Mitarbeiterworkshop „Bedarf-Idee-Produkt“ Das Mitarbeitergespräch
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Migration und Integration:<br />
Schafft sich Deutschland wirklich ab?<br />
Tsige H. (links) aus Äthiopien und Erlyna D. (rechts) aus Indonesien nehmen<br />
am Integrationskurs teil um gutes Deutsch spechen und verstehen zu können.<br />
Nicht zuletzt wegen des<br />
umstrittenen Buches und<br />
der diesbezüglichen Äußerungen<br />
des ehemaligen Berliner<br />
Finanzsenators und<br />
Bundesbankers Sarrazin<br />
steht die deutsche Einwanderungspolitik<br />
mit all ihren<br />
Facetten wieder einmal im<br />
Focus der Medien und<br />
zahlreicher Diskussionen.<br />
Ist es nur ein Thema für Großstädte<br />
und Ballungsgebiete?<br />
Im beschaulichen Fichtelgebirgs-städtchen<br />
Marktredwitz<br />
in Oberfranken hat am 16.<br />
August in der dortigen Niederlassung<br />
des Bildungsinstituts<br />
PSCHERER zum wiederholten<br />
Male ein Integrationskurs<br />
für ausländische<br />
Mitbürger begonnen. Teilnehmer<br />
von anderen Kontinenten<br />
wie z. B. Afrika, Asien<br />
und Australien sind dabei im<br />
Egerland eher nicht die Regel.<br />
Aber für den aktuellen<br />
Lehrgang haben sich zwei<br />
Lernerinnen angemeldet, die<br />
dem Marktredwitzer Institut<br />
eindeutig noch mehr internationales<br />
Flair verleihen: Erlyna<br />
D. aus Indonesien und<br />
Tsige H. aus Äthiopien.<br />
Gespräche mit diesen beiden<br />
Teilnehmerinnen im Rahmen<br />
der verschiedenen Kursaktivitäten<br />
beweisen dabei<br />
eindeutig, dass viele Zuwanderer<br />
- trotz aller bei Migranten<br />
landesweit durchaus bestehender<br />
Sprach- und Integrationsprobleme<br />
- in keiner<br />
Weise in das viel zitierte „Sarrazin-Klischee“<br />
passen...<br />
Interview<br />
mit der Teilnehmerin<br />
Erlyna aus Indonesien<br />
Erlyna, seit wann leben Sie<br />
in Deutschland und welche<br />
berufliche Laufbahn haben<br />
Sie hinter sich?<br />
Erlyna: In Deutschland<br />
lebe ich seit Mai 2010. Ich<br />
habe in Djakarta nach dem<br />
Gymnasium an der Universität<br />
Rechtswissenschaften studiert,<br />
später noch Floristik-Design.<br />
Außerdem habe ich als Englischlehrerin<br />
gearbeitet.<br />
Warum möchten Sie in<br />
Deutschland leben und wie<br />
stellen Sie sich hier Ihre berufliche<br />
Zukunft vor?<br />
Erlyna: Es war einmal<br />
mein Traum, Europa zu besuchen!<br />
Und nun habe ich<br />
einen Deutschen geheiratet<br />
und lebe hier. Ich denke daran,<br />
noch ein Politologie -<br />
Studium aufzunehmen. Aber<br />
zunächst möchte ich in der<br />
deutschen Sprache die Niveaustufe<br />
C 1 (Anm. d. Red.:<br />
Europäischer Referenzrahmen<br />
- Dolmetscherniveau)<br />
erreichen. <strong>Das</strong> ist sehr wichtig<br />
für meine Zukunft!<br />
Gefällt es Ihnen in<br />
Deutschland? Haben Sie Ihre<br />
Heimat schon näher kennengelernt?<br />
Welche Probleme<br />
sehen Sie in Deutschland?<br />
Erlyna: Frankfurt a. M.<br />
kenne ich, war schon in Garmisch<br />
Partenkirchen und auf<br />
der Zugspitze. Ich lese deutsche<br />
