
annimmt, ist ein Therapieversuch<br />
mit Antiöstrogenen<br />
(z.B. 20 mg Tamoxifen/Tag)<br />
gerechtfertigt.<br />
Umwelteinflüsse<br />
beachten<br />
D. Klingmüller berichtete<br />
zusätzlich über Einfluss<br />
von Umweltfaktoren auf<br />
das Hormonsystem. Es ist<br />
ausgesprochen schwierig,<br />
Veränderungen des Hormonsystems<br />
bzw. der Reproduktionsfunktionen<br />
des<br />
Menschen auf bestimmte<br />
Chemikalien zurückzuführen,<br />
da bereits geringste<br />
3.250. Zusätzl. EKG-Liege 195x80, Höhe<br />
variabel sowie Defi Primedic M 1000<br />
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Fax: 07572 / 7 80 79<br />
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Fax: 0341 / 4 78 36 98<br />
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Fax: 02261 / 4 00 96<br />
E-Mail: Paaseike@aol.com<br />
Konzentrationen im Einzelfall<br />
wirksam sind, die schwer<br />
nachweisbar sind.<br />
Abgeschlossen wurde der<br />
Intensivkurs durch mehrere<br />
Kasuistiken (V. Büber, Berlin,<br />
C. JaurschHancke, Wiesbaden,<br />
D. Klingmüller, Bonn<br />
und O.A. Müller, München),<br />
die sehr lebhaft zwischen<br />
Referenten und Zuhörern<br />
diskutiert wurden.<br />
Insgesamt wurde dieser<br />
Intensivkurs von allen Beteiligten<br />
sehr gelobt, so<br />
dass auch in diesem Jahr<br />
ein 2. Intensivkurs Endokrinologie/Stoffwechsel<br />
in<br />
Venedig stattfinden soll<br />
(27. – 30. Oktober 2006).<br />
Anmeldungen sind über die<br />
Kongressabteilung des <strong>BDI</strong><br />
ab sofort möglich.<br />
O.-A. Müller, München<br />
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Tel.: 04121/6493-90, Fax -83<br />
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+ Bronchoskope v. Olympus – Pentax<br />
– Fujinon. Wir bieten Ihnen die kostenfreie<br />
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Fax: 06332/471072<br />
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PRAXISABGABE<br />
Fachinternistische Praxis mit kardiologischem<br />
Schwerpunkt in Hannover-Zentrum<br />
(Sperrgebiet) zum 01.01.2007 abzugeben.<br />
Z.Zt. besteht eine Praxisgemeinschaft mit<br />
Ehefrau „Allgemeinmedizin“. Belegbetten<br />
möglich (nebenan). Apotheken-Ärztehaus.<br />
U-Bahn und Bus ca. 150 m.<br />
Tel.: 0511 / 52 55 56 (priv. ab 20 Uhr)<br />
Suche Nachfolger für langjährig erfolgreich<br />
geführte Hausarztpraxis in<br />
Innenstadtlage, Kreisstadt, südwestliches<br />
Niedersachsen nahe NRW. Abgabe in 2006<br />
vorgesehen. Risikolos da gute Umsätze.<br />
Beste Konditionen in Ärztehaus mit Apotheke,<br />
Parterre gelegen.<br />
„Praxisabgabe 07540“<br />
Gemeinschaftspraxis – FA Innere/Allgemeinmedizin<br />
in Hamburg-West aus<br />
Altersgründen zum 01.01.2007 abzugeben.<br />
Sono, Duplex, Endoskopie, Langzeit-RR,<br />
<strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006<br />
Rö Thorax (fakultativ). 2 KV-Sitze in gesperrtem<br />
Gebiet.<br />
„Praxisabgabe 20655“<br />
Nachfolger für alteingesessene hausärztlich-internistische<br />
Praxis in Kreisstadt<br />
bei Frankfurt/M. gesucht.<br />
„Praxisabgabe 02810“<br />
Nachfolger in 2006 gesucht! Suche<br />
Nachfolger für meine seit 28 Jahren<br />
erfolgreich geführte Hausarztpraxis in<br />
Meppen (36.000 Einw.). Großzügige Räume,<br />
Parterre in Ärztehaus mit Apotheke,<br />
Innenstadtlage, beste Konditionen.<br />
Tel.: 05931 / 16422<br />
E-Mail: Josef.Huesmann@gmx.de<br />
Zentral gelegene fachinternistische<br />
Überweisungspraxis, Nordseeküste, mit<br />
großem Einzugsbereich, aus Altersgründen<br />
abzugeben. Besonders geeignet für eine(n)<br />
Kardiologin/en, da keiner am Platz.<br />
„Praxisabgabe 25891“<br />
Hausärztlich-internistische Praxis,<br />
Raum Ulm/Stuttgart, 2006 günstig abzugeben.<br />
Geschäfts-/Ärztehaus in mittl. Kreisstadt<br />
(70.000 EW), Autobahnanschluss<br />
A7. Praxis: sehr gepflegt, mittelgroß, 35%<br />
Privatanteil, gute apparative Ausstattung,<br />
auch als Doppelpraxis geeignet. Sperrgebiet.<br />
Begleitende Übergabe möglich.<br />
„Praxisabgabe 01369“<br />
Hausärztlich internistische Praxis ab<br />
sofort abzugeben. Schöne großzügige<br />
Räume, Vollausstattung. Sperrgebiet.<br />
Hunsrück, Mittelzentrum, gute Infrastruktur.<br />
Günstige Konditionen.<br />
„Praxisabgabe 91200“<br />
Die KV Schleswig-Holstein schreibt<br />
folgenden Vertragsarztsitz aus:<br />
7122/2006<br />
Kreis Ostholstein, Praxis einer Hausärztin/eines<br />
Hausarztes. Übernahme<br />
durch einen Nachfolger, gesperrtes Gebiet.<br />
Bewerbungsfrist: 30.06.2006<br />
Auskünfte: KV Schleswig-Holstein,<br />
Bismarckallee 1-3,<br />
23795 Bad Segeberg,<br />
Tel. 04551/883-327, -259, -346, -378<br />
PRAXISPARTNER<br />
Suche engagierten Kardiologen/in<br />
oder Angiologen/in als Partner/in zur<br />
Mitarbeit in derzeit Einzelpraxis mit Versorgungsschwerpunkt<br />
Gastroenterologie<br />
/ Belegarzttätigkeit in Nordbayern – ggf.<br />
auch als TZ. Sonderbedarfsregelung erforderlich.<br />
„Praxispartner 00202“<br />
Internist / Gastroenterologie sucht<br />
Einstieg in fachintern. Praxis.<br />
„Praxispartner 31134“<br />
Hausärztlich-internistische Gemeinschaftspraxis<br />
sucht hausärztlich-internistischen<br />
Nachfolger, auch FA<br />
für Allgemeinmedizin mit erweiterter<br />
internistischer Weiterbildung für altershalber<br />
ausscheidenden Kollegen. Raum<br />
Ost-Württemberg, Nähe Stuttgart. Zeitraum<br />
01.01.2007 oder später. Moderne<br />
Praxis, überdurchschnittlicher Privatanteil,<br />
zentraler Notfalldienst.<br />
„Praxispartner 08612“<br />
Internist / Nephrologie mit langjähriger<br />
Erfahrung im ges. Spektrum der Nephrologie,<br />
derzeit in OA-Position an der Uniklinik,<br />
sucht Einstieg in nephrologische Praxis im<br />
Kammerbezirk Nordrhein.<br />
„Praxispartner 35003“<br />
Hausärztliche Dreier-Gemeinschaft (1<br />
Internist, 2 Allgemeinärztinnen) sucht<br />
internist. Kollegen/Kollegin zur Entlastung/Verstärkung.<br />
Beste Praxisausstattung,<br />
beste Praxislage, bestes Arbeitsklima.<br />
Jede Einstiegsmodalität (auch Teilzeit)<br />
machbar. Raum Braunschweig.<br />
„Praxispartner 20396“<br />
Teilzeiteinstieg in hausärztlich-internistische<br />
Praxis in Solingen-Mitte. Ideal<br />
wäre aufgrund der jetzigen Praxisgröße<br />
ein Einstieg in Teilzeit mit der Option zur<br />
Vollzeittätigeit in einigen Jahren.<br />
Tel.: 0212 / 1 04 32<br />
Erfahrener Internist-Gastroenterologie<br />
sucht Möglichkeit zur Niederlassung/Assoziation<br />
im Raum PLZ 834. Bitte melden<br />
Sie sich, egal ob Sie hausärztlich oder<br />
fachärztlich arbeiten.<br />
Tel.: 0176 – 27 21 78 71 oder<br />
E-Mail: praxis83@aol.com<br />
Suche Kollegin/en als Praxispartner für<br />
eine hausärztlich-internistisch geführte<br />
diabetologische Schwerpunktpraxis<br />
in Frankfurt am Main.<br />
Michael Simonsohn<br />
Mainzer Landstr. 265,<br />
60326 Frankfurt<br />
Tel.: 0177 – 70 14 732 oder<br />
privat: 069 / 74 61 52<br />
Allgemeinmediziner(in) zur Mitarbeit/<br />
Einstieg von internistischer GP ab Fachärztlicher<br />
Internist mit Röntgenzulassung<br />
gesucht zur Kooperation mit einer Gemeinschaftspraxis<br />
(Allgemeinarzt / Internist).<br />
Gastroenterologische Ausrichtung vorteilhaft,<br />
aber nicht Bedingung. Kein Goodwill.<br />
Praxis im nördlichen Münsterland.<br />
„Praxispartner 38110“<br />
Praxispartner Gastroenterologie gesucht<br />
für große Endoskopie-GP im Raum 4,<br />
Teilzeit möglich, WB-Zeit Gastroenterologie<br />
kann hier für ein Jahr abgeleistet<br />
werden, gute Erfahrungen in Endoskopie<br />
erforderlich.<br />
„Praxispartner 06753“<br />
Fachärztlicher Internist sucht Assoziation<br />
als fachärztlicher Internist in<br />
Gemeinschaftspraxis, bevorzugt mit<br />
endoskopischen Schwerpunkt<br />
„Praxispartner 27668“<br />
PRAXISSUCHE<br />
Internist/Kardiologie mit breitem<br />
Spektrum, zur Zeit OA, sucht fachärztliche<br />
Praxis in Norddeutschland zur Übernahme<br />
oder Assoziation.<br />
E-Mail: Horusweb@online.de<br />
„Praxissuche 31809“<br />
Langjähriger Internist sucht Hausarztpraxis<br />
mit KV-Zulassung zur Übernahme<br />
