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Band42

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1


2


3<br />

Deutsche Schwimmtrainer – Vereinigung e.V.<br />

S C H W I M M E N<br />

LERNEN UND OPTIMIEREN<br />

Band 42<br />

2018<br />

ISBN 3-934706-41-X<br />

Hrsg./ Red.: DSTV / Winfried Leopold


4<br />

Redaktionsadresse<br />

Winfried Leopold<br />

Viehweide 27<br />

04824 Beucha<br />

w.leopold@gmx.de


5<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Seite<br />

Andreas Hohmann<br />

Langfristiger Leistungsaufbau im Nachwuchsalter 7<br />

Roland Böller<br />

Nachhaltiger Leistungsaufbau 28<br />

Klaus Wirth<br />

Krafttraining mit Kindern und Jugendlichen 45<br />

Wilms, Hans-Ulrich<br />

"Arbeitsplatz" Leistungssport - eine vielleicht etwas<br />

akzentuierte Sichtweise… 73<br />

Bettina Wilms<br />

...es reicht jetzt irgendwie auch…“<br />

– Suizidalität im Kontext Leistungssport 82<br />

Sebastian Fischer<br />

Tapering – ein interdisziplinärer Überblick 87<br />

Jürgen Voigt<br />

SG Essen - Zwischen Gestern und Morgen /<br />

Aufbau der SG Essen 93<br />

Christine Hoffmann<br />

Ausdauerdiagnostik im Schwimmen anhand von Stufentests 101<br />

Fuhrmann. S., Berndt, R & Kunz, M.<br />

Ergebnisse aus den Rennanalyen der WM 2017 in Budapest 111<br />

Manuel Kopitz<br />

Eine präventive – modular aufgebaute – SCHWIMM-LERN-<br />

KONZEPTION für Kinder im Bewegungsraum Wasser 122


6


1 <br />

7<br />

Andreas Hohmann<br />

Langfristiger Leistungsaufbau im Nachwuchsalter<br />

1 Zum Problem der Talentorientierung im Schwimmen <br />

Die Begeisterung für Olympische Spiele wird auch von der deutschen Leistungsperspektive<br />

im Vorfeld und der Erfolgsbilanz während der Olympischen Spiele beeinflusst. Deshalb ist<br />

die politische, konzeptionelle und finanzielle Weichenstellung für den Aufbau eines<br />

nationalen Talentreservoirs wichtig. Ein Mittel dazu ist die frühe, d.h. im Grundschulalter<br />

flächendeckend und objektiv durchgeführte Talentdiagnose mit einer Empfehlung von einer<br />

oder mehreren Sportarten in der Reihenfolge der persönlichen Eignung. Die Verlässlichkeit<br />

und Wirksamkeit dieser Sportartempfehlung hängt von der Aussagekraft (talentprognostische<br />

Validität) der eingesetzten Tests und von den mathematischen Prognosemethoden ab.<br />

Diese Befunde tragen zur Rechtfertigung einer nationalen Talentsichtungskampagne bei, um<br />

Eltern, Lehrern und Trainern ein objektives Bild von den Begabungspotenzialen der Kinder<br />

zu liefern. Eine fundierte Talentdiagnose vermittelt allen an der Talentförderung Beteiligten<br />

die notwendige Sicherheit, mit einem begabungsgerechten Sportengagement die individuellen<br />

Anlagen bestmöglich zu entfalten und das persönliche Wohlergehen der Kinder zu fördern.<br />

Vor diesem Hintergrund haben in der Vergangenheit mehrere Spitzensportnationen, wie z.B.<br />

Australien, China, Schweiz, Katar, Japan u.A., nationale Modelle der Talentdiagnose<br />

erfolgreich eingeführt. In Deutschland ist es jedoch nach der Aufgabe der in der früheren<br />

DDR etablierten „Einheitlichen Sichtung und Auswahl (ESA)“ bei den in Bezug auf die<br />

Talententwicklung wenig effektiven Wettbewerben Bundesjugendspiele und Jugend trainiert<br />

für Olympia und auch nach der Wiedervereinigung lediglich bei der zögerlichen Einrichtung<br />

von Partner- und Eliteschulen des Sports geblieben. Im Vergleich dazu haben zuerst<br />

Australien im Hinblick auf die Olympischen „Heim“-Spiele 2000 in Sydney das nationale<br />

Programm Talent Search bzw. der internetbasierten Variante Elektronische<br />

Talentidentifikation (eTID; Hoare, 1995) eingeführt. Daraufhin folgten Schottland mit dem<br />

Scottish ‘Sport Interactive’-Program (Abbott & Collins 2002) sowie später die Schweiz mit<br />

„Programm zur Identifikation Sportlicher Talente“ (PISTE; Fuchslocher, Romann, Rüdisüli,<br />

Birrer & Hollenstein, 2011), Katar (Douglas (2014) und Japan (Kinugasa, 2014) mit ebenfalls<br />

nationenweiten und zentral gesteuerten Talentdiagnosekampagnen. In Ländern, in denen<br />

nationale Lösungen ausstehen, haben sich zumindest in einzelnen Regionen flächendeckende<br />

Programme zur Talentsuche etabliert, wie z.B. in Belgien der Flemish Sport Compass (Pion et<br />

al., 2013) und in Deutschland der Düsseldorfer Moto-Check (Stemper, Bachmann, Diehlmann<br />

& Kemper, 2009) oder der Fuldaer Bewegungs-Check (Hohmann, Hohmann & Scheuring,<br />

2012). Zuletzt kamen mit dem Hamburger Modell der Talentsuche sowie in Berlin,<br />

Frankfurt/Main und Bremen punktuelle Talentsichtungsmaßnahmen hinzu.<br />

Bei aller Kritik am aktuellen Fleckenteppich der Talentsuche in Deutschland weisen die o.g.,<br />

auf kommunaler Ebene durchgeführten Sichtungskampagnen gegenüber den internationalen<br />

Ansätzen auch einen erheblichen Vorteil auf: Während international der Schwerpunkt mehr<br />

auf dem zweiten Arbeitsschritt der Talentselektion liegt, der erst am Ende des<br />

Grundlagentrainings, also meist erst im Altersbereich von 12-14 Jahren ansteht, konzentrieren<br />

sich in Deutschland zumindest jene Kampagnen, die unabhängig von den Fachverbänden<br />

organisiert werden, seit jeher auf den ersten Arbeitsschritt der frühen Talentsichtung bereits<br />

im Grundschulalter. Eine systematische und flächendeckende Frühdiagnose zur Bestimmung<br />

der allgemeinen motorischen Begabung oder auch der konkreten Eignung für eine bestimmte<br />

Sportart(gruppe) wird zwar mittlerweile auch von den internationalen Konkurrenten als<br />

zunehmend wichtig angesehen, aber systematische Talentscreenings im Vorschul- und<br />

Grundschulalter mit dem Ziel einer ersten orientierenden Empfehlung von individuell<br />

geeigneten Sportarten haben sich in den anderen Leistungssportnationen bislang gar nicht<br />

oder nur ansatzweise etabliert. Die Gründe dafür sind vielschichtig: Zunächst mangelt es in<br />

den meisten Sportarten an der Kenntnis frühzeitig aussagekräftiger Merkmale einer<br />

besonderen sportlichen Eignung und dort, wo solche bekannt sind, fehlt es häufig an<br />

tauglichen Diagnoseverfahren, um die Merkmalsausprägung objektiv und fehlerfrei zu<br />

bestimmen. Aus diesem Grund beruht die initiale Talentsichtung noch immer überwiegend


8<br />

2 <br />

darauf, dass sportlich begabte Kindern und Jugendliche durch den Trainer intuitiv „entdeckt“<br />

werden. Führen die Fachverbände hingegen regelmäßige sportartspezifische<br />

Sichtungsmaßnahmen durch, so verzichten diese meist auf die prognostische Validierung der<br />

verwendeten Tests, sodass der ein objektiver Nachweis des langfristigen empirischen<br />

Bewährungsgrades für die formulierten Sportartempfehlungen nicht erbracht werden kann. So<br />

bleibt es dann bei vorläufigen talentdiagnostischen Anhaltspunkten, die allenfalls etwas über<br />

die allgemeine motorische Begabung eines Kindes aussagen. Diese ist jedoch aufgrund ihres<br />

hohen Allgemeinheitsgrades meist ohnehin bereits bekannt und somit trivial.<br />

Mehr als die allgemeine motorische Begabung muss im Leistungssport die spezielle<br />

sportartspezifische Eignung der Trainingsanfänger interessieren. Die begrenzte Kapazität an<br />

Trainingsstätten, -zeiten und Nachwuchstrainern hindert vor allem die Sportvereine daran, aus<br />

der Masse der am Sportangebot interessierten Kinder diejenigen herauszufinden, die eine<br />

besondere Leistungsperspektive aufweisen. Unter den eingeschränkten Bedingungen des<br />

Vereinstrainings sind somit allenfalls kurzfristige Prognosen zu der Frage möglich, ob ein<br />

bestimmtes Kind geeignet ist, den nachfolgenden Trainingsabschnitt erfolgreich zu<br />

absolvieren (Carl, 1988). Längerfristige Prognosen scheitern regelmäßig an der geringen<br />

Fallzahl der einbezogenen Kinder, der hohen drop out-Quote sowie der extrem langen<br />

Zeitspanne zwischen der kindlichen Initialleistung und dem Erreichen der Finalleistung im<br />

Erwachsenenalter. In der Folge spuren sich viele Nachwuchstalente in eine<br />

begabungsbezogen nicht optimal passende Sportart ein und „versauern“ dann auf den späteren<br />

Trainingsstufen des Aufbau- bis hin zum Anschlusstraining wegen stagnierender oder<br />

unzureichender Leistungsentwicklung und ausbleibenden Erfolgserlebnissen. Einen echten<br />

