Vor dem Anpfiff
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VOR DEM ANPFIFF 2018 43<br />
SONDERBEILAGE DER PFORZHEIMER ZEITUNG<br />
Geschafft: Der FV Langenalb II zählte vergangene Saison zu den Mannschaften, denen der Aufstieg aus der Kreisklasse C in die B-Klasse glückte. Das Team von Trainer Stefan König lieferte<br />
sich die gesamte Spielzeit über ein enges Rennen mit <strong>dem</strong> FC Steinegg. Am letzten Spieltag brachten die Langenalber dann mit einem 3:1 gegen den TV Gräfenhausen den Titelgewinn unter<br />
Dach und Fach. Dabei glückte Torjäger Tom Riegsinger (insgesamt 18 Tore) ein Doppelpack, auch Benedikt Lorsch (17 Tore) war treffsicher.<br />
Nix wie raus aus <strong>dem</strong> Unterhaus<br />
■ Die Kreisklasse C<br />
bleibt für viele Teams<br />
ein ungeliebtes Zuhause.<br />
■ Die Staffel 3 ist durch<br />
die Kreisliga-Reserven<br />
besonders stark.<br />
UDO KOLLER<br />
Einen <strong>Vor</strong>teil hat die C-<br />
Klasse ja: Man kann<br />
nicht absteigen. Für viele<br />
Mannschaften, die in der<br />
untersten Spielklasse antreten,<br />
ist das aber kein großer Trost.<br />
Wer kann, will raus aus <strong>dem</strong><br />
Unterhaus des Fußballkreises.<br />
Man darf gespannt sein, wem<br />
das dieses Jahr gelingt.<br />
In der Kreisklasse C1 Pforzheim<br />
werden vor allem der<br />
FSV Eisingen II und der SV Königsbach<br />
II hoch gehandelt. Eisingen<br />
II formuliert seine Ziele<br />
mit „Platz drei bis fünf“ eher<br />
zurückhaltend, Königsbach II<br />
will immerhin „oben mitspielen“.<br />
Am offensivsten geht die<br />
SG Ölbronn-Dürrn (Platz eins<br />
bis zwei) die Sache an.<br />
In der Kreisklasse C2 Pforzheim<br />
scheint die Lage etwas<br />
„Anfangs waren<br />
viele dagegen. Aber<br />
ein Spiel mit reduzierter<br />
Mannschaftsgröße<br />
ist besser als<br />
ein Spielausfall.“<br />
Staffelleiter Jürgen Gutbub<br />
zu den Erfahrungen mit den<br />
sogenannten Flex-Mannschaften.<br />
unübersichtlicher. Der SV Neuhausen<br />
II kommt beim Meistertipp<br />
auf fünf Nennungen,<br />
dahinter folgen der FC Calmbach<br />
II, der FC Baden Darmsbach<br />
und die SG Oberes Enztal<br />
II (je 3). Ganz nach vorne<br />
zieht es aber keines dieser<br />
Teams, schaut man auf die eigenen<br />
Ziele, die von „<strong>Vor</strong>deres<br />
Tabellendrittel“ (Neuhausen)<br />
bis „Einstelliger Tabellenplatz“<br />
(Calmbach) reichen. Das mag<br />
auch daran liegen, dass die C2<br />
durch viele ausgetauschte<br />
Teams „im Prinzip eine neue<br />
Spielklasse ist“, wie es Björn<br />
Ulshöfer formuliert, der zusammen<br />
mit Volkan Yöngel<br />
Sportlicher Leiter in Darmsbach<br />
ist. Die eigene Leistungsfähigkeit<br />
beschreibt er so:<br />
„Wir haben 10 bis 15 neue<br />
Spieler. Das ist qualitativ und<br />
quantitativ eine Steigerung.“<br />
„Es hat einfach gepasst“<br />
Dadurch stellt Darmsbach jetzt<br />
auch eine zweite Mannschaft,<br />
zusammen mit der Reserve<br />
des FC Dietlingen. Warum kam<br />
es zur Zusammenarbeit ausgerechnet<br />
mit <strong>dem</strong> Klub aus Keltern?<br />
