Swissmechanic_Journal_2023-01
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Das offizielle Organ<br />
Nr. 1 Januar <strong>2023</strong> / 94. Jahrgang<br />
von <strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />
<strong>Journal</strong><br />
Fokus Messen<br />
Die Zukunft<br />
der Events<br />
Seite 32<br />
Gegen den Ideenklau<br />
vorgehen<br />
Seite 40<br />
INNOTEQ <strong>2023</strong><br />
Seite 19
WIR SIND DAS SCHMIERMITTEL,<br />
DAMIT SIE SORGLOS IN DIE ZUKUNFT FRÄSEN KÖNNEN<br />
• ÜBERBETRIEBLICHE KURSE FÜR MEM-LERNENDE<br />
• ZERTIFIZIERTE BRANCHENLÖSUNG FÜR ARBEITSSICHERHEIT UND GESUNDHEITSSCHUTZ<br />
• NETZWERKE UND KONTAKTE AN EVENTS UND MESSEN FÜR KMU-MEM<br />
• INTERESSENVERTRETUNG IN DER POLITIK<br />
• RECHTSBERATUNG<br />
• UNTERSTÜTZUNG BEI DEN HERAUSFORDERUNGEN DER UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />
<strong>Swissmechanic</strong> ist der führende Arbeitgeberverband der KMU in der MEM-Branche.<br />
Tel. 071 626 28 00 • info@swissmechanic.ch • www.swissmechanic.ch
Inhalt<br />
3<br />
19 INNOTEQ<br />
Treffpunkt der<br />
Fertigungsindustrie<br />
20 Messeleiter<br />
David von Büren<br />
30 Geschichte<br />
der Messen<br />
Seit dem<br />
10. Jahrhundert<br />
40 Rechtliches<br />
Gegen den Ideenklau<br />
vorgehen<br />
Technik<br />
44 Faktor Mensch und Digitalisierung<br />
in den KMU der Fertigungsindustrie<br />
Marktplatz<br />
46 Bezugsquellennachweis<br />
Editorial<br />
04 Grosse Vorfreude auf die INNOTEQ<br />
05 L’INNOTEQ attendue avec impatience<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz – Im Brennpunkt: Energie<br />
06 Fraisa verankert Nachhaltigkeit in Strategie und Fertigungsprozessen<br />
08 Empa: Flexible Solarzellen mit Rekordwirkungsgrad von 22,2 %<br />
10 Computermodell des PSI liefert Energieszenarien für die Schweiz<br />
12 Wandel der Stahlindustrie hin zur Dekarbonisierung<br />
14 <strong>Swissmechanic</strong> nimmt Stellung<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />
16 FUTUREMEM: Vorwärts in neuer Frische<br />
18 Erfolgreiche ERFA-Tagung im Tessin<br />
18 Arbeitssicherheit & Gesundheitsschutz gut aufgestellt<br />
Fokusthema Messen<br />
19 INNOTEQ: Treffpunkt der Fertigungsindustrie<br />
20 Interview mit David von Büren, Messeleiter der INNOTEQ<br />
22 Interview mit Tom Winter, CEO der BERNEXPO AG<br />
24 Attraktiver Mix am Gemeinschaftsstand von <strong>Swissmechanic</strong><br />
29 SWISS PAVILION an der HANNOVER MESSE<br />
30 Messen waren schon immer ein Treffpunkt<br />
32 Die Zukunft der Events: Real-digitale Resonanz<br />
34 Schweizer Zuliefertag in Tuttlingen und SIAMS<br />
Erwachsenenbildung<br />
35 Produktionsfachmann / frau: Infoveranstaltungen / Studienbeginn<br />
35 Expert-e en production : nos écoles<br />
36 Kursangebote<br />
Regionalverbände<br />
38 Mit modernem Equipment in eine erfolgreiche Zukunft<br />
Wirtschaft und Dienstleistungen<br />
40 Rechtliches: Gegen den Ideenklau vorgehen<br />
42 Informations juridiques : Lutter contre le vol d’idées<br />
Das offizielle Organ von<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />
L’organe officiel de<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Suisse<br />
<strong>Swissmechanic</strong><br />
Schweizerischer Verband mechanisch-technischer<br />
Betriebe / Association Suisse d’entreprises<br />
mécaniques et techniques / Associazione svizzera<br />
delle aziende meccaniche e tecniche<br />
Abonnementspreise<br />
Fr. 80.– für 8 Ausgaben (zus. MWST)<br />
Redaktion / Abonnemente<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />
Monica Hotz, Redaktionsleitung<br />
Claudia Frey Marti, Lektorat<br />
Jürg Marti, Redaktionsbeirat<br />
Felsenstrasse 6, Thurgauerhof, 8570 Weinfelden<br />
Telefon 071 626 28 00 / Fax 071 626 28 09<br />
E-Mail: redaktion@swissmechanic.ch<br />
Druck / Versand<br />
Ströbele Kommunikation<br />
Alleestrasse 35, 8590 Romanshorn<br />
071 466 70 50, info@stroebele.ch<br />
Inseratemanagement<br />
Ströbele Kommunikation<br />
Alleestrasse 35, 8590 Romanshorn<br />
071 466 70 50, renate.bachschmied@stroebele.ch<br />
www.swissmechanic.ch/crossmedialewerbung<br />
Papier 100 % Altpapier
Grosse Vorfreude<br />
auf die INNOTEQ<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />
Ich hoffe, Sie sind gut ins neue Jahr gestartet.<br />
Es freut mich sehr, in diesem <strong>Journal</strong> auf einen der Branchen-Höhepunkte dieses<br />
Frühlings einzugehen – die INNOTEQ.<br />
Jürg Marti<br />
Direktor <strong>Swissmechanic</strong><br />
Bereits 2021, als die INNOTEQ während der Covid-19-Pandemie digital durchgeführt<br />
werden musste, bot <strong>Swissmechanic</strong> den Mitgliedsunternehmen die<br />
Möglichkeit, sich messetechnisch an Neues zu wagen und sich als digitale Pioniere<br />
am virtuellen Gemeinschaftsstand zu beteiligen. Es war eine interessante Erfahrung,<br />
durch die sich bestätigte, dass an Messen physische Begegnungen nicht<br />
ersetzbar sind. Gewisse Aspekte erwiesen sich dennoch als positiv und können<br />
nun in die Planung künftiger hybrider Messen integriert werden.<br />
Jürg Marti<br />
directeur de <strong>Swissmechanic</strong><br />
Dieses Jahr kann die INNOTEQ physisch stattfinden. Positive Segmente wie Web-<br />
Auftritte, zeit- und ortsunabhängige digitale Inhalte in Form von Streams und<br />
INNOTEQ-TV wurden von der digitalen in die physische INNOTEQ übernommen.<br />
Sie bereichern das Programm, verlängern die Messe und tragen sie ins World Wide<br />
Web, wo sie orts- und zeitunabhängig einsehbar sind.<br />
<strong>Swissmechanic</strong> bietet auch dieses Jahr den Mitgliedsfirmen die Teilnahme an<br />
einem Gemeinschaftsstand an. Erfreulicherweise war die Nachfrage schon kurz<br />
nach der Ausschreibung derart gross, dass die Standfläche erweitert werden<br />
musste. Nun haben wir mit rund 760 Quadratmetern eine der grössten Flächen<br />
an der INNOTEQ und fallen dadurch positiv auf.<br />
Es freut mich sehr, dass so viele Mitgliedsunternehmen den Gemeinschaftsstand<br />
mit ihren innovativen Produkten bereichern und beleben. Gemeinsam setzen wir<br />
Akzente und präsentieren auf dem traditionellen blauen Teppich die Attraktivität<br />
unserer KMU-MEM. Ich wünsche uns allen zahlreiche und interessante Leads –<br />
gefestigte, erneuerte, neue und vor allem gute Kontakte.<br />
So wie es mittlerweile Tradition ist, ist auch dieses <strong>Journal</strong> einem Fokusthema<br />
gewidmet. Es fokussiert – wie könnte es auch anders sein – auf die Messen generell<br />
und die INNOTEQ im Besonderen.<br />
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.<br />
Herzlich
Editorial MESSEN<br />
5<br />
L’INNOTEQ attendue<br />
avec impatience<br />
Chère lectrice, cher lecteur,<br />
J’espère que vous avez bien commencé l’année.<br />
Il me fait grand plaisir de parler dans ce <strong>Journal</strong> d’un des points saillants de ce<br />
printemps pour la branche – l’INNOTEQ.<br />
En 2021 déjà, alors que l’INNOTEQ avait dû être organisée sous forme numérique en<br />
raison de la pandémie du COVID-19, <strong>Swissmechanic</strong> a offert aux entreprises membres<br />
la possibilité de se lancer dans du nouveau dans la technique des salons et de participer<br />
en tant que pionniers numériques au stand virtuel commun. Ce fut une intéressante<br />
expérience à laquelle il s’est confirmé que les rencontres physiques aux salons ne<br />
pouvaient être remplacées. Cependant, certains aspects se sont révélés positifs et<br />
peuvent désormais s’intégrer à la planification de futurs salons hybrides.<br />
Cette année, l’INNOTEQ peut avoir lieu physiquement. Les segments positifs tels que<br />
les présentations sur le web, le contenu numérique indépendant du temps et du lieu<br />
sous forme de Stream et INNOTEQ-TV ont été repris de l’INNOTEQ numérique à<br />
l’INNOTEQ physique. Tout cela enrichit le programme, prolonge le salon et le transporte<br />
sur le web, où il est visible indépendamment du temps et du lieu.<br />
<strong>Swissmechanic</strong> propose cette année à nouveau, aux sociétés membres, la participation<br />
à un stand commun. Il est réjouissant que la demande, peu après la publication, ait été<br />
si forte que la superficie du stand a dû être augmentée. Nous avons désormais, avec 760<br />
mètres carrés, une des plus grandes superficies à l’INNOTEQ et nous faisons ainsi<br />
remarquer de manière positive.<br />
Je suis fort heureux que tant d’entreprises membres enrichissent et animent le stand<br />
commun par leurs produits innovants. Ensemble, nous posons des jalons et présentons<br />
sur le tapis bleu traditionnel l’attrait de nos PME MEM. Je nous souhaite à tous de<br />
nombreux et intéressants prospects renforcés, renouvelés, nouveaux et surtout de bons<br />
contacts.<br />
Comme le veut désormais la tradition, le présent <strong>Journal</strong> est également consacré à un<br />
thème principal. Il se concentre – comment pourrait-il en être autrement – sur les salons<br />
en général et l’INNOTEQ en particulier.<br />
Je vous souhaite une lecture inspirante.<br />
Cordialement
Im Brennpunkt: Energie<br />
Fraisa<br />
6<br />
Fraisa verankert Nachhaltigkeit in<br />
Strategie und Fertigungsprozessen<br />
Mittels einer standort- und produktebezogenen Ökobilanzierung will die Fraisa-Gruppe<br />
ihren ökologischen Fussabdruck verringern. Die Herstellerin von Zerspanungswerkzeugen<br />
verbessert ihre Prozesse laufend, von der Beschaffung über die Mobilität und die Gebäude<br />
bis zu einer nachhaltigeren Produktion und Verwendung der eigenen Produkte.<br />
Josef Maushart, Verwaltungsratspräsident und<br />
Vorsitzender der Geschäftsleitung: «Mittels<br />
einer umfassenden Ökobilanzierung wollen wir<br />
den ökologischen Fussabdruck systematisch<br />
reduzieren.»<br />
Redaktion: Martin Sinzig,<br />
Quelle: Fraisa<br />
«Wir betrachten unsere Umwelt als ein<br />
schützenswertes Gut», lautet einer der<br />
sechs Grundsätze des Unternehmensleitbilds<br />
der Fraisa-Gruppe. Das 1934 gegründete<br />
Schweizer Familienunternehmen<br />
mit internationaler Ausrichtung<br />
und 521 Beschäftigten ist gleichzeitig<br />
davon überzeugt, dass eine industrielle<br />
Produktion nicht im Widerspruch zu einer<br />
ökologischen, ökonomischen und<br />
sozialen Nachhaltigkeit steht.<br />
Unter diesem Vorzeichen wurde erstmals<br />
eine umfassende Ökobilanz für die<br />
gesamte Unternehmensgruppe erstellt.<br />
«Daraus können wir wichtige Rückschlüsse<br />
für die Zukunft ziehen. Diese<br />
werden dazu beitragen, den ökologischen<br />
Fussabdruck der Fraisa-Gruppe in<br />
den nächsten Jahren systematisch zu reduzieren,<br />
um langfristig das Ziel ‘Netto-<br />
Null’ für CO 2<br />
-Emissionen zu erreichen»,<br />
hält Josef Maushart, Verwaltungsratspräsident<br />
und Vorsitzender der Geschäftsleitung,<br />
im jüngsten Geschäftsbericht<br />
fest.<br />
Fortschritte laufend messen<br />
In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule<br />
Nordwestschweiz (FHNW) wurde<br />
eine umfassende Ökobilanz für die gesamte<br />
Unternehmensgruppe erstellt.<br />
Das Institut für Biomasse und Ressourceneffizienz<br />
brachte eine hohe Fachkompetenz<br />
in das Projekt ein. Die Prozesse<br />
konnten somit erfasst und ökobilanziell<br />
bewertet werden.<br />
Gearbeitet wurde sowohl mit einer<br />
standort- als auch mit einer produktbezogenen<br />
Bilanzierung, die beide unterschiedliche<br />
Stärken haben. Der nun<br />
vorliegende Abschlussbericht erlaubt es<br />
dem Unternehmen, verschiedene Aspekte<br />
seiner Aktivitäten zu vergleichen<br />
und Rückschlüsse für die zukünftige Entwicklung<br />
zu ziehen.<br />
Um die Fortschritte zu überwachen und<br />
zu messen, werden die Bilanzierungen in<br />
den kommenden Jahren regelmässig<br />
aktualisiert. Bei der Überarbeitung der<br />
Firmenstrategie für den Strategiezyklus<br />
bis 2028 soll das Thema Nachhaltigkeit<br />
entsprechend stärker verankert werden,<br />
ebenso bei der jährlichen Strategieüberprüfung.<br />
Mobilität, Recycling, Strom<br />
Insbesondere bei Beschaffungsprozessen<br />
von Energieträgern oder Fahrzeugen<br />
haben die Erkenntnisse aus der Ökobilanz<br />
erste Folgen, wie die Fraisa-Gruppe<br />
berichtet. Der Mobilität der Angestellten<br />
kommt mit den Fahrten zur Arbeit, zu<br />
Kunden oder zu weiteren Geschäftsterminen<br />
eine grosse Bedeutung zu. Hierbei<br />
wird die Prüfung von alternativen<br />
Mobilitätsformen ein wichtiger Aspekt<br />
sein, ebenso die Minimierung oder Vermeidung<br />
von Fahrtwegen, indem vermehrt<br />
im Homeoffice gearbeitet und
Der Neubau in Bellach setzt neueste Technik ein, unter anderem bei der Stromversorgung und bei der Ölversorgung.<br />
zum Beispiel Messen virtuell besucht<br />
werden.<br />
Emissionen entlang der Lieferkette, insbesondere<br />
im Bereich Hartmetall, sind<br />
nicht immer einfach zu erfassen oder zu<br />
beeinflussen. Dabei hängt der ökologische<br />
Fussabdruck stark ab vom eingesetzten<br />
Anteil an rezykliertem Material,<br />
dem Recyclingverfahren sowie dem bei<br />
der Produktion genutzten Strommix. In<br />
ihren eigenen Produktionshallen hat die<br />
Fraisa-Gruppe aber naturgemäss selbst<br />
die Kontrolle: Die Wiederverwertung des<br />
bei der Werkzeugproduktion herausgeschliffenen<br />
Materials hat ökologisch eine<br />
hohe Bedeutung.<br />
Mit dem Neubau am Schweizer Produktionsstandort<br />
Bellach konnte das Unternehmen<br />
aus ökologischer Sicht einen<br />
grossen Schritt vorwärts machen. Durch<br />
den Einsatz der neuesten Technik und<br />
dank innovativer Technologien wird der<br />
mittlerweile bezogene Neubau einen<br />
sehr positiven Einfluss auf den Fussabdruck<br />
der Fraisa-Gruppe haben. Der<br />
Stromverbrauch wird unter anderem<br />
durch eine Photovoltaikanlage auf dem<br />
Dach und eine neue Ölversorgung weiter<br />
reduziert.<br />
Nachhaltiger im Kerngeschäft<br />
Dass ökonomische und ökologische<br />
Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen, beweist<br />
die Fraisa-Gruppe aber auch in ihrem<br />
Kerngeschäft, der Fertigung und<br />
dem Vertrieb von Zerspanungswerkzeugen<br />
zur Metallbearbeitung. Angewandt<br />
wird hier das Prinzip «Reduzieren, Wiederverwenden,<br />
Rezyklieren».<br />
Bei der Abfallhierarchie dieses 3R-Prinzips<br />
soll erst zum nächsten Schritt gewechselt<br />
werden, wenn der vorherige<br />
nicht mehr möglich ist. Innovative Werkzeuge<br />
und optimale Schnittdaten aus<br />
dem «FRAISA ToolExpert®» tragen massgeblich<br />
zu längeren Standzeiten in den<br />
Fertigungszentren der Kunden und somit<br />
zu einer Reduktion der eingesetzten<br />
Werkzeuge bei, betont das Unternehmen.<br />
Mit «FRAISA ReTool®» könnten Werkzeuge<br />
zudem mehrfach bis zu ihrer ursprünglichen<br />
Leistungsfähigkeit wiederaufbereitet<br />
werden. Fraisa garantiert mit<br />
diesem Service, dass die Kundschaft im<br />
Anschluss an die Wiederaufbereitung<br />
ein neuwertiges Werkzeug zurückerhält.<br />
Sollte ein Werkzeug nicht mehr aufbereitet<br />
werden können, wird es mit «FRAISA<br />
ReToolBlue» dem Recyclingprozess zugeführt,<br />
womit der Rohstoffkreislauf geschlossen<br />
wird. Diese beiden Dienstleistungen<br />
tragen aus Sicht des Unternehmens<br />
viel zu einer wesentlichen Verbesserung<br />
der CO 2<br />
-Bilanz bei.<br />
Bei der Verwendung der Zerspanungswerkzeuge<br />
setzt die Fraisa-Gruppe auf das Prinzip<br />
«Reduzieren, Wiederverwenden, Rezyklieren».<br />
(Bilder: Fraisa-Gruppe)<br />
fraisa.com/de/
Flexible Solarzellen<br />
8<br />
Flexible Solarzellen mit<br />
Rekordwirkungsgrad von 22,2 %<br />
Ein Jahr nach ihrem letzten Wirkungsgradrekord haben Empa-Wissenschaftlerinnen<br />
und -Wissenschaftler einen neuen Höchstwert von 22,2% für flexible CIGS-Solarzellen<br />
auf Plastik folien erreicht. Solarzellen dieses Typs eignen sich besonders für Anwendungen<br />
auf Gebäuden, Fahr zeugen, Satelliten, Luftschiffen und mobilen Geräten.<br />
D<br />
Von Michael Hagmann, Empa<br />
ie Empa-Forschenden haben<br />
den Wirkungsgrad von flexiblen CIGS-<br />
Solarzellen erneut verbessert. Unabhängig<br />
zertifizierte Messungen ergaben<br />
einen Wert von 22,2% bei der Umwandlung<br />
von Licht in Strom, was eine Verbesserung<br />
gegenüber dem bisherigen Rekordwert<br />
von 21,4% bedeutet. Zum Vergleich:<br />
Der maximale Wirkungsgrad einer<br />
starren Solarzelle aus kristallinem<br />
Silizium liegt bei 26,7 %. Das Team um<br />
Romain Carron, Gruppenleiter im Empa-<br />
Labor für Dünnschichten und Photovoltaik<br />
unter der Leitung von Ayodhya N. Tiwari,<br />
präsentierte seine neuesten Resultate<br />
an der «8. World Conference on Photovoltaic<br />
Energy Conversion» (WCPEC-8)<br />
am 26. September 2022 in Mailand.<br />
Die flexiblen Solarzellen werden auf<br />
einer Polymerfolie verarbeitet mit<br />
Cu(In,Ga)Se2 als lichtabsorbierende<br />
Halbleiterschicht, die durch ein Niedrigtemperatur-Co-Verdampfungsverfahren<br />
abgeschieden wird. Der Empa-Wissenschaftler<br />
Shiro Nishiwaki veränderte<br />
die Zusammensetzung der Schicht, um<br />
die Leistung und die Ausgangsspannung<br />
der Zellen zu verbessern. «Zwei unterschiedliche<br />
Ansätze zur Legierung des<br />
Kristalls führten zu einer ähnlichen Verbesserungen<br />
in der Leistung des Bauelements»,<br />
sagt Romain Carron. Daher lassen<br />
sich die Ergebnisse auf unterschiedliche<br />
Weise, aber mit gleichwertigen Ergebnissen<br />
auf einen industriellen Massstab<br />
übertragen. Der Wirkungsgrad der<br />
Solarzelle von 22,2 % wurde unabhängig<br />
Flexible CIGS-Solarzellen bestehen aus sehr<br />
dünnen Schichten, darunter eine Verbindung aus<br />
den Elementen Kupfer, Indium, Gallium und<br />
Selen. Die Schichten werden auf flexible Polymersubstrate<br />
aufgebracht, hauptsächlich durch<br />
Vakuumverfahren. Bild: Empa