Mehrwert für den modernen Nachwuchsleistungssport erbringen somit nur solche<br />

Talentsichtungsmaßnahmen, die die langfristige sportartspezifische Eignung wissenschaftlich<br />

fundiert ermitteln und empirisch belastbar dokumentieren, sodass der Einstieg in ein<br />

langfristiges sportartbezogenes Training gerechtfertigt erscheint.<br />

Zusammengefasst wird deutlich, dass eine optimale Nachwuchsentwicklung für einen<br />

zukünftig wieder erfolgreichen deutschen Spitzensport ohne eine nationale<br />

Talentsichtungskampagne im Grundschulalter nicht erreicht werden kann. Die<br />

flächendeckende Talentsichtung und Sportartorientierung muss zentral gesteuert und mit einer<br />

fundierten sportwissenschaftlichen Talentforschung verbunden werden, damit die<br />

Sportartempfehlungen prognostisch tragfähig sind und insbesondere den Eltern als wichtigste<br />

Entscheider und Förderer überzeugend kommuniziert werden können. Möchte man eine<br />

solche Kampagne in Deutschland initiieren, so kommt es unter den gegebenen<br />

gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in besonderer Weise darauf an, dass den Eltern als<br />

wichtigste Initialförderer nicht nur mögliche innersportliche Anreize für einen<br />

Trainingseinstieg in Aussicht gestellt werden. Vielmehr muss es aus ethischer Sicht bei der<br />

Talentsichtung darum gehen, den Eltern auf der Basis der wissenschaftlich fundierten<br />

Bestandsaufnahme ein objektives und verlässliches Bild von den individuellen<br />

Begabungspotenzialen ihres Kindes zu vermitteln. Nur auf diese Weise lässt sich bei den<br />

Erziehungsverantwortlichen die Einsicht ausbilden, mit einer begabungsgerechten<br />

sportartspezifischen Ausbildung das Beste für die optimale individuelle Entfaltung und das<br />

persönliche Wohlergehen des eigenen Kindes zu tun. Gleichzeitig entlastet die vielseitige und<br />

damit chancengerechte und „faire“ Begabungsdiagnose die Sportvereine und -verbände von<br />

dem immer wiederkehrenden Vorwurf, dass es sich bei der Talentsichtung lediglich um die<br />

einseitige Behebung des in vielen Sportarten eingetretenen Nachwuchsmangels handele.<br />

Vielmehr geht es durchaus darum, mit Hilfe der frühen und begabungsgerechten<br />

Talentsichtung die negativen Konsequenzen der frühzeitigen Spezialisierung, zu reduzieren.<br />

Auch wenn die sportartspezifische Form der Ausbildung für spätere sportliche<br />

Spitzenleistungen unabdingbar erscheint, so sollte sie nicht auf solche Kinder treffen, die für<br />

die jeweilige Sportart keine optimalen Voraussetzungen aufweisen. Bei sportartspezifisch<br />

(hoch)begabten Kindern hingegen verstärkt das dominant spezielle Training den Gesamteffekt<br />

über das Nachwuchsalter hinweg, weil die sportliche Ausbildung von Anfang an unter<br />

reduziertem Zeitdruck und im Vergleich zu einem erst später forcierten „Nachholtraining“ mit<br />

verminderter Belastungsintensität stattfinden kann. Dies schafft Raum für eine bessere<br />

Bewegungstechnik (Hohmann, Voigt & Singh, 2013; 2014) und verringert zugleich das<br />

Verletzungsrisiko (Brüggemann & Krahl; 1994). Vor diesem Hintergrund sollte in den<br />

meisten Sportarten die frühe Talentdiagnose mit dem optimalen Zeitraum des


Trainingseinstiegs im Grundschulalter zusammenfallen. Dies gilt nicht nur für die technischakrobatischen<br />

Sportarten (Eiskunstlauf, Wasserspringen, Kunstturnen etc.), Sportspiele<br />

(Fußball, Eishockey, Tennis, Tischtennis etc.) und Kampfsportarten (Judo etc.), sondern auch<br />

viele konditionell determinierte Sportarten mit hohem technischem Anspruch (Schwimmen,<br />

Skilauf, Leichtathletik etc.). In diesen Sportarten spielt neben dem frühen Erstkontakt auch<br />

eine nachhaltig gestaltete sportliche Ausbildung (Hohmann, Singh & Voigt, 2013) eine<br />

entscheidende Rolle für die volle Entfaltung des Begabungspotenzials. So hat die<br />

Expertiseforschung zuletzt gezeigt, dass der Trainingseinstieg in die Zielsportart optimal im<br />

Alter zwischen 6 und 8 Jahren erfolgen sollte, auch wenn neben oder innerhalb der<br />

dominierenden Hauptsportart ein polysportives Ergänzungsangebot angemessen zu<br />

berücksichtigen ist (Zibung & Conzelmann, 2010; Marconi, 2013; Balyi & Hamilton, 2004;<br />

Voigt, Hohmann & Singh, 2014).<br />

9 3 <br />

1.1 Zur prognostischen Validität der Sportartorientierung<br />

Um talentierte Kinder frühzeitig in die technische Grundausbildung der passenden<br />

Zielsportart zu integrieren, ist auf der Basis einer objektiven und reliablen Eignungsdiagnose<br />

eine prognostisch valide Sportartempfehlung erforderlich. Die inhaltliche Verlässlichkeit und<br />

zukünftige Wirksamkeit der Sportartempfehlungen hängt dabei direkt von der Aussagekraft<br />

(prognostische Validität) der allgemeinen und semispezifischen Tests im Hinblick auf die<br />

spätere individuelle Bestleistung ab. Für die somit unumgängliche prognostische<br />

Validitätsprüfung bieten es sich an, die am späteren Karrierehöhepunkt erzielte individuelle<br />

Bestleistung der Teilnehmer eines Talenttests abzuwarten und mit den früheren initialen oder<br />

juvenilen Testdaten sowie der seinerzeitigen Sportartempfehlung im Sinne einer „echten“<br />

Prognose retrospektiv zu vergleichen.<br />

Diese Variante ist jedoch nicht nur sehr langwierig, sondern auch durch eine meist hohe<br />

Stichprobenmortalität (drop out), Validitätsverschiebungen aufgrund von Regeländerungen<br />

mit Veränderung des Anforderungsprofils 1 , sowie eine ungesicherte langfristige Finanzierung<br />

stark beeinträchtigt. Zudem kann die Strategie der echten Prognose das Problem des generell<br />

eher kurzfristigen Informationsbedarfs der Fachverbände zumindest kurzfristig nicht lösen.<br />

Grundsätzlich geht es aus der Sicht einer mehr an der Lösung des aktuellen<br />

Sichtungsproblems orientierten Anwendungsforschung darum, auf welche Weise für die<br />

verschiedenen Sportarten möglichst früh optimal geeignete Kinder identifiziert und zu einem<br />

Trainingseinstieg motiviert werden können. Dazu wird auf der Basis der zweiten Strategie<br />

untersucht, ob sich mit Hilfe der acht Tests aus dem Deutschen Motorik-Test 6-18 (Bös et al.,<br />

2010) plus dem Test Ballweitwurf sowie aus den Körperbaumaßen Körperhöhe und<br />

Körpergewicht eine tragfähige und effektive Talentprognose auf der zweiten Klassenstufe der<br />

Grundschule, d.h. im Altersbereich von 7-8 Jahren generieren lässt.<br />

1.2 Methodik der Talentprognose und Sportartorientierung<br />

Die frühe Talentdiagnose steht vor dem Dilemma, dass zum Zeitpunkt des Trainingseinstiegs<br />

die sportartspezifischen Leistungsvoraussetzungen und hierunter insbesondere die<br />

sporttechnische Voraussetzungen aufgrund der mangelnden Beherrschung der<br />

sportarttypischen Bewegungsfertigkeiten noch nicht überprüft werden können. Die frühe<br />

Talentdiagnose muss sich daher in einem ersten Diagnoseschritt auf allgemeine<br />

Kontrollverfahren, wie z.B. den Deutschen Motorik-Test 6-18 (Bös et al., 2009), und<br />

ergänzend dazu auf semispezifische Kontrollverfahren stützen. Diese Vorgehensweise soll<br />

nachfolgend am Beispiel des zweistufigen Fuldaer Bewegungs-Checks 2010-2014 illustriert<br />

werden. Diese kommunale Talentsichtungskampagne des Landkreises Fulda umfasst die<br />

Grundgesamtheit aller ca. N = 1.800 männlichen und weiblichen Zweitklässler der Region.<br />

1<br />

Beispiele hierfür sind das Verbot auftriebsfördernder Schwimmbekleidung („Ganzkörperanzug“) mit <br />

der nachfolgenden Bevorzugung eines leichteren Schwimmertyps oder die Anstoßregel („Schnelle Mitte“) im <br />

Handball mit der anschließend erheblichen Steigerung der Spieldynamik.


