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Seite 2 Herbst 2010 RAuS - Reaktivierung in Arbeit und Selbstständigkeit Pilotprojekt startete in Hof Dozent Frank Schilling betreut die selbstständigen Gewerbetreibenden des Projekts "RAuS" im IHK - Schulungszentrum in Hof/S. sehr individuell bei der Anfertigung von Bewerbungsunterlagen sowie bei der Stellenrecherche im Internet. Der Schritt in die berufliche Selbstständigkeit kann eine erfolgreiche Entscheidung zur Vermeidung drohender bzw. bevorstehender Arbeitslosigkeit sein. Für Betroffene, die diesen Weg gehen möchten, steht ein breitgefächertes Unterstützungsinstrumentarium zur Verfügung. Nicht nur die Kammern, sondern auch die Behörden und Ämter der Arbeitsverwaltung sowie entsprechende Gesellschaften und Bildungsträger stehen mit Rat und Tat hinsichtlich Geschäftsidee, Konzeptionen, Marketing, Schulung, Anleitung, Anschubfinanzierung etc. zur Seite. Eine Garantie gibt es jedoch in der Marktwirtschaft nie - das Gehäftsrisiko bleibt immer... „RAuS - Reaktivierung in Arbeit und Selbstständigkeit“, ein Pilotprojekt der „gründernet“ Beratungs- und Projektentwicklungs GmbH Hof/S., unterstützt deshalb seit Juli 2010 Selbstständige mit einem angemeldeten Gewerbe in folgendem Rahmen: Die ausgewählten ProjektteilnehmerInnen, darunter die Meisten mit Migrationshintergrund, erzielen in der Regel Erlöse, die für den benötigten Lebensunterhalt nicht ausreichen. So wird die entsprechende Differenz als „Aufstockung“ von den jeweils zuständigen ARGEn SGB II getragen. Das Ziel des Projekts besteht folgerichtig darin, diesen zusätzlichen Förderbedarf im Sinne der Verbesserung der Lebenssituation dieser Gewerbetreibenden möglichst zu kompensieren. Die Niederlassung Marktredwitz des Bildungsinstituts PSCHERER übernahm von „gründernet“ den Auftrag, für zwanzig „Selbstständige“ im August zunächst eine Kompetenzbilanzierungdurchzuführen. Auf der Grundlage der dabei erstellten Synthesepapiere wurde in gemeinsamer Beratung anschließend festgelegt, welchen weiteren beruflichen Weg jeder einzelne Projektteilnehmer einschlagen sollte. TeilnehmerInnen, die voraussichtlich bis Projektende ihre Selbstständigkeit so erfolgreich ausbauen können, dass ein zusätzlicher Förderbedarf entfällt, werden von „gründernet“ in dieser Richtung intensiv begleitet und unterstützt. Die anderen ca. 50 % der Teilnehmenden, welche diese Zielstellung entsprechend der Geschäftsprognose im Rahmen der verbleibenden Projektzeit höchstwahrscheinlich nicht werden realisieren können, durchlaufen im Bildungsinstitut PSCHERER in Hof/S. ein Coaching-Programm, um ihre Reintegration in eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit des ersten Arbeitsmarktes zu erreichen. Innerhalb dieses Coachings werden natürlich Bewerbungsunterlagen erstellt, EDV - Grundlagen vermittelt, Recherchen durchgeführt sowie Integrationspraktika bzw. betriebliche Erprobungen organisiert. In erster Linie geht es jedoch darum, auf der Grundlage der jeweiligen Erwerbs- und Qualifikationsbiographien, der vorliegenden Stärken - Schwächen - Analysen sowie vor allem der angefertigten Synthesepapiere eine sehr individuelle, d. h. eignungsorientierte Arbeitsplatzsuche zu gestalten. Das geschieht auf der Grundlage des gemeinsam mit jedem Teilnehmenden erarbeiteten detaillierten Integrationsplanes. Bei diesem am 30. August 2010 begonnenen Coachingprozess stellte sich dann auch wie erwartet heraus, dass der anvisierte Erfolg nur dann organisierbar ist, wenn parallel zu Kenntnisvermittlung und Übung (Bewerbungstraining, elementare IT - Kenntnisse, Arbeitsplatzrecherche etc.) eine sehr intensive persönliche Führung und Begleitung gegeben ist. Das Team der Sozialpädagogen ist optimistisch, die Herausforderungen gemeinsam mit „gründernet“ meistern zu können. Frank Riedel-Kemnitz Streiflichter Am 2. Juli überreichte Herbert Pscherer eine Spende in Höhe von 2400 Euro an den „Verein für krebskranke Kinder im Vogtland“. Die Spende stammt aus einer Sammelaktion anlässlich des 20jährigen Bestehens des Bildungsinstituts PSCHE- RER. Die Gäste der Jubiläumsfeier bat der Geschäftsführer um Spenden an Stelle von Geschenken. Aus vielen kleinen Beträgen und einem Eigenbeitrag kam diese beachtliche Summe zusammen. Am 1. September wurde Ursula Wolfram (Teilnehmerverwaltung, Sekretariat) von der Geschäftsleitung für ihre 20-jährige Mitarbeit im Bildungsinstitut PSCHE- RER gewürdigt. Vom 1. bis 4. September beteiligte sich das Bildungsinstitut PSCHERER am jährlichen Solarteurschultreffen in Güssing (Österreich). Insgesamt fünfzig Schüler der Mittelschule Lengenfeld konnten am 9. und 16. September bei Schülerprojekttagen zu den Themen nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare Energien im Bildungsinstitut PSCHERER neues Wissen erwerben. Die Berufsfachschule für Technik beteiligte sich im September an den Berufsorientierungsmärkten in Reichenbach und in Plauen. Insgesamt zählten die beiden Messen über 3500 Besucher. Aus Anlass des 20-jährigen Firmenjubiläums fand am 25. September eine ganztägige Firmenausfahrt für alle Beschäftigten statt. Es wurde das Porzellanikon in Selb besichtigt, eine Greifvogelshow in Wunsiedel besucht und durch das Felsenlabyrinth Luisenburg geklettert.