Im Brennpunkt: Energie<br />
Flexible Solarzellen<br />
9<br />
am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg<br />
bestätigt.<br />
Seit 23 Jahren regelmässig neue Rekorde<br />
Ayodhya Tiwari forscht mit seinem Team seit mehr als 23 Jahren<br />
an flexiblen Dünnschichtsolarzellen. Mit ihrem profunden Wissen<br />
über die Technologie und die grundlegenden physikalischen<br />
Prozesse haben sie im Laufe der Jahre mehrere Effizienzrekorde<br />
aufgestellt. Ihre «Rekordserie» begann im Jahr 1999 mit<br />
einer Effizienz von 12,8 %, ging dann weiter auf 14,1 % (2005),<br />
17,6 % (2<strong>01</strong>0), 18,7 % (2<strong>01</strong>1) und 20,4 % (2<strong>01</strong>3) und erreichte<br />
schliesslich 20,8 % im Jahr 2<strong>01</strong>9 und 21,4 % im Jahr 2021.<br />
Angesichts der bereits sehr hohen Wirkungsgrade erfordert jede<br />
noch so kleine Steigerung eine sorgfältige Untersuchung der<br />
Faktoren, die die Energieumwandlung einschränken, und innovative<br />
Ansätze zu deren Bewältigung. Die aktuelle Steigerung<br />
des Wirkungsgrads geht auf die Legierung der lichtabsorbierenden<br />
Halbleiterschicht zurück, um deren elektronische Eigenschaften<br />
zu verbessern.<br />
Flexible und leichte Solarmodule mit dieser Technologie eignen<br />
sich besonders für Anwendungen auf Dächern und Fassaden<br />
von Gebäuden, auf Gewächshäusern, Fahrzeugen und Luftschiffen<br />
sowie für tragbare Elektronik. Die Empa arbeitet mit der<br />
Schweizer Firma Flisom an der Rolle-zu-Rolle-Herstellung von<br />
leichten, flexiblen Solarmodulen für derartige Anwendungen.<br />
Die Forschung wurde vom Bundesamt für Energie (BFE) unterstützt.<br />
AMSLER & CO. AG<br />
Proekerungsunterstützung<br />
und technische Auslegungen<br />
Mehrachsen-Lösungen<br />
ferg monert<br />
Grosses Lager und<br />
kurze Liefertermine<br />
Komplee Bearbeitungen<br />
nach Kundenzeichnung<br />
www.amsler.ch<br />
Lindenstrasse 16, 8245 Feuerthalen<br />
fon 052 647 36 36, fax 052 647 36 37, linear@amsler.ch
Eine tragende Rolle<br />
bei der Energiewende<br />
spielt die Photovoltaik.<br />
Computermodell des PSI liefert<br />
Energieszenarien für die Schweiz<br />
Das Ziel ist klar: null Treibhausgasemissionen bis 2050. Doch wie kann die Schweiz die<br />
Energie wende schaffen – zu möglichst geringen Kosten und unter Gewährleistung der<br />
Ver sorgungssicherheit? Antworten liefern Forschende des Paul Scherrer Instituts mit einem<br />
in diesem Umfang einzigartigen Computermodell, das auf 6 Mio. Gleichungen basiert.<br />
D<br />
Quelle: Paul Scherrer Institut (PSI)<br />
as Kooperationsprojekt «Szenarien<br />
und Modelle», kurz: JASM (Joint<br />
Activity Scenarios and Modelling) der Innosuisse,<br />
berechnete für die Schweiz<br />
Entwicklungspfade zu einer klimaneutralen<br />
Gesellschaft. An ihnen können sich<br />
Politik und Wirtschaft orientieren. Beteiligt<br />
waren die acht Schweizer Kompetenzzentren<br />
für Energieforschung<br />
(SCCER). Neben dem Paul Scherrer Institut<br />
(PSI) zählten dazu weitere Institutionen<br />
des ETH-Bereichs wie Empa, EPFL,<br />
WSL und ETH Zürich, die Hochschule Luzern<br />
sowie die Universitäten in Basel<br />
und Genf. Jede dieser Forschungseinrichtungen<br />
hat besondere Stärken und<br />
konzentrierte sich auf bestimmte Fragestellungen.<br />
Einzigartiges Modell<br />
Das Modellierungsteam im Labor für<br />
Energiesystemanalysen am PSI ist national<br />
und international bekannt für sein<br />
selbst entwickeltes Schweizer Energiesystemmodell<br />
STEM (Swiss Times Energy<br />
Systems Model). Es ist das einzige Modell,<br />
das mit einem ausgesprochen hohen,<br />
technischen Detaillierungsgrad<br />
Entwicklungspfade für das ganze Energiesystem<br />
der Schweiz über lange Zeiträume<br />
mit einer sehr guten zeitlichen<br />
Auflösung abbilden kann.<br />
Drei Netto-Null-Szenarien<br />
Im JASM-Verbundprojekt haben die PSI-<br />
Forschenden drei Netto-Null-Szenarien<br />
im Vergleich zu einem Referenzszenario<br />
untersucht, wobei in Letzterem bis 2050<br />
die CO 2<br />
-Emissionen nur um 40 Prozent<br />
gegenüber 1990 reduziert werden: neben<br />
einem Netto-Null-CO 2<br />
-Emissionsminderungsszenario<br />
(CLI) eine Variante,<br />
die eine Reduktion von Energieimporten<br />
auf ein Minimum mitberechnet (SE-<br />
CUR), und eine Variante mit einem verhaltenen<br />
Ausbaupotenzial für neue erneuerbare<br />
Energien (ANTI).<br />
Erhebliche Anstrengungen<br />
Um das Netto-Null-Ziel bis 2050 zu<br />
schaffen, sind erhebliche Anstrengungen<br />
nötig. Möchte man dieses Ziel möglichst<br />
kosteneffizient erreichen, muss<br />
sich die installierte Photovoltaikleistung<br />
alle zehn Jahre verdoppeln und<br />
drei Viertel aller Wohnhäuser müssten<br />
dann mit Wärmepumpen heizen. Dadurch<br />
würde der durchschnittliche<br />
Energieverbrauch pro Kopf gegenüber<br />
heute auf die Hälfte sinken. Die Schweiz<br />
würde sich damit zur viel zitierten<br />
2000-Watt-Gesellschaft entwickeln. Das<br />
hiesse also, der jährliche Primärenergieverbrauch<br />
pro Kopf entspräche einer<br />
durchschnittlichen Leistung von 2000<br />
Watt. Heute sind es knapp 4000 Watt pro<br />
Person.<br />
Bei einem schleppenden Ausbau erneuerbarer<br />
Energien müsste der durchschnittliche<br />
Leistungsbedarf sogar auf<br />
1750 Watt sinken. Das Netto-Null-Ziel<br />
könnte hier vor allem durch zusätzliche<br />
Anstrengungen bei Energieeinsparungen<br />
erreicht werden, was entsprechend<br />
höhere Kosten verursacht, zum Beispiel<br />
für Wärmedämmung und verbesserte<br />
Prozessintegration.<br />
Photovoltaik: tragende Rolle<br />
Eine tragende Rolle bei der Energiewende<br />
spielt die Photovoltaik. Rund fünfzig<br />
Terawattstunden an Solarstrom könnte<br />
die Schweiz pro Jahr ernten, wenn alle<br />
verfügbaren Flächen ausgenutzt würden.<br />
Heute werden allerdings nur vier
Im Brennpunkt: Energie<br />
Energieszenarien<br />
11<br />
Prozent davon verwendet. Möchte das<br />
Land 2050 weitgehend auf Energieimporte<br />
verzichten, müssten aber mehr als<br />
90 Prozent dieser Flächen ausgenutzt<br />
werden. Um die Ziele im Netto-Null-Basisszenario<br />
zu erreichen, müssten dagegen<br />
nur rund 50 Prozent der möglichen<br />
Solarenergieflächen genutzt werden,<br />
im Szenario mit verzögertem Ausbau<br />
wären es in etwa 40 Prozent.<br />
Einfluss des Ukraine-Kriegs<br />
Einige Szenarien im JASM-Report des<br />
PSI rücken durch den Ukraine-Krieg<br />
plötzlich in den Fokus. Heute werden etwa<br />
drei Viertel des gesamten jährlichen<br />
Energieverbrauchs importiert. Das Szenario<br />
SECUR ist darauf ausgelegt, neben<br />
der Dekarbonisierung möglichst zügig<br />
unabhängig von Energieimporten zu<br />
werden, etwa indem Wasserstoff mit regenerativen<br />
Energien aus dem Inland<br />
erzeugt wird. In einem solchen Szenario<br />
ist nicht nur eine Steigerung der Stromproduktion<br />
notwendig. Es muss auch<br />
mehr Energie eingespart und die Flexibilität<br />
des Energiesystems zur Integration<br />
grosser Mengen erneuerbarer Energien<br />
erhöht werden. Das verteuert die<br />
Anstrengungen zum Klimaschutz zusätzlich<br />
etwa um das Zweieinhalbfache.<br />
Erhebliche Kosten<br />
Je nach Szenario kommen erhebliche<br />
Kosten auf die Gesellschaft zu. Kein<br />
Wunder: Wenn die Schweiz von ihrem<br />
CO 2<br />
-Ausstoss von 43,4 Millionen Tonnen<br />
pro Jahr (Stand: 2020) bis 2050 auf netto<br />
null kommen will, dann müssen die CO 2<br />
-<br />
Emissionen in Zukunft im Durchschnitt<br />
jedes Jahr um anderthalb Millionen<br />
Tonnen gegenüber dem Vorjahr sinken.<br />
Ändern sich die Rahmenbedingungen,<br />
hat das einen anderen Technologiemix<br />
zur Folge, verbunden mit steigenden<br />
Kosten für das Energiesystem, wenn die<br />
kostengünstigen Klimaschutzoptionen<br />
nur eingeschränkt verfügbar sind.<br />
Das Energiesystem der Zukunft ist zunehmend<br />
kapitalintensiv, man spart<br />
zwar bei den Ausgaben für Brennstoff,<br />
muss aber vorher grössere Summen etwa<br />
in Photovoltaikanlagen oder in Wasserstofftechnologie<br />
investieren. Banken<br />
bewerten die Risiken von Investitionen<br />
und unterscheiden zwischen reifen<br />
Technologien wie Photovoltaik oder<br />
Wärmedämmung und Technologien, die<br />
sich heute erst auf dem Weg zur Marktreife<br />
befinden. Die Energiewende gelingt<br />
aber nur, wenn neue Technologien rund<br />
um Wasserstoff oder das Abscheiden<br />
von CO 2<br />
aus Kraftwerksabgasen oder<br />
Müllverbrennungsanlagen in grossem<br />
Stil eingeführt werden.<br />
ANTI-Szenario am teuersten<br />
Das ANTI-Szenario, bei dem kostengünstigere<br />
Massnahmen zur Energiewende<br />
nur schleppend vorankommen, wie zum<br />
Beispiel der Ausbau erneuerbarer Energien,<br />
ist von allen Szenarien das teuerste.<br />
Statt nur 1440 Franken wie im Netto-<br />
Null-Basisszenario (CLI) würden die<br />
Schweizerinnen und Schweizer im Jahr<br />
2050 dann 3750 Franken pro Jahr zusätzlich<br />
bezahlen müssen.<br />
Auch für den Fall, dass die Schweiz möglichst<br />
unabhängig von Energieimporten<br />
sein möchte, würden sich die zusätzlichen<br />
Kosten der Energiewende im Jahr<br />
2050 auf 2560 Franken pro Jahr fast verdoppeln,<br />
vor allem durch den schnelleren<br />
Zubau von Photovoltaik und durch<br />
bessere Gebäudedämmung in Verbindung<br />
mit Wärmepumpen.<br />
Folgerungen aus allen Szenarien<br />
• Treibhausgasemissionen müssen einen<br />
«Preis bekommen» – das heisst,<br />
dass die Energiepreise die Kosten für<br />
Umwelt und Mensch beinhalten. Ausserdem<br />
müssen die Massnahmen zur<br />
Dekarbonisierung koordiniert erfolgen<br />
und schnell, denn sonst wird es<br />
erst recht teuer.<br />
• Strom aus emissionsarmen Quellen,<br />
insbesondere erneuerbaren Energien,<br />
ist der Rohstoff der Energiewende. Der<br />
Stromverbrauch der Schweiz könnte<br />
von heute rund 60 auf bis zu 80 Terawattstunden<br />
im Jahr 2050 steigen. Dazu<br />
muss sich die Leistung aus Photovoltaik<br />
jedes Jahrzehnt mindestens<br />
verdoppeln, wenn auch der schrittweise<br />
Ausstieg aus der Kernenergie kompensiert<br />
werden soll.<br />
• Mehr wetterabhängige Stromproduktion,<br />
wie aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen,<br />
hat zur Folge, dass das<br />
Energiesystem viel flexibler reagieren<br />
muss, wozu zusätzliche Energiepuffer<br />
(kurzfristig und saisonal) in Form von<br />
Batteriespeichern, thermischen oder<br />
chemischen Speichern notwendig<br />
sind sowie die Bereitschaft der Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher, den<br />
Energiekonsum stärker als bisher an<br />
das Energieangebot anzupassen.<br />
• Ohne das Abscheiden und unterirdische<br />
Speichern von CO 2<br />
sind Dekarbonisierungsziele<br />
nicht zu erreichen. Die<br />
Schweiz muss sich dabei mit ihren<br />
Nachbarn abstimmen.<br />
• Technologieoffenheit zahlt sich aus,<br />
Wettbewerb kombiniert mit Anreizen<br />
bringt die besten Ergebnisse zu geringsten<br />
Kosten.<br />
Die Forschung mit dem STEM-Modell<br />
geht weiter und soll auf andere Aspekte<br />
der Nachhaltigkeit und der Widerstandsfähigkeit<br />
des Energiesystems<br />
ausgedehnt werden, darunter vor allem<br />
auf soziale Auswirkungen der Energiewende.<br />
Details zum Computermodell des PSI<br />
bit.ly/3ENIVTg
Im Brennpunkt: Energie Dekarbonisierung der Stahlindustrie<br />
12<br />
Wandel der Stahlindustrie<br />
hin zur Dekarbonisierung<br />
Am 17. Stahl- und Haustechnikhandelstag in Pfäffikon (SZ)<br />
Anfang November 2022 wurden über hundert Gäste<br />
empfangen. Im Zentrum standen zwei Referate zur<br />
Dekarbo nisierung der Stahlindustrie und einer gesamtwirtschaftlichen<br />
Lagebeurteilung der Schweiz im Zuge<br />
von Corona und des Ukraine-Krieges.<br />
I<br />
Quelle: SSHV<br />
m Referat «Green Steel aus der<br />
Schweiz» sprach Dr. Florian Geiger, CEO<br />
Steeltec Group, von der Notwendigkeit<br />
einer Imagetransformation von Stahl, da<br />
der Werk- und Baustoff in Bezug auf Umwelt-<br />
und Klimaauswirkungen nach wie<br />
vor negativ konnotiert ist. Der Lösungsansatz<br />
ist, Material- und Produktionskreisläufe<br />
zu schliessen und dies immer<br />
wieder zu kommunizieren.<br />
Nachhaltiger Recyclingstahl<br />
Florian Geiger demonstrierte, wie die<br />
Swiss Steel Group in der Schweiz nachhaltig<br />
Recyclingstahl produziert. Seit<br />
2021 werden 100 Prozent des Stroms aus<br />
Schweizer Wasserkraft gewonnen. Florian<br />
Geiger sprach von einem Wandel der<br />
Stahlindustrie hin zur Dekarbonisierung,<br />
der von zwei Trends getrieben ist: Zum<br />
einen fordern Kunden, wie zum Beispiel<br />
die Autoindustrie, den Wechsel vom<br />
Hochofen auf die Elektroofenroute. Zum<br />
anderen existiert ein erheblicher Kostendruck<br />
bei der Energiebepreisung und<br />
dem Emissionshandelssystem (EHS).<br />
Energiepreisexplosion<br />
Florian Geiger erklärte, dass CO 2<br />
-Statistiken<br />
und Transparenzfragen an Fahrt aufgenommen<br />
haben. Der Schwerpunkt<br />
seines Vortrages bildete die Darstellung<br />
der aktuellen Herausforderungen für die<br />
Stahlindustrie. Er zeigte sich besorgt<br />
aufgrund der Energiepreisexplosion und<br />
den Auswirkungen auf die Stahlindustrie<br />
und die Kunden der Swiss Steel Group.<br />
Die hohen Preissteigerungen für Erdgas<br />
und die enormen Preisschwankungen<br />
werden verzögert an die Kunden weitergegeben<br />
werden.<br />
Wettbewerbsverzerrung<br />
Die Wertschöpfungskette wird von den<br />
höheren Preisen belastet, was schlussendlich<br />
zu höheren Konsumgüterpreisen<br />
führen wird. Während die Schweiz<br />
auf die Folgen der Energiekrise relativ<br />
abwartend reagiert, wird in den Nachbarländern<br />
und der Europäischen Union<br />
massiv Industriepolitik durch verschiedene<br />
Massnahmen betrieben. Dies führt<br />
zu einem grossen europäischen Ungleichgewicht<br />
und einer Wettbewerbsverzerrung,<br />
was Florian Geiger grosse<br />
Sorgen bereitet.<br />
Wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen<br />
schaffen<br />
Er hob hervor, dass es für Unternehmen<br />
enorm wichtig geworden ist, dass der<br />
Bund wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen<br />
schafft und diese klar kommuniziert,<br />
damit Unternehmen planen können.<br />
Er sprach dabei von sechs Faktoren,<br />
die für die Sicherung der Schweizer<br />
Stahlindustrie notwendig sind: eine sichere<br />
Energieversorgung in Bezug auf<br />
Strom und Gas, ein erleichterter Zugang<br />
zur Kurzarbeit, wettbewerbsfähige Energiekosten<br />
(gleich lange Spiesse mit europäischen<br />
Mitbewerbern), die Kontrolle<br />
der stetig steigenden Netzgebühren, ein
arrierefreier Zugang zu EU-Märkten und<br />
die Chancen- und Wettbewerbsgleichheit<br />
auf dem Weg zur Dekarbonisierung.<br />
Florian Geiger schloss sein Referat mit<br />
zwei bedeutenden Appellen: «Wir müssen<br />
den Weg der Nachhaltigkeit gemeinsam<br />
gehen und uns als Stahlindustrie gegen<br />
aussen besser verkaufen. Wir müssen<br />
schauen, dass wir nicht ins Hintertreffen<br />
geraten und Chancengleichheit herrscht.»<br />
Makroökonomische Lagebeurteilung<br />
Als zweite Referentin des Tages begrüsste<br />
Thomas Freuler, Präsident des<br />
Schweizerischen Stahl- und Haustechnikhandelsverbandes<br />
(SSHV), Franziska<br />
Fischer, Ökonomin im Swiss Macro &<br />
Strategy Team der Credit Suisse.<br />
Das Abebben der Coronakrise hat laut<br />
Franziska Fischer zu einem wahren Wirtschaftsturbo<br />
geführt. Seit Jahresbeginn<br />
2022 verschlechterten sich jedoch die<br />
Konjunkturprognosen deutlich und Prognostiker<br />
erwarten nun global ein unterdurchschnittliches<br />
Wachstum.<br />
Gaspreise mittelfristig weiter erhöht<br />
Diese Prognosen werden von einer Vielzahl<br />
von Unsicherheiten wie zum Beispiel<br />
der Energiemangellage, Inflation,<br />
Lohn-Preis-Spirale, Rezession und dem<br />
Zinseinfluss auf den Immobilienmarkt<br />
begleitet. Im Themenbereich Energie<br />
gehen die Analysten davon aus, dass die<br />
Gaspreise mittelfristig weiter erhöht<br />
bleiben dürften. Umfragen haben gezeigt,<br />
dass sich Unternehmen auf eine<br />
Mangellage meist mittels Umstellung<br />
auf Heizöl und Verbrauchsreduktion vorbereitet<br />
haben. Bisher blieben die Konsumenten<br />
grösstenteils vom Strompreisanstieg<br />
verschont.<br />
Leichter Inflationsanstieg<br />
Die Inflationsrate ist global in den letzten<br />
zwölf Monaten massiv angestiegen. In<br />
der Schweiz gab es demgegenüber einen<br />
sehr leichten Inflationsanstieg. Die<br />
Inflation in der Schweiz wurde insbesondere<br />
durch höhere Importpreise getrieben<br />
und Analysten waren optimistisch,<br />
dass die Inflation im Jahr <strong>2023</strong> wieder<br />
ins 2 %-Zielband der SNB kommt.<br />
Der Schweizer Arbeitsmarkt verhielt sich<br />
sehr robust. In der Schweiz stiegen die<br />
Nominallöhne so stark wie seit über<br />
zehn Jahren nicht mehr. Unternehmen<br />
rechneten bei den Löhnen mit moderatem<br />
Wachstum. Eine Lohn-Preis-Spirale<br />
ist in der Schweiz nicht zu erwarten.<br />
Die Geldpolitik hat sich sehr verändert<br />
und die Zentralbanken agieren deutlich<br />
restriktiver. Der Wechselkurs zwischen<br />
Franken und Euro war kaufkraftbereinigt<br />
nicht auf Rekordhöhe. Zuletzt verkaufte<br />
die SNB sogar Devisen.<br />
Rezession in der EU<br />
Prognosen gingen von einer Verlangsamung<br />
des Gesamtwirtschaftswachstums<br />
in der Schweiz und einer Rezession<br />
in der EU aus. Die stabile Konjunktur in<br />
der Schweiz stützte den Immobilienmarkt<br />
trotz eines Zinsanstiegs und die<br />
Anzeichen eines Crashs am Immobilienmarkt<br />
sind sehr gering, da das Angebot<br />
knapp und die Nachfrage stark geblieben<br />
sind.
