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Swissmechanic_Journal_2023-01

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Das offizielle Organ<br />

Nr. 1 Januar <strong>2023</strong> / 94. Jahrgang<br />

von <strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />

<strong>Journal</strong><br />

Fokus Messen<br />

Die Zukunft<br />

der Events<br />

Seite 32<br />

Gegen den Ideenklau<br />

vorgehen<br />

Seite 40<br />

INNOTEQ <strong>2023</strong><br />

Seite 19


WIR SIND DAS SCHMIERMITTEL,<br />

DAMIT SIE SORGLOS IN DIE ZUKUNFT FRÄSEN KÖNNEN<br />

• ÜBERBETRIEBLICHE KURSE FÜR MEM-LERNENDE<br />

• ZERTIFIZIERTE BRANCHENLÖSUNG FÜR ARBEITSSICHERHEIT UND GESUNDHEITSSCHUTZ<br />

• NETZWERKE UND KONTAKTE AN EVENTS UND MESSEN FÜR KMU-MEM<br />

• INTERESSENVERTRETUNG IN DER POLITIK<br />

• RECHTSBERATUNG<br />

• UNTERSTÜTZUNG BEI DEN HERAUSFORDERUNGEN DER UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

<strong>Swissmechanic</strong> ist der führende Arbeitgeberverband der KMU in der MEM-Branche.<br />

Tel. 071 626 28 00 • info@swissmechanic.ch • www.swissmechanic.ch


Inhalt<br />

3<br />

19 INNOTEQ<br />

Treffpunkt der<br />

Fertigungsindustrie<br />

20 Messeleiter<br />

David von Büren<br />

30 Geschichte<br />

der Messen<br />

Seit dem<br />

10. Jahrhundert<br />

40 Rechtliches<br />

Gegen den Ideenklau<br />

vorgehen<br />

Technik<br />

44 Faktor Mensch und Digitalisierung<br />

in den KMU der Fertigungsindustrie<br />

Marktplatz<br />

46 Bezugsquellennachweis<br />

Editorial<br />

04 Grosse Vorfreude auf die INNOTEQ<br />

05 L’INNOTEQ attendue avec impatience<br />

<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz – Im Brennpunkt: Energie<br />

06 Fraisa verankert Nachhaltigkeit in Strategie und Fertigungsprozessen<br />

08 Empa: Flexible Solarzellen mit Rekordwirkungsgrad von 22,2 %<br />

10 Computermodell des PSI liefert Energieszenarien für die Schweiz<br />

12 Wandel der Stahlindustrie hin zur Dekarbonisierung<br />

14 <strong>Swissmechanic</strong> nimmt Stellung<br />

<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />

16 FUTUREMEM: Vorwärts in neuer Frische<br />

18 Erfolgreiche ERFA-Tagung im Tessin<br />

18 Arbeitssicherheit & Gesundheitsschutz gut aufgestellt<br />

Fokusthema Messen<br />

19 INNOTEQ: Treffpunkt der Fertigungsindustrie<br />

20 Interview mit David von Büren, Messeleiter der INNOTEQ<br />

22 Interview mit Tom Winter, CEO der BERNEXPO AG<br />

24 Attraktiver Mix am Gemeinschaftsstand von <strong>Swissmechanic</strong><br />

29 SWISS PAVILION an der HANNOVER MESSE<br />

30 Messen waren schon immer ein Treffpunkt<br />

32 Die Zukunft der Events: Real-digitale Resonanz<br />

34 Schweizer Zuliefertag in Tuttlingen und SIAMS<br />

Erwachsenenbildung<br />

35 Produktionsfachmann / frau: Infoveranstaltungen / Studienbeginn<br />

35 Expert-e en production : nos écoles<br />

36 Kursangebote<br />

Regionalverbände<br />

38 Mit modernem Equipment in eine erfolgreiche Zukunft<br />

Wirtschaft und Dienstleistungen<br />

40 Rechtliches: Gegen den Ideenklau vorgehen<br />

42 Informations juridiques : Lutter contre le vol d’idées<br />

Das offizielle Organ von<br />

<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />

L’organe officiel de<br />

<strong>Swissmechanic</strong> Suisse<br />

<strong>Swissmechanic</strong><br />

Schweizerischer Verband mechanisch-technischer<br />

Betriebe / Association Suisse d’entreprises<br />

mécaniques et techniques / Associazione svizzera<br />

delle aziende meccaniche e tecniche<br />

Abonnementspreise<br />

Fr. 80.– für 8 Ausgaben (zus. MWST)<br />

Redaktion / Abonnemente<br />

<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />

Monica Hotz, Redaktionsleitung<br />

Claudia Frey Marti, Lektorat<br />

Jürg Marti, Redaktionsbeirat<br />

Felsenstrasse 6, Thurgauerhof, 8570 Weinfelden<br />

Telefon 071 626 28 00 / Fax 071 626 28 09<br />

E-Mail: redaktion@swissmechanic.ch<br />

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Ströbele Kommunikation<br />

Alleestrasse 35, 8590 Romanshorn<br />

071 466 70 50, info@stroebele.ch<br />

Inseratemanagement<br />

Ströbele Kommunikation<br />

Alleestrasse 35, 8590 Romanshorn<br />

071 466 70 50, renate.bachschmied@stroebele.ch<br />

www.swissmechanic.ch/crossmedialewerbung<br />

Papier 100 % Altpapier


Grosse Vorfreude<br />

auf die INNOTEQ<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />

Ich hoffe, Sie sind gut ins neue Jahr gestartet.<br />

Es freut mich sehr, in diesem <strong>Journal</strong> auf einen der Branchen-Höhepunkte dieses<br />

Frühlings einzugehen – die INNOTEQ.<br />

Jürg Marti<br />

Direktor <strong>Swissmechanic</strong><br />

Bereits 2021, als die INNOTEQ während der Covid-19-Pandemie digital durchgeführt<br />

werden musste, bot <strong>Swissmechanic</strong> den Mitgliedsunternehmen die<br />

Möglichkeit, sich messetechnisch an Neues zu wagen und sich als digitale Pioniere<br />

am virtuellen Gemeinschaftsstand zu beteiligen. Es war eine interessante Erfahrung,<br />

durch die sich bestätigte, dass an Messen physische Begegnungen nicht<br />

ersetzbar sind. Gewisse Aspekte erwiesen sich dennoch als positiv und können<br />

nun in die Planung künftiger hybrider Messen integriert werden.<br />

Jürg Marti<br />

directeur de <strong>Swissmechanic</strong><br />

Dieses Jahr kann die INNOTEQ physisch stattfinden. Positive Segmente wie Web-<br />

Auftritte, zeit- und ortsunabhängige digitale Inhalte in Form von Streams und<br />

INNOTEQ-TV wurden von der digitalen in die physische INNOTEQ übernommen.<br />

Sie bereichern das Programm, verlängern die Messe und tragen sie ins World Wide<br />

Web, wo sie orts- und zeitunabhängig einsehbar sind.<br />

<strong>Swissmechanic</strong> bietet auch dieses Jahr den Mitgliedsfirmen die Teilnahme an<br />

einem Gemeinschaftsstand an. Erfreulicherweise war die Nachfrage schon kurz<br />

nach der Ausschreibung derart gross, dass die Standfläche erweitert werden<br />

musste. Nun haben wir mit rund 760 Quadratmetern eine der grössten Flächen<br />

an der INNOTEQ und fallen dadurch positiv auf.<br />

Es freut mich sehr, dass so viele Mitgliedsunternehmen den Gemeinschaftsstand<br />

mit ihren innovativen Produkten bereichern und beleben. Gemeinsam setzen wir<br />

Akzente und präsentieren auf dem traditionellen blauen Teppich die Attraktivität<br />

unserer KMU-MEM. Ich wünsche uns allen zahlreiche und interessante Leads –<br />

gefestigte, erneuerte, neue und vor allem gute Kontakte.<br />

So wie es mittlerweile Tradition ist, ist auch dieses <strong>Journal</strong> einem Fokusthema<br />

gewidmet. Es fokussiert – wie könnte es auch anders sein – auf die Messen generell<br />

und die INNOTEQ im Besonderen.<br />

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.<br />

Herzlich


Editorial MESSEN<br />

5<br />

L’INNOTEQ attendue<br />

avec impatience<br />

Chère lectrice, cher lecteur,<br />

J’espère que vous avez bien commencé l’année.<br />

Il me fait grand plaisir de parler dans ce <strong>Journal</strong> d’un des points saillants de ce<br />

printemps pour la branche – l’INNOTEQ.<br />

En 2021 déjà, alors que l’INNOTEQ avait dû être organisée sous forme numérique en<br />

raison de la pandémie du COVID-19, <strong>Swissmechanic</strong> a offert aux entreprises membres<br />

la possibilité de se lancer dans du nouveau dans la technique des salons et de participer<br />

en tant que pionniers numériques au stand virtuel commun. Ce fut une intéressante<br />

expérience à laquelle il s’est confirmé que les rencontres physiques aux salons ne<br />

pouvaient être remplacées. Cependant, certains aspects se sont révélés positifs et<br />

peuvent désormais s’intégrer à la planification de futurs salons hybrides.<br />

Cette année, l’INNOTEQ peut avoir lieu physiquement. Les segments positifs tels que<br />

les présentations sur le web, le contenu numérique indépendant du temps et du lieu<br />

sous forme de Stream et INNOTEQ-TV ont été repris de l’INNOTEQ numérique à<br />

l’INNOTEQ physique. Tout cela enrichit le programme, prolonge le salon et le transporte<br />

sur le web, où il est visible indépendamment du temps et du lieu.<br />

<strong>Swissmechanic</strong> propose cette année à nouveau, aux sociétés membres, la participation<br />

à un stand commun. Il est réjouissant que la demande, peu après la publication, ait été<br />

si forte que la superficie du stand a dû être augmentée. Nous avons désormais, avec 760<br />

mètres carrés, une des plus grandes superficies à l’INNOTEQ et nous faisons ainsi<br />

remarquer de manière positive.<br />

Je suis fort heureux que tant d’entreprises membres enrichissent et animent le stand<br />

commun par leurs produits innovants. Ensemble, nous posons des jalons et présentons<br />

sur le tapis bleu traditionnel l’attrait de nos PME MEM. Je nous souhaite à tous de<br />

nombreux et intéressants prospects renforcés, renouvelés, nouveaux et surtout de bons<br />

contacts.<br />

Comme le veut désormais la tradition, le présent <strong>Journal</strong> est également consacré à un<br />

thème principal. Il se concentre – comment pourrait-il en être autrement – sur les salons<br />

en général et l’INNOTEQ en particulier.<br />

Je vous souhaite une lecture inspirante.<br />

Cordialement


Im Brennpunkt: Energie<br />

Fraisa<br />

6<br />

Fraisa verankert Nachhaltigkeit in<br />

Strategie und Fertigungsprozessen<br />

Mittels einer standort- und produktebezogenen Ökobilanzierung will die Fraisa-Gruppe<br />

ihren ökologischen Fussabdruck verringern. Die Herstellerin von Zerspanungswerkzeugen<br />

verbessert ihre Prozesse laufend, von der Beschaffung über die Mobilität und die Gebäude<br />

bis zu einer nachhaltigeren Produktion und Verwendung der eigenen Produkte.<br />

Josef Maushart, Verwaltungsratspräsident und<br />

Vorsitzender der Geschäftsleitung: «Mittels<br />

einer umfassenden Ökobilanzierung wollen wir<br />

den ökologischen Fussabdruck systematisch<br />

reduzieren.»<br />

Redaktion: Martin Sinzig,<br />

Quelle: Fraisa<br />

«Wir betrachten unsere Umwelt als ein<br />

schützenswertes Gut», lautet einer der<br />

sechs Grundsätze des Unternehmensleitbilds<br />

der Fraisa-Gruppe. Das 1934 gegründete<br />

Schweizer Familienunternehmen<br />

mit internationaler Ausrichtung<br />

und 521 Beschäftigten ist gleichzeitig<br />

davon überzeugt, dass eine industrielle<br />

Produktion nicht im Widerspruch zu einer<br />

ökologischen, ökonomischen und<br />

sozialen Nachhaltigkeit steht.<br />

Unter diesem Vorzeichen wurde erstmals<br />

eine umfassende Ökobilanz für die<br />

gesamte Unternehmensgruppe erstellt.<br />

«Daraus können wir wichtige Rückschlüsse<br />

für die Zukunft ziehen. Diese<br />

werden dazu beitragen, den ökologischen<br />

Fussabdruck der Fraisa-Gruppe in<br />

den nächsten Jahren systematisch zu reduzieren,<br />

um langfristig das Ziel ‘Netto-<br />

Null’ für CO 2<br />

-Emissionen zu erreichen»,<br />

hält Josef Maushart, Verwaltungsratspräsident<br />

und Vorsitzender der Geschäftsleitung,<br />

im jüngsten Geschäftsbericht<br />

fest.<br />

Fortschritte laufend messen<br />

In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule<br />

Nordwestschweiz (FHNW) wurde<br />

eine umfassende Ökobilanz für die gesamte<br />

Unternehmensgruppe erstellt.<br />

Das Institut für Biomasse und Ressourceneffizienz<br />

brachte eine hohe Fachkompetenz<br />

in das Projekt ein. Die Prozesse<br />

konnten somit erfasst und ökobilanziell<br />

bewertet werden.<br />

Gearbeitet wurde sowohl mit einer<br />

standort- als auch mit einer produktbezogenen<br />

Bilanzierung, die beide unterschiedliche<br />

Stärken haben. Der nun<br />

vorliegende Abschlussbericht erlaubt es<br />

dem Unternehmen, verschiedene Aspekte<br />

seiner Aktivitäten zu vergleichen<br />

und Rückschlüsse für die zukünftige Entwicklung<br />

zu ziehen.<br />

Um die Fortschritte zu überwachen und<br />

zu messen, werden die Bilanzierungen in<br />

den kommenden Jahren regelmässig<br />

aktualisiert. Bei der Überarbeitung der<br />

Firmenstrategie für den Strategiezyklus<br />

bis 2028 soll das Thema Nachhaltigkeit<br />

entsprechend stärker verankert werden,<br />

ebenso bei der jährlichen Strategieüberprüfung.<br />

Mobilität, Recycling, Strom<br />

Insbesondere bei Beschaffungsprozessen<br />

von Energieträgern oder Fahrzeugen<br />

haben die Erkenntnisse aus der Ökobilanz<br />

erste Folgen, wie die Fraisa-Gruppe<br />

berichtet. Der Mobilität der Angestellten<br />

kommt mit den Fahrten zur Arbeit, zu<br />

Kunden oder zu weiteren Geschäftsterminen<br />

eine grosse Bedeutung zu. Hierbei<br />

wird die Prüfung von alternativen<br />

Mobilitätsformen ein wichtiger Aspekt<br />

sein, ebenso die Minimierung oder Vermeidung<br />

von Fahrtwegen, indem vermehrt<br />

im Homeoffice gearbeitet und


Der Neubau in Bellach setzt neueste Technik ein, unter anderem bei der Stromversorgung und bei der Ölversorgung.<br />

zum Beispiel Messen virtuell besucht<br />

werden.<br />

Emissionen entlang der Lieferkette, insbesondere<br />

im Bereich Hartmetall, sind<br />

nicht immer einfach zu erfassen oder zu<br />

beeinflussen. Dabei hängt der ökologische<br />

Fussabdruck stark ab vom eingesetzten<br />

Anteil an rezykliertem Material,<br />

dem Recyclingverfahren sowie dem bei<br />

der Produktion genutzten Strommix. In<br />

ihren eigenen Produktionshallen hat die<br />

Fraisa-Gruppe aber naturgemäss selbst<br />

die Kontrolle: Die Wiederverwertung des<br />

bei der Werkzeugproduktion herausgeschliffenen<br />

Materials hat ökologisch eine<br />

hohe Bedeutung.<br />

Mit dem Neubau am Schweizer Produktionsstandort<br />

Bellach konnte das Unternehmen<br />

aus ökologischer Sicht einen<br />

grossen Schritt vorwärts machen. Durch<br />

den Einsatz der neuesten Technik und<br />

dank innovativer Technologien wird der<br />

mittlerweile bezogene Neubau einen<br />

sehr positiven Einfluss auf den Fussabdruck<br />

der Fraisa-Gruppe haben. Der<br />

Stromverbrauch wird unter anderem<br />

durch eine Photovoltaikanlage auf dem<br />

Dach und eine neue Ölversorgung weiter<br />

reduziert.<br />

Nachhaltiger im Kerngeschäft<br />

Dass ökonomische und ökologische<br />

Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen, beweist<br />

die Fraisa-Gruppe aber auch in ihrem<br />

Kerngeschäft, der Fertigung und<br />

dem Vertrieb von Zerspanungswerkzeugen<br />

zur Metallbearbeitung. Angewandt<br />

wird hier das Prinzip «Reduzieren, Wiederverwenden,<br />

Rezyklieren».<br />

Bei der Abfallhierarchie dieses 3R-Prinzips<br />

soll erst zum nächsten Schritt gewechselt<br />

werden, wenn der vorherige<br />

nicht mehr möglich ist. Innovative Werkzeuge<br />

und optimale Schnittdaten aus<br />

dem «FRAISA ToolExpert®» tragen massgeblich<br />

zu längeren Standzeiten in den<br />

Fertigungszentren der Kunden und somit<br />

zu einer Reduktion der eingesetzten<br />

Werkzeuge bei, betont das Unternehmen.<br />

Mit «FRAISA ReTool®» könnten Werkzeuge<br />

zudem mehrfach bis zu ihrer ursprünglichen<br />

Leistungsfähigkeit wiederaufbereitet<br />

werden. Fraisa garantiert mit<br />

diesem Service, dass die Kundschaft im<br />

Anschluss an die Wiederaufbereitung<br />

ein neuwertiges Werkzeug zurückerhält.<br />

Sollte ein Werkzeug nicht mehr aufbereitet<br />

werden können, wird es mit «FRAISA<br />

ReToolBlue» dem Recyclingprozess zugeführt,<br />

womit der Rohstoffkreislauf geschlossen<br />

wird. Diese beiden Dienstleistungen<br />

tragen aus Sicht des Unternehmens<br />

viel zu einer wesentlichen Verbesserung<br />

der CO 2<br />

-Bilanz bei.<br />

Bei der Verwendung der Zerspanungswerkzeuge<br />

setzt die Fraisa-Gruppe auf das Prinzip<br />

«Reduzieren, Wiederverwenden, Rezyklieren».<br />

(Bilder: Fraisa-Gruppe)<br />

fraisa.com/de/


Flexible Solarzellen<br />

8<br />

Flexible Solarzellen mit<br />

Rekordwirkungsgrad von 22,2 %<br />

Ein Jahr nach ihrem letzten Wirkungsgradrekord haben Empa-Wissenschaftlerinnen<br />

und -Wissenschaftler einen neuen Höchstwert von 22,2% für flexible CIGS-Solarzellen<br />

auf Plastik folien erreicht. Solarzellen dieses Typs eignen sich besonders für Anwendungen<br />

auf Gebäuden, Fahr zeugen, Satelliten, Luftschiffen und mobilen Geräten.<br />

D<br />

Von Michael Hagmann, Empa<br />

ie Empa-Forschenden haben<br />

den Wirkungsgrad von flexiblen CIGS-<br />

Solarzellen erneut verbessert. Unabhängig<br />

zertifizierte Messungen ergaben<br />

einen Wert von 22,2% bei der Umwandlung<br />

von Licht in Strom, was eine Verbesserung<br />

gegenüber dem bisherigen Rekordwert<br />

von 21,4% bedeutet. Zum Vergleich:<br />

Der maximale Wirkungsgrad einer<br />

starren Solarzelle aus kristallinem<br />

Silizium liegt bei 26,7 %. Das Team um<br />

Romain Carron, Gruppenleiter im Empa-<br />

Labor für Dünnschichten und Photovoltaik<br />

unter der Leitung von Ayodhya N. Tiwari,<br />

präsentierte seine neuesten Resultate<br />

an der «8. World Conference on Photovoltaic<br />

Energy Conversion» (WCPEC-8)<br />

am 26. September 2022 in Mailand.<br />

Die flexiblen Solarzellen werden auf<br />

einer Polymerfolie verarbeitet mit<br />

Cu(In,Ga)Se2 als lichtabsorbierende<br />

Halbleiterschicht, die durch ein Niedrigtemperatur-Co-Verdampfungsverfahren<br />

abgeschieden wird. Der Empa-Wissenschaftler<br />

Shiro Nishiwaki veränderte<br />

die Zusammensetzung der Schicht, um<br />

die Leistung und die Ausgangsspannung<br />

der Zellen zu verbessern. «Zwei unterschiedliche<br />

Ansätze zur Legierung des<br />

Kristalls führten zu einer ähnlichen Verbesserungen<br />

in der Leistung des Bauelements»,<br />

sagt Romain Carron. Daher lassen<br />

sich die Ergebnisse auf unterschiedliche<br />

Weise, aber mit gleichwertigen Ergebnissen<br />

auf einen industriellen Massstab<br />

übertragen. Der Wirkungsgrad der<br />

Solarzelle von 22,2 % wurde unabhängig<br />

Flexible CIGS-Solarzellen bestehen aus sehr<br />

dünnen Schichten, darunter eine Verbindung aus<br />

den Elementen Kupfer, Indium, Gallium und<br />

Selen. Die Schichten werden auf flexible Polymersubstrate<br />

aufgebracht, hauptsächlich durch<br />

Vakuumverfahren. Bild: Empa


Im Brennpunkt: Energie<br />

Flexible Solarzellen<br />

9<br />

am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg<br />

bestätigt.<br />

Seit 23 Jahren regelmässig neue Rekorde<br />

Ayodhya Tiwari forscht mit seinem Team seit mehr als 23 Jahren<br />

an flexiblen Dünnschichtsolarzellen. Mit ihrem profunden Wissen<br />

über die Technologie und die grundlegenden physikalischen<br />

Prozesse haben sie im Laufe der Jahre mehrere Effizienzrekorde<br />

aufgestellt. Ihre «Rekordserie» begann im Jahr 1999 mit<br />

einer Effizienz von 12,8 %, ging dann weiter auf 14,1 % (2005),<br />

17,6 % (2<strong>01</strong>0), 18,7 % (2<strong>01</strong>1) und 20,4 % (2<strong>01</strong>3) und erreichte<br />

schliesslich 20,8 % im Jahr 2<strong>01</strong>9 und 21,4 % im Jahr 2021.<br />

Angesichts der bereits sehr hohen Wirkungsgrade erfordert jede<br />

noch so kleine Steigerung eine sorgfältige Untersuchung der<br />

Faktoren, die die Energieumwandlung einschränken, und innovative<br />

Ansätze zu deren Bewältigung. Die aktuelle Steigerung<br />

des Wirkungsgrads geht auf die Legierung der lichtabsorbierenden<br />

Halbleiterschicht zurück, um deren elektronische Eigenschaften<br />

zu verbessern.<br />

Flexible und leichte Solarmodule mit dieser Technologie eignen<br />

sich besonders für Anwendungen auf Dächern und Fassaden<br />

von Gebäuden, auf Gewächshäusern, Fahrzeugen und Luftschiffen<br />

sowie für tragbare Elektronik. Die Empa arbeitet mit der<br />

Schweizer Firma Flisom an der Rolle-zu-Rolle-Herstellung von<br />

leichten, flexiblen Solarmodulen für derartige Anwendungen.<br />

Die Forschung wurde vom Bundesamt für Energie (BFE) unterstützt.<br />

AMSLER & CO. AG<br />

Proekerungsunterstützung<br />

und technische Auslegungen<br />

Mehrachsen-Lösungen<br />

ferg monert<br />

Grosses Lager und<br />

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fon 052 647 36 36, fax 052 647 36 37, linear@amsler.ch


