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Gazette Zehlendorf August 2018

Gazette für Zehlendorf, Nikolassee, Schlachtensee, Dahlem und Wannsee

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1 | <strong>Gazette</strong> <strong>Zehlendorf</strong> | 2017<br />

Lernmittelfreiheit<br />

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert<br />

<strong>Gazette</strong> <strong>Zehlendorf</strong> | <strong>August</strong> <strong>2018</strong> | 7<br />

CDU-Fraktion<br />

Als Berlin unter einen rot-roten-Senat<br />

sparen sollte bis es „quietscht“, wurde<br />

die Lernmittelfreiheit eingeschränkt.<br />

Eltern mussten bis zu 100 Euro pro<br />

Jahr zuzahlen, elterngeführte Lernmittelfonds<br />

wurden eingeführt, später<br />

gesetzlich verankert, ebenso die Ausnahmen<br />

bzgl. des Eigenanteils. Diese<br />

Regelung ist allgemein akzeptiert, Eigenbeteiligung<br />

stärkt auch die Eigenverantwortung.<br />

Nun ist unsere Landesregierung<br />

auf die Idee gekommen,<br />

die elterliche Zuzahlung erst einmal für<br />

die Grundschule wieder abzuschaffen,<br />

die anderen Schulen sollen folgen. R2G<br />

lässt sich für diese vermeintliche soziale<br />

Großtat feiern, verschweigt aber, dass<br />

die Schulen die Leidtragenden sind. Sie<br />

werden zukünftig finanziell schlechter<br />

gestellt sein. Für <strong>2018</strong>/19 gibt es zwar<br />

eine kleine Ausgleichszahlung (Problem<br />

erkannt), aber dann nicht mehr (R2G will<br />

die Schlechterstellung). Wer ohne Not<br />

etwas gut funktionierendes abschafft<br />

und dabei die unmittelbar Betroffenen –<br />

die Schulen – finanziell schlechter stellt,<br />

handelt nicht verantwortungsvoll!<br />

Harald Mier<br />

Berlin SPD-Fraktion<br />

In Zukunft bekommen wieder alle Schüler/Innen<br />

der Klassen 1-6 die Bücher von<br />

der Schule gestellt. Die Eltern-Zuzahlungen<br />

von bis zu 100 Euro gehören damit<br />

der Vergangenheit an. Das Land Berlin<br />

investiert 8 Mio. Euro in die Lernmittelfreiheit.<br />

Bildung ist eine staatliche Aufgabe<br />

und daher ist dieser Schritt gut und<br />

richtig. Pro Schuljahr stehen 75 Euro zusätzlich<br />

für alle Schüler/Innen bereit, die<br />

bisher nicht von der Zuzahlung befreit<br />

waren. Aber nicht alle Bezirke reichen<br />

die Gelder an die Schulen weiter. Eine<br />

entsprechende Anfrage der SPD-Fraktion<br />

in der BVV ist noch unbeantwortet,<br />

die Schulen berichten aber von einem<br />

pauschalen Abzug von 10 Prozent für<br />

„Wertausgleichsmaßnahmen“ in unserem<br />

Bezirk. Auch wenn einige Schulen<br />

nun mit weniger Geld auskommen<br />

Ab Sommer des Jahres gilt wieder in den 1. – 6. Klassenstufen eine Lernmittelfreiheit.<br />

Auf diese Regelung hatte sich der Senat nach internen Diskussionen<br />

geeinigt. Was einerseits die Eltern entlasten wird, führt andererseits zu Befürchtungen<br />

in den Schulen, bei den angekündigten Regelungen der finanziellen<br />

Ausstattung durch die Schulbehörden insgesamt Einbußen hinnehmen zu<br />

müssen. Im Folgenden nehmen die Fraktionen in der BVV Steglitz-<strong>Zehlendorf</strong><br />

