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17. März 2010 - WM hoch 3

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„Wenn Grüner Veltliner auf einem Etikett steht, muss ein als solcher<br />

erkennbarer, fehlerfreier Wein der Inhalt der Flasche sein.“<br />

(Weinbaupräsident Pleil über das neue Weingesetz.)<br />

© ÖWm, Gotschim<br />

Dieses Konzept schien mir auch im Hinblick auf die Umsetzung<br />

der EU-Weinmarktordnung das richtige. Österreich<br />

hat an der gesamten Stilllege- und rodeaktion de<br />

facto nicht teilgenommen. Wir wollten kein Geld für die<br />

Weinvernichtung. Die Summe, die unserem Land adäquat<br />

zu unserer Fläche zusteht, soll vielmehr in gezielte maßnahmen<br />

zur Qualitätssteigerung, Qualitätssicherung und<br />

Absatzförderung fließen. Die Förderungsaktion, die von<br />

2009 bis 2013 läuft, bezieht sich also beispielsweise auf<br />

Investitionen in die Gärsteuerung bzw. Gärführung, die<br />

Klärung von Jungweinen oder sterile Abfüllung. Präsentationsräume<br />

für den Ab-Hof-Verkauf sind hier ebenso ein<br />

Thema wie zuschüsse für marketingmaßnahmen, messen<br />

und Präsentationen in Ländern mit zukunftsmärkten wie<br />

z.B. China, Japan, russland, die USA.<br />

EINE DEr WESENTLICHEN NEUErUNGEN DES EUrOPäISCHEN<br />

WEINrECHTS BETrIFFT DIE KATEGOrI-<br />

SIErUNG IN „WEINE mIT EINEr HErKUNFTSANGABE“<br />

UND IN „WEINE OHNE HErKUNFTSANGABE“.<br />

DEmNACH WIrD JEDEr HErKUNFTSWEIN ENTWEDEr<br />

ALS „WEIN mIT GESCHüTzTEr UrSPrUNGSBEzEICH-<br />

NUNG“ (WEIN G.U. = QUALITäTSWEIN) ODEr „WEIN<br />

mIT GESCHüTzTEr GEOGrAFISCHEr ANGABE“ („WEIN<br />

G.G.A. = LANDWEIN) BEzEICHNET. WIE WIrKT SICH<br />

DAS AUF DIE BISHErIGEN BEzEICHNUNGEN AUS?<br />

Pleil: mit dem neuen Weingesetz ist es uns gelungen, dass<br />

wir in Österreich auch weiterhin unsere traditionellen Bezeichnungen<br />

beibehalten können. Wir haben ein komplett<br />

neues Gesetz erstellt. Bewährte Paragraphen blieben erhalten<br />

und jene Kriterien, die von Seiten der EU verordnet<br />

wurden, auf österreichische Bedürfnisse adaptiert. Für<br />

den Konsumenten ändert sich daher überhaupt nichts.<br />

Die Bezeichnungen g.U. bzw. g.g.A. müssen nicht auf dem<br />

Etikett stehen, es wird weiterhin bei den Bezeichnungen<br />

Qualitätswein, Spätlese, Eiswein, etc. bleiben.<br />

Gelöst wurde auch die Problematik rund um den Tafelwein,<br />

bei dem man lt. EU-Verordnung auch Sorte und Jahrgang<br />

anführen darf. Das wollten wir unter allen Umständen vermeiden.<br />

Warum? In der EU-Vorgabe für Tafelwein steht<br />

nur ein einziges Kriterium, nämlich, dass er nicht gesundheitsschädigend<br />

sein darf. Der Wein könnte also theoretisch<br />

nach „roten rüben“ schmecken und trotzdem wäre<br />

es lt. EU-Bezeichnungsrecht erlaubt, „Grüner Veltliner“<br />

drauf zu schreiben. Das wäre ein immenser Schaden für<br />

unsere aufgebauten marken und die Verärgerung der Konsumenten<br />

würde nicht lange auf sich warten lassen. zu<br />

recht, wie ich meine. Vor einigen Jahren noch hatten wir<br />

in den Supermärkten einen marktanteil von 35 %, heute<br />

sind es 80 %. Die Konsumenten wollen und kaufen österreichischen<br />

Wein. Diesen erfreulichen Umstand haben wir<br />

uns mit unserer Qualität und guten marketingstrategien<br />

hart erkämpft. Das Vertrauen der österreichischen Konsumenten<br />

ist ein enormes Gut und darf unter gar keinen<br />

Umständen aufs Spiel gesetzt werden. Wenn also „Grüner<br />

Veltliner“ auf einem Etikett steht, muss ein als solcher erkennbarer,<br />

fehlerfreier Wein der Inhalt der Flasche sein.<br />

Der Tafelwein mit Sorten- und Jahrgangsbezeichnung<br />

wurde also dem Landwein völlig gleichgestellt, weil wir<br />

hier seit 20 Jahren ein funktionierendes Kontrollsystem<br />

haben. In der Praxis bedeutet das, dass dieser Wein in<br />

Aussehen, Geruch und Geschmack fehlerfrei sein, eine<br />

rebsortentypizität aufweisen muss und wie beim Landwein<br />

ein Hektarhöchstertrag einzuhalten ist.<br />

Bei Weinen ohne Herkunft wurde der Begriff „Tafelwein“<br />

gestrichen und durch den generischen Begriff „Wein“ ersetzt.

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