Eine tragende Rolle<br />

bei der Energiewende<br />

spielt die Photovoltaik.<br />

Computermodell des PSI liefert<br />

Energieszenarien für die Schweiz<br />

Das Ziel ist klar: null Treibhausgasemissionen bis 2050. Doch wie kann die Schweiz die<br />

Energie wende schaffen – zu möglichst geringen Kosten und unter Gewährleistung der<br />

Ver sorgungssicherheit? Antworten liefern Forschende des Paul Scherrer Instituts mit einem<br />

in diesem Umfang einzigartigen Computermodell, das auf 6 Mio. Gleichungen basiert.<br />

D<br />

Quelle: Paul Scherrer Institut (PSI)<br />

as Kooperationsprojekt «Szenarien<br />

und Modelle», kurz: JASM (Joint<br />

Activity Scenarios and Modelling) der Innosuisse,<br />

berechnete für die Schweiz<br />

Entwicklungspfade zu einer klimaneutralen<br />

Gesellschaft. An ihnen können sich<br />

Politik und Wirtschaft orientieren. Beteiligt<br />

waren die acht Schweizer Kompetenzzentren<br />

für Energieforschung<br />

(SCCER). Neben dem Paul Scherrer Institut<br />

(PSI) zählten dazu weitere Institutionen<br />

des ETH-Bereichs wie Empa, EPFL,<br />

WSL und ETH Zürich, die Hochschule Luzern<br />

sowie die Universitäten in Basel<br />

und Genf. Jede dieser Forschungseinrichtungen<br />

hat besondere Stärken und<br />

konzentrierte sich auf bestimmte Fragestellungen.<br />

Einzigartiges Modell<br />

Das Modellierungsteam im Labor für<br />

Energiesystemanalysen am PSI ist national<br />

und international bekannt für sein<br />

selbst entwickeltes Schweizer Energiesystemmodell<br />

STEM (Swiss Times Energy<br />

Systems Model). Es ist das einzige Modell,<br />

das mit einem ausgesprochen hohen,<br />

technischen Detaillierungsgrad<br />

Entwicklungspfade für das ganze Energiesystem<br />

der Schweiz über lange Zeiträume<br />

mit einer sehr guten zeitlichen<br />

Auflösung abbilden kann.<br />

Drei Netto-Null-Szenarien<br />

Im JASM-Verbundprojekt haben die PSI-<br />

Forschenden drei Netto-Null-Szenarien<br />

im Vergleich zu einem Referenzszenario<br />

untersucht, wobei in Letzterem bis 2050<br />

die CO 2<br />

-Emissionen nur um 40 Prozent<br />

gegenüber 1990 reduziert werden: neben<br />

einem Netto-Null-CO 2<br />

-Emissionsminderungsszenario<br />

(CLI) eine Variante,<br />

die eine Reduktion von Energieimporten<br />

auf ein Minimum mitberechnet (SE-<br />

CUR), und eine Variante mit einem verhaltenen<br />

Ausbaupotenzial für neue erneuerbare<br />

Energien (ANTI).<br />

Erhebliche Anstrengungen<br />

Um das Netto-Null-Ziel bis 2050 zu<br />

schaffen, sind erhebliche Anstrengungen<br />

nötig. Möchte man dieses Ziel möglichst<br />

kosteneffizient erreichen, muss<br />

sich die installierte Photovoltaikleistung<br />

alle zehn Jahre verdoppeln und<br />

drei Viertel aller Wohnhäuser müssten<br />

dann mit Wärmepumpen heizen. Dadurch<br />

würde der durchschnittliche<br />

Energieverbrauch pro Kopf gegenüber<br />

heute auf die Hälfte sinken. Die Schweiz<br />

würde sich damit zur viel zitierten<br />

2000-Watt-Gesellschaft entwickeln. Das<br />

hiesse also, der jährliche Primärenergieverbrauch<br />

pro Kopf entspräche einer<br />

durchschnittlichen Leistung von 2000<br />

Watt. Heute sind es knapp 4000 Watt pro<br />

Person.<br />

Bei einem schleppenden Ausbau erneuerbarer<br />

Energien müsste der durchschnittliche<br />

Leistungsbedarf sogar auf<br />

1750 Watt sinken. Das Netto-Null-Ziel<br />

könnte hier vor allem durch zusätzliche<br />

Anstrengungen bei Energieeinsparungen<br />

erreicht werden, was entsprechend<br />

höhere Kosten verursacht, zum Beispiel<br />

für Wärmedämmung und verbesserte<br />

Prozessintegration.<br />

Photovoltaik: tragende Rolle<br />

Eine tragende Rolle bei der Energiewende<br />

spielt die Photovoltaik. Rund fünfzig<br />

Terawattstunden an Solarstrom könnte<br />

die Schweiz pro Jahr ernten, wenn alle<br />

verfügbaren Flächen ausgenutzt würden.<br />

Heute werden allerdings nur vier


Im Brennpunkt: Energie<br />

Energieszenarien<br />

11<br />

Prozent davon verwendet. Möchte das<br />

Land 2050 weitgehend auf Energieimporte<br />

verzichten, müssten aber mehr als<br />

90 Prozent dieser Flächen ausgenutzt<br />

werden. Um die Ziele im Netto-Null-Basisszenario<br />

zu erreichen, müssten dagegen<br />

nur rund 50 Prozent der möglichen<br />

Solarenergieflächen genutzt werden,<br />

im Szenario mit verzögertem Ausbau<br />

wären es in etwa 40 Prozent.<br />

Einfluss des Ukraine-Kriegs<br />

Einige Szenarien im JASM-Report des<br />

PSI rücken durch den Ukraine-Krieg<br />

plötzlich in den Fokus. Heute werden etwa<br />

drei Viertel des gesamten jährlichen<br />

Energieverbrauchs importiert. Das Szenario<br />

SECUR ist darauf ausgelegt, neben<br />

der Dekarbonisierung möglichst zügig<br />

unabhängig von Energieimporten zu<br />

werden, etwa indem Wasserstoff mit regenerativen<br />

Energien aus dem Inland<br />

erzeugt wird. In einem solchen Szenario<br />

ist nicht nur eine Steigerung der Stromproduktion<br />

notwendig. Es muss auch<br />

mehr Energie eingespart und die Flexibilität<br />

des Energiesystems zur Integration<br />

grosser Mengen erneuerbarer Energien<br />

erhöht werden. Das verteuert die<br />

Anstrengungen zum Klimaschutz zusätzlich<br />

etwa um das Zweieinhalbfache.<br />

Erhebliche Kosten<br />

Je nach Szenario kommen erhebliche<br />

Kosten auf die Gesellschaft zu. Kein<br />

Wunder: Wenn die Schweiz von ihrem<br />

CO 2<br />

-Ausstoss von 43,4 Millionen Tonnen<br />

pro Jahr (Stand: 2020) bis 2050 auf netto<br />

null kommen will, dann müssen die CO 2<br />

-<br />

Emissionen in Zukunft im Durchschnitt<br />

jedes Jahr um anderthalb Millionen<br />

Tonnen gegenüber dem Vorjahr sinken.<br />

Ändern sich die Rahmenbedingungen,<br />

hat das einen anderen Technologiemix<br />

zur Folge, verbunden mit steigenden<br />

Kosten für das Energiesystem, wenn die<br />

kostengünstigen Klimaschutzoptionen<br />

nur eingeschränkt verfügbar sind.<br />

Das Energiesystem der Zukunft ist zunehmend<br />

kapitalintensiv, man spart<br />

zwar bei den Ausgaben für Brennstoff,<br />

muss aber vorher grössere Summen etwa<br />

in Photovoltaikanlagen oder in Wasserstofftechnologie<br />

investieren. Banken<br />

bewerten die Risiken von Investitionen<br />

und unterscheiden zwischen reifen<br />

Technologien wie Photovoltaik oder<br />

Wärmedämmung und Technologien, die<br />

sich heute erst auf dem Weg zur Marktreife<br />

befinden. Die Energiewende gelingt<br />

aber nur, wenn neue Technologien rund<br />

um Wasserstoff oder das Abscheiden<br />

von CO 2<br />

aus Kraftwerksabgasen oder<br />

Müllverbrennungsanlagen in grossem<br />

Stil eingeführt werden.<br />

ANTI-Szenario am teuersten<br />

Das ANTI-Szenario, bei dem kostengünstigere<br />

Massnahmen zur Energiewende<br />

nur schleppend vorankommen, wie zum<br />

Beispiel der Ausbau erneuerbarer Energien,<br />

ist von allen Szenarien das teuerste.<br />

Statt nur 1440 Franken wie im Netto-<br />

Null-Basisszenario (CLI) würden die<br />

Schweizerinnen und Schweizer im Jahr<br />

2050 dann 3750 Franken pro Jahr zusätzlich<br />

bezahlen müssen.<br />

Auch für den Fall, dass die Schweiz möglichst<br />

unabhängig von Energieimporten<br />

sein möchte, würden sich die zusätzlichen<br />

Kosten der Energiewende im Jahr<br />

2050 auf 2560 Franken pro Jahr fast verdoppeln,<br />

vor allem durch den schnelleren<br />

Zubau von Photovoltaik und durch<br />

bessere Gebäudedämmung in Verbindung<br />

mit Wärmepumpen.<br />

Folgerungen aus allen Szenarien<br />

• Treibhausgasemissionen müssen einen<br />

«Preis bekommen» – das heisst,<br />

dass die Energiepreise die Kosten für<br />

Umwelt und Mensch beinhalten. Ausserdem<br />

müssen die Massnahmen zur<br />

Dekarbonisierung koordiniert erfolgen<br />

und schnell, denn sonst wird es<br />

erst recht teuer.<br />

• Strom aus emissionsarmen Quellen,<br />

insbesondere erneuerbaren Energien,<br />

ist der Rohstoff der Energiewende. Der<br />

Stromverbrauch der Schweiz könnte<br />

von heute rund 60 auf bis zu 80 Terawattstunden<br />

im Jahr 2050 steigen. Dazu<br />

muss sich die Leistung aus Photovoltaik<br />

jedes Jahrzehnt mindestens<br />

verdoppeln, wenn auch der schrittweise<br />

Ausstieg aus der Kernenergie kompensiert<br />

werden soll.<br />

• Mehr wetterabhängige Stromproduktion,<br />

wie aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen,<br />

hat zur Folge, dass das<br />

Energiesystem viel flexibler reagieren<br />

muss, wozu zusätzliche Energiepuffer<br />

(kurzfristig und saisonal) in Form von<br />

Batteriespeichern, thermischen oder<br />

chemischen Speichern notwendig<br />

sind sowie die Bereitschaft der Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher, den<br />

Energiekonsum stärker als bisher an<br />

das Energieangebot anzupassen.<br />

• Ohne das Abscheiden und unterirdische<br />

Speichern von CO 2<br />

sind Dekarbonisierungsziele<br />

nicht zu erreichen. Die<br />

Schweiz muss sich dabei mit ihren<br />

Nachbarn abstimmen.<br />

• Technologieoffenheit zahlt sich aus,<br />

Wettbewerb kombiniert mit Anreizen<br />

bringt die besten Ergebnisse zu geringsten<br />

Kosten.<br />

Die Forschung mit dem STEM-Modell<br />

geht weiter und soll auf andere Aspekte<br />

der Nachhaltigkeit und der Widerstandsfähigkeit<br />

des Energiesystems<br />

ausgedehnt werden, darunter vor allem<br />

auf soziale Auswirkungen der Energiewende.<br />

Details zum Computermodell des PSI<br />

bit.ly/3ENIVTg


Im Brennpunkt: Energie Dekarbonisierung der Stahlindustrie<br />

12<br />

Wandel der Stahlindustrie<br />

hin zur Dekarbonisierung<br />

Am 17. Stahl- und Haustechnikhandelstag in Pfäffikon (SZ)<br />

Anfang November 2022 wurden über hundert Gäste<br />

empfangen. Im Zentrum standen zwei Referate zur<br />

Dekarbo nisierung der Stahlindustrie und einer gesamtwirtschaftlichen<br />

Lagebeurteilung der Schweiz im Zuge<br />

von Corona und des Ukraine-Krieges.<br />

I<br />

Quelle: SSHV<br />

m Referat «Green Steel aus der<br />

Schweiz» sprach Dr. Florian Geiger, CEO<br />

Steeltec Group, von der Notwendigkeit<br />

einer Imagetransformation von Stahl, da<br />

der Werk- und Baustoff in Bezug auf Umwelt-<br />

und Klimaauswirkungen nach wie<br />

vor negativ konnotiert ist. Der Lösungsansatz<br />

ist, Material- und Produktionskreisläufe<br />

zu schliessen und dies immer<br />

wieder zu kommunizieren.<br />

Nachhaltiger Recyclingstahl<br />

Florian Geiger demonstrierte, wie die<br />

Swiss Steel Group in der Schweiz nachhaltig<br />

Recyclingstahl produziert. Seit<br />

2021 werden 100 Prozent des Stroms aus<br />

Schweizer Wasserkraft gewonnen. Florian<br />

Geiger sprach von einem Wandel der<br />

Stahlindustrie hin zur Dekarbonisierung,<br />

der von zwei Trends getrieben ist: Zum<br />

einen fordern Kunden, wie zum Beispiel<br />

die Autoindustrie, den Wechsel vom<br />

Hochofen auf die Elektroofenroute. Zum<br />

anderen existiert ein erheblicher Kostendruck<br />

bei der Energiebepreisung und<br />

dem Emissionshandelssystem (EHS).<br />

Energiepreisexplosion<br />

Florian Geiger erklärte, dass CO 2<br />

-Statistiken<br />

und Transparenzfragen an Fahrt aufgenommen<br />

haben. Der Schwerpunkt<br />

seines Vortrages bildete die Darstellung<br />

der aktuellen Herausforderungen für die<br />

Stahlindustrie. Er zeigte sich besorgt<br />

aufgrund der Energiepreisexplosion und<br />

den Auswirkungen auf die Stahlindustrie<br />

und die Kunden der Swiss Steel Group.<br />

Die hohen Preissteigerungen für Erdgas<br />

und die enormen Preisschwankungen<br />

werden verzögert an die Kunden weitergegeben<br />

werden.<br />

Wettbewerbsverzerrung<br />

Die Wertschöpfungskette wird von den<br />

höheren Preisen belastet, was schlussendlich<br />

zu höheren Konsumgüterpreisen<br />

führen wird. Während die Schweiz<br />

auf die Folgen der Energiekrise relativ<br />

abwartend reagiert, wird in den Nachbarländern<br />

und der Europäischen Union<br />

massiv Industriepolitik durch verschiedene<br />

Massnahmen betrieben. Dies führt<br />

zu einem grossen europäischen Ungleichgewicht<br />

und einer Wettbewerbsverzerrung,<br />

was Florian Geiger grosse<br />

Sorgen bereitet.<br />

Wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen<br />

schaffen<br />

Er hob hervor, dass es für Unternehmen<br />

enorm wichtig geworden ist, dass der<br />

Bund wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen<br />

schafft und diese klar kommuniziert,<br />

damit Unternehmen planen können.<br />

Er sprach dabei von sechs Faktoren,<br />

die für die Sicherung der Schweizer<br />

Stahlindustrie notwendig sind: eine sichere<br />

Energieversorgung in Bezug auf<br />

Strom und Gas, ein erleichterter Zugang<br />

zur Kurzarbeit, wettbewerbsfähige Energiekosten<br />

(gleich lange Spiesse mit europäischen<br />

Mitbewerbern), die Kontrolle<br />

der stetig steigenden Netzgebühren, ein


arrierefreier Zugang zu EU-Märkten und<br />

die Chancen- und Wettbewerbsgleichheit<br />

auf dem Weg zur Dekarbonisierung.<br />

Florian Geiger schloss sein Referat mit<br />

zwei bedeutenden Appellen: «Wir müssen<br />

den Weg der Nachhaltigkeit gemeinsam<br />

gehen und uns als Stahlindustrie gegen<br />

aussen besser verkaufen. Wir müssen<br />

schauen, dass wir nicht ins Hintertreffen<br />

geraten und Chancengleichheit herrscht.»<br />

Makroökonomische Lagebeurteilung<br />

Als zweite Referentin des Tages begrüsste<br />

Thomas Freuler, Präsident des<br />

Schweizerischen Stahl- und Haustechnikhandelsverbandes<br />

(SSHV), Franziska<br />

Fischer, Ökonomin im Swiss Macro &<br />

Strategy Team der Credit Suisse.<br />

Das Abebben der Coronakrise hat laut<br />

Franziska Fischer zu einem wahren Wirtschaftsturbo<br />

geführt. Seit Jahresbeginn<br />

2022 verschlechterten sich jedoch die<br />

Konjunkturprognosen deutlich und Prognostiker<br />

erwarten nun global ein unterdurchschnittliches<br />

Wachstum.<br />

Gaspreise mittelfristig weiter erhöht<br />

Diese Prognosen werden von einer Vielzahl<br />

von Unsicherheiten wie zum Beispiel<br />

der Energiemangellage, Inflation,<br />

Lohn-Preis-Spirale, Rezession und dem<br />

Zinseinfluss auf den Immobilienmarkt<br />

begleitet. Im Themenbereich Energie<br />

gehen die Analysten davon aus, dass die<br />

Gaspreise mittelfristig weiter erhöht<br />

bleiben dürften. Umfragen haben gezeigt,<br />

dass sich Unternehmen auf eine<br />

Mangellage meist mittels Umstellung<br />

auf Heizöl und Verbrauchsreduktion vorbereitet<br />

haben. Bisher blieben die Konsumenten<br />

grösstenteils vom Strompreisanstieg<br />

verschont.<br />

Leichter Inflationsanstieg<br />

Die Inflationsrate ist global in den letzten<br />

zwölf Monaten massiv angestiegen. In<br />

der Schweiz gab es demgegenüber einen<br />

sehr leichten Inflationsanstieg. Die<br />

Inflation in der Schweiz wurde insbesondere<br />

durch höhere Importpreise getrieben<br />

und Analysten waren optimistisch,<br />

dass die Inflation im Jahr <strong>2023</strong> wieder<br />

ins 2 %-Zielband der SNB kommt.<br />

Der Schweizer Arbeitsmarkt verhielt sich<br />

sehr robust. In der Schweiz stiegen die<br />

Nominallöhne so stark wie seit über<br />

zehn Jahren nicht mehr. Unternehmen<br />

rechneten bei den Löhnen mit moderatem<br />

Wachstum. Eine Lohn-Preis-Spirale<br />

ist in der Schweiz nicht zu erwarten.<br />

Die Geldpolitik hat sich sehr verändert<br />

und die Zentralbanken agieren deutlich<br />

restriktiver. Der Wechselkurs zwischen<br />

Franken und Euro war kaufkraftbereinigt<br />

nicht auf Rekordhöhe. Zuletzt verkaufte<br />

die SNB sogar Devisen.<br />

Rezession in der EU<br />

Prognosen gingen von einer Verlangsamung<br />

des Gesamtwirtschaftswachstums<br />

in der Schweiz und einer Rezession<br />

in der EU aus. Die stabile Konjunktur in<br />

der Schweiz stützte den Immobilienmarkt<br />

trotz eines Zinsanstiegs und die<br />

Anzeichen eines Crashs am Immobilienmarkt<br />

sind sehr gering, da das Angebot<br />

knapp und die Nachfrage stark geblieben<br />

sind.