Herbst 2010 Am 30. August 2010 endete das Jobstarter-Projekt „pro azubi Vogtland“. Ziel des Projekts war es einerseits zusätzliche Ausbildungsplätze zu akquirieren und zu besetzen und andererseits Akteure aus Berufsorientierung und -bildung zusammen zu führen, insofern auch Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt zusammen zu bringen. Während der Projektlaufzeit kam es zu einem gravierenden Wandel. Über- stieg zu Projektbeginn 2007 die Zahl der Ausbildungssuchenden die Zahl der offenen Ausbildungsplätze, kehrte sich ab dem Jahr 2009 dieses Verhältnis um. Trotz dieser positiven Entwicklung bedeutete dies aber nicht, dass nun alle Ausbildungssuchenden vermittelt werden konnten, da die erforderlichen Voraussetzungen von den Bewerbern nicht immer erfüllt wurden. Diese Entwicklung hatte auch Auswirkungen auf das Projekt. Seite 3 Gute Arbeit für Alleinerziehende im Vogtland Neue Anlaufstelle soll berufliche und persönliche Situation verbessern Die berufliche und persönliche Situation von hilfebedürftigenAlleinerziehenden stellt hinsichtlich der Integration in das Erwerbsleben und der sozialen Teilhabe besondere Herausforderungen an unsere Gesellschaft. Alleinerziehende machen fast ein Fünftel aller Familien mit Kindern unter 18 Jahren in Deutschland aus. Rund 42 % der Alleinerziehenden-Haushalte in Deutschland beziehen Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende. Obwohl Alleinerziehende sogar häufiger einer Erwerbstätigkeit nachgehen als allein lebende Hilfeempfänger ist es für Alleinerziehende besonders schwierig, die Hilfebedürftigkeit zu überwinden. (Quelle: BMAS). Um diesen Prozess noch mehr zu unterstützen initiierten die Partner ARGE - Agentur für Arbeit Vogtlandkreis, AWO Kreisverband Auerbach/Vogtland e. V. und Bildungsinstitut PSCHERER eine Servicestelle für Alleinerziehende für das Vogtland. Der Startschuss fiel bei einer Veranstaltung am 14. Juli. Martina Kober, Geschäftsführerin der ARGE - Agentur für Arbeit Vogtlandkreis, benannte das bis Ende 2012 laufende Projekt als „einzigartige Chance für die 30 anwesenden alleinerziehenden Frauen und Männer.“ Die Infoveranstaltungen finden im Janine Kurth (links) führt das Abschlussgespräch zur Kompetenzbilanz. Projekteilnehmerin Isabel Röser ist 29 Jahre und wohnt mit ihren beiden Söhnen in Treuen. Sie möchte eine neue Ausbildung im sozialen Bereich absolvieren. Vom Projekt erhofft Sie sich zum einen Unterstützung bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle und zum anderen bei der Kinderbetreuung. Zweimonatsrhythmus bei der AWO in Auerbach statt. In der, über das Projekt geschaffenen, Servicestelle für Alleinerziehende bei der AWO Auerbach werden regionale Angebote gebündelt sowie individuelle Unterstützungs- und Serviceleistungen entwickelt und dauerhaft angeboten. So erhalten die Alleinerziehenden nach einem Erstgespräch durch Streetworker der AWO Auerbach die Möglichkeit, eine Kompetenzbilanz zu durchlaufen. Diese macht Aussagen zu Stärken und Schwächen sowie denkbaren beruflichen Entwicklungen in Abhängigkeit der vorhandenen Potentiale und den gegebenen Rahmenbedingungen. Im Anschluss wird ein begleitendes Coaching angeboten. Dieses umfasst unter anderem auch die Option eines einwöchigen Praktikums, um Möglichkeiten und Flexibilität der Kinderbetreuung und der Arbeitszeitmodelle zu erproben oder das Erstellen eines Profilpasses. So sollen die Alleinerziehenden in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung unterstützt werden. Der berufs- und arbeitsmarktorientierte Bezug steht dabei im Mittelpunkt des Projektes. Über einen Projektbeirat und die Erstellung eines Businessplanes sollen Möglichkeiten gefunden werden, die Servicestelle nach Projektende weiter zu führen. Bis dahin wird das Projekt im Rahmen des Programms „Perspektiven für Alleinerziehende“ über das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Christian Ficker pro azubi abgeschlossen - Kehrtwende am Ausbildungsmarkt So wurde es auf der einen Seite immer schwieriger geeignete Bewerber für die akquirierten Ausbildungsplätze zu finden, auf der anderen Seite führte die Entwicklung am Ausbildungsmarkt auch dazu, dass die Unternehmen offener für das Thema Ausbildung wurden. Während der Projektlaufzeit konnten 138 Ausbildungsplätze akquiriert und 22 besetzt (davon waren 16 zusätzlich, d. h. die Unternehmen hatten vorher noch nie ausgebildet) werden. Mehr als 1800 Unternehmen wurden, ob nun telefonisch, schriftlich oder im Rahmen eines Firmenbesuches, rund um das Thema Ausbildung unterstützt und beraten. Und auch die Zusammenarbeit mit Schulen, Kammern sowie anderen Akteuren der Berufsbildung führte dazu, dass in der Region die Ausbildungsstrukturen gefestigt und ausgebaut werden konnten. Tino Kober
Seite 1: 3. Ausgabe 2010 18. Jahrgang Sachse
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