10<br />

4 <br />

Auf einer ersten und allgemein ausgerichteten Diagnosestufe „Bewegungs-Check“ (siehe<br />

Abb. 1.1) wird der Deutsche Motorik-Test 6-18 eingesetzt, der aus den acht Testverfahren (1)<br />

20-m-Sprint, (2) Balancieren rückwärts auf einem Balken, (3) Seitliches Hin- und<br />

Herspringen, (4) Rumpfbeuge, (5) Liegestütze, (6) Sit-ups, (7) Standweitsprung und (8) 6-<br />

min-Lauf besteht. Ergänzend wird der (9) Schlagball-Weitwurf eingesetzt sowie (10)<br />

Körperhöhe und (11) Körpergewicht bestimmt. Auf der Basis dieser 11 Kennwerte wird eine<br />

Talentgruppe aus den motorisch besten und schwächsten 15 Prozent der Kinder ermittelt. Die<br />

Kinder aus der mittleren und zugleich größten Teilgruppe erhalten direkt nach Abschluss der<br />

allgemeinen Tests eine Urkunde mit einem Balkendiagramm in Form einer von 1 bis 100<br />

zunehmenden Prozentskala (Referenzbasis: Die Normwerte aus dem DMT 6-18 und den<br />

kumulierten Ballweitwurfdaten der Jahre 2010-2014) zu den persönlichen Testleistungen.<br />

Unter diesem Balkendiagramm findet der Teilnehmer eine auf seinen persönlichen<br />

Eignungskennziffern aufgebaute Rangliste mit den zehn bestgeeigneten Sportarten. Die<br />

Auswahl der Sportarten erfolgt aus einem Kanon von derzeit insgesamt 25 einbezogenen<br />

Disziplinen, die im regionalen Leistungssportspektrum verankert sind. Der Teilgruppe der<br />

motorisch defizitären Kinder wird über die Urkunde hinaus eine wöchentliche<br />

motopädagogische Förderstunde angeboten, die über den Zeitraum eines halben Jahres<br />

kostenfrei besucht werden kann. Die im Hinblick auf die leistungssportliche Talentsichtung<br />

relevante Teilgruppe der 15 Prozent hochbegabten Kinder erhält eine Einladung zur zweiten,<br />

(semi-)spezifisch ausgerichteten Diagnosestufe „Talent-Check“. Diese findet etwa zwei<br />

Monate nach der ersten Testung statt und umfasst derzeit weitere sechs Tests, die in<br />

Verbindung mit den bereits vorliegenden allgemeinen Leistungsdaten die bereits festgestellte<br />

Eignung für die zehn in der Region Fulda besonders bedeutsamen Stützpunktsportarten<br />

(Fußball, Judo, Leichtathletik, Schwimmen, Alpiner und Nordischer Skilauf, Tennis,<br />

Tischtennis, Volleyball (Mädchen), Wasserball) weiter konkretisieren. Gleichzeitig gehen bei<br />

vorliegender schriftlicher Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten die<br />

Kontaktdaten der für die einzelnen Sportarten am besten geeigneten Kinder an die jeweiligen<br />

Stützpunktleiter, die auf dieser Basis „ihre“ Talente direkt kontaktieren können.<br />

Abbildung 1.1: Struktur und Verlauf des Fuldaer Bewegungs-Checks<br />

Auf dem Weg zur eignungsbasierten Talentorientierung werden in einem ersten Arbeitsschritt<br />

die individuellen Testrohwerte mit Hilfe der Normwerttabellen des DMT 6-18 in<br />

Prozentrangnormen (PRN) überführt. Dabei wird auf regressionsanalytischer Basis das<br />

Lebensalter in Monaten berücksichtigt, um den Kalendarischen Alterseffekt zu vermeiden<br />

(Lames et al., 2008). Für den Ballweitwurf, für den keine bundesweiten Normwerte


existieren, wurden die Referenzwerte aus der Datenbasis des Fuldaer Bewegungs-Checks<br />

2010-2014 (N > 6.000) berechnet. Als Referenzbasis für die Körperbaumaße Körperhöhe,<br />

Körpergewicht und BMI diente die für Deutschland repräsentative Datenbasis des Robert<br />

Koch-Instituts (Schienkiewitz et al., 2011).<br />

In einem zweiten Arbeitsschritt werden für jede der einbezogenen 25 Sportarten<br />

anforderungsspezifische Gewichtungsfaktoren erarbeitet. Um die Höhe der<br />

Gewichtungsfaktoren zu bestimmen, sind Expertenbefragungen und eine umfassende<br />

Literaturanalyse ebenso notwendig, wie die sich anschließende empirisch-statistische<br />

Überprüfung der „Quasi-“ Talentprognose. Die Summe der für jede Sportart<br />

anforderungsspezifisch gewichteten Merkmalsausprägungen informiert dann über die<br />

individuelle Eignung jedes Testteilnehmers für die verschiedenen Sportarten der Region.<br />

Für jeden Teilnehmer wurde gemäß der lokalen, regionalen, nationalen oder auch<br />

internationalen Bedeutung der Wettkämpfe sowie der dort erzielten Leistungen und Erfolge<br />

jeder Leistungsfortschritt anhand einer 20-stufigen Skala (Tab. 1.1) bewertet und als sog.<br />

„Basisleistung“ registriert. Anhand des Wettkampfzeitpunkts und des Geburtsdatums wurde<br />

ferner das zugehörige „Basisalter“ bei der Leistungserbringung bestimmt. Um den<br />

kalendarischen Alterseffekt (Lames, Augste, Dreckmann, Görsdorf & Schimanski, 2008) zu<br />

vermeiden, wurde das Testalter der Zweitklässler aus den Testwerten des Stärken-<br />

Schwächen-Profils ebenso regressionsstatistisch auspartialisiert, wie später das Basisalter aus<br />

der Basisleistung im Altersbereich U12 bis U15. Sämtliche nachfolgend vorgestellten<br />

Untersuchungsergebnisse basieren somit bei Jungen und Mädchen auf altersbereinigten<br />

Leistungskennziffern.<br />

Tabelle 1.1: Zielsportarten und 20-stufige erfolgsbasierte Leistungsskala zur Bewertung<br />

der Basisleistung, Anschlussleistung und Finalleistung der Teilnehmer am Fuldaer<br />

Bewegungs-Check 2010-2016<br />

11 5 <br />

Erfolgsbasierte Leistungsskala<br />

0 No show<br />

1 Vereinsregistrierter Nachwuchssportler<br />

2 Wettkampfteilnahme in der untersten lokalen altersbezogenen Leistungsklasse; lokal<br />

erfolgreiche Wettkampfteilnahme im Altersbereich bis zur U11<br />

3 Wettkampfteilnahme in einer mittleren altersbezogenen Kreisklasse; lokal erfolgreiche<br />

Erfolg Wettkampfteilnahme im Altersbereich bis zur U13<br />

4 Wettkampfteilnahme in der höchsten altersbezogenen Bezirks- oder Gauklasse;<br />

Finalteilnahme auf der Bezirksebene im Altersbereich bis zur U15<br />

5 Wettkampfteilnahme in der höchsten altersbezogenen Landesklasse oder Finalteilnahme<br />

auf der Landesebene im Altersbereich bis zur U17<br />

6 Teilnahme am Wettkampfbetrieb der höchsten altersbezogenen Landesgruppenklasse<br />

(z.B. Regionalliga) oder an der nationalen altersbezogenen Meisterschaft; Medaille auf<br />

Landesebene U17<br />

7 Teilnahme am Wettkampfbetrieb der höchsten altersbezogenen nationalen<br />

Leistungsklasse (z.B. Jugend-Bundesliga) oder dem internationalen altersbezogenen<br />

Meisterschaftsbetrieb (z.B. Nominierung für U15-Nationalmannschaft); Gewinn der<br />

nationalen Meisterschaft im Altersbereich bis einschließlich U15 (Platz 1-3);<br />

Lehrgangsteilnahme Jugendnationalmannschaft (U17)<br />

8 Teilnahme am Wettkampfbetrieb der höchsten altersbezogenen nationalen


12<br />

6 <br />

Leistungsklasse (z.B. Junioren-Bundesliga): Wettkampfteilnahme am internationalen<br />

Meisterschaftsbetrieb (z.B. Nominierung für U17-, U19- oder U21-<br />

Nationalmannschaft); Gewinn der nationalen Meisterschaft im Altersbereich ab U17<br />

(Platz 1-3); Senioren: 2. Bundesliga<br />

9 JEM-/JWM - Platz 9-16; Senioren: 1. Bundesliga / DM - Platz 13-20; Senioren: 1.<br />

Bundesliga / DM - Platz 9-12<br />

10 Jugend-EM-/Jugend-WM - Platz 4-8; Senioren: 1. Bundesliga / DM - Platz 5-8<br />

11 Medaille bei Jugend-EM/Jugend-WM; Senioren: 1. Bundesliga / DM – Platz 3-4<br />

12 Senioren: 1. Bundesliga / DM – Platz 2<br />

13 Medaille bei Junioren-EM/Junioren-WM; 1. Bundesliga / DM – Platz 1<br />

14 B-Nationalkader / A-Länderkampf; Start bei EM / WM / OS<br />

15 A-Nationalkader; EM - Platz 6-8 / WM/OS - Platz 9-16<br />

16 EM - Platz 4-5 / WM/OS - Platz 5-8<br />

17 EM - Platz 3 / WM/OS - Platz 4<br />

18 EM - Platz 2 / WM/OS - Platz 3<br />

19 Europameister / WM/OS - Platz 2<br />

20 Weltmeister / Olympiasieger<br />

Die beispielhaft unter die Lupe genommene Kampagne des Fuldaer Bewegungs-Checks zur<br />

frühen Talentsichtung und Talentorientierung auf der Basis des DMT 6-18 plus Ballweitwurf<br />

darf zusammengefasst als praktikabel sowie zeitgleich, prognostisch und aufgrund der<br />

Ökonomie, Zumutbarkeit und Nützlichkeit auch als ökologisch valide angesehen werden. Die<br />

in der Gesamttendenz positiv zu beurteilende Gesamtvalidität hat daher über die bisherige<br />

Laufzeit von insgesamt 6 Jahren hinweg zu einer hohen Akzeptanz dieses Verfahrens zur<br />

Talent- und Bewegungsförderung in der Bildungsregion Fulda geführt.<br />

Die vorgestellten Untersuchungsergebnisse sind aufgrund der der begrenzten<br />

Gesamtteilnehmerzahl von bislang nur etwa 9.500 Zweitklässlern, der lediglich 6 Jahre<br />

