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Handbuch Einführung Kostenträgerrechnung (KTR) (PDF, 255 kB)

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<strong>Einführung</strong><br />

der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

Ein <strong>Handbuch</strong>


Wichtiger Hinweis (ergänzt am 30. Juni 2008)<br />

Seit <strong>Einführung</strong> des <strong>Handbuch</strong>es PRISMA werden sämtliche Fragen bezüglich der Schnittstelle und<br />

der Falldefinition im <strong>Handbuch</strong> PRISMA definiert. Das <strong>Handbuch</strong> „<strong>Einführung</strong> <strong>Kostenträgerrechnung</strong>“<br />

beinhaltet jedoch weiterhin Antworten auf inhaltliche Fragestellungen.


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort 3<br />

Einleitung 4<br />

Zielsetzung 5<br />

1. Vorbereitungen 7<br />

1.1 Checkliste zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> im Spital 7<br />

1.2 Grundlagenliteratur 8<br />

1.2.1 <strong>Handbuch</strong> <strong>Kostenträgerrechnung</strong> im Spital<br />

1.2.2 Leitfaden zur Kosten- und Leistungsrechnung der<br />

8<br />

1.2.2 schweizerischen Krankenhäuser<br />

1.2.3 H+ Kontenrahmen und Statistik der schweizerischen Krankenhäuser,<br />

8<br />

1.2.2 Dritte Revision 1994 8<br />

1.2.4 <strong>Handbuch</strong> zum Modul Leistungs- und Kostenrechnung KORE 9<br />

1.2.5 Standards der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> im Spital<br />

1.2.6 Kostenerhebung für die Aus- und Weiterbildung sowie die<br />

9<br />

1.2.2 Vorhalteleistungen Notfall 9<br />

2. Projektorganisation, Terminplanung 10<br />

2.1 Projektorganisation und Ressourcenplanung 10<br />

2.2 Terminplanung 11<br />

2.3 Datenschutz 12<br />

3. Überprüfung Ist-Zustand 14<br />

3.1 Finanzbuchhaltung 14<br />

3.2 Kostenstellen-Rechnung nach H+ 15<br />

3.2.1 Einleitung 15<br />

3.2.2 Abgrenzungen FIBU/KORE 16<br />

3.2.3 Zurechnung der Kostenarten auf die Kostenstellen 17<br />

3.3 Überprüfung Nebenbuchhaltungen 18<br />

3.3.1 Lohnbuchhaltung 18<br />

3.3.2 Kreditorenbuchhaltung 18<br />

3.3.3 Material- und Medikamentenbewirtschaftung 18<br />

3.3.4 Honorarbuchhaltung 19<br />

3.4 Überprüfung Ist-Zustand Informatik 19<br />

4. Informatik 20<br />

4.1 Informatik-Sollkonzept für innerbetriebliche Anforderungen 20<br />

4.1.1 Tabellarische Übersicht der Informatiksysteme 21<br />

4.1.2 Grafische Übersicht und Zusammenhänge der Informatiksysteme (Beispiel) 22<br />

4.1.3 Schnittstellen-Spezifikation 22<br />

4.2 Pflichtenheft 28<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 1


4.2.1 Beispiel eines Inhaltsverzeichnisses zu einem Pflichtenheft 29<br />

4.3 Spezielle Anforderungen (Kanton Zürich) 31<br />

5. Umsetzung der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 32<br />

5.1 Definition Kostenträger 32<br />

5.1.1 Fallabhängige Kostenträger 33<br />

5.1.2 Fallunabhängige Kostenträger / Gemeinwirtschaftliche Leistungen 35<br />

5.2 Leistungserfassung 36<br />

5.2.1 Arztdienst 38<br />

5.2.2 Pflegedienst 41<br />

5.2.3 Hotellerie 43<br />

5.2.4 Medizinisch technische und therapeutische Bereiche 44<br />

5.2.5 Medikamente, Implantate, Material, Blut 46<br />

5.2.6 Fremdrechnungen, Transporte 48<br />

5.3 Umstellung auf die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 48<br />

5.3.1 Umstellung der Finanzbuchhaltung 48<br />

5.3.2 Umstellung der Kostenstellenrechnung 49<br />

5.3.3 Kostenstellenstruktur 50<br />

5.3.4 Zuordnung der Kosten und Erträge auf die Kostenstellen und Kostenträger 51<br />

5.3.5 Umlage- und Verrechnungsschlüssel 53<br />

5.4 Zurechnung der Kosten auf den Kostenträger 56<br />

5.5 Kalkulatorische Kosten 63<br />

5.6 Buchungsschema 64<br />

5.7 Kostensatzermittlung 67<br />

6. Auswertungen 68<br />

6.1 Kostenträgerausweis 68<br />

6.2 Weitere Auswertungen 70<br />

7. Abstimmung Finanzbuchhaltung/Kostenstellenrechnung/<br />

<strong>Kostenträgerrechnung</strong> 73<br />

8. Implementation im Betrieb 75<br />

8.1 Strategisches Controlling 75<br />

8.2 Operatives Controlling 75<br />

Anhang 77<br />

Wegleitung zur Erhebung des Kostenträgerrecord des Kantons Zürich 77<br />

2 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


Der lange Marsch zur Kostentransparenz<br />

Stark wachsende Spitalunterdeckungen und überproportional steigende Krankenkassenprämien<br />

beschäftigen nicht nur Politikerinnen und Politiker, sondern insbesondere auch die Leistungsfinanzierer<br />

(Krankenversicherer und die öffentliche Hand). Am meisten sind jedoch die Versicherten<br />

selbst beunruhigt über die ständig steigenden Gesundheitsausgaben. Einige Millionen<br />

Schweizerinnen und Schweizer sind Krankenversicherungsexperten und kennen eines oder mehrere<br />

Rezepte, um die Kosten im Gesundheitswesen «in den Griff» zu bekommen. Die Zusammenhänge<br />

im Gesundheitswesen sind leider wesentlich komplexer und vielschichtiger; Patentrezepte<br />

gibt es noch nicht (und wird sie wohl auch nie geben).<br />

Sicher ist, dass insbesondere seitens des Gesetzgebers aber auch der Versicherer der Druck auf<br />

die Krankenhäuser zur transparenten Darstellung der erbrachten Leistungen und Kosten laufend<br />

zunehmen wird. Mit der Verordnung über die Erfassung der Kosten und Leistungen in Spitälern<br />

und Pflegeheimen (VKL) ist die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> ab 1.1.2003 zwingend als Element des<br />

betrieblichen Rechnungswesens vorgeschrieben, andernfalls sind Abschläge bei den Tarifen in<br />

Kauf zu nehmen. Andererseits sieht die Reform des Krankenversicherungsgesetzes vor, von der<br />

Finanzierung von Institutionen zur Vergütung von Leistungen mittels Fallpauschalen überzugehen.<br />

Dies erfordert eine (interne) Nachkalkulation der erzielten Pauschalen, was eine patientenbezogene<br />

<strong>Kostenträgerrechnung</strong> voraussetzt.<br />

Im Rahmen des LORAS Projektes wurden im März 1999 «Standards der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> im<br />

Spital» erarbeitet und publiziert. Das vorliegende Manual schliesst an diese Standards an und soll<br />

eine praktische Hilfestellung bei deren Umsetzung bieten. Somit wird ein wesentlicher Anteil an<br />

den Gesundheitskosten, nämlich die Kosten der Behandlung im Spital, transparent aufgezeigt<br />

werden können. Dieses Instrument wird es ermöglichen, aufzuzeigen, wo eine Leistung mit<br />

vorhandenen beschränkten Ressourcen am wirtschaftlichsten erbracht werden kann und volkswirtschaftlich<br />

den grössten Nutzen erbringt.<br />

Das Manual ist das Ergebnis aus den Erfahrungen in vier Pilotspitälern im Kanton Zürich bei der<br />

praktischen Umsetzung der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>. Es soll den übrigen Spitälern als Leitfaden<br />

und Hilfestellung bei der Umsetzung dienen. Die <strong>Einführung</strong> der Kostenträgerrechung verlangt<br />

von allen Beteiligten einen grossen Einsatz ihrer knappen personellen Ressourcen. Ich danke<br />

deshalb Allen, die an diesem Projekt mitgewirkt haben und wünsche diesen sowie allen weiteren<br />

Betrieben bei der <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> viel Energie und Erfolg!<br />

Verena Diener, Regierungsrätin<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 3


Einleitung<br />

Vorbemerkung<br />

Dieses Manual wurde von der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich in Zusammenarbeit mit<br />

der Keller Unternehmensberatung AG, Niederrohrdorf erarbeitet.<br />

Ziel ist, einen sinnvollen und praktikablen Weg zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> (<strong>KTR</strong>)<br />

im Spital aufzuzeigen. Aus theoretischer Sicht greift das Manual auf bereits vorliegende Publikationen<br />

zurück (insb. «Standards der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>», Publik 4 aus der LORAS-Schriftenreihe,<br />

März 1999). Die Erkenntnisse zur praktischen Umsetzbarkeit wurden im Rahmen eines<br />

Pilotprojektes zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> der Gesundheitsdirektion des Kantons<br />

Zürich mit den Spitälern Bülach, Männedorf, Uster und Winterthur gewonnen und aufgenommen.<br />

Wir danken den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der beteiligten Pilotspitäler für die wertvollen<br />

Hinweise bei der Erarbeitung des Manuels sowie bei der Lösungsfindung für die praktische<br />

Umsetzung der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>.<br />

Namentlich haben folgende Personen an dieser Publikation mitgewirkt:<br />

Das Redaktionsteam:<br />

Roger Hanhart, Gesundheitsdirektion Kanton Zürich<br />

Robert A. Niederöst, Gesundheitsdirektion Kanton Zürich<br />

Patrizia Bernardinis, Gesundheitsdirektion Kanton Zürich<br />

Stefan Mörgeli, Keller Unternehmensberatung AG, Niederrohrdorf<br />

Pilotspitäler:<br />

Spital Bülach, Hans Neff, Erich Schwegler<br />

Kantonsspital Winterthur, Ruth Meier, Fredi Hösli<br />

Kreisspital Männedorf, Monika Niederberger, Eugen John<br />

Spital Uster, Aldo Stauber, Andreas Marti<br />

Anmerkung des Redaktionsteams: Aus Gründen der Lesbarkeit wird in diesem Bericht zum Teil<br />

nur die männliche Form verwendet. Die Ausführungen gelten selbstverständlich für beide Geschlechter.<br />

4 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


Zielsetzung<br />

Zahlreiche Anspruchsgruppen in- und ausserhalb des Spitals (Bundesrat, Kanton, Versicherer,<br />

Spitalleitung) fordern zunehmend eine erhöhte Kostentransparenz über die Produktepalette im<br />

Spital. Diese Forderung ist mit der <strong>Einführung</strong> der Verordnung des Bundesrates über die Kostenund<br />

Leistungsrechnung in Spitälern und Pflegeheimen (VKL), unter anderem auch rechtlich<br />

verankert. Die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> ist somit auch im Spitalwesen als zwingendes Element<br />

eines modernen betrieblichen Rechnungswesens vorgeschrieben. Parallel dazu wird auch von<br />

den Leistungseinkäufern eine leistungsgerechtere, am tatsächlichen Ressourcenverbrauch orientierte<br />

Tarifierung bzw. Budgetierung der Spitalleistungen angestrebt oder bereits praktiziert, beispielsweise<br />

mittels diagnosebezogener Fallpauschalen in Form sogenannter DRG’s. Um diesen<br />

Ansprüchen gerecht zu werden, muss das Rechnungswesen auch in der Praxis die in der Theorie<br />

postulierte Ergänzung der Kostenstellenrechnung um eine patientenbezogene <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

vollzogen werden. Inskünftig wird die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> ihren festen Platz als<br />

wichtiges Element im operativen und strategischen Controlling eines Spitals bekommen. Endlich<br />

erhält das Spital ein Instrument zur Ermittlung seiner Produktekosten. Dies wird im Bereich des<br />

Controlling zahlreiche neue Anwendungsmöglichkeiten eröffnen!<br />

Das vorliegende <strong>Handbuch</strong> soll eine Hilfestellung bei der konkreten Umsetzung der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

in die betriebliche Praxis bieten – nach dem Konzept der «Standards der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>»<br />

im Kanton Zürich (Publik 4 in der LORAS Publikationsreihe). Theoretisch basiert<br />

es auf der oben erwähnten Publikation, und macht lediglich dort Ergänzungen oder Präzisierungen,<br />

wo diese sinnvoll sind bzw. einen Ermessens- oder Interpretationsspielraum offen lässt.<br />

Wiederholungen (beispielsweise der Kostensatzbildung bzw. der Verrechnungsmethodik) aus<br />

den «Standards der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>» sind unvermeidlich – und dort, wo die Lesbarkeit<br />

dadurch erhöht werden soll, bewusst eingebaut.<br />

Das <strong>Handbuch</strong> soll in erster Linie die Verantwortlichen bei der Umsetzung unterstützen und eine<br />

mögliche, pragmatische Vorgehensweise aufzeigen, welche in der Praxis realisiert werden konnte.<br />

Vorausgesetzt werden Kenntnisse in der Finanzbuchhaltung und der Kostenrechnung im<br />

Spital sowie deren rechtlichen Grundlagen. Besonderen Wert wurde ausserdem auf eine hohe<br />

Verständlichkeit und Einfachheit gelegt. Es ist deshalb weder der einzige, noch der perfekte Weg,<br />

um eine <strong>Kostenträgerrechnung</strong> einzuführen. Es ist zumindest eine erprobte und funktionierende<br />

Lösung; sicherlich kein schlechter Leistungsausweis im Bereich des Spital-Kostenrechnungswesens!<br />

In diesem Sinne dient diese Anleitung sowohl als Leitlinie, wie auch als Nachschlagewerk<br />

ohne wissenschaftlichen Anspruch. Der Leitgedanke dieser Publikation soll sein: «Die Theorie ist<br />

bekannt, jetzt wird umgesetzt!»<br />

Mit der Inkraftsetzung der Verordnung über die Kosten- und Leistungsrechnung der Spitäler und<br />

Pflegeheime (VKL) per 1.1.2003 wird die Ausscheidung des teilstationären Bereichs verlangt. Im<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 5


Kanton Zürich werden zurzeit nur die stationären Fälle codiert und innerhalb der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

ausgewertet. Der Einbezug auch der teilstationären Fälle in die Codierung und Auswertung<br />

wird somit in einer späteren Phase in Angriff genommen werden müssen.<br />

Der teilstationäre Bereich wird nach gegenwärtiger Praxis wie der ambulante Bereich behandelt,<br />

d.h. in der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> wird lediglich ein Sammelkostenträger für den teilstationären<br />

Bereich geführt.<br />

6 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


1. Vorbereitungen<br />

Zielsetzung: Grundlagen für die <strong>Einführung</strong> einer <strong>Kostenträgerrechnung</strong> sind<br />

bekannt.<br />

Verweise Titel Kapitel<br />

- - -<br />

Behandelte Themen: 1.1 Checkliste zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> im Spital<br />

1.2 Grundlagenliteratur<br />

1.1 Checkliste zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> im Spital<br />

Problematik Bei der <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> wird die Vorgehensweise gemäss<br />

untenstehender Checkliste empfohlen.<br />

Aufgaben: Studium der aufgeführten Checkliste sowie der dort aufgeführten Literatur.<br />

Nachstehend finden Sie eine Auflistung der wichtigsten Probleme, die bei der Realisierung einer<br />

<strong>Kostenträgerrechnung</strong> zu beachten sind.<br />

Schritt Aktivität Mehr Infos siehe erledigt<br />

Nr.<br />

1. Vorbereitungen<br />

1.1. Studium <strong>Handbuch</strong> <strong>Kostenträgerrechnung</strong> im Spital von H+ <strong>Handbuch</strong> <strong>KTR</strong> H+<br />

1.2. Studium Leitfaden Kosten- und Leistungsrechnung von H+ KORAS<br />

1.3. Studium Standards der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> im Spital LORAS Publik 4.<br />

1.4. Studium <strong>Handbuch</strong> zum Modul Leistungs- und Kostenrechnung KORE-<strong>Handbuch</strong><br />

KORE (Kanton Zürich)<br />

1.5. Studium Kostenerhebung für die Aus- und Weiterbildung<br />

sowie die Vorhalteleistungen Notfall<br />

1.6. Studium dieses <strong>Handbuch</strong>es<br />

2. Projektorganisation, Terminplanung<br />

2.1. Projektorganisation und Ressourcenplanung Kapitel 2.1<br />

2.2. Terminplan erstellen Kapitel 2.2<br />

2.3. Festlegung Datenschutzbestimmungen Kapitel 2.3<br />

3. Überprüfung IST-Zustand<br />

3.1. Überprüfung Finanzbuchhaltung Kapitel 3.1<br />

3.2. Überprüfung Kostenstellenrechnung Kapitel 3.2<br />

3.3. Überprüfung Informatikmittel Kapitel 3.4<br />

4. Informatik-Sollkonzept<br />

4.1. Sollkonzept erstellen Kapitel 4.1<br />

4.2. Schnittstellen spezifizieren Kapitel 4.1.3<br />

4.3 Spezielle Anforderungen der Gesundheitsdirektion<br />

(Kanton Zürich) Kapitel 4.3<br />

5. Konzeption und <strong>Einführung</strong><br />

5.1. Definition Kostenträger Kapitel 5.1<br />

5.2. Umstellung FIBU Kapitel 5.3.1<br />

5.3. Umstellung Kostenstellenrechnung Kapitel 5.3.2<br />

5.4. Überprüfung Leistungserfassung Arztdienst Kapitel 5.2.1<br />

5.5. Überprüfung Leistungserfassung Pflegedienst Kapitel 5.2.2<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 7


Schritt Aktivität Mehr Infos siehe erledigt<br />

Nr.<br />

5.6. Überprüfung Leistungserfassung Hotellerie und<br />

Verwaltung/Administration Kapitel 5.2.3<br />

5.7. Überprüfung Leistungserfassung Medizinisch technische<br />

und therapeutische Bereiche Kapitel 5.2.4<br />

5.8. Überprüfung Leistungserfassung Medikamente, Implantate,<br />

Material, Blut Kapitel 5.2.5<br />

5.9. Überprüfung Leistungserfassung Fremdrechnungen, Transporte Kapitel 5.2.6<br />

5.10. Zurechnung der Kosten auf den Kostenträger Kapitel 5.4<br />

5.11. Kostensatzermittlung Kapitel 5.7<br />

6. Auswertungen<br />

6.1. Definition Kostenträgerausweis Kapitel 6.1<br />

6.2. Definition weitere Auswertungen Kapitel 6.2<br />

7. Überprüfung<br />

7.1. Abstimmung mit FIBU und Kostenstellenrechnung Kapitel 7<br />

8. Implementation im Betrieb<br />

8.1. Strategisches Controlling Kapitel 8.1<br />

8.2. Operatives Controlling Kapitel 8.2<br />

1.2 Grundlagenliteratur<br />

1.2.1 <strong>Handbuch</strong> <strong>Kostenträgerrechnung</strong> im Spital<br />

H+ Die Spitäler der Schweiz / Aarau, 1998<br />

H+ leistete mit dem <strong>Handbuch</strong> wesentliche Grundlagenarbeit. Es empfiehlt sich deshalb, dessen<br />

Inhalt zu kennen.<br />

1.2.2 Leitfaden zur Kosten- und Leistungsrechnung der schweizerischen<br />

1.2.2 Krankenhäuser<br />

H+ Kosten- und Leistungsrechnung der schweizerischen Krankenhäuser<br />

3. Auflage, Juli 1992 (KORAS).<br />

Dieser Leitfaden dient als Standardwerk zur Erstellung der Kosten- und Leistungsrechnung in den<br />

Krankenhäusern.<br />

1.2.3 H+ Kontenrahmen und Statistik der schweizerischen Krankenhäuser,<br />

1.2.3 Dritte Revision 1994<br />

Dieses Werk bildet die Grundlage zur Führung der Finanzbuchhaltung.<br />

8 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


1.2.4 <strong>Handbuch</strong> zum Modul Leistungs- und Kostenrechnung KORE<br />

Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich, Version 2.0, Dezember 1999.<br />

Hilfsmittel zur Erstellung der Kosten- und Leistungsrechnung nach vorgegebener Kostenartenund<br />

Kostenstellen-Referenzierung gemäss den Richtlinien der Gesundheitsdirektion des Kantons<br />

Zürich.<br />

1.2.5 Standards der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> im Spital<br />

Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich / Projekt LORAS, Publik 4, Zürich, 1999.<br />

Theoriebezogenes Standardwerk zur <strong>Kostenträgerrechnung</strong> in den Spitälern des Kantons Zürich.<br />

1.2.6 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich / Zürich, 2002.<br />

In diesem <strong>Handbuch</strong> sollen Hilfestellungen für die schrittweise <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

gegeben werden. In den einzelnen Kapiteln wird jeweils auf die oben erwähnten Standardwerke<br />

verwiesen.<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 9


2. Projektorganisation, Terminplanung<br />

Zielsetzung: Bestimmung der Projektorganisation und der Ressourcenplanung.<br />

Verweise Titel Kapitel<br />

H+ <strong>Handbuch</strong>: Handlungsbedarf und Ressourcen. 9.4., S. 78<br />

Projektorganisation. 9.5./9.6., S. 79/S. 81<br />

Standards: Datenschutz. 7.5.2, S. 45<br />

Behandelte Themen: 2.1 Projektorganisation und Ressourcenplanung.<br />

2.2 Terminplanung.<br />

2.3 Datenschutz.<br />

2.1 Projektorganisation und Ressourcenplanung<br />

Problematik Es ist ein sinnvoll zusammengesetztes Projektteam zu bilden, welches über die notwendige<br />

fachliche und soziale Kompetenz und die erforderlichen zeitlichen Kapazitäten<br />

verfügt.<br />

Aufgaben: Bilden eines Projektteams.<br />

Planung der internen (und/oder externen) benötigten Ressourcen.<br />

Damit ein <strong>Kostenträgerrechnung</strong>s-Projekt erfolgversprechend durchgeführt werden kann, ist<br />

eine Projektorganisation zu definieren. Die internen Ressourcen sind dafür freizustellen.<br />

Die Projektleitung kann mit internen oder externen Ressourcen besetzt werden. Bei einer internen<br />

Besetzung eignet sich eine Person aus dem Bereich Organisation oder Controlling. Das Projektteam<br />

besteht sinnvollerweise aus den hauptsächlich betroffenen Bereichen Patientenadministration,<br />

Controlling und Informatik. Es ist darüber hinaus notwendig, den ärztlichen und den<br />

pflegerischen Bereich miteinzubeziehen.<br />

Die internen Ressourcen sind für das Projekt freizustellen. Erfahrungsgemäss muss etwa mit einer<br />

ganzen Stelle über die gesamte Projektdauer gerechnet werden. Die zeitliche Belastung fällt<br />

allerdings je nach Projektphase sehr unterschiedlich aus. Die Aktivitäten sind deshalb genau zu<br />

planen.<br />

Projektmanagementkompetenz und Fachkompetenz können nach Bedarf extern beigezogen<br />

werden.<br />

10 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


Beispiel eines Organigramms:<br />

Vertretung<br />

Patientenadministration<br />

2.2 Terminplanung<br />

externe Beratung<br />

Vertretung<br />

Controlling<br />

Projekt<br />

<strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

Auftraggeber<br />

Spitalleitung<br />

Projektsteuerung<br />

Vertretung Spitalleitung<br />

Projektleitung<br />

evt. externe Beratung<br />

Projektleitung<br />

Vertretung<br />

Informatik<br />

Problematik Innerhalb welcher zeitlicher Frist ist die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> einzuführen?<br />

Aufgaben: Es ist ein realistischer Terminplan zu erstellen.<br />

Punktuell bei Bedarf<br />

weitere Bereiche,<br />

wie Pflegedienst,<br />

Ärztlicher Dienst usw.<br />

Die Terminplanung ist bei Projektstart im Detail zu erarbeiten. Basierend auf den vorstehend<br />

beschriebenen Aktivitäten ist – unter optimalen Rahmenbedingungen – mit einer Projektdurchlaufzeit<br />

von rund 9–12 Monaten zu rechnen, falls die notwendigen finanziellen und personellen<br />

Ressourcen freigestellt werden.<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 11


Folgender Standard-Terminplan kann als Basis für die Detailprojektierung gelten:<br />

Standard-Terminplanung<br />

Phase<br />

Projektorganisation<br />

Terminplanung<br />

Konzept <strong>KTR</strong><br />

$ubsysteme<br />

Definition <strong>KTR</strong><br />

Definit. Fallmerkmale<br />

Real. Diagnose-Erf.<br />

Real. Schnittstellen<br />

Installation Software<br />

Schulung<br />

Parametrierung<br />

Datenübernahme<br />

Test Leistungen<br />

Kostensätze<br />

Auswertungen<br />

Analysetool<br />

Gesamttest<br />

Produktivstart<br />

2.3 Datenschutz<br />

Monat 1+2<br />

Monat 2+3<br />

Problematik Datenschutz überprüfen und sicherstellen.<br />

Aufgaben: Überprüfen des Datenschutzes und Einleiten der notwendigen Massnahmen zu<br />

dessen Sicherstellung.<br />

Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich bezweckt, die Daten der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> der<br />

