22.08.2018 Aufrufe

Journal_2018-05

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

| |<br />

BILDUNG JOURNAL 33<br />

JOURNAL N o 5 August <strong>2018</strong> | 89. Jahrgang<br />

te. Die Berufsmaturität hat eine sozial ausgleichende<br />

Wirkung, da sie vor allem von schulisch<br />

stärkeren Jugendlichen aus sozial eher benachteiligten<br />

Elternhäusern erlangt wird. An den Universitäten<br />

und Fachhochschulen sind Migrantinnen<br />

und Migranten untervertreten.<br />

Ein Drittel der 15- bis 17-Jährigen weist einen<br />

Migrationshintergrund auf. Um die Frage der Integration<br />

von Migrantinnen und Migranten eingehender<br />

zu untersuchen, wäre gemäss Bildungsbericht<br />

die Beschaffung besserer statistischer<br />

Daten angezeigt, die auch Sprache, kulturelle<br />

Herkunft, sozioökonomische Herkunft und Anwesenheitsdauer<br />

im Land umfassen. Denn vielfach<br />

werde in Studien einzig der Migrationshintergrund<br />

als Ursache schulischer Benachteiligung<br />

angegeben, und das sei zu vereinfachend.<br />

DIGITALISIERUNG<br />

Zur Digitalisierung im Bildungsbereich gibt es laut<br />

Bildungsbericht noch wenige Forschungsergebnisse<br />

oder Indikatoren. Im Arbeitsmarkt hat sich<br />

die Digitalisierung und somit die Automatisierung<br />

in den letzten zwanzig Jahren zwar deutlich manifestiert,<br />

gemäss Bildungsbericht ist es aber<br />

aktuell schwierig, Prognosen zu machen hinsichtlich<br />

des Umfangs und vor allem der Geschwindigkeit,<br />

mit der sich die Digitalisierung künftig im<br />

Bildungsbereich auswirken wird.<br />

Computer werden in Zukunft weiterhin Aufgaben<br />

übernehmen, die heute von Menschen gelöst<br />

werden. Für die Ausbildung bedeute dies, Kompetenzen<br />

komplementär zur digitalen Technologie<br />

zu vermitteln. Weiter gewinnen unabhängig<br />

vom Beruf Sozialkompetenzen an Bedeutung.<br />

IMMER MEHR STUDENTEN<br />

Gemäss Prognosen des Bundesamtes für Statistik<br />

(BFS) werden bis 2045 rund 60 Prozent der Bevölkerung<br />

einen tertiären Bildungsabschluss<br />

(Hochschule oder höhere Berufsbildung) aufweisen.<br />

2015 lag dieser Anteil bei rund 40 Prozent.<br />

Der Anteil der 25- bis 34-Jährigen mit einer Hochschulbildung<br />

oder höheren Berufsbildung hat sich<br />

in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt.<br />

Dieser Anstieg von tertiär Gebildeten wurde, so<br />

der Bildungsbericht, vom Arbeitsmarkt bisher<br />

auch tatsächlich nachgefragt. Die relativen Einkommen<br />

von Tertiärgebildeten (Bildungsrenditen)<br />

seien über die Jahre mehr oder weniger<br />

konstant geblieben. Die Bildungsrenditen lassen<br />

dabei keine markanten Unterschiede zwischen<br />

höherer Berufsbildung und Hochschule erkennen.<br />

Der zunehmenden Akademisierung gegenüber<br />

steht, dass die Berufsbildung am Arbeitsmarkt<br />

umfassend verwertbare Kompetenzen vermittelt.<br />

Auch Bildungsminister Johann Schneider-Ammann<br />

verbarg an der Präsentation des Bildungsberichts<br />

seine Skepsis gegenüber der zunehmenden<br />

Zahl von Akademikern nicht. Heute nehmen<br />

zwei von drei Jugendlichen den Weg durch die<br />

Berufsbildung. Die kleinen und mittleren Betriebe<br />

(KMU) seien das Rückgrat der Schweizer Volkswirtschaft.<br />

Die berufspraktische Lehre sei eine<br />

«noble Aufgabe». «Gymnasium oder nicht», das<br />

dürfe keine Prestigefrage sein.<br />

In einer internationalen Studie belegt die Schweiz<br />

bezüglich des Gleichgewichts von Bildungswesen<br />

und Wirtschaft heute zusammen mit Österreich<br />

den Spitzenplatz. Die schweizerische Verbundpartnerschaft<br />

scheint demnach eine besonders<br />

enge und gleichgewichtige Verzahnung zwischen<br />

den Akteuren des Bildungswesens und der Arbeitswelt<br />

zu garantieren. Interessant wäre zu<br />

wissen, wie sich die zunehmende Akademisierung<br />

diesbezüglich auswirkt.<br />

MEHR MINT-ABSCHLÜSSE<br />

Gemäss Prognosen werden die Schülerzahlen in<br />

der Volksschule um durchschnittlich 12 bis 14<br />

Prozent ansteigen und in den meisten Kantonen<br />

zu einem absoluten Höchststand führen. Das trifft<br />

auch auf die Sekundarstufe II zu; benötigt werden<br />

etwa gut 25 000 zusätzliche Lehrstellen.<br />

Im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft<br />

und Technik) und Gesundheitsbereich<br />

könnte sich der Fachkräftemangel in den<br />

entsprechenden Berufsfeldern in Zukunft etwas<br />

entschärfen, prognostiziert der Bericht, der sich<br />

jedoch hauptsächlich auf die Zahl der Hochschulabschlüsse<br />

stützt. So sei in den MINT-Fächern die<br />

Zahl der Abschlüsse an den Hochschulen seit<br />

2010 deutlich gestiegen und die Prognosen deuten<br />

darauf hin, dass dieser Trend auch in den<br />

nächsten Jahren anhalten wird.<br />

Unter folgendem Link kann der (kostenpflichtige)<br />

Bildungsbericht bestellt werden:<br />

www.bildungsbericht.ch<br />

Abacus<br />

PPS-Software<br />

Effiziente Planung und<br />

Steuerung der Produktivität<br />

Fachmesse Zürich<br />

28.–29. August <strong>2018</strong><br />

• Ressourcenverwaltung mit<br />

ver längerter Werkbank<br />

• S t a m ma rb e i t sp l ä n e m i t<br />

Vari anten<br />

• Auf trags bezogene Beschaff ung<br />

• Plan-Manager mit grafischem<br />

Leitstand<br />

• Reihen folgeplanung für<br />

Eng pass ressourcen<br />

• Vor-/Nach kalkulation<br />

• Serienummern/Chargenverwaltung<br />

• Definier bare Produkt ions -<br />

auftrags prozes se<br />

www.abacus.ch<br />

Ecknauer+Schoch ASW

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!