Laufzeit der Längsschnittanalyse sowie der im Landkreis Fulda in vielen Sportarten eher<br />

begrenzten spitzensportlichen Förderkapazitäten gegenwärtig in ihrer Aussagkraft allerdings<br />

noch limitiert. Neben der geringen Gesamtteilnehmerzahl tragen zum noch als vorläufig zu<br />

bezeichnenden Charakter der Auswertungsergebnisse noch folgende Einschränkungen bei:<br />

Nach nur 3-6 Jahren Wartezeit besteht eine noch zu breite Altersspanne der<br />

analysierten Zielpopulation, die von 11;0 Jahre (U12) bis 14;11 Jahre (U15) reicht und<br />

erst zum Stichtag 31. Dezember 2018 die sinnvolle Einengung auf den talentbezogen<br />

aussagekräftigeren sowie alters- und ausbildungsbezogen homogeneren Altersbereich<br />

U14/U15 gestattet.<br />

Nach maximal 3-6 Jahren Training ist die Leistungsentwicklung vieler talentierter<br />

Nachwuchssportler in den meisten Sportarten noch nicht hinreichend ausdifferenziert<br />

und reicht speziell in den frühen Jahren des untersuchten Altersbereichs U12 bis U15<br />

nur in wenigen Einzelfällen über das lokale und regionale Niveau hinaus.<br />

Die Vergleichbarkeit von Kaderstatus und Kaderniveau in den verschiedenen<br />

Sportarten ist (noch) sehr eingeschränkt. Während das sportmotorische Niveau der<br />

Nachwuchssportler im Fußball, Gerätturnen, Judo, Schwimmen, Tennis und<br />

Tischtennis aufgrund des bereits frühzeitig leistungsorientierten Trainings und der<br />

hohen Wettkampfqualität bereits im Grundschulalter vergleichsweise hoch ist, bleibt<br />

das sportmotorische Leistungsniveau in anderen Sportarten (Kanu, Leichtathletik,<br />

Radsport, Ski-Alpin und Skilanglauf, Tanz, Volleyball, Wasserball) aufgrund eines<br />

betont grundlagenorientierten Trainings oder eines auf dieser Altersstufe noch deutlich<br />

reduzierten Trainingsvolumens deutlich zurück. Dabei ist auch zu berücksichtigen,


13 7 <br />

dass sich die Anforderungsprofile in bestimmten Sportarten (Leichtathletik-Sprint, -<br />

Sprung, -Wurf, Mittel- und Langstreckenlauf sowie –Mehrkampf) alters- und<br />

entwicklungsbedingt erst deutlich später ausdifferenzieren.<br />

Insgesamt münden diese Einschränkungen gerade bei Talenten mit einem intraindividuell<br />

homogenen Stärken-Schwächen-Profil derzeit noch in ein erhöhtes Fehlerrisiko. Deshalb ist<br />

bei Talentsichtungskampagnen unbedingt zu raten, dass analog zum Modell des Fuldaer<br />

Bewegungs-Checks zumindest für die Gruppe der besten Teilnehmer eine zweite Stufe der<br />

Talentdiagnose („Talent-Check“) angeboten wird, die aus sportart- oder zumindest<br />

semispezifischen Tests für bestimmte Sportarten mit regional vorhandener Förderinfrastruktur<br />

besteht. Gerade in Sportarten mit hochspezifischen Anforderungen, wie z.B. Tischtennis<br />

(Auge-Hand-Koordination) oder Schwimmen und Wasserball (Wassergefühl), kann eine<br />

treffsichere Talentprognose nur unter Berücksichtigung von sportartspezifischen Tests<br />

erreicht werden, die zur Bestätigung oder Korrektur des ersten Empfehlungsdurchgangs<br />

genutzt werden. So haben langfristige Talentprognosen, die im Altersbereich der JEM-<br />

Vorbereitung angefertigt wurden (siehe Abb. 1.2) , dass vor allem die Gleichmäßigkeit der<br />

Antriebsgestaltung, die maximale Zugkraft der Arme sowie der Körperbau (Große<br />

Armspannweite) die Grundlage der etwa 10 Jahre später erreichten Höchstleistungen der<br />

Spitzenschwimmer (darunter drei Weltrekordler) im Erwachsenenalter bilden.<br />

Abbildung 1.2: Talentprognostisch valide, sportartspezifische Merkmale der Kraulsprintleistung<br />

(Hohmann, Fankel und Neumann, 2018)<br />

Abschließend ist zu fordern, dass aufgrund unterschiedlicher persönlicher Sportartpräferenzen<br />

und verschiedenartiger örtlicher Angebotsstrukturen den Teilnehmern an Bewegungs-Checks<br />

im Grundschulalter auf jeden Fall nicht nur eine, sondern mindestens 2-3 geeignete Sportarten<br />

empfohlen werden sollten. Gleichzeitig muss durch eine geeignete Informationspolitik<br />

kampagnenbegleitend bei den Eltern und Lehrern dafür geworben werden, dass<br />

Nachwuchssportler aus Sportarten, in denen sie nicht länger verbleiben möchten, und<br />

insbesondere jene Zweitklässler, die noch keine Sportart aufgenommen haben, sich an den<br />

Sportartempfehlungen orientieren mögen. Gerade die Befunde in Sportarten mit einem<br />

höheren Befolgeranteil (Ausnahme: Gerätturnen) deuten darauf hin, dass sich durch eine<br />

vermehrte Nutzung der Talentorientierung durch die Nachwuchssportler die ökologische<br />

Validität und damit wiederum die ohnehin hohe gesellschaftliche Akzeptanz von Bewegungs-<br />

Checks in der Grundschule sicherlich am besten steigern ließe.


14<br />

8 <br />

2 Zum Problem des Nachwuchstrainings <br />

Ungeachtet des bestehenden Konsenses zur grundlegende Notwendigkeit eines effektiv<br />

wirksamen und zugleich belastungsverträglichen, langfristigen Leistungsaufbaus im Kindesund<br />

Jugendalter befindet sich das System des Nachwuchstraining als einer der Ursachen der<br />

mangelhaften Leistungsentwicklungen im deutschen Spitzensports regelmäßig im Fokus der<br />

Kritik. Ein wesentlicher Grund für die unklare Sachlage beim Nachwuchstraining ist, dass<br />

ausgerechnet hierzu der in der Literatur verschriftete trainingswissenschaftliche<br />

Erkenntnisstand als extrem unbefriedigend anzusehen ist. Beispielsweise stehen einer<br />

Vielzahl von Büchern zur Allgemeinen Trainingslehre nur sehr wenige spezifische Werke<br />

zum Thema Nachwuchstraining gegenüber, wie bspw. die Bücher von Jäger und Oelschlägel<br />

(1980), Martin (1988) und zuletzt Martin, Nicolaus, Ostrowski und Rost (1999).<br />

Auf der anderen Seite belegen die regelmäßigen Erfolge bestimmter Sportarten bzw.<br />

Fachverbände (z.B. Rudern und Kanu, Biathlon, Hockey und Fußball), dass in der<br />

Trainingspraxis des Nachwuchsleistungssports durchaus das theoretische, angewandte und<br />

evaluative Wissen zu notwendigen Leistungs- und Trainingsstrukturen, zu adäquaten<br />

Trainingsorganisationsformen und zu einer effektiven Trainingsgestaltung vorhanden sein<br />

muss. Träger dieses für sportlichen Erfolg notwendigen Wissens bzw. der hierfür<br />

notwendigen Erfahrung stellen in erster Linie die Nachwuchstrainer 2 dar, welche als zentrale<br />

Steuerungsinstanz der sportlichen Trainings anzusehen sind und somit eine unersetzliche<br />

Bedingung erfolgreicher Nachwuchskarrieren bilden (Kalinowski, 1985). Das Wissen dieser<br />

Experten wurde im Gegensatz zu den in der Talent- und Expertiseforschung regelmäßig<br />

untersuchten Athleten − in empirischen Studien bislang allenfalls am Rande berücksichtigt.<br />

Vor diesem Hintergrund bestand das Forschungsinteresse in dem vorliegenden Projekt darin,<br />

ein im qualitativen Sinne umfassendes Bild der erfolgreichen Trainingspraxis im deutschen<br />

Nachwuchsleistungssport aus trainingswissenschaftlicher Perspektive nachzuzeichnen.<br />

Im Fokus der Studie stand die Rekonstruktion subjektiver Sichtweisen und Deutungsmuster<br />

erfolgreicher Nachwuchstrainer. Als Erhebungsmethode wurde das qualitative<br />

leitfadengestützte Experteninterview ausgewählt um Handlungsmotive, Alltagstheorien und<br />

Deutungsmuster in einer offenen oder teilstandardisierten Form zu erfragen. Neben der<br />

Erfassung detaillierter Wissensbestände zu Struktur, Verfahren und Methoden des Trainings<br />

interessierten darüber hinaus auch „Anekdoten“ und „Geschichten“, so genannte Narrationen<br />

(vgl. Schütze 1983), über Erfahrungen mit Nachwuchsathleten aus der Praxis des<br />

spitzensportorientierten Trainingsalltags.<br />

Aufgrund des Forschungsinteresses bezieht sich die Auswahl der Untersuchungsgruppe<br />

zunächst vorrangig auf jene Trainer, denen begründet ein Expertenstatus zugeschrieben<br />

werden kann, weil sie<br />

(1) Nachwuchsleistungssportler betreut haben, die im Höchstleistungsalter mehrfach auf<br />

internationalem Niveau herausragende sportliche Erfolge erzielt haben, und<br />

(2) sie in dieser Zeit als Heimtrainer, d.h. intensiv „am Mann“ gearbeitet und die<br />