Zürcher Spitäler nach einheitlichen Kriterien auszuwerten und die Ergebnisse den beteiligten<br />

Spitälern zur Verfügung zu stellen. Nebst den eigenen Daten der Spitäler sollen nur anonymisierte<br />

Ergebnisse zur Verfügung gestellt werden. Die Einsichtnahme, die Weitergabe oder die<br />

Veröffentlichung von Daten erfolgt nur mit vorgängiger Zustimmung der betroffenen Spitäler; es<br />

sei denn, dass diese im Rechtsstreit an die Tarifpartner mit Einsichtsrecht von Gesetzes wegen<br />

weitergegeben werden müssten.<br />

5+6<br />

12 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

7+8<br />

9+10<br />

11+12<br />

Monat 13


Es gelten dieselben Massnahmen zur Gewährleistung des Datenschutzes wie für den<br />

PATREC (Patienten Record des Kantons Zürich, Manual Version 3.0., Abschnitt rechtliche<br />

Grundlagen zur Erhebung des PATREC, S. 57–59, Ausgabe 2000), d.h. insbesondere, dass<br />

die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> keine Rückschlüsse auf die behandelten Patienten zulassen<br />

darf.<br />

An dieser Stelle wird auf die Wiedergabe des vollständigen Textes des PATREC-Manual verzichtet,<br />

da es sich bei der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> lediglich um eine Erweiterung dieses Datensatzes<br />

handelt.<br />

Das Manual kann bei der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich bezogen werden.<br />

Für den spitalinternen Gebrauch gelten ebenfalls die oben erwähnten Bestimmungen über den<br />

Datenschutz, d.h. dass die Patienten-Identifikation so verschlüsselt werden muss, dass keine<br />

Rückschlüsse auf die behandelten Patienten möglich sind.<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 13


3. Überprüfung Ist-Zustand<br />

Zielsetzung: Überprüfung des Ist-Zustandes des Rechnungswesens sowie der<br />

Informatik im Hinblick auf die <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>.<br />

Verweise Titel Kapitel<br />

Kontenrahmen und Kontenplan. S. 49ff.<br />

Statistik H+<br />

KORAS Kostenstellenrahmen. 5., S. 33ff.<br />

Ziele der Kosten- und Leistungsrechnung. 3., S. 13<br />

Berichtigungen. 4.4., S. 18<br />

Zurechnung der Kostenarten auf die Kostenstellen. 6., S. 37ff.<br />

Kostenumlage der Hilfskostenstellen. 7., S. 43/44<br />

Verrechnung der Kosten der medizin-technischen<br />

Betriebe an die Hauptkostenstellen. 8.2., S. 46/47<br />

<strong>Handbuch</strong> H+ Ist-Situation (Vorsysteme). 9.3, S. 73ff.<br />

<strong>Handbuch</strong> KORE-Modul Installationsdokumentation. S. 3ff.<br />

(Kanton Zürich)<br />

Standards Direkte Kosten. 5.3., S. 27<br />

Behandelte Themen: 3.1 Finanzbuchhaltung<br />

3.2 Kostenstellenrechnung nach H+<br />

3.3 Überprüfung Nebenbuchhaltungen<br />

3.4 Überprüfung Ist-Zustand Informatik<br />

3.1 Finanzbuchhaltung<br />

Problematik Die Finanzbuchhaltung nach H+ hat die folgenden Daten für die Kostenstellen-/<br />

Kostenträger bereitzustellen;<br />

– Aufwand-/Ertragsart nach H+.<br />

– Prüfen, ob Möglichkeit der Direktbuchung auf die Kostenträger besteht.<br />

Aufgaben: Finanzbuchhaltung dem Kontenplan von H+ anpassen.<br />

Sicherstellen, dass Aufwand-/Ertragsart in die Kostenstellen- und<br />

<strong>Kostenträgerrechnung</strong> übernommen werden.<br />

Anpassen der Finanzbuchhaltung, damit Direktbuchungen auf die Kostenträger<br />

möglich sind. (Nur, falls praktikabel).<br />

Ablaufschritte Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

1. Schritt Kontenplan der Finanzbuchhaltung dem Kontenrahmen Kontenvon<br />

H+ anpassen. rahmen H+<br />

2. Schritt Nebenbuchhaltungen (Material, Honorar, Lohn- und<br />

Kreditorenbuchhaltung) prüfen, ob direkt auf die Kostenträger<br />

gebucht werden kann.<br />

Für die Kostenstellen- und Kostenträger-Rechnung ist der Kontenplan von H+ massgebend.<br />

Auf den Ausweis von Aufwand und Ertrag sowie von Kapital und Vermögen nach dem Rechnungswesen<br />

der öffentlichen Haushalte wird für die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> verzichtet.<br />

14 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


Bemerkung zu den Direktbuchungen von der FIBU auf den Kostenträger:<br />

Generell ist beim Zeitpunkt der Kontierung noch nicht bekannt, welcher Kostenträger zu belasten<br />

ist, da normalerweise z.B. Implantate oder Medikamente eine gewisse Materialbewirtschaftung<br />

benötigen, und deswegen auf eine Leistungsstelle (OPS, Apotheke) gebucht werden. Ausnahme<br />

bilden gewisse Fremdleistungen, bei denen in der Regel ein direkter Bezug zum Kostenträger<br />

hergestellt werden kann (z.B. Arzthonorare, Krankentransporte, auswärtige diagnostische<br />

Untersuchungen usw.). Diese Fremdleistungen können direkt auf die Kostenträger gebucht<br />

werden. Vorsicht bei Direktbuchungen: Es ist nach wie vor eine Buchung auf mindestens einer<br />

Kostenstelle notwenig.<br />

3.2 Kostenstellen-Rechnung nach H+<br />

Problematik Sicherstellen, dass weiterhin eine KORE gemäss H+/KORAS erstellt werden<br />

kann.<br />

Nachweis der sachlichen (ev. zeitlichen) Abgrenzungen zwischen FIBU und<br />

KORE in tabellarischer Form.<br />

Kostenarten/-Erträge sind den verursachenden Kostenstellen zuzurechnen.<br />

Aufgaben: Überprüfen des Istzustandes der Kostenstellenrechnung, insbesondere der<br />

Umlage- und Verrechnungsschlüssel im Hinblick auf die <strong>Kostenträgerrechnung</strong>.<br />

3.2.1 Einleitung<br />

Das Erstellen einer KORE gehört weiterhin (auch nach <strong>Einführung</strong> einer <strong>KTR</strong>) als integraler<br />

Bestandteil zur Jahresrechnung. Sie dient der Gesundheitsdirektion (z.B. Kanton<br />

Zürich) als Basis für die Taxberechnungen nach PLT (Prozess-Leistungs-Tarifierung), für<br />

die Erstellung der Globalbudgets und – bis die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> flächendeckend<br />

eingeführt ist – zum Benchmarking unter den Spitälern.<br />

Intern wird die KORE weiterhin von den Spitälern genutzt werden müssen, dient sie doch<br />

• zur Überwachung der Kosten in den Kostenstellen (Kostenkontrolle nach Verantwortungsbereich),<br />

• zur Ermittlung von Kalkulationszuschlägen für die <strong>Kostenträgerrechnung</strong>,<br />

• zur subventionsrechtlichen Ausscheidung der Defizite (Akut-, Langzeitbereich, Nebenbetriebe,<br />

ambulanter/teilstationärer Bereich).<br />

Die Ausführungen zur heutigen Situation der KORE sind bewusst etwas ausführlicher gestaltet.<br />

Während in der somatischen Akutversorgung bereits mehrere erprobte Verdichtungsmerkmale<br />

(z.B. AP-DRG) bestehen und verwendet werden, gelangen solche in der Psychiatrie-, Rehabilitation-<br />

und Langzeitversorgung (noch) nicht verbreitet zur Anwendung bzw. fehlen noch weitest<br />

gehend. In diesen Bereichen dürften (vorerst) andere Auswertungskriterien (z.B. nach Garanten,<br />

Herkunft, BESA-Stufen etc.) im Vordergrund stehen.<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 15


3.2.2 Abgrenzungen FIBU/KORE<br />

Die Aufwände und Erträge der Finanzbuchhaltung werden grundsätzlich den Kosten bzw. den<br />

Erlösen der KORE gleichgestellt. Die Differenz zwischen Aufwand/Ertrag (FIBU) und Kosten/Erlösen<br />

(KORE) begründet sich durch die zeitlichen und sachlichen Abgrenzungen.<br />

Sofern die KORE nur einmal jährlich erstellt wird, ergeben sich keine zeitlichen, sondern nur sachliche<br />

Abgrenzungen, welche nachstehend beschrieben werden.<br />

Sachliche Abgrenzungen<br />

(sie gelten sowohl für die KORE wie für die <strong>KTR</strong>)<br />

H+ Kto-Grp/Kto. Kto-Bezeichnung (H+) Definition KORE/FIBU Bemerkungen<br />

65..–658 Erträge aus Leistungen Kostenminderung Kostenminderung in den<br />

für Patienten betreffenden Kostenstellen<br />

660 Mietzinserträge (Personal- Erträge Nebenbetriebe Gehören nicht zum Kerngeschäft<br />

wohnungen, Cafeteria etc.) des Spitals, sondern zu den<br />

«Nebenbetrieben»<br />

665 Kapitalzinserträge Erträge der FIBU Gehören nicht zum Kerngeschäft<br />

des Spitals; stellen demnach<br />

keine Kostenminderung dar;<br />

sondern eine sachliche Abgrenzung<br />

FIBU/KORE<br />

68.. Erträge aus Leistungen Kostenminderung Kostenminderung in den<br />

an Personal und Dritte betreffenden Kostenstellen<br />

69.. Beiträge und Subven- Erträge Betriebsbeiträge, auch Overheadtionen<br />

(Bund, Kanton, Money gelten als Erträge und<br />

Gemeinden, übrige) nicht als Kostenminderungen<br />

46 Kapitalzinsaufwand FIBU Die effektiv anfallenden Kapital-<br />

(effektiv) zinsen werden vollständig aus<br />

der KORE eliminiert<br />

46 Kalk. Zinsen lt. schemati- KORE Die Berechnung erfolgt nach dem<br />

sierter Geldflussrechnung Schema der Geldflussrechnung.<br />

Sie werden entweder der KST<br />

«Verwaltung» oder «allen» KST<br />

zugerechnet<br />

44 Aufwand für FIBU Die anfallenden Aufwendungen<br />

Anlagennutzung lt. FIBU werden für die KORE<br />

vollständig eliminiert<br />

4412 Anschaffungen KORE Die Aufwendungen


Ausweis der sachlichen Abgrenzungen<br />

Die sachlichen Abgrenzungen sind in tabellarischer Form aufzuzeigen und bilden einen integrierenden<br />

Bestandteil zum Nachweis der Aufwände/Erträge lt. FIBU bzw. Kosten/Erlöse lt. KORE. Die<br />

Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich hat hierfür ein Formular in EXCEL im Sinne einer Gedankenstütze<br />

geschaffen. Dieses befindet sich im Anhang zum Modul (Kanton Zürich) «Krankenhausstatistik<br />

ADMIN».<br />

3.2.3 Zurechnung der Kostenarten auf die Kostenstellen<br />

*(kursiv = die Zurechnung ändert sich bei der Umstellung auf die <strong>KTR</strong>)<br />

KA (H+) Bezeichnung Quelle Kostenstellen (grundsätzlich)<br />

30 Besoldung Ärzte Lohnbuchhaltung Hauptkostenstellen (Ausnahme Anästhesie<br />

und Radiologie), Ärztepool<br />

31 Besoldungen Pflege Lohnbuchhaltung Hauptkostenstellen/Pflegepool<br />

32 Besoldungen anderer Lohnbuchhaltung Vorkostenstellen<br />

med. Fachbereiche<br />

33 Verwaltung Lohnbuchhaltung Hilfskostenstellen<br />

34 Ökonomie Lohnbuchhaltung Hilfskostenstellen<br />

35 Technische Betriebe Lohnbuchhaltung Hilfskostenstellen<br />

37 Sozialleistungen Lohnbuchhaltung alle KST<br />

38 Arzthonorare Pat.wesen/Lohnb. Hauptkostenstellen (Ausnahme Anästhesie<br />

und Radiologie)<br />

39 Personalnebenkosten FIBU alle KST<br />

4000 Medikamente FIBU Hauptkostenstellen<br />

4001 Blut FIBU Hauptkostenstellen<br />

4012 Implantate FIBU Hauptkostenstellen<br />

405. Med. Fremdleistungen FIBU Hauptkostenstellen<br />

409.. Übr. Med. Bedarf FIBU/Mat.-Buchh KST<br />

4412 Investitionen bis Fr. 10 000.– FIBU KST (übrige Kti. der Grp. 44 gehören nicht in<br />

die KORE)<br />

46.. Zinsaufwand FIBU Fremdzinsaufwand gehört nicht in die KORE;<br />

dieser wird ersetzt durch die Zinsen lt.<br />

schematisierter Geldflussrechnung<br />

41-49 Übriger Betriebsaufwand FIBU KST<br />

60-64 Betriebserträge Pat.-Buchhaltung Hauptkostenstellen<br />

65 Übr. Erträge aus Leistungen Pat.-Buchhaltung KST (Aufwandminderung)<br />

für Patienten<br />

66 Miet- und Kapitalzinserträge FIBU Mietzinserträge = Nebenbetriebe; Kapitalzinserträge<br />

= sachliche Abgrenzung zu FIBU<br />

68 Erträge aus Leistungen FIBU KST (Aufwandminderung)<br />

Personal/Dritte<br />

69 Beiträge und Subventionen FIBU Hauptkostenstellen (Erträge)<br />

70.. Betriebsfremder A/E FIBU Nebenbetriebe<br />

79 Übriger betriebsfremder A/E FIBU FIBU, gehört nicht in die KORE<br />

30-49 Leistungen Dritter für L+F KORE Hauptkostenstellen (Kosten)<br />

ANL Kosten für Anlagennutzung Anlagebuchhaltung KST<br />

(kalk. Abschreibungen und<br />

Zinsen a/Anlagevermögen)<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 17


3.3 Überprüfung Nebenbuchhaltungen<br />

Problematik Nebenbuchhaltungen wie Materialwirtschaft, Lohnbuchhaltung, Kreditoren-,<br />

Honorarbuchhaltung führen Daten, welche sowohl für die Kostenstellen- wie<br />

auch für die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> von Bedeutung sind. Es ist deshalb unabdingbar,<br />

die Integrationsmöglichkeiten dieser Systeme in die Kostenrechnung<br />

zu kennen.<br />

Aufgaben: Überprüfen des Istzustandes der Nebenbuchhaltung sowie deren Integrationsmöglichkeiten<br />

in die Kostenstellen- bzw. <strong>Kostenträgerrechnung</strong> (wo praktikabel,<br />

siehe 3.1).<br />

Behandelte Themen: 3.3.1 Lohnbuchhaltung<br />

3.3.2 Kreditorenbuchhaltung<br />

3.3.3 Material- und Medikamentenbewirtschaftung<br />

3.3.4 Honorarbuchhaltung<br />

3.3.1 Lohnbuchhaltung<br />

Fragestellung Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

Aufteilung Mitarbeiter auf Feststellen, ob einzelne Mitarbeiter auf mehrere Applikationsdokuverschiedene<br />

Kostenstellen Kostenstellen verbucht werden können. mentation Lieferant<br />

(Prozentuale Aufteilung).<br />

Verbuchung Feststellen, ob die Arbeitgeberleistungen monatlich<br />

Arbeitgeberleistungen als Aufwand verbucht werden.<br />

3.3.2 Kreditorenbuchhaltung<br />

Fragestellung Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

Direktverbuchung auf Feststellen, ob eine Direktverbuchung auf den Kosten- Applikationsdoku-<br />

Kostenträger träger allenfalls möglich ist (z.B. für Fremdrechnungen mentation Lieferant<br />

sinnvoll). Achtung: Kostenstellenverbuchung muss<br />

weiterhin gewährleistet sein.<br />

3.3.3 Material- und Medikamentenbewirtschaftung<br />

Fragestellung Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

Direktverbuchung Feststellen, ob eine Direktverbuchung auf den Kosten- Applikationsdokuauf<br />

Kostenträger träger allenfalls möglich und sinnvoll ist. mentation Lieferant<br />

Achtung: Kostenstellenverbuchung muss weiterhin<br />

gewährleistet sein.<br />

18 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


3.3.4 Honorarbuchhaltung<br />

Fragestellung Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

Datenhaltung Feststellen, ob Honorare auf Datenbank fallgerecht Applikationsdokugespeichert<br />

sind (es ist besonders zu beachten, dass mentation Lieferant<br />

auch die Honorare für Allgemeinpatienten fallgerecht<br />

erfasst werden, da diese nicht gesondert verrechnet<br />

werden können).<br />

Poolhonorare Feststellen, was mit Pool-Honoraren geschieht.<br />

3.4 Überprüfung Ist-Zustand Informatik<br />

Problematik Die bestehenden Informatikmittel und die Datenflüsse sind so zu dokumentieren,<br />

dass diese Grundlage für ein Pflichtenheft bilden. (Anmerkung: Der Soll-<br />

Zustand der Informatik wird in Kap. 4 ausführlich behandelt.)<br />

Wie sind Applikationen der Gesundheitsdirektion (z.B. KORE-Modul im Kanton<br />

Zürich) in die bestehenden Informatiklösungen eingebettet.<br />

Aufgaben: Tabellarische Übersicht über den Istzustand der Informatik<br />

Exkurs: KORE-Modul der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich<br />

Die Gesundheitsdirektion verlangt von den Krankenhäusern jährlich einmal eine KORE, in elektronischer<br />

Form, auf einem eigens dafür geschaffenen Modul «Kosten- und Leistungsrechnung».<br />

Es beinhaltet einen festen Kostenarten- und Kostenstellenrahmen. Das Modul ist auf den Ausführungsvorschriften<br />

von H+ aufgebaut, zusätzlich können Taxberechnungen nach dem PLT-Taxmodell<br />

automatisch erstellt werden. Ferner können auch Auswertungen für interne Bedürfnisse<br />

vorgenommen werden, da das Modul – nebst dem vorgegebenen Kontenrahmen – auch Ergebnisse<br />

mit den spitalspezifischen Konten- und Kostenstellenrahmen zulässt. Für zürcherische<br />

staatsbeitragsberechtigte Spitäler steht das Modul gratis zur Verfügung.<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 19


4. Informatik<br />

Zielsetzung: Es ist ein Pflichtenheft zu erstellen. Die für die <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

benötigten Daten sind mittels eines integrierten Systems,<br />

an dem alle erforderlichen Subsysteme angeschlossen sind, zu<br />

generieren.<br />

Verweise Titel Kapitel<br />

Standards (Publik 4) Datenmengen. 7.5.1., S. 44<br />

H+ <strong>Handbuch</strong> Ist-Situation (Vorsysteme). 9.3., S. 73<br />

Behandelte Themen 4.1 Informatik-Sollkonzept für innerbetriebliche Anforderungen<br />

4.2 Pflichtenheft<br />

4.3 Spezielle Anforderungen (Kanton Zürich)<br />

4.1 Informatik-Sollkonzept für innerbetriebliche Anforderungen<br />

Problematik Die Integration der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> in die bestehende Informatik ist von<br />

hoher Komplexität. Insbesondere sind die Datenflüsse aufzuzeichnen und die<br />

erforderlichen Schnittstellen detailliert zu spezifizieren.<br />

Aufgaben: Übersicht über Informatikmittel schaffen (Ist und Soll).<br />

Definieren der Schnittstellen.<br />

Bestehende Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

Informatiksysteme<br />

1. Schritt Tabellarische Übersicht über die Ist- und Soll Tabelle<br />

Informatiksysteme.<br />

2. Schritt Grafische Übersicht über die Ist- und Soll Zeichnungsprogramm<br />

Informatiksysteme. (z.B. Visio etc.)<br />

3. Schritt Spezifikation der Schnittstellen. Schnittstellenbeschreibung<br />

20 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


4.1.1 Tabellarische Übersicht der Informatiksysteme<br />

Applikation Funktion Schnittstellen Lieferant<br />

xxx Patientenadministration (PATA) Pat./Falldaten zu LEP, Codierung, Radiologie, xxx<br />

Labor, Disposition (Betten, OPS), Kommunikation<br />

(Tel., TV etc.), Controlling etc.<br />

Leistungen zu Controlling<br />

Diagnosen zu Controlling<br />

Erträge zu FIBU / KORE<br />

Pat./Falldaten an Disposition, Leistungen von<br />

Kommunikation (Tel., TV etc.)<br />

Leistungen von LEP, Radiologie, Labor,<br />

Disposition, Kommunikation etc.<br />

Diagnosen von Codierung<br />

Finanzbuchhaltung (FIBU) FIBU-Daten zu Statistiken<br />

Kostenrechnung KORE-Daten zu Statistiken und Controlling<br />

Anlagenbuchhaltung Kalk. Abschreibungen und Zinsen zu<br />

KORE und ev. FIBU<br />

Lohnbuchhaltung Besoldungen, SozLeist., Arzthonorare zu<br />

FIBU und KORE<br />

Materialbewirtschaftung Sachaufwand zu FIBU und KORE<br />

BfS-Statistiken PATA-, FIBU-, KORE-Daten und Diagnosen<br />

(medizinisch + administrativ) von Codierung<br />

Controlling (Kostenrechnung) KORE-Daten von KORE xxxx<br />

xxxx LEP Pat./Fall-Daten von Patientenadministration xxxx<br />

Leistungen an Patientenadministration<br />

LEP-Minuten an Controlling<br />

xxxx Codierung Pat./Fall-Daten von Patientenadministration xxxx<br />

Gruppierung z.B. nach AP-DRG Diagnosen/AP-DRG zu Patientenadministration,<br />

Controlling und BfS-Statistiken<br />

xxxx Radiologie, Labor Pat./Fall-Daten von Patientenadministration xxxx<br />

Leistungen zu Patientenadministration<br />

xxxx OP- und Bettendisposition, Pat./Fall-Daten von Patientenadministration xxxx<br />

Kommunikation Leistungen zu Patientenadministration<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 21


4.1.2 Grafische Übersicht und Zusammenhänge der Informatiksysteme<br />

4.1.2 (Beispiel)<br />

Datenbank<br />

Statistik (GD)<br />

4.1.3 Schnittstellen-Spezifikation<br />

Datenflüsse <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

Mat+Med. Lohn Anlagen<br />

BFS etc.<br />

Codierung<br />

LEP<br />

FIBU<br />

BEBU<br />

Datenflussschema Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

Das Datenflussschema ist ev. grafisch darzustellen. Es ist Zeichnungsinsbesondere<br />

darauf zu achten, dass die Handhabung programm<br />

von Löschungen (z.B. Leistungen, Fälle) und Mutationen (z.B. Visio etc.)<br />

(Verlegungen etc.) genau beschrieben wird. Insbesondere,<br />

wenn mit erfassten, aber noch nicht fakturierten Leistungen<br />

gearbeitet wird, sind Löschungen dem Controlling-System<br />

zu melden. Fakturierte Leistungen können in der Regel nicht<br />

mehr gelöscht, sondern nur noch storniert werden. Auch<br />

die Behandlung von Stornos ist zu beschreiben.<br />

22 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

PATA<br />

– Fall-Stamm<br />

– Leistung<br />

– Fakturier.<br />

Medizin<br />

Dispo<br />

Arzt<br />

HON<br />

Kommunikation<br />

Labor<br />

Radiologie


Beispiel eines Datenflussschemas<br />

Admin. System Datendreh<br />

<strong>KTR</strong> - Import<br />

<strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

scheibe<br />

Fibu-Daten<br />

Fibu<br />

Verdichtungen Fall-Merkmale<br />

Fall-Stammdaten<br />

Diagnose-Daten<br />

inkl. AP-DRG<br />

Erträge<br />

Leistungen und<br />

Honorare<br />

LEP<br />

Schnittstelle FIBU-Daten<br />

Schnittstelle FIBU-Daten Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

Beschreibung der Schnittstelle für FIBU-Daten Tabelle<br />

(nur vorzunehmen, wenn Kostenrechnung nicht<br />

integriert im bestehenden Administrativ-System).<br />

Die Schnittstelle der FIBU-Daten hängt von der Informatiklösung ab und muss von Fall zu Fall spezifiziert<br />

werden.<br />

Schnittstelle Patienten / Fälle<br />

Schnittstelle Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

Fälle<br />

Erlöse<br />

Leistungen/<br />

Honorare<br />

Abfüllen<br />

Bezugsgrössenmengen<br />

Auftragsstamm<br />

(Fälle)<br />

Erträge<br />

Leistungen<br />

Kostensätze<br />

Patienten/Fälle Beschreibung der Schnittstelle für Patienten- und Tabelle<br />

Falldaten.<br />

Die Informationen zum administrativen Fall sind für die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> wichtig (kleinste<br />

bebuchbare Einheit) und müssen vom Patienten-Administrationssystem zur Verfügung gestellt<br />

werden.<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 23


Funktion<br />

Lieferung der Patienten- / Falldaten an die Kostenrechnung.<br />

Information<br />

Fälle für Kalkulation mit Fallmerkmalen, über welche Verdichtungen vorgenommen werden können.<br />