Im Brennpunkt: Energie<br />

<strong>Swissmechanic</strong> nimmt Stellung<br />

14<br />

Weniger Mikromanagement und<br />

Regulierung – mehr Selbst -<br />

verantwortung und Flexibilisierung<br />

Energie ist das Lebenselixier einer produzierenden Industrie.<br />

Die aktuelle Situation im Strom- und Gasmarkt bedroht die<br />

KMU-MEM-Unternehmen. Bundesrat und Verwaltung haben<br />

diverse Bewirtschaftungsmassnahmen vorbereitet. Auch das<br />

Parlament befasst sich mit einer Vielzahl von Vorstössen.<br />

U<br />

Von Claudia Frey Marti<br />

nsere KMU-MEM-Betriebe haben<br />

in den vergangenen Jahren und<br />

Jahrzehnten diverse Krisen bewältigt<br />

und ihre Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit<br />

immer wieder eindrücklich<br />

unter Beweis gestellt. In den kommenden<br />

Monaten kommt es (nochmals)<br />

zum Härtetest für die KMU der MEM-<br />

Branche.<br />

Bewirtschaftungsmassnahmen Strom<br />

Ende November eröffnete das Eidgenössische<br />

Departement für Wirtschaft, Bildung<br />

und Forschung (WBF) eine verkürzte<br />

Vernehmlassung zu fünf Verordnungsentwürfen<br />

im Bereich Strom, an welcher<br />

<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz teilnahm.<br />

Die vom Bund geplanten Bewirtschaftungsmassnahmen<br />

im Fall einer Strommangellage<br />

betreffen die KMU-MEM ausserordentlich<br />

stark. Gemäss einer im<br />

September 2022 durchgeführten Umfrage<br />

bei den <strong>Swissmechanic</strong>-Mitgliedsfirmen<br />

arbeiten die KMU der MEM-Industrie<br />

hauptsächlich mit Hilfe von Elektrizität<br />

(78 %). Mehr als 83 % dieser Unternehmen<br />

erreichen oder überschreiten<br />

den Schwellenwert von 100 000 kWh und<br />

sind damit von einer allfälligen Kontingentierung<br />

betroffen. Als letztmögliche<br />

Massnahme – als Ultima Ratio – sieht der<br />

Bund sodann periodische Netzabschaltungen<br />

für jeweils vier Stunden vor.<br />

Aus prozesstechnischen Gründen können<br />

viele Unternehmen bei einer Kontingentierung<br />

und erst recht bei rollierenden<br />

Netzabschaltungen nicht weiterproduzieren<br />

und müssten ihren Betrieb<br />

einstellen. Die Schäden für Wirtschaft<br />

und Gesellschaft wären immens.<br />

<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz fordert – im<br />

Inte resse des Werkplatzes Schweiz – die<br />

politischen Entscheidungsträger auf,<br />

auf solch einschneidende Massnahmen<br />

zu verzichten, und weist auch auf die<br />

Gefahr eines schleichenden Ausbaus<br />

des Staatsapparates hin (Buchführungsund<br />

Meldepflichten, Kontrolle, Sanktionierung).<br />

Stattdessen sollte auf mehrere,<br />

primär freiwillige Eskalationsstufen<br />

gesetzt werden und im Falle einer Kontingentierung<br />

der Handel mit Kontingenten<br />

uneingeschränkt und umfassend<br />

möglich sein, auch für die kleineren Handelsmengen<br />

der KMU. Parallel dazu müssen<br />

kurz-, mittel- und langfristig die nötigen<br />

Produktionskapazitäten geschaffen<br />

werden. <strong>Swissmechanic</strong> fordert eine<br />

technologieoffene Energie politik.<br />

Detaillierte Stellungnahme<br />

zuhanden des WBF<br />

bit.ly/3BiILlW


Flexibilisierung des Arbeitsgesetzes<br />

Im Ständerat (SR) wurde eine Motion zur<br />

zeitlich befristeten Flexibilisierung des<br />

Arbeitsgesetzes im Falle einer Stromund/oder<br />

Gasmangellage eingereicht.<br />

<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz unterstützt diesen<br />

Vorstoss, damit die Sparbemühungen<br />

der Wirtschaft noch besser umgesetzt<br />

werden können.<br />

Bei einer Strommangellage müssen die<br />

Verbrauchsspitzen gebrochen werden.<br />

Energieintensive Branchen können dazu<br />

einen Beitrag leisten, indem sie im Bedarfsfall<br />

ihre Arbeitszeiten anpassen<br />

und die Produktion in die Nacht oder auf<br />

den Sonntag verlegen. Auch im Falle einer<br />

bevorstehenden Stromabschaltung<br />

muss der Arbeitgeber die Möglichkeit<br />

haben, die Arbeitszeiten seiner Mitarbeitenden<br />

entsprechend den Beschränkungen<br />

flexibel organisieren und Nacht- und<br />

Sonntagsarbeit rasch und unbürokratisch<br />

anordnen zu können.<br />

Es muss zwingend berücksichtigt werden,<br />

dass jede Unternehmung unterschiedliche<br />

Produk tionsabläufe hat, die<br />

es unbedingt zu berücksichtigen gilt. Die<br />

Unternehmen können nicht über eine<br />

Leiste geschlagen werden. Nur durch eine<br />

Flexibilisierung der arbeitsrechtlichen<br />

Regelungen und eine unbürokratische<br />

Bewilligungspraxis der Behörden<br />

kann in einer Krisensituation dieser<br />

Sachlage Rechnung getragen werden.<br />

Detaillierte Stellungnahme<br />

zuhanden des SR<br />

Auf Deutsch:<br />

En français:<br />

bit.ly/3uzrWja<br />

bit.ly/3UzMAtW<br />

Weitere Informationen und Links<br />

zum Thema Energiemangellage<br />

Auf Deutsch:<br />

En français:<br />

In italiano:<br />

bit.ly/3BiYBNn<br />

bit.ly/3Y73jYl<br />

bit.ly/3PcwTrr


Infoveranstaltung FUTUREMEM<br />

16<br />

FUTUREMEM:<br />

Vorwärts in neuer Frische<br />

Die meisten offenen Fragen konnten die beiden Trägerorganisationen der Berufsbildungsreform,<br />

<strong>Swissmechanic</strong> und Swissmem, während ihrer Standortbestimmung klären, einiges<br />

steht noch an. Die Bildungs pläne sind fertig erstellt, Mitte Januar <strong>2023</strong> findet in den Betrieben<br />

ein Branchensounding statt. Die neuen Berufslehren sollen im August 2026 starten.<br />

Projekt – Zeitplan<br />

Sounding<br />

BiVo<br />

<strong>2023</strong> 2024 2025 2026<br />

Anhörung Branche<br />

Ämterkonsultation<br />

<strong>01</strong>.05.<br />

Ticket-Antrag<br />

Kontr.<br />

<strong>01</strong>.07.<br />

Freigabe<br />

Anhörung Kantone<br />

Bereinigung<br />

Information – Stakeholdereinbezug – usw.<br />

<strong>01</strong>.06.<br />

Erlass BiVo<br />

Lern-/Lehrmedienentwicklung<br />

«<br />

Von Monica Hotz<br />

Die Berufsbildungsreform FU-<br />

TUREMEM ist mit ihren acht Berufen der<br />

MEM-Branche das grösste Berufsrevisionsprojekt,<br />

das es in der Schweiz gibt<br />

und je gab», sagte Projektleiter Jörg Aebischer<br />

am Informationsabend Anfang<br />

Dezember 2022 in Frauenfeld vor rund<br />

230 Zuhörerinnen und Zuhörern, davon<br />

150 Personen online. FUTUREMEM sei<br />

ein Projekt mit höchster Komplexität. Eine<br />

Feststellung, die alle Referenten des<br />

Abends bestätigten. Viele Augen seien<br />

deshalb bewundernd, aber auch kritisch<br />

auf das Projekt gerichtet.<br />

Standortbestimmung<br />

Die Anforderungen an die Reform sind<br />

zahlreich: acht Berufe, zwei Trägerorganisationen,<br />

zahlreiche Teilbranchen und<br />

Umsetzung, Ausbildung<br />

<strong>01</strong>.<strong>01</strong>.<br />

Inkraftsetzung<br />

<strong>01</strong>.08.<br />

Start<br />

Stakeholder mit dem Ziel einer neuen Bildungskonzeption,<br />

die durchlässig und<br />

flexibel auf Aktualitäten der sich schnell<br />

weiterentwickelnden MEM-Branche reagie<br />

ren soll.<br />

Die zwei Trägerorganisationen <strong>Swissmechanic</strong><br />

und Swissmem haben im Sommer<br />

eine Standortbestimmung gemacht und<br />

festgelegt, was zum Projekt gehören soll,<br />

was nicht, und fünf Kernprozesse bestimmt:<br />

formale Berufsentwicklung, Information<br />

& Ausbildung, didaktische Konzeption,<br />

Lern- & Lehrmedienentwicklung<br />

und Projektführung. Jeder Kernprozess<br />

ist in Arbeitspakete aufgegliedert, die mit<br />

solchen aus anderen Kernprozessen vernetzt<br />

sein können.<br />

Gemeinsam unterwegs<br />

Um zu gewährleisten, dass eine möglichst<br />

vergleichbare Ausbildungsqualität innerhalb<br />

der Schweiz erreicht wird, wurde eine<br />

eigens eingesetzte Fachgruppe Qualitätsstandards<br />

gebildet. Lern- und Lehrmedien<br />

werden nun von beiden Verbänden<br />

gemeinsam entwickelt. Auch da gibt<br />

es eine Arbeitsgruppe. Ebenso wird an einer<br />

Lernumgebung und Lernplattform gemeinsam<br />

gearbeitet.<br />

Im Bereich Berufsmarketing werden ab<br />

Anfang <strong>2023</strong> Tools zur Verfügung stehen,<br />

die individuell eingesetzt werden können.<br />

Start am 1. August 2026<br />

Festgelegt wurde auch der neue Zeitplan.<br />

Die Arbeiten laufen ak tuell unter


<strong>Swissmechanic</strong><br />

Infoveranstaltung FUTUREMEM<br />

17<br />

dem Vorticket. Am 1. Mai 2024 ist der Ticketantrag<br />

vorgesehen, am 1. Juni 2025<br />

der Erlass der Bildungsverordnung, am<br />

1. Januar 2026 soll sie in Kraft gesetzt<br />

werden. Ab dem 1. August 2026 sollen<br />

die acht MEM-Berufe mit neuen Bildungsverordnungen<br />

und -plänen ausgebildet<br />

werden.<br />

Bildungspläne fertiggestellt<br />

Die Bildungspläne für die acht MEM-Berufe<br />

sind inhaltlich fertig erstellt und wurden<br />

im Dezember 2022 auf Italienisch sowie<br />

Französisch übersetzt. Es wurden vertikale<br />

Abstufungen vollzogen (Leistungsniveaus,<br />

4-, 3-, 2-jährige Lehre wie z. B. Polymechaniker/in,<br />

Produk tionsmechaniker/<br />

in und Mechanikpraktiker/in) und horizontale<br />

Inhalte abgeglichen.<br />

Berufsbilder<br />

Das jeweilige Berufsbild wurde definiert<br />

durch fünf Oberbegriffe, die vom SBFI<br />

festgelegt wurden: Arbeitsgebiet, wichtigste<br />

Handlungskompetenzen, Berufsausübung,<br />

Bedeutung des Berufes für<br />

Gesellschaft, Wirtschaft, Natur und Kultur<br />

sowie Allgemeinbildung.<br />

In einem zweiten Schritt wurde für jeden<br />

Beruf anhand des Rasters des SBFI eine<br />

Übersicht der Handlungskompetenzen<br />

zusammengestellt. Dabei wurde versucht,<br />

diese für alle acht Berufe der<br />

MEM-Branche zu harmonisieren. Es wurden<br />

Handlungskompetenzbereiche von<br />

a bis d festgelegt. Für den Anlage- und<br />

Apparatebauer sind zum Beispiel 14<br />

Handlungskompetenzen für die Lernenden<br />

Pflicht, das heisst, sie müssen sie<br />

nach der Ausbildung beherrschen. Aus<br />

weiteren acht Handlungskompetenzen<br />

(Wahlpflicht) müssen Lernende in Abstimmung<br />

mit ihrem Lehrbetrieb jeweils<br />

eine auswählen.<br />

Leistungskriterien<br />

Die Handlungskompetenzen werden jeweils<br />

durch eine Arbeitssituation beschrieben<br />

und gemäss dem Nationalen<br />

Qualifikationsrahmen eingestuft, der europaweit<br />

gilt. Jeder Handlungskompetenz<br />

sind Leistungskriterien für den Betrieb,<br />

die Berufsfachschule und für die<br />

überbetrieblichen Kurse (üK) zugeordnet.<br />

Die Leistungskriterien von Berufsfachschule<br />

und üK sind unterstützend zu den<br />

Leistungskriterien im Betrieb. Leistungskriterien<br />

beschreiben eine konkrete Tätigkeit.<br />

Diese ist handlungsorientiert beschrieben<br />

und muss beobachtbar, messund<br />

beurteilbar sein. Jedem Leistungskriterium<br />

ist ein Leistungsniveau zugeordnet.<br />

Branchensounding im Januar <strong>2023</strong><br />

Mitte Januar <strong>2023</strong> wird ein Branchensounding<br />

in den Betrieben durchgeführt.<br />

Es handelt sich um eine Onlinebefragung,<br />

ähnlich wie sie bereits vor drei Jahren<br />

durchgeführt wurde. Sie dauert rund 30<br />

bis 45 Minuten. Anhand der wichtigsten<br />

Handlungskompetenzen möchten die<br />

Projektverantwortlichen den Betrieben<br />

das neue Konzept der Handlungskompetenzorientierung<br />

aufzeigen. Die Betriebe<br />

können aus der Arbeitsperspektive ihre<br />

Rückmeldung zu den erarbeiteten neuen<br />

Fachinhalten geben. Die Auswertung des<br />

Soundings dauert rund einen Monat. Im<br />

März wird geprüft, ob aufgrund der Auswertungen<br />

Anpassungen vorgenommen<br />

werden sollen.<br />

Berufsfachschulen und üK-Zentren als<br />

ebenfalls beteiligte Lernorte haben zu<br />

einem späteren Zeitpunkt die Möglichkeit,<br />

sich aus der Bildungsperspektive zu<br />

äussern.<br />

Umsetzungsdokumente<br />

Als Nächstes nach den Bildungsplänen<br />

stehen die Umsetzungsdokumente an,<br />

das heisst das Ausbildungsprogramm<br />

für die Lehrbetriebe, das flexibel sein<br />

soll, und – aufgrund der Lernfelder – das<br />

Kursprogramm für die üK und der Berufsschullehrplan.<br />

Ziel dabei ist, dass die Arbeitssituation<br />

die Basis der Vermittlung der Grundlagen<br />

darstellt – das Wissen soll nicht mehr<br />

isoliert vermittelt werden, sondern mit<br />

der Praxis verbunden.<br />

Für die Berufsfachschulen ist die grösste<br />

Neuerung, dass man sich weg von der Fächerorientierung<br />

hin zu einer Lernfeldorientierung<br />

und dementsprechend zu einer<br />

Handlungskompetenzorientierung bewegt.<br />

Der Transfer «von der Praxis für die<br />

Praxis» soll bereits in den Umsetzungsdokumenten<br />

unterstützend implementiert<br />

werden. Zudem werden Lernaufgaben<br />

entwickelt für üK und Berufsschulen.<br />

Zudem wird von der Schwerpunktausbildung<br />

zu den Wahlpflichtkompetenzen<br />

gewechselt. Diese sollen wenn möglich<br />

von den Berufsfachschulen und den üK<br />

unterstützt werden. Dabei sollen Lernortkooperationen<br />

helfen, wie es sie vereinzelt<br />

bereits heute gibt. Spätestens<br />

nach dem zweiten Lehrjahr sollen die<br />

Lernenden zusammen mit ihren Lehrbetrieben<br />

eine Wahlpflichtkompetenz wählen<br />

und an eine Triagestelle melden.<br />

Die Lernfelder dienen später als Grundlage<br />

für einen Lernfeldbaukasten, Lernund<br />

Lehrmedien werden entwickelt.<br />

Diese sollen ein Jahr vor dem Start bereitstehen.<br />

Der nächste Informationsanlass findet<br />

am 10. Mai <strong>2023</strong> in Fribourg statt. Zukünftig<br />

sollen Informationsanlässe<br />

punktuell ebenfalls in der Romandie und<br />

im Tessin durchgeführt werden.<br />

futuremem.swiss<br />

Zur Aufzeichnung der Informationsveranstaltung<br />

vom 8. Dezember 2022<br />

bit.ly/3FCK6W6


<strong>Swissmechanic</strong><br />

Branchenlösung Arbeitssicherheit<br />

18<br />

Erfolgreiche ERFA-Tagung im Tessin<br />

Auch in diesem Jahr gab es an der ERFA-Tagung im Tessin drei sehr<br />

spannende Referate. 44 KOPAS nahmen an der Tagung teil und<br />

erfuhren Wichtiges über Hautkrebs, Heben und Transportieren von<br />

Lasten sowie psychische Probleme.<br />

G<br />

Von Marco Bortoluzzi<br />

ross war der Andrang bei der<br />

diesjährigen ERFA-Tagung im Kanton Tessin<br />

von Mitte September 2022. Rund 44<br />

KOPAS (Kontaktpersonen für Arbeitssicherheit)<br />

aus der gesamten italienischsprachigen<br />

Schweiz hatten sich schon<br />

nach kurzer Zeit dafür angemeldet. Dazu<br />

beigetragen hatte das überzeugende Programm<br />

mit hochkarätigen Referenten aus<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.<br />

Hautkrebs<br />

Jährlich gibt es 1000 Fälle von Hautkrebs,<br />

die darauf zurückzuführen sind,<br />

dass die Betroffenen bei der Arbeit ultraviolettem<br />

Licht ausgesetzt waren. Wer<br />

im Freien arbeitet, ist sogar doppelt so<br />

viel Strahlung ausgesetzt wie im Urlaub<br />

oder in der Freizeit.<br />

Heben und Transportieren von Lasten<br />

Für die MEM-Branche besonders wichtig<br />

ist das richtige Heben und Transportieren<br />

von Lasten. Das manuelle Heben von<br />

Lasten stellt bei falscher Belastung ein<br />

ernsthaftes Gesundheitsrisiko für den<br />

Muskel-Skelett-Apparat dar. Um dem<br />

entgegenzuwirken, referierte die SUVA<br />

zu diesem Thema. Neben dem Gewicht<br />

gibt es zahlreiche weitere Faktoren. Dies<br />

sind der horizontale Abstand der Last,<br />

die Körperhaltung, die Hubhöhe, der Ladeabstand<br />

sowie die Eigenschaften und<br />

Greifmöglichkeiten der Last. Zu den individuellen<br />

Faktoren gehören auch Alter,<br />

Geschlecht, Erfahrung und körperliche<br />

Fitness.<br />

Psychische Probleme<br />

Das letzte Thema befasste sich mit psychischen<br />

Problemen und den Präventionsmöglichkeiten.<br />

Es ist richtig, dass<br />

immer mehr Unternehmen in die psychische<br />

Gesundheit ihrer Mitarbeitenden<br />

investieren. Die frühzeitige Erkennung<br />

der psychischen Auswirkungen<br />

auf Mitarbeitende ist ein wichtiger<br />

Schritt zur Bewältigung von psychischen<br />

Belastungen und kann sich positiv<br />

auf die Motivation auswirken, die Arbeits-<br />

und Lebenszufriedenheit erhöhen,<br />

aber auch finanzielle Vorteile für<br />

Unternehmen bringen.<br />

Die ERFA-Tagung im Tessin wurde organisiert<br />

von <strong>Swissmechanic</strong>, Arbeitssicherheit<br />

Schweiz, Strassenunterhaltsdienste<br />

- Tiefbauämter / ASTRA (AS SUD)<br />

und dem Verband Schaltanlagen und<br />

Automatik Schweiz (VSAS).<br />

Anmeldung zur ERFA-Tagung<br />

vom 14.09.<strong>2023</strong> in Gordola (TI)<br />

bit.ly/3W8Vksy<br />

Arbeitssicherheit & Gesundheitsschutz gut aufgestellt<br />

Ende August 2022 trafen sich die Vertreter des ASA-Ausschusses zur<br />

jährlichen Tagung. Ein Jahr nach der Rezer tifizierung der Branchenlösung<br />

und nach einem vertieften Austausch mit der SUVA und der EKAS<br />

ist die Branchen lösung Nr. 21 gut gerüstet für die kommenden Jahre.<br />

G<br />

Von Marco Bortoluzzi<br />

emäss Eric Montandon, Leiter<br />

ASA-Fachstelle, ist die Branchenlösung<br />

von <strong>Swissmechanic</strong> gut aufgestellt. Durch<br />

die gesetzliche Verpflichtung zum ASA-<br />

Beizug wird die Arbeit mit den Spezialisten<br />

der Arbeitssicherheit weiter ausgebaut.<br />

So konnten Arbeitshygieniker Willy<br />

Frei und Yves Defferrard, Arbeitnehmervertreter<br />

der UNIA, an der ASA-Tagung als<br />

neue Teammitglieder begrüsst werden.<br />

Für die kommenden Jahre bis zur Rezertifizierung<br />

im Jahr 2026 werden die Hilfestellungen<br />

für die Mitgliedsunternehmen<br />

stetig verbessert. Die Rückmeldungen zu<br />

den Kursen (KOPAS und ERFA) werden in<br />

die Ausarbeitung miteinbezogen.<br />

Die neuen Themen der ERFA-Tagungen im<br />

Jahr <strong>2023</strong> stehen fest und spiegeln die Herausforderungen<br />

der Branche im Bereich<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

wider. Dies sind die PSA (persönliche<br />

Schutzausrüstung), der Mutterschutz im<br />

Produktionsbetrieb und die Führung und<br />

Verantwortung der KOPAS beziehungsweise<br />

der Geschäftsleitung im Bereich der<br />

Arbeitssicherheit.<br />

Die Branchenlösung von <strong>Swissmechanic</strong><br />

lebt nicht nur vom ASA-Ausschuss und der<br />

Geschäftsstelle. So ist das Team Arbeitssicherheit<br />

auf das Feedback aus den Betrieben<br />

angewiesen, damit es mit den Hilfestellungen<br />

möglichst nahe an den Herausforderungen<br />

und Problemen der<br />

Front bleibt. Das Team Arbeitssicherheit<br />

bedankt sich für die aktuelle und künftige<br />

Zusammenarbeit.


