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Untersuchungen zu nutzerbezogenen und technischen Aspekten beim

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Die Resonanz der Probanden auf Einsatz der AR war positiv, <strong>zu</strong>m genutzten<br />

AR-System jedoch eher negativ. Die Probanden erkannten alle das Potenzial<br />

der AR, zeigten jedoch gleichfalls Mängel des Systems auf. Für einen effizienten<br />

Einsatz müssen die HMD-Kopfträger, die Überlagerungsgenauigkeit sowie<br />

die System-Latenz verbessert werden. Für den Kommissionierbereich wurde<br />

als weitere Anzeigemöglichkeit durch einen Probanden die Gummiband-<br />

Metapher („Rubberband“, [SFPK06]) <strong>und</strong> der 3D-Tunnel [SSH08] vorgeschlagen.<br />

Eine gr<strong>und</strong>sätzliche Schwachstelle des hier verwendeten HMDs stellte der<br />

Kopfträger dar: Einige Personen bekamen nach wenigen Minuten Kopfschmerzen,<br />

wenn der Kopfträger nicht optimal eingestellt war. In diesem Fall<br />

justierten sie sich den Kopfträger neu, passten die STK manuell an <strong>und</strong> konnten<br />

danach mit der Arbeitsaufgabe fortfahren. Aus den Kommentaren der Probanden<br />

wird geschlossen, dass die Qualität des verwendeten Kopfträgers eine<br />

entscheidende Rolle für die Akzeptanz von HMD-basierten mobilen AR-<br />

Systemen darstellt.<br />

4.5.4 Ergebnisinterpretation <strong>und</strong> Schlussfolgerungen<br />

Bei dem hier beschriebenen Versuch wurde die Beanspruchungssituation <strong>beim</strong><br />

Ausführen einer manuellen Tätigkeit mit <strong>und</strong> ohne AR-System mit einer homogenen<br />

Versuchsgruppe untersucht, um die <strong>zu</strong>vor aufgestellten Arbeitshypothesen<br />

<strong>zu</strong> überprüfen. Dabei wurde Folgendes ersichtlich:<br />

1. Mithilfe der genutzten Analyseverfahren konnte am Referenzarbeitsplatz<br />

neben <strong>Untersuchungen</strong> <strong>zu</strong>m Arbeitsergebnis die objektive<br />

<strong>und</strong> subjektive Beanspruchungssituation ermittelt <strong>und</strong> analysiert<br />

werden (Kapitel 4.5.3), Hypothese V2_H1 wird somit bestätigt. Weitere<br />

<strong>Untersuchungen</strong> am Referenzarbeitsplatz <strong>zu</strong>r Beanspruchung <strong>beim</strong><br />

Einsatz mobiler AR können demnach mit der hier beschriebenen Vorgehensweise<br />

durchgeführt werden.<br />

2. Die Ergebnisse der subjektiven Messverfahren stützen die Hypothese<br />

V2_H2, da gegen Ende der zweistündigen Arbeitsphase alle Probanden<br />

sowohl mit AR als auch mit Papierliste stärker beansprucht waren.<br />

Dies wird jedoch aus den objektiven Daten auf Basis der HRV nicht<br />

ersichtlich, da <strong>zu</strong>m Ende der Arbeitsphase die Probanden ähnlich beansprucht<br />

waren, wie <strong>zu</strong> Beginn. Dies deutet darauf hin, dass bei der Arbeit<br />

am Referenzarbeitsplatz insbesondere subjektive Belastungen auf den<br />

Anwender einwirken, die in nachfolgenden <strong>Untersuchungen</strong> verstärkt<br />

analysiert werden müssen.<br />

3. Die Hypothese V2_H3 konnte widerlegt werden, da sowohl <strong>beim</strong> Einsatz<br />

des nicht-AR- als auch <strong>beim</strong> AR-Verfahren ähnliche Änderungen<br />

der Beanspruchung sichtbar wurden. Diese Daten lassen darauf schließen,<br />

dass während eines kontinuierlichen zweistündigen Einsatzes<br />

eines AR-System keine signifikante Mehrbelastung durch das AR-<br />

System <strong>beim</strong> Anwender entsteht. Zusätzliche Versuche mit 8 St<strong>und</strong>en<br />

Arbeitsdauer sind nötig, um <strong>zu</strong> überprüfen, ob tatsächlich keine Höherbeanspruchung<br />

während eines Vollschichteinsatzes der AR-Technologie<br />

vorliegt <strong>und</strong> ob die mobile AR möglicherweise die Beanspruchung gegenüber<br />

nicht-AR-Systemen verbessern kann.<br />

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