Problemfelder:<br />

– Eventuell müssen gewisse Felder beim Erstellen der Schnittstelle berechnet werden, da diese<br />

vom Liefersystem nicht geführt werden. Dies kann durch das Liefersystem, die Kommunikationsdrehscheibe<br />

oder das empfangende System geschehen. In jedem Fall ist genau zu spezifizieren,<br />

welche Information geliefert wird (z.B. Berechnung der Aufenthaltsdauer).<br />

– Es ist abzuklären, ob das empfangende System eine Fallhistory führen kann und somit die einzelnen<br />

Aufenthalte berechnen kann.<br />

– Das gleiche Resultat wird erzielt, wenn bei einem Wechsel der Hauptdiagnose ein neuer administrativer<br />

Fall für den Patienten eröffnet wird. Bei Verlegung ohne Änderung der Hauptdiagnose<br />

kann auf eine neue Falleröffnung verzichtet werden und der Stand nach letzter Mutation<br />

übernommen werden.<br />

Notwendige Datenfelder<br />

Bezeichnung Besonderes<br />

Patientenidentifikationsnummer (PID) Notwendig, wenn keine eindeutige Fallidentifikationsnummer<br />

vorhanden ist.<br />

Fallidentifikationsnummer(FID)<br />

eindeutige Fallidentifikationsnummer Wenn nicht vorhanden, muss mit PID (Patienten-identifikation)<br />

(FALLID) und FID (Fallidentifikation) gearbeitet werden. Achtung, beim<br />

Fallumhängen können PID und FID ändern, die FALLID bleibt<br />

jedoch immer die Gleiche.<br />

Leistungerbringende Kostenstelle Bei stationären Patienten, KST der Pflegestation auf der der<br />

Patient liegt).<br />

Auftraggebende Kostenstelle Fallinhaber = auftraggebende Hauptkostenstelle (ambulant,<br />

teilstationär, stationär).<br />

Fallmerkmale Siehe separate Beschreibung in Kapitel 5.1.1.<br />

Schnittstelle Leistungen<br />

Schnittstelle Patienten/Fälle Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

24 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

Beschreibung der Schnittstelle für Leistungsdaten. Tabelle<br />

Die Leistungen sind für die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> wichtig und müssen vom Patientenadministrationssystem<br />

oder der Leistungsdatenbank zur Verfügung gestellt werden. Idealerweise wird<br />

ein Leistungssammeltopf für die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> verwendet. Dadurch kann sichergestellt<br />

werden, dass sämtliche für die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> relevanten Leistungen nur von einem Sys-


tem verwaltet und an die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> übergeben werden. Wo dies nicht möglich ist,<br />

muss sehr genau spezifiziert werden, wann welche Leistung, woher und mit welchem Status<br />

übermittelt wird.<br />

Zu beantwortende Fragen:<br />

– Übergabe der erfassten Leistungen oder der fakturierten und bewerteten Leistungen. Mit der<br />

Lösung, nur fakturierte und bewertete Leistungen zu übergeben, kann sichergestellt werden,<br />

dass keine gelöschten Leistungen in die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> übermittelt werden (fakturierte<br />

Leistungen können nicht mehr gelöscht, sondern nur noch storniert werden). Dies bedingt<br />

aber, dass pro Abrechnungsperiode sauber abgegrenzt fakturiert wird. Bei der Übergabe sämtlicher<br />

erfassten Leistungen muss sichergestellt werden, dass Leistungen, welche im Muttersystem<br />

gelöscht werden, auch in der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> keine Verwendung mehr finden.<br />

– Datenmenge<br />

Mit der heute üblichen Einzellleistungserfassung entsteht eine riesige Datenmenge. Es ist deshalb<br />

zu prüfen, ob die Mengen vom empfangenden System innert vernünftiger Zeit importiert<br />

und verarbeitet werden können oder ob sinnvollerweise mit vorverdichteten Daten (nach erbringender<br />

Kostenstelle, leistungserbringender Kostenstelle, Leistungsgruppe) gearbeitet wird.<br />

Funktion<br />

Lieferung der Leistungen an die <strong>Kostenträgerrechnung</strong>.<br />

Information<br />

Einzelleistung pro Tag und Patientenfall.<br />

Honoraraufwand pro Patientenfall.<br />

Datenfelder<br />

Bezeichnung Besonderes<br />

Leistungsdatum Nur bei der Übernahme von nicht verdichteten Daten, sonst<br />

Abrechnungsperiode.<br />

Leistungsnummer oder Verdichtungsgruppe Bei vorverdichteten Daten ist die Verdichtungsgruppe anzugeben.<br />

Patientenidentifikationsnummer (PID) Notwendig, wenn keine eindeutige Fallidentifikationsnummer<br />

vorhanden ist<br />

Fallidentifikationsnummer (FID)<br />

Eindeutige Fallidentifikationsnummer Wenn nicht vorhanden, muss mit PID (Patientenidentifikation) und<br />

(FALLID) FID (Fallidentifikation) gearbeitet werden. Achtung, beim Fallumhängen<br />

können PID und FID ändern, die FALLID bleibt jedoch<br />

immer die Gleiche.<br />

Leistungserbringende Kostenstelle Auftragerbringer für die Leistung.<br />

Auftraggebende Kostenstelle Fallinhaber = auftraggebende Hauptkostenstelle (ambulant,<br />

teilstationär, stationär).<br />

Menge<br />

Mengeneinheit Taxpunkte, CHF, Min. oder andere.<br />

Betrag Für Frankenleistungen ist die Bewertung in CHF zu übernehmen.<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 25


Schnittstelle Honorare<br />

Information<br />

Honoraraufwendungen (netto) aus Honorarbuchhaltung.<br />

Problemfelder<br />

– Keine fallbezogene Verbuchung der Honorare in der Honorarbuchhaltung<br />

Es geht hier um Honorare, welche direkt über die Kreditoren oder die Lohnbuchhaltung ausbezahlt<br />

werden, ohne dass sie informatikmässig einen direkten Fallbezug aufweisen (z.B. Belegarzthonorare<br />

für Allgemein-Patienten). Es wird empfohlen, den Fallbezug über die Auszahlung<br />

(Kreditoren) herzustellen, sofern dies das Informatiksystem zulässt. Kann kein Fallbezug<br />

hergestellt werden (Normalfall), werden die Honorare wie «Besoldungen» behandelt.<br />

– Plafonierung der Honorare<br />

Dort, wo Honorarauszahlungen plafoniert sind (z.B. in der Radiologie), kann die Honorarleistung<br />

für ausbezahlte Honorare auf dem Kostenträger reduziert werden. Um zu verhindern,<br />

dass unter Umständen in der ersten Jahreshälfte die Honorare dem Kostenträger voll, die<br />

Honorare hingegen in der zweiten Jahreshälfte dem Kostenträger nicht mehr belastet werden<br />

(da der Plafond bereits ausgeschöpft ist), soll ein Durchschnittssatz über das ganze Jahr<br />

gewählt werden. Dabei stützt man sich am besten auf Erfahrungswerte ab (z.B. Vorjahr: Total<br />

Honorare netto im Verhältnis zu den ausbezahlten Honoraren). Für die Abstimmung zwischen<br />

Kostenstellen- und <strong>Kostenträgerrechnung</strong> wird die Differenz zwischen reduzierten plus generierten<br />

und effektiv ausbezahlten Honoraren ausgewiesen.<br />

– Pool<br />

Wenn Poolhonorare nicht vollständig ausbezahlt werden, empfiehlt sich wie bei der Plafonierung<br />

eine Reduktion des Einzelhonorars im Verhältnis des Nettohonorars zum Bruttohonorar.<br />

– Fixe Honorare<br />

Wenn fixe Honorare ausbezahlt werden, könnte, wenn dies die Informatik erlaubt, eine Honorarleistung<br />

in der Patientenadministration oder in der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> generiert werden.<br />

26 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


Datenfelder<br />

Bezeichnung Bemerkung<br />

Leistungsdatum Nur bei der Übernahme von nicht verdichteten Daten, sonst<br />

Abrechnungsperiode.<br />

Leistungsnummer Bei vorverdichteten Daten ist die Verdichtungsgruppe anzugeben.<br />

Patientenidentifikationsnummer (PID) Notwendig, wenn keine eindeutige Fallidentifikationsnummer<br />

vorhanden ist.<br />

Fallidentifikationsnummer (FID)<br />

Eindeutige Fallidentifikationsnummer Wenn nicht vorhanden muss mit PID (Patientenidentifikation) und<br />

(übergeordnete Fremd Nr.) FID (Fallidentifikation) gearbeitet werden. Achtung, beim Fallumhängen<br />

können PID und FID ändern, die FALLID bleibt jedoch<br />

immer die Gleiche.<br />

Leistungserbringende Kostenstelle Auftragerbringer für die Honorarleistung (kann mit auftraggebender<br />

Hauptkostenstelle übereinstimmen).<br />

Auftraggebende Kostenstelle Fallinhaber / Disziplin = auftraggebende Hauptkostenstelle<br />

(ambulant, teilstationär, stationär).<br />

Menge Honoraraufwand.<br />

Mengeneinheit CHF.<br />

Konto FIBU-Verbuchungskonto (kann zu Abstimmzwecken mitgeführt<br />

werden, kein Mussfeld).<br />

Schnittstelle Erträge<br />

Die Erlöse können verdichtet werden nach den Kriterien: Fall und auftraggebende Kostenstellen<br />

Wenn mit dem System der Übernahme aller erbrachten Leistungen gearbeitet wird, muss sichergestellt<br />

werden, dass die Bewertung dieser Leistungen der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> zur Verfügung<br />

gestellt wird. Sofern nur fakturierte Leistungen übernommen werden, stellt sich dieses Problem<br />

nicht.<br />

Funktion<br />

Lieferung der Erträge an die <strong>Kostenträgerrechnung</strong>.<br />

Information<br />

Erträge pro Fall und auftraggebende Kostenstelle.<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 27


Datenfelder<br />

Bezeichnung Bemerkungen<br />

Leistungsdatum Nur bei der Übernahme von nicht verdichteten Daten, sonst<br />

Abrechnungsperiode.<br />

Leistungsgruppe Zum Beispiel Tagestaxen, Fallpauschalen, Radiologieleistungen,<br />

Ärztliche Leistungen etc.<br />

Patientenidentifikationsnummer (PID) Notwendig, wenn keine eindeutige Fallidentifikationsnummer<br />

vorhanden ist.<br />

Fallidentifikationsnummer (FID)<br />

eindeutige Fallidentifikationsnummer Wenn nicht vorhanden, muss mit PID (Patientenidentifikation) und<br />

(FALLID) FID (Fallidentifikation) gearbeitet werden. Achtung, beim Fallumhängen<br />

können PID und FID ändern, die FALLID bleibt jedoch<br />

immer die Gleiche.<br />

Auftraggebende Kostenstelle Fallinhaber = auftraggebende Hauptkostenstelle (ambulant,<br />

teilstationär, stationär).<br />

Menge Fakturierter Ertrag.<br />

Mengeneinheit CHF.<br />

Anmerkung: Erträge können entweder auf die auftraggebende oder auf die auftragerbringende Kostenstelle verbucht<br />

werden. Gemäss KORAS werden Erträge nur auf die auftraggebende Kostenstelle verbucht.<br />

4.2 Pflichtenheft<br />

Problematik Sofern noch keine <strong>Kostenträgerrechnung</strong>s-Software zur Verfügung steht, muss<br />

eine solche beschafft werden. Für die Ausschreibung und die anschliessende<br />

Auswahl (Evaluation) ist ein Pflichtenheft zu erstellen.<br />

Aufgaben: Erstellen Pflichtenheft<br />

Evaluation Kostenträ- Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

gerrechnungs-Software<br />

28 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

Erstellen Pflichtenheft Muster Inhaltsverzeichnis.<br />

Beispiel eines Anforderungskataloges<br />

an die Kostenträger-Software.


4.2.1 Beispiel eines Inhaltsverzeichnisses zu einem Pflichtenheft<br />

Untenstehend ist eine mögliche Gliederung eines Inhaltsverzeichnisses wiedergegeben. Der Offertsteller<br />

ist gehalten, die Nummerierung in seine Offerte zu übernehmen und im Pflichtenheft<br />

gestellte Fragen gesamthaft im Kapitel 6.1.4 zu beantworten.<br />

1 Portrait der Klinik<br />

1.1 Charakteristik der Klinik<br />

1.2 Die wichtigsten Zahlen auf einen Blick<br />

2 Ausgangslage<br />

2.1 Auftrag<br />

2.2 Ziele<br />

2.2.1 Ziele Kostenstellenrechnung<br />

2.2.2 Ziele <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

2.3 Definition Kostenträger<br />

2.3.1 Administrativer Fall<br />

2.3.2 Verdichtungen<br />

2.4 Methode<br />

2.4.1 IST-Kostenrechnung<br />

2.4.2 Prozesskostenrechnung<br />

2.5 Zustand Kostenstellenrechnung<br />

2.6 einsetzbare Informatikmittel<br />

2.7 Leistungserfassung<br />

2.7.1 Leistungserfassung Arztdienst<br />

2.7.2 Arzthonorare<br />

2.7.3 Leistungserfassung Pflegedienst<br />

2.7.4 Leistungserfassung Sachleistungen<br />

2.7.5 Übersicht Leistungserfassung<br />

2.8 Diagnosen-Codierung<br />

2.8.1 AP-DRG<br />

3 Datengrundlagen / Datenflüsse<br />

3.1 Datenherkunft<br />

3.2 Datenfluss<br />

3.3 Buchungsschema<br />

4 Anforderungen an die Software<br />

4.1 Allgemeine Anforderungen<br />

4.2 Spezifische Anforderungen<br />

4.3 Informationen zu Patient/Fall<br />

4.3.1 Kostensätze<br />

4.3.2 Regeln / Filter bei Leistungsschnittstelle<br />

4.4 Plandaten<br />

4.5 Auswertungen<br />

4.6 Datenschutz<br />

4.7 Parallele Kostenrechnungen<br />

5 Systemtechnik<br />

5.1 Datenmengen<br />

5.2 Berechtigung<br />

5.3 Hardware-Anforderungen<br />

5.4 Anzahl Lizenzen<br />

6 Administratives<br />

6.1 Offertgliederung<br />

6.1.1 Vorstellung des Offertstellers, vorhandene Erfahrungen, nächster Stützpunkt<br />

6.1.2 Lösungskonzept und Gesamtübersicht<br />

6.1.3 Hardware-Anforderungen<br />

6.1.4 Beantwortung von Fragen<br />

6.1.5 Kommentar zu allfälligen Schwachstellen bezüglich Forderungen im Pflichtenheft<br />

6.1.6 Unterstützung, Betreuung, Schulung, Garantie und Wartung<br />

6.1.7 Preise und Zahlungsbedingungen (inkl. Stundenansätze)<br />

6.1.8 Referenzen, Besichtigungen<br />

6.1.9 Allgemeine Geschäftsbedingungen AGB (sofern für die Offerte relevant)<br />

6.2 Administratives<br />

6.2.1 Offerteingabe-Termin<br />

6.2.2 Offertadresse<br />

6.2.3 Gültigkeit der Offerte<br />

6.3 Terminplanung<br />

6.4 Evaluationsvorgehen<br />

6.5 Vertraulichkeit des Pflichtenheftes<br />

6.6 Rückfragen<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 29


Beispiel eines Anforderungskataloges an die Kostenträger-Software<br />

Legende:<br />

M = Musskriterium<br />

W = Wunsch<br />

Kriterium M / W erfüllt Bemerkungen<br />

– Einfache Bedienung M<br />

– Benutzerfreundliche Oberfläche M<br />

– Integrierte Online-Hilfe M<br />

– Gute Antwortzeiten (Massendaten) M<br />

– Entwicklungsfähige Software M<br />

– Moderne Technologie M<br />

– Auswertungen über Intranet verfügbar W<br />

– Integrierbarkeit in die bestehende Systemumgebung<br />

und vorhandenen Datenbestände<br />

M<br />

– Sach- und Projektkompetenz des Lieferanten M<br />

Spezifische Anforderungen an das Produkt (Auszug)<br />

Kriterium erfüllt Bemerkungen<br />

– Software ist bereits in einem Schweizer Spital W Spitaltauglichkeit muss überprüft werden<br />

im Einsatz können.<br />

– Bestimmungen gemäss «Standards der Kosten- M PUBLIK 4, herausgegeben im März 1999 von<br />

trägerrechnung im Spital» sowie dieses Manuals der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich<br />

der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich im Rahmen des Projektes LORAS. Manual zur<br />

sind erfüllt. <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

(1. Auflage 2002).<br />

– Kostenstellenrechnung nach KORAS 92 kann M<br />

weiterhin erstellt werden<br />

– Erstellung Kostenstellenrechnung ist mit W<br />

angebotenem Modul (Kanton Zürich) möglich<br />

– Verarbeitung mit Originaldaten und nicht mit W<br />

vorverdichteten Daten<br />

– Pro Leistungsart können mehrere Kostensätze M IST / PLAN<br />

berechnet werde inkl. kalk. Kosten<br />

exkl. kalk. Kosten<br />

inkl. gemeinwirtschaftl. Leistungen<br />

exkl. gemeinwirtschaftl. Leistungen<br />

– Aufteilung in fixe und variable Kosten möglich W<br />

– Kostenträgerausweis M Layout des Kostenträgerausweises beilegen<br />

(Beispiel Siehe «6.1 Kostenträgerausweis».<br />

– Auswertungen nach Fallmerkmalen M<br />

(eines oder mehrere möglich)<br />

– Bewertung von Fällen mit Mutationen von M Es muss jederzeit möglich sein, Mutationen<br />

Fallmerkmalen von Fallmerkmalen zu übernehmen und die<br />

Fallverdichtungen aufgrund dieser Angaben<br />

neu zu bewerten.<br />

– <strong>Kostenträgerrechnung</strong>sspezifische Leistungen M<br />

müssen vom System generiert werden können<br />

30 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


Kriterium erfüllt Bemerkungen<br />

– eine Fallhistory soll mitgeführt werden W<br />

– Die Kostensatzermittlung kann jederzeit W Grundsätzlich kommen vorkalkulierte<br />

aufgrund von IST-Leistungen und IST-Kosten Kostensätze zur Anwendung.<br />

auch rückwirkend erfolgen<br />

– Die Kostensätze werden periodengerecht M<br />

gehalten<br />

– Schnittstellen generell M Beschreibung der Import- und Export-Schnittstellen<br />

oder von Direktzugriffen, Beschreibung<br />

vom Zeitpunkt des Imports.<br />

– Anforderungen an Leistungsschnittstelle M Beschreibung der Datenhaltung, der Verarbei-<br />

– periodische Verarbeitung tung von Änderungen (z.B. Löschen von Leis-<br />

– Sicherstellung, dass alle Mutationen/ tungen, Fallzusammenführungen etc.).<br />

Korrekturen/ Storni nachgeführt werden<br />

– Datum: Datum der Leistungserbringung<br />

– Korrekturen auch rückwirkend sind zulässig<br />

– Plandaten können hinterlegt werden M<br />

– Kostenträgerrecord (Schnittstellendatei) für die M Siehe Wegleitung im Anhang.<br />

Gesundheitsdirektion kann generiert werden<br />

4.3 Spezielle Anforderungen (Kanton Zürich)<br />

Problematik Damit die Gesundheitsdirektion diverse Auswertungen im Rahmen der Finanzierung<br />

(und ev. Tarifierung) vornehmen sowie die Anforderungen des Bundes (KVG)<br />

betreffend der Führung einer <strong>Kostenträgerrechnung</strong> erfüllen kann, müssen gewisse<br />

Daten zur Verfügung gestellt werden. Dies wird im Kanton Zürich mittels<br />

einer im Anhang beschriebenen Schnittstellendatei ermöglicht.<br />

Aufgaben: Sicherstellen, dass der Datentransfer zur Gesundheitsdirektion gemäss<br />

Spezifikationen im Anhang gewährleistet werden kann.<br />

Datentransfer GD Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

Berücksichtigung der Anforderungen der Gesundheitsdirektion<br />

gemäss Spezifikationen im Anhang<br />

Siehe Anhang.<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 31


5. Umsetzung der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

Zielsetzung: <strong>Einführung</strong> einer Ist-Vollkostenträgerrechnung.<br />

Verweise Titel Kapitel<br />

Standards Modelle der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 3, S. 11ff.<br />

Definition der Kostenträger 4.1ff, S. 15ff.<br />

Fallunabhängige Kostenträger 4.5., S. 19<br />

Direkte Kosten 5.3., S. 27<br />

Leistungsverrechnung auf die Kostenträger 5.1., S. 26<br />

Übersicht über die Verrechnungen und Umlagen 5.4., S. 28ff.<br />

H+ <strong>Handbuch</strong> Definition der Kostenträger 5, S. 13<br />

Gemeinwirtschaftliche Leistungen 5.1.4/5.1.5., S. 16<br />

Leistungsbewertung 7., S. 40<br />

Publik 7 Projekt LORAS Kostenerhebung für die Aus- und Weiterbildung sowie die ganze Publikation<br />

Vorhalteleistungen Notfall<br />

KORAS Anlagenutzung 9, S. 49ff.<br />

2-Stufen-Modell der erweiterten Kostenrechnung (BAB) schematische<br />

Darstellung<br />

Behandelte Themen 5.1 Definition der Kostenträger<br />

5.2 Leistungserfassung<br />

5.3 Umstellung auf die <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

5.4 Zurechnung der Kosten auf den Kostenträger<br />

5.5 Kalkulatorische Kosten<br />

5.6 Buchungsschema<br />

5.7 Kostensatzermittlung<br />

Aus praktischen Überlegungen und im Zusammenhang mit der Verordnung des Bundes<br />

zur Kosten- und Leistungsrechnung der Spitäler und Pflegeheime beschränkt sich das<br />

vorliegende <strong>Handbuch</strong> auf eine Vollkostenrechnung.<br />

Dieses Modell beruht darauf, dass die erbrachten IST-Leistungen zu den effektiven IST-Kosten<br />

oder zu Durchschnittskostensätzen (z.B. aus den Vorjahren) dem Kostenträger verrechnet<br />

werden. Da insbesondere die IST-Leistungen unter anderem für die Fakturierung und die Kostenstellenrechnung<br />

bekannt sind, kann die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> in der Regel mit angemessenem<br />

Aufwand realisiert werden.<br />

5.1 Definition Kostenträger<br />

Problematik Die fallabhängigen und fallunabhängigen Kostenträger sind zu definieren.<br />

Aufgaben: Definition des Kostenträgers im stationären, ambulanten (teilstationären) Bereich<br />

sowie der Sammelkostenträger (z.B. Lehre und Forschung, Ambulatorien).<br />

32 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


5.1.1 Fallabhängige Kostenträger<br />

Die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> basiert auf dem administrativen Fall als kleinste bebuchbare Einheit.<br />

Ein administrativer Fall ist mit dem Aufenthalt eines Patienten zur Behandlung im Spital verbunden.<br />

Bei stationären und teilstationären Patienten ist der Aufenthalt durch Eintritts- und Austrittsdatum<br />

klar gegeben.<br />

Bei ambulanten Patienten ist der administrative Fall dann abgeschlossen, wenn seitens der Klinik<br />

das Ende der Behandlung gemeldet wird und die Schlussrechnung erstellt werden kann.<br />

Erst die Verdichtung der administrativen Fälle nach gewissen Fallmerkmalen (Produktesicht, z.B<br />

AP-DRG, Versicherungsklassen, Garanten etc.), ergibt aussagekräftige Antworten für die Entscheidungsfindung<br />

bezüglich Leistungsangebot und Preisverhandlungen sowie für ein Benchmarking.<br />

Eine Variante stellt die Verdichtung der stationären administrativen Fälle zu 641 Fallgruppen<br />

(AP-DRGs) dar.<br />

Die nach AP-DRG gegliederten Kosten und Leistungen stellen (für den Kanton Zürich) im<br />

stationären Bereich den eigentlichen Kostenträger im Sinne des Kalkulationsobjektes<br />

dar.<br />

Grundlagen Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

1. Schritt Definition der für die Bildung von Kostenträgergruppen<br />

notwendigen Fallmerkmale.<br />

2. Schritt Definition, wie mit Mutationen (Klinikwechsel, Umfragebogen<br />

Klassenwechsel etc.) umgegangen wird.<br />

Schritt 1: Bestimmung der Fallmerkmale<br />

Die untenstehende Tabelle zeigt mögliche Fallmerkmale in alphabetischer Reihenfolge. Dort, wo<br />

die Führung einer Fallchronik als sinnvoll erscheint, wird die entsprechende Spalte gekennzeichnet.<br />

Es kann durchaus sein, dass ein <strong>Kostenträgerrechnung</strong>ssystem die Fall-Chronik nicht mitführen<br />

kann. In diesem Fall muss entschieden werden, ob der Status bei Austritt nicht genügt.<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 33