Messen INNOTEQ <strong>2023</strong><br />

19<br />

Treffpunkt der Fertigungsindustrie<br />

Vom 7. bis 10. März <strong>2023</strong> findet die INNOTEQ statt. Als neuer Branchentreffpunkt ist<br />

die INNO TEQ Wissens-, Netzwerk- sowie Dialogplattform für alle Akteure der MEM- und<br />

Fertigungsindustrie in der Schweiz.<br />

I<br />

Von Monica Hotz<br />

nnovationen erleben, Wissen<br />

erweitern, Lösungen entdecken und<br />

Kontakte pflegen: Auf der INNOTEQ präsentieren<br />

Unternehmen und weitere<br />

Partner ihre Produkte, Lösungen, Services<br />

und Dienstleistungen. So entstehen<br />

Begegnungen und Dialoge und daraus<br />

neue Ideen und Kooperationen für<br />

eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft.<br />

Die INNOTEQ findet als hybride Messe<br />

zugleich live und digital statt. Die Digitalplattform<br />

beinhaltet Aussteller- und Besucherprofile,<br />

Streamings und das IN-<br />

NOTEQ-TV. Vorgesehen sind zudem erneut<br />

mehrere Konferenzbühnen zu aktuellen<br />

Branchenthemen.<br />

Auf 30000 Quadratmetern Veranstaltungsfläche<br />

in vier Messehallen werden<br />

300 Ausstellende und 20000 Fachbesuchende<br />

erwartet.<br />

Gemeinschaftsstand<br />

<strong>Swissmechanic</strong> wird für Mitgliedsfirmen<br />

an der INNOTEQ <strong>2023</strong> erneut einen Gemeinschaftsstand<br />

anbieten. Wegen der<br />

grossen Nachfrage wurde die Gesamtstandfläche<br />

des Gemeinschaftsstands<br />

bereits erweitert. Nur vereinzelte Standplätze<br />

sind noch verfügbar – de Schneller<br />

isch de Gschwinder . . .<br />

Die Beteiligung am <strong>Swissmechanic</strong>-Gemeinschaftsstand<br />

ermöglicht es Mitgliedsfirmen,<br />

zu einem attraktiven Preis<br />

ohne grossen Aufwand Teil der allerersten<br />

physischen INNOTEQ zu werden.<br />

Jeder Stand beinhaltet unter anderem<br />

eine abschliessbare Kabine, einen runden<br />

Tisch mit drei Stühlen, einen weissen<br />

Korpus, Beleuchtung, eine Doppelsteckdose,<br />

einen Papierkorb und eine<br />

Garderobe.<br />

Alles rundherum wird organisiert: Der<br />

Stand ist bereits aufgebaut – die Ausstellenden<br />

kommen, richten sich mit ihren<br />

Produkten ein, pflegen ihre Kontakte,<br />

generieren neue Leads, räumen nach<br />

der Messe ihre Produkte wieder ab und<br />

fahren wieder, ohne sich um den Abbau<br />

des Stands kümmern zu müssen.<br />

Dank des gemeinsamen Auftritts auf<br />

dem traditionellen blauen Teppich fallen<br />

<strong>Swissmechanic</strong>-Mitglieder auf, werden<br />

am <strong>Swissmechanic</strong>-Stand vor Ort<br />

unterstützt und kommen dort zusätzlich<br />

in den Genuss von Getränken, Kaffee<br />

und Gipfeli.<br />

Ein Besuch lohnt sich!<br />

Besucherinnen und Besuchern bietet<br />

die INNOTEQ <strong>2023</strong> die einmalige Gelegenheit,<br />

die wichtigsten Akteure der<br />

Schweizer MEM- und Fertigungsindustrie<br />

auf engstem Raum anzutreffen und<br />

in kürzester Zeit die wichtigsten Kontakte<br />

zu knüpfen. Ein Besuch lohnt<br />

sich!<br />

Tickets können bestellt werden via<br />

bit.ly/3uTYGn5<br />

Mit dem Ticketcode 3149976231 können<br />

Sie sich bereits heute Ihr kostenloses Ticket<br />

sichern. Alle Informationen finden<br />

Sie unter innoteq.ch.<br />

Kontakt<br />

event@swissmechanic.ch<br />

Telefon 071 626 28 43<br />

Anmeldeformular und Detailinfos<br />

für die Teilnahme am Gemeinschaftsstand<br />

von <strong>Swissmechanic</strong><br />

bit.ly/3jd3ykX


INNOTEQ – «FIT FOR FUTURE»<br />

David von Büren ist Messeleiter der INNOTEQ. Dem <strong>Journal</strong> verrät er, was Ausstellende<br />

und Besuchende an der neuen Fachmesse der Fertigungsindustrie erwartet.<br />

D<br />

Interview: Monica Hotz<br />

avid von Büren, welche<br />

Erfahrungen und Lehren konnten Sie<br />

aus der Erstausgabe der INNOTEQ<br />

ziehen, die wegen der Corona-<br />

Pandemie digital durchgeführt<br />

werden musste?<br />

David von Büren: Bei der INNOTEQ 2021<br />

bewies die BERNEXPO einmal mehr Mut<br />

und Pioniergeist. Es war die erste rein digitale<br />

Fachmesse der Schweiz und stellte<br />

uns als Veranstalterin sowie die Ausstellenden<br />

vor ganz neue Herausforderungen.<br />

Die Erfahrungen von damals<br />

helfen uns nun enorm, die physische<br />

Messe als Herzstück im virtuellen Raum<br />

zu ergänzen und diverse Inhalte zeitund<br />

ortsunabhängig anzubieten.<br />

Würden Sie etwas anders machen,<br />

wenn Sie die nächste INNOTEQ<br />

wieder digital durchführen<br />

müssten?<br />

Unsere Absicht war es zu keiner Zeit,<br />

künftig rein digitale Fachmessen durchzuführen.<br />

Die damalige Initiative entstand<br />

aus der Not, da Live-Events nicht<br />

realisiert werden konnten und wir das<br />

neue Produkt unbedingt lancieren wollten.<br />

Ein rein digitales Format ist aber für<br />

uns künftig keine Option, in der Verlängerung<br />

und Ergänzung sehen wir jedoch<br />

Potenzial, insbesondere was die Ansprache<br />

eines jüngeren Publikums angeht<br />

und um für die nachrückende Generation<br />

gewappnet zu sein.<br />

Welche erfolgreichen Elemente<br />

der digitalen Messe werden Sie<br />

an der INNOTEQ <strong>2023</strong> einbauen?<br />

Einen Grossteil der Inhalte auf der INNO-<br />

TEQ Convention, also unserer Kongressbühne,<br />

werden wir jeweils ab dem Folgetag<br />

als Stream anbieten. Zudem produziert<br />

unser INNOTEQ-TV <strong>2023</strong> während<br />

allen Tagen attraktive Inhalte aus den<br />

Messehallen und fängt Aussteller-, Besucher-<br />

und Partnerstimmen ein.<br />

Was werden die Höhepunkte<br />

der INNOTEQ <strong>2023</strong> sein?<br />

Ganz klar die Ausstellung in vier vollen<br />

Messehallen mit gegen 300 Ausstellenden<br />

unter dem Leitthema «FIT FOR FU-<br />

TURE». Hinzu kommt die Kongressbühne<br />

mit den beiden Fokusthemen «Swiss<br />

Manufacturing» und «Creating a Sustai-


Messen INNOTEQ <strong>2023</strong><br />

21<br />

nable Future». Morgens finden dort Keynotes<br />

und Paneldiskussionen statt,<br />

nachmittags präsentieren Ausstellende<br />

ihre Produkte und Lösungen. Und dann<br />

bieten wir noch zwei attraktive Sonderzonen<br />

an: «INNOTEQ Talents» beschäftigt<br />

sich mit den Themen Aus-/Weiterbildung<br />

und Fachkräftemangel, «INNOTEQ<br />

Start-up» gibt Jungunternehmen aus<br />

der MEM-Industrie eine spannende<br />

Plattform. Und zu guter Letzt freuen wir<br />

uns auf das interessierte Fachpublikum,<br />

welches sich vor Ort informieren und<br />

vernetzen kann.<br />

In Fachmedien ist auch immer<br />

wieder davon die Rede, dass an<br />

Messen je länger je mehr das<br />

Erlebnis im Vordergrund steht.<br />

Gilt das auch für Fachmessen wie<br />

die INNOTEQ?<br />

Definitiv, wobei eine Industriefachmesse<br />

wie die INNOTEQ diesbezüglich nicht<br />

mit einer Publikumsmesse verglichen<br />

werden kann. Es genügt heute aber definitiv<br />

nicht mehr, alle zwei Jahre während<br />

vier Tagen einige Messehallen mit<br />

Ständen zu füllen. An einer Branchenleistungsschau<br />

erwartet der/die Besuchende<br />

ein inspirierendes Gesamterlebnis<br />

mit Content-Formaten und Side<br />

Events zu aktuellen Themen, ansprechende<br />

Hospitality- und Gastronomieangebote<br />

sowie attraktives Networking.<br />

Genau das werden wir als Wissens-, Informations-<br />

und Netzwerkplattform anbieten.<br />

Sind Virtual und Augmented Reality<br />

als attraktive Erweiterungen von<br />

Messeständen an der INNOTEQ ein<br />

Thema? Gibt es schon Ausstellende,<br />

die das nutzen wollen?<br />

Da sind wir bei relevanten Themen rund<br />

um die «Fachmesse der Zukunft». Solche<br />

Lösungen sind als Ergänzung des eigenen<br />

Messeauftritts interessant und dürften<br />

auch als Besuchermagnete fungieren.<br />

Allerdings sind sie jedoch teilweise<br />

technologisch noch nicht ausgereift respektive<br />

massentauglich und kostenintensiv.<br />

Veranstaltende und Ausstellende<br />

sollten sich jetzt gleichermassen mit<br />

dem Thema auseinandersetzen, damit<br />

sie in einigen Jahren bereit sind, solche<br />

Applikationen erfolgreich anzubieten<br />

und diese neben der Informationsvermittlung<br />

und Visualisierung auch zur Positionierung<br />

einzusetzen oder gar als<br />

Produkt – beispielsweise rund um die Instandhaltung<br />

– anzubieten. An der IN-<br />

NOTEQ werden wir erste konkrete Anwendungen<br />

erleben können.


INNOTEQ <strong>2023</strong><br />

22<br />

Erfolgreich dank breitem Produktund<br />

Dienstleistungsportfolio<br />

Tom Winter ist seit 1. März 2021 CEO der BERNEXPO AG. Die Bernexpo Groupe plant, realisiert<br />

und veranstaltet jedes Jahr mehr als 30 Eigen- und Gastmessen, über 300 Kongresse<br />

und Fachveranstaltungen sowie Events jeder Grösse, darunter die INNOTEQ.<br />

T<br />

Interview: Monica Hotz<br />

om Winter, die BERNEXPO<br />

baut für insgesamt 95 Millionen<br />

Franken eine neue Festhalle. Ein<br />

mutiges Unterfangen in den<br />

heutigen Zeiten, wo die eine Krise<br />

die andere ablöst. Weshalb braucht<br />

es denn eine neue Festhalle?<br />

Tom Winter: Das Neubauprojekt der<br />

BERNEXPO ersetzt die bestehende Festhalle,<br />

welche vor 72 Jahren als Provisorium<br />

gebaut wurde und in der heutigen<br />

Form nicht mehr zeitgemäss ist (energietechnisch,<br />

baulich, ökologisch etc.).<br />

Die Multifunktionshalle schliesst eine<br />

wesentliche Marktlücke: Aktuell bietet<br />

die Hauptstadt kein Angebot für Veranstaltungen,<br />

Ausstellungen oder Erlebniswelten<br />

mit einer Kapazität von bis zu<br />

8’500 Personen. Durch den Neubau wird<br />

die Durchführung von Kulturanlässen,<br />

Shows, Sportveranstaltungen, Kunstausstellungen,<br />

Musicals, Fernsehsendungen,<br />

Versammlungen oder weiteren<br />

Conventions ermöglicht, für die es heute<br />

in Bern an Räumlichkeiten mit entsprechender<br />

Grösse, Infrastruktur und Flexibilität<br />

fehlt.<br />

Mit der Multifunktionshalle entsteht ein<br />

Angebot, das der Bedeutung Berns als<br />

Schweizer Hauptstadt, Universitätsstandort<br />

oder Cluster für Innovationsthemen<br />

wie Medizin, Präzisionstechnik<br />

oder Energietechnik gerecht wird und<br />

Möglichkeiten für nationale und internationale<br />

Kongresse und Konferenzen<br />

schafft. Die Stadt Bern und Welcome<br />

Bern haben die Vision, sich zu einer wichtigen<br />

Schweizer Kongressstadt mit internationaler<br />

Ausstrahlung zu entwickeln.<br />

Die Multifunktionshalle mit moderner<br />

Infrastruktur ist im Kontext «Kongressstadt<br />

Bern» unabdingbare Voraussetzung.<br />

Die BERNEXPO will einen vielseitigen Begegnungsort<br />

für Gesellschaft, Politik,<br />

Wirtschaft und Kultur schaffen. Das Projekt<br />

ergänzt das Veranstaltungsangebot<br />

in der Stadt Bern, stärkt den Messeplatz<br />

Bern und erhöht die nationale Strahlkraft<br />

der Stadt und Region Bern.<br />

Das professionell ausgearbeitete und<br />

breit abgestützte Projekt entspricht einem<br />

Marktbedürfnis, die Lage ist ideal,<br />

die Erschliessung optimal und die Dimension<br />

ist auf das Einzugsgebiet ausgerichtet.<br />

Sie glauben also klar an die Zukunft<br />

der Messen als hauptsächlich physischer<br />

Treffpunkt? Es gab Zeiten,<br />

da wurden physische Messen totgesagt<br />

. . .<br />

Die Messebranche steht vor grossen Herausforderungen<br />

– nicht nur in Bern. Die<br />

Digitalisierung lädt uns ein, neue Formate<br />

und Angebote zu entwickeln. Das ist<br />

aber auch eine Chance. Wir müssen aufzeigen,<br />

wo wir den Leuten mit Live-<br />

Events, damit meinen wir auch die Messen,<br />

einen Mehrwert bieten können.<br />

Stichworte dazu sind Emotionen, persönliche<br />

Begegnungen, Pflege des Netzwerks,<br />

Beratung und Inhalte: Hier ist das<br />

Live-Momentum dem Online-Angebot<br />

klar überlegen. Bei der BERNEXPO sind<br />

wir überzeugt, dass wir diesen Weg gehen<br />

können: Durch mehr Erlebnisse und<br />

neue Formate im Bereich der Publikumsmessen,<br />

durch Inhalte und Relevanz<br />

im Bereich der Fachmessen. Ziel ist<br />

es, gewissermassen der spannendste,<br />

innovativste und wichtigste Stammtisch<br />

für die jeweiligen Branchen zu sein.<br />

Was werden die Hauptattraktionen<br />

der neuen Festhalle sein?<br />

Die eigentliche Attraktion stellen unsere<br />

Veranstaltungen dar: Kongresse, Confex-Formate,<br />

Versammlungen, Conventions,<br />

Kulturanlässe, Shows, Sportveranstaltungen,<br />

Kunstausstellungen, Musicals,<br />

Fernsehsendungen.<br />

Die Grosszügigkeit der Räumlichkeiten,<br />

das Gastronomie- und Hospitalityangebot<br />

sowie die schweizweit einzigartige<br />

Eventtechnik ermöglicht das Veranstalten<br />

der verschiedenen Formate.<br />

Unterscheidet sich die Schweizer<br />

Messewelt von beispielsweise der<br />

deutschen? Wenn ja, inwiefern?<br />

Es ist unmöglich, diese Frage in 2–3 Sätzen<br />

zu beantworten . . .<br />

Wie sieht die Messe der Zukunft aus?<br />

Unser Markt wird sich auch in Zukunft<br />

rasch verändern. Unser breites Produktund<br />

Dienstleistungsportfolio sowie unsere<br />

Fähigkeit, unvergleichbar vielfälti-


ge Formate zu veranstalten, werden es<br />

uns auch in Zukunft ermöglichen, eine<br />

zuverlässige und innovative Partnerin zu<br />

sein. Zudem ergeben sich mit der neuen<br />

Multifunktionshalle neue Möglichkeiten<br />

im Bereich von kulturellen Anlässen,<br />

Sportveranstaltungen und den sogenannten<br />

Conventions, einer Mischung<br />

aus Kongressen und Ausstellungen.<br />

Welche Rolle werden in der Messewelt<br />

künftig digitale Auftritte, Virtual<br />

Reality und Augmented Reality<br />

spielen?<br />

Schon vor der Pandemie stellte sich die<br />

BERNEXPO die Frage nach neuen und alternativen<br />

Formaten, ausserhalb von<br />

Live-Events. Die Krise beschleunigte die<br />

bereits laufenden Entwicklungen. Als<br />

lernende und dynamische Unternehmung<br />

ist es uns wichtig, die sich ändernden<br />

Bedürfnisse und Trends laufend zu<br />

adaptieren und die Formate entsprechend<br />

rasch anzupassen. Erfolgreich<br />

war zum Beispiel die digitale Berufsausbildungsmesse<br />

BAM.Connect, an der<br />

über 10 000 Personen teilgenommen haben.<br />

Dieses Konzept haben wir an Mitbewerber<br />

im In- und Ausland verkauft. Die<br />

Königsdisziplin ist, dass wir verstehen,<br />

für welche Themen man bereit ist, extra<br />

anzureisen, oder welche man tendenziell<br />

digital aufnehmen kann.<br />

VR/AR rechnen wir eine dreifach hohe<br />

Relevanz und Wichtigkeit zu: zur punktuellen<br />

Darstellung/Abbildung einzelner<br />

Exponate, zur schrittweisen Erschliessung<br />

von eigentlichen virtuellen Welten<br />

sowie schlicht zur besseren Orientierung<br />

auf unserem Gelände.<br />

Wie wichtig sind für die BERNEXPO<br />

Fachmessen wie die INNOTEQ?<br />

Sie sind enorm wichtig in unserem Portfolio.<br />

Wir wollen mit der INNOTEQ der<br />

Hotspot der Fertigungsindustrie der<br />

Schweiz sein. Sie ist mit rund 30 000 Quadratmeter<br />

Veranstaltungsfläche eindrucksvoll<br />

gross und rund 300 Ausstellende<br />

in vier Messehallen sollen rund<br />

20'000 Besuchende empfangen.


INNOTEQ <strong>2023</strong><br />

24<br />

Attraktiver Mix am<br />

SM-Gemeinschaftsstand<br />

Folgende KMU-MEM stellen ihre Produkte und Innovationen am Gemeinschaftsstand<br />

von <strong>Swissmechanic</strong> • Kugelschienenführungen an der INNOTEQ Tel. 052<strong>2023</strong> 647 36 aus 36 (Stand: 16.12.2022).<br />