Im Brennpunkt: Energie<br />
<strong>Swissmechanic</strong> nimmt Stellung<br />
14<br />
Weniger Mikromanagement und<br />
Regulierung – mehr Selbst -<br />
verantwortung und Flexibilisierung<br />
Energie ist das Lebenselixier einer produzierenden Industrie.<br />
Die aktuelle Situation im Strom- und Gasmarkt bedroht die<br />
KMU-MEM-Unternehmen. Bundesrat und Verwaltung haben<br />
diverse Bewirtschaftungsmassnahmen vorbereitet. Auch das<br />
Parlament befasst sich mit einer Vielzahl von Vorstössen.<br />
U<br />
Von Claudia Frey Marti<br />
nsere KMU-MEM-Betriebe haben<br />
in den vergangenen Jahren und<br />
Jahrzehnten diverse Krisen bewältigt<br />
und ihre Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit<br />
immer wieder eindrücklich<br />
unter Beweis gestellt. In den kommenden<br />
Monaten kommt es (nochmals)<br />
zum Härtetest für die KMU der MEM-<br />
Branche.<br />
Bewirtschaftungsmassnahmen Strom<br />
Ende November eröffnete das Eidgenössische<br />
Departement für Wirtschaft, Bildung<br />
und Forschung (WBF) eine verkürzte<br />
Vernehmlassung zu fünf Verordnungsentwürfen<br />
im Bereich Strom, an welcher<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz teilnahm.<br />
Die vom Bund geplanten Bewirtschaftungsmassnahmen<br />
im Fall einer Strommangellage<br />
betreffen die KMU-MEM ausserordentlich<br />
stark. Gemäss einer im<br />
September 2022 durchgeführten Umfrage<br />
bei den <strong>Swissmechanic</strong>-Mitgliedsfirmen<br />
arbeiten die KMU der MEM-Industrie<br />
hauptsächlich mit Hilfe von Elektrizität<br />
(78 %). Mehr als 83 % dieser Unternehmen<br />
erreichen oder überschreiten<br />
den Schwellenwert von 100 000 kWh und<br />
sind damit von einer allfälligen Kontingentierung<br />
betroffen. Als letztmögliche<br />
Massnahme – als Ultima Ratio – sieht der<br />
Bund sodann periodische Netzabschaltungen<br />
für jeweils vier Stunden vor.<br />
Aus prozesstechnischen Gründen können<br />
viele Unternehmen bei einer Kontingentierung<br />
und erst recht bei rollierenden<br />
Netzabschaltungen nicht weiterproduzieren<br />
und müssten ihren Betrieb<br />
einstellen. Die Schäden für Wirtschaft<br />
und Gesellschaft wären immens.<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz fordert – im<br />
Inte resse des Werkplatzes Schweiz – die<br />
politischen Entscheidungsträger auf,<br />
auf solch einschneidende Massnahmen<br />
zu verzichten, und weist auch auf die<br />
Gefahr eines schleichenden Ausbaus<br />
des Staatsapparates hin (Buchführungsund<br />
Meldepflichten, Kontrolle, Sanktionierung).<br />
Stattdessen sollte auf mehrere,<br />
primär freiwillige Eskalationsstufen<br />
gesetzt werden und im Falle einer Kontingentierung<br />
der Handel mit Kontingenten<br />
uneingeschränkt und umfassend<br />
möglich sein, auch für die kleineren Handelsmengen<br />
der KMU. Parallel dazu müssen<br />
kurz-, mittel- und langfristig die nötigen<br />
Produktionskapazitäten geschaffen<br />
werden. <strong>Swissmechanic</strong> fordert eine<br />
technologieoffene Energie politik.<br />
Detaillierte Stellungnahme<br />
zuhanden des WBF<br />
bit.ly/3BiILlW
Flexibilisierung des Arbeitsgesetzes<br />
Im Ständerat (SR) wurde eine Motion zur<br />
zeitlich befristeten Flexibilisierung des<br />
Arbeitsgesetzes im Falle einer Stromund/oder<br />
Gasmangellage eingereicht.<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz unterstützt diesen<br />
Vorstoss, damit die Sparbemühungen<br />
der Wirtschaft noch besser umgesetzt<br />
werden können.<br />
Bei einer Strommangellage müssen die<br />
Verbrauchsspitzen gebrochen werden.<br />
Energieintensive Branchen können dazu<br />
einen Beitrag leisten, indem sie im Bedarfsfall<br />
ihre Arbeitszeiten anpassen<br />
und die Produktion in die Nacht oder auf<br />
den Sonntag verlegen. Auch im Falle einer<br />
bevorstehenden Stromabschaltung<br />
muss der Arbeitgeber die Möglichkeit<br />
haben, die Arbeitszeiten seiner Mitarbeitenden<br />
entsprechend den Beschränkungen<br />
flexibel organisieren und Nacht- und<br />
Sonntagsarbeit rasch und unbürokratisch<br />
anordnen zu können.<br />
Es muss zwingend berücksichtigt werden,<br />
dass jede Unternehmung unterschiedliche<br />
Produk tionsabläufe hat, die<br />
es unbedingt zu berücksichtigen gilt. Die<br />
Unternehmen können nicht über eine<br />
Leiste geschlagen werden. Nur durch eine<br />
Flexibilisierung der arbeitsrechtlichen<br />
Regelungen und eine unbürokratische<br />
Bewilligungspraxis der Behörden<br />
kann in einer Krisensituation dieser<br />
Sachlage Rechnung getragen werden.<br />
Detaillierte Stellungnahme<br />
zuhanden des SR<br />
Auf Deutsch:<br />
En français:<br />
bit.ly/3uzrWja<br />
bit.ly/3UzMAtW<br />
Weitere Informationen und Links<br />
zum Thema Energiemangellage<br />
Auf Deutsch:<br />
En français:<br />
In italiano:<br />
bit.ly/3BiYBNn<br />
bit.ly/3Y73jYl<br />
bit.ly/3PcwTrr
Infoveranstaltung FUTUREMEM<br />
16<br />
FUTUREMEM:<br />
Vorwärts in neuer Frische<br />
Die meisten offenen Fragen konnten die beiden Trägerorganisationen der Berufsbildungsreform,<br />
<strong>Swissmechanic</strong> und Swissmem, während ihrer Standortbestimmung klären, einiges<br />
steht noch an. Die Bildungs pläne sind fertig erstellt, Mitte Januar <strong>2023</strong> findet in den Betrieben<br />
ein Branchensounding statt. Die neuen Berufslehren sollen im August 2026 starten.<br />
Projekt – Zeitplan<br />
Sounding<br />
BiVo<br />
<strong>2023</strong> 2024 2025 2026<br />
Anhörung Branche<br />
Ämterkonsultation<br />
<strong>01</strong>.05.<br />
Ticket-Antrag<br />
Kontr.<br />
<strong>01</strong>.07.<br />
Freigabe<br />
Anhörung Kantone<br />
Bereinigung<br />
Information – Stakeholdereinbezug – usw.<br />
<strong>01</strong>.06.<br />
Erlass BiVo<br />
Lern-/Lehrmedienentwicklung<br />
«<br />
Von Monica Hotz<br />
Die Berufsbildungsreform FU-<br />
TUREMEM ist mit ihren acht Berufen der<br />
MEM-Branche das grösste Berufsrevisionsprojekt,<br />
das es in der Schweiz gibt<br />
und je gab», sagte Projektleiter Jörg Aebischer<br />
am Informationsabend Anfang<br />
Dezember 2022 in Frauenfeld vor rund<br />
230 Zuhörerinnen und Zuhörern, davon<br />
150 Personen online. FUTUREMEM sei<br />
ein Projekt mit höchster Komplexität. Eine<br />
Feststellung, die alle Referenten des<br />
Abends bestätigten. Viele Augen seien<br />
deshalb bewundernd, aber auch kritisch<br />
auf das Projekt gerichtet.<br />
Standortbestimmung<br />
Die Anforderungen an die Reform sind<br />
zahlreich: acht Berufe, zwei Trägerorganisationen,<br />
zahlreiche Teilbranchen und<br />
Umsetzung, Ausbildung<br />
<strong>01</strong>.<strong>01</strong>.<br />
Inkraftsetzung<br />
<strong>01</strong>.08.<br />
Start<br />
Stakeholder mit dem Ziel einer neuen Bildungskonzeption,<br />
die durchlässig und<br />
flexibel auf Aktualitäten der sich schnell<br />
weiterentwickelnden MEM-Branche reagie<br />
ren soll.<br />
Die zwei Trägerorganisationen <strong>Swissmechanic</strong><br />
und Swissmem haben im Sommer<br />
eine Standortbestimmung gemacht und<br />
festgelegt, was zum Projekt gehören soll,<br />
was nicht, und fünf Kernprozesse bestimmt:<br />
formale Berufsentwicklung, Information<br />
& Ausbildung, didaktische Konzeption,<br />
Lern- & Lehrmedienentwicklung<br />
und Projektführung. Jeder Kernprozess<br />
ist in Arbeitspakete aufgegliedert, die mit<br />
solchen aus anderen Kernprozessen vernetzt<br />
sein können.<br />
Gemeinsam unterwegs<br />
Um zu gewährleisten, dass eine möglichst<br />
vergleichbare Ausbildungsqualität innerhalb<br />
der Schweiz erreicht wird, wurde eine<br />
eigens eingesetzte Fachgruppe Qualitätsstandards<br />
gebildet. Lern- und Lehrmedien<br />
werden nun von beiden Verbänden<br />
gemeinsam entwickelt. Auch da gibt<br />
es eine Arbeitsgruppe. Ebenso wird an einer<br />
Lernumgebung und Lernplattform gemeinsam<br />
gearbeitet.<br />
Im Bereich Berufsmarketing werden ab<br />
Anfang <strong>2023</strong> Tools zur Verfügung stehen,<br />
die individuell eingesetzt werden können.<br />
Start am 1. August 2026<br />
Festgelegt wurde auch der neue Zeitplan.<br />
Die Arbeiten laufen ak tuell unter
<strong>Swissmechanic</strong><br />
Infoveranstaltung FUTUREMEM<br />
17<br />
dem Vorticket. Am 1. Mai 2024 ist der Ticketantrag<br />
vorgesehen, am 1. Juni 2025<br />
der Erlass der Bildungsverordnung, am<br />
1. Januar 2026 soll sie in Kraft gesetzt<br />
werden. Ab dem 1. August 2026 sollen<br />
die acht MEM-Berufe mit neuen Bildungsverordnungen<br />
und -plänen ausgebildet<br />
werden.<br />
Bildungspläne fertiggestellt<br />
Die Bildungspläne für die acht MEM-Berufe<br />
sind inhaltlich fertig erstellt und wurden<br />
im Dezember 2022 auf Italienisch sowie<br />
Französisch übersetzt. Es wurden vertikale<br />
Abstufungen vollzogen (Leistungsniveaus,<br />
4-, 3-, 2-jährige Lehre wie z. B. Polymechaniker/in,<br />
Produk tionsmechaniker/<br />
in und Mechanikpraktiker/in) und horizontale<br />
Inhalte abgeglichen.<br />
Berufsbilder<br />
Das jeweilige Berufsbild wurde definiert<br />
durch fünf Oberbegriffe, die vom SBFI<br />
festgelegt wurden: Arbeitsgebiet, wichtigste<br />
Handlungskompetenzen, Berufsausübung,<br />
Bedeutung des Berufes für<br />
Gesellschaft, Wirtschaft, Natur und Kultur<br />
sowie Allgemeinbildung.<br />
In einem zweiten Schritt wurde für jeden<br />
Beruf anhand des Rasters des SBFI eine<br />
Übersicht der Handlungskompetenzen<br />
zusammengestellt. Dabei wurde versucht,<br />
diese für alle acht Berufe der<br />
MEM-Branche zu harmonisieren. Es wurden<br />
Handlungskompetenzbereiche von<br />
a bis d festgelegt. Für den Anlage- und<br />
Apparatebauer sind zum Beispiel 14<br />
Handlungskompetenzen für die Lernenden<br />
Pflicht, das heisst, sie müssen sie<br />
nach der Ausbildung beherrschen. Aus<br />
weiteren acht Handlungskompetenzen<br />
(Wahlpflicht) müssen Lernende in Abstimmung<br />
mit ihrem Lehrbetrieb jeweils<br />
eine auswählen.<br />
Leistungskriterien<br />
Die Handlungskompetenzen werden jeweils<br />
durch eine Arbeitssituation beschrieben<br />
und gemäss dem Nationalen<br />
Qualifikationsrahmen eingestuft, der europaweit<br />
gilt. Jeder Handlungskompetenz<br />
sind Leistungskriterien für den Betrieb,<br />
die Berufsfachschule und für die<br />
überbetrieblichen Kurse (üK) zugeordnet.<br />
Die Leistungskriterien von Berufsfachschule<br />
und üK sind unterstützend zu den<br />
Leistungskriterien im Betrieb. Leistungskriterien<br />
beschreiben eine konkrete Tätigkeit.<br />
Diese ist handlungsorientiert beschrieben<br />
und muss beobachtbar, messund<br />
beurteilbar sein. Jedem Leistungskriterium<br />
ist ein Leistungsniveau zugeordnet.<br />
Branchensounding im Januar <strong>2023</strong><br />
Mitte Januar <strong>2023</strong> wird ein Branchensounding<br />
in den Betrieben durchgeführt.<br />
Es handelt sich um eine Onlinebefragung,<br />
ähnlich wie sie bereits vor drei Jahren<br />
durchgeführt wurde. Sie dauert rund 30<br />
bis 45 Minuten. Anhand der wichtigsten<br />
Handlungskompetenzen möchten die<br />
Projektverantwortlichen den Betrieben<br />
das neue Konzept der Handlungskompetenzorientierung<br />
aufzeigen. Die Betriebe<br />
können aus der Arbeitsperspektive ihre<br />
Rückmeldung zu den erarbeiteten neuen<br />
Fachinhalten geben. Die Auswertung des<br />
Soundings dauert rund einen Monat. Im<br />
März wird geprüft, ob aufgrund der Auswertungen<br />
Anpassungen vorgenommen<br />
werden sollen.<br />
Berufsfachschulen und üK-Zentren als<br />
ebenfalls beteiligte Lernorte haben zu<br />
einem späteren Zeitpunkt die Möglichkeit,<br />
sich aus der Bildungsperspektive zu<br />
äussern.<br />
Umsetzungsdokumente<br />
Als Nächstes nach den Bildungsplänen<br />
stehen die Umsetzungsdokumente an,<br />
das heisst das Ausbildungsprogramm<br />
für die Lehrbetriebe, das flexibel sein<br />
soll, und – aufgrund der Lernfelder – das<br />
Kursprogramm für die üK und der Berufsschullehrplan.<br />
Ziel dabei ist, dass die Arbeitssituation<br />
die Basis der Vermittlung der Grundlagen<br />
darstellt – das Wissen soll nicht mehr<br />
isoliert vermittelt werden, sondern mit<br />
der Praxis verbunden.<br />
Für die Berufsfachschulen ist die grösste<br />
Neuerung, dass man sich weg von der Fächerorientierung<br />
hin zu einer Lernfeldorientierung<br />
und dementsprechend zu einer<br />
Handlungskompetenzorientierung bewegt.<br />
Der Transfer «von der Praxis für die<br />
Praxis» soll bereits in den Umsetzungsdokumenten<br />
unterstützend implementiert<br />
werden. Zudem werden Lernaufgaben<br />
entwickelt für üK und Berufsschulen.<br />
Zudem wird von der Schwerpunktausbildung<br />
zu den Wahlpflichtkompetenzen<br />
gewechselt. Diese sollen wenn möglich<br />
von den Berufsfachschulen und den üK<br />
unterstützt werden. Dabei sollen Lernortkooperationen<br />
helfen, wie es sie vereinzelt<br />
bereits heute gibt. Spätestens<br />
nach dem zweiten Lehrjahr sollen die<br />
Lernenden zusammen mit ihren Lehrbetrieben<br />
eine Wahlpflichtkompetenz wählen<br />
und an eine Triagestelle melden.<br />
Die Lernfelder dienen später als Grundlage<br />
für einen Lernfeldbaukasten, Lernund<br />
Lehrmedien werden entwickelt.<br />
Diese sollen ein Jahr vor dem Start bereitstehen.<br />
Der nächste Informationsanlass findet<br />
am 10. Mai <strong>2023</strong> in Fribourg statt. Zukünftig<br />
sollen Informationsanlässe<br />
punktuell ebenfalls in der Romandie und<br />
im Tessin durchgeführt werden.<br />
futuremem.swiss<br />
Zur Aufzeichnung der Informationsveranstaltung<br />
vom 8. Dezember 2022<br />
bit.ly/3FCK6W6
<strong>Swissmechanic</strong><br />
Branchenlösung Arbeitssicherheit<br />
18<br />
Erfolgreiche ERFA-Tagung im Tessin<br />
Auch in diesem Jahr gab es an der ERFA-Tagung im Tessin drei sehr<br />
spannende Referate. 44 KOPAS nahmen an der Tagung teil und<br />
erfuhren Wichtiges über Hautkrebs, Heben und Transportieren von<br />
Lasten sowie psychische Probleme.<br />
G<br />
Von Marco Bortoluzzi<br />
ross war der Andrang bei der<br />
diesjährigen ERFA-Tagung im Kanton Tessin<br />
von Mitte September 2022. Rund 44<br />
KOPAS (Kontaktpersonen für Arbeitssicherheit)<br />
aus der gesamten italienischsprachigen<br />
Schweiz hatten sich schon<br />
nach kurzer Zeit dafür angemeldet. Dazu<br />
beigetragen hatte das überzeugende Programm<br />
mit hochkarätigen Referenten aus<br />
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.<br />
Hautkrebs<br />
Jährlich gibt es 1000 Fälle von Hautkrebs,<br />
die darauf zurückzuführen sind,<br />
dass die Betroffenen bei der Arbeit ultraviolettem<br />
Licht ausgesetzt waren. Wer<br />
im Freien arbeitet, ist sogar doppelt so<br />
viel Strahlung ausgesetzt wie im Urlaub<br />
oder in der Freizeit.<br />
Heben und Transportieren von Lasten<br />
Für die MEM-Branche besonders wichtig<br />
ist das richtige Heben und Transportieren<br />
von Lasten. Das manuelle Heben von<br />
Lasten stellt bei falscher Belastung ein<br />
ernsthaftes Gesundheitsrisiko für den<br />
Muskel-Skelett-Apparat dar. Um dem<br />
entgegenzuwirken, referierte die SUVA<br />
zu diesem Thema. Neben dem Gewicht<br />
gibt es zahlreiche weitere Faktoren. Dies<br />
sind der horizontale Abstand der Last,<br />
die Körperhaltung, die Hubhöhe, der Ladeabstand<br />
sowie die Eigenschaften und<br />
Greifmöglichkeiten der Last. Zu den individuellen<br />
Faktoren gehören auch Alter,<br />
Geschlecht, Erfahrung und körperliche<br />
Fitness.<br />
Psychische Probleme<br />
Das letzte Thema befasste sich mit psychischen<br />
Problemen und den Präventionsmöglichkeiten.<br />
Es ist richtig, dass<br />
immer mehr Unternehmen in die psychische<br />
Gesundheit ihrer Mitarbeitenden<br />
investieren. Die frühzeitige Erkennung<br />
der psychischen Auswirkungen<br />
auf Mitarbeitende ist ein wichtiger<br />
Schritt zur Bewältigung von psychischen<br />
Belastungen und kann sich positiv<br />
auf die Motivation auswirken, die Arbeits-<br />
und Lebenszufriedenheit erhöhen,<br />
aber auch finanzielle Vorteile für<br />
Unternehmen bringen.<br />
Die ERFA-Tagung im Tessin wurde organisiert<br />
von <strong>Swissmechanic</strong>, Arbeitssicherheit<br />
Schweiz, Strassenunterhaltsdienste<br />
- Tiefbauämter / ASTRA (AS SUD)<br />
und dem Verband Schaltanlagen und<br />
Automatik Schweiz (VSAS).<br />
Anmeldung zur ERFA-Tagung<br />
vom 14.09.<strong>2023</strong> in Gordola (TI)<br />
bit.ly/3W8Vksy<br />
Arbeitssicherheit & Gesundheitsschutz gut aufgestellt<br />
Ende August 2022 trafen sich die Vertreter des ASA-Ausschusses zur<br />
jährlichen Tagung. Ein Jahr nach der Rezer tifizierung der Branchenlösung<br />
und nach einem vertieften Austausch mit der SUVA und der EKAS<br />
ist die Branchen lösung Nr. 21 gut gerüstet für die kommenden Jahre.<br />
G<br />
Von Marco Bortoluzzi<br />
emäss Eric Montandon, Leiter<br />
ASA-Fachstelle, ist die Branchenlösung<br />
von <strong>Swissmechanic</strong> gut aufgestellt. Durch<br />
die gesetzliche Verpflichtung zum ASA-<br />
Beizug wird die Arbeit mit den Spezialisten<br />
der Arbeitssicherheit weiter ausgebaut.<br />
So konnten Arbeitshygieniker Willy<br />
Frei und Yves Defferrard, Arbeitnehmervertreter<br />
der UNIA, an der ASA-Tagung als<br />
neue Teammitglieder begrüsst werden.<br />
Für die kommenden Jahre bis zur Rezertifizierung<br />
im Jahr 2026 werden die Hilfestellungen<br />
für die Mitgliedsunternehmen<br />
stetig verbessert. Die Rückmeldungen zu<br />
den Kursen (KOPAS und ERFA) werden in<br />
die Ausarbeitung miteinbezogen.<br />
Die neuen Themen der ERFA-Tagungen im<br />
Jahr <strong>2023</strong> stehen fest und spiegeln die Herausforderungen<br />
der Branche im Bereich<br />
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />
wider. Dies sind die PSA (persönliche<br />
Schutzausrüstung), der Mutterschutz im<br />
Produktionsbetrieb und die Führung und<br />
Verantwortung der KOPAS beziehungsweise<br />
der Geschäftsleitung im Bereich der<br />
Arbeitssicherheit.<br />
Die Branchenlösung von <strong>Swissmechanic</strong><br />
lebt nicht nur vom ASA-Ausschuss und der<br />
Geschäftsstelle. So ist das Team Arbeitssicherheit<br />
auf das Feedback aus den Betrieben<br />
angewiesen, damit es mit den Hilfestellungen<br />
möglichst nahe an den Herausforderungen<br />
und Problemen der<br />
Front bleibt. Das Team Arbeitssicherheit<br />
bedankt sich für die aktuelle und künftige<br />
Zusammenarbeit.