sofort oder später in 2006, bevorzugt im<br />
Gebiet Nordrhein sind Meerbusch, Neuss<br />
oder Düsseldorf.<br />
„Praxissuche 26389“<br />
Praxis, GMP-Beteiligung, Sitz gesucht<br />
von Internist/Pneumologie, bevorzugt<br />
Südwesten, Pfalz, Baden.<br />
„Praxissuche 22775“<br />
Derzeit aktiver Oberarzt an einem Krankenhaus<br />
der Maximalversorgung sucht<br />
fachärztliche Praxis für Innere Medizin/<br />
Gastroenterologie in Freiburg und auch<br />
weitere Umgebung. Übernahme jederzeit<br />
möglich. Gerne auch Assoziation in GP<br />
oder MVZ.<br />
„Praxissuche 24478“<br />
Rhein-Erft-Kreis: Internist sucht Hausarzt-Praxis<br />
oder -sitz zur Übernahme jetzt<br />
oder später. Gute Konditionen und Bonität<br />
versichert.<br />
„Praxissuche 54324“<br />
Internist / Pneumologie (41) sucht Praxis<br />
bundesweit. Zusatzbezeichnung Schlafmedizin<br />
und Allergologie.<br />
„Praxissuche 37594“<br />
Hausarztpraxis im Bereich Osnabrück zur<br />
Übernahme gesucht oder Assoziation in<br />
Gemeinschaftspraxis / Jobsharing.<br />
„Praxissuche 30041“<br />
Hausarzt-Internistenpraxis im Rhein-<br />
Neckar-Kreis und Umgebung gesucht.<br />
Optimaler Zeitpunkt wäre 2./3. Quartal<br />
2006, da vorher noch FA-Prüfung. Ich bin 35<br />
Jahre alt, sehr breit ausgebildet, komplette<br />
Sonografie wird beherrscht. Gerne würde<br />
ich übergangsweise zusammenarbeiten,<br />
Teilzeit oder Job-sharing sind denkbar.<br />
Tel.: 06221 / 338 227<br />
E-Mail: olischoeneck@aol.com<br />
Suche eine Praxis für Innere Medizin<br />
zur Übernahme im Raum Freiburg oder<br />
Umgebung. Ich bin im letzten Jahr zum FA<br />
Innere Medizin und habe Erfahrung in allgemein.<br />
intern. Untersuchungstechniken,<br />
abdominelle Sonographie, Echokardiographie<br />
und ÖGD.<br />
„Praxissuche 39729“<br />
Suche fachinternistische Praxis im<br />
Großraum Frankfurt/Wiesbaden. Ich<br />
bin derzeit als Internist in einer Klinik in<br />
Frankfurt tätig und plane in der nächsten<br />
Zeit eine Niederlassung im Großraum<br />
Frankfurt/Wiesbaden. Sollten Sie jetzt<br />
oder zu einem späteren Zeitpunkt einen
Kleinanzeigen<br />
Nachfolger für Ihre Praxis suchen, würde<br />
ich mich über eine Nachricht freuen.<br />
Tel.: 0162 – 21 36 443<br />
Suche fachärztlich-internistischen<br />
KV-Sitz im Kreis Kleve.<br />
„Praxissuche 29791“<br />
Internist / Pneumologie / Allergologie<br />
/ Arbeitsmedizin sucht fachärztliche<br />
Praxis, bevorzugt Raum 4 (gerne auch<br />
Assoziation)<br />
„Praxissuche 28580“<br />
STELLENANGEBOTE<br />
Innere und Gastroenterolgie – Teilzeit<br />
für Kolleginnen – Langfristige Mitarbeit;<br />
kompetente Fortbildung; interdisziplinäre<br />
tägliche Kooperation; komplexe medizinische<br />
Versorgungseinheit (Allgemeinmedizin,<br />
Innere, Gastroenterologie, Proktologie,<br />
Dermatologie, Anästhesiologie, Psychotherapie,<br />
Psychosomatik, TCM u.v.m.<br />
Wir suchen: Ärztin, engagiert, kooperativ,<br />
teamfähig, kultiviert, dienstleistungsfähig,<br />
Loyalität selbstverständlich. Wir bieten:<br />
2 Jahre Weiterbildung Innere; 1 (-2) Jahre<br />
Weiterbildung Gastroenterologie, Weiterbildung<br />
Proktologie; fakultativ: Weiterbildung<br />
Dermatologie 1-2 Jahre, Allgemeinmedizin,<br />
Allergologie, Anästhesiologie.<br />
Intensiv-Ausbildung Endoskopie- operative<br />
Techniken; alle Langzeituntersuchungen<br />
incl. Schlafanalytic, funkgesteuerter<br />
Langzeit-pH-Metrie(BRAVO-System) etc.;<br />
intensive interdisziplinäre Onkologie und<br />
Chirurgie, intensive kooperative Vorsorge-<br />
Medizin incl. Cardio-MDCT und Stress-<br />
MRT; hausinterne Endo-Sonographie etc..<br />
Teilzeit-Tätigkeit; Umsatzbeteiligung (Privatmedizin);<br />
Alleinerziehende bevorzugt.<br />
Profil: Privat-Assistentin in eigenverantwortlicher<br />
Tätigkeit.<br />
PG Dr. med. Arne Boekstegers<br />
Erster Hagen 26,<br />
45127 Essen<br />
Tel.: 0201 / 82 72 00,<br />
Fax: 0201 / 8 27 20 10<br />
E-Mail: praxis@dr-boekstegers.de<br />
Pneumolog.-allergolog. Schwerpunktpraxis<br />
in Kaiserslautern sucht baldmöglichst<br />
internistisch-pneumolog. erfahrene(n)<br />
Entlastungsassistentin(en) in Teilzeitanstellung.<br />
Tel.: 0631 / 72064 oder<br />
06301 / 79 67 67<br />
Fax: 06301 / 79 67 66<br />
Großes MVZ Nähe Hannover sucht hausärztlichen<br />
Internisten/in evtl. auch<br />
Allgemeinmediziner/in mit Qualifikation<br />
Diabetologie bzw. zur diab. Schwerpunktpraxis<br />
zur Anstellung ab 01.04.2006.<br />
Dr. Wening, Tel.: 05136 / 8 88 30<br />
E-Mail: wening@bagam.de<br />
Große fachübergreifende Praxis im mittleren<br />
Saarland bietet WB-Stelle Innere /<br />
Angiologie. Aufgaben: Patientenbetreuung,<br />
Diagnostik, 2-4 Rufdienste/Monat.<br />
Wir bieten: Möglichkeit zum intensiven Erlernen<br />
der gängigen Ultraschallmethoden<br />
bei anerkanntem Ausbilder, Endoskopie,<br />
breites Spektrum, halbtags, sehr flexible<br />
Arbeitszeiten, angemessene Bezahlung,<br />
auch für Wiedereinsteiger geeignet.<br />
„Stellenangebot 12905“<br />
Praxisassistent(in) für große gastroenterologisch-endoskopische<br />
Praxis<br />
im östl. Ruhrgebiet (PLZ 44) gesucht.<br />
FA-Anerkennung Innere und gute Endoskopieerfahrungen<br />
Voraussetzung. FK Kolo<br />
und 1 J. WB Gastroenterologie möglich.<br />
TZ möglich.<br />
„Stellenangebot 13728“<br />
Praxisgemeinschaft Innere(HÄ) – Pneumologie<br />
am linken Niederrhein sucht WB-Assistent/in<br />
Innere/Allgemeinmedizin für<br />
halbtags ab 01.09.2005. WBE liegt vor.<br />
Tel.: 02832 / 62 48<br />
bzw. 0172 – 99 41 003<br />
STELLENSUCHE<br />
Internist / Gatroenterologie sucht<br />
entsprechende Kliniktätigkeit oder Kooperation<br />
in fachinternistischer Praxis<br />
bzw. MVZ.<br />
„Stellensuche 931134“<br />
Assistenzärztin im 4. Weiterbildungsjahr<br />
mit fundierten klinischen Kenntnissen in<br />
Bereichen der Häm/Onkologie, Pneumologie<br />
und Schlafmedizin und mit<br />
langer Tätigkeit auf einer interdisziplinären<br />
Notaufnahme sucht im Großbereich Hamburg<br />
oder Berlin eine Assistenzarztstelle,<br />
gern mit Schwerpunkt Gastroenterologie<br />
(alternativ: Kardiologie oder Nephrologie)<br />
oder Intensivmedizin.<br />
E-Mail: anetacorovic@yahoo.de<br />
„Stellensuche 40058“<br />
Internistin (36) sucht neues Aufgabenfeld<br />
in Südbayern. DDG, NHV, Sono, Echo,<br />
Colo etc.<br />
E-Mail: Gabriella.Graf@gmx.de<br />
Erfahrene Internistin sucht in Berlin ab<br />
sofort Teilzeitstelle in Praxis / Klinik /<br />
Ambulanz. Langjährige Tätigkeit im Bereich<br />
Diabetologie / Gastroenterologie /<br />
Intensivmedizin.<br />
E-Mail: judithhebinck@yahoo.com<br />
Internist/Pneumologie, langjähriger<br />
OA, derzeit Uni, invasive Bronchologie,<br />
Onkologie, Transplantation, Gastroenterologie,<br />
Kardiologie (SM, TEE), Nephrologie,<br />
Intensivmed., Qualitätsmanagement, sucht<br />
Tätigkeit in Klinik/Industrie.<br />
„Stellensuche 75227“<br />
Internist mit breiter Ausbildung, InteressenschwerpunktGastroenterologie/Endoskopie/Sonographie<br />
sucht Einstieg in<br />
Praxis zu fairen Konditionen in OWL. Gerne<br />
zunächst Mitarbeiter, später Assoziation<br />
erwünscht. Wunschdatum ab 3. Quartal<br />
2006, jedoch Zeitpunkt verhandelbar. Freue<br />
mich über Ihr Angebot!<br />
„Stellensuche 35790“<br />
Praxiserfahrene Internistin mit breiter,<br />
fundierter Weiterbildung, engagiert und<br />
patientenorientiert, sucht Mitarbeit/<br />
Assoziation in internistischer Praxis in<br />
Wiesbaden und Umgebung.<br />
Tel.: 0611 / 42 36 77<br />
Oberarzt Innere Medizin sucht Weiterbildungsstelle<br />
Gastroenterologie. Dr.<br />
med., Oberarzt Innere Medizin an einer<br />
gastroenterologisch ausgerichteten Akutklinik<br />
in Norddeutschland, ungekündigt,<br />
40 Jahre alt, FK Sigmoidokoloskopie, FK<br />
Internistisches Röntgen, gute Endoskopie,<br />
Bronchoskopie- und Echokardiographiekenntnisse,<br />
Notarzt, sucht dringend Weiterbildungsstelle<br />
im Schwerpunkt.<br />
„Stellensuche 38255“<br />
VERTRETERANGEBOT<br />
Internistin, Kardiologie (nicht invasiv),<br />
Nephrologie incl. Dialyse, übernimmt ab<br />
Oktober 2006 Vertretungen in Praxis und<br />
