zulassungs - markt regional
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Noch ist alles offen …<br />
Die Kandidaten positionieren sich für die Bürgermeisterwahl<br />
in Kleinmachnow<br />
Allgemeines<br />
Auch wenn es einen Kandidaten<br />
gibt, der es kaum abwarten kann,<br />
Bürgermeister zu sein – noch ist<br />
alles offen. Und die Wahl wird<br />
spannend: Fast alle Parteien und<br />
Bürgerinitiativen haben eigene<br />
Kandidaten ins Rennen geschickt.<br />
Für die derzeit stärkste Fraktion<br />
in der Gemeindevertretung, die<br />
Cornelia Behm B 90/Grüne<br />
Geboren: 1951 in Kleinmachnow<br />
verheiratet, 2 Kinder<br />
Kontakt: (033203) 2 43 94<br />
Bernd Krüger CDU<br />
Alter: 59<br />
Geboren: in Berlin<br />
seit 1949 in Kleinmachnow<br />
Kontakt: 0172/3093607 oder Stammtisch<br />
CDU, tritt deren Fraktionsvorsitzender<br />
Bernd Krüger an. Die SPD<br />
nominierte den Geschäftsführer<br />
der gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft,<br />
Michael Grubert.<br />
Für die Kleinmachnower Linken<br />
wirft deren Fraktionsvorsitzender<br />
Klaus-Jürgen Warnick den<br />
Hut in den Ring und die Grünen<br />
haben mit Cornelia Behm eine<br />
prominente Bewerberin – bei den<br />
Bürgermeisterwahlen 2003 gewann<br />
die Bundestagsabgeordnete<br />
20 Prozent der Stimmen. Diesmal<br />
haben die kleineren Parteien<br />
aber keinen gemeinsamen Kandidaten,<br />
was die FDP nutzt, um<br />
Wolfgang Jordan zu präsentieren.<br />
Der Richter kann hoffen, von der<br />
Stimmungslage, die gegenwärtig<br />
die kleinen Parteien und Bürgerinitiativen<br />
heraushebt, zu profitieren.<br />
Für die WIR sitzt Armin von<br />
Wnuk bereits in der Gemeindevertretung,<br />
ob es auch zum Bür-<br />
germeister reichen wird, wird sich<br />
zeigen. Auf jeden Fall ist es wegen<br />
der großen Zahl von Bewerbern<br />
wahrscheinlich, dass es zu einer<br />
Stichwahl kommen wird.<br />
Persönliches<br />
Um Ihnen die Entscheidung ein wenig<br />
zu vereinfachen, haben wir die<br />
Meinungen der Kleinmachnower<br />
Michael Grubert SPD<br />
Geboren: 1959 in Djakarta<br />
verheiratet, 4 Kinder<br />
seit 1996 in Kleinmachnow<br />
Kontakt: www.michael-grubert.de<br />
Klaus-Jürgen Warnick Die Linke<br />
Geboren: 1952 in Potsdam<br />
seit 1952 in Kleinmachnow<br />
Kontakt: k-j-warnick@freenet.de oder<br />
(033203) 2 36 88<br />
Bürgermeister-Kandidat(inn)en zu<br />
einigen Fragen zusammengestellt.<br />
Die erste war, welche persönlichen<br />
Erfahrungen sie eigentlich zum<br />
Wohl Kleinmachnows einbringen<br />
können.<br />
Cornelia Behm wies darauf hin,<br />
dass sie als gebürtige Kleinmachnowerin<br />
in viele Netzwerke eingebunden<br />
sei und schon über zehn<br />
Jahre in der Gemeindevertretung<br />
arbeitete. Außerdem habe sie als<br />
Bundestagsabgeordnete Erfahrungen<br />
über <strong>regional</strong>e Wirtschaftspolitik<br />
sammeln können.<br />
Bernd Krüger verweist auf seine<br />
Erfahrungen in seinem Baubetrieb:<br />
Mitarbeiter auf gleicher Augenhöhe<br />
motivieren, mitnehmen und<br />
überzeugen zu können, sei auch<br />
für einen Bürgermeister wertvoll.<br />
Dass er in der Gemeindevertretung<br />
schon die unterschiedlichsten Erfahrungen<br />
machte und als Kleinmachnower<br />
mit den Problemen<br />
der Gemeinde bestens vertraut ist,<br />
spricht auch für ihn.<br />
Der Jurist Wolfgang Jordan hat<br />
nicht nur viele Fachkenntnisse,<br />
sondern als ehemaliger Kreistagsabgeordneter<br />
auch umfangreiche<br />
kommunalpolitische Erfahrungen,<br />