Nachwuchsathleten über einen längeren Zeitraum hinweg zu erfolgreichen<br />

Spitzensportlern ausgebildet haben.<br />

Die ausgewählten Nachwuchstrainer entstammten den Sportartengruppen der Maximal-,<br />

Schnellkraft- und Kraftausdauersportarten. Die Interviews wurden deutschlandweit am<br />

Trainingsort durchgeführt, um die Trainer persönlich kennenzulernen und eine vertrauliche<br />

Gesprächsbasis herzustellen. Darüber hinaus bestand gelegentlich die Möglichkeit, Einblicke<br />

in die Stützpunkte, Vereine, in Trainingseinheiten oder andere Settings zu bekommen. Die<br />

Interviews dauerten zwischen 60 bis 150 min, wurden mit Hilfe eines Tonbandgerätes digital<br />

aufgezeichnet und anschließend nach den einschlägigen Verfahrensrichtlinien (GAT-2)<br />

verschriftet. Im Nachgang der Interviews wurden Protokolle angefertigt, die neben<br />

deskriptiven Fakten (Ort, Zeit, Datum) persönliche Eindrücke und Besonderheiten der<br />

Interaktionssituation beinhalten. Außerdem wurden mit Hilfe von kurzen Fragebögen<br />

soziodemographische Daten zur Person, zur Ausbildung und zum persönlichen<br />

Teilnahmemotiv der Trainer erhoben.<br />

2 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird, mit Ausnahme der Belegzitate, bei geschlechtsspezifischen Begriffen die<br />

maskuline Form verwendet. Diese Form versteht sich explizit als geschlechtsneutral.


15 9 <br />

Insgesamt konnten auf diese Weise n = 53 Trainer (Alter: M = 48,7 Jahre; SD = 7,4) als<br />

Experten für die Befragung gewonnen werden. Durchschnittlich verfügten die Experten zum<br />

Zeitpunkt des Interviews über M = 23,7 Jahre (SD = 7,1) Trainingserfahrung, wobei das<br />

genannte Einstiegsalter in die Trainertätigkeit zwischen 14 und 39 Jahren variierte.<br />

Für die Auswertung der qualitativen Experteninterviews wurde eine hermeneutischrekonstruktive<br />

Analysemethode ausgewählt, da dieses Vorgehen eine größtmögliche Offenheit<br />

10 <br />

der Interpretationen sicherstellte. Dazu wurden die transkribierten Texte zunächst kodiert und<br />

ausgewählte Passagen einer hermeneutischen Feinanalyse unterzogen, um relevante<br />

Fallstrukturen aufzudecken. Demgemäß wurden in einem ersten Schritt die einzelnen<br />

(Trainer-)Fälle separat ausgewertet, um diese in einem zweiten Schritt durch Fallvergleiche<br />

nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden zu untersuchen. Das Ziel der Analyse lag<br />

schließlich in einer Annäherung an übergreifende Strukturen des Nachwuchstrainings aus<br />

Sicht der befragten Trainer.<br />

2.1 Die Leitidee: Langfristige Erfolgsorientierung<br />

Auf der Basis der geführten Interviews konnte folgende Leitidee des Nachwuchstrainings<br />

rekonstruiert werden: Das Trainingshandeln der befragten Trainer im Nachwuchsbereich ist<br />

nicht primär aktuell determiniert, sondern perspektivisch angelegt. Handlungsleitendes und<br />

entscheidungsrelevantes Kriterium stellt dabei grundsätzlich eine Orientierung auf den<br />

spitzensportlichen Erfolg im Erwachsenenalter dar. Diese Zielvorgabe gilt im Allgemeinen<br />

für alle betreuten Kinder und Jugendlichen, auch wenn die Trainer im Einzelfall durchaus<br />

unterschiedlich gute Voraussetzungen bei den Sportlern oder im Umfeld erkennen. Diese<br />

übergreifende Leitidee lässt sich als langfristige Erfolgsorientierung des Nachwuchstrainings<br />

zusammenfassen.<br />

Unter einer gelungenen Spitzensportkarriere wird über das Erreichen hoher nationaler oder<br />

internationaler Erfolge hinaus aber auch die dauerhafte, möglichst lebenslange Bindung der<br />

Sportler an ihre Sportart, den Verein oder auch den Verband verstanden. Die langfristige<br />

Erfolgsorientierung basiert auf einem Konzept des Nachwuchstrainings, welches über seine<br />

angewandten Trainingsmaßnahmen primär das Ziel verfolgt den Nachwuchssportler<br />

grundlegend und umfassend auf die zukünftig zu erwartenden Trainings- und<br />

Wettkampfanforderungen im Spitzensport vorzubereiten (Ausbildungsfunktion).<br />

Um die Trainersicht auf den Prozess des Nachwuchstrainings in ihrer komplexen Natur nicht<br />

nur zu verstehen, sondern auch die konsistente Eigenlogik der subjektiven Theorien<br />

begreiflich darstellen und vermitteln zu können, erscheint die Theorie komplexer,<br />

dynamischer Systeme am besten geeignet. Abbildung 2.1 illustriert die prozessuale Dynamik<br />

Abbildung der vielfältigen 2.1: Trainerentscheidungen, Das komplexe System die des am Trainingsprozesses Ende des Ausbildungsprozesses und seiner vielfältigen in eine<br />

Richtungs- gelungene Spitzensportkarriere und Detailentscheidungen. münden sollen.<br />

Mit Blick auf die spezifischen Akteurslagen der Trainer zeigt sich, dass das Training in einem<br />

sozialen und strukturellen Spannungsfeld stattfindet, in welchem sich die Athleten (darunter<br />

auch Trainingsgruppen), Trainer, Eltern oder aber auch Institutionen wie Schulen,<br />

Fördereinrichtungen, die Bundeswehr usw. in einer Beziehung zueinander befinden. Für die<br />

Trainer leitet sich diesbezüglich die Aufgabe ab, diese Zusammenhänge zu erkennen und in<br />

ihren Planungen des Trainingsalltags zu berücksichtigen. Aus der wahrgenommenen<br />

systemischen Komplexität des Nachwuchstrainings wird von den befragten Trainern ein<br />

ganzheitlicher Anspruch an die Trainertätigkeit abgeleitet, welcher darüber hinaus die damit<br />

verbundenen Grundsätze eines nachhaltigen Trainings- und langfristigen Leistungsaufbaus<br />

beinhaltet.<br />

Der Grundsatz der Ganzheitlichkeit konkretisiert sich innerhalb der Traineraussagen darin,<br />

dass sich ein erfolgreiches Nachwuchstraining nicht alleine in der vielseitigen<br />

leistungssportlichen Vorbereitung der Kinder und Jugendlichen auf spätere Spitzenleistungen<br />

erschöpft, sondern vielmehr auch das optimale Zusammenspiel aus Schule/Ausbildung, Eltern<br />

und Familie, Peers, Trainingsgruppe, sowie Stützpunkt und Verein in der vielfältigen und<br />

engmaschigen Abstimmung mit den Ausbildungserfordernissen in Bezug auf die<br />

Leistungsfähigkeit, Training und Wettkampf umfasst. Bei der ganzheitlichen Ausbildung der<br />

Nachwuchsathleten geht es dabei nicht alleine um eine breit angelegte, querschnittliche<br />

Beachtung der vielfältigen Facetten der leistungssportlichen Ausbildung selbst. Mindestens


16<br />

10 <br />

Abbildung 2.1: Das komplexe System des Trainingsprozesses und seiner vielfältigen<br />

Richtungs- und Detailentscheidungen.<br />

Mit Blick auf die spezifischen Akteurslagen der Trainer zeigt sich, dass das Training in einem<br />

sozialen und strukturellen Spannungsfeld stattfindet, in welchem sich die Athleten (darunter<br />

auch Trainingsgruppen), Trainer, Eltern oder aber auch Institutionen wie Schulen,<br />

Fördereinrichtungen, die Bundeswehr usw. in einer Beziehung zueinander befinden. Für die<br />

Trainer leitet sich diesbezüglich die Aufgabe ab, diese Zusammenhänge zu erkennen und in<br />

ihren Planungen des Trainingsalltags zu berücksichtigen. Aus der wahrgenommenen<br />

systemischen Komplexität des Nachwuchstrainings wird von den befragten Trainern ein<br />

ganzheitlicher Anspruch an die Trainertätigkeit abgeleitet, welcher darüber hinaus die damit<br />

verbundenen Grundsätze eines nachhaltigen Trainings- und langfristigen Leistungsaufbaus<br />

beinhaltet.<br />

Der Grundsatz der Ganzheitlichkeit konkretisiert sich innerhalb der Traineraussagen darin,<br />

dass sich ein erfolgreiches Nachwuchstraining nicht alleine in der vielseitigen<br />

Abbildung leistungssportlichen 2.1: Das Vorbereitung komplexe der System Kinder des und Trainingsprozesses Jugendlichen auf spätere und seiner Spitzenleistungen vielfältigen<br />

Richtungs- erschöpft, sondern und Detailentscheidungen.<br />

vielmehr auch das optimale Zusammenspiel aus Schule/Ausbildung, Eltern<br />

und Familie, Peers, Trainingsgruppe, sowie Stützpunkt und Verein in der vielfältigen und<br />

Mit engmaschigen Blick auf die Abstimmung spezifischen Akteurslagen mit den Ausbildungserfordernissen der Trainer zeigt sich, dass das in Training Bezug in auf einem die<br />

sozialen Leistungsfähigkeit, und strukturellen Training Spannungsfeld und Wettkampf stattfindet, umfasst. in Bei welchem der ganzheitlichen sich die Athleten Ausbildung (darunter der<br />

auch Nachwuchsathleten Trainingsgruppen), geht es Trainer, dabei nicht Eltern alleine oder um aber eine auch breit Institutionen angelegte, querschnittliche<br />

wie Schulen,<br />

Fördereinrichtungen, Beachtung vielfältigen die Bundeswehr Facetten der usw. leistungssportlichen in einer Beziehung Ausbildung zueinander selbst. befinden. Mindestens Für die<br />