Messen INNOTEQ <strong>2023</strong><br />
19<br />
Treffpunkt der Fertigungsindustrie<br />
Vom 7. bis 10. März <strong>2023</strong> findet die INNOTEQ statt. Als neuer Branchentreffpunkt ist<br />
die INNO TEQ Wissens-, Netzwerk- sowie Dialogplattform für alle Akteure der MEM- und<br />
Fertigungsindustrie in der Schweiz.<br />
I<br />
Von Monica Hotz<br />
nnovationen erleben, Wissen<br />
erweitern, Lösungen entdecken und<br />
Kontakte pflegen: Auf der INNOTEQ präsentieren<br />
Unternehmen und weitere<br />
Partner ihre Produkte, Lösungen, Services<br />
und Dienstleistungen. So entstehen<br />
Begegnungen und Dialoge und daraus<br />
neue Ideen und Kooperationen für<br />
eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft.<br />
Die INNOTEQ findet als hybride Messe<br />
zugleich live und digital statt. Die Digitalplattform<br />
beinhaltet Aussteller- und Besucherprofile,<br />
Streamings und das IN-<br />
NOTEQ-TV. Vorgesehen sind zudem erneut<br />
mehrere Konferenzbühnen zu aktuellen<br />
Branchenthemen.<br />
Auf 30000 Quadratmetern Veranstaltungsfläche<br />
in vier Messehallen werden<br />
300 Ausstellende und 20000 Fachbesuchende<br />
erwartet.<br />
Gemeinschaftsstand<br />
<strong>Swissmechanic</strong> wird für Mitgliedsfirmen<br />
an der INNOTEQ <strong>2023</strong> erneut einen Gemeinschaftsstand<br />
anbieten. Wegen der<br />
grossen Nachfrage wurde die Gesamtstandfläche<br />
des Gemeinschaftsstands<br />
bereits erweitert. Nur vereinzelte Standplätze<br />
sind noch verfügbar – de Schneller<br />
isch de Gschwinder . . .<br />
Die Beteiligung am <strong>Swissmechanic</strong>-Gemeinschaftsstand<br />
ermöglicht es Mitgliedsfirmen,<br />
zu einem attraktiven Preis<br />
ohne grossen Aufwand Teil der allerersten<br />
physischen INNOTEQ zu werden.<br />
Jeder Stand beinhaltet unter anderem<br />
eine abschliessbare Kabine, einen runden<br />
Tisch mit drei Stühlen, einen weissen<br />
Korpus, Beleuchtung, eine Doppelsteckdose,<br />
einen Papierkorb und eine<br />
Garderobe.<br />
Alles rundherum wird organisiert: Der<br />
Stand ist bereits aufgebaut – die Ausstellenden<br />
kommen, richten sich mit ihren<br />
Produkten ein, pflegen ihre Kontakte,<br />
generieren neue Leads, räumen nach<br />
der Messe ihre Produkte wieder ab und<br />
fahren wieder, ohne sich um den Abbau<br />
des Stands kümmern zu müssen.<br />
Dank des gemeinsamen Auftritts auf<br />
dem traditionellen blauen Teppich fallen<br />
<strong>Swissmechanic</strong>-Mitglieder auf, werden<br />
am <strong>Swissmechanic</strong>-Stand vor Ort<br />
unterstützt und kommen dort zusätzlich<br />
in den Genuss von Getränken, Kaffee<br />
und Gipfeli.<br />
Ein Besuch lohnt sich!<br />
Besucherinnen und Besuchern bietet<br />
die INNOTEQ <strong>2023</strong> die einmalige Gelegenheit,<br />
die wichtigsten Akteure der<br />
Schweizer MEM- und Fertigungsindustrie<br />
auf engstem Raum anzutreffen und<br />
in kürzester Zeit die wichtigsten Kontakte<br />
zu knüpfen. Ein Besuch lohnt<br />
sich!<br />
Tickets können bestellt werden via<br />
bit.ly/3uTYGn5<br />
Mit dem Ticketcode 3149976231 können<br />
Sie sich bereits heute Ihr kostenloses Ticket<br />
sichern. Alle Informationen finden<br />
Sie unter innoteq.ch.<br />
Kontakt<br />
event@swissmechanic.ch<br />
Telefon 071 626 28 43<br />
Anmeldeformular und Detailinfos<br />
für die Teilnahme am Gemeinschaftsstand<br />
von <strong>Swissmechanic</strong><br />
bit.ly/3jd3ykX
INNOTEQ – «FIT FOR FUTURE»<br />
David von Büren ist Messeleiter der INNOTEQ. Dem <strong>Journal</strong> verrät er, was Ausstellende<br />
und Besuchende an der neuen Fachmesse der Fertigungsindustrie erwartet.<br />
D<br />
Interview: Monica Hotz<br />
avid von Büren, welche<br />
Erfahrungen und Lehren konnten Sie<br />
aus der Erstausgabe der INNOTEQ<br />
ziehen, die wegen der Corona-<br />
Pandemie digital durchgeführt<br />
werden musste?<br />
David von Büren: Bei der INNOTEQ 2021<br />
bewies die BERNEXPO einmal mehr Mut<br />
und Pioniergeist. Es war die erste rein digitale<br />
Fachmesse der Schweiz und stellte<br />
uns als Veranstalterin sowie die Ausstellenden<br />
vor ganz neue Herausforderungen.<br />
Die Erfahrungen von damals<br />
helfen uns nun enorm, die physische<br />
Messe als Herzstück im virtuellen Raum<br />
zu ergänzen und diverse Inhalte zeitund<br />
ortsunabhängig anzubieten.<br />
Würden Sie etwas anders machen,<br />
wenn Sie die nächste INNOTEQ<br />
wieder digital durchführen<br />
müssten?<br />
Unsere Absicht war es zu keiner Zeit,<br />
künftig rein digitale Fachmessen durchzuführen.<br />
Die damalige Initiative entstand<br />
aus der Not, da Live-Events nicht<br />
realisiert werden konnten und wir das<br />
neue Produkt unbedingt lancieren wollten.<br />
Ein rein digitales Format ist aber für<br />
uns künftig keine Option, in der Verlängerung<br />
und Ergänzung sehen wir jedoch<br />
Potenzial, insbesondere was die Ansprache<br />
eines jüngeren Publikums angeht<br />
und um für die nachrückende Generation<br />
gewappnet zu sein.<br />
Welche erfolgreichen Elemente<br />
der digitalen Messe werden Sie<br />
an der INNOTEQ <strong>2023</strong> einbauen?<br />
Einen Grossteil der Inhalte auf der INNO-<br />
TEQ Convention, also unserer Kongressbühne,<br />
werden wir jeweils ab dem Folgetag<br />
als Stream anbieten. Zudem produziert<br />
unser INNOTEQ-TV <strong>2023</strong> während<br />
allen Tagen attraktive Inhalte aus den<br />
Messehallen und fängt Aussteller-, Besucher-<br />
und Partnerstimmen ein.<br />
Was werden die Höhepunkte<br />
der INNOTEQ <strong>2023</strong> sein?<br />
Ganz klar die Ausstellung in vier vollen<br />
Messehallen mit gegen 300 Ausstellenden<br />
unter dem Leitthema «FIT FOR FU-<br />
TURE». Hinzu kommt die Kongressbühne<br />
mit den beiden Fokusthemen «Swiss<br />
Manufacturing» und «Creating a Sustai-
Messen INNOTEQ <strong>2023</strong><br />
21<br />
nable Future». Morgens finden dort Keynotes<br />
und Paneldiskussionen statt,<br />
nachmittags präsentieren Ausstellende<br />
ihre Produkte und Lösungen. Und dann<br />
bieten wir noch zwei attraktive Sonderzonen<br />
an: «INNOTEQ Talents» beschäftigt<br />
sich mit den Themen Aus-/Weiterbildung<br />
und Fachkräftemangel, «INNOTEQ<br />
Start-up» gibt Jungunternehmen aus<br />
der MEM-Industrie eine spannende<br />
Plattform. Und zu guter Letzt freuen wir<br />
uns auf das interessierte Fachpublikum,<br />
welches sich vor Ort informieren und<br />
vernetzen kann.<br />
In Fachmedien ist auch immer<br />
wieder davon die Rede, dass an<br />
Messen je länger je mehr das<br />
Erlebnis im Vordergrund steht.<br />
Gilt das auch für Fachmessen wie<br />
die INNOTEQ?<br />
Definitiv, wobei eine Industriefachmesse<br />
wie die INNOTEQ diesbezüglich nicht<br />
mit einer Publikumsmesse verglichen<br />
werden kann. Es genügt heute aber definitiv<br />
nicht mehr, alle zwei Jahre während<br />
vier Tagen einige Messehallen mit<br />
Ständen zu füllen. An einer Branchenleistungsschau<br />
erwartet der/die Besuchende<br />
ein inspirierendes Gesamterlebnis<br />
mit Content-Formaten und Side<br />
Events zu aktuellen Themen, ansprechende<br />
Hospitality- und Gastronomieangebote<br />
sowie attraktives Networking.<br />
Genau das werden wir als Wissens-, Informations-<br />
und Netzwerkplattform anbieten.<br />
Sind Virtual und Augmented Reality<br />
als attraktive Erweiterungen von<br />
Messeständen an der INNOTEQ ein<br />
Thema? Gibt es schon Ausstellende,<br />
die das nutzen wollen?<br />
Da sind wir bei relevanten Themen rund<br />
um die «Fachmesse der Zukunft». Solche<br />
Lösungen sind als Ergänzung des eigenen<br />
Messeauftritts interessant und dürften<br />
auch als Besuchermagnete fungieren.<br />
Allerdings sind sie jedoch teilweise<br />
technologisch noch nicht ausgereift respektive<br />
massentauglich und kostenintensiv.<br />
Veranstaltende und Ausstellende<br />
sollten sich jetzt gleichermassen mit<br />
dem Thema auseinandersetzen, damit<br />
sie in einigen Jahren bereit sind, solche<br />
Applikationen erfolgreich anzubieten<br />
und diese neben der Informationsvermittlung<br />
und Visualisierung auch zur Positionierung<br />
einzusetzen oder gar als<br />
Produkt – beispielsweise rund um die Instandhaltung<br />
– anzubieten. An der IN-<br />
NOTEQ werden wir erste konkrete Anwendungen<br />
erleben können.
INNOTEQ <strong>2023</strong><br />
22<br />
Erfolgreich dank breitem Produktund<br />
Dienstleistungsportfolio<br />
Tom Winter ist seit 1. März 2021 CEO der BERNEXPO AG. Die Bernexpo Groupe plant, realisiert<br />
und veranstaltet jedes Jahr mehr als 30 Eigen- und Gastmessen, über 300 Kongresse<br />
und Fachveranstaltungen sowie Events jeder Grösse, darunter die INNOTEQ.<br />
T<br />
Interview: Monica Hotz<br />
om Winter, die BERNEXPO<br />
baut für insgesamt 95 Millionen<br />
Franken eine neue Festhalle. Ein<br />
mutiges Unterfangen in den<br />
heutigen Zeiten, wo die eine Krise<br />
die andere ablöst. Weshalb braucht<br />
es denn eine neue Festhalle?<br />
Tom Winter: Das Neubauprojekt der<br />
BERNEXPO ersetzt die bestehende Festhalle,<br />
welche vor 72 Jahren als Provisorium<br />
gebaut wurde und in der heutigen<br />
Form nicht mehr zeitgemäss ist (energietechnisch,<br />
baulich, ökologisch etc.).<br />
Die Multifunktionshalle schliesst eine<br />
wesentliche Marktlücke: Aktuell bietet<br />
die Hauptstadt kein Angebot für Veranstaltungen,<br />
Ausstellungen oder Erlebniswelten<br />
mit einer Kapazität von bis zu<br />
8’500 Personen. Durch den Neubau wird<br />
die Durchführung von Kulturanlässen,<br />
Shows, Sportveranstaltungen, Kunstausstellungen,<br />
Musicals, Fernsehsendungen,<br />
Versammlungen oder weiteren<br />
Conventions ermöglicht, für die es heute<br />
in Bern an Räumlichkeiten mit entsprechender<br />
Grösse, Infrastruktur und Flexibilität<br />
fehlt.<br />
Mit der Multifunktionshalle entsteht ein<br />
Angebot, das der Bedeutung Berns als<br />
Schweizer Hauptstadt, Universitätsstandort<br />
oder Cluster für Innovationsthemen<br />
wie Medizin, Präzisionstechnik<br />
oder Energietechnik gerecht wird und<br />
Möglichkeiten für nationale und internationale<br />
Kongresse und Konferenzen<br />
schafft. Die Stadt Bern und Welcome<br />
Bern haben die Vision, sich zu einer wichtigen<br />
Schweizer Kongressstadt mit internationaler<br />
Ausstrahlung zu entwickeln.<br />
Die Multifunktionshalle mit moderner<br />
Infrastruktur ist im Kontext «Kongressstadt<br />
Bern» unabdingbare Voraussetzung.<br />
Die BERNEXPO will einen vielseitigen Begegnungsort<br />
für Gesellschaft, Politik,<br />
Wirtschaft und Kultur schaffen. Das Projekt<br />
ergänzt das Veranstaltungsangebot<br />
in der Stadt Bern, stärkt den Messeplatz<br />
Bern und erhöht die nationale Strahlkraft<br />
der Stadt und Region Bern.<br />
Das professionell ausgearbeitete und<br />
breit abgestützte Projekt entspricht einem<br />
Marktbedürfnis, die Lage ist ideal,<br />
die Erschliessung optimal und die Dimension<br />
ist auf das Einzugsgebiet ausgerichtet.<br />
Sie glauben also klar an die Zukunft<br />
der Messen als hauptsächlich physischer<br />
Treffpunkt? Es gab Zeiten,<br />
da wurden physische Messen totgesagt<br />
. . .<br />
Die Messebranche steht vor grossen Herausforderungen<br />
– nicht nur in Bern. Die<br />
Digitalisierung lädt uns ein, neue Formate<br />
und Angebote zu entwickeln. Das ist<br />
aber auch eine Chance. Wir müssen aufzeigen,<br />
wo wir den Leuten mit Live-<br />
Events, damit meinen wir auch die Messen,<br />
einen Mehrwert bieten können.<br />
Stichworte dazu sind Emotionen, persönliche<br />
Begegnungen, Pflege des Netzwerks,<br />
Beratung und Inhalte: Hier ist das<br />
Live-Momentum dem Online-Angebot<br />
klar überlegen. Bei der BERNEXPO sind<br />
wir überzeugt, dass wir diesen Weg gehen<br />
können: Durch mehr Erlebnisse und<br />
neue Formate im Bereich der Publikumsmessen,<br />
durch Inhalte und Relevanz<br />
im Bereich der Fachmessen. Ziel ist<br />
es, gewissermassen der spannendste,<br />
innovativste und wichtigste Stammtisch<br />
für die jeweiligen Branchen zu sein.<br />
Was werden die Hauptattraktionen<br />
der neuen Festhalle sein?<br />
Die eigentliche Attraktion stellen unsere<br />
Veranstaltungen dar: Kongresse, Confex-Formate,<br />
Versammlungen, Conventions,<br />
Kulturanlässe, Shows, Sportveranstaltungen,<br />
Kunstausstellungen, Musicals,<br />
Fernsehsendungen.<br />
Die Grosszügigkeit der Räumlichkeiten,<br />
das Gastronomie- und Hospitalityangebot<br />
sowie die schweizweit einzigartige<br />
Eventtechnik ermöglicht das Veranstalten<br />
der verschiedenen Formate.<br />
Unterscheidet sich die Schweizer<br />
Messewelt von beispielsweise der<br />
deutschen? Wenn ja, inwiefern?<br />
Es ist unmöglich, diese Frage in 2–3 Sätzen<br />
zu beantworten . . .<br />
Wie sieht die Messe der Zukunft aus?<br />
Unser Markt wird sich auch in Zukunft<br />
rasch verändern. Unser breites Produktund<br />
Dienstleistungsportfolio sowie unsere<br />
Fähigkeit, unvergleichbar vielfälti-
ge Formate zu veranstalten, werden es<br />
uns auch in Zukunft ermöglichen, eine<br />
zuverlässige und innovative Partnerin zu<br />
sein. Zudem ergeben sich mit der neuen<br />
Multifunktionshalle neue Möglichkeiten<br />
im Bereich von kulturellen Anlässen,<br />
Sportveranstaltungen und den sogenannten<br />
Conventions, einer Mischung<br />
aus Kongressen und Ausstellungen.<br />
Welche Rolle werden in der Messewelt<br />
künftig digitale Auftritte, Virtual<br />
Reality und Augmented Reality<br />
spielen?<br />
Schon vor der Pandemie stellte sich die<br />
BERNEXPO die Frage nach neuen und alternativen<br />
Formaten, ausserhalb von<br />
Live-Events. Die Krise beschleunigte die<br />
bereits laufenden Entwicklungen. Als<br />
lernende und dynamische Unternehmung<br />
ist es uns wichtig, die sich ändernden<br />
Bedürfnisse und Trends laufend zu<br />
adaptieren und die Formate entsprechend<br />
rasch anzupassen. Erfolgreich<br />
war zum Beispiel die digitale Berufsausbildungsmesse<br />
BAM.Connect, an der<br />
über 10 000 Personen teilgenommen haben.<br />
Dieses Konzept haben wir an Mitbewerber<br />
im In- und Ausland verkauft. Die<br />
Königsdisziplin ist, dass wir verstehen,<br />
für welche Themen man bereit ist, extra<br />
anzureisen, oder welche man tendenziell<br />
digital aufnehmen kann.<br />
VR/AR rechnen wir eine dreifach hohe<br />
Relevanz und Wichtigkeit zu: zur punktuellen<br />
Darstellung/Abbildung einzelner<br />
Exponate, zur schrittweisen Erschliessung<br />
von eigentlichen virtuellen Welten<br />
sowie schlicht zur besseren Orientierung<br />
auf unserem Gelände.<br />
Wie wichtig sind für die BERNEXPO<br />
Fachmessen wie die INNOTEQ?<br />
Sie sind enorm wichtig in unserem Portfolio.<br />
Wir wollen mit der INNOTEQ der<br />
Hotspot der Fertigungsindustrie der<br />
Schweiz sein. Sie ist mit rund 30 000 Quadratmeter<br />
Veranstaltungsfläche eindrucksvoll<br />
gross und rund 300 Ausstellende<br />
in vier Messehallen sollen rund<br />
20'000 Besuchende empfangen.