die er gerne für das Wohl unserer<br />
Gemeinde einbringen würde.<br />
Klaus-Jürgen Warnick, der von<br />
Wolfgang Jordan FDP<br />
Geboren: 1960 in Einbeck/Niedersachen<br />
seit 1997 in Kleinmachnow<br />
Beruf: Richter<br />
Kontakt: WolfgangJordan@web.de<br />
Arnim von Wnuk WIR für Kleinm.<br />
Geboren: 1960 in Berlin<br />
seit 1999 in Kleinmachnow<br />
Beruf: Wirtschaftsingenieur<br />
Kontakt: (033203) 2 51 05<br />
1994 bis 98 auch schon im Bundestag<br />
saß, weiß wie parlamentarische<br />
Arbeit funktioniert. „In<br />
Kleinmachnow müsse man aber<br />
vor allem erst mal mit den Menschen<br />
reden, bevor man Entscheidungen<br />
fällt“, sagt er.<br />
Michael Grubert schließlich hat<br />
das Zusammenwachsen von Ost<br />
und West als Geschäftsführer der<br />
GEWOG Kleinmachnow viele<br />
Jahre lang mitgestaltet. Den Erfolg<br />
seiner Arbeit führt er darauf<br />
zurück, dass er zuhören und Mitarbeiter<br />
motivieren kann.<br />
Bau und<br />
Verkehr<br />
Ein Punkt, mit dem viele Kleinmachnower<br />
in letzter Zeit unzufrieden<br />
sind, ist die Bau- und<br />
Verkehrspolitik in der Gemeinde.<br />
Hier sind die meisten Kandidaten<br />
aber für Änderungen.<br />
Cornelia Behm will Bau- und Entwicklungsvorhaben<br />
stärker an den<br />
Interessen der Kleinmachnower<br />
ausrichten. „Bauvorhaben, die<br />
dem Flächennutzungsplan und<br />
Bebauungsplänen widersprechen,<br />
würde ich zurückweisen“, sagt<br />
sie. Bernd Krüger will konkret die<br />
Umklammerung mit dem bisherigen<br />
Baukonzern lösen und retten,<br />
was zu retten ist. Die Förster-<br />
Funke-Allee sei viel zu dicht bebaut,<br />
da tue einem das Herz weh,<br />
und da es kein weiteres Hinterland<br />
zum bebauen gibt, sollte Kleinmachnow<br />
auch nicht immer weiter<br />
wachsen.<br />
Wolfgang Jordan findet ebenfalls,<br />
dass sich die Gemeinde zu sehr an<br />
einen Investor gebunden und einer<br />
sehr verdichteten Bebauung den<br />
Vorzug gegeben hat. Seine Forderung:<br />
qualifizierte Bebauungspläne.<br />
Und ein nennenswerter Bevölkerungszuwachs<br />
sei wirklich nicht<br />
erstrebenswert.<br />
Klaus-Jürgen Warnick verweist<br />
darauf, dass bei weiterem Wachstum<br />
auch noch mehr Schulen und<br />
Kitas nötig werden. Und die Zusammenarbeit<br />
mit Kondor Wessels?<br />
„Sollte beendet werden“.<br />
Michael Grubert äußert sich hingegen<br />
vorsichtig: Der Buschgrabensee<br />
müsse als Natur- und<br />
Landschaftsschutzgebiet erhalten<br />
werden, und für eine Änderung<br />
des Flächennutzungsplanes gebe<br />
es keine Veranlassung. Möglicher<br />
Kompromiss: Die Vollendung des<br />
Ausbaues des Teilstückes Am<br />
Rund wäre denkbar, der Ausbau<br />
Kleinmachnows könne zurückgestellt<br />
werden.<br />
Bus und Bahn<br />
wollen alle denkbaren Bürgermeister<br />
fördern: Für Cornelia Behm ist<br />
eine bessere Anbindung an Berlin<br />
über den ÖPNV ganz wichtig,<br />
Wolfgang Jordan will bessere Alternativen<br />
zum Autoverkehr, also<br />
nicht nur bessere Busverbindungen<br />
nach Berlin und Potsdam, sondern<br />
auch den Ausbau des Radwegenetzes.<br />
Michael Grubert kann sich<br />
neben besseren Busverbindungen<br />
auch ein Bustaxi vorstellen, dass<br />
besonders für Jugendliche wichtig<br />
wäre – wenigstens sollten aber die<br />
Fahrzeiten ausgeweitet werden.<br />
Hier müsse die Gemeinde auch<br />
fördernd eingreifen.<br />
Klaus-Jürgen Warnick fände den<br />
Ringbahnanschluss sinnvoll,<br />
zu dem die Friedhofsbahn von<br />