Die untenstehende Tabelle stellt eine Maximalvariante umfangreicher Auswertungsmerkmale dar.<br />

Es ist im Einzelfall abzuklären, welche Bedürfnisse befriedigt bzw. welche Aussagen mit den jeweiligen<br />

Auswertungen gemacht werden sollen (Siehe auch Kapitel: 6 Auswertungen).<br />

Feldinhalt History Bemerkungen<br />

Abteilung Code Ja Kostenstelle (Auftraggeber)<br />

Altersgruppe Nach Altersgruppen der H+ Statistik, zu ermitteln aus Geburtsdatum<br />

AP-DRG AP-DRG-Nummer nach Gruppierung<br />

Aufenthalt nach Austritt PATREC 212<br />

Aufenthalt vor Eintritt PATREC 209<br />

Aufenthaltsdauer-Gruppe z.B. Gruppen, für jede Dauer von 1–20, eine Gruppe für > 20<br />

Aufnahmegrund PATREC 201<br />

Austrittsart PATREC 211<br />

Behandelnder Arzt<br />

Behandlung nach Austritt PATREC 213<br />

Behandlungsart PATREC 206<br />

Eintrittsart PATREC 207<br />

einweisende Instanz PATREC 208<br />

Einweisender Arzt<br />

Fachgebiet Kostenstelle/PATREC 301<br />

Garant Helsana, CSS, KPT, SUVA, etc.<br />

Garantenart UV/IV/MV, Krankenkasse, Selbstzahler/PATREC 214/215<br />

Geschlecht PATREC 103<br />

Hauptdiagnose ICD-10/PATREC 221<br />

Hauptprozedur CHOP-3/PATREC 225<br />

Hausarzt<br />

Herkunftscode z.B. Spitalregion etc.<br />

Kanton<br />

Klasse Ja Hospitalisationsklasse<br />

Land PATREC 204<br />

Nationalität PATREC 205<br />

Wohnort<br />

Periode Austritt Monat, zu ermitteln aus Austrittsdatum<br />

Periode Eintritt Monat, zu ermitteln aus Eintrittsdatum<br />

PID Patientenidentifikationsnummer/PATREC 101<br />

Postleitzahl PATREC 203<br />

Station Ja Pflegestation (Auftragerbringer)<br />

Tarif UV/IV/MV, Allg. Kt., Allg. Ausserkt., HP, P etc.<br />

Zimmer Ja<br />

34 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


5.1.2 Fallunabhängige Kostenträger / Gemeinwirtschaftliche Leistungen<br />

Sollen die Kosten für Notfallvorhalteleistungen sowie Aus- und Weiterbildung auf separaten<br />

Kostenstellen erfasst werden, oder sollen diese mit Pauschalsätzen (z.B. gemäss LORAS, Publik 7,<br />

Ausgabe 1999) bewertet werden?<br />

Untenstehendes Schema zeigt Möglichkeiten der Behandlung der Notfallvorhalteleistungen sowie<br />

der Aus- und Weiterbildung auf.<br />

Notfallvorhalteleistungen/Aus- und Weiterbildung<br />

Grundlagen Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

1. Variante Erhebung der Kosten der fallunabhängigen Leistungen auf Basis Zeiterfassung des<br />

der Kostenstellenrechnung (z.B. neue Kostenstelle «Notfallvorhalte- Personals auf den<br />

leistungen»). Weiterverrechnung sowohl der fallabhängigen wie massgebenden<br />

auch der fallunabhängigen Kosten auf den Kostenträger. Kostenstellen<br />

2. Variante Übernahme der empirisch erhobenen Pauschalansätze für die z.B. Erhebung der<br />

fallunabhängigen Leistungen (z.B. LORAS, Publik 7, Ausgabe 1999). Mengen und Be-<br />

Diese Kosten z.B. für das Benchmarking in der Kostenträger- wertung gemäss<br />

rechnung werden kalkulatorisch von den Gesamtkosten abgezogen. Pauschalansätzen,<br />

prozentualer Abzug<br />

im Verhältnis<br />

zu den Gesamtkosten<br />

Für das Benchmarking können der Einfachheit halber in der Phase der <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

die im Publik 7 enthaltenen Pauschalansätze verwendet werden und diese von<br />

den Kosten pro Fall in Abzug gebracht werden (vgl. Kapitel 6.1 Kostenträgerausweis).<br />

Lehre und Forschung (L + F)<br />

Die folgenden Ausführungen gelten nur für Universitätsspitäler.<br />

Einleitung<br />

Während die fallunabhängigen Kosten, wie Notfallvorhalteleistungen sowie Aus- und Weiterbildung<br />

von den Versicherern (zurzeit) als anrechenbare Kosten anerkannt werden, trifft dies für die<br />

Kosten der Lehre und Forschung nicht zu. Da die Höhe dieser Kosten immer wieder zu Diskussionen<br />

Anlass gibt und teilweise oder ganz durch andere Direktionen (Bildungsdirektion) oder<br />

durch Dritte (z.B. Schweiz. Nationalfonds, Pharmaindustrie) finanziert wird, sind diese Kosten<br />

gesondert von den übrigen fallunabhängen Leistungen zu behandeln. Gemäss KVG Artikel 49<br />

Abs. 1 sind denn auch die Kosten für Lehre und Forschung gesondert auszuweisen.<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 35


Vorgehen bei der praktischen Umsetzung:<br />

Problematik Sollen die Kosten und Erlöse für die Lehre und Forschung auf separaten Kostenstellen/-träger<br />

erfasst werden, oder sollen diese prozentual von den Kostenträgern<br />

in Abzug gebracht werden?<br />

Grundlagen Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

1. Variante Die Kosten je Kostenträger werden um einen festgelegten Studie über die<br />

Prozentsatz für Lehre und Forschung gekürzt. Dieser wurde Kosten für Lehre<br />

mit dem Bundesamt für Statistik unter Mitwirkung der<br />

Universitätskantone ermittelt und festgelegt.<br />

und Forschung<br />

2. Variante Für die Lehre und Forschung wird ein Kostenträger geführt. Definition Kosten-<br />

Dieser enthält sämtliche effektiven Kosten und Erlöse träger L & F<br />

(Beiträge der Universität, Beiträge Dritter) im Zusammenhang<br />

mit der Lehre und Forschung.<br />

3. Variante Für die Lehre und Forschung wird ein Kostenträger geführt. Erträge aus<br />

Dabei werden der Einfachheit halber die Kosten den Erträgen Bildungsdirektion<br />

gleichgesetzt. und Dritten<br />

Bei allen Verfahren wird vorausgesetzt, dass in der Betriebsrechnung des Spitals allfällige Direktzahlungen<br />

von Dritten (Universität, Schweiz. Nationalfonds etc.) kalkulatorisch miteingerechnet<br />

sind.<br />

Wichtig:<br />

Annahme: Sämtliche Personal- und Sachkosten für Lehre und Forschung im Universitätsspital<br />

würden durch das Rechnungswesen der Universität abgewickelt. Folglich wären beim UniversitätsSpital<br />

auch keine Kosten für L & F enthalten, wodurch ein pauschaler Abzug der Fallkosten<br />

entfallen würde.<br />

Damit ein Abzug für L & F in den Fallkosten erfolgen kann, müssen die Fallkosten «brutto»<br />

ermittelt werden, d.h. inkl. Beiträge der Universität, Dritter etc. Um dieses «Bruttoprinzip»<br />

sicherzustellen, sind die Beiträge der Universität und Dritter somit als Erlöse dem entsprechenden<br />

Kostenträger gutzuschreiben und nicht als Aufwandsminderungen zu verbuchen.<br />

5.2 Leistungserfassung<br />

Problematik Für die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> ist eine umfassende Leistungserfassung anzustreben.<br />

Es ist aber stets auf ein ausgewogenes Kosten-/Nutzenverhältnis zwischen dem<br />

Erfassungsaufwand und einer erhöhten Genauigkeit der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

zu achten.<br />

Im Interesse einer effizienten <strong>Einführung</strong> der <strong>KTR</strong> kann in Teilbereichen anfänglich<br />

unter Umständen ganz oder teilweise auf eine Leistungserfassung verzichtet werden.<br />

Behandelte Themen: 5.2.1 Arztdienst<br />

5.2.2 Pflegedienst<br />

5.2.3 Hotellerie (inkl. eventuell Verwaltung/Administration/Patientenverpflegung)<br />

5.2.4 Medizinisch technische und therapeutische Bereiche<br />

5.2.5 Medikamente, Implantate, Material, Blut<br />

5.2.6 Fremdrechnungen, Krankentransporte<br />

36 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


Aufgaben: Erhebung der Abläufe der Leistungserfassung<br />

Prüfung der Leistungserfassung auf Vollständigkeit<br />

Schliessen von Lücken in der Leistungserfassung bzw. Definition von Alternativen<br />

für die <strong>Einführung</strong>sphase (z.B. Pflegetage, Austritte)<br />

Umsetzung der Massnahmen<br />

Grundsätzliches zur Leistungserfassung<br />

Generell gilt es zu beachten, dass für jede Leistung innerhalb des Behandlungsprozesses eine<br />

vollständige Leistungserfassung anzustreben ist. Bei den ärztlichen, pflegerischen und medizintechnischen<br />

Bereichen richtet sich die Leistungserfassung nach den jeweiligen Leistungskatalogen<br />

(z.B. SLK (Tarmed), LEP etc.) und ist somit vorgegeben. Es gibt jedoch auch Bereiche, die in<br />

der Leistungserfassung über keine Gebührenkataloge verfügen. Dabei handelt es sich z.B. um<br />

Verwaltung, Verpflegung, Unterkunft, Wäsche, Sozialdienst usw. Auch für diese Segmente ist ein<br />

Leistungsbezug zu generieren. Dieser kann sich auch auf Pauschalansätze wie z.B. Pflegetage,<br />

Austritte, Fr. usw. stützen.<br />

Folgende Arten der Leistungserfassung können unterschieden werden:<br />

Arbeitsleistungen = Einzelkosten<br />

Eine Leistungserfassung der Arbeitsleistung ist bei den direkt am Patienten tätigen Personen anzustreben.<br />

Dabei können verschiedene Erfassungsarten zur Anwendung kommen:<br />

1. Zeitmessung (Ist-Minuten)<br />

Erfasst wird die für den einzelnen Patienten tatsächlich aufgewendete Zeit. Dies ist sicher die genaueste,<br />

aber auch die aufwendigste Methode.<br />

2. Leistungserfassung mit Normzeiten<br />

Es werden definierte Leistungseinheiten mit hinterlegten Zeitwerten erfasst (z.B. Methode Leistungserfassung<br />

in der Pflege LEP). Die Art der Leistung ist bekannt, aber es werden Standardzeiten<br />

und nicht Ist-Zeiten erfasst.<br />

3. Leistungserfassung mit Tarifpositionen (SLK/TarMed)<br />

Obwohl die Tarifpositionen Angaben zur Ermittlung des Preises einer Leistung, nicht aber den<br />

tatsächlichen Arbeitsaufwand abbilden, wird diese Methode vor allem in den Bereichen medizintechnische<br />

Betriebe und Therapien verwendet.<br />

4. Umlageschlüssel<br />

Es erfolgt keine Leistungserfassung. Die Kosten werden mittels einer oder mehreren Bezugsgrössen<br />

(z.B. Pflegetag, Fall, Anzahl Konsultationen etc.) weiterverrechnet. Dies ist die ungenaueste<br />

Methode und sollte vor allem dort, wo grosse Kostenblöcke entstehen, vermieden werden.<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 37


Sachleistungen (Material, Medikamente, Blut, Implantate, Fremdleistungen) =<br />

Einzel- und Gemeinkosten<br />

1. Vollständige Leistungserfassung<br />

Die Erfassung der Leistungen erfolgt patientenbezogen, die Kostenverrechnung ist verursachergerecht<br />

(100% Einzelkosten). Als Nachteil gilt ein hoher Erfassungsaufwand. Eine vollständige<br />

Leistungserfassung ist dort anzustreben, wo hohe Sachkosten entstehen (z.B. Implantate, Blutprodukte).<br />

2. Partielle Leistungserfassung (Einzel- und Gemeinkosten)<br />

Erfassung der Leistungen, die eine gewisse Preisgrenze überschreiten z.B. für Leistungen mit<br />

einer grossen Bandbreite zwischen teuer und billig (Beispiel: Medikamente). Es gilt aber zu beachten,<br />

dass auch billige Produkte, welche in grossen Mengen verbraucht werden, die <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

stark beeinflussen können.<br />

3. Pauschalen<br />

Gewisse Leistungen können dem Kostenträger allenfalls pauschaliert und über eine Bezugsgrösse<br />

(Pflegetag, Fall) verrechnet werden (Beispiele: Kleinmaterial, Kleinmedikamente)<br />

5.2.1 Arztdienst<br />

Problematik Wie kann der Arztdienst mit vernünftigem Aufwand und sinnvollem Aussagegehalt<br />

auf den Kostenträger verrechnet werden (vgl. Kapitel 5.4.4 Standards der<br />

<strong>Kostenträgerrechnung</strong> im Spital)<br />

Erhebung der Abläufe Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

der Leistungserfassung<br />

1. Schritt Ermittlung der Leistungsstellen mit ärztlicher Leistungs- Tabelle<br />

erfassung (Aufnahme des Istzustandes)<br />

2. Schritt Erhebung des Zeitaufwandes pro Kategorie und Arztgruppe Umfragebogen<br />

Prüfung der Leistungs- Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

erfassung auf Vollständigkeit<br />

3. Schritt Ermittlung der erfassten Leistungen pro Patientenkategorie Tabelle<br />

Definition Massnahmen Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

4. Schritt Definition der Verrechnungsschlüssel auf die Kostenträger Tabelle<br />

Umsetzung Massnahmen Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

5. Schritt Aufteilung der Kostenstellen im Lohnsystem oder Regeln Tabelle<br />

für Umbuchungen definieren<br />

38 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


Tabelle zur Ermittlung der Leistungsstellen mit ärztlicher Leistungserfassung<br />

(Leerfelder bedeuten keine Leistungserfassung)<br />

Projekt. <strong>Einführung</strong> <strong>Kostenträgerrechnung</strong> Spital<br />

Datum:<br />

Ermittlung der Leistungsstellen mit ärztlicher Leistungserfassung<br />

KST-Nr. Bezeichnung Erfassung für Patientenkategorie Beschreibung der<br />

erfassten Leistungen<br />

Stationär Stationär Stationär teil-<br />

Privatsprech-<br />

Allg. HP P stationär ambulant stunde<br />

2000 Operationssäle<br />

2090 Gipszimmer<br />

2100 Anästhesie<br />

2200 IPS / Überwachungsstation<br />

2210 Intensivpflegestation<br />

2260 Überwachungsstation<br />

2300 Notfallstation<br />

2400 Radiologie<br />

2410 Röntgendiagnostik konventionell<br />

2411 Ultraschall<br />

2412 Computertomograph<br />

2413 Angiographie<br />

2420 Radioonkologie<br />

2440 Nuklearmedizin<br />

2450 MRI<br />

2460 PET<br />

2500 Gebärsaal<br />

....<br />

....<br />

....<br />

39xx Ärztepool Chirurgie<br />

39xx Ärztepool Medizin<br />

39xx Ärztepool Gynäkologie/Geb.h.<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 39


Umfragebogen zur Ermittlung des Zeitaufwandes für ärztliche Tätigkeiten<br />

(vgl. Kapitel 5.4.4 Standards der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>)<br />

Name des Arztes Funktion<br />

40 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

❏ Chefarzt / Leitender Arzt<br />

❏ Oberarzt<br />

❏ Assistenzarzt<br />

Kategorie Tätigkeiten Inhalt Verrechnung Zeit resp.<br />

auf den Anteil der<br />

Kostenträger Besoldung<br />

I • Aufnahme (stat.) Anamnese, körperliche Unter- Fälle<br />

• Aufklärung (stat.) suchung, Studium der Krankengeschichte<br />

• Entlassung (stat.) Körperliche Untersuchung,<br />

Abschlussbericht; Kodierung<br />

II • Visite (stat.) Personalführung, Öffent- Tag<br />

• Rapport (stat.) lichkeitsarbeit, etc.<br />

• Administration (stat.) (nicht patientenbezogen)<br />

III Intervention exkl. OPS Diagnose und Therapie in Taxpunkt<br />

med. techn. Bereichen (IPS,<br />

Notfall, Gebärsaal, Gastroskopie,<br />

Kardiologie etc.)<br />

IV OPS Operation und Assistenz Schnitt-Nahtzeit<br />

OPS-Planung resp. Taxpunkt<br />

V Ambulante Sprechstunde; exkl. Intervention und OPS Taxpunkt<br />

teilstationäre Patienten (Tätigkeiten vgl. Kateg. I + II)<br />

VI Privatärztliche Tätigkeit Taxpunkt<br />

VII Vorhalteleistungen Notfall Pikett- und Präsenzdienst fallunabhängig<br />

sowie unproduktiver Anteil<br />

am Tages- und Schichtdienst<br />

VIII Aus- und Weiterbildung fallunabhängig<br />

IX Lehre und Forschung fallunabhängig<br />

Der Umfragebogen sollte periodisch plausibilisiert werden.


Anmerkung:<br />

Der Erfassungsaufwand des Arztdienstes erweist sich in der Praxis im Vergleich zum Nutzen als<br />

oftmals eher ungünstig («cost of costing»). Ein grosser Teil der Arztkosten wird ohnehin in den<br />

medizin-technischen, diagnostischen und therapeutischen Vorkostenstellen erfasst. Der verbleibende<br />

Anteil in den Stationen (Visite, Rapport, Administration usw.) hat grösstenteils Fixkostencharakter,<br />

welcher mittels Pflegetagen oder Austritten auf die Kostenträger verrechnet werden<br />

kann.<br />

Mit der <strong>Einführung</strong> eines einheitlichen gesamtschweizerischen Tarifs zur Erfassung und<br />

Bewertung der ärztlichen Leistungen (TarMed) entfallen obige Ausführungen. Ab diesem<br />

Zeitpunkt müssen die Leistungen gemäss TarMed den Kostenträgern zugewiesen<br />

werden.<br />

Die entsprechenden Auswirkungen auf die Leistungserfassung und die Informatik sind<br />

zu berücksichtigen!<br />

5.2.2 Pflegedienst<br />

Problematik Im Pflegedienst kann auf dem LEP (Leistungserfassung in der Pflege) basiert<br />

werden. Obwohl mit dem LEP keine Ist- sondern Normzeiten erfasst werden,<br />

kann durch die Erfassung der einzelnen Verrichtung doch eine genügende<br />

Genauigkeit für die Verrechnung auf den Kostenträger erreicht werden.<br />

Dort wo kein LEP zur Verfügung steht, muss mit anderen Bezugsgrössen<br />

gearbeitet werden (TXP, Pflegetag, Pflegetag gewichtet).<br />

Erhebung der Abläufe Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

der Leistungserfassung<br />

1. Schritt Ermittlung der Leistungsstellen mit Leistungserfassung Tabelle<br />

in der Pflege<br />

Prüfung der Leistungs- Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

erfassung auf Vollständigkeit<br />

2. Schritt Ermittlung der erfassten Leistungen pro Patientenkategorie Tabelle<br />

Definition Massnahmen Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

3. Schritt Spezifikation der Schnittstelle LEP – <strong>KTR</strong> Muster<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 41


Tabelle zur Ermittlung der Leistungsstellen mit LEP<br />

(Leerfelder bedeuten keine Leistungserfassung)<br />

Ermittlung der Leistungsstellen mit LEP<br />

KST-Nr. Bezeichnung Erfassung für Patientenkategorie Beschreibung der<br />

erfassten Leistungen<br />

2000 Operationssäle<br />

2090 Gipszimmer<br />

2100 Anästhesie<br />

2200 IPS / Überwachungsstation<br />

2210 Intensivpflegestation<br />

2260 Überwachungsstation<br />

2300 Notfallstation<br />

2500 Gebärsaal<br />

Pflegestation<br />

Pflegestation<br />

Pflegestation<br />

Pflegestation<br />

Pflegestation<br />

Pflegestation<br />

Pflegestation<br />

Pflegestation<br />

Pflegestation<br />

Pflegestation<br />

Pflegestation<br />

Pflegestation<br />

Pflegestation<br />

Pflegestation<br />

Pflegestation<br />

Pflegestation<br />

Pflegestation<br />

Pflegestation<br />

Pflegestation<br />

Pflegestation<br />

Pflegestation<br />

Stationär Stationär Stationär teil-<br />

Allg. HP P stationär ambulant<br />

Schnittstelle LEP<br />

Die Informationen aus dem LEP sind für die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> wichtig und müssen von der<br />

LEP-Software zur Verfügung gestellt werden. Idealerweise werden die Leistungen in einem Leistungstopf<br />

(beispielsweise Patientenadministrations-System) verwaltet. Je nach verwendeter Software<br />

ist auch ein direkter Transfer in die <strong>KTR</strong> möglich.<br />

Funktion<br />

Rücklieferung der LEP-Leistungen an die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> direkt oder über Patientenadministrations-System<br />

als Sammeltopf für die Leistungen.<br />

Information<br />

Pro Tag und Patientenfall soll der Minuten-Totalaufwand geliefert werden. Bei Verlegungen zwischen<br />

Stationen sind die Minuten-Aufwände pro Station zu liefern.<br />

42 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


Felder<br />

Folgende Informationen sind minimal zu transferieren. Je nachdem müssen die Daten vom empfangenden<br />

System oder von der Kommunikationsdrehscheibe noch konfektioniert werden.<br />

Feldname Besonderes<br />

Leistungsdatum<br />

Patientenidentifikationsnummer (PID) Notwendig, wenn keine eindeutige Fallidentifikationsnummer<br />

vorhanden ist.<br />

Fallidentifikationsnummer (FID)<br />

Eindeutige Fallidentifikationsnummer FALLID Wenn vorhanden sind PID und FID nicht notwendig.<br />

Leistungserbringende Kostenstelle Pflegestation (Ort des Patientenzimmers).<br />

Auftraggebende Kostenstelle Wenn im LEP vorhanden, ansonsten leer.<br />

Menge Minuten.<br />

Mengeneinheit Wenn vorhanden, Minuten.<br />

5.2.3 Hotellerie<br />

Problematik Die Hotellerieleistungen sollen auf einer separaten Kostenstelle «Zimmer» erfasst<br />

werden, welche über eine Bezugsgrösse (z.B. Pflegetage, evtl. mit Gewichtungsfaktor)<br />

auf den Kostenträger verrechnet wird. Dies geschieht am Einfachsten<br />

mittels der Umlage der Kostenstellen:<br />

– Gebäude<br />

– Reinigung<br />

– Wäscherei<br />

– evtl. patientenbezogener Verwaltungskosten<br />

auf die Kostenstelle Zimmer. Damit die unterschiedlichen Zimmerkategorien<br />

berücksichtigt werden können, empfiehlt es sich, für jede Kategorie eine eigene<br />

Kostenstelle zu bilden.<br />

Küchenleistungen werden direkt nach Pflegetagen dem Kostenträger belastet.<br />

Erhebung der Abläufe Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

der Leistungserfassung<br />

1. Schritt Ermittlung der Kostenstellen, welche Leistungen für die<br />

Kostenstellen Zimmer erbringen.<br />

Definition der Zimmerkategorien und der dazugehörigen<br />

Kostenstellen.<br />

Gewichtung der Zimmerkategorien<br />

z.B. 1-er Zimmer 1,4<br />

2-er Zimmer 1,2<br />

4-er Zimmer 1,0<br />

(allenfalls aufgrund empirischer Erhebung)<br />

Prüfung der Leistungs- Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

erfassung auf Vollständigkeit<br />

2. Schritt Prüfen der Bezugsgrössen der Hilfskostenstellen<br />

– Gebäude<br />

– Reinigung<br />

– Wäscherei<br />

– evtl. patientenbezogener Verwaltung<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 43


5.2.4 Medizinisch technische und therapeutische Bereiche<br />

Problematik Die Leistungen der medizinisch technischen und therapeutischen Bereiche<br />

werden aufgrund von Tarifkatalogen erfasst. Auch hier erfolgt die Erfassung nach<br />

einer Normleistung, die vom Aufwand der effektiv erbrachten Ist-Leistung mehr<br />

oder weniger abweichen kann.<br />

Grundlage sind SLK / TarMed oder andere Tarife (z.B. Physio-Tarif, Analysenliste).<br />

Bezugsgrössen sind Taxpunkte bzw. Minuten für Anästhesie, Operations- und<br />

Gebärsäle, Intensivpflege.<br />

Erhebung der Abläufe Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

der Leistungserfassung<br />

1. Schritt Ermittlung der Leistungsstellen mit Leistungserfassung. Tabelle<br />

Prüfung der Leistungs- Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

erfassung auf Vollständigkeit<br />

2. Schritt Ermittlung der erfassten Leistungen pro Patientenkategorie. Tabelle<br />

Definition Massnahmen Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

3. Schritt evtl. Definition zusätzlich zu erfassender Leistungen<br />

– Prozessdefinition<br />

– Leistungsblätter<br />

44 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


Tabelle Leistungserfassung med.techn. Leistungsstellen<br />

(Leerfelder bedeuten keine Leistungserfassung)<br />

Projekt. <strong>Einführung</strong> <strong>Kostenträgerrechnung</strong> Spital<br />