INNOTEQ <strong>2023</strong><br />
24<br />
Attraktiver Mix am<br />
SM-Gemeinschaftsstand<br />
Folgende KMU-MEM stellen ihre Produkte und Innovationen am Gemeinschaftsstand<br />
von <strong>Swissmechanic</strong> • Kugelschienenführungen an der INNOTEQ Tel. 052<strong>2023</strong> 647 36 aus 36 (Stand: 16.12.2022).<br />
• Rollenschienenführungen<br />
• Kugelgewindetriebe<br />
• Kugelbüchsenführungen und Stahlwellen<br />
• Linearachsen und Aktuatoren<br />
AMSLER & CO. AG<br />
Fax 052 647 36 37<br />
linear@amsler.ch<br />
www.amsler.ch<br />
8245 Feuerthalen<br />
Amsler & Co. AG<br />
Die Firma Amsler & Co. AG ist spezialisiert<br />
auf den Vertrieb der Rexroth Lineartechnik<br />
in der Schweiz. Als Vertriebspartner<br />
der Firma Bosch Rexroth AG bietet<br />
die Amsler & Co. AG folgendes Gesamtsortiment:<br />
Profilschienenführungen,<br />
Kugelgewindetriebe, Stahlwellen<br />
und Kugelbüchsen sowie Linearsysteme<br />
inkl. Rexroth Antriebstechnik. Mit den<br />
Neuprodukten Smart Function Kit for<br />
Pressing und Handling bietet sie eine<br />
einbaufertige mechatronische Lösung<br />
für Press-, Positionier- und Handlingsaufgaben.<br />
amsler-feuerthalen.ch<br />
BERGER technologie GmbH<br />
Die BERGER technologie GmbH mit Sitz<br />
in Gwatt bei Thun ist seit Langem bekannt<br />
für ihre präzisen Bohrerschleifmaschinen<br />
MEGAPOINT und ihre<br />
Mehrspindelbohrköpfe für die Massenproduktion.<br />
Seit 2<strong>01</strong>8 ist die BERGER<br />
technologie GmbH Importeur für Beschriftungslaser<br />
der Firma Markierheld<br />
aus Deutschland. Die Palette an Beschriftungslasern<br />
reicht vom einfachen<br />
Tischgerät bis zu voll ausgebauten<br />
Standgeräten.<br />
bergertech.ch<br />
CHIRON Group<br />
Die CHIRON Group mit Hauptsitz in Tuttlingen<br />
ist Spezialist für CNC-gesteuerte,<br />
vertikale Fräs- und Fräs-Dreh-Bearbeitungszentren<br />
sowie Turnkey- und Automationslösungen.<br />
Umfassende Services,<br />
digitale Lösungen und Produkte<br />
für die additive Fertigung komplettieren<br />
das Portfolio. Die Gruppe ist mit Produktions-<br />
und Entwicklungsstandorten, Vertriebs-<br />
und Serviceniederlassungen sowie<br />
Handelsvertretungen weltweit präsent.<br />
Rund zwei Drittel der verkauften<br />
Maschinen und Lösungen werden exportiert.<br />
Wesentliche Anwenderbranchen<br />
sind die Automobilindustrie, der Maschinenbau,<br />
die Medizin- und Präzisionstechnik,<br />
die Luft- und Raumfahrt sowie<br />
die Werkzeugherstellung.<br />
chiron-group.com
Messen INNOTEQ <strong>2023</strong><br />
25<br />
Christen AG<br />
Wer ein komplettes Getriebe oder Antriebssystem<br />
benötigt, erhält bei der<br />
Christen AG Baugruppen mit integrierten<br />
Verzahnungsteilen vorgefertigt oder<br />
fertiggestellt als komplette Einheit. Die<br />
Fertigungstiefe der Christen AG lässt fast<br />
keine Wünsche offen. Dank moderner<br />
Fertigungstechnologien und Experten<br />
mit langjähriger Erfahrung und erprobtem<br />
Branchenwissen kann die Christen<br />
AG passgenau auf die Kundenbedürfnisse<br />
reagieren.<br />
christenag.com<br />
Cleanfix Reinigungssysteme AG<br />
Die Cleanfix Reinigungssysteme AG entwickelt<br />
und baut Reinigungsmaschinen<br />
für den professionellen Einsatz. Von ihrem<br />
Hauptsitz und Produktionsstandort<br />
in Henau SG versendet die Cleanfix Reinigungssysteme<br />
AG Produkte in die ganze<br />
Welt. Das Unternehmen steht für beste<br />
Schweizer Qualität und stetige Innovation.<br />
Als Vorreiterin in der Reinigungsrobotik<br />
brachte Cleanfix mit dem Robo<br />
40 im Jahr 2009 den ersten Scheuersaugroboter<br />
für die professionelle Bodenreinigung<br />
auf den Markt.<br />
Dohner AG<br />
Wasserstrahl und Laserstrahlschneiden<br />
aus einer Hand. Seit 1990 erarbeitet<br />
die Dohner AG als Schneidtechnologiezentrum<br />
die wirtschaftlichste Lösung<br />
für das jeweilige Kundenprojekt. Von<br />
8000 × 3000 mm Bearbeitungsgrösse mit<br />
6000 bar Schneidleistung bis zu 20 kW<br />
Laserpower kann die Dohner AG immer<br />
eine Schneidlösung anbieten. Dazu<br />
kommt Micro-Wasserstrahl und eine<br />
umfassende Komplettbearbeitung.<br />
dohnerag.ch<br />
cleanfix.ch<br />
cleanfix-robotics.com
INNOTEQ <strong>2023</strong><br />
26<br />
Mechanische Bearbeitungstechnik<br />
3661 Uetendorf<br />
Härterei Gerster AG<br />
Die Härterei Gerster AG hat sich vom<br />
Kleinbetrieb mit wenigen Verfahren zur<br />
mittelgrossen Firma mit rund 110 Mitarbeitenden<br />
und allen gängigen Wärmebehandlungsverfahren<br />
entwickelt. Über<br />
100 verschiedene Anlagen auf 25 000 m 2<br />
Produktionsfläche ermöglichen die effiziente<br />
Behandlung schwerer Einzelstücke<br />
und Kleinstteilen in Millionenserien.<br />
Das 1950 gegründete Familienunternehmen<br />
arbeitet für Kunden im Inund<br />
Ausland in den verschiedensten<br />
Branchen wie Maschinenbau, Hydraulik,<br />
Antriebstechnik, Automobilindustrie,<br />
Medizintechnik, Luftfahrt, Nuklearindustrie<br />
und Lebensmittelindustrie.<br />
gerster.ch<br />
Huber Mechanik AG<br />
Die Huber Mechanik AG ist ein kompetenter<br />
Zulieferbetrieb für den Maschinenbau<br />
und Anlagebau. Die Kernkompetenz<br />
liegt in der spanabhebenden Fertigung<br />
von mittelgrossen Werkstücken.<br />
Dreh- und Fräsarbeiten sind die Passion<br />
der Huber Mechanik AG. Erfahrene und<br />
qualifizierte Fachleute fertigen in der<br />
Maschinenbauabteilung Einzelteile sowie<br />
Werkstücke in kleinen bis mittleren<br />
Losgrössen.<br />
huber-mechanik.ch<br />
LeBaTech AG<br />
Seit mehr als 25 Jahren ist die LeBaTech<br />
AG in der mechanischen Teilefertigung<br />
tätig. Als kompetenter Partner für Drehund<br />
Frästeile aller Art kann das Unternehmen<br />
auf ein grosses Know-how zurückgreifen.<br />
Die Stärken liegen bei Teilen<br />
aus rundem Ausgangsmaterial. Ob ab<br />
Stange oder als Sägerohlinge – dank vollautomatisierter<br />
Be- und Entladung kann<br />
die LeBaTech AG eine hohe Pro duktivität<br />
und kurze Durchlaufzeiten erreichen.<br />
lebatech.ch<br />
Make AG<br />
Die Firma Make AG – swiss precision mechanics<br />
ist Lohnfertiger für die Präzisionsmechanik<br />
mit Sitz in Heimberg. Mit<br />
jahrzehntelanger Erfahrung bietet das<br />
international tätige KMU in eigener Produktion<br />
hergestellte Präzisions- und<br />
Führungsbuchsen, druck- und durchflussgeprüfte<br />
Düsen, Wellen und Bolzen<br />
an. Neben der Lohnfertigung werden<br />
auch Normteile wie Bohrbuchsen und<br />
Stifte nach diversen Normen produziert.<br />
make-ag.ch
Messen INNOTEQ <strong>2023</strong><br />
27<br />
moser-ingold ag<br />
Die moser-ingold ag ist der Spezialist für<br />
die Serienfertigung anspruchsvoller Präzisionsdrehteile<br />
vom ø 5 bis ø 250 und in<br />
Losgrössen von 500 bis 30 000 Stück/<br />
Jahr. Seit 2022 ist das Hochregallager<br />
eingerichtet und der neue Messraum in<br />
Betrieb, klimatisiert nach Güteklasse 3<br />
und ausgerüstet mit neuen Messmöglichkeiten.<br />
Form- und Lagetoleranzen<br />
werden auf 0.0<strong>01</strong> mm genau gemessen.<br />
moser-ingold.ch<br />
moser-entgratungs ag<br />
Die moser-entgratungs ag ist der Spezialist<br />
für das thermische Lohnentgraten,<br />
auch Explosionsentgraten genannt. Mit<br />
diesem Entgratverfahren werden schwer<br />
erreichbare Grate prozesssicher und<br />
ratio nell entgratet. Auch schwer zerspanbare<br />
Materialien wie nickelbasierte Legierungen<br />
sowie diverse Kunststoffe eignen<br />
sich für das thermische Entgraten. Muster<br />
werden als Versuch kostenlos entgratet.<br />
moser-entgratung.ch<br />
PMF<br />
Qualitativ hochwertige, perfekt auf die<br />
Kundenbedürfnisse zugeschnittene Betriebseinrichtungen<br />
sind das Markenzeichen<br />
der Firma PMF-System. Mit ihrem<br />
eigens entwickelten und patentierten<br />
Montagesystem können die hohen Voraussetzungen<br />
der Kunden erfüllt werden.<br />
Dabei entwickelt sich PMF stetig<br />
weiter, was im November 2022 mit dem<br />
Innovationspreis für Nachhaltigkeit vom<br />
Kanton Freiburg honoriert wurde. (Foto:<br />
STEMUTZ.com)<br />
Nägeli Swiss AG<br />
Die Nägeli Swiss AG in Güttingen am Bodensee<br />
ist seit 1941 ein innovativer Zulieferer.<br />
Neben der Umformtechnik von<br />
Metallen (Tiefziehen, Stanzen, Biegen<br />
und Prägen) werden seit 1987 auch<br />
Hochleistungsbauteile aus faserverstärktem<br />
Kunststoff hergestellt. Mit der<br />
innovativen aCC-Technologie werden<br />
hochfeste Leichtbau-Strukturbauteile<br />
verpresst.<br />
naegeli.ch<br />
pmf-system.ch
INNOTEQ <strong>2023</strong><br />
28<br />
Prematic AG<br />
Kompressoren, Pneumatik, Vakuum &<br />
Gebläse und Zubehör verbunden mit umfassenden<br />
Beratungs- und Servicedienstleistungen<br />
sind die Fachgebiete der Prematic<br />
AG in Affeltrangen TG – und dies seit<br />
1961. Prematic ist der schweizweit führende<br />
Druckluft-Komplettanbieter und<br />
bietet perfekte Lösungen für Industrie<br />
und Gewerbe – alles aus einer Hand. Heute<br />
verfolgen 75 Mitarbeitende dieses Ziel<br />
mit hohem Qualitätsbewusstsein und<br />
grosser Begeisterung an 4 Standorten in<br />
der Deutsch- und Westschweiz.<br />
Quinx<br />
Quinx ist der Spezialist, wenn es um die<br />
Vernetzung von Produktionsanlagen<br />
und -maschinen geht. Bereits vor 30 Jahren<br />
hat Quinx die erste DNC-Lösung entwickelt.<br />
Heute bedient Quinx mehr als<br />
300 Kunden mit DNC, MDE (Maschinendatenerfassung),<br />
CAQ und Produktionsplanung<br />
weltweit. Als kleines Unternehmen<br />
löst Quinx Probleme unbürokratisch<br />
und effizient.<br />
quinx.com<br />
Tecnopinz SA<br />
Tecnopinz SA ist ein führender Hersteller<br />
von Spannsystemen und Präzisionsmechanik.<br />
Das Unternehmen mit Sitz im<br />
Kanton Tessin ist seit 1970 ein Bezugspunkt<br />
für schweizerische und internationale<br />
Kunden aus den Bereichen Uhren,<br />
Automobil, Werkzeugmaschinen und<br />
Elektronik. Mit 50 spezialisierten Mitarbeitenden<br />
und einem umfangreichen<br />
Maschinenpark ist Tecnopinz in der Lage,<br />
die gesamte Fertigungsphase komplexer<br />
Lösungen für vielfältige Anwendungen<br />
abzudecken.<br />
tecnopinz.ch<br />
prematic.ch<br />
Sturo AG<br />
In dritter Generation stellt die Sturo AG<br />
technische Spritzgussteile aus allen gängigen<br />
Thermoplasten her. Moderne<br />
Spritzgussmaschinen ermöglichen optimale<br />
Produktionsbedingungen für<br />
Klein- und Grossserien. Im firmeneigenen<br />
Werkzeugbau fertigt das Traditionsunternehmen<br />
Spritzgusswerkzeuge mit<br />
hohem Qualitätsstandard und langer Lebensdauer.<br />
So können die unterschiedlichsten<br />
Projekte flexibel und speditiv realisiert<br />
werden.<br />
sturo.ch
Messen<br />
HANNOVER MESSE<br />
29<br />
SWISS PAVILION<br />
an der HANNOVER MESSE<br />
Der offizielle SWISS PAVILION an der HANNOVER MESSE<br />
bietet Ausstellenden vom 17. bis 21. April <strong>2023</strong> die optimale<br />
Plattform, um ihr Unternehmen gekonnt in Szene zu setzen<br />
und ihr Netzwerk gezielt auszubauen.<br />
D<br />
ie diesjährige HANNOVER MES-<br />
SE findet vom 17. bis 21. April<br />
<strong>2023</strong> statt. Sie ist mit über<br />
210 000 Fachbesuchenden aus über 70<br />
Ländern (Stand 2<strong>01</strong>9) die mit Abstand<br />
wichtigste Industriemesse der Welt. Zwei<br />
Drittel der Besuchenden sind Top-Entscheider/innen,<br />
ein Drittel der Besuchenden<br />
kommt mit konkreten Investitionsabsichten.<br />
40 % der Besuchenden<br />
sind an keiner anderen Industriemesse<br />
anzutreffen.<br />
Einkäufer/innen und Konstrukteur/innen<br />
aus den Bereichen Maschinen- und<br />
Anlagenbau, Elektrotechnik und Elektronik,<br />
Automobil- und Fahrzeugindustrie,<br />
Luft- und Raumfahrt, Bau, Metall-, Kunststoff-<br />
und Prozessindustrie – sie alle sind<br />
an der HANNOVER MESSE auf der Suche<br />
nach innovativen Unternehmen und gewinnbringenden<br />
Partnerschaften.<br />
SWISS PAVILION<br />
Besonders gesucht sind nicht zuletzt<br />
auch Schweizer Zulieferer mit innovativen<br />
Produkten und Lösungen von höchster<br />
Qualität. Für viele Fachbesucherinnen<br />
und -besucher nimmt der SWISS PA-<br />
VILION somit eine attraktive und entscheidende<br />
Rolle an dieser Messe ein.<br />
Der offizielle SWISS PAVILION bietet Ausstellenden<br />
die optimale Plattform, um ihr<br />
Unternehmen gekonnt in Szene zu setzen<br />
und ihr Netzwerk gezielt auszubauen.<br />
Durch die äusserst prominente Position<br />
ist eine hervorragende Visibilität garantiert.<br />
Ausstellende am SWISS PAVILION<br />
profitieren von einem schlüsselfertigen<br />
Stand (SYMA-System) mit gemeinsamer<br />
Infrastruktur und repräsentativem Hospitality-Bereich.<br />
Zusätzliche Unterstützung<br />
erhalten sie dabei von <strong>Swissmechanic</strong>,<br />
dem SMZ sowie von der Handelskammer<br />
Deutschland Schweiz, Switzerland Global<br />
Enterprise (S-GE) und nicht zuletzt<br />
durch die EXPOMECH AG.<br />
Im Paketpreis enthalten sind:<br />
• Standfläche<br />
• Kabine abschliessbar inkl. Garderobe<br />
• Stand inkl. Auf- und Abbau<br />
• Front-Desk<br />
• Grundbeleuchtung<br />
• Papierkorb<br />
• Teppich (anthrazit)<br />
• Standbeschriftung und Logo<br />
gemäss CI-Richtlinien<br />
• Steckdose 220V<br />
• Rahmengestaltung unter<br />
der Dachmarke «Schweiz»<br />
• Tisch und Stühle<br />
• Standreinigung und Abfallentsorgung<br />
Preise<br />
Die Paketpreise für einen Stand belaufen<br />
sich von CHF 12 000.– für eine Fläche von<br />
9 m 2 bis zu CHF 29 000.– für eine Fläche<br />
von 24 m 2 .<br />
Die Registrationsgebühr inklusive<br />
Grundeintrag für eine Teilnahme am<br />
SWISS PAVILION beträgt CHF 1800.–. Verbandsmitglieder<br />
von SWISSMECHANIC<br />
profitieren von einem Sonderrabatt in<br />
Höhe von 50 % und bezahlen nur CHF<br />
900.–.<br />
Pro Aussteller erhebt die Deutsche Messe<br />
AG zusätzlich einen obligatorischen<br />
Marketingbeitrag in Höhe von umgerechnet<br />
CHF 400.–. Darin enthalten sind<br />
eine unbegrenzte Anzahl kostenloser<br />
Fachbesucher-Tickets und die ganzjährige<br />
Internetpräsenz auf www.hannovermesse.de.<br />
Die Verrechnung erfolgt durch<br />
die EXPOMECH AG.<br />
Kontakt<br />
event@swissmechanic.ch<br />
Weitere Informationen<br />
und Anmeldung<br />
bit.ly/3UZhbkJ
Geschichtliches<br />
30<br />
Messen waren schon immer<br />
ein Treffpunkt<br />
Seit dem 10. Jahrhundert sind Messen als periodischer<br />
Treffpunkt von Händlern aus entfernten Regionen belegt.<br />
Sie trugen zur Entwicklung des Banken- und Kreditwesens<br />
ein. Im 19. Jahrhundert entstanden die Mustermessen.<br />
Eine kurze Reise in die Messegeschichte.<br />
Quellen: Historisches Lexikon der Schweiz*,<br />
Wikipedia<br />
Messen finden an bestimmten Tagen an<br />
öffentlichen Orten statt und dienen dem<br />
Handel. Im Deutschen wird zwischen<br />
Messen und Märkten (Jahr- und Wochenmärkte)<br />
unterschieden.<br />
Warenmärkte hatte es bereits in der Antike<br />
gegeben. Sie entstanden als sogenannte<br />
Präsenzmärkte, auf denen die persönlich<br />
anwesenden Anbieter den ebenfalls anwesenden<br />
Nachfragern ihre physisch vorhandenen<br />
Handelswaren feilboten.<br />
Messen und Jahrmärkte<br />
In den 1950er-Jahren übernahmen Historiker<br />
verschiedener Kulturkreise die<br />
deutsche Terminologie und definierten<br />
Fertigungsmaschinen der Schwerindustrie<br />
im chinesischen Pavillon auf der Leipziger Herbstmesse<br />
1954, umsäumt von Besuchenden.<br />
die Messen als grössere organisierte und<br />
regelmässig durchgeführte Versammlungen<br />
von Händlern aus entfernten Regionen.<br />
Diesen stellten sie die Jahrmärkte<br />
gegenüber, die mit den Messen einige<br />
rechtliche Merkmale gemeinsam hätten,<br />
aber nur von regionaler wirtschaftlicher<br />
Bedeutung seien.<br />
Handel und Bankgeschäft<br />
Die Geschichte der Schweizer Messen ist<br />
im Rahmen der Entwicklung der europäischen<br />
Messen zu sehen, die im 12. Jahrhundert<br />
aufkamen und ab dem 18. Jahrhundert<br />
einen allmählichen Niedergang<br />
erfuhren. Sie hatten zugleich Funktionen<br />
im Handel und im Bankgeschäft, und ihre<br />
Langlebigkeit verdankten sie dem Fehlen<br />
einer festen Handelsinfrastruktur. Jahrund<br />
Wochenmärkte hingegen<br />
existierten bereits, bevor<br />
Messen aufkamen, und<br />
überdauerten diese. Sie waren<br />
flexibler als Messen und<br />
ergänzten die ständigen<br />
Einrichtungen wie Banken,<br />
Läden und später Einkaufszentren.<br />
Blütezeit der Messen<br />
Belege für periodische<br />
Händlerzusammenkünfte<br />
nehmen vom 10. Jahrhundert<br />
an stark zu. Ab dem 12. Jahrhundert<br />
entwickelte sich das internationale Kreditwesen<br />
dank den Messen. Die Einführung<br />
des Wechselbriefs brachte eine Einschränkung<br />
des Bargeldverkehrs und erleichterte<br />
die Abwicklung grosser Geschäfte.<br />
Im 12. und 13. Jahrhundert entstand<br />
in der Champagne, im Südosten<br />
Grossbritanniens, in Flandern und am<br />
Hochrhein eine Vielzahl neuer Messen.<br />
Die Schweizer Jahrmärkte in Zurzach,<br />
Schaffhausen und Bern fügten sich in ein<br />
Netz ein, das sich damals ausbildete und<br />
vom Bodensee über das Rheinknie bis ins<br />
Elsass reichte. Im ausgehenden Mittelalter<br />
erreichten andere Messen ihren Höhepunkt,<br />
zum Beispiel in Italien, Frankreich<br />
und Genf. Während der frühen Neuzeit erlebten<br />
in den deutschen Landen (als<br />
wichtigste Frankfurt am Main und Leipzig),<br />
in Frankreich (Lyon, Beaucaire) und<br />
in Italien (Piacenza, Bozen, Senigallia)<br />
zahlreiche Messen eine Blüte.<br />
Die Mustermesse<br />
Die im 18. Jahrhundert einsetzende Industrialisierung<br />
verlangte neue Absatzund<br />
Vertriebswege, die auch das Messewesen<br />
beeinflussten. Jedoch wurde erst<br />
ab Mitte des 19. Jahrhunderts der heute<br />
übliche Typ der Mustermesse entwickelt<br />
– zunächst in Leipzig, später auch<br />
an anderen Plätzen. Man verkaufte am<br />
Messestand nicht mehr direkt die mitgebrachten<br />
Waren, sondern zeigte Muster,<br />
nach denen Bestellungen aufgegeben<br />
wurden. Diese Mustermesse mit breitem<br />
Angebot an Investitions- und Konsumgütern<br />
bestimmte die Messelandschaft<br />
in Deutschland und Europa bis in die Mitte<br />
des 20. Jahrhunderts hinein.<br />
Messen verschwinden<br />
Der Niedergang mancher Messen setzte
Messen Geschichtliches<br />
31<br />
Leipziger Messe 1844<br />
im 18. Jahrhundert ein, weil die Handelspartner<br />
direkt zusammenkamen oder auf<br />
dem Schriftweg miteinander verkehrten<br />
und feste Handelsinstitutionen (Banken,<br />
Börsen usw.) entstanden. Im 19. Jahrhun-<br />
Plakat für die Mustermesse Basel 1917<br />
von Burkhard Mangold<br />
dert verschwanden die<br />
meisten Messen, manche<br />
übernahmen eine neue<br />
Funktion. Einige, wie diejenige<br />
in Leipzig, die vor<br />
allem dem Warenhandel<br />
und Geldwechsel gedient<br />
hatten, wandelten sich zu<br />
Mustermessen. Diese gingen<br />
jedoch nicht immer<br />
aus den früheren Messen<br />
hervor, wie das Beispiel<br />
der grössten Schweizer<br />
Mustermesse, der 1917 gegründeten<br />
Basler Muba,<br />
zeigt. Ausserdem sind viele<br />
zeitgenössische Ausstellungen<br />
und Messen<br />
keine Mustermessen.<br />
Fachmessen<br />
Daneben wurden zum Ende des 19. Jahrhunderts,<br />
aber auch in den ersten Jahrzehnten<br />
des 20. Jahrhunderts zahlreiche<br />
Ausstellungen mit überregionaler Bedeutung<br />
veranstaltet, die meist einem<br />
bestimmten Thema zugeordnet waren,<br />
wie zum Beispiel Elektrizität, Gesundheit<br />
oder Maschinenbau. Sie richteten sich in<br />
erster Linie an das allgemeine Publikum,<br />
fanden aber oft nur in unregelmässigen<br />
Abständen oder gar nur einmal statt. Einige<br />
bestehen aber bis heute, wie die<br />
ILA – Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung,<br />
die 1909 als Luftschifffahrt-<br />
Ausstellung gegründet wurde.<br />
Persönliche Kommunikation<br />
Handelte es sich bei Messen ursprünglich<br />
um Verkaufsveranstaltungen (Warenmessen),<br />
die dem direkten Kauf- und<br />
Verkauf von Waren dienten, dominieren<br />
heute Mustermessen, auf denen Produkte<br />
anhand von Mustern bestellt werden<br />
können. Darüber hinaus dienen Messen<br />
heute eher der Vorbereitung von späteren<br />
Geschäftsabschlüssen, d. h. auf der<br />
Messe dominiert die Information über<br />
Produkte und Leistungen und damit verbunden<br />
die persönliche Kommunikation.<br />
Eine Ausnahme stellen die Kunstmessen<br />
dar, auf denen die ausgestellten<br />
Kunstwerke erworben werden können.<br />
Geburt der BERNEXPO<br />
Am 7. Dezember 1949 gründeten Hermann<br />
Frey, Oskar Schenker, Richard Leutenegger<br />
und Hans Schmid zusammen<br />
mit 12 Beteiligten die Aussteller Genossenschaft<br />
BEA Bern, den Vorläufer der<br />
heutigen BERNEXPO AG. Zweck dieser<br />
Genossenschaft war die Förderung und<br />
Durchführung von Ausstellungen und<br />
ähnlichen Veranstaltungen.<br />
Die erste BEA fand am 1. September 1951<br />
statt. Highlights der ersten Durchführung<br />
waren ein Hausfrauentag, eine grosse<br />
Herbst- und Wintermodeschau und ein<br />
sogenanntes BEA-Kabarett. Darüber hinaus<br />
gab es ein Gratis-Kino auf dem Messegelände<br />
und einen Ballonwettflug für<br />
die Jugend. Anlässlich der ersten Durchführung<br />
nahmen 160 Aussteller teil.<br />
Das BERNEXPO-Gelände ist mittlerweile<br />
eines der grössten Messegelände der<br />
Schweiz: Acht Messehallen in zwei Gebäudekomplexen<br />
vereinen rund 40 000 m²<br />
Veranstaltungsfläche sowie 100 000 m²<br />
Freigelände. Die BERNEXPO GROUPE beschäftigt<br />
rund 100 Mitarbeitende. Mit einer<br />
Bruttowertschöpfung von rund CHF<br />
260 Mio. ist sie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor<br />
für die Stadt und die Region Bern.<br />
Die BERNEXPO GROUPE organisiert auch<br />
Messen und Kongresse an weiteren Standorten<br />
in der ganzen Schweiz.<br />
*Anne Radeff: «Messen», in: Historisches<br />
Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom<br />
09.06.2008, übersetzt aus dem Französischen.Online:<br />
https://hls-dhs-dss.ch/de/<br />
articles/<strong>01</strong>3740/2008-06-09/,<br />
konsultiert am 02.12.2022.