Wannsee über Stahnsdorf bis zum<br />
S-Bahnhof Teltow gehört. Eine<br />
Straßenbahn hält er für überflüssig,<br />
aber die Buslinien A und B<br />
sollten wieder eingeführt werden.<br />
Kammerspiele<br />
und Freibad<br />
Zwei Einrichtungen, um die immer<br />
wieder diskutiert wird, sind<br />
die Kammerspiele und das Freibad.<br />
Cornelia Behm will beide in<br />
kommunaler Hand betreiben und<br />
weiterentwickeln – „sie gehören<br />
KOMMUNALES<br />
zum Tafelsilber Kleinmachnows“.<br />
In Bezug auf die Kammerspiele<br />
sind die Meinungen sonst aber<br />
geteilt. Bernd Krüger stellt fest,<br />
dass die Gemeinde nicht sinnlos<br />
investieren könne, sondern zuerst<br />
prüfen und dann ein Konzept für<br />
einen Betrieb vorstellen muss.<br />
Wolfgang Jordan erinnert daran,<br />
dass der Eigentümer zuerst realistische<br />
Kaufpreisvorstellungen<br />
entwickeln müsse. Klaus-Jürgen<br />
Warnick findet die Kammerspiele<br />
hingegen nur erhaltenswert, wenn<br />
genügend Parkplätze in der Nähe<br />
geschaffen werden und Michael<br />
Grubert setzt sich dafür ein, „ein<br />
Kulturzentrum in der Gemeinde<br />
zu schaffen, das durch mehrere<br />
Spielorte – zum Beispiel die Kammerspiele<br />
– Alt und Jung begeistert“.<br />
Dass das Freibad erhalten werden<br />
muss, darüber sind sich hingegen<br />
alle einig. Klaus-Jürgen Warnick<br />
sagt, dass er es notfalls auch ohne<br />
die Nachbargemeinden betreiben<br />
würde und Michael Grubert erklärt,<br />
es sei ihm wichtig, das Freibad<br />
Kiebitzberge zu erhalten. Genau<br />
das kritisiert aber Wolfgang<br />
Jordan: Natürlich müsse das Freibad<br />
auf jeden Fall erhalten werden<br />
– aber „es hat sich gezeigt, dass es<br />
ein Fehler war, das Freibad von<br />
der GEWOG verwalten zu lassen.<br />
Dass sich deren Geschäftsführer<br />
nunmehr auch um das Bürgermeisteramt<br />
bewirbt und sich den<br />
Erhalt des Freibades auf die Fahnen<br />
schreibt, hat allerdings nahezu<br />
skurrile Züge.“ Er plädiert für die<br />
an gedachte Lösung: Das Freibad<br />
in eine gemeinsame Trägerschaft<br />
von Kleinmachnow, Stahnsdorf<br />
und Teltow überführen.<br />
Prioritäten<br />
Was würden die Kandidaten als<br />
Bürgermeister als erstes angehen?<br />
Die Antworten darauf sind<br />
umfangreich, deshalb nur einige<br />
Stichworte: Cornelia Behm sucht<br />
den Kontakt mit den Mitarbeitern<br />
der Verwaltung und will auf<br />
einer Zukunftskonferenz für alle<br />
Kleinmachnower das Leitbild aus<br />
dem Jahr 2000 weiterentwickeln.<br />
Bernd Krüger will den Antragsstau<br />
abarbeiten, zum Beispiel den<br />
Bannwald schützen und Schulwege<br />
sichern. Außerdem brauche<br />
es Konzepte in Sachen Kinder-<br />
und Jugendbetreuung und die<br />
Entscheidungen der GV müssten<br />
besser durchgesetzt werden. Für<br />
Wolfgang Jordan führt eine Bestandsaufnahme<br />
der Bereiche Finanzen<br />
und wirtschaftliche Beteiligungen<br />
die Arbeitsliste an und<br />
Michael Grubert zählt die Erstellung<br />
eines neuen Mietenspiegels<br />
zu seinen ersten Aufgaben. Auch<br />
die Arbeit der evangelischen Gemeinde<br />
sei zu unterstützen, indem<br />
für sie so schnell wie möglich ein<br />
neues Zuhause am Zehlendorfer<br />
Damm geschaffen wird. Klaus-<br />
Jürgen Warnick nennt als erstes<br />
hingegen das Vorhaben, seinen<br />
Schreibtisch im Sommer auf den<br />
Rathaus<strong>markt</strong> stellen zu wollen<br />
– Dialog stehe obenan. gm<br />
www.<strong>markt</strong>-<strong>regional</strong>.com mr 2/2009 3