• Rollenschienenführungen<br />

• Kugelgewindetriebe<br />

• Kugelbüchsenführungen und Stahlwellen<br />

• Linearachsen und Aktuatoren<br />

AMSLER & CO. AG<br />

Fax 052 647 36 37<br />

linear@amsler.ch<br />

www.amsler.ch<br />

8245 Feuerthalen<br />

Amsler & Co. AG<br />

Die Firma Amsler & Co. AG ist spezialisiert<br />

auf den Vertrieb der Rexroth Lineartechnik<br />

in der Schweiz. Als Vertriebspartner<br />

der Firma Bosch Rexroth AG bietet<br />

die Amsler & Co. AG folgendes Gesamtsortiment:<br />

Profilschienenführungen,<br />

Kugelgewindetriebe, Stahlwellen<br />

und Kugelbüchsen sowie Linearsysteme<br />

inkl. Rexroth Antriebstechnik. Mit den<br />

Neuprodukten Smart Function Kit for<br />

Pressing und Handling bietet sie eine<br />

einbaufertige mechatronische Lösung<br />

für Press-, Positionier- und Handlingsaufgaben.<br />

amsler-feuerthalen.ch<br />

BERGER technologie GmbH<br />

Die BERGER technologie GmbH mit Sitz<br />

in Gwatt bei Thun ist seit Langem bekannt<br />

für ihre präzisen Bohrerschleifmaschinen<br />

MEGAPOINT und ihre<br />

Mehrspindelbohrköpfe für die Massenproduktion.<br />

Seit 2<strong>01</strong>8 ist die BERGER<br />

technologie GmbH Importeur für Beschriftungslaser<br />

der Firma Markierheld<br />

aus Deutschland. Die Palette an Beschriftungslasern<br />

reicht vom einfachen<br />

Tischgerät bis zu voll ausgebauten<br />

Standgeräten.<br />

bergertech.ch<br />

CHIRON Group<br />

Die CHIRON Group mit Hauptsitz in Tuttlingen<br />

ist Spezialist für CNC-gesteuerte,<br />

vertikale Fräs- und Fräs-Dreh-Bearbeitungszentren<br />

sowie Turnkey- und Automationslösungen.<br />

Umfassende Services,<br />

digitale Lösungen und Produkte<br />

für die additive Fertigung komplettieren<br />

das Portfolio. Die Gruppe ist mit Produktions-<br />

und Entwicklungsstandorten, Vertriebs-<br />

und Serviceniederlassungen sowie<br />

Handelsvertretungen weltweit präsent.<br />

Rund zwei Drittel der verkauften<br />

Maschinen und Lösungen werden exportiert.<br />

Wesentliche Anwenderbranchen<br />

sind die Automobilindustrie, der Maschinenbau,<br />

die Medizin- und Präzisionstechnik,<br />

die Luft- und Raumfahrt sowie<br />

die Werkzeugherstellung.<br />

chiron-group.com


Messen INNOTEQ <strong>2023</strong><br />

25<br />

Christen AG<br />

Wer ein komplettes Getriebe oder Antriebssystem<br />

benötigt, erhält bei der<br />

Christen AG Baugruppen mit integrierten<br />

Verzahnungsteilen vorgefertigt oder<br />

fertiggestellt als komplette Einheit. Die<br />

Fertigungstiefe der Christen AG lässt fast<br />

keine Wünsche offen. Dank moderner<br />

Fertigungstechnologien und Experten<br />

mit langjähriger Erfahrung und erprobtem<br />

Branchenwissen kann die Christen<br />

AG passgenau auf die Kundenbedürfnisse<br />

reagieren.<br />

christenag.com<br />

Cleanfix Reinigungssysteme AG<br />

Die Cleanfix Reinigungssysteme AG entwickelt<br />

und baut Reinigungsmaschinen<br />

für den professionellen Einsatz. Von ihrem<br />

Hauptsitz und Produktionsstandort<br />

in Henau SG versendet die Cleanfix Reinigungssysteme<br />

AG Produkte in die ganze<br />

Welt. Das Unternehmen steht für beste<br />

Schweizer Qualität und stetige Innovation.<br />

Als Vorreiterin in der Reinigungsrobotik<br />

brachte Cleanfix mit dem Robo<br />

40 im Jahr 2009 den ersten Scheuersaugroboter<br />

für die professionelle Bodenreinigung<br />

auf den Markt.<br />

Dohner AG<br />

Wasserstrahl und Laserstrahlschneiden<br />

aus einer Hand. Seit 1990 erarbeitet<br />

die Dohner AG als Schneidtechnologiezentrum<br />

die wirtschaftlichste Lösung<br />

für das jeweilige Kundenprojekt. Von<br />

8000 × 3000 mm Bearbeitungsgrösse mit<br />

6000 bar Schneidleistung bis zu 20 kW<br />

Laserpower kann die Dohner AG immer<br />

eine Schneidlösung anbieten. Dazu<br />

kommt Micro-Wasserstrahl und eine<br />

umfassende Komplettbearbeitung.<br />

dohnerag.ch<br />

cleanfix.ch<br />

cleanfix-robotics.com


INNOTEQ <strong>2023</strong><br />

26<br />

Mechanische Bearbeitungstechnik<br />

3661 Uetendorf<br />

Härterei Gerster AG<br />

Die Härterei Gerster AG hat sich vom<br />

Kleinbetrieb mit wenigen Verfahren zur<br />

mittelgrossen Firma mit rund 110 Mitarbeitenden<br />

und allen gängigen Wärmebehandlungsverfahren<br />

entwickelt. Über<br />

100 verschiedene Anlagen auf 25 000 m 2<br />

Produktionsfläche ermöglichen die effiziente<br />

Behandlung schwerer Einzelstücke<br />

und Kleinstteilen in Millionenserien.<br />

Das 1950 gegründete Familienunternehmen<br />

arbeitet für Kunden im Inund<br />

Ausland in den verschiedensten<br />

Branchen wie Maschinenbau, Hydraulik,<br />

Antriebstechnik, Automobilindustrie,<br />

Medizintechnik, Luftfahrt, Nuklearindustrie<br />

und Lebensmittelindustrie.<br />

gerster.ch<br />

Huber Mechanik AG<br />

Die Huber Mechanik AG ist ein kompetenter<br />

Zulieferbetrieb für den Maschinenbau<br />

und Anlagebau. Die Kernkompetenz<br />

liegt in der spanabhebenden Fertigung<br />

von mittelgrossen Werkstücken.<br />

Dreh- und Fräsarbeiten sind die Passion<br />

der Huber Mechanik AG. Erfahrene und<br />

qualifizierte Fachleute fertigen in der<br />

Maschinenbauabteilung Einzelteile sowie<br />

Werkstücke in kleinen bis mittleren<br />

Losgrössen.<br />

huber-mechanik.ch<br />

LeBaTech AG<br />

Seit mehr als 25 Jahren ist die LeBaTech<br />

AG in der mechanischen Teilefertigung<br />

tätig. Als kompetenter Partner für Drehund<br />

Frästeile aller Art kann das Unternehmen<br />

auf ein grosses Know-how zurückgreifen.<br />

Die Stärken liegen bei Teilen<br />

aus rundem Ausgangsmaterial. Ob ab<br />

Stange oder als Sägerohlinge – dank vollautomatisierter<br />

Be- und Entladung kann<br />

die LeBaTech AG eine hohe Pro duktivität<br />

und kurze Durchlaufzeiten erreichen.<br />

lebatech.ch<br />

Make AG<br />

Die Firma Make AG – swiss precision mechanics<br />

ist Lohnfertiger für die Präzisionsmechanik<br />

mit Sitz in Heimberg. Mit<br />

jahrzehntelanger Erfahrung bietet das<br />

international tätige KMU in eigener Produktion<br />

hergestellte Präzisions- und<br />

Führungsbuchsen, druck- und durchflussgeprüfte<br />

Düsen, Wellen und Bolzen<br />

an. Neben der Lohnfertigung werden<br />

auch Normteile wie Bohrbuchsen und<br />

Stifte nach diversen Normen produziert.<br />

make-ag.ch


Messen INNOTEQ <strong>2023</strong><br />

27<br />

moser-ingold ag<br />

Die moser-ingold ag ist der Spezialist für<br />

die Serienfertigung anspruchsvoller Präzisionsdrehteile<br />

vom ø 5 bis ø 250 und in<br />

Losgrössen von 500 bis 30 000 Stück/<br />

Jahr. Seit 2022 ist das Hochregallager<br />

eingerichtet und der neue Messraum in<br />

Betrieb, klimatisiert nach Güteklasse 3<br />

und ausgerüstet mit neuen Messmöglichkeiten.<br />

Form- und Lagetoleranzen<br />

werden auf 0.0<strong>01</strong> mm genau gemessen.<br />

moser-ingold.ch<br />

moser-entgratungs ag<br />

Die moser-entgratungs ag ist der Spezialist<br />

für das thermische Lohnentgraten,<br />

auch Explosionsentgraten genannt. Mit<br />

diesem Entgratverfahren werden schwer<br />

erreichbare Grate prozesssicher und<br />

ratio nell entgratet. Auch schwer zerspanbare<br />

Materialien wie nickelbasierte Legierungen<br />

sowie diverse Kunststoffe eignen<br />

sich für das thermische Entgraten. Muster<br />

werden als Versuch kostenlos entgratet.<br />

moser-entgratung.ch<br />

PMF<br />

Qualitativ hochwertige, perfekt auf die<br />

Kundenbedürfnisse zugeschnittene Betriebseinrichtungen<br />

sind das Markenzeichen<br />

der Firma PMF-System. Mit ihrem<br />

eigens entwickelten und patentierten<br />

Montagesystem können die hohen Voraussetzungen<br />

der Kunden erfüllt werden.<br />

Dabei entwickelt sich PMF stetig<br />

weiter, was im November 2022 mit dem<br />

Innovationspreis für Nachhaltigkeit vom<br />

Kanton Freiburg honoriert wurde. (Foto:<br />

STEMUTZ.com)<br />

Nägeli Swiss AG<br />

Die Nägeli Swiss AG in Güttingen am Bodensee<br />

ist seit 1941 ein innovativer Zulieferer.<br />

Neben der Umformtechnik von<br />

Metallen (Tiefziehen, Stanzen, Biegen<br />

und Prägen) werden seit 1987 auch<br />

Hochleistungsbauteile aus faserverstärktem<br />

Kunststoff hergestellt. Mit der<br />

innovativen aCC-Technologie werden<br />

hochfeste Leichtbau-Strukturbauteile<br />

verpresst.<br />

naegeli.ch<br />

pmf-system.ch


INNOTEQ <strong>2023</strong><br />

28<br />

Prematic AG<br />

Kompressoren, Pneumatik, Vakuum &<br />

Gebläse und Zubehör verbunden mit umfassenden<br />

Beratungs- und Servicedienstleistungen<br />

sind die Fachgebiete der Prematic<br />

AG in Affeltrangen TG – und dies seit<br />

1961. Prematic ist der schweizweit führende<br />

Druckluft-Komplettanbieter und<br />

bietet perfekte Lösungen für Industrie<br />

und Gewerbe – alles aus einer Hand. Heute<br />

verfolgen 75 Mitarbeitende dieses Ziel<br />

mit hohem Qualitätsbewusstsein und<br />

grosser Begeisterung an 4 Standorten in<br />

der Deutsch- und Westschweiz.<br />

Quinx<br />

Quinx ist der Spezialist, wenn es um die<br />

Vernetzung von Produktionsanlagen<br />

und -maschinen geht. Bereits vor 30 Jahren<br />

hat Quinx die erste DNC-Lösung entwickelt.<br />

Heute bedient Quinx mehr als<br />

300 Kunden mit DNC, MDE (Maschinendatenerfassung),<br />

CAQ und Produktionsplanung<br />

weltweit. Als kleines Unternehmen<br />

löst Quinx Probleme unbürokratisch<br />

und effizient.<br />

quinx.com<br />

Tecnopinz SA<br />

Tecnopinz SA ist ein führender Hersteller<br />

von Spannsystemen und Präzisionsmechanik.<br />

Das Unternehmen mit Sitz im<br />

Kanton Tessin ist seit 1970 ein Bezugspunkt<br />

für schweizerische und internationale<br />

Kunden aus den Bereichen Uhren,<br />

Automobil, Werkzeugmaschinen und<br />

Elektronik. Mit 50 spezialisierten Mitarbeitenden<br />

und einem umfangreichen<br />

Maschinenpark ist Tecnopinz in der Lage,<br />

die gesamte Fertigungsphase komplexer<br />

Lösungen für vielfältige Anwendungen<br />

abzudecken.<br />

tecnopinz.ch<br />

prematic.ch<br />

Sturo AG<br />

In dritter Generation stellt die Sturo AG<br />

technische Spritzgussteile aus allen gängigen<br />

Thermoplasten her. Moderne<br />

Spritzgussmaschinen ermöglichen optimale<br />

Produktionsbedingungen für<br />

Klein- und Grossserien. Im firmeneigenen<br />

Werkzeugbau fertigt das Traditionsunternehmen<br />

Spritzgusswerkzeuge mit<br />

hohem Qualitätsstandard und langer Lebensdauer.<br />

So können die unterschiedlichsten<br />

Projekte flexibel und speditiv realisiert<br />

werden.<br />

sturo.ch


Messen<br />

HANNOVER MESSE<br />

29<br />

SWISS PAVILION<br />

an der HANNOVER MESSE<br />

Der offizielle SWISS PAVILION an der HANNOVER MESSE<br />

bietet Ausstellenden vom 17. bis 21. April <strong>2023</strong> die optimale<br />

Plattform, um ihr Unternehmen gekonnt in Szene zu setzen<br />

und ihr Netzwerk gezielt auszubauen.<br />

D<br />

ie diesjährige HANNOVER MES-<br />

SE findet vom 17. bis 21. April<br />

<strong>2023</strong> statt. Sie ist mit über<br />

210 000 Fachbesuchenden aus über 70<br />

Ländern (Stand 2<strong>01</strong>9) die mit Abstand<br />

wichtigste Industriemesse der Welt. Zwei<br />

Drittel der Besuchenden sind Top-Entscheider/innen,<br />

ein Drittel der Besuchenden<br />

kommt mit konkreten Investitionsabsichten.<br />

40 % der Besuchenden<br />

sind an keiner anderen Industriemesse<br />

anzutreffen.<br />

Einkäufer/innen und Konstrukteur/innen<br />

aus den Bereichen Maschinen- und<br />

Anlagenbau, Elektrotechnik und Elektronik,<br />

Automobil- und Fahrzeugindustrie,<br />

Luft- und Raumfahrt, Bau, Metall-, Kunststoff-<br />

und Prozessindustrie – sie alle sind<br />

an der HANNOVER MESSE auf der Suche<br />

nach innovativen Unternehmen und gewinnbringenden<br />

Partnerschaften.<br />

SWISS PAVILION<br />

Besonders gesucht sind nicht zuletzt<br />

auch Schweizer Zulieferer mit innovativen<br />

Produkten und Lösungen von höchster<br />

Qualität. Für viele Fachbesucherinnen<br />

und -besucher nimmt der SWISS PA-<br />

VILION somit eine attraktive und entscheidende<br />

Rolle an dieser Messe ein.<br />

Der offizielle SWISS PAVILION bietet Ausstellenden<br />

die optimale Plattform, um ihr<br />

Unternehmen gekonnt in Szene zu setzen<br />

und ihr Netzwerk gezielt auszubauen.<br />

Durch die äusserst prominente Position<br />

ist eine hervorragende Visibilität garantiert.<br />

Ausstellende am SWISS PAVILION<br />

profitieren von einem schlüsselfertigen<br />

Stand (SYMA-System) mit gemeinsamer<br />

Infrastruktur und repräsentativem Hospitality-Bereich.<br />

Zusätzliche Unterstützung<br />

erhalten sie dabei von <strong>Swissmechanic</strong>,<br />

dem SMZ sowie von der Handelskammer<br />

Deutschland Schweiz, Switzerland Global<br />

Enterprise (S-GE) und nicht zuletzt<br />

durch die EXPOMECH AG.<br />

Im Paketpreis enthalten sind:<br />

• Standfläche<br />

• Kabine abschliessbar inkl. Garderobe<br />

• Stand inkl. Auf- und Abbau<br />

• Front-Desk<br />

• Grundbeleuchtung<br />

• Papierkorb<br />

• Teppich (anthrazit)<br />

• Standbeschriftung und Logo<br />

gemäss CI-Richtlinien<br />

• Steckdose 220V<br />

• Rahmengestaltung unter<br />

der Dachmarke «Schweiz»<br />

• Tisch und Stühle<br />

• Standreinigung und Abfallentsorgung<br />

Preise<br />

Die Paketpreise für einen Stand belaufen<br />

sich von CHF 12 000.– für eine Fläche von<br />

9 m 2 bis zu CHF 29 000.– für eine Fläche<br />

von 24 m 2 .<br />

Die Registrationsgebühr inklusive<br />

Grundeintrag für eine Teilnahme am<br />

SWISS PAVILION beträgt CHF 1800.–. Verbandsmitglieder<br />

von SWISSMECHANIC<br />

profitieren von einem Sonderrabatt in<br />

Höhe von 50 % und bezahlen nur CHF<br />

900.–.<br />

Pro Aussteller erhebt die Deutsche Messe<br />

AG zusätzlich einen obligatorischen<br />

Marketingbeitrag in Höhe von umgerechnet<br />

CHF 400.–. Darin enthalten sind<br />

eine unbegrenzte Anzahl kostenloser<br />

Fachbesucher-Tickets und die ganzjährige<br />

Internetpräsenz auf www.hannovermesse.de.<br />

Die Verrechnung erfolgt durch<br />

die EXPOMECH AG.<br />

Kontakt<br />

event@swissmechanic.ch<br />

Weitere Informationen<br />

und Anmeldung<br />

bit.ly/3UZhbkJ


Geschichtliches<br />

30<br />

Messen waren schon immer<br />

ein Treffpunkt<br />

Seit dem 10. Jahrhundert sind Messen als periodischer<br />

Treffpunkt von Händlern aus entfernten Regionen belegt.<br />

Sie trugen zur Entwicklung des Banken- und Kreditwesens<br />

ein. Im 19. Jahrhundert entstanden die Mustermessen.<br />

Eine kurze Reise in die Messegeschichte.<br />

Quellen: Historisches Lexikon der Schweiz*,<br />

Wikipedia<br />

Messen finden an bestimmten Tagen an<br />

öffentlichen Orten statt und dienen dem<br />

Handel. Im Deutschen wird zwischen<br />

Messen und Märkten (Jahr- und Wochenmärkte)<br />

unterschieden.<br />

Warenmärkte hatte es bereits in der Antike<br />

gegeben. Sie entstanden als sogenannte<br />

Präsenzmärkte, auf denen die persönlich<br />

anwesenden Anbieter den ebenfalls anwesenden<br />

Nachfragern ihre physisch vorhandenen<br />

Handelswaren feilboten.<br />

Messen und Jahrmärkte<br />

In den 1950er-Jahren übernahmen Historiker<br />

verschiedener Kulturkreise die<br />

deutsche Terminologie und definierten<br />

Fertigungsmaschinen der Schwerindustrie<br />

im chinesischen Pavillon auf der Leipziger Herbstmesse<br />

1954, umsäumt von Besuchenden.<br />

die Messen als grössere organisierte und<br />

regelmässig durchgeführte Versammlungen<br />

von Händlern aus entfernten Regionen.<br />

Diesen stellten sie die Jahrmärkte<br />

gegenüber, die mit den Messen einige<br />

rechtliche Merkmale gemeinsam hätten,<br />

aber nur von regionaler wirtschaftlicher<br />

Bedeutung seien.<br />

Handel und Bankgeschäft<br />

Die Geschichte der Schweizer Messen ist<br />

im Rahmen der Entwicklung der europäischen<br />

Messen zu sehen, die im 12. Jahrhundert<br />

aufkamen und ab dem 18. Jahrhundert<br />

einen allmählichen Niedergang<br />

erfuhren. Sie hatten zugleich Funktionen<br />

im Handel und im Bankgeschäft, und ihre<br />

Langlebigkeit verdankten sie dem Fehlen<br />

einer festen Handelsinfrastruktur. Jahrund<br />

Wochenmärkte hingegen<br />

existierten bereits, bevor<br />

Messen aufkamen, und<br />

überdauerten diese. Sie waren<br />

flexibler als Messen und<br />

ergänzten die ständigen<br />

Einrichtungen wie Banken,<br />

Läden und später Einkaufszentren.<br />

Blütezeit der Messen<br />

Belege für periodische<br />

Händlerzusammenkünfte<br />

nehmen vom 10. Jahrhundert<br />

an stark zu. Ab dem 12. Jahrhundert<br />

entwickelte sich das internationale Kreditwesen<br />

dank den Messen. Die Einführung<br />

des Wechselbriefs brachte eine Einschränkung<br />

des Bargeldverkehrs und erleichterte<br />

die Abwicklung grosser Geschäfte.<br />

Im 12. und 13. Jahrhundert entstand<br />

in der Champagne, im Südosten<br />

Grossbritanniens, in Flandern und am<br />

Hochrhein eine Vielzahl neuer Messen.<br />

Die Schweizer Jahrmärkte in Zurzach,<br />

Schaffhausen und Bern fügten sich in ein<br />

Netz ein, das sich damals ausbildete und<br />

vom Bodensee über das Rheinknie bis ins<br />

Elsass reichte. Im ausgehenden Mittelalter<br />

erreichten andere Messen ihren Höhepunkt,<br />

zum Beispiel in Italien, Frankreich<br />

und Genf. Während der frühen Neuzeit erlebten<br />

in den deutschen Landen (als<br />

wichtigste Frankfurt am Main und Leipzig),<br />

in Frankreich (Lyon, Beaucaire) und<br />

in Italien (Piacenza, Bozen, Senigallia)<br />

zahlreiche Messen eine Blüte.<br />

Die Mustermesse<br />

Die im 18. Jahrhundert einsetzende Industrialisierung<br />

verlangte neue Absatzund<br />

Vertriebswege, die auch das Messewesen<br />

beeinflussten. Jedoch wurde erst<br />

ab Mitte des 19. Jahrhunderts der heute<br />

übliche Typ der Mustermesse entwickelt<br />

– zunächst in Leipzig, später auch<br />

an anderen Plätzen. Man verkaufte am<br />

Messestand nicht mehr direkt die mitgebrachten<br />

Waren, sondern zeigte Muster,<br />

nach denen Bestellungen aufgegeben<br />

wurden. Diese Mustermesse mit breitem<br />

Angebot an Investitions- und Konsumgütern<br />

bestimmte die Messelandschaft<br />

in Deutschland und Europa bis in die Mitte<br />

des 20. Jahrhunderts hinein.<br />

Messen verschwinden<br />

Der Niedergang mancher Messen setzte


Messen Geschichtliches<br />

31<br />

Leipziger Messe 1844<br />

im 18. Jahrhundert ein, weil die Handelspartner<br />

direkt zusammenkamen oder auf<br />

dem Schriftweg miteinander verkehrten<br />

und feste Handelsinstitutionen (Banken,<br />

Börsen usw.) entstanden. Im 19. Jahrhun-<br />

Plakat für die Mustermesse Basel 1917<br />

von Burkhard Mangold<br />

dert verschwanden die<br />

meisten Messen, manche<br />

übernahmen eine neue<br />

Funktion. Einige, wie diejenige<br />

in Leipzig, die vor<br />

allem dem Warenhandel<br />

und Geldwechsel gedient<br />

hatten, wandelten sich zu<br />

Mustermessen. Diese gingen<br />

jedoch nicht immer<br />

aus den früheren Messen<br />

hervor, wie das Beispiel<br />

der grössten Schweizer<br />

Mustermesse, der 1917 gegründeten<br />

Basler Muba,<br />

zeigt. Ausserdem sind viele<br />

zeitgenössische Ausstellungen<br />

und Messen<br />

keine Mustermessen.<br />

Fachmessen<br />

Daneben wurden zum Ende des 19. Jahrhunderts,<br />

aber auch in den ersten Jahrzehnten<br />

des 20. Jahrhunderts zahlreiche<br />

Ausstellungen mit überregionaler Bedeutung<br />

veranstaltet, die meist einem<br />

bestimmten Thema zugeordnet waren,<br />

wie zum Beispiel Elektrizität, Gesundheit<br />

oder Maschinenbau. Sie richteten sich in<br />

erster Linie an das allgemeine Publikum,<br />

fanden aber oft nur in unregelmässigen<br />

Abständen oder gar nur einmal statt. Einige<br />

bestehen aber bis heute, wie die<br />

ILA – Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung,<br />

die 1909 als Luftschifffahrt-<br />

Ausstellung gegründet wurde.<br />

Persönliche Kommunikation<br />

Handelte es sich bei Messen ursprünglich<br />

um Verkaufsveranstaltungen (Warenmessen),<br />

die dem direkten Kauf- und<br />

Verkauf von Waren dienten, dominieren<br />

heute Mustermessen, auf denen Produkte<br />

anhand von Mustern bestellt werden<br />

können. Darüber hinaus dienen Messen<br />

heute eher der Vorbereitung von späteren<br />

Geschäftsabschlüssen, d. h. auf der<br />

Messe dominiert die Information über<br />

Produkte und Leistungen und damit verbunden<br />

die persönliche Kommunikation.<br />

Eine Ausnahme stellen die Kunstmessen<br />

dar, auf denen die ausgestellten<br />

Kunstwerke erworben werden können.<br />

Geburt der BERNEXPO<br />

Am 7. Dezember 1949 gründeten Hermann<br />

Frey, Oskar Schenker, Richard Leutenegger<br />

und Hans Schmid zusammen<br />

mit 12 Beteiligten die Aussteller Genossenschaft<br />

BEA Bern, den Vorläufer der<br />

heutigen BERNEXPO AG. Zweck dieser<br />

Genossenschaft war die Förderung und<br />

Durchführung von Ausstellungen und<br />

ähnlichen Veranstaltungen.<br />

Die erste BEA fand am 1. September 1951<br />

statt. Highlights der ersten Durchführung<br />

waren ein Hausfrauentag, eine grosse<br />

Herbst- und Wintermodeschau und ein<br />

sogenanntes BEA-Kabarett. Darüber hinaus<br />

gab es ein Gratis-Kino auf dem Messegelände<br />

und einen Ballonwettflug für<br />

die Jugend. Anlässlich der ersten Durchführung<br />

nahmen 160 Aussteller teil.<br />

Das BERNEXPO-Gelände ist mittlerweile<br />

eines der grössten Messegelände der<br />

Schweiz: Acht Messehallen in zwei Gebäudekomplexen<br />

vereinen rund 40 000 m²<br />

Veranstaltungsfläche sowie 100 000 m²<br />

Freigelände. Die BERNEXPO GROUPE beschäftigt<br />

rund 100 Mitarbeitende. Mit einer<br />

Bruttowertschöpfung von rund CHF<br />

260 Mio. ist sie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor<br />

für die Stadt und die Region Bern.<br />

Die BERNEXPO GROUPE organisiert auch<br />

Messen und Kongresse an weiteren Standorten<br />

in der ganzen Schweiz.<br />

*Anne Radeff: «Messen», in: Historisches<br />

Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom<br />

09.06.2008, übersetzt aus dem Französischen.Online:<br />

https://hls-dhs-dss.ch/de/<br />

articles/<strong>01</strong>3740/2008-06-09/,<br />

konsultiert am 02.12.2022.