Zeitungen und schaue<br />
mir Fernsehsendungen an.<br />
Gern möchte ich noch viele<br />
Städte in Deutschland besuchen,<br />
und die Landschaften<br />
finde ich auch schön. Natürlich<br />
vermisse ich meine Familie.<br />
Und die deutsche Sprache<br />
ist nicht einfach, wenn<br />
man Hochdeutsch sprechen<br />
möchte... - Ich habe viele<br />
Kontakte zu Deutschen. Vielleicht<br />
möchte ich nicht gerade<br />
z. B. in Magdeburg leben,<br />
aber eigentlich weiß ich nicht,<br />
ob und wo es in meiner Umgebung<br />
Fremdenfeindlichkeit<br />
gibt. Gespürt habe ich noch<br />
nichts davon.<br />
Rainer Grämer/Gerhard Engel<br />
Seite 4 Herbst 2010<br />
Faserpflanzenfeldtag 2010<br />
Versuchsanbau und Erntetechnik<br />
Teilnehmer des Sächsischen Faserpflanzenfeldtages 2010 bei der Technologiebesichtigung<br />
in der Agrargenossenschaft Clausnitz eG.<br />
Ein sehr vielseitiges Programm<br />
wurde den zahlreichen Fachbesuchern<br />
des „Sächsischen<br />
Faserpflanzenfeldtag 2010“<br />
geboten, der am 30. und 31.<br />
August stattfand. <strong>Das</strong> Projektteam<br />
„Ziel 3-TRANSLINUM“<br />
unter Federführung des<br />
Sachsen-Leinen e. V., Waldenburg,<br />
lud zu dieser Veranstaltung<br />
ein, die im Rahmen<br />
der Projektarbeit im<br />
sächsisch-tschechischem<br />
Ziel 3-Projekt „TRANSLINUM<br />
– Grenzüberschreitende Nutzung<br />
nachwachsender Rohstoffe<br />
am Beispiel der ganzheitlichen<br />
Nutzung der Ölleinpflanze“<br />
organisiert wurde.<br />
Ganz praxisnah startete<br />
der Feldtag mit einer Feldexkursion,<br />
bei der einige Öllein-<br />
Versuchsanbauflächen bei<br />
Merunice und bei Chomutov<br />
(Tschechische Republik) besichtigt<br />
werden konnten.<br />
Nach einem informativem<br />
Besuch im Forschungsinstitut<br />
Pflanzenproduktion Chomutov<br />
reisten die Teilnehmer ins<br />
sächsische Friedebach. Dort<br />
wurde die Veranstaltung am<br />
Folgetag mit einem Workshop<br />
fortgesetzt. Die Fach-<br />
vorträge gaben dabei gute<br />
Impulse für rege Diskussionen,<br />
auch zahlreiche neue<br />
Kontakte konnten von den<br />
teilnehmenden tschechischen<br />
und deutschen Vertretern aus<br />
den Bereichen Landwirtschaft,<br />
Industrie, Forschung und Bildung<br />
geknüpft werden.<br />
Am Nachmittag fand eine<br />
weitere Exkursion statt, dabei<br />
stand die Besichtigung von Ernte-<br />
und Verarbeitungstechnik<br />
im Mittelpunkt. Trotz des<br />
leider widrigen Wetters nutzten<br />
zum Abschluss der Veranstaltung<br />
noch einige Teilnehmer<br />
die Gelegenheit, die<br />
Öllein-Versuchsanbauflächen<br />
in Clausnitz zu besichtigen.<br />
Die Resonanz der Teilnehmer<br />
war durchweg positiv<br />
– ein guter Grund, auch im<br />
kommenden Jahr wieder<br />
Feldtage durchzuführen, um<br />
interessierten Gästen Projektergebnisse<br />
zu präsentieren<br />
und das Netzwerk der Akteure<br />
auf dem Gebiet „Faserpflanzen“<br />
auszubauen. <strong>Das</strong> Projektteam<br />
„Ziel 3-TRANS-<br />
LINUM“ wird über Termine<br />
rechtzeitig informieren.<br />
Stefan Breymann