zu diesem Thema Stellung.<br />

müssen, weil sie bisher den gesetzlichen<br />

Rahmen der Elternbeteiligung von<br />

100 Euro voll ausgeschöpft haben, ist<br />

diese Entscheidung richtig. Wichtig ist,<br />

dass nun die Bezirke alle Gelder an die<br />

Schulen weitergeben und die gemachten<br />

Erfahrungen in den Doppelhaushalt<br />

2020/2021 einfließen und der Ansatz<br />

ggf. angehoben wird.<br />

Jan Kellermann<br />

Alternative<br />

für<br />

Deutschland<br />

AfD-Fraktion<br />

„Die rot-rot-grüne Koalition möchte die<br />

Lernmittelfreiheit wieder einführen“ berichtet<br />

der Tagesspiegel am 16.05.17,<br />

Eltern und Schulen freuen sich – aber<br />

zu früh. „Die Lernmittelfreiheit wird<br />

für Schulen teuer“, Tagesspiegel vom<br />

03.07.18. Unterm Strich steht weniger<br />

Geld zur Verfügung – aber mehr Arbeit<br />

für die Schulen. Der Trick ist einfach und<br />

wird gerne vom Senat angewendet.<br />

Man verkündet, dass so und so viel Geld<br />

für Leistung zur Verfügung gestellt wird.<br />

Das suggeriert, der Senat tut was für<br />

die „Soziale Gerechtigkeit“. In der Praxis<br />

schaut es dann so aus: Um die Leistung<br />

zu bekommen müssen Bedürftige Termine<br />

wahrnehmen und Anträge stellen.<br />

Wer diesen Bettelgang durchsteht hat<br />

vielleicht Glück, denn die Leistung kann<br />

bewilligt werden, muss aber nicht. Sehr<br />

wahrscheinlich ist auch, dass es keinen<br />

Sachbearbeiter gibt, wegen fehlender<br />

Stellenbesetzung oder Krankheit.<br />

Dagegen kann natürlich Widerspruch<br />

eingelegt werden. Welche alleinerziehende<br />

Mutter hat schon auf Dauer die<br />

Nerven, steht ihr Nervenkostüm eh stets<br />

unter voller Belastung. Sprechen Sie mal<br />

mit den Leuten, sie haben die Schnauze<br />

gestrichen voll.<br />

Peer Lars Döhnert<br />

FDP-Fraktion<br />

Lernmittelfreiheit – auf den ersten Blick<br />

ein Vorteil für alle Eltern und Kinder in<br />

den 1.-6. Klassen. Auf den zweiten Blick<br />

ist zu befürchten, es wird weniger Geld<br />

bei den Schulen ankommen, weil der<br />

Eigenanteil der Eltern wegfällt, die<br />

Senatsschulverwaltung den Etat nicht<br />

so erhöhen wird, dass die Schulen<br />

genau soviel Geld wie bisher erhalten<br />

oder der Bezirk kürzt diese Summe. Bis<br />

jetzt haben ca. 40 Prozent der Kinder<br />

sozialbedingt ihre Bücher kostenlos erhalten.<br />

Das soll so bleiben. Dass auch<br />

Kinder von Gutverdienern diesen Vorteil<br />

erhalten sollen, wollen wir Freien Demokraten<br />

so nicht. Viele Schulen sind<br />

mithilfe ihrer Fördervereine sich ihrer<br />

Eigenverantwortung bewusst geworden<br />

und haben Lösungen gesucht und<br />

diese gefunden. Es gibt Bücherfonds<br />

und Basare, manche Kinder nutzen die<br />

Bücher ihrer Geschwister. Das kann auch<br />

zur Schonung von Ressourcen beitragen,<br />

dann wird nur das angeschafft, was<br />

wirklich gebraucht wird. Um Kinder fit<br />

für die Digitalisierung zu machen, darf<br />

es neben Büchern gern auch z. B. ein<br />

iPad sein. „Was (Mühe) kostet, ist uns<br />

etwas wert!“ – Das kann auch ein Antrag<br />

der Eltern für Lernmittel sein.<br />

Mathia Specht-Habbel<br />

Linksfraktion<br />

Die Linksfraktion Steglitz-<strong>Zehlendorf</strong><br />

setzt sich für gute Bildung für alle Kinder<br />

ein – sie darf nicht vom Geldbeutel der<br />

Eltern abhängen! Wir begrüßen daher,<br />

dass die Lernmittelfreiheit für die Klassen<br />

1 bis 6 wieder eingeführt wird. Zum<br />

nächsten Schuljahr erhalten alle Grundschüler*innen<br />

Bücher und Arbeitshefte<br />

kostenfrei, was für die Familien eine<br />

Entlastung von bis zu 100 Euro pro Kind<br />

und Jahr bedeutet. Das Land Berlin gibt<br />

zudem pro Kind 100 Euro extra aus,<br />

damit ein Büchergrundstock an den<br />

Schulen aufgebaut werden kann. Wir<br />

fordern das schwarz-grüne Bezirksamt<br />

Steglitz-<strong>Zehlendorf</strong> auf, die gesamte<br />

vom Senat für Lernmittel zugewiesene<br />

Summe auch an die Schulen weiter zu<br />

geben und nicht 10 Prozent davon z. B.<br />

für die Wartung von Sportgeräten einzubehalten.<br />

Andere Bezirke geben die<br />

Gelder ungekürzt an die Schulen weiter.<br />

In einem nächsten Schritt müssen die<br />

Familien von Schüler*innen ab der 7.<br />

Klasse ebenfalls von den Zuzahlungen<br />

für Lernmittel befreit werden! Gerade<br />

Familien mit mehreren Kindern, die zur<br />

Schule gehen, sind auf diese Entlastung<br />

dringend angewiesen! Das ist eine Frage<br />

der Bildungsgerechtigkeit!<br />

Hans-Walter Krause<br />

Weitere Informationen zur BVV und<br />

den Sitzungsterminen finden Sie<br />

unter www.berlin.de/ba-steglitzzehlendorf/<br />

politik-und-verwaltung/<br />

bezirksverordnetenversammlung/<br />

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