Die Zukunft der Events:<br />

Real-digitale Resonanz<br />

Virtuelle und hybride Events sind inzwischen fester<br />

Bestand teil der neuen Normalität. Damit verändern sich<br />

zugleich die Spielregeln der Event-Branche: In Zukunft<br />

müssen Formate passgenau auf individuelle Motive und<br />

Bedürfnisse angepasst werden, analysiert Anja Kirig. –<br />

Ein Auszug aus der Studie «Valuetainment – Die transformative<br />

Kraft der Unterhaltung».<br />

W<br />

Quelle: zukunftsinstitut.de<br />

ährend der Coronakrise bewies<br />

die Veranstaltungsbranche ihre Flexibilität<br />

und Innovationskraft: Allein im<br />

Frühling 2020 stieg die Anzahl digitaler<br />

Events um 1000 Prozent an. Es begann –<br />

gezwungenermassen – eine neue Ära der<br />

Begegnung und des Events, die Vokabel<br />

«hybrid» avancierte zum Synonym für<br />

Zukunftsfähigkeit.<br />

Analog, digital, hybrid – in der postpandemischen<br />

Welt werden alle drei Veranstaltungsformen<br />

ihre Berechtigung haben.<br />

Viel entscheidender als die Aufteilung<br />

in unterschiedliche Sphären ist eine<br />

andere, grundlegende Perspektive:<br />

die Frage nach den Motiven der Teilnehmenden<br />

und nach der Ermöglichung<br />

von Resonanzerfahrungen. Im Zentrum<br />

steht dabei das Wissen um die individuellen<br />

und kollektiven Erwartungen und<br />

Motive, mit denen Menschen Veranstaltungen<br />

buchen und besuchen. Erst dieses<br />

Verständnis ermöglicht es, Events<br />

passgenau zu gestalten und zu bespielen<br />

– von exklusiven, nur analog zugänglichen<br />

Veranstaltungen über niederschwellige,<br />

real-digitale Zugänge bis zu<br />

vollständig virtuellen Events im Metaversum.<br />

Hunger nach physischer Begegnung<br />

Ein zentraler Treiber für die Ansprüche<br />

an das Event der Zukunft ist der Hunger<br />

nach physischer Begegnung: der Austausch,<br />

das spürbare Teilen eines gemeinsamen<br />

Raums, einer gemeinsamen<br />

Erfahrung. Besonders hoch ist dieses<br />

Resonanzerleben, wenn ein «affiliative<br />

social engagement» stattfindet:<br />

wenn die gefühlte Zugehörigkeit zu einer<br />

Gruppe auch eine körperliche Reaktion<br />

initiiert, im besten Fall synchron mit<br />

anderen Teilnehmenden, etwa als gemeinsames<br />

Lachen, Klatschen oder<br />

Sich-Erschrecken.<br />

Solche Formen des physischen Spürens,<br />

der kollektiven Spontaneität und der<br />

Raumerfahrung lassen sich primär im<br />

Analogen erfahren, sind aber zunehmend<br />

auch im Kontext von virtuellen<br />

Events möglich – die längst nicht mehr<br />

auf Webcams und Headphones beschränkt<br />

sind. Technologien der Extended<br />

Reality – die Verknüpfung von realen<br />

und virtuellen Umgebungen – sowie<br />

komplexe Mensch-Maschine-Interaktionen<br />

ermöglichen neue räumliche und<br />

sinnliche Erfahrungen.<br />

Immersive Technologien<br />

So unterstützen Virtual Reality und Augmented<br />

Reality Veranstaltende nicht nur<br />

dabei, Inhalte weltweit anzubieten, sondern<br />

erschliessen Teilnehmenden durch<br />

immersives Erleben auch neue Dimensionen<br />

von Resonanzerfahrungen. Im «Internet<br />

der Sinne» soll sogar das Fühlen,<br />

Riechen und Schmecken virtuell erlebbar<br />

werden. Dies eröffnet auch neue Perspektiven<br />

für touristische und kulturelle<br />

Events. Mittels immersiver Technologien<br />

wird etwa die Aura kultureller Schätze<br />

– insbesondere Objekte oder Orte, die<br />

gefährdet, bereits zerstört oder überlaufen<br />

sind – auf neue Weise sinnlich erlebbar,<br />

inklusive kollektiver räumlicher Erfahrungen,<br />

etwa mithilfe von Blue-<br />

Screen-Räumen.<br />

Demokratisierungsprozess<br />

Im Zuge der Coronakrise durchliefen viele<br />

kulturelle Events einen Demokratisierungsprozess.<br />

Weltweit konnten Interessierte<br />

an virtuellen Museumstouren und<br />

Fachdiskussionen teilnehmen – und so<br />

an Kunst- und Kulturerlebnissen teilhaben,<br />

die ihnen zuvor verschlossen geblieben<br />

waren. Die zahlreichen kreativen<br />

Ideen und Konzepte, die im Kontext<br />

der Pandemie verwirklicht wurden, haben<br />

die Kultur- und Museumslandschaft<br />

nachhaltig verändert.<br />

Zwar hatten Museen schon lange vor Corona<br />

ihren Wirkradius erweitert – als<br />

Event-Locations für Musik, Workshops,


Messen Blick in die Zukunft<br />

33<br />

Tastings oder Wissensvermittlung, etwa<br />

in Form von nächtlichen Taschenlampenführungen<br />

oder den legendären «Lates»<br />

der Londoner Museen, die Drag Art<br />

präsentieren und politische Statements<br />

setzen. Die Pandemie hat diese «entertainigen»<br />

Zugänge zu Wissen und Kultur<br />

aber noch einmal stark erweitert, durch<br />

neue Layer und Verzahnungen zwischen<br />

real und digital sowie ein fortführendes<br />

Storytelling, das mehrere Ebenen und<br />

Orte übergreift. So können Besucherinnen<br />

und Besucher der Ausstellung «Monets<br />

Garten» im Berliner Museum Alte<br />

Münze in das Werk und die Lebensgeschichte<br />

des französischen Malers Claude<br />

Monet eintauchen – Installationen<br />

und interaktive 360-Grad-Projektionen<br />

machen die Gemälde des Impressionisten<br />

auf neue Weise «immersiv» erlebbar.<br />

Interaktion<br />

Auch das Museum Utopie und Alltag in<br />

Eisenhüttenstadt verknüpft verschiedene<br />

Beobachtungs- und Erfahrungsebenen<br />

miteinander – und erweitert das reale<br />

Museum durch ein digitales und interaktives<br />

Archiv zur Alltagskultur in der<br />

DDR: Beide Räume bilden Alltagsobjekte<br />

ab, die gleichzeitig individuelle Geschichten<br />

und kollektive Erfahrungen<br />

rund um die DDR transportieren. Auf der<br />

digitalen Plattform können Besucherinnen<br />

und Besucher persönliche Erzählungen,<br />

Kommentare und Fotografien zu<br />

den Sammlungsobjekten hinzufügen,<br />

und durch Veranstaltungen wie Stadtführungen,<br />

Workshops, Depotführungen<br />

oder Schulprojekte lädt auch der reale<br />

Museumsort zur Interaktion ein.<br />

Neue Formen<br />

Im Kontext der Krise erprobten auch<br />

Ausstellungen und Theateraufführungen<br />

neue Formen von Performances. So<br />

reflektierte die digitale Ausstellung «Reimagine<br />

Public Arts» die Folgen der Pandemie<br />

für die Kunst im öffentlichen<br />

Raum – und lenkte zugleich den Blick auf<br />

die Rolle der Kunst als Sprachrohr sozialer<br />

Veränderungen. Andere Online-<br />

Events liessen die Reaktionen des Publikums<br />

direkt in die Performance einfliessen,<br />

und auch Präsenzveranstaltungen<br />

eroberten sich den öffentlichen Raum<br />

neu. So inszenierte das Staatstheater<br />

Kassel den Roman «Tausend deutsche<br />

Diskotheken» als 18-teilige Serie in Bars,<br />

Clubs und Kneipen – das Publikum konnte<br />

von Ort zu Ort folgen.<br />

Grenzen lösen sich auf<br />

Die kreativen Event-Impulse aus der<br />

Kunst- und Kulturszene eröffnen auch anderen<br />

Branchen neue Perspektiven für<br />

die Gestaltung mehrdimensionaler<br />

Events. In diesem Prozess lösen sich alte<br />

Grenzen zunehmend auf: Das Museum<br />

wird zum Festival, das Festival zum politischen<br />

Event, das politische Event zum sozialen<br />

Happening, das soziale Happening<br />

zum Teil des wissenschaftlichen Arbeitens.<br />

Die Event-Kultur wird komplexer –<br />

so wie die vernetzte Gesellschaft selbst.<br />

Wissensdurst<br />

An das Event der Zukunft werden deshalb<br />

vor allem zwei neue Erwartungen<br />

gestellt. Zum einen wird von Events<br />

künftig zunehmend Orientierung erwartet.<br />

Dieses neue Bedürfnis nach Visionen<br />

und Transformationserfahrungen spiegelt<br />

sich auch in einem stark wachsenden<br />

Interesse an Events aus dem Bereich<br />

Citizen Science: Veranstaltungen, die<br />

Begegnungen mit wissenschaftlichen<br />

Themen und Objekten sowie den Forschenden<br />

selbst ermöglichen.<br />

Ein Beispiel ist das Projekt «Undercover-<br />

EisAgenten» des Alfred-Wegener-Instituts:<br />

Mithilfe von Drohnen sammeln Citizen<br />

Scientists sowie Schülerinnen und<br />

Schüler im kanadischen Inuvik aktuelle<br />

Daten über das Auftauen des Permafrosts<br />

und werten sie anschliessend in<br />

Deutschland aus. Die Bandbreite dieser<br />

Events und Projekte ist so gross wie das<br />

Lerninteresse der Teilnehmenden, die<br />

sich aktiv an der Forschung beteiligen.<br />

Sei es, indem sie Vögel zählen oder indem<br />

sie ihr Wissen beim Citizen-Science-<br />

Pub-Quiz «Pub forscht» unter Beweis<br />

stellen und erweitern.<br />

Wunsch nach Abschalten<br />

Zum anderen zeichnet sich ein Gegentrend<br />

zu dieser neuen Wissenslust ab:<br />

der Wunsch nach einem grösstmöglichen<br />

Abschalten angesichts der hyperkomplexen<br />

Veränderungen und Herausforderungen<br />

unserer Zeit – das Aufgehen<br />

in der Masse, das temporäre Ausblenden<br />

der unaufhörlichen Arbeit an der eigenen<br />

Individualität. Hier wird der Event-<br />

Raum zu einem Zufluchtsort für unkontrollierten<br />

Lustgewinn, jenseits der alltäglichen<br />

Selbstdisziplin und Bedingtheiten.<br />

Es geht darum, für einen Moment<br />

das Ich zu vergessen.<br />

Passgenaue Event-Formate<br />

Die Zukunft der Events manifestiert sich<br />

im Umgang mit diesen diversen, einander<br />

teilweise sogar diametral entgegengesetzten<br />

Bedürfniskulturen. Wer als<br />

Veranstalter künftig erfolgreich sein will,<br />

muss die Kunst beherrschen, auf verschiedenste<br />

Bedürfnisse – von Information<br />

und Austausch bis zu Spass und Ablenkung<br />

– mit passgenau zugeschnittenen<br />

Event-Formaten zu antworten: exklusiv<br />

oder inklusiv, analog, digital oder<br />

hybrid. Und stets mit dem Fokus auf die<br />

Event-Währung von morgen: Resonanzerfahrungen.<br />

Die vollständige Studie «Valuetainment<br />

– Die transformative Kraft<br />

der Unterhaltung» kann erworben<br />

werden über<br />

bit.ly/3V5yAZZ


Messen<br />

Zuliefertag und SIAMS<br />

34<br />

Schweizer Produkte<br />

deutschen Industrieeinkäufern<br />

präsentieren<br />

Der 39. Schweizer Zuliefertag<br />

findet am Dienstag,<br />

21. März <strong>2023</strong>, von 9.30 bis<br />

14.30 Uhr in der Stadthalle<br />

Tuttlingen statt.<br />

D<br />

er Schweizer Zuliefertag der<br />

Handelskammer Deutschland<br />

Schweiz bietet Lieferanten<br />

aus der Schweiz die Möglichkeit, ihre<br />

Produkte und Dienstleistungen auf<br />

ansprechende, unkomplizierte Weise<br />

deutschen Industrieeinkäufern und<br />

Entscheidungsträgern vorzustellen und<br />

mit begrenztem Zeit- und Kostenaufwand<br />

neue Kontakte zu knüpfen.<br />

Jedem und jeder Ausstellenden stehen<br />

ein Tisch und zwei Stühle zur Verfügung<br />

sowie eine Seite im Format A5 mit vorgegebenem<br />

Raster zur Präsentation. Individuell<br />

können Anzeigen geschaltet<br />

werden. Der Katalog ist zudem online<br />

verfügbar und wird allen Interessierten<br />

zugestellt, die Schweizer Zulieferer suchen.<br />

Für Mitgliedsfirmen von <strong>Swissmechanic</strong><br />

kostet die Teilnahme CHF 1800.– statt<br />

CHF 2000.–. Inbegriffen sind kostenfreies<br />

WLAN, Apéro und Networking, Empfang<br />

für alle Ausstellenden am Vorabend<br />

sowie Verpflegung am Zuliefertag.<br />

Anmeldeschluss ist am Freitag, 17. Februar<br />

<strong>2023</strong>. Es gilt die Reihenfolge des Eingangs,<br />

die Anzahl Teilnehmender ist beschränkt.<br />

Detailinfos und Anmeldeformular<br />

bit.ly/3OTJfo6<br />

SIAMS 2024<br />

Die nächste SIAMS findet vom 16. bis<br />

19. April 2024 statt. Im jurassischen Industriezentrum<br />

Moutier gelegen, führt<br />

die SIAMS alle zwei Jahre die Entscheidungsträger<br />

der Industrie zusammen<br />

und präsentiert die Produktionsmittel<br />

der Mikrotechnik. Die SIAMS ist vollgepackt<br />

mit Innovationen, die alle Gewerbe<br />

der Mikrotechnik betreffen. An<br />

450 Ständen vermitteln Aussteller konkrete<br />

Informationen und helfen Besuchenden,<br />

solide Lösungen zu finden.<br />

<strong>Swissmechanic</strong> organisiert für Mitgliedsunternehmen<br />

auch an dieser Ausgabe<br />

einen attraktiven Gemeinschaftsstand<br />

zu günstigen Bedingungen.<br />

Kontakt<br />

event@swissmechanic.ch


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Erwachsenenbildung<br />

Informationsveranstaltungen / Studienbeginn<br />

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und Studienbeginn<br />

Technische Fachschule Bern | www.tfbern.ch<br />

Informationsveranstaltungen:<br />

17.30 Uhr Mittwoch, 25. Januar <strong>2023</strong><br />

Donnerstag, 23. Februar <strong>2023</strong><br />

Mittwoch, 22. März <strong>2023</strong><br />

Studienbeginn FA-Studium August <strong>2023</strong><br />

Weiterbildungszentrum Lenzburg AG | www.wbzlenzburg.ch<br />

Informationsveranstaltung:<br />

18.00 Uhr Donnerstag, 26. Januar <strong>2023</strong><br />

18.00 Uhr Donnerstag, 02. März <strong>2023</strong><br />

Studienbeginn FA-Studium August <strong>2023</strong><br />

Bildungszentrum für Technik Frauenfeld TG | www.bztf.ch<br />

Informationsveranstaltung:<br />

19.00 Uhr Donnerstag, 26. Januar <strong>2023</strong><br />

Mittwoch, 26. April <strong>2023</strong><br />

Dienstag, 20. Juni <strong>2023</strong><br />

Studienbeginn FA-Studium August <strong>2023</strong><br />

Luzern<br />

Kontakt: Patrick Riedweg, Telefon 041 249 98 33<br />

Expert-e en production :<br />

nos écoles<br />

Représentant :<br />

Centre valaisan de perfectionnement continu CVPC<br />

Chemin Saint-Hubert 2<br />

1950 Sion<br />

www.cvpc.ch<br />

Contacts et renseignements :<br />

David Roig, Tél. 027 346 59 90, david.roig@cvpc.ch<br />

Séance d’information : Jeudi, le 11 mai <strong>2023</strong> de 18h à 19h<br />

en vidéoconférence, via Teams<br />

Début prochaine session : novembre <strong>2023</strong><br />

En coopération avec :<br />

Centre de perfectionnement interprofessionnel CPI<br />

Route des Grives 2<br />

1763 Granges-Paccot<br />

www.cpi.ch<br />

ceff INDUSTRIE<br />

Rue Baptiste-Savoye 26<br />

2610 Saint-Imier<br />

www.ceff.ch<br />

CPNE<br />

Rue Klaus 1<br />

2400 Le Locle<br />

www.cpne.ch<br />

swissmechanic.ch/erwachsenenbildung/deine-weiterbildung


Kurse und Seminare<br />

36<br />

Kursangebote<br />

Die Austauschplattform von <strong>Swissmechanic</strong><br />

Mit dem Angebot einer ortsunabhängigen Plattform wollen<br />

wir allen interessierten Personen der MEM-Branche<br />

die Möglichkeit geben, sich schnell durch verschiedene<br />

kurze Impulsreferate und anschliessenden Erfahrungsaustausch<br />

einen groben Überblick über aktuelle Themen zu verschaffen. Die Impulsreferate<br />

dauern jeweils von 8.00 bis 9.00 Uhr.<br />

Ziele<br />

– aktuelle Themen durch ein Inputreferat aufgreifen<br />

– den Austausch untereinander fördern<br />

– mögliche Themen für zukünftige Veranstaltungen auflisten<br />

Zielgruppe<br />

Arbeitgeber/innen und Arbeitnehmer/innen der MEM-Branche<br />

Daten | Thema | Kurs Nr.<br />

27.<strong>01</strong>.<strong>2023</strong> | Neues Datenschutzgesetz | WBIN27<strong>01</strong>23<br />

24.02.<strong>2023</strong> | Flexible Automation in der Praxis | WBIN240223<br />

31.03.<strong>2023</strong> | Industrie 4.0 Praxis | WBIN310323<br />

28.04.<strong>2023</strong> | Nachfolgeregelung – Chance oder Risiko? | WBIN280423<br />

26.05.<strong>2023</strong> | Was ist Coaching? | WBIN260523<br />

30.06.<strong>2023</strong> | SMED – Umrüsten in weniger als 10 Minuten | WBIN300623<br />

25.08.<strong>2023</strong> | Neuerungen im Arbeitsrecht | WBIN250823<br />

29.09.<strong>2023</strong> | Prävention in der Freizeit | WBIN290923<br />

27.10.<strong>2023</strong> | Temporärarbeiten | WBIN271023<br />

24.11.<strong>2023</strong> | Automat. Feinverstellung beim Ausdrehen | WBIN241123<br />