Die Zukunft der Events:<br />
Real-digitale Resonanz<br />
Virtuelle und hybride Events sind inzwischen fester<br />
Bestand teil der neuen Normalität. Damit verändern sich<br />
zugleich die Spielregeln der Event-Branche: In Zukunft<br />
müssen Formate passgenau auf individuelle Motive und<br />
Bedürfnisse angepasst werden, analysiert Anja Kirig. –<br />
Ein Auszug aus der Studie «Valuetainment – Die transformative<br />
Kraft der Unterhaltung».<br />
W<br />
Quelle: zukunftsinstitut.de<br />
ährend der Coronakrise bewies<br />
die Veranstaltungsbranche ihre Flexibilität<br />
und Innovationskraft: Allein im<br />
Frühling 2020 stieg die Anzahl digitaler<br />
Events um 1000 Prozent an. Es begann –<br />
gezwungenermassen – eine neue Ära der<br />
Begegnung und des Events, die Vokabel<br />
«hybrid» avancierte zum Synonym für<br />
Zukunftsfähigkeit.<br />
Analog, digital, hybrid – in der postpandemischen<br />
Welt werden alle drei Veranstaltungsformen<br />
ihre Berechtigung haben.<br />
Viel entscheidender als die Aufteilung<br />
in unterschiedliche Sphären ist eine<br />
andere, grundlegende Perspektive:<br />
die Frage nach den Motiven der Teilnehmenden<br />
und nach der Ermöglichung<br />
von Resonanzerfahrungen. Im Zentrum<br />
steht dabei das Wissen um die individuellen<br />
und kollektiven Erwartungen und<br />
Motive, mit denen Menschen Veranstaltungen<br />
buchen und besuchen. Erst dieses<br />
Verständnis ermöglicht es, Events<br />
passgenau zu gestalten und zu bespielen<br />
– von exklusiven, nur analog zugänglichen<br />
Veranstaltungen über niederschwellige,<br />
real-digitale Zugänge bis zu<br />
vollständig virtuellen Events im Metaversum.<br />
Hunger nach physischer Begegnung<br />
Ein zentraler Treiber für die Ansprüche<br />
an das Event der Zukunft ist der Hunger<br />
nach physischer Begegnung: der Austausch,<br />
das spürbare Teilen eines gemeinsamen<br />
Raums, einer gemeinsamen<br />
Erfahrung. Besonders hoch ist dieses<br />
Resonanzerleben, wenn ein «affiliative<br />
social engagement» stattfindet:<br />
wenn die gefühlte Zugehörigkeit zu einer<br />
Gruppe auch eine körperliche Reaktion<br />
initiiert, im besten Fall synchron mit<br />
anderen Teilnehmenden, etwa als gemeinsames<br />
Lachen, Klatschen oder<br />
Sich-Erschrecken.<br />
Solche Formen des physischen Spürens,<br />
der kollektiven Spontaneität und der<br />
Raumerfahrung lassen sich primär im<br />
Analogen erfahren, sind aber zunehmend<br />
auch im Kontext von virtuellen<br />
Events möglich – die längst nicht mehr<br />
auf Webcams und Headphones beschränkt<br />
sind. Technologien der Extended<br />
Reality – die Verknüpfung von realen<br />
und virtuellen Umgebungen – sowie<br />
komplexe Mensch-Maschine-Interaktionen<br />
ermöglichen neue räumliche und<br />
sinnliche Erfahrungen.<br />
Immersive Technologien<br />
So unterstützen Virtual Reality und Augmented<br />
Reality Veranstaltende nicht nur<br />
dabei, Inhalte weltweit anzubieten, sondern<br />
erschliessen Teilnehmenden durch<br />
immersives Erleben auch neue Dimensionen<br />
von Resonanzerfahrungen. Im «Internet<br />
der Sinne» soll sogar das Fühlen,<br />
Riechen und Schmecken virtuell erlebbar<br />
werden. Dies eröffnet auch neue Perspektiven<br />
für touristische und kulturelle<br />
Events. Mittels immersiver Technologien<br />
wird etwa die Aura kultureller Schätze<br />
– insbesondere Objekte oder Orte, die<br />
gefährdet, bereits zerstört oder überlaufen<br />
sind – auf neue Weise sinnlich erlebbar,<br />
inklusive kollektiver räumlicher Erfahrungen,<br />
etwa mithilfe von Blue-<br />
Screen-Räumen.<br />
Demokratisierungsprozess<br />
Im Zuge der Coronakrise durchliefen viele<br />
kulturelle Events einen Demokratisierungsprozess.<br />
Weltweit konnten Interessierte<br />
an virtuellen Museumstouren und<br />
Fachdiskussionen teilnehmen – und so<br />
an Kunst- und Kulturerlebnissen teilhaben,<br />
die ihnen zuvor verschlossen geblieben<br />
waren. Die zahlreichen kreativen<br />
Ideen und Konzepte, die im Kontext<br />
der Pandemie verwirklicht wurden, haben<br />
die Kultur- und Museumslandschaft<br />
nachhaltig verändert.<br />
Zwar hatten Museen schon lange vor Corona<br />
ihren Wirkradius erweitert – als<br />
Event-Locations für Musik, Workshops,
Messen Blick in die Zukunft<br />
33<br />
Tastings oder Wissensvermittlung, etwa<br />
in Form von nächtlichen Taschenlampenführungen<br />
oder den legendären «Lates»<br />
der Londoner Museen, die Drag Art<br />
präsentieren und politische Statements<br />
setzen. Die Pandemie hat diese «entertainigen»<br />
Zugänge zu Wissen und Kultur<br />
aber noch einmal stark erweitert, durch<br />
neue Layer und Verzahnungen zwischen<br />
real und digital sowie ein fortführendes<br />
Storytelling, das mehrere Ebenen und<br />
Orte übergreift. So können Besucherinnen<br />
und Besucher der Ausstellung «Monets<br />
Garten» im Berliner Museum Alte<br />
Münze in das Werk und die Lebensgeschichte<br />
des französischen Malers Claude<br />
Monet eintauchen – Installationen<br />
und interaktive 360-Grad-Projektionen<br />
machen die Gemälde des Impressionisten<br />
auf neue Weise «immersiv» erlebbar.<br />
Interaktion<br />
Auch das Museum Utopie und Alltag in<br />
Eisenhüttenstadt verknüpft verschiedene<br />
Beobachtungs- und Erfahrungsebenen<br />
miteinander – und erweitert das reale<br />
Museum durch ein digitales und interaktives<br />
Archiv zur Alltagskultur in der<br />
DDR: Beide Räume bilden Alltagsobjekte<br />
ab, die gleichzeitig individuelle Geschichten<br />
und kollektive Erfahrungen<br />
rund um die DDR transportieren. Auf der<br />
digitalen Plattform können Besucherinnen<br />
und Besucher persönliche Erzählungen,<br />
Kommentare und Fotografien zu<br />
den Sammlungsobjekten hinzufügen,<br />
und durch Veranstaltungen wie Stadtführungen,<br />
Workshops, Depotführungen<br />
oder Schulprojekte lädt auch der reale<br />
Museumsort zur Interaktion ein.<br />
Neue Formen<br />
Im Kontext der Krise erprobten auch<br />
Ausstellungen und Theateraufführungen<br />
neue Formen von Performances. So<br />
reflektierte die digitale Ausstellung «Reimagine<br />
Public Arts» die Folgen der Pandemie<br />
für die Kunst im öffentlichen<br />
Raum – und lenkte zugleich den Blick auf<br />
die Rolle der Kunst als Sprachrohr sozialer<br />
Veränderungen. Andere Online-<br />
Events liessen die Reaktionen des Publikums<br />
direkt in die Performance einfliessen,<br />
und auch Präsenzveranstaltungen<br />
eroberten sich den öffentlichen Raum<br />
neu. So inszenierte das Staatstheater<br />
Kassel den Roman «Tausend deutsche<br />
Diskotheken» als 18-teilige Serie in Bars,<br />
Clubs und Kneipen – das Publikum konnte<br />
von Ort zu Ort folgen.<br />
Grenzen lösen sich auf<br />
Die kreativen Event-Impulse aus der<br />
Kunst- und Kulturszene eröffnen auch anderen<br />
Branchen neue Perspektiven für<br />
die Gestaltung mehrdimensionaler<br />
Events. In diesem Prozess lösen sich alte<br />
Grenzen zunehmend auf: Das Museum<br />
wird zum Festival, das Festival zum politischen<br />
Event, das politische Event zum sozialen<br />
Happening, das soziale Happening<br />
zum Teil des wissenschaftlichen Arbeitens.<br />
Die Event-Kultur wird komplexer –<br />
so wie die vernetzte Gesellschaft selbst.<br />
Wissensdurst<br />
An das Event der Zukunft werden deshalb<br />
vor allem zwei neue Erwartungen<br />
gestellt. Zum einen wird von Events<br />
künftig zunehmend Orientierung erwartet.<br />
Dieses neue Bedürfnis nach Visionen<br />
und Transformationserfahrungen spiegelt<br />
sich auch in einem stark wachsenden<br />
Interesse an Events aus dem Bereich<br />
Citizen Science: Veranstaltungen, die<br />
Begegnungen mit wissenschaftlichen<br />
Themen und Objekten sowie den Forschenden<br />
selbst ermöglichen.<br />
Ein Beispiel ist das Projekt «Undercover-<br />
EisAgenten» des Alfred-Wegener-Instituts:<br />
Mithilfe von Drohnen sammeln Citizen<br />
Scientists sowie Schülerinnen und<br />
Schüler im kanadischen Inuvik aktuelle<br />
Daten über das Auftauen des Permafrosts<br />
und werten sie anschliessend in<br />
Deutschland aus. Die Bandbreite dieser<br />
Events und Projekte ist so gross wie das<br />
Lerninteresse der Teilnehmenden, die<br />
sich aktiv an der Forschung beteiligen.<br />
Sei es, indem sie Vögel zählen oder indem<br />
sie ihr Wissen beim Citizen-Science-<br />
Pub-Quiz «Pub forscht» unter Beweis<br />
stellen und erweitern.<br />
Wunsch nach Abschalten<br />
Zum anderen zeichnet sich ein Gegentrend<br />
zu dieser neuen Wissenslust ab:<br />
der Wunsch nach einem grösstmöglichen<br />
Abschalten angesichts der hyperkomplexen<br />
Veränderungen und Herausforderungen<br />
unserer Zeit – das Aufgehen<br />
in der Masse, das temporäre Ausblenden<br />
der unaufhörlichen Arbeit an der eigenen<br />
Individualität. Hier wird der Event-<br />
Raum zu einem Zufluchtsort für unkontrollierten<br />
Lustgewinn, jenseits der alltäglichen<br />
Selbstdisziplin und Bedingtheiten.<br />
Es geht darum, für einen Moment<br />
das Ich zu vergessen.<br />
Passgenaue Event-Formate<br />
Die Zukunft der Events manifestiert sich<br />
im Umgang mit diesen diversen, einander<br />
teilweise sogar diametral entgegengesetzten<br />
Bedürfniskulturen. Wer als<br />
Veranstalter künftig erfolgreich sein will,<br />
muss die Kunst beherrschen, auf verschiedenste<br />
Bedürfnisse – von Information<br />
und Austausch bis zu Spass und Ablenkung<br />
– mit passgenau zugeschnittenen<br />
Event-Formaten zu antworten: exklusiv<br />
oder inklusiv, analog, digital oder<br />
hybrid. Und stets mit dem Fokus auf die<br />
Event-Währung von morgen: Resonanzerfahrungen.<br />
Die vollständige Studie «Valuetainment<br />
– Die transformative Kraft<br />
der Unterhaltung» kann erworben<br />
werden über<br />
bit.ly/3V5yAZZ
Messen<br />
Zuliefertag und SIAMS<br />
34<br />
Schweizer Produkte<br />
deutschen Industrieeinkäufern<br />
präsentieren<br />
Der 39. Schweizer Zuliefertag<br />
findet am Dienstag,<br />
21. März <strong>2023</strong>, von 9.30 bis<br />
14.30 Uhr in der Stadthalle<br />
Tuttlingen statt.<br />
D<br />
er Schweizer Zuliefertag der<br />
Handelskammer Deutschland<br />
Schweiz bietet Lieferanten<br />
aus der Schweiz die Möglichkeit, ihre<br />
Produkte und Dienstleistungen auf<br />
ansprechende, unkomplizierte Weise<br />
deutschen Industrieeinkäufern und<br />
Entscheidungsträgern vorzustellen und<br />
mit begrenztem Zeit- und Kostenaufwand<br />
neue Kontakte zu knüpfen.<br />
Jedem und jeder Ausstellenden stehen<br />
ein Tisch und zwei Stühle zur Verfügung<br />
sowie eine Seite im Format A5 mit vorgegebenem<br />
Raster zur Präsentation. Individuell<br />
können Anzeigen geschaltet<br />
werden. Der Katalog ist zudem online<br />
verfügbar und wird allen Interessierten<br />
zugestellt, die Schweizer Zulieferer suchen.<br />
Für Mitgliedsfirmen von <strong>Swissmechanic</strong><br />
kostet die Teilnahme CHF 1800.– statt<br />
CHF 2000.–. Inbegriffen sind kostenfreies<br />
WLAN, Apéro und Networking, Empfang<br />
für alle Ausstellenden am Vorabend<br />
sowie Verpflegung am Zuliefertag.<br />
Anmeldeschluss ist am Freitag, 17. Februar<br />
<strong>2023</strong>. Es gilt die Reihenfolge des Eingangs,<br />
die Anzahl Teilnehmender ist beschränkt.<br />
Detailinfos und Anmeldeformular<br />
bit.ly/3OTJfo6<br />
SIAMS 2024<br />
Die nächste SIAMS findet vom 16. bis<br />
19. April 2024 statt. Im jurassischen Industriezentrum<br />
Moutier gelegen, führt<br />
die SIAMS alle zwei Jahre die Entscheidungsträger<br />
der Industrie zusammen<br />
und präsentiert die Produktionsmittel<br />
der Mikrotechnik. Die SIAMS ist vollgepackt<br />
mit Innovationen, die alle Gewerbe<br />
der Mikrotechnik betreffen. An<br />
450 Ständen vermitteln Aussteller konkrete<br />
Informationen und helfen Besuchenden,<br />
solide Lösungen zu finden.<br />
<strong>Swissmechanic</strong> organisiert für Mitgliedsunternehmen<br />
auch an dieser Ausgabe<br />
einen attraktiven Gemeinschaftsstand<br />
zu günstigen Bedingungen.<br />
Kontakt<br />
event@swissmechanic.ch
.<br />
Erwachsenenbildung<br />
Informationsveranstaltungen / Studienbeginn<br />
35<br />
PRODUKTIONSFACHMANN/-FRAU<br />
PRODUKTIONSTECHNIKER/-IN HF<br />
EXPERT-E EN PRODUCTION<br />
AVEC BREVET FÉDÉRAL<br />
MIT CLEVEREN LÖSUNGEN<br />
IN DIE ZUKUNFT.<br />
DIE KADERAUSBILDUNG 4.0<br />
© SWISSMECHANIC<br />
ASSURER LE FUTUR AVEC DES<br />
SOLUTIONS INTELLIGENTES.<br />
LA FORMATION DE CADRE 4.0<br />
© SWISSMECHANIC<br />
WWW.PRODUKTIONSTECHNIKER.CH<br />
Q U A L<br />
I T Ä T<br />
I E R T<br />
G A R A N T<br />
WWW.AFCMT.CH<br />
Q U A L<br />
I T É<br />
.<br />
I E<br />
G A R A N T<br />
Informationsveranstaltungen<br />
und Studienbeginn<br />
Technische Fachschule Bern | www.tfbern.ch<br />
Informationsveranstaltungen:<br />
17.30 Uhr Mittwoch, 25. Januar <strong>2023</strong><br />
Donnerstag, 23. Februar <strong>2023</strong><br />
Mittwoch, 22. März <strong>2023</strong><br />
Studienbeginn FA-Studium August <strong>2023</strong><br />
Weiterbildungszentrum Lenzburg AG | www.wbzlenzburg.ch<br />
Informationsveranstaltung:<br />
18.00 Uhr Donnerstag, 26. Januar <strong>2023</strong><br />
18.00 Uhr Donnerstag, 02. März <strong>2023</strong><br />
Studienbeginn FA-Studium August <strong>2023</strong><br />
Bildungszentrum für Technik Frauenfeld TG | www.bztf.ch<br />
Informationsveranstaltung:<br />
19.00 Uhr Donnerstag, 26. Januar <strong>2023</strong><br />
Mittwoch, 26. April <strong>2023</strong><br />
Dienstag, 20. Juni <strong>2023</strong><br />
Studienbeginn FA-Studium August <strong>2023</strong><br />
Luzern<br />
Kontakt: Patrick Riedweg, Telefon 041 249 98 33<br />
Expert-e en production :<br />
nos écoles<br />
Représentant :<br />
Centre valaisan de perfectionnement continu CVPC<br />
Chemin Saint-Hubert 2<br />
1950 Sion<br />
www.cvpc.ch<br />
Contacts et renseignements :<br />
David Roig, Tél. 027 346 59 90, david.roig@cvpc.ch<br />
Séance d’information : Jeudi, le 11 mai <strong>2023</strong> de 18h à 19h<br />
en vidéoconférence, via Teams<br />
Début prochaine session : novembre <strong>2023</strong><br />
En coopération avec :<br />
Centre de perfectionnement interprofessionnel CPI<br />
Route des Grives 2<br />
1763 Granges-Paccot<br />
www.cpi.ch<br />
ceff INDUSTRIE<br />
Rue Baptiste-Savoye 26<br />
2610 Saint-Imier<br />
www.ceff.ch<br />
CPNE<br />
Rue Klaus 1<br />
2400 Le Locle<br />
www.cpne.ch<br />
swissmechanic.ch/erwachsenenbildung/deine-weiterbildung
Kurse und Seminare<br />
36<br />
Kursangebote<br />
Die Austauschplattform von <strong>Swissmechanic</strong><br />
Mit dem Angebot einer ortsunabhängigen Plattform wollen<br />
wir allen interessierten Personen der MEM-Branche<br />
die Möglichkeit geben, sich schnell durch verschiedene<br />
kurze Impulsreferate und anschliessenden Erfahrungsaustausch<br />
einen groben Überblick über aktuelle Themen zu verschaffen. Die Impulsreferate<br />
dauern jeweils von 8.00 bis 9.00 Uhr.<br />
Ziele<br />
– aktuelle Themen durch ein Inputreferat aufgreifen<br />
– den Austausch untereinander fördern<br />
– mögliche Themen für zukünftige Veranstaltungen auflisten<br />
Zielgruppe<br />
Arbeitgeber/innen und Arbeitnehmer/innen der MEM-Branche<br />
Daten | Thema | Kurs Nr.<br />
27.<strong>01</strong>.<strong>2023</strong> | Neues Datenschutzgesetz | WBIN27<strong>01</strong>23<br />
24.02.<strong>2023</strong> | Flexible Automation in der Praxis | WBIN240223<br />
31.03.<strong>2023</strong> | Industrie 4.0 Praxis | WBIN310323<br />
28.04.<strong>2023</strong> | Nachfolgeregelung – Chance oder Risiko? | WBIN280423<br />
26.05.<strong>2023</strong> | Was ist Coaching? | WBIN260523<br />
30.06.<strong>2023</strong> | SMED – Umrüsten in weniger als 10 Minuten | WBIN300623<br />
25.08.<strong>2023</strong> | Neuerungen im Arbeitsrecht | WBIN250823<br />
29.09.<strong>2023</strong> | Prävention in der Freizeit | WBIN290923<br />
27.10.<strong>2023</strong> | Temporärarbeiten | WBIN271023<br />
24.11.<strong>2023</strong> | Automat. Feinverstellung beim Ausdrehen | WBIN241123<br />
Wirkungsvolle Nachfolgeplanung<br />
Die Nachfolgeregelung ist für KMU von zentraler Bedeutung.<br />
Dabei geht es nicht primär um die Stellenbe setzung<br />
selbst, sondern darum, die Hauptakteure wie Eigner,<br />
Gründer, Familienmitglieder sowie Geschäftsleitungen und Kader<br />
opti mal auf den grundlegenden Wandel vorzubereiten. Nur eine<br />
wohlgeplante Nachfolge ermöglicht auch eine erfolgreiche Zukunft.<br />
Das Seminar findet jeweils nachmittags von 13.30 bis 17.00 Uhr statt.<br />
Ziele<br />
– die systemische Wirkung einer Führung auf Organi sa tio nen ver stehen<br />
– Stärken und Schwächen einer gewachsenen Unternehmenskultur<br />
erkennen<br />
– in der Lage sein, bestehende Führungsgrundsätze zu reflektieren<br />
– Chancen und Risiken einer Führungsnachfolge abschätzen können<br />
– den Mehrwert einer proaktiv geplanten Nachfolgregelung sehen<br />
– einen Überblick über mögliche Handlungsoptionen erhalten<br />
Zielgruppe<br />
Eigner/innen, Verwaltungsräte/innen, Geschäftsführer/innen, hö he -<br />
re Kader und HR-Verantwortliche<br />
Daten | Orte | Kurs Nr.<br />
23.05.<strong>2023</strong> | Sihlpostgasse 2 – 8004 Zürich | FSHT230523<br />
15.11.<strong>2023</strong> | Sihlpostgasse 2 – 8004 Zürich | FSHT151123<br />
Führen mit Kompetenz und Vertrauen<br />
In Unternehmen sollen Menschen gefördert, für Neues<br />
gewonnen und für Ideen sowie Aufgaben begeistert werden.<br />
Aber wie? Der Kurs vermittelt Ihnen Erkenntnisse,<br />
Instrumente und Vorgehensweisen, die Sie bei der Umsetzung unterstützen.<br />
Das Seminar findet jeweils einen ganzen Tag statt.<br />
Ziele<br />
Sie . . .<br />
– kennen die wichtigsten Grundlagen der Kommunikation<br />
– trainieren unterschiedliche Kommunikationstechniken<br />
– erkunden die Grundregeln des Vertrauens<br />