Trainer ebenso leitet wichtig sich ist diesbezüglich dem Nachwuchstrainer die Aufgabe die ab, diese Übernahme Zusammenhänge (zumindest zu eines erkennen Teils) und der in<br />

ihren Verantwortung Planungen für des die zukünftigen, Trainingsalltags schulisch-beruflichen zu berücksichtigen. und Aus sozialen der Chancen wahrgenommenen der ihnen<br />

systemischen anvertrauten Sportler. Komplexität des Nachwuchstrainings wird von den befragten Trainern ein<br />

ganzheitlicher Der Grundsatz Anspruch der Langfristigkeit die Trainertätigkeit des Nachwuchstrainings abgeleitet, welcher ergibt darüber sich aus hinaus Trainersicht die damit im<br />

verbundenen Wesentlichen Grundsätze aus drei Aspekten: eines nachhaltigen Trainings- und langfristigen Leistungsaufbaus<br />

11 <br />

beinhaltet.<br />

Der Grundsatz der Ganzheitlichkeit konkretisiert sich innerhalb der Traineraussagen darin,<br />

dass Die sich ansteigenden ein erfolgreiches spitzensportlichen Nachwuchstraining Anforderungen nicht in Training alleine und in Wettkampf der vielseitigen haben<br />

leistungssportlichen einen immer längeren Vorbereitung Ausbildungsprozess der Kinder und zum Jugendlichen Aufbau immer auf höherer spätere Siegleistungen<br />

Spitzenleistungen<br />

erschöpft, zur Folge. sondern vielmehr auch das optimale Zusammenspiel aus Schule/Ausbildung, Eltern<br />

und Familie, Peers, Trainingsgruppe, sowie Stützpunkt und Verein in der vielfältigen und<br />

engmaschigen Weiterhin resultiert Abstimmung die mit lange den leistungssportliche Ausbildungserfordernissen Ausbildungsdauer in Bezug aus auf den die<br />

Leistungsfähigkeit, universellen biologischen Training und Wettkampf Entwicklungsgesetzmäßigkeiten, umfasst. Bei der ganzheitlichen die menschliche Ausbildung der<br />

Nachwuchsathleten Höchstleistungen geht erst es ab dabei einer nicht gewissen alleine Maturität um eine des breit menschlichen angelegte, querschnittliche<br />

Organismus<br />

Beachtung erlauben. der vielfältigen Facetten der leistungssportlichen Ausbildung selbst. Mindestens<br />

ebenso Gleichzeitig wichtig ist wird dem teilweise Nachwuchstrainer eine Vorverlagerung die Übernahme des Zeitpunkts (zumindest spitzensportlicher<br />

eines Teils) der<br />

Verantwortung Anforderungen für die beschrieben, zukünftigen, welche schulisch-beruflichen eine Neuausrichtung und des sozialen Trainingsbeginns Chancen der im ihnen<br />

anvertrauten Hinblick Sportler. auf diese Leistungen erfordert.<br />

Darüber Der Grundsatz hinaus kommen der Langfristigkeit sportliche Spitzenleistungen des Nachwuchstrainings grundsätzlich ergibt durch sich aus ein Trainersicht komplexes im<br />

Gefüge Wesentlichen aus Einzelkomponenten aus drei Aspekten: (z.B. Körperstatur, Kondition, Technik, Taktik etc.) zustande,<br />

deren vollständige Ausbildung jeweils unterschiedlich lange Zeithorizonte erfordert, die im<br />

Einzelnen deutlich von der insbesondere aus den kognitiv geprägten Aufgabenbereichen


Gleichzeitig wird teilweise eine Vorverlagerung des Zeitpunkts spitzensportlicher<br />

Anforderungen beschrieben, welche eine Neuausrichtung des Trainingsbeginns im 17<br />

Hinblick auf diese Leistungen erfordert.<br />

Darüber hinaus kommen sportliche Spitzenleistungen grundsätzlich durch ein komplexes<br />

Gefüge aus Einzelkomponenten (z.B. Körperstatur, Kondition, Technik, Taktik etc.) zustande,<br />

deren vollständige Ausbildung jeweils unterschiedlich lange Zeithorizonte erfordert, die im<br />

Einzelnen deutlich von der insbesondere aus den kognitiv geprägten Aufgabenbereichen<br />

bekannten „10-Jahres-Regel“ (Ericsson, 1993) der Übungsdauer bis zum Erreichen der<br />

Leistungsexzellenz abweichen können.<br />

Der Grundsatz der Nachhaltigkeit beinhaltet aus der Perspektive der Trainer vor allem, dass<br />

bei der Planung und Gestaltung des Nachwuchstrainings keinesfalls die zeitweise günstigen<br />

altersspezifischen biologischen Entwicklungsvoraussetzungen unberücksichtigt bleiben oder<br />

vernachlässigt werden dürfen, noch durch eine falsche inhaltliche Schwerpunktsetzung im<br />

späteren Spitzensport notwendige Leistungsreserven vorzeitig im Kindes- und Jugendalter<br />

12 <br />

aufgebraucht werden. Auch unter dem Aspekt der systemischen Nachhaltigkeit schauen die<br />

Nachwuchstrainer pädagogisch über den Tellerrand der leistungssportlichen Ausbildung der<br />

Nachwuchssportler hinaus und stiften für die ihm anvertrauten Talente einen übergreifenden<br />

Sinn im leistungssportlichen Engagement. Neben der frühen Bindung der Kinder am<br />

Trainingsbeginn, wird zur Verhinderung eines vorzeitigen Karriereabbruchs (drop out) vor<br />

allem ein sinnerfülltes Nachwuchstraining) als notwendig erachtet. Hinzu kommt, dass eine<br />

persönliche Sinnbildung im Training auch sehr dazu beiträgt, die Trainingsmotivation und<br />

persönliche Zufriedenheit der Nachwuchsathleten zu erhöhen oder dauerhaft zu stabilisieren.<br />

Die Zufriedenheit der Nachwuchssportler resultiert dabei in erster Linie aus sportlichen<br />

Erfolgen, individueller Partizipation und nicht zuletzt (kollektivem) Spaß am Leistungssport.<br />

Bringt man zusammenfassend die Komplexität des Ausbildungssystems und seiner<br />

Umweltbezüge mit den drei prozess- und rückwirkungsorientierten Grundsätzen der<br />

Langfristigkeit, Ganzheitlichkeit und Nachhaltigkeit in Verbindung, dann erscheint die<br />

Rekonstruktion und Charakterisierung des aus den subjektiven Theorien erfolgreicher<br />

Nachwuchstrainer destillierten Leitprinzips Erfolgsorientierung als eine systemdynamische<br />

Trainerperspektive auf den langfristigen Ausbildungsprozess des Nachwuchssportlers als<br />

durchaus treffend.<br />

2.2 Leitorientierungen des Nachwuchstrainings<br />

Die übergreifende Leitidee der langfristigen Erfolgsorientierung reicht für sich genommen<br />

noch nicht aus, um das trainingspraktische Handeln der Nachwuchstrainer zu fundieren. So<br />

treten in den subjektiven Trainertheorien zusätzlich sechs sportpraktische Leitorientierungen<br />

(Abb. Abbildung 2.2) hinzu, 2.2. Zusammenfassende die weniger abstrakt Darstellung am Wesen der des Leitidee Nachwuchstrainings der Erfolgsorientierung ausgerichtet eines sind,<br />

sondern langfristigen, sehr ganzheitlichen viel konkreter und die nachhaltig operative ausgerichteten Planung, Steuerung Systems und des Nachwuchstrainings<br />

Kommunikation des<br />

Trainers sowie der bestimmen. sich daraus ableitenden sechs Leitorientierungen des Ausbildungsprozesses<br />

Nachwuchstrainer unterstellen ihr auf den langfristigen Erfolg hin angelegtes<br />

Trainingshandeln zuvorderst einem explizit formulierten Erziehungsanspruch. Daneben steht<br />

bei ihnen unabhängig davon, ob sie Individual- oder Mannschaftssportler trainieren, die<br />

Trainingsgruppe im Sinne eines gemeinschaftlich funktionierenden Teams im Mittelpunkt.<br />

Diese beiden pädagogisch-psychologischen Leitorientierungen werden auf einer<br />

trainingsdidaktisch-methodischen Ebene ergänzt durch die zentrale Fokussierung des<br />

Nachwuchstrainings auf die sportliche Technik. In den Spielsportarten werden diese drei<br />

Leitorientierungen durch die beiden Maximen der Schnelligkeits- und Spielorientierung<br />

ergänzt. In den technisch-kompositorisch-akrobatischen Sportarten tritt ferner eine<br />

Ästhetische Leitorientierung hinzu.<br />

(1) Teamorientierung des Nachwuchstrainings<br />

Dem Bereich der Teamorientierung, verstanden als Kontextsteuerung und personelle<br />

Rahmung des Nachwuchstrainings wird von Seiten der Trainer eine wichtige Bedeutung<br />

zugeschrieben. Neben infrastrukturellen Voraussetzungen rücken vor allem soziale<br />

Bezugsgruppen in den Fokus des Nachwuchstrainings - Technik- und Athletiktrainer,<br />

Psychologen, Ernährungsberater usw. Darüber hinaus haben die befragten Trainer auch die<br />

lebensweltlichen Einflüsse der Athleten im Blick, wie etwa die familiäre oder schulische<br />