Datum:<br />

Leistungserfassung med. techn. Leistungsstellen<br />

KST-Nr. Bezeichnung Erfassung für Patientenkategorie Beschreibung der<br />

erfassten Leistungen<br />

Stationär Stationär Stationär teil-<br />

Privatsprech-<br />

Allg. HP P stationär ambulant stunde<br />

2000 Operationssäle<br />

2090 Gipszimmer<br />

2100 Anästhesie<br />

2200 IPS / Überwachungsstation<br />

2210 Intensivpflegestation<br />

2260 Überwachungsstation<br />

2300 Notfallstation<br />

2400 Radiologie<br />

2410 Röntgendiagnostik<br />

2411 Ultraschall<br />

2412 Computertomograph<br />

2413 Angiographie<br />

2420 Radioonkologie<br />

2440 Nuklearmedizin<br />

2450 MRI<br />

2460 PET<br />

2500 Gebärsaal<br />

2700 Laboratorien<br />

2710 Blutspendedienst<br />

3000 Physiotherapie<br />

3100 Ergotherapie<br />

3200 Übrige Therapien<br />

3250 Psychologischer Dienst (PUK)<br />

3300 Aktivierungstherapie<br />

3400 Med.-diagn. Untersuchungen<br />

3410 Endokrinologie<br />

3420 Gastroenterologie<br />

3430 Kardiologie<br />

3440 Pneumologie<br />

3450 Neurologie<br />

3460 EEG, EMG<br />

3500 Hämodialyse<br />

3600 Endoskopie<br />

3900 Pathologie<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 45


5.2.5 Medikamente, Implantate, Material, Blut<br />

Problematik Die Kostenarten Medikamente, Implantate, Material und Blut sind direkte Kosten,<br />

welche grundsätzlich dem Kostenträger direkt zugeordnet werden können. In<br />

der Praxis werden diese Kosten jedoch sehr häufig nicht kostenträgergerecht erfasst<br />

(vgl. auch Kapitel 5.3. Standards der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>). Eine Erfassung<br />

von sogenannten C-Materialien und -Medikamenten (grosse Mengen, kleine<br />

Umsätze) ist oftmals aus Kosten-Nutzen-Überlegungen nicht durchführbar. Es ist<br />

deshalb zu definieren, ob allenfalls pauschalierte Verrechnungen oder prozentuale<br />

Zuschlagssätze vorzunehmen sind.<br />

Erhebung der Abläufe Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

der Leistungserfassung<br />

1. Schritt Ermittlung Leistungsstellen mit Leistungserfassung Tabelle<br />

Prüfung der Leistungs- Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

erfassung auf Vollständigkeit<br />

2. Schritt Ermittlung der erfassten Leistungen pro Patientenkategorie. Tabelle<br />

Definition Massnahmen Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

3. Schritt Definition, welche direkten Kosten pauschaliert dem ABC-Listen<br />

Kostenträger weiterverrechnet werden<br />

(C-Medikamente/-Materialien).<br />

4. Schritt Definition, wo Leistungserfassung vervollständigt werden soll.<br />

Umsetzung Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

Massnahmen<br />

5. Schritt Leistungserfassungssystem (Belege etc.) ergänzen,<br />

Änderungen instruieren.<br />

46 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


Die praktische Umsetzung soll am Beispiel der Medikamente verdeutlicht werden:<br />

Mat.-Lager (a)<br />

Einkauf Verbrauch<br />

$ Bestandesänderung<br />

Med. Aufwand<br />

Verbrauch<br />

$<br />

Erfolgsrechnung<br />

$<br />

FIBU <strong>Kostenträgerrechnung</strong> (<strong>KTR</strong>) KORE<br />

Kreditoren (p)<br />

$ Einkauf<br />

Bilanz<br />

Legende:<br />

Mat. A = Einzelmaterial, welches dem<br />

Patienten direkt zurechenbar ist<br />

Mat. C = Kleinmaterial, Gemeinkostenmaterial<br />

z. B. «Pflästerli»<br />

Mat-GK = Gemeinkostenzuschlag zum<br />

Material-Einstandspreis für die Infrastruktur<br />

$<br />

Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

1. ABC-Analyse A Medikamente sind solche, die an spezifische Patienten Empirische<br />

abgegeben werden und mehr als 100 Fr. pro Tag kosten. Erhebung oder<br />

B Medikamente sind solche, die an spezifische Patienten retrospektiv<br />

abgegeben werden, jedoch kostenmässig unter 100 Fr. pro (z.B. aus der KG).<br />

Tag betragen.<br />

C Medikamente werden für alle Patienten gebraucht, und<br />

sind bezogen auf eine Einheit von geringem Wert.<br />

2. Leistungserfassung Geschieht die Leistungserfassung für A Medikamente auf Gemäss Tabelle<br />

der Apotheke oder auf den Stationen? (Die Leistungserfassung<br />

der B und C Medikamente wird auf den Stationen<br />

vorgenommen.)<br />

3. Bildung von Kostensätzen Für B und C Medikamente müssen Kostensätze gebildet Gemäss Tabelle<br />

werden.<br />

4. Verrechnung auf den A Medikamente werden entweder in der Apotheke oder Patientenbezoge-<br />

Kostenträger auf den Stationen zu Einstandspreisen erfasst und auf den ner Auftragsschein<br />

Kostenträger weiterverrechnet. In beiden Fällen stellen diese<br />

Kostenstellen (Stationen, Apotheke) lediglich «Durchlaufposten»<br />

dar. Schliesslich werden die A Medikamente direkt<br />

dem Kostenträger belastet.<br />

B und C Medikamente werden nach effektiven Bezügen zu<br />

Einstandspreisen auf den Vorkostenstellen erfasst und dem<br />

Kostenträger mit der entsprechenden Leistungserfassung<br />

(Taxpunkte, LEP-Min.) weiterverrechnet.<br />

5. Gemeinkosten Die Gemeinkosten auf der Apotheke (welche keine Medi- Kostenstellenkamente<br />

mehr beinhalten), werden in Prozenten der rechnung und<br />

Bezüge der A, B und C Medikamente bzw. als Zuschlag Bezugsscheine<br />

zu den Medikamentenkosten den Kostenträgern belastet.<br />

Schematische Illustration eines Buchungsablaufs am Beispiel «Material»:<br />

Buchungsablauf am Beispiel «Material»<br />

Anzurechnende Kosten<br />

$ Mat. A<br />

Mat. C<br />

Hilfs-KST:<br />

Vorkostenstelle:<br />

Mat. Lager<br />

Leistungsstelle Pflege<br />

Mat. A Verrechnung - Direkte Stel- Verrechung<br />

Mat. C z. B. Leistungs- lenkosten <strong>KTR</strong><br />

Direkte Stellen- stelle (Personal etc.)<br />

kosten (z.B. Per- Pflege - Mat. A<br />

sonal, Raumko)<br />

(+Mat.-GK)<br />

- Mat. C<br />

(+Mat.-GK)<br />

Kostenträger<br />

• Pflegekosten<br />

(inkl. Mat. C und Mat. GK)<br />

• Mat. A (inkl. Mat.-GK)<br />

$<br />

Hauptkostenstelle:<br />

• Pflegekosten<br />

(inkl. Mat. C) $<br />

• Mat. A<br />

(inkl. Mat.-GK)<br />

Virtuelle KST (GK)<br />

Pflegekosten<br />

$ (inkl. Mat. C)<br />

Virtuelle KST (Einzelko)<br />

Mat. A<br />

$ (inkl. Mat.-GK)<br />

Regel: Sobald eine Buchung auf<br />

einem <strong>KTR</strong> erfolgt, ist gleichzeitig<br />

eine Buchung auf einer Haupt-KST<br />

erforderlich<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 47


5.2.6 Fremdrechnungen, Transporte<br />

Problematik Die Kostenarten Fremdrechnungen und Transporte sind direkte Kosten, welche<br />

grundsätzlich dem Kostenträger direkt zugeordnet werden können. Eine komplette<br />

Erfassung auf den Kostenträger (über Kreditoren oder über Leistungserfassung<br />

in der Patientenadministration) ist sinnvoll.<br />

Erhebung der Abläufe Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

der Leistungserfassung<br />

1. Schritt Ermittlung Leistungsstellen mit Leistungserfassung. Tabelle<br />

Prüfung der Leistungs- Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

erfassung auf Vollständigkeit<br />

2. Schritt Ermittlung der erfassten Leistungen pro Patientenkategorie. Tabelle<br />

Definition Massnahmen Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

3. Schritt Definition, welche Fremdleistungen / Transporte dem Tabelle<br />

Kostenträger direkt verrechnet werden sollen.<br />

4. Schritt Definition, wo Leistungserfassung vervollständigt werden soll.<br />

Umsetzung Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

Massnahmen<br />

5. Schritt Leistungserfassungssystem (Belege etc.) ergänzen,<br />

Änderungen instruieren.<br />

5.3 Umstellung auf die <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

Problematik Umstellung der FIBU und der KORE auf das Primat der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>.<br />

Umlagen sind soweit wie möglich zu minimieren und durch direkte Kosten oder<br />

leistungsbezogene Verrechnungen zu ersetzen.<br />

Aufgaben: Anpassung der Finanzbuchhaltung an die Erfordernisse der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

Anpassung der Kostenstellenrechnung an das Primat der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

Definition von neuen Umlage- und Verrechnungsschlüsseln<br />

5.3.1 Umstellung der Finanzbuchhaltung<br />

Möglichst viele Aufwände/Erträge aus der Finanzbuchhaltung sind so zu verbuchen, dass diese<br />

direkt einem Kostenträger zugeordnet werden können. Gleichzeitig ist sicherzustellen, dass die<br />

entsprechenden Aufwände/Erträge ebenso der beanspruchenden Kostenstelle belastet oder gutgeschrieben<br />

werden können, damit weiterhin eine KORE erstellt werden kann.<br />

Damit möglichst viele direkte Kosten und Erträge unmittelbar auf den Kostenträger gebucht werden<br />

können, muss bereits innerhalb der FIBU (Kreditoren, Material, Honorar, Patientenadministration<br />

usw.) wo sinnvoll und praktikabel eine Zusatzkontierung mit Angabe des Kostenträgers<br />

eingerichtet werden (Siehe Kap. 3.1 «Finanzbuchhaltung»).<br />

48 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


Mit der <strong>Einführung</strong> der <strong>KTR</strong> ist formell keine Umstellung der Finanzbuchhaltung notwendig<br />

(VKL Art. 10).<br />

«Die Spitäler müssen eine Finanzbuchhaltung führen. Grundlage ist die Nomenklatur des Kontenrahmens<br />

von H+: Die Spitäler der Schweiz (unveränderte Ausgabe 1999). Zur Ermittlung der<br />

Kosten für Anlagenutzung ist eine Anlagebuchhaltung zu führen.»<br />

5.3.2 Umstellung der Kostenstellenrechnung<br />

Bei der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> stehen nicht mehr die Ergebnisse der Hauptkostenstellen nach<br />

medizinischen Fachabteilungen im Vordergrund, sondern diejenigen der administrativen Fälle.<br />

Dennoch ist sicherzustellen, dass eine Kostenstellenrechnung weiterhin geführt wird. Diese wird<br />

allerdings aufgrund des Primats der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> anders aufgebaut und interpretiert<br />

werden müssen.<br />

Grundlagen Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

Sicherstellen, dass weiterhin eine Kostenstellenrechnung KORE-Modul<br />

nach H+/KORAS erstellt werden kann. (Kt. Zürich)<br />

Die vorstehenden Ausführungen könnten den Verdacht aufkommen lassen, dass die Spitäler<br />

gleichzeitig mehrere Kostenstellenrechnungen zu führen hätten, nämlich einerseits eine Kostenstellenrechnung<br />

nach H+/KORAS und andererseits eine solche nach dem Primat der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>.<br />

Im Kanton Zürich verlangt die Gesundheitsdirektion lediglich eine Kostenstellenrechnung, die<br />

sämtliche Bedürfnisse wie die Tarifberechnungen, das Benchmarking, die Ermittlung von Zuschlagssätzen<br />

und die Globalbudgetierung etc. abdeckt.<br />

Kommt es jedoch zwischen der Philosophie der Kostenstellen- und der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

zu Interferenzen, so gilt das Primat der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>, d.h. dass sich<br />

die KORE den Bedürfnissen der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> anzupassen hat. Damit weiterhin<br />

eine Kostenstellenrechnung nach H+/KORAS erstellt werden kann und der Buchungskreis<br />

trotzdem geschlossen bleibt, ist das Eröffnen sogenannter «virtueller, statistischer oder<br />

Kostenträger-» Kostenstellen erforderlich (siehe auch 5.6 Buchungsschema»).<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 49


5.3.3 Kostenstellenstruktur<br />

Nachfolgend werden nur diejenigen Kostenstellen behandelt, welche aufgrund des Primats der<br />

<strong>Kostenträgerrechnung</strong> von Umstellungen betroffen sind. Der übrige Kostenstellenplan, wie in<br />

den Ausführungsvorschriften von H+ bzw. vom Spital definiert, bleibt weiterhin bestehen.<br />

Die Infrastruktur (Hilfskostenstellen) muss in einen patientenbezogenen und einen nicht-patientenbezogenen<br />

Teil getrennt werden. Fehlt die eindeutige Zuordnung der Arzt- und Pflegekosten<br />

für die direkte Belastung der Kostenstellen, so sind Arzt- und Pflegepools zu bilden. Dies entbindet<br />

jedoch nicht von der Aufgabe, die Kosten dieser Pools verursachergemäss den entsprechenden<br />

Kostenstellen/-träger zuzuordnen (z.B. nach TarMed, LEP).<br />

Entgegen der Philosophie der «KORAS» ist die Bildung weiterer Kostenstellen, die nur dem<br />

Zwecke der Leistungserfassung und -verrechnung dienen möglicherweise sinnvoll. Beispielsweise<br />

kann eine Leistungsstelle «Patientenadministration für Fremdrechnungen» eröffnet werden.<br />

Diese nimmt im «Soll» die Fremdrechnungen, welche im «Haben» via Leistungsverrechnung weitergegeben<br />

werden. Es handelt sich um eine rein «virtuelle Kostenstelle», welche lediglich dem<br />

Zwecke der Leistungserfassung gebildet wird.<br />

Grundlagen Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

1. Schritt Empirische Erhebung der Kosten der patientenbezogenen Fragebogen/<br />

Infrastruktur (Raumgrössen, Wäscheverbrauch, Zeiterfassung<br />

Verwaltungsaufwand usw.).<br />

2. Schritt Zuordnung der Arzt- und Pflegekosten auf die entsprechen Lohnbuchhaltung,<br />

den Kostenstellen oder Bildung von. Pool(s). Fragebogen, LEP<br />

Mit der <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> und der damit veränderten Zielsetzung ergeben<br />

sich hinsichtlich Kostenstellenstruktur einige Umstellungen.<br />

Neue Hilfs-, Vorkostenstellen<br />

• Hotellerie (evtl. getrennt nach: Patientenzimmer, Patientenverpflegung, patientenbezogener<br />

Verwaltungskosten)<br />

• Ärztepool (evtl. getrennt nach Chefarzt-, Oberarzt-, Assistenzarzt-Pool und/oder Pool nach<br />

Fachabteilungen)<br />

• Pflegepool (evtl. getrennt nach Fachabteilungen und/oder Stationen)<br />

Hotellerie<br />

Die Kostenstelle «Hotellerie» ist schon immer Bestandteil des Kalkulationsschemas <strong>KTR</strong> gewesen.<br />

Auf diese Kostenstelle sind sämtliche patientenbezogenen Infrastrukturkosten zu verbuchen. Die<br />

Umlagen der bisherigen Infrastrukturkostenstellen (Gebäude, techn. Dienst, Hauswirtschaftlicher<br />

Dienst, ev. Ökonomie, etc.), welche bisher gesamthaft auf die Vor- und Hauptkostenstellen umgelegt<br />

wurden, sind neu zu definieren. Der Anteil patientenbezogener Umlagen ist neu der Kostenstelle<br />

«Hotellerie» zu belasten, die Gemeinkosten, wie bisher, auf die nachfolgenden Hilfs-<br />

50 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


und Vorkostenstellen. (Zur Leistungserfassung «Hotellerie (inkl. eventuell Verwaltung/Administration)<br />

/ Patientenverpflegung» Siehe auch Kap. 5.2.3)<br />

Zur Behandlung der Verwaltung/Administration siehe weiter unten Kap. 5.3.5 «Umlage- und Verrechnungsschlüssel».<br />

Ärztepool<br />

Neu hinzugekommen ist die Kostenstelle «Ärztepool». Sinnvollerweise wird dieser z.B. nach<br />

medizinischen Fachgebieten und/oder Qualifikationen unterteilt. Der Ärztepool beinhaltet nebst<br />

den Primärkosten (Besoldungen der Ärzte ohne Honorare) auch Gemeinkosten. Als Gemeinkosten<br />

gelten beispielsweise Arztsekretariate, Stations- und Untersuchungszimmer, weitere anteilige<br />

Infrastrukturkosten. Die Verrechnung auf den Kostenträger erfolgt in Zukunft nach Taxpunkten<br />

gemäss TarMed. Bis zu dessen <strong>Einführung</strong> kann auf die Tabelle im Kap. 5.2.1 «Arztdienst»<br />

zurückgegriffen werden.<br />

Pflegepool<br />

Neu hinzugekommen ist die Kostenstelle «Pflegepool». Sinnvollerweise wird dieser z.B. nach<br />

medizinischen Fachgebieten und/oder Stationen unterteilt. Der Pflegepool beinhaltet nebst den<br />

Primärkosten (Besoldungen des Pflegepersonals) auch Gemeinkosten. Als Gemeinkosten gelten<br />

beispielsweise allgemeines medizinisches Verbrauchsmaterial, B und C-Medikamente, Raumkosten<br />

sowie weitere anteilige Infrastrukturkosten.<br />

Mit der Erfassung des leistungsabhängigen, pflegerischen Aufwandes pro Patient (LEP) können<br />

diese Kosten direkt dem Kostenträger zugeordnet werden (siehe Kap. 5.2.2 «Pflegedienst»).<br />

5.3.4 Zuordnung der Kosten und Erträge auf die Kostenstellen und Kostenträger<br />

Das Primat der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> hat zur Folge, dass die in der untenstehenden Tabelle kursiv<br />

dargestellten Kostenarten bezüglich der Zuordnung zu den Kostenstellen bzw. -trägern zu<br />

überprüfen sind.<br />

Grundlagen Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

1. Schritt Jede Kostenart ist hinsichtlich ihrer Zurechnung zu Untenstehende<br />

überprüfen. Kann sie direkt einem Kostenträger zugeordnet Tabelle bzw. Kalwerden,<br />

oder hat sie ganz oder teilweise Gemeinkosten- kulationsschema<br />

charakter- und muss daher auf eine Kostenstelle verbucht<br />

werden.<br />

2. Schritt Anpassung des Verbuchungsmechanismus an die Philosophie Buchungsder<br />

<strong>Kostenträgerrechnung</strong> anweisung<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 51


Nachfolgend werden die Kostenartengruppen gemäss Kontenrahmen von H+ auf die Kostenstellen<br />

bzw. -träger referenziert.<br />

KA Bezeichnung Quelle Kostenstelle/Kostenträger (grundsätzlich)<br />

(H+)<br />

30 Besoldung Ärzte Lohnbuchhaltung Ärztepool und/oder Vorkostenstellen<br />

31 Besoldungen Pflege Lohnbuchhaltung Pflegepool und/oder Vorkostenstellen<br />

32 Besoldungen anderer Lohnbuchhaltung Vorkostenstellen<br />

med. Fachbereiche<br />

33 Verwaltung Lohnbuchhaltung Hilfskostenstelle «Verwaltung» und Vorkostenstelle<br />

«Hotellerie». Oder: Hilfskostenstelle «Verwaltung» und<br />

dann auf nachgelagerte Kostenstellen. Oder: Hilfskostenstelle<br />

«Verwaltung» und dann direkt auf den Kostenträger.<br />

34 Ökonomie Lohnbuchhaltung Patientenbezogen: Hotellerie;<br />

Rest: Hilfs- und Vorkostenstellen<br />

35 Technische Betriebe Lohnbuchhaltung Patientenbezogen: Hotellerie;<br />

Rest: Hilfs- und Vorkostenstellen<br />

37 Sozialleistungen Lohnbuchhaltung alle KST<br />

38 Arzthonorare Pat.wesen/Lohnb. Kostenträger<br />

39 Personalnebenkosten FIBU alle KST<br />

4000 Medikamente FIBU Apotheke/Vorkostenstellen/Kostenträger<br />

4001 Blut FIBU Vorkostenstellen/Kostenträger<br />

4012 Implantate FIBU Vorkostenstelle/Kostenträger<br />

405 Med. Fremdleistungen FIBU Kostenträger<br />

409 Übr. Med. Bedarf FIBU/Mat.-Buchh. Vorkostenstellen; ev. Pool<br />

4412 Investitionen FIBU KST (übrige Kti. der Grp. 44 gehören nicht in die KORE)<br />

bis Fr. 10 000.–<br />

46 Zinsaufwand FIBU Fremdzinsaufwand gehört nicht in die KORE; dieser wird<br />

ersetzt durch die Zinsen lt. schematisierter Geldflussrechnung<br />

41–49 Übriger FIBU KST<br />

Betriebsaufwand<br />

60-64 Betriebserträge Pat.-Buchhaltung Kostenträger<br />

65 Übr. Erträge aus Leis- Pat.-Buchhaltung KST (Aufwandminderung)<br />

tungen für Patienten<br />

66 Miet- und FIBU Mietzinserträge (z.B. aus Personalunterkünften) = Neben-<br />

Kapitalzinserträge betriebe; Kapitalzinserträge = sachliche Abgrenzung zu<br />

FIBU<br />

68 Erträge aus Leistun- FIBU KST (Aufwandminderung)<br />

gen Personal/Dritte<br />

69 Beiträge und FIBU Sammelkostenträger (Erträge)<br />

Subventionen<br />

70 Betriebsfremder A/E FIBU Nebenbetriebe<br />

79 A.o. Aufwand/Ertrag FIBU FIBU; gehört nicht in die KORE<br />

30-49 Leistungen Dritter KORE Sammelkostenträger (Kosten)<br />

(Lehre & Forschung)<br />

ANL Kosten für Anlagen- Anlagebuchhaltung KST/Kostenträger (bei prozentualen Zuschlägen)<br />

nutzung (kalk. Abschreibungen<br />

und<br />

Zinsen a/Anlagevermögen)<br />

52 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


5.3.5 Umlage- und Verrechnungsschlüssel<br />

Die Umlage- und Verrechnungsschlüssel sind so anzupassen, dass den Kostenträgern möglichst<br />

viele Kosten direkt belastet werden.<br />

Verwaltungs- und allgemeine Infrastrukturkosten sind dem Kostenträger nach Möglichkeit,<br />

direkt zu belasten.<br />

Grundlagen Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

Umlagen- und Verrechnungen patientenbezogener Kosten Definition der Umdirekt<br />

den Kostenträgern belasten (Infrastruktur, Vorkosten- lage- und Verrechstellen).<br />

nungs-schlüssel<br />

gemäss LORAS<br />

Publik 4, Kap. 5.4<br />

S. 28ff.<br />

Grundsätzliches<br />

Hinsichtlich Umlage- und Verrechnungsschlüssel gelten für die <strong>KTR</strong> die gleichen formellen und<br />

materiellen Grundsätze wie für die KORE. Korrekt ermittelte Umlage- und Verrechnungsschlüssel<br />

erfordern eine permanente Vollerhebung (Vorkostenstellen) oder repräsentative Teilerhebung<br />

(Hilfskostenstellen) der Leistungen.<br />

Ziel jeder Kostenrechnung ist eine möglichst hohe Transparenz. Dies wird u.a. dadurch erreicht,<br />

dass möglichst viele Kosten direkt dem Verursacher zugerechnet werden können. Hohe Umlagelagekosten<br />

tragen wenig zur Transparenz bei. Krankenhäuser können von den «KORAS» abweichende<br />

Umlage- und Verrechnungsschlüssel definieren, sofern dies betriebswirtschaftlich begründet<br />

ist und besser den Realitäten entspricht, ansonsten gelangen die Modalitäten gemäss<br />

Kapitel «5.4 Zurechnung der Kosten auf den Kostenträger» zur Anwendung.<br />

Neuerungen:<br />

Hauptkostenstellen innerhalb der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

Wir empfehlen, auf die Zurechnungen von direkten Kosten sowie Umlage- und Verrechnungskosten<br />

auf die Hauptkostenstellen, im Rahmen der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> zu verzichteten<br />