– kennen Vorgehensweisen, um Ablehnung in Unterstützung zu verwandeln<br />
– erfahren mehr über die Analyse und Nutzung von Machtverhältnissen<br />
– reflektieren das Führungsverhalten in Bezug auf die eigene Grundhaltung<br />
– wissen, wie Sie sich natürliche Anerkennung und Akzeptanz sichern<br />
Zielgruppe<br />
Fach- und Führungskräfte mit oder ohne Weisungsbefugnis und für<br />
interessierte Personen<br />
Daten | Orte | Kurs Nr.<br />
03.05.<strong>2023</strong> | Altwinkelnstrasse 29 – 9<strong>01</strong>5 St. Gallen | FSGA030523<br />
08.09.<strong>2023</strong> | Breitistrasse 11 – 8307 Illnau-Effretikon | FSGA080923<br />
Berufsbildnerkurs für die MEM-Berufe (5 Tage)<br />
In persönlicher Atmosphäre erleben Sie einen spannenden<br />
Kurs über das Begleiten von jungen Menschen auf ihrem<br />
Weg ins Berufsleben. Sie werden mit Ideen ausgerüstet,<br />
damit Sie Ihre Ausbildungsarbeit in der Maschinen-, Elektro- und<br />
Metallindustrie (MEM) spannend gestalten können.<br />
Ziele<br />
– Umgang mit Lernenden in schwierigen Situationen<br />
– Planung und Umsetzung der betrieblichen Bildung<br />
– Berücksichtigung der individuellen Fähigkeiten<br />
– Kennenlernen von Fördermassnahmen und Qualifikationsverfahren<br />
– Rahmenbedingungen der Berufsbildung, Arbeitssicherheit und<br />
Suchtprävention<br />
Zielgruppe<br />
Berufsbildner/innen für die technischen MEM -Berufe wie Polymechaniker/in,<br />
Automatiker/in, Produktionsmechaniker/in, Automatikmonteur/in,<br />
Konstrukteur/in etc.<br />
Daten | Orte | Kurs Nr.<br />
22.02.<strong>2023</strong> | Bielstrasse 31 – 3053 Münchenbuchsee | BBKSM<strong>2023</strong>BE<strong>01</strong><br />
06.03.<strong>2023</strong> | Breitistrasse 11 – 8307 Illnau-Effretikon | BBKSM<strong>2023</strong>ZH<strong>01</strong><br />
08.05.<strong>2023</strong> | Baselstrasse 61 – 6003 Luzern | BBKSM<strong>2023</strong>LU<strong>01</strong><br />
14.09.<strong>2023</strong> | Berufsschulareal 1 – 8866 Ziegelbrücke | BBKSM<strong>2023</strong>GL<strong>01</strong><br />
25.10.<strong>2023</strong> | Bachmattstrasse 12 – 5210 Windisch | BBKSM<strong>2023</strong>AG<strong>01</strong><br />
swissmechanic.ch/erwachsenenbildung/kurse-seminare
Erwachsenenbildung Kurse und Seminare<br />
37<br />
IPA Einführungskurs für Fachvorgesetzte<br />
Der Nachmittagskurs gibt einen guten Einblick in die<br />
bestehenden Ausführungsbestimmungen sowie in den<br />
Qualifikationsbereich der individuellen praktischen Arbeit<br />
(IPA) und vermittelt die Anforderungen mit praktischen Übungen<br />
zur Aufgabenstellung, Bewertung und Beurteilung.<br />
Ziele<br />
– Kennenlernen der Ausführungsbestimmungen<br />
– Kennenlernen der Aufgaben und Kompetenzen<br />
– Sie kennen das QV-Verfahren<br />
– Sie können die Aufgabenstellung beurteilen und bewerten<br />
Zielgruppe<br />
Fachvorgesetzte der MEM-Berufe<br />
Daten | Orte | Kurs Nr.<br />
19.<strong>01</strong>.<strong>2023</strong> | Altwinkelnstrasse 29 – 9<strong>01</strong>5 St.Gallen | FVNA19<strong>01</strong>23<br />
09.11.<strong>2023</strong> | Bielstrasse 31 – 3053 Münchenbuchsee | FVNA091123<br />
23.11.<strong>2023</strong> | Breitistrasse 11 – 8307 Illnau-Effretikon | FVNA231123<br />
07.12.<strong>2023</strong> | Strengelbacherstrasse 27 – 4800 Zofingen | FVNA071223<br />
ISO GPS-Norm ISO 8<strong>01</strong>5<br />
Diese internationale Norm legt die grundlegenden Konzepte,<br />
Prinzipien und Regeln fest, die für die Erstellung,<br />
Interpretation und Anwendung aller anderen internationalen<br />
Normen, technischen Spezifikationen und technischen Berichte<br />
gelten, soweit sie die geometrische Produktspezifikation (ISO GPS)<br />
und Produktprüfung betreffen. Das Seminar findet jeweils ganztags<br />
statt.<br />
Ziele<br />
– Prinzipien, Begriffe und Regeln kennenlernen<br />
– praktische Übungen zur Vertiefung erarbeiten<br />
– Fallbeispiele «vorher/nachher» diskutieren<br />
Zielgruppe<br />
Fach- und Führungsverantwortliche, Berufsbildner/innen und<br />
Produktionsmitarbeiter/innen, technische Einkäufer/innen<br />
Daten | Orte | Kurs Nr.<br />
07.03.<strong>2023</strong> | Bielstrasse 31 – 3053 Münchenbuchsee | NAGA070323<br />
17.10.<strong>2023</strong> | Altwinkelnstrasse 29 – 9<strong>01</strong>5 St. Gallen | NAGA171023<br />
PRODUKTIONSFACHFRAU / PRODUKTIONSFACHMANN<br />
MIT EIDG. FACHAUSWEIS<br />
BERUFSPRÜFUNGEN <strong>2023</strong><br />
BERN, ZENTRAL- UND OSTSCHWEIZ<br />
ANMELDESCHLUSS:<br />
24. MÄRZ <strong>2023</strong><br />
Informationen und Daten *<br />
• Entscheid zur Prüfungszulassung: 20. April <strong>2023</strong><br />
• Realisierung der Abschlussarbeit (6 Wochen): ab 7. August <strong>2023</strong> resp. 14. August <strong>2023</strong><br />
• Schlussprüfungen Bern: 31. Oktober bis 2. November <strong>2023</strong><br />
• Schlussprüfungen Lenzburg: 30. – 31. Oktober und 1. November <strong>2023</strong><br />
• Schlussprüfung Frauenfeld: 30. Oktober <strong>2023</strong><br />
• Prüfungsorte: Bern, Lenzburg, Frauenfeld<br />
• Prüfungsgebühr: CHF 1800.–<br />
* Anpassungen vorbehalten<br />
Kontakt Prüfungsadministration: Christine Beccato | c.beccato@swissmechanic.ch | +41 71 626 29 63
Regionalverbände<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Graubünden<br />
38<br />
Mit modernem Equipment<br />
in eine erfolgreiche Zukunft<br />
Sieben topmoderne Maschinen von Fehlmann, die extra<br />
für die Ausbildung entwickelt wurden, stehen nun<br />
im Ausbildungszentrum von <strong>Swissmechanic</strong> Graubünden<br />
in Landquart.<br />
Quellen: <strong>Swissmechanic</strong> Graubünden,<br />
Fehlmann AG<br />
Der <strong>Swissmechanic</strong>-Sektion Graubünden<br />
sind hohe Standards und Qualität in<br />
der Ausbildung sehr wichtig. Deshalb<br />
stand angesichts von sieben in die Jahre<br />
gekommenen Maschinen im Ausbildungszentrum<br />
in Landquart eine Neuanschaffung<br />
an. Nach eingehender Recherche<br />
und einigen Gesprächen entschieden<br />
sich die Verantwortlichen für<br />
sieben Fräsmaschinen PICOMAX 56mill<br />
von Fehlmann AG.<br />
Multitasking-Maschine<br />
Der grosse Vorteil dieser Maschinen ist,<br />
dass sie sowohl für den manuellen wie<br />
für den CNC-Einsatz mit vereinfachtem<br />
Bedienkonzept ausgelegt sind. Möglich<br />
wird das durch ein einfaches Umdrehen<br />
des zusätzlichen Schlüsselschalters. So<br />
wird die Fräsmaschine schnell vom CNC-<br />
Betrieb zu einer rein manuellen Maschine<br />
mit drei parallel aktiven mechanischelektronischen<br />
Handrädern für die X-, Y-<br />
und Z-Achse sowie Basisfunktionen zum<br />
konventionellen Fräsen, Bohren und Gewindeschneiden.<br />
Das war den Verantwortlichen<br />
wichtig, denn die Auszubildenden<br />
sollen ein Gespür für die Zerspanung<br />
bekommen.<br />
Daniel Lohner, Melani Orelj, Remo Patt und Adrian Tobler von <strong>Swissmechanic</strong> Graubünden (v.l.n.r.):<br />
«Die Auszubildenden werden nach der Lehre an 5-Achs-Bearbeitungszentren, meist automatisiert,<br />
mit Paletten- oder Rohteilehandling arbeiten. Da ist für die Ausbildung eine moderne Basis eine<br />
zwingende Grundvoraussetzung.»<br />
Geschützt und präzis<br />
Daniel Lohner, Leiter Ausbildungszentrum<br />
und Kursinstruktor der Sektion<br />
Graubünden, schildert: «Zunächst ist<br />
solch eine Investition schwierig, weil es<br />
ja kaum noch Hersteller solch konventioneller<br />
Fräsmaschinen gibt. Abgesehen<br />
davon hat uns bei Fehlmann aber<br />
neben dem Preis und Service das Konzept<br />
überzeugt. Viele Konsol-Fräsmaschinen<br />
haben um den Maschinentisch<br />
eine nur ungenügende Blechverschalung.<br />
Die Folge sind Kühlwasser und<br />
Späne am Boden. Das ist bei Fehlmann<br />
durchweg professionell gelöst. Das gilt<br />
auch für die Präzision. Wenn ich von<br />
Auszubildenden eine Toleranz von<br />
2/100 mm verlange, muss auch eine<br />
entsprechende Maschine zur Verfügung<br />
stehen.»
Im Juli 2022 ging man bei <strong>Swissmechanic</strong> Graubünden mit den sieben Fräs- und Bohrmaschinen PICOMAX 56 mill von Fehlmann in ein neues Zeitalter<br />
bei der Ausbildung.<br />
Für die Ausbildung entwickelt<br />
Auszubildende arbeiten nach ihrer Lehre<br />
überwiegend an 5-Achs-Bearbeitungszentren,<br />
meist automatisiert, mit Paletten-<br />
oder Rohteilehandling und umfangreichen<br />
Werkzeugmagazinen. Deshalb<br />
ist schon in der Ausbildung eine moderne<br />
Basis eine zwingende Grundvoraussetzung.<br />
Bezogen auf die PICOMAX<br />
56mill erklärt das Adrian Tobler, technischer<br />
Berater und Verkäufer bei Fehlmann<br />
AG, wie folgt: «Wir haben ja schon<br />
seit einigen Jahren die PICOMAX 56 TOP<br />
in unserem Programm. Diese Maschinen<br />
werden überwiegend im Betriebsmittelund<br />
Prototypenbau sowie in der Kleinserienfertigung<br />
genutzt. Hier sind die Wünsche<br />
von unseren Kunden nach Lochkreisen,<br />
Taschen- und Trochoidalfräsen<br />
etc. kontinuierlich gestiegen. Mit dem<br />
‹mill-Paket› sind wir deshalb bewusst für<br />
die Ausbildung wieder einen Schritt zurückgegangen.<br />
Wir wollten die Maschinen<br />
einfacher, überschaubarer und bedienerfreundlicher<br />
machen.»<br />
Zwei der sieben Maschinen wurden in<br />
Landquart zusätzlich mit einem modernen<br />
Werkzeugwechsler und einem 3D-<br />
Taster ausgerüstet. Diese Optionen sind<br />
für eine Voll-CNC-Ausbildung inklusive<br />
der Programmierung bzw. dem Einfahren<br />
der MasterCAM-Software not wendig.<br />
Daniel Lohner ist sehr zufrieden mit der<br />
Neuanschaffung: «Die Maschinen laufen<br />
seit Beginn an absolut problemlos und<br />
das Schönste ist, ich stelle auch bei den<br />
Auszubildenden einen Unterschied zu<br />
vorher fest. Wenn sie die Maschinen mit<br />
der Touchscreen-Bedienung das erste<br />
Mal sehen, sind sie sichtlich beeindruckt.»<br />
gr.swissmechanic.ch/<br />
fehlmann.com
Gegen den Ideenklau vorgehen<br />
Gefälscht und kopiert wird nahezu alles, was einen guten<br />
Namen hat: branchenübergreifend und global. Wie können<br />
sich die KMU dagegen wehren? Das Eidgenössische Institut<br />
für Geistiges Eigentum hat auf seiner Website wertvolle<br />
Infor mationen und Tipps publiziert.<br />
Quelle: Eidgenössisches Institut<br />
für Geistiges Eigentum<br />
Fälschungen<br />
Eine Fälschung ist eine unerlaubte Nachahmung<br />
eines Originalprodukts. Fälscher<br />
versuchen, die Eigenschaften, Materialien<br />
oder das Aussehen eines rechtlich<br />
geschützten Produkts zu kopieren.<br />
Ihr Ziel ist es, vom guten Ruf eines Originalprodukts<br />
zu profitieren, welcher auf<br />
einer Marke, einer Herkunftsangabe (wie<br />
z. B. «Swiss Made»), einem Design oder<br />
einem Patent beruht.<br />
Weil Fälschungen viel Schaden anrichten<br />
und gefährlich sein können, verbietet<br />
das Gesetz, sie herzustellen und zu<br />
verkaufen. Es ist aus diesem Grund ausserdem<br />
verboten, Fälschungen in die<br />
Schweiz einzuführen. Dieses Verbot gilt<br />
auch für Privatpersonen. Das Markenschutzgesetz<br />
(MSchG) und das Designgesetz<br />
(DesG) verbieten nicht nur die unerlaubte<br />
Nachahmung geschützter Produkte<br />
sowie den Handel mit diesen Fälschungen,<br />
sondern auch deren Import,<br />
Export oder Transit durch die Schweiz<br />
(Art. 13 Abs. 2bis MSchG und Art. 71<br />
MSchG; Art. 9 Abs. 1bis DesG und Art. 47<br />
DesG).<br />
Wenn der Zoll gefälschte Waren im Gepäck<br />
von Touristen oder in Paketen der<br />
Post findet, kann er diese zurückbehalten<br />
und vernichten. Der Zoll informiert<br />
zudem den Rechtsinhaber oder die<br />
Rechtsinhaberin (z. B. den Inhaber oder<br />
die Inhaberin der Marke oder des Designs).<br />
Der Rechtsinhaber oder die<br />
Rechtsinhaberin hat die Möglichkeit, zivilrechtlich<br />
gegen die Person vorzugehen,<br />
die versucht hat, eine Fälschung<br />
seiner oder ihrer Waren in die Schweiz zu<br />
bringen. Wer vorsätzlich ein Marken-
Wirtschaft und Dienstleistungen<br />
Fälschungen und Piraterie<br />
41<br />
oder Designrecht zu gewerblichen Zwecken<br />
verletzt, macht sich strafbar.<br />
Entdeckt der Zoll grosse Sendungen, bei<br />
denen der Verdacht besteht, dass jemand<br />
Fälschungen gewerbsmässig einführen<br />
wollte, um damit beispielsweise<br />
Handel in der Schweiz zu betreiben, so<br />
muss der Staat von Amtes wegen, also<br />
ohne Antrag des Rechtsinhabers oder<br />
der Rechtsinhaberin, tätig werden. In<br />
solchen Fällen kann eine Freiheitsstrafe<br />
von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe<br />
von bis zu 1 080 000 Franken drohen<br />
(Art. 61 Abs. 3 MSchG; Art. 41 Abs. 2<br />
DesG; Art. 81 Abs. 3 PatG und Art. 67 Abs.<br />
2 URG).<br />
Piraterie<br />
Piraterie ist das unerlaubte Kopieren<br />
von Werken wie beispielsweise Musik,<br />
Computersoftware und Filmen. Werden<br />
Filme, Musikstücke, Bücher oder Bilder<br />
ohne Lizenz verwertet, so spricht man<br />
von Piraterie. Bei Piraterie handelt es<br />
sich um einen Verstoss gegen das Urheberrecht<br />
und verwandte Schutzrechte.<br />
Hat jemand beispielsweise einen Film<br />
gedreht, dann darf er/sie als Urheber/in<br />
in der Regel darüber bestimmen, wann<br />
und wie sein/ihr Film verwendet wird.<br />
Dazu zählt auch das Hinauf- und Herunterladen<br />
im Internet, da es sich dabei um<br />
urheberrechtlich relevante Handlungen<br />
handelt. Im Internet können Urheber/innen<br />
basierend auf den sogenannten On-<br />
Demand-Rechten (Art. 10 URG) das unerlaubte<br />
Anbieten ihres Werks verbieten.<br />
Eine Ausnahme bildet hier das Herunterladen<br />
eines Werks (beispielsweise eines<br />
Films, eines Musikstücks etc.) zum Privatgebrauch.<br />
Das Herunterladen von urheberrechtlich<br />
geschützten Werken zum<br />
Privatgebrauch ist in der Schweiz erlaubt<br />
(Art. 19 URG). Das Hochladen eines<br />
Werkes ist in jedem Fall verboten, solange<br />
an dem Werk noch Urheberrechte bestehen.<br />
Diese Regel gilt auch für das<br />
Hochladen von Werken auf private Webseiten<br />
wie beispielsweise einen Facebook-Account.<br />
Wie kann man sich wehren?<br />
KMU, die Inhaber/in einer Marke, eines<br />
Designs oder eines Patents sind und die<br />
feststellen, dass ihr Produkt gefälscht<br />
wurde, stehen in der Schweiz drei Wege<br />
offen, sich dagegen zu wehren.<br />
Polizei<br />
Sie melden den Vorfall bei der Polizei:<br />
Der gewerbsmässige Verkauf von Fälschungen<br />
und Piraterie-Waren kann mit<br />
Freiheits- und Geldstrafe bestraft werden.<br />
Gericht<br />
Sie gehen vor Gericht: Der Richter oder<br />
die Richterin entscheidet über Schadenersatz,<br />
Genugtuung und Gewinnherausgabe<br />
sowie über eine allfällige Bestrafung<br />
der Täterschaft. Das Gericht hilft<br />
auch, die gefälschte Ware aus dem Verkehr<br />
zu ziehen und genaue Informationen<br />
über die Fälschungen (Herkunft, Anzahl<br />
etc.) zu erhalten. Für das Verfahren<br />
vor Gericht empfiehlt es sich, sich juristisch<br />
beraten zu lassen.<br />
Zoll<br />
Sie bitten den Zoll um Hilfe: In der<br />
Schweiz haben Rechtsinhaber/innen die<br />
Möglichkeit, die Ein-, Aus- und Durchfuhr<br />
von Fälschungen ihrer Waren zu verbieten.<br />
Auf ihren Antrag hin prüfen die<br />
Zollbeamten sowohl Postpakete wie Reisegepäck<br />
auf gefälschte Waren und behalten<br />
diese zurück. Fälschungen werden<br />
so bereits an der Grenze abgefangen.<br />
Urheberrechte<br />
Werden Urheberrechte verletzt? Dann<br />
erlauben insbesondere die urheberrechtlichen<br />
Vermögensrechte (Art. 10<br />
URG), gegen diese Verletzungen vorzugehen.<br />
Das Eidgenössische Institut<br />
für Geistiges Eigentum<br />
Einzelpersonen und Unternehmen lassen<br />
ihre Innovationen und Kreationen<br />
beim Eidgenössischen Institut für Geistiges<br />
Eigentum (IGE) registrieren und<br />
schützen sie damit gegen Nachahmer:<br />
Erfindungen werden patentiert, Namen<br />
oder Logos als Marken eingetragen und<br />
Formen als Designs registriert. Das IGE<br />
führt öffentliche Register für die Schutzrechtsverwaltung<br />
und informiert die Öffentlichkeit<br />
über die Möglichkeiten zum<br />
Schutz des geistigen Eigentums.<br />
Das IGE ist das Kompetenzzentrum des<br />
Bundes für alle Fragen zu Patent- und<br />
Markenschutz, Herkunftsangaben, Designschutz<br />
und Urheberrecht.<br />
Weitere Informationen und Unterlagen<br />
des Eidgenössischen Instituts<br />
für Geistiges Eigentum (IGE)<br />
bit.ly/3VuAVOs<br />
Leitfaden des IGE für Innovative<br />
und Kreative<br />
bit.ly/3XL53GK
Contrefaçons et piraterie<br />
42<br />
Lutter contre le vol d’idées<br />
Presque tout ce qui a un bon nom est contrefait et copié : dans tous les secteurs et<br />
à l’échelle mondiale. Comment les PME peuvent-elles s’en défendre ? L’Institut Fédéral<br />
de la Propriété Intellectuelle a publié sur son site Internet des informations et<br />
des conseils précieux.<br />
Source : Institut Fédéral<br />
de la Propriété Intellectuelle<br />
Contrefaçons<br />
Une contrefaçon est une imitation illicite<br />
d’un produit original. Les contrefacteurs<br />
tentent d’imiter les propriétés, les matériaux<br />
ou l’apparence d’un produit protégé<br />
juridiquement. Ils profitent ainsi de la<br />
bonne réputation du produit original attribuable<br />
à la marque, à l’indication de<br />
provenance (p. ex. « Swiss made »), au<br />
design ou au brevet.<br />
Les contrefaçons sont interdites par la<br />
loi parce qu’elles causent passablement<br />
de dégâts et peuvent être dangereuses.<br />
Pour ces mêmes raisons, il est interdit<br />
d’importer des contrefaçons en Suisse,<br />
même en tant que particulier. La loi sur<br />
la protection des marques (LPM) et la loi<br />
sur les designs (LDes) interdisent non<br />
seulement l’imitation frauduleuse de<br />
produits protégés, mais aussi le commerce<br />
de contrefaçons, de même que<br />
leur importation, leur exportation et leur<br />
transit par la Suisse (art. 13, al. 2bis, et<br />