Situation.<br />

Der meist bereits im frühen Kindesalter einsetzende Trainingseinstieg macht das<br />

Nachwuchsleistungssportsystem zunehmend von der Gunst und dem aktiven Mitwirken der


18<br />

12 <br />

Abbildung 2.2. Zusammenfassende Darstellung der Leitidee der Erfolgsorientierung eines<br />

langfristigen, ganzheitlichen und nachhaltig ausgerichteten Systems des Nachwuchstrainings<br />

sowie der sich daraus ableitenden sechs Leitorientierungen des Ausbildungsprozesses<br />

Nachwuchstrainer unterstellen ihr auf den langfristigen Erfolg hin angelegtes<br />

Trainingshandeln zuvorderst einem explizit formulierten Erziehungsanspruch. Daneben steht<br />

bei ihnen unabhängig davon, ob sie Individual- oder Mannschaftssportler trainieren, die<br />

Trainingsgruppe im Sinne eines gemeinschaftlich funktionierenden Teams im Mittelpunkt.<br />

Diese beiden pädagogisch-psychologischen Leitorientierungen werden auf einer<br />

trainingsdidaktisch-methodischen Ebene ergänzt durch die zentrale Fokussierung des<br />

Nachwuchstrainings auf die sportliche Technik. In den Spielsportarten werden diese drei<br />

Leitorientierungen durch die beiden Maximen der Schnelligkeits- und Spielorientierung<br />

ergänzt. In den technisch-kompositorisch-akrobatischen Sportarten tritt ferner eine<br />

Ästhetische Leitorientierung hinzu.<br />

(1) Teamorientierung des Nachwuchstrainings<br />

Dem Bereich der Teamorientierung, verstanden als Kontextsteuerung und personelle<br />

Rahmung des Nachwuchstrainings wird von Seiten der Trainer eine wichtige Bedeutung<br />

zugeschrieben. Neben infrastrukturellen Voraussetzungen rücken vor allem soziale<br />

Bezugsgruppen in den Fokus des Nachwuchstrainings - Technik- und Athletiktrainer,<br />

Psychologen,<br />

Abbildung 2.2.<br />

Ernährungsberater<br />

Zusammenfassende<br />

usw.<br />

Darstellung<br />

Darüber<br />

der<br />

hinaus<br />

Leitidee<br />

haben<br />

der<br />

die<br />

Erfolgsorientierung<br />

befragten Trainer<br />

eines<br />

auch die<br />

lebensweltlichen<br />

langfristigen, ganzheitlichen<br />

Einflüsse der<br />

und<br />

Athleten<br />

nachhaltig<br />

im<br />

ausgerichteten<br />

Blick, wie etwa<br />

Systems<br />

die familiäre<br />

des Nachwuchstrainings<br />

oder schulische<br />

Situation.<br />

sowie der sich daraus ableitenden sechs Leitorientierungen des Ausbildungsprozesses<br />

Der Nachwuchstrainer meist bereits unterstellen im frühen ihr Kindesalter auf den einsetzende langfristigen Trainingseinstieg Erfolg hin macht angelegtes das<br />

Trainingshandeln Nachwuchsleistungssportsystem zuvorderst einem zunehmend explizit formulierten von der Gunst Erziehungsanspruch. und dem aktiven Mitwirken Daneben steht der<br />

bei Eltern ihnen und unabhängig Familien abhängig. davon, ob Das sie Individual- Kind befindet oder sich Mannschaftssportler zu diesem Zeitpunkt trainieren, der die<br />

Trainingsgruppe Fürsorgepflicht der im Eltern, Sinne eines die über gemeinschaftlich die Ermöglichung funktionierenden und das Ausmaß Teams im des Mittelpunkt. sportlichen<br />

Diese Engagements beiden (mit)entscheiden. pädagogisch-psychologischen Auf der Seite der Leitorientierungen Trainer wird die werden Rolle der auf Eltern einer im<br />

trainingsdidaktisch-methodischen Nachwuchsleistungssport allerdings Ebene durchaus ergänzt ambivalent durch wahrgenommen. die zentrale Fokussierung Einerseits ist des für<br />

Nachwuchstrainings die Trainer die Hilfe auf und die Zustimmung sportliche Technik. der Eltern In den unerlässlich, Spielsportarten um werden mit den diese Athleten drei<br />

Leitorientierungen erfolgreich zusammenzuarbeiten. durch die beiden Anderseits Maximen scheinen der viele Schnelligkeits- Trainer aber und sehr Spielorientierung<br />

genau darauf zu<br />

ergänzt. achten, den In Wirkkreis den technisch-kompositorisch-akrobatischen der Eltern auf bestimmte Bereiche zu begrenzen. Sportarten tritt ferner eine<br />

Ästhetische Leitorientierung hinzu.<br />

Nahezu ausnahmslos wird die Unterstützungsfunktion durch das familiäre Umfeld<br />

(1) hervorgehoben. Teamorientierung Die unterstützende des Nachwuchstrainings<br />

Funktion der Eltern kann in schwierigen Phasen dazu<br />

Dem beitragen, Bereich dass ein der frühzeitiger Teamorientierung, Drop-Out verstanden abgewendet als wird. Kontextsteuerung Die (negative) Umdeutung und personelle der<br />

13 <br />

Rahmung Elternrolle des liegt Nachwuchstrainings aber gleichermaßen wird auf der von Hand, Seiten sofern der die Trainer Motivation eine wichtige zum Leistungssport Bedeutung<br />

zugeschrieben. nicht aus dem Athleten Neben selbst infrastrukturellen erwächst, sondern Voraussetzungen dieser vielmehr rücken in seinem vor allem Verhalten soziale den<br />

Erwartungshaltungen Bezugsgruppen in den anderer Fokus zu des entsprechen, Nachwuchstrainings bspw. der - Eltern, Technik- die und im Athletiktrainer,<br />

Rahmen einer<br />

Delegationsbeziehung Psychologen, Ernährungsberater bisweilen ihre usw. persönlichen Darüber hinaus Wünsche haben in die ihre befragten Kinder hineinprojizieren.<br />

Trainer auch die<br />

Sowohl lebensweltlichen ein „zu viel“ Einflüsse als auch der ein Athleten „zu wenig“ im Blick, an elterlicher wie etwa Zuwendung die familiäre könnte oder demnach schulische dazu<br />

beitragen, Situation. dass ein Athlet aus dem Leistungssport ausscheidet. Die Unterstützungsfunktion<br />

der Der Eltern meist bezieht bereits sich im neben frühen den Sozialisationswirkungen Kindesalter einsetzende aber Trainingseinstieg auch auf verschiedene macht Rollen, das<br />

welche Nachwuchsleistungssportsystem die Eltern im Sozialgefüge zunehmend des Nachwuchsleistungssports von der Gunst und dem einnehmen: aktiven Mitwirken (1.) Mittler der<br />

zwischen Eltern und Schule Familien und Sport, abhängig. (2.) Funktionsträger Das Kind befindet im Leistungssportsystem sich zu diesem Zeitpunkt selbst, sowie in (3.) der<br />

Unterstützer Fürsorgepflicht in Bezug der Eltern, auf Logistik, die über Sachleistungen die Ermöglichung und Zeitaufwand. und das Ausmaß des sportlichen<br />

Während Engagements die Trainer (mit)entscheiden. und die sportlichen Auf der Verantwortlichen Seite der Trainer von wird der die Kooperationsbereitschaft<br />

Rolle der Eltern im<br />

der Nachwuchsleistungssport Eltern profitieren, müssen allerdings sie ihnen durchaus dadurch ambivalent in gleicher wahrgenommen. Weise Nähe Einerseits zum sportlichen ist für<br />

Geschehen die Trainer zugestehen. die Hilfe und Dementsprechend Zustimmung der ist es Eltern naheliegend, unerlässlich, dass um die mit Eltern den nicht Athleten nur<br />

unterstützende erfolgreich zusammenzuarbeiten. Rollen einnehmen, Anderseits sondern die scheinen alltägliche viele Auseinandersetzung Trainer aber sehr genau kann darauf aufgrund zu<br />

unterschiedlicher achten, den Wirkkreis Perspektiven der Eltern auf auch bestimmte konfliktträchtig Bereiche zu begrenzen. sein. Eltern partizipieren am<br />

Leistungssport Nahezu ausnahmslos und identifizieren wird die sich Unterstützungsfunktion zunehmend mit den Herausforderungen durch das familiäre und Erfolgen Umfeld<br />

ihrer hervorgehoben. Kinder. Dies Die geschieht unterstützende im besten Funktion Fall durch der die Eltern Anpassung kann in eigener schwierigen Handlungen Phasen an dazu die<br />

sinnhafte beitragen, Ausrichtung dass ein frühzeitiger des Leistungssports. Drop-Out abgewendet Daraus lässt wird. sich Die jedoch (negative) nicht Umdeutung zwangsläufig der<br />

ableiten, Elternrolle dass liegt zwischen aber gleichermaßen Eltern und auf Trainern der Hand, eine sofern Übereinkunft die Motivation über zum die Leistungssport<br />

einzuleitenden<br />

Maßnahmen nicht aus dem und Athleten Wege zum selbst leistungssportlichen erwächst, sondern Erfolg dieser existiert. vielmehr in seinem Verhalten den<br />

Die familiale Nähe zum Sport beschränkt sich nicht nur auf die Beobachtung und Einwirken<br />

im Training. Auch Wettkampfsituationen werden bisweilen von den Eltern durch ihr


ihrer Kinder. Dies geschieht im besten Fall durch die Anpassung eigener Handlungen an die<br />

sinnhafte Ausrichtung des Leistungssports. Daraus lässt sich jedoch nicht zwangsläufig<br />

ableiten, dass zwischen Eltern und Trainern eine Übereinkunft über die einzuleitenden 19<br />