Klinik.<br />
Tel.: 0160 – 99 78 12 41<br />
Übernehme Praxisvertretung in Berlin.<br />
Internist, breit ausgebildet, übernimmt<br />
Praxisvertretung in hausärztlichen oder<br />
internistischen Praxen in Berlin.<br />
Tel.: 0163 – 77 07 929<br />
Engagierte Internistin/Diabetologin<br />
DDG, 36 J., mit breiter Klinik- und Praxiserfahrung,<br />
bietet Praxisvertretung für<br />
Urlaub/Krankheit etc. im Raum Stuttgart.<br />
„Vertreterangebot 37866“<br />
Praxiserfahrene Internistin übernimmt<br />
Praxisvertretungen im Raum Wiesbaden<br />
/ Mainz.<br />
Tel.: 0611 / 42 36 77<br />
Internist übernimmt – auch kurzfristig<br />
– Vertretungen in Klinik und Praxis:<br />
Kardiologie inkl. HK-Labor; Nephrologie<br />
incl. Dialyse. Anfragen und Terminvereinbarungen:<br />
0162 / 163 50 95<br />
Internist/Gastroenterologie, 50 Jahre,<br />
übernimmt Vertretungen in Praxis oder<br />
Klinik.<br />
Tel.: 06861 / 79 02 08 (Dr. Grün)<br />
VERTRETERSUCHE<br />
Onkologische Praxis sucht Urlaubsvertretung<br />
20.06.-30.08.2006, auch Teilzeit,<br />
auch teilweise.<br />
Dr. Goldmann, Dr. Heinkele,<br />
Lüneburg<br />
Tel.: 04131 / 40 86 860<br />
Annahmeschluss/Erscheinungstermin<br />
(für Kleinanzeigen)<br />
07.08.2006 / 30.08.2006 für <strong>BDI</strong> aktuell August /<br />
September 2006<br />
04.09.2006 / 27.09.2006 für <strong>BDI</strong> aktuell Oktober 2006<br />
Suche Praxisvertreter/in für Facharztpraxis<br />
mit Schwerpunkt Gastroenterologie<br />
(Gastro/Colo) in Mittelhessen, vom<br />
24.04.2006 – 05.05.2006.<br />
Tel.: 064 03 / 97 70 90,<br />
Fax: 064 03 / 9 77 09 17<br />
E-Mail: f.schoeniger@edz-mittelhessen.de<br />
Echokardiographisch versierter Internist<br />
zur Praxisvertretung Raum Ostfriesland<br />
gesucht.<br />
Tel.: 0170 – 274 64 75<br />
Praxisvertretung auf Mallorca. Wir<br />
sind grundsätzlich an vertretungswilligen<br />
Kollegen/Kolleginnen für unsere Praxis<br />
auf Mallorca interessiert. Unsere Praxis<br />
bietet alle Möglichkeiten, von TEE bis<br />
Colo, welche aber im Rahmen einer<br />
Urlaubsvertretung nicht wahrgenommen<br />
werden müssen. Wesentliche Voraussetzung<br />
ist flüssiges Englisch und zumindest<br />
gute Spanisch-Kenntnisse. Zulassung für<br />
Spanien wäre wünschenswert, ist aber<br />
nicht Bedingung. Weiteres, insbesondere<br />
Terminabsprache, am besten mündlich.<br />
Dr. med. Markus Fisser<br />
CC Mercadona Local 2.1.<br />
E – 07181 Palmanova<br />
Fax: 0034 9711 35008<br />
Tel.: 0034 9711 35007<br />
E-Mail: dr.fisser@mallomed.com<br />
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Fax: 06434 / 78 05<br />
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die Internistenprüfung vorbereiten?<br />
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<strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006
6 – 006<br />
TERMINÜBERSICHT 2006<br />
FORT- UND WEITERBILDUNG<br />
Intensivkurs Diabetologie<br />
Termin: 07.07. - 08.07.2006<br />
Ort: Deutsche Klinik für Diagnostik (DKD)<br />
Aukammallee 33, 65191 Wiesbaden<br />
Kursleiter: Dr. med. Cornelia Jaursch-Hancke,<br />
PD Dr. med. Kornelia Konz,<br />
Prof. Dr. med. K. Rett, Wiesbaden<br />
Gebühr: € 210,00 <strong>BDI</strong>-Mitglieder / € 300,00 Nichtmitglieder<br />
CME: 15<br />
(DMP- und HZV-anerkannt!)<br />
Echokardiographie-Grundkurs (gem. KBV-Richtlinen)<br />
Termin: 28.08. - 01.09.2006<br />
Ort: Congress-Center Wörthersee<br />
Hauptstr. 203, 9210 Pörtschach am Wörthersee<br />
(Österreich)<br />
Kursleiter: Drs. med. A. Fischbach/Ch. Hoppe, Wiesbaden<br />
Gebühr: € 385,00 <strong>BDI</strong>-Mitglieder / € 550,00 Nichtmitglieder<br />
Preis inkl. Kongressteilnahme!<br />
CME: voraussichtlich 41<br />
Bronchoskopiekurs<br />
Termin: 28.08. - 01.09.2006<br />
Ort: Congress-Center Wörthersee<br />
Hauptstr. 203, 9210 Pörtschach am Wörthersee<br />
(Österreich)<br />
Kursleiter: Dr. med. M. Wagner, Nürnberg<br />
Gebühr: € 308,00 <strong>BDI</strong>-Mitglieder / € 440,00 Nichtmitglieder<br />
Preis inkl. Kongressteilnahme!<br />
CME: voraussichtlich 20<br />
Intensivkurs Gastroenterologie/Hepatologie<br />
Termin: 22.09. - 24.09.2006<br />
Ort: Chip GmbH (ZEK)<br />
Werksstr. 15, 45527 Hattingen<br />
Kursleiter: Prof. Dr. med. A. Tromm, Hattingen<br />
Gebühr: € 224,00 <strong>BDI</strong>-Mitglieder / € 320,00 Nichtmitglieder<br />
CME: voraussichtlich 16<br />
KURSE<br />
Kongress-Information – Seite 0<br />
Intensivkurs Kardiologie/Pneumologie<br />
Termin: 29.09. - 01.10.2006<br />
Ort: Colombi Hotel, Am Colombi-Park<br />
79098 Freiburg i. Brsg.<br />
Kursleiter: Prof. Dr. med. G. Bönner, Bad Krozingen<br />
Gebühr: € 224,00 <strong>BDI</strong>-Mitglieder / € 320,00 Nichtmitglieder<br />
CME: voraussichtlich 17<br />
Intensivkurs Nephrologie<br />
Termin: 13.10. - 14.10.2006<br />
Ort: Dorint Sofitel, Am Goethepark Weimar<br />
Beethovenplatz 1/2, 99423 Weimar<br />
Kursleiter: Prof. Dr. med. R. Fünfstück, Weimar<br />
Gebühr: € 224,00 <strong>BDI</strong>-Mitglieder / € 320,00 Nichtmitglieder<br />
CME: 18<br />
Intensivkurs Endokrinologie/Stoffwechsel<br />
Termin: 27.10. - 30.10.2006<br />
Ort: Palazzo Albrizzi, Cannaregio 4118<br />
30131 Venedig (Italien)<br />
Kursleiter: Prof. Dr. med. O.-A. Müller, München<br />
Gebühr: € 245,00 <strong>BDI</strong>-Mitglieder / € 350,00 Nichtmitglieder<br />
CME: voraussichtlich 25<br />
Bronchoskopiekurs<br />
Termin: 30.11. - 02.12.2006<br />
Ort: Klinikum Nürnberg Nord, Heimerichstr. 58,<br />
90340 Nürnberg<br />
Kursleiter: Dr. med. M. Wagner, Nürnberg<br />
Gebühr: € 224,00 für <strong>BDI</strong>-Mitglieder / € 320,00 für Nichtmitglieder<br />
CME: voraussichtlich 25<br />
KONGRESSE 2006 / 2007<br />
55. Seminarkongress Pörtschach am Wörthersee 27.08. - 01.09.2006 CME: voraussichtlich 30<br />
29. Seminarkongress Teneriffa / Puerto de la Cruz 23.11. - 02.12.2006 CME: voraussichtlich 39<br />
29. Seminarkongress Bad Kleinkirchheim 25.02. - 02.03.2007 CME: voraussichtlich 30<br />
22. Seminarkongress Mallorca 03.06. - 09.06.2007 CME: voraussichtlich 30<br />
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Weitere Informationen / schriftliche Anmeldung: Berufsverband Deutscher Internisten e.V., Kongresse und Fortbildung,<br />
Schöne Aussicht 5, 65193 Wiesbaden, Tel.: 0611-1813322,-24, Fax: 0611-1813323, www.bdi.de, E-mail: fortbildung @ bdi.de
Seite 1 – Kongress-Information 6 – 006<br />
Programm<br />
Intensivkurs Diabetologie<br />
Wiesbaden<br />
07. - 08. Juli 2006<br />
Kursleitung: Dr. med. Cornelia Jaursch-Hancke, Wiesbaden<br />
PD Dr. med. Kornelia Konz, Wiesbaden, Prof. Dr. med. K. Rett, Wiesbaden<br />
Kursort: Deutsche Klinik für Diagnostik (DKD), Aukammallee 33, 65191 Wiesbaden<br />
<strong>Jetzt</strong> <strong>ONLINE</strong> <strong>anmelden</strong>! www.bdi.de<br />
vorauss. vorauss. 15<br />
CME-Punkte<br />
CME-Punkte<br />
Freitag, 07.07.06 Moderation: Dr. med. C. Jaursch-Hancke, Wiesbaden<br />
14:00 – 14:15 Uhr Begrüßung Dr. med. C. Jaursch–Hancke, Wiesbaden<br />
14:15 – 15:30 Uhr Diabetes mellitus Typ 2- Prof. Dr. med. K. Rett, Wiesbaden<br />
sinnvolle Basisdiagnostik aus diabetologischer Sicht<br />
15:30 – 16:00 Uhr Pause<br />
16:00 – 17:00 Uhr Periphere und autonome Neuropathie- aktuelle Prof. Dr. med. W. Jost, Wiesbaden<br />
therapeutische Optionen<br />
17:00 - 17:45 Uhr Diabetes mellitus Typ 2- sinnvolle Basisdiagnostik Prof. Dr. med. J. Schäfer, Marburg<br />
aus kardiologischer Sicht<br />
17:45 – 19:00 Uhr Depression und Diabetes - mellitus Dr. med. B. Kulzer, Bad Mergentheim<br />
verkannte Ursache für „Noncompliance“<br />
Samstag, 08.07.06 Moderation: Prof. Dr. med. K. Rett, Wiesbaden<br />
09:00 – 10:00 Uhr Orale Therapie des metabolischen Syndroms Prof. Dr. med. K. Rett, Wiesbaden<br />
10:00 – 11:00 Uhr ICT, CT, BOT, SIT- bei welchem Patienten Dr. med. Cornelia Jaursch-Hancke, Wiesbaden<br />
welche Therapie mit welchem Insulin?<br />
11:00 – 11:30 Uhr Pause<br />
11:30 – 12:30 Uhr Humaninsuline/Analoginsuline - pro und contra PD Dr. med. B. Gallwitz, Tübingen<br />
12:30 – 13:30 Uhr Ernährungsregime zur Gewichtsreduktion - Low carb, PD Dr. med. Kornelia Konz, Wiesbaden<br />