(vgl. Kap «5.6 Buchungsschema). Da die Hauptkostenstellen lediglich noch «Restkosten» enthalten,<br />

dürfte es schwierig sein, einen verursachergemässen Verrechnungsschlüssel zu finden. In<br />

den meisten Fällen werden als Leistung die «Pflegetage» oder «Austritte» definiert. Somit gilt für<br />

die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> folgender Grundsatz:<br />

In Abweichung zu den «Standards» werden in der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> keine Kosten<br />

auf die Hauptkostenstellen umgelegt oder verrechnet. Auf den Hauptkostenstellen entstanden<br />

ohnehin nur noch «Restkosten». Diese werden nun neu direkt via Vorkostenstellen<br />

auf den Kostenträger gebucht.<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 53


Nachfolgendes Beispiel soll verdeutlichen, wie z.B. die Gemeinkosten der Vorkostenstelle «Ärztepool<br />

Medizin» auf die Kostenträger verrechnet werden.<br />

Beispiel: Ärztepool Medizin<br />

Kostenart Bezeichnung Kosten<br />

3000 Besoldungen Ärzte 2 000 000<br />

3200 Arztsekretariate 200 000<br />

Umlage Gebäude 100 000<br />

Umlage Informatik 100 000<br />

EBK 2 400 000<br />

Leistungen Leistungsstellen Anzahl<br />

Min. IPS 10 000<br />

Min. Stationen 90 000<br />

Total Arztminuten 100 000<br />

Kostensatz pro Min. Berechnung<br />

Ärztepool Medizin 24.– 2 400 000 / 100 000<br />

Erbringende Empfangende Anzahl Verrechnungssatz Betrag<br />

Kostenstelle/-träger Kostenstelle/-träger<br />

Ärztepool Medizin auf Kostenträger, unter 10 000 24.– 240 000<br />

Rubrik «Arztkosten IPS»<br />

Ärztepool Medizin auf Kostenträger, unter 90 000 24.– 2 160 000<br />

Rubrik «Arztkosten<br />

Station»<br />

Total auf Kostenträger, 2 400 000<br />

Rubrik «Arztkosten»<br />

Sofern andere Gründe betriebsintern dafür sprechen, können weiterhin die Hauptkostenstellen<br />

im Rahmen der <strong>KTR</strong> geführt werden (z.B. Kostenverantwortlichkeit). Für die Verrechnung der<br />

«Restkosten» auf den Hauptkostenstellen auf die Kostenträger müssen unter Umständen mehrere<br />

Verrechnungsschlüssel (Leistungen) definiert werden.<br />

Anwendung mehrerer Kostensätze<br />

Im Rahmen der Kosten- und Leistungsrechnung KORE erfolgt die Verrechnung der Vorkostenstellen<br />

auf die Hauptkostenstellen mit einem einzigen Kostensatz, meistens mittels Taxpunkten<br />

(zurzeit) gemäss SLK. Dies wird dadurch begründet, dass wesentliche Kostenelemente, wie Arztbesoldungen,<br />

Implantate, Blut, Medikamente etc. direkt auf die Hauptkostenstelle gebucht<br />

werden. Auf den Vorkostenstellen, beispielsweise dem Operationssaal, verbleiben lediglich die<br />

Kosten für die sog. Operationssaalbenutzung, also das med.-techn. Personal, der Sachaufwand<br />

und die Raumkosten. Die Verrechnung der Kosten mittels Taxpunkten (diese stellen den Zeitaufwand<br />

für die Benutzung der Infrastruktur zwischen der Schnitt-/Nahtzeit dar) erfolgt auf die<br />

Hauptkostenstellen verursachergemäss richtig.<br />

54 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


Beispiel: Vorkostenstelle Operationssaal<br />

Bei der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> entfallen Buchungen auf die Hauptkostenstellen. Andererseits<br />

werden Kostenelemente, wie z.B. Implantate oder Blut, aber auch Arztbesoldungen neu zu Vorkostenstellen<br />

gerechnet. Die Betriebskosten, beispielsweise diejenigen des «Operationssaal»,<br />

umfassen nicht einfach nur die «Benutzungskosten», welche im weitesten Sinne Gemeinkosten<br />

darstellen, sondern auch die Einzelkosten. Dies hat zur Folge, dass mehrere Verrechnungsschlüssel<br />

zur Anwendung kommen.<br />

Kostenart Typ Leistungserfassung OP-Beleg Verr. a/<strong>KTR</strong><br />

Arztbesoldungen EK TarMed/Arzt-Min. TarMed/Az-Min.<br />

MTT-Personal GK Schnitt-/Nahtzeit TP SLK<br />

Implantate, Blut EK effektive Kosten (Einstandspreis) Fr. effektiv<br />

Med. Verbrauchsmat. GK Schnitt-/Nahtzeit TP SLK<br />

Umlage Infrastruktur GK Schnitt-/Nahtzeit TP SLK<br />

Anlagenutzung GK Schnitt-/Nahtzeit TP SLK<br />

EK = Einzelkosten GK = Gemeinkosten<br />

Der Kostenträgerausweis (nicht aggregiert) präsentiert sich demnach wie folgt:<br />

Fall Nr. xx<br />

Kostenart Einheit Menge Preis Franken<br />

Ärzte x x x xxxxx<br />

Pflege x x x xxxxx<br />

Implantate Franken xxxxx<br />

Operationssaal total xxxxx<br />

Ärzte Arzt-Min x x xxx<br />

MTT-Personal TP SLK x x xxx<br />

Med.-Verbrauchsmat. TP SLK xxx<br />

Infrastruktur TP SLK xxx<br />

Labor Total xxxxx<br />

usw.<br />

Verrechnung der Verwaltungs- und Infrastrukturkosten direkt auf den Kostenträger<br />

(Kostenstellen 04 und 19 des Kostenstellenrahmens H+)<br />

Die Umlagekosten, insbesondere diejenigen für Verwaltung/Administration und Allgemeine Infrastruktur,<br />

geben immer wieder zu Diskussionen Anlass. Der oder die festgelegte(n) Umlageschlüssel<br />

beruht/beruhen in den meisten Fällen auf Annahmen oder Empfehlungen und<br />

ist/sind in den wenigsten Fällen leistungsbezogen. Die Kosten für «Verwaltung» als Umlagekosten<br />

auf die nachgelagerten Hilfs- und Vorkostenstellen tragen in der Regel wenig zur Transparenz<br />

des Kalkulationsschemas bei. Im Kalkulationsschema der Industrie sind diese Kosten denn auch<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 55


als separates Kostenelement ausgewiesen (Verwaltungskosten oder ähnliches). Grundsätzlich<br />

können folgende Varianten verfolgt werden:<br />

Var Bezeichnung Massnahme Konsequenz<br />

1 Status quo Patientenbezogene Kosten direkt auf die <strong>KTR</strong>. Verwaltungskosten sind im<br />

Nicht patientenbezogene Kosten auf die nach- Kalkulationsschema teilweise<br />

folgenden Hilfs- und Vorkostenstellen als Umlage- «offen» ausgewiesen.<br />

kosten nach dem Prinzip des Verursachers.<br />

2 Stationär und Sämtliche Verwaltungskosten werden direkt dem Separater Ausweis der<br />

ambulant Kostenträger belastet. Es ist hierfür eine Leistung Verwaltungskosten auf dem<br />

(stationär und ambulant) zu generieren (z.B. Kostenträger.<br />

Admin.-Fall, gewichtet nach stationär/ambulant<br />

bzw. nach Versicherungsklassen). Verzicht auf<br />

Umlagen.<br />

3 Nur stationär Die Verwaltungskosten für den ambulanten Bereich Separater Ausweis der<br />

werden in Nebensystemen (Lohnbuchhaltung, Verwaltungskosten auf dem<br />

empirische Erhebung) festgelegt und die «Rest- Kostenträger.<br />

kosten» den stationären Kostenträgern direkt<br />

belastet. Verzicht auf Umlagen.<br />

Beurteilung der Varianten:<br />

Wir empfehlen die Variante 2 zu übernehmen und das Kalkulationsschema im Kostenträger um<br />

die Position «Verwaltung/Administration» zu ergänzen.<br />

Die Variante 2 erfordert bei der <strong>Einführung</strong> einen entsprechenden Effort um die entsprechenden<br />

Äquivalenzziffern zwischen administrativen ambulanten und administrativen stationären Fällen<br />

festzulegen.<br />

Die Variante 3 erfordert eine permanente (jährliche) Überprüfung der Verwaltungskosten «ambulant»<br />

und/oder laufende Mutationen in den Nebensystemen (Lohnbuchhaltung).<br />

5.4 Zurechnung der Kosten auf den Kostenträger<br />

Problematik Es ist in einer Übersichtstabelle festzuhalten, wie die Kostenarten auf die Kostenstellen<br />

bzw. Kostenträger verbucht werden.<br />

Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

Erstellen einer Tabelle, in der sämtliche betriebsinternen Excel-Tabelle<br />

Kostenarten und Kostenstellen bzw. -träger aufgeführt und<br />

in Beziehung zueinander gesetzt werden. Bei korrekter<br />

buchhalterischer Abwicklung, muss der Buchungskreis<br />

geschlossen bleiben.<br />

Hilfsmittel: EXCEL-Tabelle<br />

Es empfiehlt sich, eine Übersichtstabelle der Zurechnung der Kosten auf den Kostenträger zu<br />

erstellen. Dabei wird ersichtlich, welche Kostenkomponenten pro Kostenstelle direkt auf den<br />

Kostenträger verrechnet und welche indirekt auf weitere Kostenstellen umgelegt werden.<br />

56 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


Legende<br />

Spalte Beschreibung<br />

Nr., Bezeichnung Nummer und Bezeichnung der Kostenstelle<br />

Kostenkomponenten Werden nur Teile der Kostenstelle (einzelne Kostenarten) umgelegt oder<br />

verrechnet, ist dies hier definiert. Als Saldo der Kostenstelle wird der<br />

Saldo aus Kosten und Erlösen bzw. Kostenminderungen verstanden.<br />

Verfahren Umlage, Verrechnung: innerhalb der Kostenstellenrechnung.<br />

Auf <strong>KTR</strong>: Verrechnung auf den Kostenträger<br />

Bezugsgrösse Kriterium für die Verrechnung auf den Kostenträger oder die Umlage<br />

innerhalb der Kostenstellenrechnung<br />

Herkunft der Leistungen Hinweis, auf die Herkunft der entsprechenden Mengenangaben<br />

Gewichtung Gewichtung der Leistungen, falls diese nicht für alle Kostenträger gleich<br />

behandelt wird<br />

Kostensatz Hinweis auf die Ermittlung des Kostensatzes zur Bewertung der Leistung<br />

Inhalt der Kostenstelle Ergänzende Erklärungen über die speziellen Belastungen der Kostenstelle<br />

Leistungserfassung Erklärungen über mögliche Anpassungen/Ergänzungen in der<br />

Leistungserfassung<br />

Bemerkungen Allgemeine Bemerkungen, Erklärungen<br />

Ausbau: Hinweise auf mögliche Verfeinerungen der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>,<br />

insbesondere hinsichtlich der Bezugsgrössen<br />

Verwendete Abkürzungen<br />

KStR Kostenstellenrechnung nach H+<br />

HKSt Hauptkostenstelle<br />

KSt Kostenstelle<br />

<strong>KTR</strong> Kostenträgerrechung<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 57


Bemerkungen<br />

Leistungserfassung<br />

Inhalt der<br />

Kostenstelle<br />

Kostensatz<br />

Gewichtung<br />

Herkunft der<br />

Leistungen<br />

Bezugsgrösse<br />

Verfahren<br />

Kostenkomponenten<br />

Bezeichnung<br />

Nr.<br />

Umlage auf alle anderen<br />

KSt gemäss KStR (auch<br />

auf neue KSt Patientenzimmer)<br />

–<br />

Gemäss KStR<br />

Gemäss KStR<br />

m2 oder m3 gewichtet<br />

Umlage<br />

auf KSt<br />

Saldo der KSt<br />

Gebäude<br />

01<br />

Umlage gemäss KStR.<br />

–<br />

Gemäss KStR<br />

Gemäss KStR<br />

Besoldungen<br />

Umlage<br />

auf KSt<br />

Saldo der KSt<br />

Verwaltung<br />

(nicht patientenbezogen)<br />

04<br />

Belastung einzelner<br />

Bereiche wie Patientenaufnahme<br />

direkt<br />

auf <strong>KTR</strong> ist möglich<br />

autom. generierte<br />

Leistungen aus<br />

Patientenadm.<br />

oder <strong>KTR</strong><br />

Saldo der KSt/<br />

(gewichtete)<br />

Pflegetage<br />

evtl. Fälle gewichtet<br />

nach stationär<br />

und ambulant<br />

Patientenadm.<br />

oder <strong>KTR</strong> (generierte<br />

Leistungen)<br />

Fälle oder Fälle<br />

gewichtet<br />

Verrechnung<br />

auf<br />

<strong>KTR</strong><br />

Saldo der KSt<br />

Verwaltung<br />

(patienten-<br />

04<br />

58 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

bezogen)<br />

Umlage gemäss KStR<br />

(Patientenzimmer auch<br />

berücksichtigen)<br />

–<br />

Gemäss KStR<br />

Gemäss KStR<br />

m2 gewichtet oder<br />

aufgrund Erhebung<br />

Aufwand<br />

Umlage<br />

auf KSt<br />

Saldo der KSt<br />

Hausdienst<br />

060<br />

Patientenbezogen auf<br />

Patientenzimmer, Rest<br />

auf nachgelagerte<br />

Kostenstellen<br />

–<br />

Gemäss KStR<br />

Gemäss KStR<br />

Pflegetage oder<br />

effektiver Verbrauch<br />

aufgrund<br />

Erhebung<br />

Umlage<br />

auf KSt<br />

Saldo der KSt<br />

Wäscheversorgung<br />

061<br />

auf KSt Patientenzimmer<br />

–<br />

Gemäss KStR<br />

Gemäss KStR<br />

Stationäre<br />

Patientenaustritte<br />

Umlage<br />

auf KSt<br />

Saldo der KSt<br />

Bettenzentrale<br />

062<br />

Die Kosten des Zentralmagazins<br />

werden den<br />

beziehenden Kostenstellen<br />

belastet; keine<br />

direkte Belastung auf<br />

den <strong>KTR</strong><br />

Enthält die Gemeinkosten<br />

des Zentralmagazins,<br />

nicht aber<br />

die eigentlichen<br />

Materialkosten<br />

–<br />

Gemäss KStR<br />

Gemäss KStR<br />

Bezüge wert- oder<br />

mengenmässig<br />

Umlage<br />

auf KSt<br />

Saldo der KSt<br />

Zentralmagazin<br />

08<br />

Umlage auf alle anderen<br />

KSt gem. KStR (auch auf<br />

neue KSt Pat.zimmer)<br />

–<br />

Gemäss KStR<br />

Gemäss KStR<br />

m2 gewichtet oder<br />

aufgrund Arbeitsrapporten<br />

Umlage<br />

auf KSt<br />

Saldo der KSt<br />

Technischer<br />

Dienst<br />

10<br />

Umlage auf alle anderen<br />

KSt gem. KStR (auch auf<br />

neue KSt Pat.zimmer)<br />

–<br />

Gemäss KStR<br />

Gemäss KStR<br />

m2 gewichtet oder<br />

nach effektiver<br />

Verursachung<br />

Umlage<br />

auf KSt<br />

Saldo der KSt<br />

Entsorgung<br />

11<br />

Umlage auf alle anderen<br />

KSt gem. KStR (auch auf<br />

neue KSt Pat.zimmer)<br />

Botendienste, interne<br />

Post usw.<br />

–<br />

Gemäss KStR<br />

Gemäss KStR<br />

Pflegetage<br />

oder aufgrund<br />

Erhebung<br />

Umlage<br />

auf KSt<br />

Saldo der KSt<br />

Interner<br />

Transportdienst<br />

12


Bemerkungen<br />

Leistungserfassung<br />

Inhalt der<br />

Kostenstelle<br />

Kostensatz<br />

Gewichtung<br />

Herkunft der<br />

Leistungen<br />

Bezugsgrösse<br />

Verfahren<br />

Kostenkomponenten<br />

Bezeichnung<br />

Nr.<br />

Es erfolgt i.d. R. keine<br />

unterschiedliche<br />

Gewichtung abhängig<br />

von Versicherungsklassen<br />

Diese KSt enthält nur<br />

Pat.verpflegung. Die<br />

Pers.-verpfl. wird vorab<br />

ausgeschieden<br />

Saldo der KSt/<br />

Pflegetage<br />

IPS-Patienten,<br />

Säuglinge, Neonatologie<br />

werden<br />

nicht berücksichtigt<br />

Patientenadministration<br />

Pflegetage<br />

Verrechnung<br />

auf<br />

<strong>KTR</strong><br />

Saldo der KSt<br />

Küche<br />

140<br />

141<br />

Umlage auf alle anderen<br />

KSt gem. KStR.<br />

–<br />

Gemäss KStR<br />

Gemäss KStR<br />

Anzahl Mitarbeiter<br />

Umlage<br />

auf KSt<br />

Saldo der KSt<br />

Personalrestaurant<br />

142<br />

–<br />

Gemäss KStR<br />

Gemäss KStR<br />

Chargen oder aufgrund<br />

Erhebung<br />

Umlage<br />

auf KSt<br />

Saldo der KSt<br />

Zentralsterilisation<br />

16<br />

Die Kosten der Apotheke<br />

werden den beziehenden<br />

KSt belastet.<br />

Auch direkte Belastung<br />

auf den <strong>KTR</strong> in Form<br />

eines GK-Zuschlages<br />

möglich.<br />

Enthält die Gemeinkosten<br />

der Apotheke,<br />

nicht aber die eigentlichenMedikamentenkosten<br />

–<br />

Gemäss KStR<br />

Gemäss KStR<br />

Bezüge wert- oder<br />

mengenmässig<br />

Umlage<br />

auf KSt<br />

Saldo der KSt<br />

Apotheke<br />

18<br />

–<br />

Falls keine Aufteilung in<br />

pat.bezogen bzw. nicht<br />

pat.bezogen sinnvoll,<br />

auf nachgelagerte KSt<br />

siehe 04<br />

siehe 04<br />

siehe 04<br />

siehe 04<br />

siehe 04<br />

Allg. Infrastruktur<br />

(analog Verw.:<br />

Auft. pat.bez.,<br />

nicht pat.bez.<br />

19<br />

Es wird auf das effektiv<br />

belegte Zimmer abgestellt,<br />

unabhängig von<br />

der Pflegeklasse des<br />

Patienten<br />

Umlageanteil der Kostenstelle<br />

01 Gebäude,<br />

060/061 Hausdienst,<br />

Reinigung usw.<br />

Saldo der KSt /<br />

gewichtete<br />

Pflegetage<br />

Pflegetage<br />

Säuglinge werden<br />

nicht berücksichtigt.<br />

Pflegetage<br />

werden entsprechend<br />

Zimmertyp<br />

gewichtet<br />

Patientenadministration<br />

Verrechnung<br />

auf<br />

<strong>KTR</strong><br />

Patientenzimmer<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 59<br />

Pflegetage<br />

Saldo der KSt<br />

Neu


Bemerkungen<br />

Leistungserfassung<br />

Inhalt der<br />

Kostenstelle<br />

Kostensatz<br />

Gewichtung<br />

Herkunft der<br />

Leistungen<br />

Bezugsgrösse<br />

Verfahren<br />

Kostenkomponenten<br />

Bezeichnung<br />

Nr.<br />

Vorab direkt dem<br />

Kostenträger zu belasten<br />

Leistungserfassung<br />

für alle Patientenkategorien<br />

–<br />

Leistungserfassung<br />

Effektive Kosten<br />

Direkte<br />

Kosten<br />

Material,<br />

Medikamente<br />

Operationssäle<br />

20<br />

Ausbau: Gewichtung<br />

nach Ops-Saal-Typ<br />

und/oder Team-Grösse<br />

möglich<br />

Leistungserfassung<br />

für alle Patientenkategorien<br />

Inklusive Besoldung<br />

der Ärzte (siehe Kapitel<br />

5.2.1)<br />

Restsaldo<br />

der KSt / Ops-<br />

Minuten<br />

Leistungserfassung<br />

Operationszeit<br />

(Schnitt - Naht)<br />

Verrechnung<br />

auf<br />

<strong>KTR</strong><br />

Restsaldo der<br />

Kostenstelle<br />

Die Auswirkungen progressiver/degressiver<br />

Abgabesystem sind zu<br />

neutralisieren (Durchschnitts-Abzügeeinsetzen)<br />

–<br />

Keine<br />

Honorarbuchhaltung<br />

Effektive Kosten<br />

Direkte<br />

Kosten<br />

Honorare<br />

Anästhesie-<br />

Ärzte<br />

Anästhesie<br />

21<br />

Vorab direkt dem<br />

Kostenträger zu belasten<br />

Leistungserfassung<br />

für alle Patientenkategorien<br />

Direkte<br />

Kosten<br />

Material,<br />

Medikamente<br />

Verrechnung<br />

auf<br />

<strong>KTR</strong><br />

Löhne Anästhesie-Ärzte<br />

60 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

–<br />

Leistungserfassung<br />

Effektive Kosten<br />

Alle Patientenkategorien<br />

werden gleich behandelt.<br />

Ausbau:<br />

Gewichtung nach<br />

Risikoklassen möglich<br />

Leistungserfassung<br />

für alle Patientenkategorien<br />

Löhne /<br />

Anästhesie-<br />

Minuten<br />

Keine<br />

Leistungserfassung<br />

Anästhesiezeit<br />

Alle Patientenkategorien<br />

werden gleich behandelt.<br />

Ausbau:<br />

Gewichtung nach<br />

Risikoklassen möglich<br />

Leistungserfassung<br />

für alle Patientenkategorien<br />

Restsaldo der<br />

KSt / Anästhesie-Minuten<br />

Keine<br />

Leistungserfassung<br />

Anästhesiezeit<br />

Verrechnung<br />

auf<br />

<strong>KTR</strong><br />

Restsaldo der<br />

KSt<br />

Vorab direkt dem<br />

Kostenträger zu belasten<br />

Leistungserfassung<br />

für alle Patientenkategorien<br />

–<br />

Leistungserfassung<br />

Effektive Kosten<br />

Direkte<br />

Kosten<br />

Material,<br />

Medikamente<br />

IPS<br />

221<br />

Taxpunkte entsprechen<br />

Zeiteinheiten<br />

Ausbau: ev. Übergang<br />

zu LEP, TarMed<br />

Leistungserfassung<br />

für alle Patientenkategorien<br />

Inklusive Besoldung<br />

der Ärzte (siehe Kapitel<br />

5.2.1)<br />

Restsaldo<br />

der KSt /<br />

Taxpunkte<br />

Keine<br />

Leistungserfassung<br />

Taxpunkte<br />

Verrechnung<br />

auf<br />

<strong>KTR</strong><br />

Restsaldo der<br />

KSt<br />

Ausbau: ev.<br />

Übergang zu LEP,<br />

TarMed<br />

Leistungserfassung<br />

für alle Patientenkategorien<br />

Inklusive Besoldung<br />

der Ärzte (siehe Kapitel<br />

5.2.1)<br />

Saldo der KSt /<br />

Taxpunkte<br />

Keine<br />

Leistungserfassung<br />

Taxpunkte<br />

Verrechnung<br />

auf<br />

<strong>KTR</strong><br />

Saldo der KSt<br />

Überwachungsstation<br />

Wachsaal<br />

222


Bemerkungen<br />

Leistungserfassung<br />

Inhalt der<br />

Kostenstelle<br />

Kostensatz<br />

Gewichtung<br />

Herkunft der<br />

Leistungen<br />

Bezugsgrösse<br />

Verfahren<br />

Kostenkomponenten<br />

Bezeichnung<br />

Nr.<br />

Vorab direkt dem<br />

Kostenträger zu belasten<br />

Leistungserfassung<br />

für alle Patientenkategorien<br />

Inklusive Besoldung<br />

der Ärzte (siehe Kapitel<br />

5.2.1)<br />

–<br />

Leistungserfassung<br />

Effektive Kosten<br />

Direkte<br />

Kosten<br />

Material,<br />

Medikamente<br />

Notfall<br />

23<br />

Ausbau: ev.<br />

Übergang zu LEP,<br />

Tar Med<br />

Leistungserfassung<br />

für alle Patientenkategorien<br />

Restsaldo<br />

der KSt /<br />

Taxpunkte<br />

Keine<br />

Leistungserfassung<br />

Taxpunkte<br />

Verrechnung<br />

auf<br />

<strong>KTR</strong><br />

Restsaldo der<br />

KSt<br />

Die Auswirkungen progressiver/degressiverAbgabesystem<br />

sind zu neutralisieren<br />

(Durchschnitts-<br />

Abzüge einsetzen)<br />

–<br />

Keine<br />

Honorarbuchhaltung<br />

Effektive Kosten<br />

Direkte<br />

Kosten<br />

Honorare<br />

Radiologe<br />

Radiologie<br />

24<br />

Alle Patientenkategorien<br />

werden gleich behandelt<br />

Leistungserfassung<br />

für alle Patientenkategorien<br />

Löhne /<br />

Taxpunkte<br />

Keine<br />

Leistungserfassung<br />

Taxpunkte<br />

Verrechnung<br />

auf<br />

<strong>KTR</strong><br />

Löhne<br />

Radiologen<br />

Vorab direkt dem<br />

Kostenträger zu belasten<br />

Leistungserfassung<br />

für alle Patientenkategorien<br />

–<br />

Leistungserfassung<br />

Effektive Kosten<br />

Direkte<br />

Kosten<br />

Material,<br />

Medikamente<br />

Leistungserfassung<br />

für alle Patientenkategorien<br />

Restsaldo der<br />

KSt/ Taxpunkte<br />

Keine<br />

Leistungserfassung<br />

Taxpunkte<br />

Verrechnung<br />

auf<br />

<strong>KTR</strong><br />

Restsaldo der<br />

KSt<br />

Vorab direkt dem<br />

Kostenträger zu belasten<br />

Leistungserfassung<br />

für alle Patientenkategorien<br />

–<br />

Leistungserfassung<br />

Effektive Kosten<br />

Direkte<br />

Kosten<br />

Material,<br />

Medikamente<br />

Gebärsaal<br />

25<br />

Taxpunkte entsprechen<br />

Zeiteinheiten<br />

Leistungserfassung<br />

für alle Patientenkategorien<br />

Inklusive Besoldung<br />

der Ärzte (siehe Kapitel<br />

5.2.1)<br />

Restsaldo der<br />

KSt/ Taxpunkte<br />

Keine<br />

Leistungserfassung<br />

Taxpunkte<br />

Verrechnung<br />

auf<br />

<strong>KTR</strong><br />

Restsaldo der<br />

KST<br />

Leistungserfassung<br />

für alle Patientenkategorien<br />

Inklusive Besoldung<br />

der Ärzte (siehe Kapitel<br />

5.2.1)<br />

Saldo der KSt/<br />

Taxpunkte<br />

Verrechnung<br />

auf<br />

<strong>KTR</strong><br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 61<br />