Wirkungsvolle Nachfolgeplanung<br />

Die Nachfolgeregelung ist für KMU von zentraler Bedeutung.<br />

Dabei geht es nicht primär um die Stellenbe setzung<br />

selbst, sondern darum, die Hauptakteure wie Eigner,<br />

Gründer, Familienmitglieder sowie Geschäftsleitungen und Kader<br />

opti mal auf den grundlegenden Wandel vorzubereiten. Nur eine<br />

wohlgeplante Nachfolge ermöglicht auch eine erfolgreiche Zukunft.<br />

Das Seminar findet jeweils nachmittags von 13.30 bis 17.00 Uhr statt.<br />

Ziele<br />

– die systemische Wirkung einer Führung auf Organi sa tio nen ver stehen<br />

– Stärken und Schwächen einer gewachsenen Unternehmenskultur<br />

erkennen<br />

– in der Lage sein, bestehende Führungsgrundsätze zu reflektieren<br />

– Chancen und Risiken einer Führungsnachfolge abschätzen können<br />

– den Mehrwert einer proaktiv geplanten Nachfolgregelung sehen<br />

– einen Überblick über mögliche Handlungsoptionen erhalten<br />

Zielgruppe<br />

Eigner/innen, Verwaltungsräte/innen, Geschäftsführer/innen, hö he -<br />

re Kader und HR-Verantwortliche<br />

Daten | Orte | Kurs Nr.<br />

23.05.<strong>2023</strong> | Sihlpostgasse 2 – 8004 Zürich | FSHT230523<br />

15.11.<strong>2023</strong> | Sihlpostgasse 2 – 8004 Zürich | FSHT151123<br />

Führen mit Kompetenz und Vertrauen<br />

In Unternehmen sollen Menschen gefördert, für Neues<br />

gewonnen und für Ideen sowie Aufgaben begeistert werden.<br />

Aber wie? Der Kurs vermittelt Ihnen Erkenntnisse,<br />

Instrumente und Vorgehensweisen, die Sie bei der Umsetzung unterstützen.<br />

Das Seminar findet jeweils einen ganzen Tag statt.<br />

Ziele<br />

Sie . . .<br />

– kennen die wichtigsten Grundlagen der Kommunikation<br />

– trainieren unterschiedliche Kommunikationstechniken<br />

– erkunden die Grundregeln des Vertrauens<br />

– kennen Vorgehensweisen, um Ablehnung in Unterstützung zu verwandeln<br />

– erfahren mehr über die Analyse und Nutzung von Machtverhältnissen<br />

– reflektieren das Führungsverhalten in Bezug auf die eigene Grundhaltung<br />

– wissen, wie Sie sich natürliche Anerkennung und Akzeptanz sichern<br />

Zielgruppe<br />

Fach- und Führungskräfte mit oder ohne Weisungsbefugnis und für<br />

interessierte Personen<br />

Daten | Orte | Kurs Nr.<br />

03.05.<strong>2023</strong> | Altwinkelnstrasse 29 – 9<strong>01</strong>5 St. Gallen | FSGA030523<br />

08.09.<strong>2023</strong> | Breitistrasse 11 – 8307 Illnau-Effretikon | FSGA080923<br />

Berufsbildnerkurs für die MEM-Berufe (5 Tage)<br />

In persönlicher Atmosphäre erleben Sie einen spannenden<br />

Kurs über das Begleiten von jungen Menschen auf ihrem<br />

Weg ins Berufsleben. Sie werden mit Ideen ausgerüstet,<br />

damit Sie Ihre Ausbildungsarbeit in der Maschinen-, Elektro- und<br />

Metallindustrie (MEM) spannend gestalten können.<br />

Ziele<br />

– Umgang mit Lernenden in schwierigen Situationen<br />

– Planung und Umsetzung der betrieblichen Bildung<br />

– Berücksichtigung der individuellen Fähigkeiten<br />

– Kennenlernen von Fördermassnahmen und Qualifikationsverfahren<br />

– Rahmenbedingungen der Berufsbildung, Arbeitssicherheit und<br />

Suchtprävention<br />

Zielgruppe<br />

Berufsbildner/innen für die technischen MEM -Berufe wie Polymechaniker/in,<br />

Automatiker/in, Produktionsmechaniker/in, Automatikmonteur/in,<br />

Konstrukteur/in etc.<br />

Daten | Orte | Kurs Nr.<br />

22.02.<strong>2023</strong> | Bielstrasse 31 – 3053 Münchenbuchsee | BBKSM<strong>2023</strong>BE<strong>01</strong><br />

06.03.<strong>2023</strong> | Breitistrasse 11 – 8307 Illnau-Effretikon | BBKSM<strong>2023</strong>ZH<strong>01</strong><br />

08.05.<strong>2023</strong> | Baselstrasse 61 – 6003 Luzern | BBKSM<strong>2023</strong>LU<strong>01</strong><br />

14.09.<strong>2023</strong> | Berufsschulareal 1 – 8866 Ziegelbrücke | BBKSM<strong>2023</strong>GL<strong>01</strong><br />

25.10.<strong>2023</strong> | Bachmattstrasse 12 – 5210 Windisch | BBKSM<strong>2023</strong>AG<strong>01</strong><br />

swissmechanic.ch/erwachsenenbildung/kurse-seminare


Erwachsenenbildung Kurse und Seminare<br />

37<br />

IPA Einführungskurs für Fachvorgesetzte<br />

Der Nachmittagskurs gibt einen guten Einblick in die<br />

bestehenden Ausführungsbestimmungen sowie in den<br />

Qualifikationsbereich der individuellen praktischen Arbeit<br />

(IPA) und vermittelt die Anforderungen mit praktischen Übungen<br />

zur Aufgabenstellung, Bewertung und Beurteilung.<br />

Ziele<br />

– Kennenlernen der Ausführungsbestimmungen<br />

– Kennenlernen der Aufgaben und Kompetenzen<br />

– Sie kennen das QV-Verfahren<br />

– Sie können die Aufgabenstellung beurteilen und bewerten<br />

Zielgruppe<br />

Fachvorgesetzte der MEM-Berufe<br />

Daten | Orte | Kurs Nr.<br />

19.<strong>01</strong>.<strong>2023</strong> | Altwinkelnstrasse 29 – 9<strong>01</strong>5 St.Gallen | FVNA19<strong>01</strong>23<br />

09.11.<strong>2023</strong> | Bielstrasse 31 – 3053 Münchenbuchsee | FVNA091123<br />

23.11.<strong>2023</strong> | Breitistrasse 11 – 8307 Illnau-Effretikon | FVNA231123<br />

07.12.<strong>2023</strong> | Strengelbacherstrasse 27 – 4800 Zofingen | FVNA071223<br />

ISO GPS-Norm ISO 8<strong>01</strong>5<br />

Diese internationale Norm legt die grundlegenden Konzepte,<br />

Prinzipien und Regeln fest, die für die Erstellung,<br />

Interpretation und Anwendung aller anderen internationalen<br />

Normen, technischen Spezifikationen und technischen Berichte<br />

gelten, soweit sie die geometrische Produktspezifikation (ISO GPS)<br />

und Produktprüfung betreffen. Das Seminar findet jeweils ganztags<br />

statt.<br />

Ziele<br />

– Prinzipien, Begriffe und Regeln kennenlernen<br />

– praktische Übungen zur Vertiefung erarbeiten<br />

– Fallbeispiele «vorher/nachher» diskutieren<br />

Zielgruppe<br />

Fach- und Führungsverantwortliche, Berufsbildner/innen und<br />

Produktionsmitarbeiter/innen, technische Einkäufer/innen<br />

Daten | Orte | Kurs Nr.<br />

07.03.<strong>2023</strong> | Bielstrasse 31 – 3053 Münchenbuchsee | NAGA070323<br />

17.10.<strong>2023</strong> | Altwinkelnstrasse 29 – 9<strong>01</strong>5 St. Gallen | NAGA171023<br />

PRODUKTIONSFACHFRAU / PRODUKTIONSFACHMANN<br />

MIT EIDG. FACHAUSWEIS<br />

BERUFSPRÜFUNGEN <strong>2023</strong><br />

BERN, ZENTRAL- UND OSTSCHWEIZ<br />

ANMELDESCHLUSS:<br />

24. MÄRZ <strong>2023</strong><br />

Informationen und Daten *<br />

• Entscheid zur Prüfungszulassung: 20. April <strong>2023</strong><br />

• Realisierung der Abschlussarbeit (6 Wochen): ab 7. August <strong>2023</strong> resp. 14. August <strong>2023</strong><br />

• Schlussprüfungen Bern: 31. Oktober bis 2. November <strong>2023</strong><br />

• Schlussprüfungen Lenzburg: 30. – 31. Oktober und 1. November <strong>2023</strong><br />

• Schlussprüfung Frauenfeld: 30. Oktober <strong>2023</strong><br />

• Prüfungsorte: Bern, Lenzburg, Frauenfeld<br />

• Prüfungsgebühr: CHF 1800.–<br />

* Anpassungen vorbehalten<br />

Kontakt Prüfungsadministration: Christine Beccato | c.beccato@swissmechanic.ch | +41 71 626 29 63


Regionalverbände<br />

<strong>Swissmechanic</strong> Graubünden<br />

38<br />

Mit modernem Equipment<br />

in eine erfolgreiche Zukunft<br />

Sieben topmoderne Maschinen von Fehlmann, die extra<br />

für die Ausbildung entwickelt wurden, stehen nun<br />

im Ausbildungszentrum von <strong>Swissmechanic</strong> Graubünden<br />

in Landquart.<br />

Quellen: <strong>Swissmechanic</strong> Graubünden,<br />

Fehlmann AG<br />

Der <strong>Swissmechanic</strong>-Sektion Graubünden<br />

sind hohe Standards und Qualität in<br />

der Ausbildung sehr wichtig. Deshalb<br />

stand angesichts von sieben in die Jahre<br />

gekommenen Maschinen im Ausbildungszentrum<br />

in Landquart eine Neuanschaffung<br />

an. Nach eingehender Recherche<br />

und einigen Gesprächen entschieden<br />

sich die Verantwortlichen für<br />

sieben Fräsmaschinen PICOMAX 56mill<br />

von Fehlmann AG.<br />

Multitasking-Maschine<br />

Der grosse Vorteil dieser Maschinen ist,<br />

dass sie sowohl für den manuellen wie<br />

für den CNC-Einsatz mit vereinfachtem<br />

Bedienkonzept ausgelegt sind. Möglich<br />

wird das durch ein einfaches Umdrehen<br />

des zusätzlichen Schlüsselschalters. So<br />

wird die Fräsmaschine schnell vom CNC-<br />

Betrieb zu einer rein manuellen Maschine<br />

mit drei parallel aktiven mechanischelektronischen<br />

Handrädern für die X-, Y-<br />

und Z-Achse sowie Basisfunktionen zum<br />

konventionellen Fräsen, Bohren und Gewindeschneiden.<br />

Das war den Verantwortlichen<br />

wichtig, denn die Auszubildenden<br />

sollen ein Gespür für die Zerspanung<br />

bekommen.<br />

Daniel Lohner, Melani Orelj, Remo Patt und Adrian Tobler von <strong>Swissmechanic</strong> Graubünden (v.l.n.r.):<br />

«Die Auszubildenden werden nach der Lehre an 5-Achs-Bearbeitungszentren, meist automatisiert,<br />

mit Paletten- oder Rohteilehandling arbeiten. Da ist für die Ausbildung eine moderne Basis eine<br />

zwingende Grundvoraussetzung.»<br />

Geschützt und präzis<br />

Daniel Lohner, Leiter Ausbildungszentrum<br />

und Kursinstruktor der Sektion<br />

Graubünden, schildert: «Zunächst ist<br />

solch eine Investition schwierig, weil es<br />

ja kaum noch Hersteller solch konventioneller<br />

Fräsmaschinen gibt. Abgesehen<br />

davon hat uns bei Fehlmann aber<br />

neben dem Preis und Service das Konzept<br />

überzeugt. Viele Konsol-Fräsmaschinen<br />

haben um den Maschinentisch<br />

eine nur ungenügende Blechverschalung.<br />

Die Folge sind Kühlwasser und<br />

Späne am Boden. Das ist bei Fehlmann<br />

durchweg professionell gelöst. Das gilt<br />

auch für die Präzision. Wenn ich von<br />

Auszubildenden eine Toleranz von<br />

2/100 mm verlange, muss auch eine<br />

entsprechende Maschine zur Verfügung<br />

stehen.»


Im Juli 2022 ging man bei <strong>Swissmechanic</strong> Graubünden mit den sieben Fräs- und Bohrmaschinen PICOMAX 56 mill von Fehlmann in ein neues Zeitalter<br />

bei der Ausbildung.<br />

Für die Ausbildung entwickelt<br />

Auszubildende arbeiten nach ihrer Lehre<br />

überwiegend an 5-Achs-Bearbeitungszentren,<br />

meist automatisiert, mit Paletten-<br />

oder Rohteilehandling und umfangreichen<br />

Werkzeugmagazinen. Deshalb<br />

ist schon in der Ausbildung eine moderne<br />

Basis eine zwingende Grundvoraussetzung.<br />

Bezogen auf die PICOMAX<br />

56mill erklärt das Adrian Tobler, technischer<br />

Berater und Verkäufer bei Fehlmann<br />

AG, wie folgt: «Wir haben ja schon<br />

seit einigen Jahren die PICOMAX 56 TOP<br />

in unserem Programm. Diese Maschinen<br />

werden überwiegend im Betriebsmittelund<br />

Prototypenbau sowie in der Kleinserienfertigung<br />

genutzt. Hier sind die Wünsche<br />

von unseren Kunden nach Lochkreisen,<br />

Taschen- und Trochoidalfräsen<br />

etc. kontinuierlich gestiegen. Mit dem<br />

‹mill-Paket› sind wir deshalb bewusst für<br />

die Ausbildung wieder einen Schritt zurückgegangen.<br />

Wir wollten die Maschinen<br />

einfacher, überschaubarer und bedienerfreundlicher<br />

machen.»<br />

Zwei der sieben Maschinen wurden in<br />

Landquart zusätzlich mit einem modernen<br />

Werkzeugwechsler und einem 3D-<br />

Taster ausgerüstet. Diese Optionen sind<br />

für eine Voll-CNC-Ausbildung inklusive<br />

der Programmierung bzw. dem Einfahren<br />

der MasterCAM-Software not wendig.<br />

Daniel Lohner ist sehr zufrieden mit der<br />

Neuanschaffung: «Die Maschinen laufen<br />

seit Beginn an absolut problemlos und<br />

das Schönste ist, ich stelle auch bei den<br />

Auszubildenden einen Unterschied zu<br />

vorher fest. Wenn sie die Maschinen mit<br />

der Touchscreen-Bedienung das erste<br />

Mal sehen, sind sie sichtlich beeindruckt.»<br />

gr.swissmechanic.ch/<br />

fehlmann.com


Gegen den Ideenklau vorgehen<br />

Gefälscht und kopiert wird nahezu alles, was einen guten<br />

Namen hat: branchenübergreifend und global. Wie können<br />

sich die KMU dagegen wehren? Das Eidgenössische Institut<br />

für Geistiges Eigentum hat auf seiner Website wertvolle<br />

Infor mationen und Tipps publiziert.<br />

Quelle: Eidgenössisches Institut<br />

für Geistiges Eigentum<br />

Fälschungen<br />

Eine Fälschung ist eine unerlaubte Nachahmung<br />

eines Originalprodukts. Fälscher<br />

versuchen, die Eigenschaften, Materialien<br />

oder das Aussehen eines rechtlich<br />

geschützten Produkts zu kopieren.<br />

Ihr Ziel ist es, vom guten Ruf eines Originalprodukts<br />

zu profitieren, welcher auf<br />

einer Marke, einer Herkunftsangabe (wie<br />

z. B. «Swiss Made»), einem Design oder<br />

einem Patent beruht.<br />

Weil Fälschungen viel Schaden anrichten<br />

und gefährlich sein können, verbietet<br />

das Gesetz, sie herzustellen und zu<br />

verkaufen. Es ist aus diesem Grund ausserdem<br />

verboten, Fälschungen in die<br />

Schweiz einzuführen. Dieses Verbot gilt<br />

auch für Privatpersonen. Das Markenschutzgesetz<br />

(MSchG) und das Designgesetz<br />

(DesG) verbieten nicht nur die unerlaubte<br />

Nachahmung geschützter Produkte<br />

sowie den Handel mit diesen Fälschungen,<br />

sondern auch deren Import,<br />

Export oder Transit durch die Schweiz<br />

(Art. 13 Abs. 2bis MSchG und Art. 71<br />

MSchG; Art. 9 Abs. 1bis DesG und Art. 47<br />

DesG).<br />

Wenn der Zoll gefälschte Waren im Gepäck<br />

von Touristen oder in Paketen der<br />

Post findet, kann er diese zurückbehalten<br />

und vernichten. Der Zoll informiert<br />

zudem den Rechtsinhaber oder die<br />

Rechtsinhaberin (z. B. den Inhaber oder<br />

die Inhaberin der Marke oder des Designs).<br />

Der Rechtsinhaber oder die<br />

Rechtsinhaberin hat die Möglichkeit, zivilrechtlich<br />

gegen die Person vorzugehen,<br />

die versucht hat, eine Fälschung<br />

seiner oder ihrer Waren in die Schweiz zu<br />

bringen. Wer vorsätzlich ein Marken-


Wirtschaft und Dienstleistungen<br />

Fälschungen und Piraterie<br />

41<br />

oder Designrecht zu gewerblichen Zwecken<br />

verletzt, macht sich strafbar.<br />

Entdeckt der Zoll grosse Sendungen, bei<br />

denen der Verdacht besteht, dass jemand<br />

Fälschungen gewerbsmässig einführen<br />

wollte, um damit beispielsweise<br />

Handel in der Schweiz zu betreiben, so<br />

muss der Staat von Amtes wegen, also<br />

ohne Antrag des Rechtsinhabers oder<br />

der Rechtsinhaberin, tätig werden. In<br />

solchen Fällen kann eine Freiheitsstrafe<br />

von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe<br />

von bis zu 1 080 000 Franken drohen<br />

(Art. 61 Abs. 3 MSchG; Art. 41 Abs. 2<br />

DesG; Art. 81 Abs. 3 PatG und Art. 67 Abs.<br />

2 URG).<br />

Piraterie<br />

Piraterie ist das unerlaubte Kopieren<br />

von Werken wie beispielsweise Musik,<br />

Computersoftware und Filmen. Werden<br />

Filme, Musikstücke, Bücher oder Bilder<br />

ohne Lizenz verwertet, so spricht man<br />

von Piraterie. Bei Piraterie handelt es<br />

sich um einen Verstoss gegen das Urheberrecht<br />

und verwandte Schutzrechte.<br />

Hat jemand beispielsweise einen Film<br />

gedreht, dann darf er/sie als Urheber/in<br />

in der Regel darüber bestimmen, wann<br />

und wie sein/ihr Film verwendet wird.<br />

Dazu zählt auch das Hinauf- und Herunterladen<br />

im Internet, da es sich dabei um<br />

urheberrechtlich relevante Handlungen<br />

handelt. Im Internet können Urheber/innen<br />

basierend auf den sogenannten On-<br />

Demand-Rechten (Art. 10 URG) das unerlaubte<br />

Anbieten ihres Werks verbieten.<br />

Eine Ausnahme bildet hier das Herunterladen<br />

eines Werks (beispielsweise eines<br />

Films, eines Musikstücks etc.) zum Privatgebrauch.<br />

Das Herunterladen von urheberrechtlich<br />

geschützten Werken zum<br />

Privatgebrauch ist in der Schweiz erlaubt<br />

(Art. 19 URG). Das Hochladen eines<br />

Werkes ist in jedem Fall verboten, solange<br />

an dem Werk noch Urheberrechte bestehen.<br />

Diese Regel gilt auch für das<br />

Hochladen von Werken auf private Webseiten<br />

wie beispielsweise einen Facebook-Account.<br />

Wie kann man sich wehren?<br />

KMU, die Inhaber/in einer Marke, eines<br />

Designs oder eines Patents sind und die<br />

feststellen, dass ihr Produkt gefälscht<br />

wurde, stehen in der Schweiz drei Wege<br />

offen, sich dagegen zu wehren.<br />

Polizei<br />

Sie melden den Vorfall bei der Polizei:<br />

Der gewerbsmässige Verkauf von Fälschungen<br />

und Piraterie-Waren kann mit<br />

Freiheits- und Geldstrafe bestraft werden.<br />

Gericht<br />

Sie gehen vor Gericht: Der Richter oder<br />

die Richterin entscheidet über Schadenersatz,<br />

Genugtuung und Gewinnherausgabe<br />

sowie über eine allfällige Bestrafung<br />

der Täterschaft. Das Gericht hilft<br />

auch, die gefälschte Ware aus dem Verkehr<br />

zu ziehen und genaue Informationen<br />

über die Fälschungen (Herkunft, Anzahl<br />

etc.) zu erhalten. Für das Verfahren<br />

vor Gericht empfiehlt es sich, sich juristisch<br />

beraten zu lassen.<br />

Zoll<br />

Sie bitten den Zoll um Hilfe: In der<br />

Schweiz haben Rechtsinhaber/innen die<br />

Möglichkeit, die Ein-, Aus- und Durchfuhr<br />

von Fälschungen ihrer Waren zu verbieten.<br />

Auf ihren Antrag hin prüfen die<br />

Zollbeamten sowohl Postpakete wie Reisegepäck<br />

auf gefälschte Waren und behalten<br />

diese zurück. Fälschungen werden<br />

so bereits an der Grenze abgefangen.<br />

Urheberrechte<br />

Werden Urheberrechte verletzt? Dann<br />

erlauben insbesondere die urheberrechtlichen<br />

Vermögensrechte (Art. 10<br />

URG), gegen diese Verletzungen vorzugehen.<br />

Das Eidgenössische Institut<br />

für Geistiges Eigentum<br />

Einzelpersonen und Unternehmen lassen<br />

ihre Innovationen und Kreationen<br />

beim Eidgenössischen Institut für Geistiges<br />

Eigentum (IGE) registrieren und<br />

schützen sie damit gegen Nachahmer:<br />

Erfindungen werden patentiert, Namen<br />

oder Logos als Marken eingetragen und<br />

Formen als Designs registriert. Das IGE<br />

führt öffentliche Register für die Schutzrechtsverwaltung<br />

und informiert die Öffentlichkeit<br />

über die Möglichkeiten zum<br />

Schutz des geistigen Eigentums.<br />

Das IGE ist das Kompetenzzentrum des<br />

Bundes für alle Fragen zu Patent- und<br />

Markenschutz, Herkunftsangaben, Designschutz<br />

und Urheberrecht.<br />

Weitere Informationen und Unterlagen<br />

des Eidgenössischen Instituts<br />

für Geistiges Eigentum (IGE)<br />

bit.ly/3VuAVOs<br />

Leitfaden des IGE für Innovative<br />

und Kreative<br />

bit.ly/3XL53GK


Contrefaçons et piraterie<br />

42<br />

Lutter contre le vol d’idées<br />

Presque tout ce qui a un bon nom est contrefait et copié : dans tous les secteurs et<br />