low fat, high protein Diäten<br />
13:30 – 14:30 Uhr Mittagspause<br />
Moderation: PD Dr. med. Kornelia Konz, Wiesbaden<br />
14:30 – 15:30 Uhr CSE- Hemmer, Ezetrol, Fibrat, Prof. Dr. med. W. Krone, Köln<br />
Nicotinsäure- wann Mono- , wann Kombinationstherapie?<br />
15:30 – 16:30 Uhr Verlangsamung der Progression der diabetischen Nephropathie- Prof. Dr. med. J. Böhler, Wiesbaden<br />
was ist therapeutisch relevant?<br />
16:30 – 17:00 Uhr Pause<br />
17:00 – 18:00 Uhr Kardio- CT, Stress MRT, Myokardscan, Stressechokardiographie- Okan Ekinci, Wiesbaden<br />
welche Methode wann, bei welchem Patient?<br />
Die Landesakademie für hausärztliche Fortbildung im Hausärzteverband Hessen bestätigt die Anerkennung dieser<br />
Fortbidlungsmaßnahme für Hausärzte im DMP - Diabetes mellitus und HZV.<br />
Alternativ zu den Seminarvorträgen am Samstag, den 08.07.06 findet ein WORKSHOP:<br />
„Für Ärzte und medizinisches Assistenzpersonal“statt!<br />
09.00 - 16.30 Uhr: Diabetes-Technologie-BZ-Messung, kontinuierliches Glukosemonitoring, Spritzen/ Pens, Insulinpumpe, Vorstellung des Hypoglykämie-<br />
Wahrnehmungstrainings, Ernährung bei Diabetes und Übergewicht – Praktische Tipps, Chancen und Grenzen der Diabetestherapie- Fallbeispiele, Praktische Wundversorgung<br />
<strong>beim</strong> diabetischen Fußsyndrom, hochauflösende Ultraschalldiagnostik bei der Früherkennung der Arteriosklerose<br />
Teilnahmegebühr für medizinisches Assistenzpersonal an den Workshops am 08.07.06: Euro 99,00<br />
Teilnahmegebühr: € 210,00 für <strong>BDI</strong>-Mitglieder € 300,00 für Nichtmitglieder<br />
Hotel- und Reiseinformationen: Tourist-Service Wiesbaden, Marktstr. 6, 65183 Wiesbaden,Tel.: 0611-1729777,<br />
Fax: 0611-1729701, tourist-service@<br />
wiesbaden.de, www.wiesbaden.de<br />
Weitere Informationen / schriftliche Anmeldung: Berufsverband Deutscher Internisten e.V., Kongresse und Fortbildung,<br />
Schöne Aussicht 5, 65193 Wiesbaden, Tel.: 0611-1813322,-24, Fax: 0611-1813323, www.bdi.de, E-mail: fortbildung @ bdi.de
6 – 006<br />
Kongress-Information – Seite<br />
55. Internationaler interdisziplinärer Seminarkongress<br />
Pörtschach am Wörthersee<br />
27. August - 01. September 2006<br />
Kongressleiter: Prof. Dr. med. B. May, Bochum<br />
Kongressort: Congress-Center Wörthersee, Hauptstr. 203, 9210 Pörtschach am Wörthersee<br />
Schwerpunktthema: Rheumatologie,<br />
Infektionskrankheiten und klinische Pharmakologie<br />
Kurse CME Datum Uhrzeit Preis €<br />
Mitgl./Nichtmitgl.<br />
Ernährungsmedizin in der<br />
Hausarztpraxis<br />
Echokardiographie-<br />
Grundkurs (gem. KBV-Richtlinen)<br />
Bronchoskopiekurs<br />
Doppler-/Duplexsonographie<br />
Wokshohop I periphere Arterien<br />
(Theorie und praktische Übungen)<br />
Doppler-/Duplexsonographie<br />
Wokshohop II periphere Venen<br />
(Theorie und praktische Übungen)<br />
Doppler-/Duplexsonographie<br />
Wokshohop III Hirnversorgende<br />
Blutgefäße (Theorie und praktische Übungen)<br />
Internistische<br />
Notfälle<br />
Sonographie-<br />
Refesherkurs<br />
Diabetologie-<br />
Workshop<br />
Klinischer Lungenfunktionskurs<br />
vorauss. 8 28.08.06<br />
29.08.06<br />
vorauss. 13<br />
vorauss. 41 28.08. - 01.09.06<br />
vorauss. 13<br />
vorauss. 20 28.08. - 01.09.06<br />
vorauss. 5<br />
vorauss. 8<br />
vorauss. 5<br />
vorauss. 5<br />
vorauss. 5<br />
vorauss. 13<br />
vorauss. 13<br />
vorauss. 13<br />
10.00 - 13.00<br />
16.00 - 19.00<br />
28.08.06 15.00 - 19.00 52,50 / 75,00<br />
Kongresskarte 112,00 / 160,00<br />
Med. Assistenzpersonal 80,00 / 80,00<br />
Tageskarte 45,50 / 65,00<br />
<strong>Jetzt</strong> <strong>ONLINE</strong> <strong>anmelden</strong>! www.bdi.de<br />
273,00 / 390,00<br />
29.08.06 15.00 - 19.00 52,50 / 75,00<br />
30.08.06 15.00 - 19.00 52,50 / 75,00<br />
31.08. - 01.09.06<br />
16.00 - 18.00<br />
28. - 29.08.06 10.00 - 13.00<br />
16.00 - 19.00<br />
30.08. u. 01.09.06<br />
31.08.06<br />
16.00 - 19.00<br />
10.00 - 13.00<br />
10.00 - 13.00 196,00 / 280,00<br />
10.00 - 13.00<br />
09.00 - 13.00<br />
52,50 / 75,00<br />
112,00 / 160,00<br />
112,00 / 160,00<br />
30.08. - 01.09.06 16.00 - 19.00 112,00 / 160,00<br />
30<br />
CME-Punkte<br />
CME-Punkte<br />
Kursleitung<br />
kostenlos / kostenlos Dr. med.<br />
H. Walle, Kirkel<br />
Drs. med.<br />
A. Fischbach, Ch. Hoppe,<br />
Wiesbaden<br />
Dr. med.<br />
M. Wagner, Nürnberg<br />
Dr. med. J. Dugonitsch, Nürnberg<br />
Prof. Dr. med.<br />
J. Dörrler, Erding<br />
Dr. med. E. Hsu, Mannheim<br />
Prof. Dr. med.<br />
J. Dörrler, Erding<br />
Dr. med. E. Hsu, Mannheim<br />
Prof. Dr. med.<br />
J. Dörrler, Erding<br />
Dr. med. E. Hsu, Mannheim<br />
Dr. med.<br />
Petra Heizmann, Berlin<br />
PD Dr. med.<br />
W.-D. Strohm, Heilbronn<br />
PD Dr. med.<br />
Kornelia Konz, Wiesbaden<br />
Dr. med.<br />
J. Dugonitsch, Nürnberg<br />
Dr. med. M. Wagner, Nürnberg<br />
Ärzte im Ruhestand, arbeitslose Mediziner sowie Ärzte im Erziehungsurlaub erhalten bis auf Widerruf die Gebührensätze für Mitglieder.<br />
Es gelten die Teilnahmebedingen des <strong>BDI</strong> e.V.<br />
Hotel- und Reiseinformationen: Reservierungszentrale, 9210 Pörtschach am Wörthersee (ÖSTERREICH),<br />
Tel.: 0043-4272-2354, Fax: 0043-4272-3770, info@poertschach.at<br />
Weitere Informationen / schriftliche Anmeldung: Berufsverband Deutscher Internisten e.V., Kongresse und Fortbildung,<br />
Schöne Aussicht 5, 65193 Wiesbaden, Tel.: 0611-1813322,-24, Fax: 0611-1813323, www.bdi.de, E-mail: fortbildung @ bdi.de
Seite – Kongress-Information 6 – 006<br />
Programm<br />
Intensivkurs Gastroenterologie/Hepatologie<br />
Kursleitung: Prof. Dr. med. A. Tromm, Hattingen<br />
Grundlagen und aktuelle Entwicklungen<br />
Hattingen<br />
22. - 24. September 2006<br />
Kursort: Chip GmbH (ZEK), Werksstr. 15, 45527 Hattingen<br />
Freitag, 22.09.2006<br />
14.00 – 14.15 Uhr Begrüßung Prof. Dr. med. A. Tromm, Hattingen<br />
Grußwort der Bürgermeisterin Frau Dr. D. Goch, Hattingen<br />
Hepatologie<br />
14.15 – 14.45 Uhr Erhöhte Leberwerte – Was tun? PD Dr. med. T. Griga, Dortmund<br />
14.45 – 15.15 Uhr Hepatitis B Prof. Dr. med. G. Gerken, Essen<br />
15.15 – 15.45 Uhr Hepatitis C Prof. Dr. med. G. Gerken, Essen<br />
16.15 – 16.45 Uhr Komplikationen der Leberzirrhose Prof. Dr. med. G. Gerken, Essen<br />
16.45 – 17.15 Uhr Enterale Ernährung Dr. med. U. Kampa, Hattingen<br />
Proktologie<br />
17.15 – 17.45 Uhr Hämorrhoiden, Fissur Dr. med. Ute Schwegler, Bochum<br />
17.45 – 18.15 Uhr Inkontinenz Dr. med. Irmgard Greving, Dülmen<br />
<strong>Jetzt</strong> <strong>ONLINE</strong> <strong>anmelden</strong>! www.bdi.de<br />
vorauss. vorauss. 16<br />
CME-Punkte<br />
CME-Punkte<br />
Samstag, 23.09.2006 Aus der Praxis<br />
09.00 – 09.30 Uhr Moderne Analgosedierung Prof. Dr. med. D. Ameis, Essen<br />
bei der Endoskopie<br />
09.30 – 10.00 Uhr Therapie der oberen gastro- Prof. Dr. med. D. Ameis, Essen<br />
intestinalen Blutung<br />
10.00 – 10.30 Uhr Endoskopische Therapie großer Polypen Prof. Dr. med. D. Ameis, Essen<br />
Magen<br />
11.00 – 11.30 Uhr Reizmagen PD Dr. med. A. Morgner-Miehlke, Dresden<br />
11.30 – 12.00 Uhr Magenlymphom PD Dr. med. A. Morgner-Miehlke, Dresden<br />
12.00 – 12.30 Uhr H.p.-Eradikation: Wen, wann, wie? Dr. med. M. Freistühler, Herne<br />
Magen/Ösophagus<br />
13.30 – 14.00 Uhr Magenkarzinom PD Dr. med. M. Menges, Schwäbisch-Hall<br />
14.00 – 14.30 Uhr Ösophaguskarzinom PD Dr. med. M. Menges, Schwäbisch-Hall<br />
14.30 – 15.00 Uhr Refluxkrankheit und PD Dr. med. T. Pohle, Münster<br />
Barrett-Ösophagus<br />
15.00 – 15.30 Uhr Chirurgische Antirefluxverfahren Prof. Dr. med. M. Kemen, Herne<br />
Pankreas, Galle<br />
16.00 – 16.30 Uhr akute Pankreatitis Prof. Dr. med. J. Mössner, Leipzig<br />
16.30 – 17.00 Uhr chronische Pankreatitis Prof. Dr. med. J. Mössner, Leipzig<br />
17.00 – 17.30 Uhr Pankreaskarzinom Prof. Dr. med. J. Mössner, Leipzig<br />
17.30 – 18.00 Uhr Die akute Galle Prof. Dr. med. A. Tromm, Hattingen<br />
Sonntag, 24.09.2006 Darm<br />
09.15 – 09.45 Uhr Chronisch entzündliche Darmerkrankungen Prof. Dr. med. A. Tromm, Hattingen<br />
09.45 – 10.15 Uhr Mikroskopische Colitis Prof. Dr. med. A. Tromm, Hattingen<br />
