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KOMMENTAR | FACEBOOK<br />
Fotos: vietnambiz.vn und Shutterstock.com<br />
Mark Zuckerberg, Gründer und CEO von facebook<br />
Facebook und Co. gekauften Daten werden Persönlichkeitsprofile<br />
von Menschen erstellt, deren Vorlieben, deren<br />
Schwächen und deren Ängste ergründet. Dann entwickeln<br />
die Datenanalysespezialisten massgeschneiderte Werkzeuge<br />
für die psychologische Beeinflussung – das sogenannte<br />
Targeting. Und dann führt man die Menschen wieder<br />
zielgerichtet und personalisiert in einen Tunnel voller Fake<br />
News und Gerüchten.<br />
Gerüchte verstärkt und gezielt<br />
weiterverbreitet<br />
Ein Beispiel, das etwa von den ohnehin schlecht gebildeten<br />
Rednecks in Amerikas Rust-Belt-Gürtel und den Südstaaten<br />
gerne geglaubt wurde: Einzelne wirre Gerüchte, wonach<br />
der farbige Präsident Barack Obama sein Amt nicht aufgeben<br />
werde. Wonach bereits in den gesamten USA Waffen<br />
konfisziert würden, damit kein Widerstand gegen diesen<br />
Putsch möglich sei. Derartige Gerüchte wurden von aus<br />
Trump-nahen Kreisen finanzierten «Wahlhelfern» wie Cambridge<br />
Analytica aufgegriffen, verstärkt und gezielt weiterverbreitet.<br />
Aber nicht nur die schlecht gebildete Masse der amerikanischen<br />
Wähler fiel auf derartigen Unsinn herein. Auch die<br />
vermeintlich gescheiteren Briten glaubten den vielfältigen<br />
Fake-Infos über die angeblich teure, schikanöse und britenfeindliche<br />
Brüssel-EU. Dabei sei dieses Targeting, eben<br />
die personalisierte und verstärkte Weiterverbreitung von<br />
echt klingenden Lügen der einzige Daseinszweck von AIQ<br />
gewesen und während des Brexit-Referendums massenhaft<br />
zum Einsatz gekommen.<br />
Verheerendes Krisenmanagement<br />
Dies alles wäre ohne den Datenlieferanten Facebook kaum<br />
möglich gewesen. Doch wie reagierte eines der wertvollsten<br />
Unternehmen der Welt auf diesen Super-Gau? Mit einem<br />
verheerenden Krisenmanagement. Die Tragweite des<br />
Skandals scheint zunächst völlig falsch eingeschätzt worden<br />
zu sein. Als reines PR-Problem. Dabei betrifft es den<br />
Kern des Geschäftsmodells der sogenannten «sozialen<br />
Netzwerke», die unter dem Vorwand, ihren Kunden irgendeinen<br />
Nutzen zu bieten, sei es der Kontakt mit Freunden,<br />
der Austausch von Fotos und Videos oder dem Echtzeiterhalt<br />
von Kurznachrichten, deren Daten abgraben und<br />
vorwiegend an die Werbewirtschaft, aber eben nicht nur<br />
an diese, verhökern.<br />
So hat dann Facebook-Chef Mark Zuckerberg Tage gebraucht,<br />
um sich überhaupt zu äussern. In zunächst dünnbohrenden<br />
Ausflüchten. Dabei ist Cambridge Analytica<br />
in Wahrheit nur die Spitze des Eisbergs. Soll doch der<br />
inzwischen frustriert das Handtuch geworfene Sicherheits-<br />
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MAI 2018 | Cool&<strong>Easy</strong>