Keine<br />

Leistungserfassung<br />

Taxpunkte<br />

Saldo der KSt<br />

Labor<br />

27<br />

Taxpunkte entsprechen<br />

Zeiteinheiten<br />

Leistungserfassung<br />

für alle Patientenkategorien<br />

Saldo der KSt/<br />

Taxpunkte<br />

Keine<br />

Leistungserfassung<br />

Taxpunkte<br />

Verrechnung<br />

auf<br />

<strong>KTR</strong><br />

Saldo der KSt<br />

Physiotherapie<br />

30<br />

Leistungserfassung<br />

für alle Patientenkategorien<br />

Inklusive Besoldung<br />

der Ärzte (siehe Kapitel<br />

5.2.1)<br />

Saldo der KSt/<br />

Taxpunkte<br />

Keine<br />

Leistungserfassung<br />

Taxpunkte<br />

Verrechnung<br />

auf<br />

<strong>KTR</strong><br />

Saldo der KSt<br />

Übrige<br />

Therapien<br />

31


Bemerkungen<br />

Leistungserfassung<br />

Inhalt der<br />

Kostenstelle<br />

Kostensatz<br />

Gewichtung<br />

Herkunft der<br />

Leistungen<br />

Bezugsgrösse<br />

Verfahren<br />

Kostenkomponenten<br />

Bezeichnung<br />

Nr.<br />

Die Auswirkungen progressiver/degressiverAbgabesystem<br />

sind zu neutralisieren<br />

(Durchschnitts-<br />

Abzüge einsetzen)<br />

–<br />

Keine<br />

Honorarbuchhaltung<br />

Effektive Kosten<br />

Direkte<br />

Kosten<br />

Honorare<br />

MedizindiagnostischeAbteilungen<br />

34<br />

Leistungserfassung<br />

für alle Patientenkategorien<br />

KSt enthält u.a. auch<br />

Ergotherapie und<br />

Ernährungsberatung.<br />

Inklusive Besoldung<br />

der Ärzte (siehe Kapitel<br />

5.2.1)<br />

Saldo der KSt /<br />

Taxpunkte<br />

Keine<br />

Leistungserfassung<br />

Taxpunkte<br />

Verrechnung<br />

auf<br />

<strong>KTR</strong><br />

Restsaldo der<br />

KSt<br />

Die Auswirkungen progressiver/degressiver<br />

Abgabesystem sind zu<br />

neutralisieren (Durchschnitts-Abzüge<br />

)<br />

Direkte<br />

Kosten<br />

Pathologie<br />

(i.d.R. nur<br />

Universitätsspitäler)<br />

62 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

–<br />

Keine<br />

Honorarbuchhaltung<br />

Effektive Kosten<br />

Honorare<br />

39<br />

Leistungserfassung<br />

für alle Patientenkategorien<br />

Inklusive Besoldung<br />

der Ärzte (siehe Kapitel<br />

5.2.1)<br />

Saldo der KSt /<br />

Taxpunkte<br />

Keine<br />

Leistungserfassung<br />

Taxpunkte<br />

Verrechnung<br />

auf<br />

<strong>KTR</strong><br />

Restsaldo der<br />

Kostenstelle<br />

5.4.3 Hauptkostenstellen<br />

Leistungserfassung<br />

Kosten für ambulante<br />

Patienten werden vorab<br />

ausgeschieden<br />

Fall, Pflegetag,<br />

Taxpunkte,<br />

OPS-Minute<br />

Verrechnung<br />

auf<br />

<strong>KTR</strong><br />

Kosten<br />

Arztdienst<br />

Hauptkostenstellen<br />

40 ff<br />

Leistungserfassung<br />

für alle Patientenkategorien<br />

Lohnkosten Ärzte,<br />

Anteil Verwaltung,<br />

techn. Dienst etc.<br />

(Umlagen HKS)<br />

verschieden<br />

je nach<br />

Bezugsgrösse<br />

siehe Kapitel 5.4.4<br />

Patientenadministration<br />

Austritte<br />

LEP<br />

Verrechnung<br />

auf<br />

<strong>KTR</strong><br />

Kosten Arztsekretariate<br />

Kosten Arztsekretariat<br />

/<br />

Austritte<br />

Keine<br />

Leistungserfassung<br />

Effektive Kosten<br />

Direkte<br />

Kosten<br />

Material,<br />

Medikamente<br />

–<br />

LEP<br />

Pflegeaufwand LEP<br />

Kosten Pflege/<br />

Minuten LEP<br />

Keine<br />

Verrechnung<br />

auf<br />

<strong>KTR</strong><br />

Pflege und<br />

allg. Kosten<br />

der Station


5.5 Kalkulatorische Kosten<br />

Problematik Wie werden die Kosten der Anlagenutzung ermittelt und wie werden diese auf<br />

die Kostenträger gebucht?<br />

Grundlagen Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

Einrichten oder Nachführen der Anlagebuchhaltung. H+ Kosten- und<br />

Leistungsrechnung<br />

1992.<br />

Lösung Nebst dem Kostensatz für die Betriebskosten wird im Kostensätze je<br />

Kalkulationsschema ein Kostensatz für die Anlagenutzung Kostenstelle<br />

verwendet.<br />

Das Führen einer Anlagebuchhaltung ist im Hinblick auf eine mögliche Reform des KVG Pflicht.<br />

Investitionen, welche im Einzelfall mehr als Fr. 10 000.– betragen, sind zu aktivieren unabhängig<br />

davon, wer die Anlage finanziert hat. Staats- und Gemeindebeiträge, aber auch Beiträge Dritter<br />

(Stiftungen, Spenden etc.) sind entsprechend zu passivieren («Wertberichtigung Anlagen»). Die<br />

Anlagen sind jährlich abzuschreiben und zu verzinsen. Als Basis gelten die Vorschriften von H+<br />

(Kosten- und Leistungsrechnung 3. Auflage 1992), Kapital 9 «Anlagennutzung».<br />

Gegenüber der KORE sind keine Änderungen vorzunehmen, da davon ausgegangen wird, dass<br />

die Kosten für Anlagenutzung prinzipiell Gemeinkosten darstellen (Verrechnung auf den Träger<br />

via Umlagen/Verrechnungen).<br />

In Anlehnung an die Ausführungen über die Kostenstellenrechnung ist für die <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

ebenso ein 2-Stufen-Modell zu realisieren. Beim Kostenträgerausweis sind die Betriebskosten<br />

(sogenannte Engere Betriebskosten) von den Kapitalkosten (Kosten für Anlagennutzung)<br />

strikte zu trennen.<br />

Zurechnungen, Umlagen und Verrechnungen erfolgen in zwei Kostensätzen. Ausgehend vom<br />

Modell der Kostenstellenrechnung gelangen für jede Belastung auf den Kostenträger zwei<br />

Zuschlagssätze zur Anwendung, nämlich einen für die Betriebskosten und einen für die Kapitalkosten:<br />

Kostenträgerausweis:<br />

Kostenkomponente Betriebskosten Kapitalkosten<br />

Total Fr. Total Fr.<br />

Arztdienst 800.– 96.–<br />

Pflegedienst 1200.– 120.–<br />

Hotellerie 360.– 90.–<br />

usw.<br />

Total 6700.– 720.–<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 63


Variante:<br />

Erlaubt die Informatik die Berechnung lediglich eines Kostensatzes je Leistung, kann der Zuschlag<br />

für die Kosten der Anlagenutzung mittels Prozenten erfolgen. Basis für die Prozentsätze bilden<br />

die Engeren Betriebskosten (100%) sowie die Kosten der Anlagenutzung (x%).<br />

5.6 Buchungsschema<br />

Problematik Es ist sicherzustellen, dass Kostenstellen- und <strong>Kostenträgerrechnung</strong> gleichzeitig<br />

und in elektronischer Form parallel geführt werden können.<br />

Grundlagen Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

Der Wertefluss der Geschäftsfälle muss beschrieben oder Buchführungsbestimmunaufgezeichnet<br />

(z.B. Datenflussdiagramm) werden, damit eine gen für Krankenhäuser im<br />

ordnungsgemässe Buchhaltung gewährleistet werden kann. Kt. Zürich, Bestimmungen<br />

über die Haushaltsführung<br />

im Kt. Zürich, allenfalls<br />

Revisionshandbuch für<br />

Treuhänder<br />

Nachstehendes Schema zeigt einen Überblick über die Verbuchungsphilosophie der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>.<br />

Direkte<br />

Kosten<br />

Material<br />

Medikamente<br />

Blut<br />

Blutprodukte<br />

Implantate<br />

Ext. Labor<br />

Ext. Röntgen<br />

Honorare<br />

Umlage/Verrechnung<br />

innerhalb Kostenstellen<br />

Hilfskostenstellen<br />

mit Umlagen<br />

01 Gebäude<br />

04 (Verwaltung)<br />

06 Hausdienst<br />

08 Zentralmag.<br />

10 Techn. Dienst<br />

11 Entsorgung<br />

12 Transportd.<br />

14 Personalrest.<br />

16 Zentralsteri<br />

18 Apotheke<br />

19 allg. Infrastr.<br />

Hilfskostenstellen<br />

Verrechnung <strong>KTR</strong><br />

14 Küche<br />

(Patientenverpflegung)<br />

04 Verwaltung<br />

Patientenzimmer<br />

Kostenträger<br />

Direkte Verrechnung<br />

auf den Kostenträger<br />

64 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

Vorkostenstellen<br />

20 Operationssäle<br />

21 Anästhesie<br />

22 IPS<br />

23 Notfall<br />

24 Radiologie<br />

25 Gebärsaal<br />

27 Labor<br />

30 Physiotherapie<br />

34 Diagnostische<br />

Abteilungen<br />

Poolkostenstellen<br />

39 Ärzte Med<br />

39 Ärzte Chi<br />

39 Ärzte Gyn./<br />

Geburtshilfe<br />

39 Pflegestation<br />

39 Pflegestation


Buchhalterischer Gesamtzusammenhang zwischen FIBU, KORE und <strong>KTR</strong><br />

Die folgende Illustration soll den buchhalterischen Gesamtzusammenhang verdeutlichen. Sie dient zur Verdeutlichung, wie der Buchungskreis<br />

rein formell geschlossen werden kann. Ob das Eröffnen sog. «virtueller Kostenstellen» notwendig ist, wird durch die gewählte Informatik-<br />

lösung geprägt.<br />

Buchungskreise FIBU / KORE / <strong>KTR</strong> (Die DREI geschlossenen Buchungskreise)<br />

KORE (Tarifierung, Globalbudget)<br />

FIBU <strong>KTR</strong><br />

Direkte Kosten (z.B. Medikamente)<br />

Virt. Einz.-Kosten<br />

med.<br />

$ Aufwand<br />

Hauptkostenstelle<br />

med.<br />

Aufwand $<br />

Leistungserbringer «Apotheke»<br />

med. Aufwand Verrechnung<br />

Anrechenbare Kosten<br />

$ med. Aufwand<br />

Kreditoren<br />

Medizinischer Aufwand<br />

$ $<br />

Erfolgsrechnung<br />

Bilanz<br />

$<br />

$<br />

löst eine Buchung auf den<br />

Hauptkostenstellen aus<br />

<strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

med. Aufwand $<br />

Indirekte Kosten (z.B. «Verwaltung»)<br />

Anrechenbare Kosten<br />

Personalkosten<br />

$ Sachkosten<br />

Kreditoren<br />

Personalaufwand<br />

Sachaufwand<br />

$ $<br />

Erfolgsrechnung<br />

Bilanz<br />

$<br />

$<br />

Leistungserbringer «Verwaltung»<br />

Personalkosten Verrechnung<br />

Sachkosten Umlage<br />

Virt. Gemeinkosten<br />

- Hotellerie<br />

$ - Ubrige<br />

Kostenstellen<br />

Hauptkostenstelle<br />

- Hotellerie<br />

- Ubrige $<br />

Kostenstellen<br />

Übrige Kostenstellen<br />

Umlage Verrechnung<br />

Verwaltungskosten<br />

«Übrige»<br />

Grundsätze:<br />

1) Bei Interferenzen zwischen <strong>KTR</strong> und KORE<br />

gilt das Primat der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

2) Sofern gleichzeitg eine <strong>KTR</strong> und eine KORE<br />

geführt werden müssen und die Buchungskreise<br />

geschlossen sein sollen, ist immer dann eine<br />

Buchung auf den Hauptkostenstellen notwendig,<br />

wenn ein Kostenträger belastet wird.<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 65<br />

Hotellerie<br />

Verrechnung Verrechnung<br />

patientenbezogenerVerwaltungskosten<br />

löst eine Buchung auf den<br />

Hauptkostenstellen aus<br />

Kostenträger $


Das nachfolgende Schema stellt die Integration der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> in Verbindung mit der<br />

Kostenstellenrechnung dar. Da die Kostenstellenrechnung auf der Basis KORAS 92 unverändert<br />

weiterbetrieben werden muss – (Tarifberechnungen etc.) –, müssen gewisse Konzessionen an das<br />

Verbuchungsschema gemacht werden.<br />

Buchungsschema Kostenträgerrechung<br />

66 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

Kostenstellenrechnung <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

Buchung je (adm.) Fall<br />

Kostenstellen 100 190 2010 2700 39xx 39xx 4500 Fall Fall Fall<br />

Kostenart Gebäude EDV Ops Labor Ärzte Chi Pflegest. Chirurg. 98763 34789 45987<br />

Besoldungen 100 300 200 500 600<br />

Sachkosten 50 80 110 30 180 230<br />

Total Personal-/Sachkosten<br />

Umlagen/Verrechnungen<br />

50 180 410 230 680 830 0<br />

Gebäude -50 5 5 10 10 20<br />

EDV -185 40 30 40 85<br />

Ops -455 455<br />

Labor -270 270<br />

Ärzte Chirurgie -730 730<br />

Pflegestationen -935 935<br />

Engere Betriebskosten 0 0 0 0 0 0 2390<br />

Kosten für Anlagennutzung 600 30 100 90 100 110<br />

Umlagen/Verrechnungen<br />

Gebäude -600 80 150 100 270<br />

EDV -110 40 30 40<br />

Ops -290 290<br />

Labor -220 220<br />

Ärzte Chirurgie -100 100<br />

Pflegestationen -110 110<br />

Kosten für Anlagennutzung 0 0 0 0 0 0 1030<br />

Gesamtkosten 0 0 0 0 0 0 3420<br />

Erträge -2345 -15 -5 -19<br />

Ergebnis 1075<br />

Leistungsverrechnung auf Kostenträger:<br />

Operation -8 4 1 3<br />

Labor -4 2 1 1<br />

Arzt-Minuten -11 3 2 6<br />

Pflege-Minuten -17 6 3 8<br />

Unter-/Überdeckung Kostenträger 0 2 -1


5.7 Kostensatzermittlung<br />

Berechnung der Kostensätze<br />

Zur Kostenberechnung werden grundsätzlich die Kosten der Kostenstellen durch die Summe der<br />

erbrachten Leistungen dividiert. Es ist darauf zu achten, dass lediglich noch die indirekten (bzw.<br />

die Gemeinkosten) in die Kostensatzermittlung einfliessen, da ja die direkten Kosten (Einzelkosten)<br />

unmittelbar auf den Kostenträger gebucht werden.<br />

Der Kostensatz der Vorkostenstelle Labor berechnet sich z.B. wie folgt:<br />

Kostensatz =<br />

Variante: Vorkalkulierte Kostensätze<br />

Kosten der Kostenstelle Labor<br />

Taxpunkte der Kostenstelle Labor<br />

Damit die Kostenträger laufend nachgeführt und abgerechnet werden können, empfehlen wir<br />

generell die Verrechnungssätze nicht mit IST-Kosten, sondern mit vorkalkulierten Verrechnungssätzen<br />

abzurechnen. Gelangen nämlich die IST-Kostensätze zur Anwendung, so wird es erst<br />

Ende Jahr möglich sein, die Kostenträger definitiv abzurechnen. Dies ist nur mit sehr grossen<br />

materiellen und zeitlichen Kapazitätsreserven möglich.<br />

Wir empfehlen deshalb, die Kostensätze für die laufende Nachführung der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

wie folgt zu ermitteln:<br />

kalk. Verrechnungssatz<br />

Mutmassliche Kosten Labor<br />

(z.B.Budget oder Vorjahr)<br />

Taxpunkte (Budget oder Vorjahr)<br />

Vorkalkulierte Verrechnungssätze generieren automatisch Deckungsdifferenzen in den Kostenstellen.<br />

Es handelt sich in der Regel um eine Mischung zwischen mengen- und preisbedingten<br />

Abweichungen. Um diese beiden Abweichungen weiter zu analysieren, müsste eine Standardkostenrechnung<br />

aufgebaut werden. Im Zuge einer raschen Implementierung der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

wird auf eine Standardkostenrechnung verzichtet. Die Differenzen können auf der<br />

Kostenstelle belassen werden. Sie werden im Rahmen der Abgrenzungen KORE/<strong>KTR</strong> ausgewiesen<br />

(siehe Kap. 7 «Abstimmung Finanzbuchhaltung / Kostenstellenrechnung / <strong>Kostenträgerrechnung</strong>»).<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 67


6. Auswertungen<br />

Zielsetzung Es ist ein Kostenträgerausweis zu definieren. Ausserdem sind betriebsinterne<br />

oder -externe (Kanton, Bund) Bedürfnisse bei den Auswertungen zu berücksichtigen<br />

und darauf aufbauend die entsprechenden Reports standardisiert (oder<br />

ad hoc) zu erstellen.<br />

Verweise Titel Kapitel<br />

Standards (Publik 4) Auswertungen 7., S. 40ff.<br />

H+ <strong>Handbuch</strong> Auswertungen 8, S. 65ff.<br />

Behandelte Themen: 6.1 Kostenträgerausweis<br />

6.2 Weitere Auswertungen<br />

6.1 Kostenträgerausweis<br />

Problematik Die wesentlichen Kostenelemente eines Kostenträgers müssen in einem Kostenträgerausweis<br />

ersichtlich sein. Zudem sind sinnvolle Kriterien zur Gruppierung<br />

der einzelnen Kostenträger zu definieren (z. B. AP-DRG, Garant, Versicherungsklasse,<br />

Herkunft usw.).<br />

Aufgaben: Es muss ein betriebsinternes Kalkulationsschema erstellt werden. Das System<br />

muss weitere standardisierte oder ad hoc erstellte Auswertungen jederzeit<br />

ermöglichen.<br />

68 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


Als Beispiel kann der detaillierte Kostenträgerausweis in starker Anlehnung an Publik 4 «Standards<br />

der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> im Spital», S. 41 dienen:<br />

Kostenträgerausweis<br />

Administrative Fallnummer Versicherungsklasse<br />

AP-DRG Behandlungsart<br />

Hauptdiagnose Alter<br />

Hauptbehandlung Wohnort<br />

Ärzte<br />

Arztdienst Div.<br />

Arzthonorare Fr.<br />

Pflege<br />

Pflegedienst (auf der Abteilung) (LEP)-Min.<br />

Material, Medikamente,<br />

Implantate<br />

Medikamente Fr.<br />

Material Fr.<br />

Implantate Fr.<br />

Fremdleistungen Fr.<br />

Hotellerie<br />

Zimmer PT<br />

Verpflegung PT<br />

patientenbezogene Verwaltung/ Eintritte<br />

Administration (ev. gewichtet)/PT<br />

Med.-techn. Leistungen<br />

Operationssaal TP<br />

Anästhesie TP<br />

IPS TP<br />

Notfallstation TP<br />

Radiologie TP<br />

Gebärsaal TP<br />

Labor TP<br />

Physiotherapie TP<br />

Med.-diagn. Abteilung TP<br />

Pathologie TP<br />

Verwaltung/Administration* Eintritte (ev. gewichtet)/PT<br />

Total Engere Betriebskosten Fr.<br />

Erlöse Fr.<br />

Tagespauschalen Fr.<br />

Fallpreispauschalen<br />

(z.B. nach AP-DRG) Fr.<br />

Einzelleistungen Fr.<br />

Total Erlöse Fr.<br />

Ergebnis vor Kapitalkosten Fr.<br />

Kapitalkosten Fr.<br />

Ergebnis nach Kapitalkosten Fr.<br />

fallunabhängige Leistungen Fr.<br />

Notfallvorhalteleistungen Fr.<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Lehre und Forschung<br />

Fr.<br />

(nur Universitätsspitäler) Fr.<br />

Total fallunabhängige Leistungen Fr.<br />

Ergebnis nach Abzug der<br />

fallunabhängigen Leistungen Fr.<br />

Einheit Menge Kostensatz Kosten/Erlöse<br />

* Verwaltung/Administration (wahlweise entweder als separater Kostenblock oder anteilsmässig unter<br />

«Hotellerie», vgl. Kap.5.3.5 «Umlage- und Verrechnungsschlüssel»)<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 69


6.2 Weitere Auswertungen<br />

Auswertungen aus der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> bieten insbesondere unter Verwendung von gruppierten<br />

Daten (z.B. nach AP-DRG) interessante Analyseoptionen. Vorerst werden lediglich die<br />

stationären administrativen Fälle ausgewertet, da für die ambulanten bzw. teilstationären Fälle<br />

noch keine allgemein anerkannten und verbreiteten Klassifikationssysteme entwickelt wurden,<br />

die sind in der Praxis bewährt hätten. Die Fallkostendaten können nun beispielsweise in ein Data<br />

Warehouse eingelesen und mittels ADMIN-Fallnummer mit beliebigen Merkmalen aus dem<br />

PATREC verknüpft werden, bevor anschliessend Standard- oder Ad Hoc-Auswertungen mit Hilfe<br />

einer Software definiert werden können. Die meisten Kostenrechnungsprogramme bieten ebenfalls<br />

vordefinierte oder selber zu definierende Auswertungsmöglichkeiten.<br />

Werden Reports anhand von DRG’s vorgenommen, so wären folgende Berichte denkbar und<br />

sinnvoll:<br />

• Engere Betriebskosten der einzelnen DRG’s.<br />

• Gruppierung nach dem Ressourcenverbrauch: z.B. Fallkosten der 50 ressourcenintensivsten<br />

DRG’s.<br />

• Fallkosten gruppiert nach Alter, Versicherungsklasse, Aufenthaltsdauer oder Herkunft.<br />

• Ausreisser-Analyse: Beurteilung von DRG’s, die eine bestimmte Schwelle hinsichtlich Kosten<br />

und/oder Aufenthaltsdauer überschreiten.<br />

• Auswertungen nach medizinischen Fachgebieten (Medizin, Chirurgie, Gynäkologie usw.).<br />

• nach zuweisenden Ärzten usw.<br />

Entscheidend ist jedenfalls, welche Fragestellung die Auswertung beantworten soll (z.B. interne<br />

Budgetierung anhand Ressourcenverbrauch gemäss DRG’s, Budgetierung bei Chefärzten nach<br />

medizinischen Fachgebieten, nach Versicherungsklassen, nach Garanten, usw.) bzw. welche Konsequenzen<br />

daraus gezogen werden sollen. Soll beispielsweise das Abgabesystem der Ärzte mit<br />

den in ihrem Verantwortungsbereich generierten Deckungsbeiträgen gekoppelt werden?<br />