10.15 – 10.45 Uhr Divertikulose-Divertikulitis Prof. Dr. med. A. Tromm, Hattingen<br />
11.15 – 11.45 Uhr Obstipation Prof. Dr. med. Th. Frieling, Krefeld<br />
11.45 – 12.15 Uhr Diarrhoe Prof. Dr. med. Th. Frieling, Krefeld<br />
12.15 – 13.00 Uhr Reizdarm-Syndrom Prof. Dr. med. Th. Frieling, Krefeld<br />
13.00 – 13.30 Uhr Schlusswort Prof. Dr. med. A. Tromm, Hattingen<br />
(Änderungen vorbehalten!)<br />
Teilnahmegebühr: € 224,00 für <strong>BDI</strong>-Mitglieder € 320,00 für Nichtmitglieder<br />
Hotel- und Reiseinformationen: Verkehrsverein Hattingen e. V., Langenberger Str. 2, 45525 Hattingen<br />
Tel.: 02324-951395, Fax: 02324-951394, info@<br />
verkehrsverein-hattingen.de<br />
Weitere Informationen / schriftliche Anmeldung: Berufsverband Deutscher Internisten e.V., Kongresse und Fortbildung,<br />
Schöne Aussicht 5, 65193 Wiesbaden, Tel.: 0611-1813322,-24, Fax: 0611-1813323, www.bdi.de, E-mail: fortbildung @ bdi.de
Programm<br />
6 – 006<br />
Intensivkurs Nephrologie<br />
Weimar<br />
13. - 14. Oktober 2006<br />
Kursleitung: Prof. Dr. med. R. Fünfstück, Weimar; Prof. Dr. med. G. Wolf, Jena<br />
Kursort: Dorint Sofitel Hotel Weimar, Beethovenplatz 2, 99423 Weimar<br />
Freitag, 13.10.2006<br />
<strong>Jetzt</strong> <strong>ONLINE</strong> <strong>anmelden</strong>! www.bdi.de<br />
Kongress-Information – Seite<br />
18<br />
CME-Punkte<br />
CME-Punkte<br />
09.00 - 09.15 Uhr Begrüßung Prof. Dr. med. R. Fünfstück, Weimar<br />
09.15 - 10.00 Uhr Diagnostik bei Erkrankungen der Nieren und ableitenden Prof. Dr. med. H. Boesken, Trier<br />
Harnwege: (Teil 1) Urinproteindiagnostik<br />
10.00 - 10.45 Uhr Diagnostik bei Erkrankungen der Nieren und ableitenden Harnwege: (Teil 2) Prof. Dr. med. R. Fünfstück, Weimar<br />
Hämaturiediagnostik / Prinzipien der mikrobiologischen Diagnostik<br />
10.45 - 12.00 Uhr Nierenbiopsiekonferenz Prof. Dr. med. K. Amann, Erlangen<br />
12.00 - 13.00 Uhr Pause<br />
13.00 - 14.30 Uhr Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes Prof. Dr. med. P. Gross, Dresden<br />
14.30 - 15.00 Uhr Pause<br />
15.00 - 16.00 Uhr Akutes Nierenversagen Prof. Dr. med. H. H. Neumayer, Berlin<br />
16.00 - 17.30 Uhr Chronische Niereninsuffizienz Progressionshemmung, Prof. Dr. med. F. Strutz, Göttingen<br />
grundsätzliche Therapieprinzipien<br />
17.30 - 18.30 Uhr Hypertonie 2006 Prof. Dr. med. W. Zidek, Berlin<br />
ab 19.00 Uhr Freundliches Begegnen PD Dr. Meier, Rudolstadt<br />
Vortrag: Die Erkrankung Friedrich Schillers<br />
Samstag, 14.10.2006<br />
08.30 - 09.30 Uhr Diabetes und Niere Prof. Dr. med. G. Wolf, Jena<br />
09.30 - 10.30 Uhr Niere und Lipidstoffwechselstörung Prof. Dr. med. C. Wanner, Würzburg<br />
10.30 - 11.00 Uhr Pause<br />
11.00 - 12.00 Uhr Möglichkeiten und Grenzen; der Nierenersatztherapie (Teil 1) Prof. Dr. med. P. Heering, Solingen<br />
Hämodialyse<br />
12.00 - 13.00 Uhr Möglichkeiten und Grenzen der Nierenersatztherapie (Teil 2) Prof. Dr. med. H. B. Steinhauer, Cottbus<br />
Peritonealdialyse<br />
13.00 - 14.00 Uhr Pause<br />
14.00 - 15.00 Uhr Nierentransplantation - Betreuung Dr. med. Undine Ott, Jena<br />
des transplantierten Patienten<br />
15.00 - 16.00 Uhr Biotechnologische Entwicklungen eines Prof. Dr. med. H. Geiger, Frankfurt/M.<br />
Nierenersatzes auf Basis humaner Tubuluszellen<br />
- Änderungen vorbehalten -<br />
Teilnahmegebühr: € 224,00 für <strong>BDI</strong>-Mitglieder € 320,00 für Nichtmitglieder<br />
Hotel- / Reiseinformationen: Tourist-Information: Markt 10, 99425 Weimar, Tel.: 03643-7450, Fax: 03643-745420, www.weimar.de<br />
ACHTUNG! Aufgrund der Festivitäten im Oktober in Weimar, bitte rechtzeitig Zimmer reservieren!<br />
Weitere Informationen / schriftliche Anmeldung: Berufsverband Deutscher Internisten e.V., Kongresse und Fortbildung,<br />
Schöne Aussicht 5, 65193 Wiesbaden, Tel.: 0611-1813322,-24, Fax: 0611-1813323, www.bdi.de, E-mail: fortbildung @ bdi.de<br />
(Foto:<br />
Maik Schuck)
Seite – Kongress-Information 6 – 006<br />
TEILNAHMEBEDINGUNGEN<br />
DES BERUFSVERBANDES DEUTSCHER<br />
INTERNISTEN E.V. (<strong>BDI</strong>)<br />
1. Allgemeines<br />
Diese Bedingungen gelten für die Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen des <strong>BDI</strong>. Mit der Anmeldung erkennt der Teilnehmer<br />
die Bedingungen an.<br />
2. Angebot und Vertragsschluss<br />
Die Teilnehmerzahl der Kurse ist begrenzt. Die Kursangebote sind grundsätzlich freibleibend, d.h. sie sind als verbindliche Angebote im Rahmen der verfügbaren<br />
Kursplätze zu verstehen. Anmeldungen zu <strong>BDI</strong>-Fortbildungsveranstaltungen haben schriftlich zu erfolgen und sind verbindlich.<br />
Die Kursplätze werden in der Reihenfolge des Eingangs der schriftlichen Anmeldungen vergeben. Bei Überbuchung erfolgt eine Benachrichtigung.<br />
3. Zahlungsbedingungen<br />
Die Zahlung der Kurs- bzw. Kongressgebühren wird mit Rechnungsstellung fällig.<br />
4. Rücktritt<br />
4.1. Rücktritte von bereits gebuchten Kursen/Kongressen müssen per Einschreiben erfolgen, bitte geben Sie Ihre Bankverbindung an.<br />
4.2. Bei Zugang der Rücktrittsmeldung mindestens 28 Tage vor Veranstaltungsbeginn wird eine Bearbeitungsgebühr von € 25,-- erhoben.<br />
4.3. Bei Zugang der Rücktrittsmeldung ab dem 27. Tag vor Veranstaltungsbeginn ist eine Bearbeitungsgebühr von € 75,-- zu zahlen.<br />
4.4. Bei Zugang der Rücktrittsmeldung ab dem 3. Tag vor Veranstaltungsbeginn ist die gesamte Kurs- bzw. Kongressgebühr zu zahlen.<br />
5. Änderungen und Absage eines Kurses durch den Veranstalter<br />
5.1. Die Veranstaltungen finden nur bei Erreichung einer Mindestteilnehmerzahl statt. Der <strong>BDI</strong> behält sich vor, Referenten auszutauschen, Veranstaltungen<br />
räumlich oder zeitlich zu verlegen oder abzusagen und Änderungen im Programm vorzunehmen. Wird eine Veranstaltung abgesagt, werden bereits gezahlte<br />
Gebühren in voller Höhe erstattet. Schadensersatzansprüche sind ausgeschlossen.<br />
5.2. Sollten innerhalb der Fortbildungen „Qualitätssicherung“, Workshops oder in Paket-Angeboten vertretbare Änderungen der Veranstaltung erforderlich sein,<br />
so besteht kein Anspruch auf anteilige Kostenrückerstattung.<br />
6. Kongresse<br />
6.1. Kongresskarten werden nur zu Kongressen herausgegeben und berechtigen zum Besuch der Seminarvorträge.<br />
6.2. Ärzte im Ruhestand, arbeitslose Mediziner sowie Ärzte im Erziehungsurlaub erhalten bis auf Widerruf gegen Nachweis die Gebührensätze für Mitglieder.<br />
6.3. Nur Kongressteilnehmer können an den Sonderkursen teilnehmen, d.h. der Erwerb einer Kongresskarte ist obligatorisch. Die Kongresskarten sind im<br />
Kongressbüro des <strong>BDI</strong> vor Ort abzuholen. Diese werden nur abgegeben, wenn die Kongressgebühren vorher bezahlt worden sind. Die Kongresskarten sind nicht<br />
übertragbar.<br />
Der Veranstalter<br />
Gesetzliche Fortbildungspflicht ab 1. Juli 2004<br />
Der Berufsverband Deutscher Internisten e. V. möchte Sie darauf hinweisen, dass die gesetzliche Fortbildungspflicht für Vertragsärzte durch Aufnahme des § 95d<br />
in das SGB V geregelt ist. Dies ist zum 01.07.2004 in Kraft getreten. Alle erworbenen „Punkte“ gelten bereits ab dem 01.01.2004.<br />
Auch Klinikärzte sind zur Fortbildung nach § 137 des SGB V verpflichtet. Dies ist Teil der verpflichtenden Qualitätssicherung der Krankenhäuser.<br />
Bitte senden Sie mir weitere Informationen:<br />
Intensivkurs Diabetologie, Wiesbaden (07.07. - 08.07.06)<br />
Echokardiographie-Grundkurs, Pörtschach (28.08. - 01.09.06)<br />
Bronchoskopiekurs, Pörtschach (28.08. - 01.09.06)<br />
Intensivkurs Gastroenterologie/Hepatologie,<br />
Hattingen (22.09. - 24.09.06)<br />
Sonstige Veranstaltungen:<br />
Akad. Titel: Vor- / Zuname:<br />
Anschrift (privat) / Tel.: / Fax:<br />
<strong>BDI</strong>-Veranstaltungen<br />
Ich bin: Mitglied des <strong>BDI</strong> Nichtmitglied Datum: Unterschrift:<br />
E-Mail:<br />
<strong>Jetzt</strong> <strong>ONLINE</strong> <strong>anmelden</strong>! www.bdi.de<br />
Hiermit melde ich mich verbindlich an:<br />
Intensivkurs Kardiologie/Pneumologie, Freiburg/Brsg. (29.09. - 01.10.06)<br />