à l’échelle mondiale. Comment les PME peuvent-elles s’en défendre ? L’Institut Fédéral<br />

de la Propriété Intellectuelle a publié sur son site Internet des informations et<br />

des conseils précieux.<br />

Source : Institut Fédéral<br />

de la Propriété Intellectuelle<br />

Contrefaçons<br />

Une contrefaçon est une imitation illicite<br />

d’un produit original. Les contrefacteurs<br />

tentent d’imiter les propriétés, les matériaux<br />

ou l’apparence d’un produit protégé<br />

juridiquement. Ils profitent ainsi de la<br />

bonne réputation du produit original attribuable<br />

à la marque, à l’indication de<br />

provenance (p. ex. « Swiss made »), au<br />

design ou au brevet.<br />

Les contrefaçons sont interdites par la<br />

loi parce qu’elles causent passablement<br />

de dégâts et peuvent être dangereuses.<br />

Pour ces mêmes raisons, il est interdit<br />

d’importer des contrefaçons en Suisse,<br />

même en tant que particulier. La loi sur<br />

la protection des marques (LPM) et la loi<br />

sur les designs (LDes) interdisent non<br />

seulement l’imitation frauduleuse de<br />

produits protégés, mais aussi le commerce<br />

de contrefaçons, de même que<br />

leur importation, leur exportation et leur<br />

transit par la Suisse (art. 13, al. 2bis, et<br />

art. 71 LPM; art. 9, al. 1bis, et art. 47<br />

LDes).<br />

Lorsque la douane identifie des marchandises<br />

contrefaites dans les bagages<br />

de touristes ou dans des colis postaux,<br />

elle peut les saisir et les détruire. De plus,<br />

elle en informe le titulaire des droits (p.<br />

ex. le titulaire de la marque ou du design)<br />

qui a la possibilité, par le biais du droit civil,<br />

d’agir contre la personne qui a tenté


Economie et services :<br />

Contrefaçons et piraterie<br />

43<br />

d’amener la marchandise en Suisse. La<br />

violation intentionnelle d’une marque<br />

ou d’un design par métier est en outre<br />

punissable.<br />

L’Etat doit agir d’office, c’est-à-dire sans<br />

que le titulaire des droits en fasse la demande,<br />

lorsque la douane identifie des<br />

envois importants pour lesquels elle<br />

soupçonne l’importation de contrefaçons<br />

par métier, par exemple à fins commerciales.<br />

Dans ces cas, une peine privative<br />

de liberté de cinq ans au plus ou une<br />

peine pécuniaire allant jusqu’à 1 080 000<br />

CHF peuvent être infligées (art. 61, al. 3,<br />

LPM; art. 41, al. 2, LDes; art. 81, al. 3, LBI<br />

et art. 67, al. 2, LDA).<br />

Piraterie<br />

La piraterie est la copie illicite d’œuvres<br />

telles que la musique, les logiciels ou les<br />

films. Il est question de piraterie (ou de<br />

piratage) lorsque des films, de la musique,<br />

des livres ou des images sont utilisés<br />

sans licence. La piraterie constitue<br />

une violation du droit d’auteur et de<br />

droits voisins. Par exemple, l’auteur<br />

d’un film a en principe le droit de décider<br />

quand et comment ce film est utilisé.<br />

Ce droit s’étend tant au téléchargement<br />

(download) qu’au téléversement<br />

(upload), qui constituent des actes relevant<br />

du droit d’auteur. De plus, il a la<br />

possibilité d’interdire la mise à disposition<br />

illicite de son œuvre sur Internet<br />

par le biais de services à la demande<br />

(art. 10 LDA). Le téléchargement d’une<br />

œuvre (p. ex. de films, de musique, etc.)<br />

à des fins personnelles constitue cependant<br />

une exception. En Suisse, en effet,<br />

le téléchargement d’œuvres protégées<br />

par le droit d’auteur pour un usage privé<br />

est autorisé (art. 19 LDA). A contrario,<br />

le téléversement est, quant à lui, toujours<br />

interdit, pour autant que des<br />

droits d’auteurs existent. Cette règle<br />

vaut également pour le téléversement<br />

d’œuvres sur des sites Internet privés,<br />

tels que les comptes Facebook.<br />

Comment se défendre ?<br />

Les PME qui sont titulaires d’une<br />

marque, d’un design ou d’un brevet et<br />

qui constatent que leur marchandise a<br />

été contrefait disposent en Suisse de<br />

trois voies pour s’y opposer.<br />

Police<br />

Ils annoncent l’incident à la police : la<br />

vente, par métier, de produits contrefaits<br />

ou piratés peut être punie par une<br />

peine privative de liberté ou une peine<br />

pécuniaire.<br />

Tribunaux<br />

Ils se tournent vers les tribunaux : le juge<br />

décide des dommages et intérêts, de la<br />

réparation pour tort moral et de la remise<br />

du gain, ainsi que de l’éventuelle<br />

sanction de l’auteur. Le tribunal les servira<br />

également de soutien pour retirer<br />

les marchandises de la circulation et<br />

pour obtenir des informations plus détaillées<br />

quant à la contrefaçon (provenance,<br />

nombre, etc.). Il est recommandé<br />

de faire appel à un soutien juridique<br />

pour la procédure devant les tribunaux.<br />

Douane<br />

Ils demandent l’intervention de la<br />

douane : en Suisse, le titulaire de droits<br />

de propriété intellectuelle a la possibilité<br />

d’interdire l’importation et l’exportation<br />

de marchandises contrefaites, de<br />

même que leur transit par la Suisse. Sur<br />

leur demande, les agents des douanes<br />

contrôlent les envois postaux et les bagages<br />

des voyageurs. Les contrefaçons<br />

sont ainsi interceptées à la douane déjà.<br />

Droits d’auteur<br />

Les droits d’auteur sont-ils violés ? Dans<br />

ce cas, les droits patrimoniaux liés au<br />

droit d’auteur (art. 10 LDA) leur permettent<br />

notamment d’agir contre ces<br />

violations.<br />

Institut Fédéral de la Propriété<br />

Intellectuelle<br />

Particuliers et entreprises font enregistrer<br />

leurs innovations et leurs créations<br />

auprès de l’Institut Fédéral de la Propriété<br />

Intellectuelle (IPI) afin de se prémunir<br />

contre les copies. Les inventions<br />

sont brevetées, les noms et les logos<br />

sont enregistrés à titre de marque et les<br />

formes à titre de design. L’IPI tient des<br />

registres publics destinés à l’administration<br />

des titres de protection et informe<br />

le public sur les possibilités de protéger<br />

la propriété intellectuelle.<br />

L’IPI est le centre de compétences de la<br />

Confédération pour toutes les questions<br />

touchant aux brevets, aux marques,<br />

aux indications de provenance,<br />

aux designs et au droit d’auteur.<br />

Autres informations et documents<br />

de l’Institut Fédéral de la Propriété<br />

Intellectuelle (IPI)<br />

bit.ly/3EKUZos<br />

Guide de l’IPI pour les innovateurs<br />

et les créateurs<br />

bit.ly/3EUoJ26


Faktor Mensch und Digitalisierung<br />

in den KMU der Fertigungsindustrie<br />

Die Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften SATW publizierte Ende<br />

Oktober 2022 die Analyse «Faktor Mensch und Digitalisierung in den KMU der Fertigungsindustrie».<br />

Diese soll KMU als Werkzeug dienen, die Bedeutung des Faktors Mensch für<br />

die Digitalisierung zu erkennen, und sie dazu ermutigen, Elemente daraus in ihren Digitalisierungsprozess<br />

zu integrieren.<br />

D<br />

Quelle: SATW<br />

ie Digitalisierung wird zu einem<br />

immer wichtigeren Faktor für die<br />

Wirtschaft. Grossunternehmen des digitalen<br />

Zeitalters wie beispielsweise<br />

die grossen Technologieplattformen<br />

oder klassische Industrieunternehmen,<br />

die auf digitale Technologien setzen,<br />

haben die notwendigen finanziellen<br />

und personellen Ressourcen, die<br />

am Anfang investiert werden müssen,<br />

um die vielseitigen Herausforderungen<br />

der digitalen Transformation zu meistern.<br />

Dass das bei kleinen und mittleren<br />

Unternehmen (KMU) nicht der Fall ist,<br />

ist für die Schweiz von grosser Tragweite,<br />

denn die KMU sind das wirtschaftliche<br />

Rückgrat der Schweiz, insbesondere<br />

die KMU der Fertigungsindustrie.<br />

Wie lassen sich Mensch, Technik und<br />

Organisation miteinander verbinden,<br />

um eine gemeinsame Optimierung zu<br />

erreichen? Wie kann eine Produktionsfirma<br />

ihre internen Prozesse und Systeme<br />

auf den Menschen abstimmen? Wie<br />

lässt sich die Arbeit humaner gestalten,<br />

um gesünder und leistungsfähiger zu<br />

arbeiten? Ein interdisziplinäres Team<br />

von Expertinnen und Experten hat es<br />

sich zum Ziel gemacht, ein Werkzeug zu<br />

entwickeln, um die Herausforderungen<br />

von KMU bereits in der frühesten Phase<br />

der Planung technologischer Aktuali-


Technik Digitalisierung<br />

45<br />

sierungen angemessen anzugehen. Die<br />

Schweizerische Akademie der Technischen<br />

Wissenschaften SATW unterstützte<br />

die Expert/innen in der Planung,<br />

Umsetzung und Bekanntmachung<br />

dieses Pilotprojekts.<br />

Die vorliegende Analyse soll KMU als<br />

Werkzeug dienen, die Bedeutung des<br />

Faktors Mensch für die Digitalisierung<br />

zu erkennen, und sie dazu ermutigen,<br />

Elemente daraus in ihren Digitalisierungsprozess<br />

zu integrieren. Eine inklusive,<br />

zukunftsorientierte Unternehmenskultur<br />

hilft, den Prozess der digitalen<br />

Transformation proaktiv und bewusst<br />

zu gestalten.<br />

Die langfristigen Auswirkungen auf das<br />

menschliche Potenzial werden im Bereich<br />

der digitalen Transformation oft<br />

vernachlässigt. Es ist noch nicht klar,<br />

wie sich die Digitalisierung auf die Mitarbeitenden<br />

auswirken wird und wie<br />

die Personalpolitik einer Produktionsfirma<br />

aussehen sollte, damit die<br />

Transforma tion erfolgreich verläuft.<br />

Die Unternehmen sollten jedoch die Fähigkeiten<br />

ihrer Angestellten berücksichtigen<br />

und gezielt fördern, wenn sie<br />

wettbewerbsfähig sein wollen.<br />

Die Autorenschaft der Studie erarbeitete<br />

bezüglich Digitalisierung folgende Empfehlungen<br />

für das KMU-Management:<br />

Delegieren Sie die Verantwortung<br />

an eine Person<br />

Wählen Sie eine einzelne Person oder<br />

eine kleine Gruppe von Personen, die<br />

für die digitale Transformation verantwortlich<br />

ist. Diese Person oder dieses<br />

Team soll die digitalen Aktivitäten im<br />

gesamten Unternehmen, unabhängig<br />

von Abteilungen, koordinieren, um Alleingänge<br />

zu verhindern. Sie managen<br />

nicht nur die digitale Transformation,<br />

sie kommunizieren sie auch und vermitteln<br />

den Angestellten Sicherheit, indem<br />

sie ihnen den Nutzen aufzeigen. Ziel ist,<br />

erstens den Erfolg zu maximieren und<br />

zweitens Reibungen sowie das Blockieren<br />

von Prozessen zu minimieren.<br />

Beziehen Sie die Angestellten mit ein<br />

Seien Sie proaktiv beim Erklären der<br />

Strategie und der daraus resultierenden<br />

Veränderungen. Stellen Sie zudem<br />

sicher, dass die Angestellten ihre neuen<br />

Tools nutzen können, damit die Produktivität<br />

steigt und die «Latenzzeit»<br />

für das Unternehmen durch falschen<br />

Einsatz der Tools verringert wird. KMU-<br />

Führungskräfte müssen zudem eine<br />

HR-Strategie definieren, um die für zukünftige<br />

Projekte notwendigen Kompetenzen<br />

garantieren zu können (z. B.<br />

durch Weiterbildung und Rekrutierung).<br />

Kommunizieren Sie diese Strategie<br />

gegenüber allen Angestellten<br />

Um sicherzustellen, dass die Angestellten<br />

wirklich mit der Unternehmensführung<br />

an einem Strang ziehen, muss<br />

die Strategie für alle, inklusive Operator<br />

/ innen, klar genug sein. Ein schlechtes<br />

Verständnis könnte zu Inkonsistenzen<br />

und organisatorischen Mängeln<br />

führen.<br />

Nutzen Sie alle verfügbaren<br />

Ressourcen<br />

Schöpfen Sie alle Ressourcen, die von<br />

Organisationen inklusive dem Bund zur<br />

Verfügung gestellt werden, maximal<br />

aus und wagen Sie einen digitalen Reifetest.<br />

Binden Sie junge Talente, die<br />

sich noch in Ausbildung befinden oder<br />

gerade damit fertig sind, in Ihren digitalen<br />

Transformationsprozess ein. Gemeinsame<br />

Projekte mit Fachhochschulen<br />

könnten beispielsweise gewinnbringend<br />

sein, insbesondere für das digitale<br />

Marketing oder F&E. Unternehmen<br />

könnten also auch Studierende als<br />

Teilzeitangestellte rekrutieren und so<br />

vom neuesten Wissen in diesem Bereich<br />

profitieren.<br />

Lassen Sie Ihr Management und<br />

Ihre Angestellten in die neuen<br />

Techno logien eintauchen<br />

Seien Sie proaktiv beim Ausprobieren<br />

neuer Tools, auch wenn kurzfristig<br />

kein Nutzen erkennbar ist. Finden Sie<br />

beispielsweise offene Online-Kurse<br />

(MOOCs), schaffen Sie ein internes soziales<br />

Netzwerk mit eigenen Gruppen<br />

für Führungskräfte und Angestellte<br />

oder melden Sie sich bei Lernplattformen<br />

an. KMU können auch an Messen<br />

für ihre Fachbereiche teilnehmen, sodass<br />

ein Austausch mit anderen KMU<br />

möglich wird.<br />

Die Analyse kann auf der Website<br />

der SATW heruntergeladen werden<br />

bit.ly/3ViA2Z8


Marktplatz<br />

46<br />

Bezugsquellen / source de références<br />

Anbieter von<br />

Fournisseur de<br />

CNC-Fräsen + -Drehen<br />

Fraisage CNC + Tournage CNC<br />

Hydrauliksystem- und Steuerungsbau<br />

Systèmes hydrauliques et commandes<br />

Aggregatebau • Blocktechnik<br />

Zylinderbau • Elektrosteuerungen<br />

Aahusweg 8 T +41 41 799 49 49<br />

6403 Küssnacht am Rigi F +41 41 799 49 48<br />

www.atphydraulik.ch info@atphydraulik.ch<br />

Antriebstechnik<br />

Technique des commandes<br />

Komplette Antriebssysteme<br />

Mattenweg 1<br />

CH-3855 Brienz<br />

Tel. + 41 33 952 24 24<br />

Fax + 41 33 952 24 00<br />

info@emwb.ch<br />

www.emwb.ch<br />

SIGNER AG<br />

von A–Z<br />

Metallverarbeitung<br />

T: 071 649 11 11 | signerag.ch<br />

Blechverarbeitung • Schweissen • zerspanende<br />

Bearbeitung • Oberflächen-Finish • Logistik<br />

CNC-Fräsen ohne -Drehen<br />

Fraisage CNC sans Tournage CNC<br />

CH - 5703 Seon<br />

+41 62 767 77 17<br />

Spezial-Zylinder nach Kundenwunsch<br />

woodtli-hydraulik.ch<br />

Kompressoren und Zubehör<br />

Compresseurs et accessoires<br />

Beschilderung und Beschriftung<br />

Signalètique et marquage<br />

- Kundenbezogen, kreativ,<br />

exakt, zuverlässig!<br />

- Wir denken mit!<br />

• Frästeile aus Alu, Kunststoff,<br />

Messing, Stahl etc.<br />

• Kleinteile, Baugruppen<br />

• Entwicklung, Vorricht.bau<br />

Riplex AG • 1713 St. Antoni<br />

www.riplex.ch<br />

Prematic AG<br />

Märwilerstrasse 43<br />

9556 Affeltrangen<br />

Telefon 071 918 60 60<br />

Fax 071 918 60 40<br />

info@prematic.ch<br />

www.prematic.ch<br />

Drehteile<br />

Décolletages<br />

Laserbearbeitung<br />

Usinage laser<br />

Blechbearbeitung<br />

Usinage de la tôle<br />

«Drehen» bedeutet<br />

nicht für alle dasselbe!<br />

SIGNER AG<br />

von A–Z<br />

Metallverarbeitung<br />

T: 071 649 11 11 | signerag.ch<br />

Blechverarbeitung • Schweissen • zerspanende<br />

Bearbeitung • Oberflächen-Finish • Logistik<br />

leading in precision<br />

Häni + Co. AG | Präzisionsdrehtechnik | 3296 Arch | hanitec.ch<br />

Gebläse und Vakuumpumpen<br />

Surpresseurs et pompes à vide<br />

Lineartechnik<br />

Technique linéaire<br />

Prematic AG<br />

Systempartner von Gardner Denver<br />

Märwilerstrasse 43, 9556 Affeltrangen<br />

Telefon 071 918 60 60<br />

v-g@prematic.ch, www.prematic.ch<br />

• Kugelschienenführungen<br />

• Rollenschienenführungen<br />

• Kugelgewindetriebe<br />

• Kugelbüchsenführungen und Stahlwellen<br />

• Linearachsen und Aktuatoren<br />

AMSLER & CO. AG<br />

Tel. 052 647 36 36<br />

Fax 052 647 36 37<br />

linear@amsler.ch<br />

www.amsler.ch<br />

8245 Feuerthalen


Marktplatz<br />

47<br />

Messwerkzeuge<br />

Instruments de mesure<br />

Schweissen<br />

Soudage<br />

Werkzeugmaschinen<br />

Machines-outils<br />

Dimensionelle Messtechnik<br />

www.nuessler.ch<br />

Tel. +41 52 3<strong>01</strong> 21 55<br />

Fax +41 52 3<strong>01</strong> 21 54<br />

info@spinner-ag.ch<br />

www.spinner-ag.ch<br />

Spinner AG<br />

CNC-Präzisionsmaschinen<br />

Hauserstrasse 35<br />

CH-8451<br />

Kleinandelfingen<br />

Präzisionsmechanik<br />

Mécanique de précision<br />

Swiss Quality<br />

ZWICKER PRÄZISIONSMECHANIK AG<br />

Präzisionsmechanik<br />

Fertigungstechnik<br />

Werkzeug-Formenbau<br />

Breitschachenstrasse 56 . CH-9032 Engelburg . www.zwicker-ag.ch<br />

Tel + 41 71 371 25 45 . Fax + 41 71 371 20 89 . info @ zwicker-ag.ch<br />

Rohrbiegearbeiten<br />

Cintrage et pliage de tuyaux<br />

Stanzwerkzeuge und -Artikel<br />

Outils et articles d’étampage<br />

Werkzeugmaschinen<br />

Machines-outils<br />

NEU<br />

BLATTNER<br />

WERKZEUGBAU AG<br />

CNC wie<br />

auch konventionell<br />

für Bohren<br />

Fräsen<br />

Gewinde<br />

Stanzartikel Metallwaren<br />

5<strong>01</strong>4 Gretzenbach<br />

Tel. 062/849 26 89<br />

Fax 062/849 66 46<br />

info@bwg.ch<br />

Werkzeuge<br />

Outils<br />

Curchod AG<br />

Rapperswilerstrasse 10<br />

CH-8630 Rü ZH<br />

+41 55 251 20 80<br />

info@curchod-tools.ch<br />

www.curchod-tools.ch<br />

URMA AG<br />

WERKZEUGFABRIK<br />

Obermatt 3<br />

5102 Rupperswil<br />

www.urma.ch<br />

Walter AUER AG Werkzeugmaschinen und Zubehör<br />

Bramenstrasse 4 CH-8184 Bachenbülach<br />

Tel. 044/864 40 60 Fax 044/864 40 61<br />

E-Mail: office@walterauer.ch www.walterauer.ch<br />

Zerspanungswerkzeuge<br />

Outils d’enlèvement de copeaux<br />

Rohrbiegerei Bommer AG<br />

Hubstrasse 76, 9500 Wil, Tel. 071 912 40 40<br />

Fax 071 912 40 43 www.bommer.ch<br />

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9536 Schwarzenbach · 071 923 23 80<br />

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für BohrenCurchod AG<br />

Fräsen<br />

Gewinde<br />

Rapperswilerstrasse 10<br />

CH-8630 Rü ZH<br />

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Wer kann mir was liefern bzw. mir bei meiner aktuellen Aufgabe weiterhelfen? Diese Frage beantwortet das Bezugs quellen register,<br />

ob in gedruckter Form oder neu auch online: www.swissmechanic.ch/news-medien/bezugsquellen. Sie vermissen Ihren eigenen Eintrag hier?<br />

Die Medienberaterin Renate Bachschmied informiert Sie gerne über die Möglich keiten: 079 105 62 19, renate.bachschmied@stroebele.ch<br />

Qui peut me fournir quoi ou m’aider dans ma tâche actuelle? Le Registre des sources d’approvisionnement peut répondre à cette question, que ce soit<br />

sous forme imprimée ou désormais aussi en ligne: www.swiss mechanic.ch/news-medien/bezugsquellen. Vous ne trouvez plus votre propre inscription?<br />

La conseillère médiatique Renate Bachschmied se fera un plaisir de vous renseigner sur les possibilités: 079 105 62 19, renate.bachschmied@stroebele.ch<br />

Inseratemanagement | Gestion des inscriptions<br />

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