70 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


Beispielhaft ist untenstehend eine Standardauswertung der Gesundheitsdirektion Kanton Zürich<br />

schematisch aufgeführt:<br />

Standardauswertung aus dem Kostenträgerrecord und der Grouper-Outputdatei<br />

Jahr<br />

MDC<br />

AP-DRG<br />

Anzahl ADMIN Fälle<br />

Total<br />

AM-Mittel<br />

Ärzte<br />

Pflege<br />

Medikamente<br />

Implantate<br />

Fallkosten<br />

davon 1.Quartil 2.Quartil 3.Quartil<br />

Hotellerie<br />

2002 15 629 50 80 000 1600 300 600 50 0 300 350 1400 1700 2000 1100 3100<br />

.<br />

Selbstverständlich sind beliebige weitere Auswertungen sinnvoll. Im Wesentlichen müssen<br />

diese jedoch primär die spitalindividuellen Bedürfnisse abdecken und einem klaren<br />

Zweck verpflichtet sein, damit der Controlling-Nutzen nicht in einer Unmenge von Zahlen<br />

untergeht.<br />

Als mögliche Verfeinerung kann im Sinne einer Annäherung an eine Teilkostenrechnung eine stufenweise<br />

Deckungsbeitrags-Rechnung erstellt werden.<br />

Med.-techn. Leist.<br />

(25%) (50%) (75%)<br />

Min.<br />

Wert<br />

Max.<br />

Wert<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 71


Beispiel einer Deckungsbeitrags-Rechnung<br />

Deckungsbeitragsrechung<br />

Fallmerkmale:<br />

Pat / Fall Nr.: H-Behandlung Geschlecht:<br />

AP-DRG: H-Klasse PLZ:<br />

H-Diagnose: Altersgruppe:<br />

Erlöse Fr.<br />

(Aus-/Weiterbildung) Fr.<br />

(Notfall Vorhalteleistungen) Fr.<br />

Total Erlöse<br />

./. Ärzte Fr.<br />

./. Pflege Fr.<br />

./. Material, Medikamente Fr.<br />

Deckungsbeitrag I<br />

./. Med.-techn. Leistungen Fr.<br />

Deckungsbeitrag II<br />

./. Hotellerie Fr.<br />

Deckungsbeitrag III<br />

./. Kalk. Kosten Fr.<br />

Deckungsbeitrag IV<br />

%<br />

72 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

Menge Soll Ist +–%


7. Abstimmung Finanzbuchhaltung /<br />

7. Kostenstellenrechnung / <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

Zielsetzung Es ist sicherzustellen, dass die gesamten stationären Kosten gemäss Kostenstellenrechnung<br />

unter Berücksichtigung eines Toleranzbereichs mit den Kosten<br />

gemäss <strong>Kostenträgerrechnung</strong> übereinstimmen.<br />

Verweise Titel Kapitel<br />

- - -<br />

Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

1. Schritt Damit eine Abstimmung überhaupt korrekt durchgeführt Buchungswerden<br />

kann, müssen die Differenzen in den Kostensätzen<br />

der Hilfs- und Vorkostenstellen buchhalterisch nachgewiesen<br />

werden können.<br />

anweisungen<br />

2. Schritt Bewertung der «angefangenen Arbeiten» (Patienten, die Patientenam<br />

Ende der Periode noch nicht ausgetreten sind) sowie die administration,<br />

Bewertung nicht ausgetretener Fälle müssen vorgenommen Bewertungsläufe<br />

werden.<br />

3. Schritt Durchführen der Abstimmung gemäss untenstehendem Schema<br />

Schema<br />

4. Schritt Kritische Analyse der entstandenen Differenzen<br />

(Zufallsübereinstimmung?)<br />

Der Ausweis der Kosten und Erträge der Kostenträger verlangt eine minimale Abstimmung mit<br />

den tatsächlich angefallenen Summen der Kostenstellenrechnung/Finanzbuchhaltung.<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 73


Untenstehendes Schema soll eine Hilfestellung bei der Abstimmung bieten.<br />

Abstimmungstabelle<br />

Nr. Bezeichnung +/- Fr. Betrag<br />

1 Betriebsaufwand gemäss H+ gemäss FIBU Fr.<br />

2 Aufwand Nebenbetriebe, nur, wenn in KORE einbezogen + Fr.<br />

3 Summe sachliche Abgrenzungen gemäss KORE - Fr.<br />

4 Engere Betriebskosten EBK gemäss KORE Fr.<br />

5 Engere Betriebskosten ambulante/teilst. gemäss KORE - Fr.<br />

6 Engere Betriebskosten Langzeit/Geriatrie/Rehabilitation gemäss KORE - Fr.<br />

7 Engere Betriebskosten Psychiatrie gemäss KORE - Fr.<br />

8 Engere Betriebskosten weitere stationäre nicht ausgetretene Fälle - Fr.<br />

9 Aufwand Nebenbetriebe, nur, wenn in KORE einbezogen - Fr.<br />

10 Kosten fallunabhängige Leistungen (sofern nicht in der <strong>KTR</strong> enthalten) - Fr.<br />

11 Zwischentotal I Fr.<br />

12 Kosten der Anlagenutzung (stationär akut) + Fr.<br />

13 Zwischentotal II Fr.<br />

Nachweis der Kosten gemäss <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

14 Gesamtkosten der ausgetretenen stationären Akutfälle gemäss <strong>KTR</strong> Fr.<br />

15 Kosten nicht abgerechnete stationäre Akutfälle der Vorperiode - Fr.<br />

16 Kosten nicht abgerechnete stationäre Akutfälle am Ende der Periode + Fr.<br />

17 Über-/Unterdeckung Vor- und Hilfskostenstellen +/- Fr.<br />

18 Zwischentotal III Fr.<br />

19 Differenz zwischen 18 und 13 Fr.<br />

Diese Tabelle ist lediglich eine Stütze zur Plausibilisierung zwischen den Kosten gemäss KORE und<br />

denjenigen gemäss <strong>Kostenträgerrechnung</strong> und kann keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben.<br />

Weitere betriebsspezifische Abgrenzungen sind fallweise bei der Abstimmung zu berücksichtigen.<br />

74 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


8. Implementation im Betrieb<br />

Zielsetzung Auf welche Fragen soll und kann die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> aus strategischer<br />

oder operativer Sicht Antwort geben? Wo besteht weiterer Bedarf an Analysen<br />

oder Instrumenten (Bsp. Prozesskostenrechnung)?<br />

Verweise Titel Kapitel<br />

Standards (Publik 4) Auswertungen 7.3.2, S. 43f.<br />

<strong>Handbuch</strong> H+ Auswertungen 8, S. 65ff.<br />

Durchzuführende Arbeiten Hilfsmittel<br />

1. Schritt Die relevanten Fragen müssen formuliert werden, auf welche –<br />

die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> in strategischer Hinsicht Antwort<br />

geben soll (und kann!).<br />

2. Schritt Es sind die kurzfristigen Analysen aus operativer Sicht zu –<br />

definieren, welche mittels der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

durchgeführt werden sollen.<br />

8.1 Strategisches Controlling<br />

Auf der strategischen Ebene liegt die Untersuchung des Leistungsspektrum des Spitals hinsichtlich<br />

der Erfolgssituation bei den einzelnen Fallgruppen zunächst sicher auf der Hand. Konkret<br />

muss eruiert werden, wo Gewinne und wo Verluste erwirtschaftet werden. Wie hoch fallen die<br />

Deckungsbeiträge bei den einzelnen Fallgruppen aus? Nun besteht die Möglichkeit, innerhalb<br />

des Leistungsauftrages sogenannte Kompetenzzentren aufzubauen (z.B. ein orthopädisches<br />

Zentrum), selbstredend natürlich nur bei denjenigen Fallgruppen oder Major Diagnostic Categories<br />

(MDC), bei denen eine gemäss geltender Entschädigung rentable Leistungserbringung vorherrscht.<br />

Es geht dabei v.a. darum, Entscheidungen über den Umfang des künftigen Leistungsangebotes<br />

mit wirtschaftlichen Erkenntnissen zu ergänzen. Diese Überlegungen beeinflussen<br />

natürlich auch die künftige Ausgestaltung der Spitalinfrastruktur und sind ebenso bei bevorstehenden<br />

Sanierungen von grosser Relevanz, da eine Ausdehnung oder Einschränkung des Leistungsspektrums<br />

nicht ohne entsprechende Anpassungen der personellen, räumlichen sowie<br />

technischen Spitalinfrastruktur vollzogen werden kann.<br />

8.2 Operatives Controlling<br />

Aus operativer Sichtweise muss nach den Ursachen für die jeweilige Erfolgssituation bei den einzelnen<br />

DRG’s gesucht werden. Liegt z. B. bezüglich der Aufenthaltsdauer ein Ausreisser vor?<br />

Ungewöhnlich lange Aufenthaltsdauern können auf Prozessschwächen, Fehlkodierungen, oder<br />

allenfalls auf Qualitätsdefizite hinweisen. Fraglich ist also, ob dem entsprechenden administrativen<br />

Fall die korrespondierende Hauptdiagnose bzw. -prozedur zugewiesen, oder die Nebendiagnosen<br />

bzw. -prozeduren vollständig erfasst (und korrekt kodiert) wurden; handelt es sich<br />

folglich um eine Kodierschwäche? Besonders bei geringen Fallzahlen ist ferner ein Augenmerk<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 75


auf die einzelnen Prozesse innerhalb des Spitals zu richten. Sind diese effektiv und effizient<br />

gestaltet? Sind die Fallzahlen für statistische Auswertungen zu gering und nicht repräsentativ?<br />

Direkt verfügbar sind die einzelnen Kostenelemente einer Fallgruppe wie z.B. Ärzte, Pflege,<br />

Medikamente/Implantate, medizinisch-technische Bereiche sowie Hotellerie, welche allenfalls<br />

Hinweise auf ungünstige Kostenstrukturen liefern oder nicht plausible Kostenzuschlüsselungen<br />

(beispielsweise aus der Kostenstellenrechnung) identifizieren können. Als Konsequenz können<br />

Fallgruppen, die entweder sehr selten oder in einer anderen Institution wirtschaftlicher erbracht<br />

werden können, u.U. aus dem Leistungsangebot gestrichen werden.<br />

Es muss darauf hingewiesen werden, dass die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> keine vertiefte Auseinandersetzung<br />

und Analyse mit den gesamten Prozessen im Spital ersetzen kann. Sie liefert somit<br />

lediglich Hinweise auf mögliche Unwirtschaftlichkeiten und sollte nach Möglichkeit mit einer<br />

Prozesskostenrechnung, zumindest in den ressourcenintensivsten Bereichen (Patientenpfade),<br />

ergänzt werden. Darüber hinaus kann die <strong>Kostenträgerrechnung</strong> nur Entscheidungshilfe bei wirtschaftlichen<br />

Überlegungen bieten. Daher ist unbedingt auch die medizinische (versorgungstechnische)<br />

Sichtweise in die Gedankengänge miteinzubeziehen.<br />

76 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


Anhang<br />

Wegleitung zur Erhebung des Kostenträgerrecord des Kantons Zürich<br />

Gültig ab 1.1.2003<br />

Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich<br />

Abteilung Gesundheitsversorgung<br />

Obstgartenstrasse 19<br />

8090 Zürich<br />

e-mail: gv.sekretariat@gd.zh.ch<br />

Tel. 043 259 40 53<br />

1. Dateien<br />

Die Gesundheitsdirektion erstellt selber keine eigene <strong>Kostenträgerrechnung</strong>. Die Spitäler bearbeiten<br />

und erstellen ihre <strong>Kostenträgerrechnung</strong> auf ihren internen EDV-Systemen. Die Gesundheitsdirektion<br />

verlangt lediglich die daraus resultierenden Ergebnisse und bereitet diese nach einheitlichen<br />

Kriterien (AP-DRG) auf.<br />

Die Spitäler übermitteln der Gesundheitsdirektion folgende Dateien:<br />

• Kostenträgerdatei (nachfolgend «<strong>KTR</strong>» bezeichnet)<br />

• Grouper-Outputdatei (nachfolgend «GPR» bezeichnet)<br />

Die Erstellung der Grouper-Datei zur Klassifizierung der stationären Patienten nach AP-DRG (All<br />

Patient Diagnosis Related Groups) ist fakultativ, da nicht alle Institutionen über die entsprechende<br />

Gruppierungssoftware verfügen und somit nicht in der Lage sind, die Datei abzuliefern. In diesem<br />

Falle wird wie bis anhin die Gruppierung und Verknüpfung mit der «<strong>KTR</strong>» und dem PATREC<br />

in der Gesundheitsdirektion vorgenommen.<br />

Wird die Grouper-Outputdatei ebenfalls der Gesundheitsdirektion übermittelt, sollten nachstehende<br />

Bedingungen beachtet werden (im übrigen gelten die Bestimmungen des PATREC-<br />

Manuals, Version 3.0, Ausgabe 2000, Kapitel 31 Anhang 17).<br />

2. Dateinamen<br />

Unabhängig davon, ob die Daten mittels Diskette, CD oder elektronischem Weg übermittelt werden,<br />

müssen die Dateien gekennzeichnet werden.<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 77


Der Aufbau der Dateinamen sieht wie folgt aus:<br />

XXXXXXXXXX _JJ <strong>KTR</strong>, GPR .TXT<br />

Name der Institution Kennzeichnet das Kennzeichnet die Extension<br />

Erhebungsjahr Datei<br />

Erklärung:<br />

• Die ersten (maximal) zehn Stellen bezeichnen den Namen der entsprechenden Institution.<br />

• Die elfte Stelle ist ein Underscore.<br />

• Die zwölfte und dreizehnte Stelle gibt das Erhebungsjahr an. Das Format ist zweistellig (JJ).<br />

• Die vierzehnte Stelle gibt an, um welche Art Datei es sich handelt. Dabei gilt:<br />

<strong>KTR</strong> = Kostenträgerdatei<br />

GPR = Grouper-Record<br />

Siehe auch das nachfolgende Kapitel 3 «Format der gelieferten Daten».<br />

• Extension muss immer .txt sein.<br />

Beispiel: Die Dateinamen für das Kantonsspital Winterthur für das Erhebungsjahr 2001 sehen somit<br />

wie folgt aus:<br />

KSW_01<strong>KTR</strong>.TXT<br />

KSW_01GPR.TXT<br />

3. Format der gelieferten Daten<br />

Die Kostenträger-Daten werden in einem «tab-delimited» ASCII «Flat File» geliefert:<br />

4. Abgrenzungen<br />

• Datei <br />

Für Auswertungen aus der Kostenträgerdatei werden grundsätzlich nur abgeschlossene ADMIN-<br />

Fälle berücksichtigt (Patientenaustritte). ADMIN-Fälle, welche während der Betrachtungsperiode<br />

noch offen sind, sollen jedoch dennoch mit den bisher aufgelaufenen Kosten berücksichtigt werden.<br />

Im Folgejahr können dann die restlichen Kosten pro Fall mit der Kostenträgerdatei des Folgejahres<br />

bis zum Abschluss des ADMIN-Falles abgeliefert werden. Die Gesundheitsdirektion kumuliert<br />

anschliessend sämtliche Kosten des jeweiligen ADMIN-Falles mittels des Data Warehouse, so<br />

dass schliesslich die gesamten Fallkosten des ADMIN-Falles ausgewertet werden können. Es gilt<br />

zu beachten, dass die Admin-IDs der PATREC-Daten mit denjenigen der Kostenträgerdaten übereinstimmen,<br />

damit eine korrekte Verknüpfung zwischen den beiden Dateien gewährleistet ist!<br />

78 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


5. Bemerkung zur Merkmalsliste der Kostenträgerdatei<br />

Nachfolgend ist der Maximaldatensatz der Gesundheitsdirektion abgebildet. Die institutionsspezifischen<br />

Daten aus der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> sind dabei möglichst exakt auf die Kostenträgerdatei<br />

zu referenzieren, um ein weitest gehend genaues Abbild der betrieblichen Kostenträger zu<br />

erhalten. Von primärer Wichtigkeit sind dabei die Felder, welche als Werte Frankenbeträge beinhalten.<br />

Erfahrungsgemäss ist es schwieriger für jeden Frankenbetrag auch die entsprechenden<br />

Mengeneinheiten bzw. Kostensätze zu ermitteln, insbesondere, wenn Pauschalen oder mehrere<br />

Kostensätze (z.B. für Chef-, Ober-, oder Assistenzärzte) bzw. verschiedene Mengeneinheiten verwendet<br />

werden. Deshalb verzichtet die Gesundheitsdirektion auf die Angabe von Mengeneinheiten<br />

und Kostensätze, da diese aufgrund obenstehender Ausführungen nur sehr eingeschränkt<br />

unter den Spitälern verglichen werden könnten und somit nur bedingt zur Transparenzsteigerung<br />

beitragen würden. Für allfällige gesetzliche, juristische Auskünfte (z.B. im Rahmen einer Tariffestsetzung)<br />

sind intern die entsprechenden Angaben zu dokumentieren und zur Einsichtnahme<br />

bereit zu halten.<br />

Die Felder, welche Summenbildungen enthalten, müssen nicht ausgefüllt werden. Die<br />

notwendigen Additionen werden von der Gesundheitsdirektion vorgenommen. Es handelt sich<br />

um die Felder: 500/600/610/700/720/750/760/800/820/830/850/900.<br />

Patientenrecord für den Kt. ZH – Ergänzung um Kostenelemente – Merkmalsliste<br />

Nr. Feldbezeichnung Code Format, Länge Bemerkungen<br />

Tabelle KOSTENTRÄGERAUSWEIS pro AdmFall<br />

Die Felder 100 und 200 sind «muss»-Felder und dienen der eindeutigen Identifikation der Kostenträgerdaten.<br />

100 Spitalidentifikations- BUR-Nr. n 8<br />

nummer<br />

200 Identifikationsnr. n 10 Vgl. Richtlinien im DB-Konzept<br />

des Adm. Falls<br />

500 Ärzte Franken n 10 Total Arztkosten = Summe aus Feldern 501+505+508+511<br />

501 Kosten Arztdienst Franken n 10 Kosten pro Arztdienst (pauschal oder TarMed)<br />

505 Kosten für Franken n 10 Direkt zurechenbare Kosten für Arzthonorare für GV.<br />

Arzthonorare GV<br />

508 Kosten Arzthon. ZV Franken n 10 Direkt zurechenbare Kosten für Arzthonorare für ZV.<br />

511 Zeugnisse, Berichte, Franken n 10 Kosten für Zeugnisse, Berichte und Gutachten pro ADMIN-Fall<br />

Gutachten<br />

520 Kosten Pflege Franken n 10 Total Pflegekosten lt. LEP (evtl. inkl. Kleinmaterial)<br />

551 Medikamente und Franken n 10 Kosten für abgegebene Medikamente und Einzelmaterial pro<br />

Einzelmaterial ADMIN-Fall<br />

553 Implantate Franken n 10 Kosten für Implantate pro ADMIN-Fall<br />

554 Fremdleistungen Franken n 10 Kosten für Fremdleistungen (Labor, Institute, MRI etc.) pro ADMIN-Fall<br />

555 Kosten sekundäre Franken n 10 Kosten für sekundäre Krankentransporte pro ADMIN-Fall<br />

Krankentransporte<br />

600 Hotellerie Franken n 10 Total Kosten für Hotellerie pro ADMIN-Fall (Zimmer,<br />

Reinigung, Verpflegung evtl. inkl. anteiliger patientenbezogener<br />

Verwaltungskosten)<br />

610 Med.-techn. Franken n 10 Total Kosten für medizinisch-technische Leistungen<br />

Leistungen = Summe aus den Feldern 611+623+627+631+655+659+<br />

667+683+691<br />

611 Kosten für OPS-Ben. Franken n 10 Kosten für OPS-Benützung inkl. Anästhesie.<br />

inkl. Anästhesie<br />

Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> 79


623 Kosten für IPS inkl. Franken n 10 Kosten für IPS/Überwachung pro ADMIN-Fall<br />

Aufwachsaal/<br />

Überwachungsstation<br />

627 Kosten für Franken n 10 Kosten für Notfallstation pro ADMIN-Fall inkl. Notfallvorhalte-<br />

Notfallstation leistungen<br />

631 Kosten für Radio- Franken n 10 Kosten für diagnostische und interventionelle Radiologie (inkl. NUK<br />

logie inkl. NUK und Radioonkologie) pro ADMIN-Fall.<br />

655 Kosten für Franken n 10 Kosten für Gebärsaalbenützung pro ADMIN-Fall.<br />

Gebärsaalbenützung<br />

659 Kosten für interne Franken n 10 Kosten für interne Laborleistungen inkl. Blutspendedienst pro<br />

Laborleistungen ADMIN-Fall.<br />

667 Kosten für Physiothe- Franken n 10 Kosten für Physiotherapie, Aktivierungstherapie und Ergotherapie pro<br />

rapie/Aktivierungsth./ ADMIN-Fall.<br />

Ergotherapie<br />

683 Kosten für Med.- Franken n 10 Kosten für Med.-diagn. Abteilungen pro ADMIN-Fall.<br />

diagn. Abteilung<br />

691 Kosten für übrige Franken n 10 Kosten für übrige med.-techn. Leistungen pro ADMIN-Fall, welche<br />

med.-techn. Leist. nicht einer anderen med.-techn. Leistung zugeordnet werden können<br />

(z.B. Pathologie, sofern nicht als Fremdleistung referenziert).<br />

695 Verwaltung/ Franken n 10 Kosten pro ADMIN-Fall (pauschal oder IST) der Verwal-<br />

Administration tung/Administration, sofern nicht unter «Hotellerie»<br />

bzw. als Umlage auf die nachgelagerten KST<br />

700 Erlöse Franken n 10 Total Ertrag = Summe aus den Feldern 701+703+704+705<br />

701 Tages- und Fall- Franken n 10 Total Ertrag aus Tages- und Fallpreispauschalen pro ADMIN-Fall.<br />

preispauschalen<br />

703 Einzelleistungen Franken n 10 Total Ertrag aus Einzelleistungen pro ADMIN-Fall.<br />

704 Arzthonorare GV Franken n 10 Total Ertrag aus Arzthonoraren GV pro ADMIN-Fall (Ausnahmen).<br />

705 Arzthonorare ZV Franken n 10 Total Ertrag aus Arzthonoraren ZV pro ADMIN-Fall.<br />

720 Kapitalkosten Franken n 10 Total Kapitalkosten = Summe aus den Feldern 722+723<br />

722 Kalk. Zinsen Franken n 10 Anteilig verrechnete kalk. Zinsen pro ADMIN-Fall (pauschal oder IST)<br />

723 Kalk. Abschreibungen Franken n 10 Anteilig verrechnete kalk. Abschreibungen pro ADMIN-Fall (pauschal<br />

oder IST)<br />

750 Engere Betriebsk. Franken n 10 Total Engere Betriebskosten = Summe aus den Feldern<br />

500+520+551+553+554+555+600+610+(695)<br />

760 Gesamtkosten Franken n 10 Total Gesamtkosten = Summe aus den Feldern 750+720<br />

800 Fallunabhängige Franken n 6 Total fallunabhängige Leistungen = Summe aus den<br />

Leistungen Feldern 801+805+809<br />

801 Notfallvorhalteleist. Franken n 6 Kosten für Notfallvorhalteleistungen pro ADMIN-Fall<br />

(pauschal oder IST-Wert)<br />

805 Kosten Aus-/Weiterb. Franken n 6 Kosten für Aus- und Weiterbildung pro ADMIN-Fall<br />

(pauschal oder IST-Wert).<br />

809 Kosten für Lehre& Franken n 6 Prozentualer Pauschalabzug für Lehre&Forschung pro ADMIN-Fall.<br />

Forschung In Prozent der Engeren Betriebskosten. Nur für Universitätskliniken.<br />

820 Engere Betriebsk. Franken n 10 Total Engere Betriebskosten ohne fallunabhängige<br />

(o. fallunabh. Leist.) Leistungen = Feld 750 ./. Feld 800<br />

830 Gesamtk. (ohne Franken n 10 Total Gesamtkosten ohne fallunabhängige Leistungen<br />

fallunabh. Leist.) = Feld 760 ./. Feld 800<br />

850 Total fallrelev. Franken n 10 = Feld 820 ./. Feld 508 ./. Feld 511<br />

Engere Betriebsk.<br />

900 Total fallrelev. Franken n 10 = Feld 830 ./. Feld 508 ./. Feld 511<br />

Gesamtkosten<br />

6. Termine<br />

Die Datei (Dateien) sind auf 3.5 Zoll Diskette oder via e-mail einmal jährlich bis zum 31. März<br />

des Folgejahres an folgende Adresse zu schicken: markus.moesch@gd.zh.ch<br />

oder an<br />

Gesundheitsdirektion Kanton Zürich, Statistikzentrale, Obstgartenstrasse 19, 8090 Zürich<br />

80 Manual zur <strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong>


Impressum<br />

<strong>Einführung</strong> der <strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

Oktober 2002<br />

Herausgeberin<br />

Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich<br />

Obstgartenstrasse 19<br />

8090 Zürich<br />

Internet: http://www.zh.ch/gd/<br />

Fr. 32.–

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