Intensivkurs Nephrologie, Weimar (13.10. - 14.10.06)<br />
Intensivkurs Stoffwechsel/Endokrinologie, Venedig (27.10. - 30.10.06)<br />
Bronchoskopiekurs, Nürnberg (30.11. - 02.12.06)<br />
EFN-Nr. (Wichtig!)<br />
Einheitliche Fortbildungs-Nr. Ihrer LÄK<br />
Weitere Informationen / schriftliche Anmeldung: Berufsverband Deutscher Internisten e.V., Kongresse und Fortbildung,<br />
Schöne Aussicht 5, 65193 Wiesbaden, Tel.: 0611-1813322,-24, Fax: 0611-1813323, www.bdi.de, E-mail: fortbildung @ bdi.de
6 – 006<br />
AKADEMIE für Fort- und Weiterbildung in der<br />
Inneren Medizin<br />
Akademie-Kurse 006<br />
Datum: 11.09. – 16.09.2006 Ort: Köln<br />
09.10. – 14.10.2006 Hannover<br />
20.11. – 25.11.2006 Wiesbaden<br />
Die Seminare sind sowohl als Crashkurse (am Ende der<br />
Weiterbildung vor der Facharztprüfung) als auch als Re-<br />
fresherkurse konzipiert. Nähere Angaben finden Sie<br />
unter www.akademie-innere-med.de.<br />
Kursgebühr: € 490,--; € 450,-- für <strong>BDI</strong>-/DGIM-Mitglieder<br />
Bei Buchung bis 4 Wochen vor Kursbeginn: € 20,-- Früh-<br />
bucherrabatt auf den kompletten Kurs.<br />
Buchung einzelner Thementage möglich: € 110,--;<br />
€ 100 für <strong>BDI</strong>-/DGIM-Mitglieder<br />
Information: Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Inneren<br />
Medizin GbR<br />
63195 Wiesbaden<br />
Tel.: 0611 / 7 32 28 – 0<br />
E-Mail: info@akademie-innere-med.de<br />
Anmeldung / Organisation: Frau Huber<br />
RF Rochus Fisches GmbH<br />
Tel.: 07221 / 99 660 – 11, Fax: 07221 / 99 660 – 20<br />
E-Mail: huber@rochusfisches.de<br />
„Internistische Wochenenden“ 006<br />
Datum: 09./10.06.2006 Ort: Essen<br />
29./30.09.2006 Hamburg<br />
Die wichtigsten Themen im Gesamtgebiet der Inneren<br />
Medizin werden auf zehn „Internistische Wochenenden“<br />
verteilt, je eines im Frühjahr und Herbst, so dass inner-<br />
halb von 5 Jahren das Wissen auf höchstem aktuellen<br />
Niveau, evidenzbasiert, praxisrelevant und verständlich<br />
angeboten wird. Nähere Angaben finden Sie unter<br />
www.akademie-innere-med.de.<br />
Gebühren: € 190,--; € 170,-- für DGIM-/<strong>BDI</strong>-Mitglieder<br />
Information: Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Inneren<br />
Medizin GbR<br />
63195 Wiesbaden<br />
Tel.: 0611 / 7 32 28 – 0<br />
E-Mail: info@akademie-innere-med.de<br />
Anmeldung / Organisation: Frau Huber<br />
RF Rochus Fisches GmbH<br />
Tel.: 07221 / 99 660 – 11, Fax: 07221 / 99 660 – 20<br />
E-Mail: huber@rochusfisches.de<br />
Cuxhavener Internisten: Internistentreffen<br />
SONSTIGE<br />
Datum: immer am ersten Donnerstag (werktags) des letzten<br />
Quartalsmonats, regelmäßig um 19.00 Uhr<br />
Ort: Hochrestaurant Donners Hotel<br />
Am Seedeich 2<br />
27472 Cuxhaven<br />
Kontakt: Tel.: 04721 / 50 90<br />
Bemerkung: Die Treffen finden statt in Kombination mit einem Quali-<br />
tätszirkel für hausärztliche Internisten.<br />
Internationales Symposium Harnwegsinfektionen<br />
International Symposium Urinary Tract Infection<br />
Kongress-Information – Seite 6<br />
Datum: 22.-24.06.2006<br />
Ort: Hotel Dorint-Sofitel am Goethepark, Weimar<br />
Kongresspräsidenten/Chairmen:Prof. Dr. R. Fünfstück<br />
Klinik für Innere Medizin I<br />
Sophien- und Hufeland-Klinikum gGmbH Weimar<br />
Henry-van-de-Velde-Straße 2<br />
D-99425 Weimar<br />
Tel.: +49 (0) 3643 57 11 00<br />
E-Mail: innere1@klinikum-weimar.de<br />
Prof. Dr. K. G. Naber<br />
Urologische Klinik<br />
Klinikum St. Elisabeth<br />
St.-Elisabeth-Str. 23<br />
D-94315 Straubing<br />
Tel.: +49 (0) 9421 710 17 00<br />
E-Mail: NaberK@klinikum-straubing.de<br />
Themen/Topics:<br />
Diagnostik: Mikrobiologische Aspekte<br />
Bildgebende Verfahren<br />
Asymtotische Bakteriurgie<br />
Therapie: Komplizierte Erkrankungen<br />
Neue Therapieoptionen bei rezidivierenden und rekurrie-<br />
renden Infektionen<br />
Fachgebiete: Ätiologie, Pathogenese der Harnwegsinfektionen, ratio-<br />
nelle Diagnostik- und Therapiestategien<br />
Sprache/Language: deutsch / englisch<br />
Gebühren/Fees: Bei Anmeldung vor dem 25. Mai 2006:<br />
€ 50,-- für Studenten<br />
€ 95,--; € 80,-- für <strong>BDI</strong>-Mitglieder<br />
Bei Anmeldung nach dem 25. Mai 2006:<br />
€ 75,-- für Studenten<br />
€ 125,--; € 100,-- für <strong>BDI</strong>-Mitglieder<br />
Kongressorganisation/<br />
Conference organisation: Conventus Congressmanagement & Marketing GmbH<br />
Frau Franziska Srp<br />
Markt 8<br />
D-07743 Jena<br />
Tel.: 03641 / 35 33 262<br />
Fax: 03641 / 35 33 271<br />
E-Mail: franziska.srp@conventus.de oder uti@conventus.de<br />
Internet: www.conventus.de/uti<br />
Zertifizierung/Certification: Die Zertifizierung wurde bereits bei der LÄK Thüringen<br />
beantragt.<br />
Refresher-Kurs Angiologie 2006<br />
Datum: 01.07.2006, 09.00 Uhr – 16.00 Uhr<br />
Ort: Karl-Olga-Krankenhaus, Stuttgart<br />
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Thomas Störk, Stuttgart<br />
Prof. Dr. Wolfgang Habscheid, Ostfildern-Ruit<br />
Themen: PAVK: Klinik, Diagnostik, Therapie / Duplex – Venen und<br />
Arterien / Prophylaxe zerebraler Ischämien / Periphere<br />
Interventionen / Carotis-PTA/Stenting / MRT Angiogra-<br />
phie / Mikroperfusion/Kapillarmikroskopie<br />
Teilnahmegebühr: € 75,--; € 65,-- für <strong>BDI</strong>-Mitglieder<br />
Auskunft: Frau Riederer, Sekretariat Prof. Störk<br />
Innere Klinik II<br />
Hahnstr. 61, 70190 Stuttgart<br />
Tel.: 0711 / 26 39 – 24 00, Fax: 0711 / 26 39 – 24 78<br />
CME: Der Antrag auf CME-Zertifizierung ist gestellt.<br />
Charité Fortbildungsforum – Deutscher Ärztekongress 2006<br />
In Zusammenarbeit mit der Bundesärztekammer und der Ärztekammer Berlin<br />
Kooperationspartner: Berufsverband Deutscher Internisten e. V., Hartmannbund – Verband<br />
der Ärzte Deutschlands e. V., KV Berlin, Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V.<br />
Datum: 18. – 20. September 2006<br />
Ort: Charité – Universitätsmedizin Berlin<br />
Campus Virchow Klinikum / Lehrgebäude<br />
Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin<br />
Leitung: Prof. Dr. Reinhard Gotzen, Prof. Dr. Martin Paul,
Seite – Kongress-Information 6 – 006<br />
Prof. Dr. Werner A. Scherbaum<br />
Themen: u.a. Innere Medizin, Schwerpunktthemen,<br />
Interdisziplinäre Themen, berufspolitische, ökonomische<br />
und juristische Fragen<br />
Kursprogramm: Praxisorientierte Sonographie Refresherkurse, Langzeit-<br />
EKG, Lungenfunktionskurs, Reanimations-Update, Notfall<br />
in der (Arzt-)Praxis/Notfallmanagement, Diagnostik der<br />
tiefen Extremitätenvenenthrombose<br />
Gebühren: Dauerkarte: 110 €, Tageskarte: 40 €<br />
Ermäßigte Gebühren für<br />
<strong>BDI</strong>-Mitglieder: Dauerkarte: 85 €, Tageskarte: 30 €<br />
Auskunft /Programmanforderung:<br />
MedCongress GmbH<br />
Postfach 70 01 49, 70571 Stuttgart<br />
Telefon: 0711 / 72 07 12 – 0, Fax: 0711 / 72 07 12 – 29<br />
E-Mail: info@deutscher-aerztekongress.de<br />
Internet: www.deutscher-aerztekongress.de<br />
Zertifizierte Fortbildung: Pro Tag 6 Punkte, insgesamt 18 Punkte<br />
Kurs der Doppler-Echokardiographie<br />
nach den Richtlinien der DEGUM und der KBV-Ultraschallvereinbarung<br />
Kurs der transthorakalen Echokardiographie<br />
nach den Richtlinien der KBV und der DEGUM<br />
Datum: 26.-28.10.2006 Grundkurs Doppler-Echokardiographie<br />
02.-04.11.2006 Aufbaukurs Doppler-Echokardiographie<br />
13.-16.12.2006 Aufbaukurs transthorakale Echokardio-<br />
graphie<br />
02.-03.02.2007 Abschlusskurs transthorakale Echokardio-<br />
graphie<br />
Ort: Universität Leipzig<br />
Leitung: Prof. Dr. med. A. Hagendorff, Leipzig<br />
Gebühren: Grundkurs Doppler-Echokardiographie:<br />
€ 275,--; € 220,-- für <strong>BDI</strong>-Mitglieder<br />
Aufbaukurs Doppler-Echokardiographie:<br />
€ 325,--; € 260,-- für <strong>BDI</strong>-Mitglieder<br />
Aufbaukurs transthorakale Echokardiographie:<br />
€ 390,--; € 312,-- für <strong>BDI</strong>-Mitglieder<br />
Abschlusskurs transthorakale Echokardiographie:<br />
€ 230,--; € 207,-- für <strong>BDI</strong>-Mitglieder<br />
Information/Anmeldung: MIFO Medizinische Information und Organisation<br />
Ingo Bohn<br />
Am Hang 15<br />