art. 71 LPM; art. 9, al. 1bis, et art. 47<br />
LDes).<br />
Lorsque la douane identifie des marchandises<br />
contrefaites dans les bagages<br />
de touristes ou dans des colis postaux,<br />
elle peut les saisir et les détruire. De plus,<br />
elle en informe le titulaire des droits (p.<br />
ex. le titulaire de la marque ou du design)<br />
qui a la possibilité, par le biais du droit civil,<br />
d’agir contre la personne qui a tenté
Economie et services :<br />
Contrefaçons et piraterie<br />
43<br />
d’amener la marchandise en Suisse. La<br />
violation intentionnelle d’une marque<br />
ou d’un design par métier est en outre<br />
punissable.<br />
L’Etat doit agir d’office, c’est-à-dire sans<br />
que le titulaire des droits en fasse la demande,<br />
lorsque la douane identifie des<br />
envois importants pour lesquels elle<br />
soupçonne l’importation de contrefaçons<br />
par métier, par exemple à fins commerciales.<br />
Dans ces cas, une peine privative<br />
de liberté de cinq ans au plus ou une<br />
peine pécuniaire allant jusqu’à 1 080 000<br />
CHF peuvent être infligées (art. 61, al. 3,<br />
LPM; art. 41, al. 2, LDes; art. 81, al. 3, LBI<br />
et art. 67, al. 2, LDA).<br />
Piraterie<br />
La piraterie est la copie illicite d’œuvres<br />
telles que la musique, les logiciels ou les<br />
films. Il est question de piraterie (ou de<br />
piratage) lorsque des films, de la musique,<br />
des livres ou des images sont utilisés<br />
sans licence. La piraterie constitue<br />
une violation du droit d’auteur et de<br />
droits voisins. Par exemple, l’auteur<br />
d’un film a en principe le droit de décider<br />
quand et comment ce film est utilisé.<br />
Ce droit s’étend tant au téléchargement<br />
(download) qu’au téléversement<br />
(upload), qui constituent des actes relevant<br />
du droit d’auteur. De plus, il a la<br />
possibilité d’interdire la mise à disposition<br />
illicite de son œuvre sur Internet<br />
par le biais de services à la demande<br />
(art. 10 LDA). Le téléchargement d’une<br />
œuvre (p. ex. de films, de musique, etc.)<br />
à des fins personnelles constitue cependant<br />
une exception. En Suisse, en effet,<br />
le téléchargement d’œuvres protégées<br />
par le droit d’auteur pour un usage privé<br />
est autorisé (art. 19 LDA). A contrario,<br />
le téléversement est, quant à lui, toujours<br />
interdit, pour autant que des<br />
droits d’auteurs existent. Cette règle<br />
vaut également pour le téléversement<br />
d’œuvres sur des sites Internet privés,<br />
tels que les comptes Facebook.<br />
Comment se défendre ?<br />
Les PME qui sont titulaires d’une<br />
marque, d’un design ou d’un brevet et<br />
qui constatent que leur marchandise a<br />
été contrefait disposent en Suisse de<br />
trois voies pour s’y opposer.<br />
Police<br />
Ils annoncent l’incident à la police : la<br />
vente, par métier, de produits contrefaits<br />
ou piratés peut être punie par une<br />
peine privative de liberté ou une peine<br />
pécuniaire.<br />
Tribunaux<br />
Ils se tournent vers les tribunaux : le juge<br />
décide des dommages et intérêts, de la<br />
réparation pour tort moral et de la remise<br />
du gain, ainsi que de l’éventuelle<br />
sanction de l’auteur. Le tribunal les servira<br />
également de soutien pour retirer<br />
les marchandises de la circulation et<br />
pour obtenir des informations plus détaillées<br />
quant à la contrefaçon (provenance,<br />
nombre, etc.). Il est recommandé<br />
de faire appel à un soutien juridique<br />
pour la procédure devant les tribunaux.<br />
Douane<br />
Ils demandent l’intervention de la<br />
douane : en Suisse, le titulaire de droits<br />
de propriété intellectuelle a la possibilité<br />
d’interdire l’importation et l’exportation<br />
de marchandises contrefaites, de<br />
même que leur transit par la Suisse. Sur<br />
leur demande, les agents des douanes<br />
contrôlent les envois postaux et les bagages<br />
des voyageurs. Les contrefaçons<br />
sont ainsi interceptées à la douane déjà.<br />
Droits d’auteur<br />
Les droits d’auteur sont-ils violés ? Dans<br />
ce cas, les droits patrimoniaux liés au<br />
droit d’auteur (art. 10 LDA) leur permettent<br />
notamment d’agir contre ces<br />
violations.<br />
Institut Fédéral de la Propriété<br />
Intellectuelle<br />
Particuliers et entreprises font enregistrer<br />
leurs innovations et leurs créations<br />
auprès de l’Institut Fédéral de la Propriété<br />
Intellectuelle (IPI) afin de se prémunir<br />
contre les copies. Les inventions<br />
sont brevetées, les noms et les logos<br />
sont enregistrés à titre de marque et les<br />
formes à titre de design. L’IPI tient des<br />
registres publics destinés à l’administration<br />
des titres de protection et informe<br />
le public sur les possibilités de protéger<br />
la propriété intellectuelle.<br />
L’IPI est le centre de compétences de la<br />
Confédération pour toutes les questions<br />
touchant aux brevets, aux marques,<br />
aux indications de provenance,<br />
aux designs et au droit d’auteur.<br />
Autres informations et documents<br />
de l’Institut Fédéral de la Propriété<br />
Intellectuelle (IPI)<br />
bit.ly/3EKUZos<br />
Guide de l’IPI pour les innovateurs<br />
et les créateurs<br />
bit.ly/3EUoJ26
Faktor Mensch und Digitalisierung<br />
in den KMU der Fertigungsindustrie<br />
Die Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften SATW publizierte Ende<br />
Oktober 2022 die Analyse «Faktor Mensch und Digitalisierung in den KMU der Fertigungsindustrie».<br />
Diese soll KMU als Werkzeug dienen, die Bedeutung des Faktors Mensch für<br />
die Digitalisierung zu erkennen, und sie dazu ermutigen, Elemente daraus in ihren Digitalisierungsprozess<br />
zu integrieren.<br />
D<br />
Quelle: SATW<br />
ie Digitalisierung wird zu einem<br />
immer wichtigeren Faktor für die<br />
Wirtschaft. Grossunternehmen des digitalen<br />
Zeitalters wie beispielsweise<br />
die grossen Technologieplattformen<br />
oder klassische Industrieunternehmen,<br />
die auf digitale Technologien setzen,<br />
haben die notwendigen finanziellen<br />
und personellen Ressourcen, die<br />
am Anfang investiert werden müssen,<br />
um die vielseitigen Herausforderungen<br />
der digitalen Transformation zu meistern.<br />
Dass das bei kleinen und mittleren<br />
Unternehmen (KMU) nicht der Fall ist,<br />
ist für die Schweiz von grosser Tragweite,<br />
denn die KMU sind das wirtschaftliche<br />
Rückgrat der Schweiz, insbesondere<br />
die KMU der Fertigungsindustrie.<br />
Wie lassen sich Mensch, Technik und<br />
Organisation miteinander verbinden,<br />
um eine gemeinsame Optimierung zu<br />
erreichen? Wie kann eine Produktionsfirma<br />
ihre internen Prozesse und Systeme<br />
auf den Menschen abstimmen? Wie<br />
lässt sich die Arbeit humaner gestalten,<br />
um gesünder und leistungsfähiger zu<br />
arbeiten? Ein interdisziplinäres Team<br />
von Expertinnen und Experten hat es<br />
sich zum Ziel gemacht, ein Werkzeug zu<br />
entwickeln, um die Herausforderungen<br />
von KMU bereits in der frühesten Phase<br />
der Planung technologischer Aktuali-
Technik Digitalisierung<br />
45<br />
sierungen angemessen anzugehen. Die<br />
Schweizerische Akademie der Technischen<br />
Wissenschaften SATW unterstützte<br />
die Expert/innen in der Planung,<br />
Umsetzung und Bekanntmachung<br />
dieses Pilotprojekts.<br />
Die vorliegende Analyse soll KMU als<br />
Werkzeug dienen, die Bedeutung des<br />
Faktors Mensch für die Digitalisierung<br />
zu erkennen, und sie dazu ermutigen,<br />
Elemente daraus in ihren Digitalisierungsprozess<br />
zu integrieren. Eine inklusive,<br />
zukunftsorientierte Unternehmenskultur<br />
hilft, den Prozess der digitalen<br />
Transformation proaktiv und bewusst<br />
zu gestalten.<br />
Die langfristigen Auswirkungen auf das<br />
menschliche Potenzial werden im Bereich<br />
der digitalen Transformation oft<br />
vernachlässigt. Es ist noch nicht klar,<br />
wie sich die Digitalisierung auf die Mitarbeitenden<br />
auswirken wird und wie<br />
die Personalpolitik einer Produktionsfirma<br />
aussehen sollte, damit die<br />
Transforma tion erfolgreich verläuft.<br />
Die Unternehmen sollten jedoch die Fähigkeiten<br />
ihrer Angestellten berücksichtigen<br />
und gezielt fördern, wenn sie<br />
wettbewerbsfähig sein wollen.<br />
Die Autorenschaft der Studie erarbeitete<br />
bezüglich Digitalisierung folgende Empfehlungen<br />
für das KMU-Management:<br />
Delegieren Sie die Verantwortung<br />
an eine Person<br />
Wählen Sie eine einzelne Person oder<br />
eine kleine Gruppe von Personen, die<br />
für die digitale Transformation verantwortlich<br />
ist. Diese Person oder dieses<br />
Team soll die digitalen Aktivitäten im<br />
gesamten Unternehmen, unabhängig<br />
von Abteilungen, koordinieren, um Alleingänge<br />
zu verhindern. Sie managen<br />
nicht nur die digitale Transformation,<br />
sie kommunizieren sie auch und vermitteln<br />
den Angestellten Sicherheit, indem<br />
sie ihnen den Nutzen aufzeigen. Ziel ist,<br />
erstens den Erfolg zu maximieren und<br />
zweitens Reibungen sowie das Blockieren<br />
von Prozessen zu minimieren.<br />
Beziehen Sie die Angestellten mit ein<br />
Seien Sie proaktiv beim Erklären der<br />
Strategie und der daraus resultierenden<br />
Veränderungen. Stellen Sie zudem<br />
sicher, dass die Angestellten ihre neuen<br />
Tools nutzen können, damit die Produktivität<br />
steigt und die «Latenzzeit»<br />
für das Unternehmen durch falschen<br />
Einsatz der Tools verringert wird. KMU-<br />
Führungskräfte müssen zudem eine<br />
HR-Strategie definieren, um die für zukünftige<br />
Projekte notwendigen Kompetenzen<br />
garantieren zu können (z. B.<br />
durch Weiterbildung und Rekrutierung).<br />
Kommunizieren Sie diese Strategie<br />
gegenüber allen Angestellten<br />
Um sicherzustellen, dass die Angestellten<br />
wirklich mit der Unternehmensführung<br />
an einem Strang ziehen, muss<br />
die Strategie für alle, inklusive Operator<br />
/ innen, klar genug sein. Ein schlechtes<br />
Verständnis könnte zu Inkonsistenzen<br />
und organisatorischen Mängeln<br />
führen.<br />
Nutzen Sie alle verfügbaren<br />
Ressourcen<br />
Schöpfen Sie alle Ressourcen, die von<br />
Organisationen inklusive dem Bund zur<br />
Verfügung gestellt werden, maximal<br />
aus und wagen Sie einen digitalen Reifetest.<br />
Binden Sie junge Talente, die<br />
sich noch in Ausbildung befinden oder<br />
gerade damit fertig sind, in Ihren digitalen<br />
Transformationsprozess ein. Gemeinsame<br />
Projekte mit Fachhochschulen<br />
könnten beispielsweise gewinnbringend<br />
sein, insbesondere für das digitale<br />
Marketing oder F&E. Unternehmen<br />
könnten also auch Studierende als<br />
Teilzeitangestellte rekrutieren und so<br />
vom neuesten Wissen in diesem Bereich<br />
profitieren.<br />
Lassen Sie Ihr Management und<br />
Ihre Angestellten in die neuen<br />
Techno logien eintauchen<br />
Seien Sie proaktiv beim Ausprobieren<br />
neuer Tools, auch wenn kurzfristig<br />
kein Nutzen erkennbar ist. Finden Sie<br />
beispielsweise offene Online-Kurse<br />
(MOOCs), schaffen Sie ein internes soziales<br />
Netzwerk mit eigenen Gruppen<br />
für Führungskräfte und Angestellte<br />
oder melden Sie sich bei Lernplattformen<br />
an. KMU können auch an Messen<br />
für ihre Fachbereiche teilnehmen, sodass<br />
ein Austausch mit anderen KMU<br />
möglich wird.<br />
Die Analyse kann auf der Website<br />
der SATW heruntergeladen werden<br />
bit.ly/3ViA2Z8
Marktplatz<br />
46<br />
Bezugsquellen / source de références<br />
Anbieter von<br />
Fournisseur de<br />
CNC-Fräsen + -Drehen<br />
Fraisage CNC + Tournage CNC<br />
Hydrauliksystem- und Steuerungsbau<br />
Systèmes hydrauliques et commandes<br />
Aggregatebau • Blocktechnik<br />
Zylinderbau • Elektrosteuerungen<br />
Aahusweg 8 T +41 41 799 49 49<br />
6403 Küssnacht am Rigi F +41 41 799 49 48<br />
www.atphydraulik.ch info@atphydraulik.ch<br />
Antriebstechnik<br />
Technique des commandes<br />
Komplette Antriebssysteme<br />
Mattenweg 1<br />
CH-3855 Brienz<br />
Tel. + 41 33 952 24 24<br />
Fax + 41 33 952 24 00<br />
info@emwb.ch<br />
www.emwb.ch<br />
SIGNER AG<br />
von A–Z<br />
Metallverarbeitung<br />
T: 071 649 11 11 | signerag.ch<br />
Blechverarbeitung • Schweissen • zerspanende<br />
Bearbeitung • Oberflächen-Finish • Logistik<br />
CNC-Fräsen ohne -Drehen<br />
Fraisage CNC sans Tournage CNC<br />
CH - 5703 Seon<br />
+41 62 767 77 17<br />
Spezial-Zylinder nach Kundenwunsch<br />
woodtli-hydraulik.ch<br />
Kompressoren und Zubehör<br />
Compresseurs et accessoires<br />
Beschilderung und Beschriftung<br />
Signalètique et marquage<br />
- Kundenbezogen, kreativ,<br />
exakt, zuverlässig!<br />
- Wir denken mit!<br />
• Frästeile aus Alu, Kunststoff,<br />
Messing, Stahl etc.<br />
• Kleinteile, Baugruppen<br />
• Entwicklung, Vorricht.bau<br />
Riplex AG • 1713 St. Antoni<br />
www.riplex.ch<br />
Prematic AG<br />
Märwilerstrasse 43<br />
9556 Affeltrangen<br />
Telefon 071 918 60 60<br />
Fax 071 918 60 40<br />
info@prematic.ch<br />
www.prematic.ch<br />
Drehteile<br />
Décolletages<br />
Laserbearbeitung<br />
Usinage laser<br />
Blechbearbeitung<br />
Usinage de la tôle<br />
«Drehen» bedeutet<br />
nicht für alle dasselbe!<br />
SIGNER AG<br />
von A–Z<br />
Metallverarbeitung<br />
T: 071 649 11 11 | signerag.ch<br />
Blechverarbeitung • Schweissen • zerspanende<br />
Bearbeitung • Oberflächen-Finish • Logistik<br />
leading in precision<br />
Häni + Co. AG | Präzisionsdrehtechnik | 3296 Arch | hanitec.ch<br />
Gebläse und Vakuumpumpen<br />
Surpresseurs et pompes à vide<br />
Lineartechnik<br />
Technique linéaire<br />
Prematic AG<br />
Systempartner von Gardner Denver<br />
Märwilerstrasse 43, 9556 Affeltrangen<br />
Telefon 071 918 60 60<br />
v-g@prematic.ch, www.prematic.ch<br />
• Kugelschienenführungen<br />
• Rollenschienenführungen<br />
• Kugelgewindetriebe<br />
• Kugelbüchsenführungen und Stahlwellen<br />
• Linearachsen und Aktuatoren<br />
AMSLER & CO. AG<br />
Tel. 052 647 36 36<br />
Fax 052 647 36 37<br />
linear@amsler.ch<br />
www.amsler.ch<br />
8245 Feuerthalen
Marktplatz<br />
47<br />
Messwerkzeuge<br />
Instruments de mesure<br />
Schweissen<br />
Soudage<br />
Werkzeugmaschinen<br />
Machines-outils<br />
Dimensionelle Messtechnik<br />
www.nuessler.ch<br />
Tel. +41 52 3<strong>01</strong> 21 55<br />
Fax +41 52 3<strong>01</strong> 21 54<br />
info@spinner-ag.ch<br />
www.spinner-ag.ch<br />
Spinner AG<br />
CNC-Präzisionsmaschinen<br />
Hauserstrasse 35<br />
CH-8451<br />
Kleinandelfingen<br />
Präzisionsmechanik<br />
Mécanique de précision<br />
Swiss Quality<br />
ZWICKER PRÄZISIONSMECHANIK AG<br />
Präzisionsmechanik<br />
Fertigungstechnik<br />
Werkzeug-Formenbau<br />
Breitschachenstrasse 56 . CH-9032 Engelburg . www.zwicker-ag.ch<br />
Tel + 41 71 371 25 45 . Fax + 41 71 371 20 89 . info @ zwicker-ag.ch<br />
Rohrbiegearbeiten<br />
Cintrage et pliage de tuyaux<br />
Stanzwerkzeuge und -Artikel<br />
Outils et articles d’étampage<br />
Werkzeugmaschinen<br />
Machines-outils<br />
NEU<br />
BLATTNER<br />
WERKZEUGBAU AG<br />
CNC wie<br />
auch konventionell<br />
für Bohren<br />
Fräsen<br />
Gewinde<br />
Stanzartikel Metallwaren<br />
5<strong>01</strong>4 Gretzenbach<br />
Tel. 062/849 26 89<br />
Fax 062/849 66 46<br />
info@bwg.ch<br />
Werkzeuge<br />
Outils<br />
Curchod AG<br />
Rapperswilerstrasse 10<br />
CH-8630 Rü ZH<br />
+41 55 251 20 80<br />
info@curchod-tools.ch<br />
www.curchod-tools.ch<br />
URMA AG<br />
WERKZEUGFABRIK<br />
Obermatt 3<br />
5102 Rupperswil<br />
www.urma.ch<br />
Walter AUER AG Werkzeugmaschinen und Zubehör<br />
Bramenstrasse 4 CH-8184 Bachenbülach<br />
Tel. 044/864 40 60 Fax 044/864 40 61<br />
E-Mail: office@walterauer.ch www.walterauer.ch<br />
Zerspanungswerkzeuge<br />
Outils d’enlèvement de copeaux<br />
Rohrbiegerei Bommer AG<br />
Hubstrasse 76, 9500 Wil, Tel. 071 912 40 40<br />
Fax 071 912 40 43 www.bommer.ch<br />
Rohre biegen Rohre walzen<br />
Profile walzen von ∅ 3–160 mm<br />
Eigener Werkzeugbau<br />
Brändle Werkzeugmaschinen<br />
9536 Schwarzenbach · 071 923 23 80<br />
www.braendle-gmbh.ch<br />
NEU<br />
CNC wie<br />
auch konventionell<br />
Starke Marken · Starke Maschinen · Starker Partner<br />
für BohrenCurchod AG<br />
Fräsen<br />
Gewinde<br />
Rapperswilerstrasse 10<br />
CH-8630 Rü ZH<br />
+41 55 251 20 80<br />
info@curchod-tools.ch<br />
www.curchod-tools.ch<br />
Wer kann mir was liefern bzw. mir bei meiner aktuellen Aufgabe weiterhelfen? Diese Frage beantwortet das Bezugs quellen register,<br />
ob in gedruckter Form oder neu auch online: www.swissmechanic.ch/news-medien/bezugsquellen. Sie vermissen Ihren eigenen Eintrag hier?<br />
Die Medienberaterin Renate Bachschmied informiert Sie gerne über die Möglich keiten: 079 105 62 19, renate.bachschmied@stroebele.ch<br />
Qui peut me fournir quoi ou m’aider dans ma tâche actuelle? Le Registre des sources d’approvisionnement peut répondre à cette question, que ce soit<br />
sous forme imprimée ou désormais aussi en ligne: www.swiss mechanic.ch/news-medien/bezugsquellen. Vous ne trouvez plus votre propre inscription?<br />
La conseillère médiatique Renate Bachschmied se fera un plaisir de vous renseigner sur les possibilités: 079 105 62 19, renate.bachschmied@stroebele.ch<br />
Inseratemanagement | Gestion des inscriptions<br />
Brändle Werkzeugmaschinen<br />
Ströbele Kommunikation | Alleestrasse 35 | 8590 Romanshorn | 071 466 70 50 | www.swissmachanic.ch/crossmedialewerbung<br />
9536 Schwarzenbach · 071 923 23 80<br />
| renate.bachschmied@stroebele.ch<br />
www.braendle-gmbh.ch<br />
Starke Marken · Starke Maschinen · Starker Partner
Galvanische und Chemische<br />
BESCHICHTUNGEN<br />
Wir helfen Ihnen gerne mit fachkundiger Beratung.<br />
Kurze Termine und eine präzise Auftragsabwicklung.<br />
ESTOPPEY-REBER GRUPPE WWW.ESTOPPEY-REBER.CH INFO@ESTOPPEY.CH +41 (0)32 374 74 74