17. März 2010 - WM hoch 3
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„Es ist durchaus möglich, in Brüssel etwas für sein Land zu erreichen,<br />
wenn man es schafft, die notwendige mehrheit hinter sich<br />
zu bekommen.“ (… über das EU-Parlament in Brüssel)<br />
© Pixelio/Europaparlament<br />
DAS NEUE WEINGESETz ErLAUBT KüNFTIG AUCH<br />
EIN ABFüLLEN VON QUALITäTSWEINEN IN „BAG-IN-<br />
BOxES“. WELCHE VOrTEILE VErSPrICHT mAN SICH<br />
DAVON?<br />
Pleil: Das Weingesetz aus dem Jahr 1986 schrieb bewusst<br />
vor, dass Qualitätswein aus Österreich nur in Glasflaschen<br />
oder Keramiksintergefäße abgefüllt werden darf. Damals<br />
ging es darum, dem völlig desolaten Weinmarkt die Tetrapacks<br />
zu ersparen, sonst wäre uns der Qualitätssprung<br />
auf das Niveau von heute nie gelungen. märkte und Bedürfnisse<br />
unterliegen aber dem Prinzip der laufenden Veränderung.<br />
Es ist also wichtig, sich neuen Anforderungen<br />
anzupassen, um nicht auf der Strecke zu bleiben. Speziell<br />
im Norden Europas haben die staatlichen monopolstellen<br />
einen gigantischen Einfluss auf den Weinmarkt. Schweden<br />
und Finnland sind beispielsweise extrem umweltbewusst,<br />
und es ist eindeutig nachgewiesen, dass mehr als die Hälfte<br />
des CO2-Ausstoßes im zuge der Weinproduktion auf die<br />
Erzeugung der Glasflaschen zurückzuführen ist. Die bagin-box<br />
wird luftdicht gefüllt und mit einem kleinen Hahn<br />
geleert. Daher ist dieses System von den monopolstellen<br />
her verpflichtend ausgeschrieben. Österreich kann sich<br />
als Weinlieferant nur dann bewerben, wenn es die Bedingungen<br />
einhält. Sonst macht ein anderes Land das Geschäft.<br />
Es geht hier immerhin um einen Export von etwa 5<br />
mio. Litern, wo wir jedes Jahr dabei sein könnten, wenn wir<br />
nur das Gebinde ändern.<br />
NUN BASIErEN GESETzESTExTES UND DErEN<br />
UmSETzUNG zUmEIST AUF EINEm KOmPrOmISS,<br />
INSBESONDErE DANN, WENN WIE BEI DEr EU-WEINmArKTOrDNUNG<br />
mEHrErE STAATEN BETEILIGT<br />
Werbung auf<br />
die man steht!<br />
NEU und INNOVATIV<br />
Der Deckel unterm WEINglas<br />
- AUFFÄLLIG<br />
- WERBEWIRKSAM<br />
- SAUGFÄHIG<br />
Interview<br />
SIND. DECKEN SICH DIE ANLIEGEN DES „PräSIDEN-<br />
TEN DES ÖSTErrEICHISCHEN WEINBAUVErBANDES“<br />
ImmEr mIT DEN ANSICHTEN DES „WINzErS PLEIL<br />
AUS WOLKErSDOrF“?<br />
Pleil: Ich habe noch nie irgendwo zugestimmt, wenn ich<br />
nicht der überzeugung war, dass es sich um den richtigen<br />
Weg handelt. Das kann bei anderen Winzern oft widersprüchlich<br />
aufgenommen werden, wenn ich beispielsweise<br />
an die Einführung der Hektarertragsbeschränkung<br />
Anfang der 90er Jahre denke. Im Endeffekt beneidet uns<br />
heute die ganze Welt um dieses System, weil es ein zentrales<br />
Kriterium für die enorme Qualität unserer Weine<br />
darstellt.<br />
Die Aufgaben eines Präsidenten oder Funktionärs sind<br />
nicht immer angenehm und lustig. Dass ich gewählt und<br />
neuerlich bestätigt wurde, freut mich, aber wenn man mit<br />
mir nicht mehr zufrieden ist, ist mein Sessel morgen frei.<br />
Ich kann nur Entschlüsse tragen, von denen ich selbst<br />
überzeugt bin. Und es ist schön, wenn man im Endeffekt<br />
beweisen kann, das Entscheidungen genau den Erfolg<br />
bringen, den man sich für unser Weinland erhofft hat.<br />
DANKE Für DAS GESPräCH!<br />
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