69488 Birkenau<br />
Fax: 06209 / 71 36 32<br />
Internet: www.kardiowerkstatt.de<br />
Zertifizierung: Die Veranstaltungen werden zur Akkreditierung bei der<br />
Sächsischen Landesärztekammer eingereicht.<br />
40. Tagung Hessischer Internisten<br />
Datum: 03.-05.11.2006<br />
Ort: Kongress-Hotel „Esperanto“, Fulda<br />
Themen: Vom Symptom zur Diagnose / Neue bildgebende<br />
Verfahren / Erkrankungen im Alter / Hormonsubstitution /<br />
Aktuelles aus Gastroenterologie und Kardiologie<br />
Tagungs-Sekretär: Prof. Dr. med. Winfried Fassbinder,<br />
Direktor der Medizinischen Klinik III des Klinikums Fulda<br />
Information: Sekretariat Frau Eva Mihm, Tel.: 0661 / 84 54 51<br />
Repetitorium „Innere Medizin“<br />
Intensivkurs zur Vorbereitung auf die Facharztprüfung<br />
Datum: 13. – 18.11.2006<br />
Ort: Fortbildungszentrum der Landesärztekammer Hessen<br />
Carl-Oelemann-Weg 5-7, 61231 Bad Nauheim<br />
Veranstalter: Akademie für ärztliche Fortbildung und Weiterbildung der<br />
Landesärztekammer Hessen in Zusammenarbeit mit dem<br />
Berufsverband Deutscher Internisten (<strong>BDI</strong>) e.V.<br />
Leitung: Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult. H. G. Lasch, Gießen<br />
Themen: Gastroenterologie<br />
Rheumatologie<br />
Internistische Intensivmedizin<br />
Angiologie<br />
Hämatologie / Internistische Onkologie<br />
Pneumologie<br />
Nephrologie<br />
Endokrinologie<br />
Kardiologie<br />
Fallseminar<br />
Kosten: € 495,--; für Akademiemitglieder und<br />
Mitglieder des <strong>BDI</strong> e.V. € 445,--<br />
Teilnehmerzahl: 80<br />
Auskunft und Anmeldung: schriftlich an Frau A. Zinkl, Akademie<br />
Fax: 06032 / 782 – 229<br />
E-Mail: adelheid.zinkl@laekh.de<br />
CME: von der LÄKH mit 60 Punkten zertifiziert<br />
Prüfer aus dem Weiterbildungsgremium der Landesärztekammer werden einbezogen. Der<br />
Kurs erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Als Grundlage dient das Handbuch der<br />
Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin mit dem Berufsverband Deutscher Internisten<br />
„Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin – Leitlinien“.<br />
45. Bayerischer Internistenkongress<br />
Datum: 17. – 19.11.2006<br />
Ort: Ludwig-Maximilians-Universität<br />
Universitätshauptgebäude<br />
Leitung: Prof. Dr. med. Johannes Mann<br />
Themen: Fr., 17.11.2006, 15.15-18.30 Uhr<br />
Neues aus Kardiologie und Angiologie<br />
(Vorsitz: Prof. Dr. med. Daniel)<br />
Sa., 18.11.2006, 09.00-12.30 Uhr<br />
Neues aus Gastroenterologie, Pneumologie und Onkologie<br />
(Vorsitz: Prof. Dr. med. E. Hahn)<br />
Sa., 18.11.2006, 14.30-18.00 Uhr<br />
Neues aus Nephrologie, Hypertonie und Rheumatologie<br />
(Vorsitz: Prof. Dr. med. Eckhardt, Prof. Dr. med. Mann)<br />
So., 19.11.2006, 09.00-12.30 Uhr<br />
Internistische Notfälle in der Praxis<br />
(Vorsitz: Prof. Dr. med. Palitsch, Prof. Dr. med. Mann)<br />
Auskunft/Anmeldung: MCN Medizinische Congressorganisation Nürnberg AG<br />
Zerzabelshofstr. 29, 90478 Nürnberg<br />
Tel.: 0911 / 3 93 16 13, Fax: 0911 / 820 94 30<br />
E-Mail: bik@mcnag.info<br />
Internet: www.mcn-nuernberg.de und<br />
www.bayerischerinternistenkongress.de<br />
DGIM Deutsche Gesellschaft für Innere<br />
Medizin e.V.<br />
Terminübersicht: Intensivkurse Innere Medizin<br />
– Vorbereitung auf die Facharztprüfung und Refreshing 006<br />
Datum: 03.07.-08.07.2006<br />
Ort: Innere Medizin I, Med. Universitätsklinik<br />
Heidelberg<br />
Im Neuenheimer Feld 410, 69120 Heidelberg<br />
Tel.: 06221/56-860-1 /-2, Fax: 06221/56-5226<br />
E-Mail: baerbel_ungemach@med.uni-heidelberg.de<br />
Veranstaltungsort: Palais Prinz Carl<br />
Kornmarkt 1, 69117 Heidelberg<br />
Leitung: Prof. Dr. P. Nawroth<br />
Organisation: Prof. Dr. Dr. Chr. Kasperk, Frau B. Ungemach<br />
Gebühr: € 500,--; € 450,-- für <strong>BDI</strong>- und DGIM-Mitglieder
6 – 006<br />
Datum: 04.09.-08.09.2006<br />
Ort: Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt<br />
Medizinische Klinik III<br />
Friedrichstr. 41, 01067 Dresden<br />
Tel.: 0351/480-1130, Fax: 0351/480-1119<br />
Leitung: Prof. Dr. H. Porst<br />
Organisation: Prof. Dr. H. Nüßlein<br />
Datum: 18.09.-27.09.2006<br />
Ort: Akademie f. med. Fort- u. Weiterbildung<br />
Ärztekammer Schleswig-Holstein<br />
Bismarckallee 8-12, 23795 Bad Segeberg<br />
Sekretariat: Frau M. Fellmer<br />
E-Mail: akademie@aeksh.org<br />
Tel.: 04551/803-195, Fax: 04551/803-194<br />
Leitung: Prof. Dr. G. Hintze, Prof. Dr. U.R. Fölsch,<br />
Prof. Dr. J. Steinhoff<br />
Organisation: Prof. Dr. J. Steinhoff, Univ.-Kl. Schlesw.-Holst.,<br />
Campus Lübeck, Medizinische Univ. Kl. I,<br />
Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck<br />
Datum: 18.09.-22.09.2006<br />
Ort: Helios Klinikum Erfurt GmbH, Zentrum für<br />
Innere Medizin, 2. Medizinische Klinik<br />
Nordhäuser Str. 74, 99089 Erfurt<br />
Vereinigung der Bayerischen Internisten e.V.<br />
Termine der Interdisziplinären Fortbildungsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit<br />
Bayerische Landesärztekammer / Bayerische Akademie für Ärztliche Fortbildung<br />
Ort: Bayerische Landesärztekammer, Mühlbaurstr. 16, 81677 München<br />
Beginn: jeweils Donnerstag, 19.30 Uhr<br />
Kongress-Information – Seite<br />
22.06.2006 Kardiologie aktuell 2006/1 – Focus: Dil. Kardiomyopathie, Änderung Sekundärprävention KHK(?), symptomlose<br />
Herzrhythmusstörungen – Referenten: Schultheiss, Klein, Theisen<br />
20.07.2006 Kardiologie aktuell 2006/2 – Focus: Neue Aspekte bei Langzeitbehandlung nach HI und Schlaganfall, Insulinresistenz<br />
und Atherosklerose, neue kardiovaskuläre Substanzen – Referenten: Delius, Standl, Boekstegers<br />
Anerkennung: 3 CMEPunkte / Bayerische Landesärztekammer<br />
Leitung, Auskunft und Anmeldung: Dr. Wolf von Römer, 1. Vorsitzender der Vereinigung der Bayerischen Internisten e.V.<br />
Schleißheimer Str. 440, 80935 München, Tel.: 089 / 8 54 52 55, Fax: 089 / 3 13 88 68, EMail: wr@drvonroemer.de<br />
Kostenpflichtige Intensiv-Veranstaltungen – 90 € für VBI- und <strong>BDI</strong>-Mitglieder, 140 € für Nicht-Mitglieder<br />
Ort: Bayerische Landesärztekammer, Mühlbaurstr. 16, 81677 München<br />
Zeit: Samstag, 09.00 bis 17.00 Uhr<br />
Tel.: 0361/781-2470, Fax: 0361/781-2472<br />
E-Mail: uschmidt@erfurt.helios-kliniken.de<br />
Leitung: Prof. Dr. U. Schmidt, PD Dr. G. Laier-Groeneveld,<br />
Frau Prof. Dr. I. Aßmann<br />
Organisation: Prof. Dr. U. Schmidt<br />
Datum: 25.09.-29.09.2006 – Teil II<br />
Ort: Klinik u. Poliklinik für Innere Medizin I<br />
Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg<br />
Ernst-Grube-Str. 40, 06120 Halle<br />
Tel.: 0345/557-2661, Fax: 0345/557-2253<br />
Leitung: Prof. Dr. W. Fleig, Prof. Dr. B. Osten, Prof. Dr. K. Werdan,<br />
Prof. Dr. H. J. Schmoll<br />
Organisation: Prof. Dr. W. Fleig, Dr. Ch. Schäfer<br />
Datum: 25.09.-29.09.2006<br />
Ort: Klinikum rechts der Isar<br />
II. Medizinische Klinik der TUM<br />
Ismaninger Str. 22, 81675 München<br />
Tel.: 089/4140-4785, Fax: 089/4140-4958<br />
E-Mail: Mandy.Naake@lrz.tum.de<br />
Leitung: Prof. Dr. R. M. Schmid, Prof. Dr. Ch. Peschel,<br />
Prof. Dr. A. Schömig, Prof. Dr. D. Schlöndorff,<br />
Prof. Dr. M. Reincke<br />
Organisation: PD Dr. Weidenbach, Dr. K. Stock, Sekr. Fr. M. Naake<br />
22.07.2006 Geriatrie intensiv 2006 – Focus: Grundlagen / Häufige Stoffwechselstörungen im Alter / Demenzerkrankungen<br />
/ Häufige pulmonale und kardiovaskuläre Erkrankungen – Referenten: C. Sieber, A. Schramm,<br />
J. Trögner, P.M. SchummDraeger, J. Bauer, K.G. Gaßmann, A. Kwetkat, A. Kurz, A. CeballosBaumann,<br />
H.J. Heppner, K. Timmer, K. Theisen<br />
Anerkennung: 9 CMEPunkte / Bayerische Landesärztekammer – Teilnahme nur nach Voranmeldung<br />
Auskunft/Anmeldung: MCN Medizinische CongressOrganisation Nürnberg AG, Zerzabelshofstr. 29, 90478 Nürnberg,<br />
Tel.: 0911/3931610, Fax: 0911/3931655, EMail: bik@mcnag.info, Internet: www.mcnnuernberg.de<br />
Einzelheiten sowie weitere Veranstaltungen finden Sie per Link auf unserer Homepage www.bdi.de, >>Fortbildung,<br />
>> „Bayerische Internisten“ bzw. direkt unter www.bayerinternisten.de/fortbildung.htm.