„Wir hatten einige Anfragen.<br />
Bei Dietlingen hat es einfach<br />
gepasst“, sagt Ulshöfer.<br />
Die vermeintlich am besten<br />
besetzte Staffel in dieser Liga<br />
ist die Kreisklasse C3 Pforzheim.<br />
Dorthin hat es auch den<br />
FV Neuenbürg verschlagen.<br />
Zuletzt haben die Enztäler, die<br />
ihre Mannschaft in der B-Klasse<br />
2015 abgemeldet hatten<br />
und 2016 in der C-Klasse den<br />
Neuanfang wagten, den Aufstieg<br />
in der C-Klasse 2 zweimal<br />
knapp verpasst. Trainer<br />
Fabian Scarafilo sagt: „Ich<br />
glaube, dass dieses Jahr fünf<br />
Neu in der Kreisklasse C2 ist der FC Baden Darmsbach mit Benjamin<br />
Kälber (rechts) während der FC Bauschlott II mit Julian Schmalacker in<br />
der C-Klasse 3 bleibt.<br />
oder sechs Mannschaften das<br />
Zeug dazu haben, aufzusteigen.“<br />
Dazu zählen sich auch die<br />
Neuenbürger selbst – und<br />
hoffen, dass es ihnen nicht wie<br />
im <strong>Vor</strong>jahr ergeht: „Da hat uns<br />
die Abmeldung des FV Tiefenbronn<br />
II einen Strich durch die<br />
Rechnung gemacht. Dadurch<br />
haben wir sechs Punkte abgezogen<br />
bekommen.“ Die fehlten<br />
am Ende zu Rang zwei und<br />
den Aufstiegsspielen.<br />
Die bestritt dann der TSV<br />
Grunbach, scheiterte aber etwas<br />
überraschend. Jetzt will<br />
man bei der Reserve des Landesliga-Neulings<br />
wieder „um<br />
den Aufstieg mitspielen“. Geht<br />
es nach der Konkurrenz,<br />
klappt das auch. Alle zehn<br />
Konkurrenten haben die Grunbacher<br />
auf der Rechnung.<br />
Eigentlich chancenlos<br />
Was die Kreisklasse C3 so speziell<br />
macht, weiß man beim SV<br />
Ottenhausen. Willi Bechtold,<br />
<strong>Vor</strong>stand Sport, sagt es so:<br />
„Gegen die Reserven der Kreisund<br />
Landesligisten hat man<br />
eigentlich keine Chance.“ Sein<br />
Trainer Frank Krämer schränkt<br />
ein: „Zumindest bis zur Winterpause<br />
nicht. Dann gehen<br />
viele gute Spieler, die den<br />
Sprung in die erste Mannschaft<br />
nicht geschafft haben,<br />
wieder weg. Deshalb holen wir<br />
in der Rückrunde immer mehr<br />
Punkte.“ Man darf gespannt<br />
sein, ob das wieder gilt.<br />
Etwas spezieller macht die C-<br />
Klassen die Möglichkeit, einen<br />
sogenannten Flexiblen Spielbetrieb<br />
anzumelden. Mannschaften,<br />
die unter Spielermangel<br />
leiden, können dann<br />
Woche für Woche entscheiden,<br />
ob sie mit neun oder elf<br />
Spielern antreten wollen –<br />
entsprechend muss auch der<br />
Gegner seine Mannschaftsstärke<br />
„anpassen“. Die sogenannten<br />
Flex-Mannschaften<br />
verlieren dadurch aber das<br />
Aufstiegsrecht.<br />
Für Staffelleiter Jürgen Gutbub<br />
ist das Ganze eine gute Sache:<br />
„Die Regelung wir gut beansprucht.<br />
Anfangs waren viele<br />
dagegen. Aber ein Spiel mit<br />
reduzierter Mannschaftsgröße<br />
ist besser als ein Spielausfall.<br />
Das klappt mittlerweile ganz<br />
gut. Und oftmals kommt es<br />
auch <strong>dem</strong> Gegner gar nicht<br />
ungelegen. Die meisten haben<br />
im Laufe der Saison doch Besetzungsprobleme.“