Seite – Kongress-Information 6 – 006<br />
MEDcongress BadenBaden vom 2. bis 8. Juli 2006<br />
33. Seminarkongress für medizinische Fort- und Weiterbildung Kongresshaus Baden-Baden, Augustaplatz 10<br />
Tel.: 07221/3040, Fax: 07221/304304, www.kongresshaus.de<br />
Themen – Kurse:<br />
Fachkundenachweis Rettungsdienst / Notfallmedizin • Pädiatrische<br />
Notfälle Refresherkurs für Notärzte • Kardiozirkulatorische<br />
Notfallsituationen • Notfallsituationen in der zahnärztlichen<br />
Praxis • Keine Angst vor invasiven Notfalltechniken • Reanimation<br />
Update • Sonographie Grundkurs • Sonographie Aufbaukurs<br />
• Tipps & Tricks für Ultraschallanwender Sonographischer Notfall<br />
• KopfHalsSonographie • ThoraxSonographie • Sonographie<br />
Refresherkurs • DopplerEchokardiographie • Farbdoppler Refresherkurs<br />
• EKG Grundkurs • Gastroskopie • KoloIleoskopie •<br />
Lungenfunktionsmessung • Beinvenenthrombosen – ambulant<br />
behandelt • Practical Skills – kleine Chirurgie • Neurologie aktuell<br />
• Medizinisches Ozon<br />
Themen – Seminare:<br />
Quickinform: Onkologie, Diabetes, Antikoagulation, Angewandtes<br />
Qualitätsmanagement • Diagnose u. Therapie des<br />
kardiovask. Risikopatienten • Praxis der Gerinnungshemmung<br />
• Herzrhythmusstörungen • Schilddrüse • Abklärung endokriner<br />
Störungen in Klinik und Praxis • Aktuelle Falldiskussion bei Elektrolyt,<br />
Hochdruck und Nierenproblemen • Schmerztherapie<br />
und Symptomkontrolle • Rheumatologie • Notfallmedikamente<br />
• Sinn und Unsinn von Schnelltests in der ärztlichen Praxis •<br />
Neue Antibiotika • Infektionskrankheiten • Pharmakogenetik in<br />
der niedergelassenen Praxis • Pädiatrie Direkt • Praxisschwerpunkt<br />
Männerarzt • Depression – frühe Diagnose und wirksame<br />
Therapie • Wein und Gesundheit • Der schwierige Patient •<br />
PsychoSexuelle Störungen • Aktuelles Arztrecht• Praxisbetriebswirtschaftliche<br />
Tipps • Praxisabgabe und Praxisübernahme • Arzt<br />
und Niederlassung • Weiterbildung – was wirklich weiterbringt<br />
• GOÄ Spielregeln und Tipps zur Privatliquidation • Gesundheitsökonomie<br />
für Mediziner • Generation 50 plus • Reif für die<br />
eigene Praxis? • Brennpunkt Gesundheitspolitik • Belegärztliche<br />
Tätigkeit • Einfach klicken – mehrfach punkten<br />
Die Seminare/Kurse sind als ärztliche Fortbildungsveranstaltung zum Erwerb von Fortbildungspunkten<br />
bei der Ärztekammer beantragt.<br />
Veranstalter/Information:<br />
MEDICA Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Medizinischen<br />
Diagnostik e. V<br />
Postfach 70 01 49, 70571 Stuttgart<br />
Tel.: 0711/7207120, Fax: 0711/72071229<br />
www.medicacongress.de<br />
Ansprechpartner: Birgit Nebelung<br />
EMail: bn@medcongress.de<br />
Gebühren:<br />
Kongresskarte: € 100,<br />
Tageskarte: € 35,<br />
Bei Bezahlung bis zum 30.04.2006 erhalten Sie 10% Rabatt auf<br />
alle Gebühren! Die Kongressgebühr entfällt bei Teilnahme an den<br />
gebührenpflichtigen Kursen.<br />
<strong>BDI</strong>-Mitglieder erhalten ermäßigte Kursgebühren.<br />
Satelliten-Symposien:<br />
Neues aus der Gastroenterologie und Hepatologie 05.07.2006<br />
Arzt-Patienten-Seminare<br />
Deutsche Herzstiftung 05.07.2006<br />
Sichtweisen zur Sarkoidose 08.07.2006<br />
Tag der Arzthelferinnen 08.07.2006<br />
Diabetes mellitus (DMP, Beratung – welche<br />
Aufgaben kann die Arzthelferin übernehmen)<br />
Reanimationstraining in der Praxis<br />
Arbeits und Datenschutz<br />
Der diabetische Fuß<br />
GOÄAbrechnung<br />
MTAR-Forum 08.07.2006<br />
Radiologische Diagnostik
Bürokratieabbau<br />
Formulare, Formulare ...<br />
Der <strong>BDI</strong> stemmt sich gegen<br />
Formularwust und fordert<br />
die „papierlose Praxis“.<br />
Das im negativen Sinne wohl<br />
berühmteste Beispiel für ein<br />
unsinniges Formularwesen,<br />
das die Gesundheitsberufe<br />
extrem belastet, ist das Formular<br />
zum Anfordern eines<br />
Formulars: Formular Nr. 60<br />
„Einleitung von Leistungen<br />
zur Rehabilitation oder alternativer<br />
Angebote“ zur Erlangung<br />
des Formulars Nr. 61<br />
„Einleitung von Leistungen<br />
zur Rehabilitation“.<br />
Aber das ist nur die sichtbare<br />
Spitze des Formularberges,<br />
Mein Vorschlag zum Bürokratieabbau<br />
(bitte per Fax an: 06 11 1 81 33 50):<br />
Datum<br />
Unterschrift<br />
�<br />
Wer macht was im Gesundheitswesen?<br />
0 <strong>BDI</strong> aktuell 6 – 006<br />
der Ärzte und Praxismitarbeiter<br />
stark belastet, denn<br />
zu befürchten ist, dass das<br />
Arzneimittelsparpaket der<br />
Bundesregierung die Ärzteschaft<br />
mit zusätzlicher Bürokratie<br />
erneut stark belasten<br />
wird.<br />
Nun scheint aber tatsächlich<br />
Bewegung in die verkrustete<br />
Bürokratie zu kommen: Von<br />
Mitte April bis Ende Mai<br />
sollen in vier Sitzungen von<br />
einer Arbeitsgruppe, die<br />
<strong>beim</strong> Bundesgesundheitsministerium<br />
unter dem Vorsitz<br />
der Parlamentarischen<br />
Staatssekretärin Marion<br />
Jahrbuch 2006/2007 erschienen<br />
Wer wissen will, wer im<br />
deutschen Gesundheitswesen<br />
in leitender Position tätig<br />
ist, wird schnell fündig im<br />
„Leonhart TaschenJahrbuch<br />
Gesundheitswesen“. Auf<br />
fast 1000 Seiten sind rund<br />
4000 Einträge bundes und<br />
landesweit tätiger Organisationen<br />
und Verbände sowie<br />
deren Führungspersonal<br />
aufgeführt. Die Einträge enthalten<br />
neben den üblichen<br />
Adress und Kontaktdaten<br />
meist auch eMailAdressen,<br />
die eine unkomplizierte<br />
Kontaktaufnahme ermöglichen.<br />
Rund 10 000 Namen<br />
Name<br />
von Entscheidungsträgern<br />
und Multiplikatoren enthält<br />
das Buch. Die aufgeführten<br />
InternetAdressen<br />
sind hilfreich, um weitere<br />
Informationen über die eingetragenen<br />
Institutionen zu<br />
recherchieren.<br />
Es dürfte schwer fallen,<br />
einen Bereich des Gesundheitswesens<br />
ausfindig zu<br />
machen, der in dem kompakten<br />
Buch nicht enthalten<br />
ist. Bei den umfangreichen<br />
Angaben zum Berufsverband<br />
Deutscher Internisten<br />
<strong>BDI</strong> e.V. ist das Taschenbuch<br />
CaspersMerk angesiedelt<br />
ist und aus Vertretern von<br />
Bundesärztekammer, KBV,<br />
Krankenkassen und Marburger<br />
Bund besteht, Vorschläge<br />
zum Bürokratieabbau<br />
erarbeitet werden.<br />
Fünf Bereiche des Formularwesens<br />
bieten sich<br />
insbesondere für eine Überprüfung<br />
an: Qualitäts und<br />
Abrechnungsdokumentation,<br />
DiseaseManagement,<br />
Kontrolle von Kassen und<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen,Sozialgesetzbücher.<br />
Dass die so genannte Praxisgebühr,<br />
die in Wahrheit<br />
Mitgl.Nr.<br />
allerdings von der aktuellen<br />
Entwicklung überholt worden:<br />
Die Neuaufstellung der<br />
Geschäftsführung – s. S.12<br />
– konnte noch nicht berücksichtigt<br />
werden.<br />
Neu in der sechsten Ausgabe<br />
2006/2007 des Jahrbuchs<br />
sind neben vielen<br />
Einzeleinträgen die Rubriken<br />
Ärztegenossenschaften und<br />
Fachpresse. Umfassende<br />
Register ermöglichen das<br />
schnelle Auffinden. Enthalten<br />
ist auch die neue<br />
Organisationsstruktur des<br />
Bundesgesundheitsministe<br />
eine Kassengebühr ist, auch<br />
von den Kassen eingezogen<br />
werden sollte, sei hier nur<br />
am Rande bemerkt.<br />
Die „papierlose Praxis“<br />
muss keine Schimäre sein,<br />
Industrie und Dienstleistung<br />
machen es vor; die digitale<br />
Dokumentation aller Vorgänge<br />
einer Praxis ist mit<br />
OnlineVernetzung von Kassen,<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen<br />
und Abrechnungsstellen<br />
durchaus möglich.<br />
Auch der <strong>BDI</strong> möchte an dieser<br />
Stelle aktiv werden und<br />
Sie auffordern, zum Bürokratieabbau<br />
beizutragen:<br />
Nennen Sie uns die Formulare<br />
und bürokratischen<br />
Vorgänge, die besonders<br />
arbeitsintensiv sind und<br />
die aus Ihrer Sicht einer<br />
Überprüfung bzw. Änderung<br />
bedürfen.<br />
Federführend engagieren<br />
sich für dieses Projekt Professor<br />
Malte Ludwig (2.<br />
Vizepräsident und Sprecher<br />
der Sektionen und Arbeitsgemeinschaften<br />
im <strong>BDI</strong> e.V.)<br />
sowie Dr. Horst Feyerabend<br />
(Vorstandsmitglied und Sprecher<br />
der Landesgruppen im<br />
<strong>BDI</strong> e.V.).<br />
riums. Hier wie bei vielen<br />
Landesministerien ist das<br />
Leitungspersonal bis hin zur<br />
Gruppenebene aufgeführt.<br />
Auch wer Kontaktdaten zu<br />
den Mitgliedern der Gesundheits<br />
und Sozialausschüsse<br />
des Bundestags und der<br />
Landtage sucht, wird nicht<br />
enttäuscht. Weitere Informationen:www.leonhartgesundheitswesen.de.<br />
LEONHART Taschen-Jahrbuch<br />
Gesundheitswesen 2006/2007<br />
Institutionen, Verbände,<br />
Ansprechpartner<br />
Deutschland – Bund und Länder<br />
968 Seiten, 77,90 € inkl. MWSt.<br />
ISBN: 3-9806190-8-7