Maßnahmen und Wege zum leistungssportlichen Erfolg existiert.<br />

Die familiale Nähe zum Sport beschränkt sich nicht nur auf die Beobachtung und Einwirken<br />

im Training. Auch Wettkampfsituationen werden bisweilen von den Eltern durch ihr<br />

Verhalten beeinflusst. Der Einfluss der Eltern wird hier entgegen ihrer<br />

Unterstützungsfunktion nicht mehr als hilfreich und essentiell empfunden, sondern als<br />

störend. Im Kontext des Wettkampfs wird vorausgesetzt, dass der Athlet seine<br />

Aufmerksamkeit auf die Ansagen des Trainers richten und nicht auf die der Eltern. Die<br />

Einwürfe von den Eltern konterkarieren bisweilen die Korrekturen und Hinweise der Trainer,<br />

wodurch zuvorderst die Gefahr eines Kompetenzkonflikts ersichtlich wird. Darüber hinaus ist<br />

die Situation auch für den Sportler problematisch, sofern er sich den Anweisungen der Eltern<br />

widersetzt hat. Denn auch der Athlet steckt im Wettkampf in einem rollenspezifischen<br />

Dilemma. Obwohl die Zusammenarbeit mit Eltern aus Trainersicht von großer Bedeutung ist,<br />

müssen im Anliegen einer erfolgreichen Wettkampfsteuerung daher bestimmte Grenzen<br />

gezogen werden. Vieles deutet darauf hin, dass es den Trainern hierbei auch um die Festigung<br />

eines persönlichen Vertrauensverhältnisses zwischen Trainer und Athleten geht, das durch die<br />

Anwesenheit der Eltern gestört werden kann.<br />

Da es sich um ein wechselseitiges Verhältnis handelt, in dem Eltern wie Trainer<br />

kontextspezifisch die Lebenswelt des Kindes begleiten, prägen und organisieren, bedarf es<br />

eines offenen Umgangs bezüglich der Entwicklungsstände und -perspektiven. In diesem<br />

Zusammenhang geht es auch um Plausibilität. Darunter ist zunächst zu verstehen, dass Eltern<br />

den Sinn und die Notwendigkeit bestimmter Maßnahmen und Verhaltensweisen<br />

nachvollziehen können. Darüber hinaus geht es den befragten Trainern auch um Einbindung<br />

und Grenzziehung. Unabhängig von der erwünschten elterlichen Unterstützung muss sich die<br />

Grenzziehung und Beschränkung des elterlichen Wirkbereichs vor allem auf jene Räume,<br />

Orte und Situationen beziehen, in denen für Trainer die Deutungshoheit von Berufs wegen<br />

essentiell wird. Im Umgang mit Eltern ist daher eine Balance zwischen Nähe und Distanz zu<br />

finden.<br />

(2) Erziehungsorientierung des Nachwuchstrainings<br />

Die Betreuung und Entwicklung von Kindern hin zu entscheidungsfähigen Athleten steht aus<br />

Sicht der befragten Trainer im Vordergrund. Neben einer kognitiv-physiologischen,<br />

sportbezogenen Ausbildung deuten sich verschiedene Erziehungsvorstellungen der Trainer an,<br />

die auf die komplexen Anforderungen des Leistungssports hinsichtlich Trainingsbereitschaft,<br />

Willens- und Charakterbildung und darüber hinaus zu einer leistungssportgerechten<br />

Lebensführung vorbereiten sollen. Die sachlich gerahmte Trainer-Athlet-Beziehung scheint<br />

dabei im zeitlichen Verlauf dynamischen und entwicklungsbedingten Veränderungen zu<br />

unterliegen, die innerhalb des Spannungsfeldes zwischen Steuerung und Selbstbestimmung<br />

des Athleten angesiedelt sind (Abbildung 2.3):<br />

14 <br />

14 <br />

Abbildung 2.3. Die sachlich gerahmte Trainer-Athlet-Beziehung im zeitlichen Verlauf des<br />

Abbildung Spannungsfeldes 2.3. Die sachlich zwischen gerahmte Trainersteuerung Trainer-Athlet-Beziehung und Selbstbestimmung zeitlichen des Verlauf Athleten des<br />

Spannungsfeldes<br />

Die Trainer<br />

zwischen<br />

sind<br />

Trainersteuerung<br />

bereits früh darum<br />

und Selbstbestimmung<br />

bemüht, eine sportliche<br />

des Athleten<br />

Bindung bei den Kindern<br />

Die Trainer herzustellen, sind bereits die früh möglichst darum langfristig bemüht, eine und sinnstiftend sportliche Bindung wirkt. Funktioniert bei den Kindern dies nicht, besteht


20 Abbildung 2.3. Die sachlich gerahmte Trainer-Athlet-Beziehung im zeitlichen Verlauf des<br />

Spannungsfeldes zwischen Trainersteuerung und Selbstbestimmung des Athleten<br />

Die Trainer sind bereits früh darum bemüht, eine sportliche Bindung bei den Kindern<br />

herzustellen, die möglichst langfristig und sinnstiftend wirkt. Funktioniert dies nicht, besteht<br />

fortwährend das Risiko, dass Kinder, Jugendliche aber auch Erwachsene die Sinnhaftigkeit<br />

leistungssportlichen Handels aus den Augen verlieren und aus dem System ausscheiden.<br />

Gerade im Kindesalter wird sich daher verstärkt darum gekümmert, Sport und Training unter<br />

einem freudbetonten Rahmen zu konstruieren. Spiel und Spaß werden auf der Subjektebene<br />

als Sinn angeboten, um perspektivisch auch die Widrigkeiten des Trainingsregimes zu<br />

überdauern. Der Leistungsaspekt wird in dieser Phase nur indirekt thematisiert. Training<br />

funktioniert vielmehr mittelbar, Ausbildungsziele werden „verpackt“ und bspw. über<br />

Spielformen anschlussfähig gemacht. Mit zunehmender Trainingsdauer sind die Trainer<br />

jedoch auf die Annahme der leistungssportlichen Anforderungen und die intrinsische<br />

Handlungsbereitschaft der Jugendlichen angewiesen. Aus Trainersicht ist es daher für die<br />

Trainingsgestaltung erforderlich, dass Jugendliche nicht nur wissen, wie bspw. eine Übung<br />

durchgeführt wird, sondern auch „verstehen“ welcher Sinn und welche Bedeutung hinter den<br />

auszuübenden Techniken steht. Dabei überdauert die Beschäftigung mit dem Sport zeitlich<br />

das Training und umfasst andere Bereiche der Lebensführung, wie die Vor- und<br />

Nachbereitung des Trainings, die Umstellung und Anpassung von Lebensgewohnheiten wie<br />

Ernährung oder einem bewussten Umgang mit der Ressource Körper. Alkohol, Rauchen,<br />

falsche Ernährung schaden dem Körper und verhindert eine Leistungsentwicklung, die für<br />

sportliches Handeln notwendig ist.<br />

Gerade in der von den Trainern als kritisch markierten pubertären Phase scheinen viele dieser<br />

vormals als selbstverständlich geltenden Wissensbestände in Frage gestellt und für den<br />

Jugendlichen optional. Aspekte der Selbstverwirklichung in der außersportlichen<br />

Lebensführung und privaten Freizeitgestaltung werden bedeutsamer. In gleicher Weise ändern<br />

sich auch die Einwirkungsmöglichkeiten des Trainers in der Rolle eines Erziehers - er wird<br />

mehr und mehr zu einem „Begleiter“ dieses Prozesses, der im engeren Sinne in die Phase der<br />

„selbstbestimmten“ Identitätsbildung des Jugendlichen fällt, die nur bedingt zu steuern ist.<br />

Steuerung erfolgt in dieser Phase indirekt, über Kooperationen, Umweltmanagement und<br />

Kommunikation mit den Athleten. Gleichzeitig sehen sich die Trainer aber auch mit der Frage<br />

konfrontiert, welche Freiheitsgrade zur Selbstentfaltung sie ihren Jugendlichen einräumen<br />

können, um die Entwicklung eines „kompetenten Athleten“ vor dem Hintergrund der<br />

Anforderungen des Leistungssports und darüber hinaus moderner Gesellschaften<br />

mitzugestalten. Allerdings kann auch eine sehr früh anvisierte Festlegung ohne Optionen oder<br />

unbefriedigende Ausgleichsmöglichkeiten zum Leistungssport dazu führen, dass Spaß und<br />

Freude und vor allem die Sinnhaftigkeit des Tuns schwinden (Drop-Out), vor allem dann,<br />

wenn Erfolge sich nicht rasch genug einstellen oder zu früh eintreten. Das Ziel einer von den<br />

Trainern beschriebenen „Persönlichkeitsformung“ liegt letztlich in der Erlangung einer<br />

Selbstständigkeit und Mündigkeit der betreuten Sportler, welche im Anschluss- und 15 <br />

Hochleistungsbereich in der Annahme der spitzensportlichen Anforderungen bis hin zur<br />

„Opferbereitschaft“ münden und damit einen Übergang in das Hochleistungstraining<br />

ermöglichen. Diese unbedingte Willensbildung wird zuletzt auch durch die Gestaltung des<br />

Trainings selbst (bspw. durch hohe Umfänge, Intensitäten oder intensives Krafttraining)<br />

weiterentwickelt und gefördert.<br />

(3) Technikorientierung des Nachwuchstrainings<br />

Die sporttechnische Ausbildung nimmt in der subjektiven Theorie der befragten Trainer<br />

sportartübergreifend die führende Rolle gegenüber allen anderen Komponenten der<br />

sportlichen Leistung ein. Diese wird in erster Linie durch eine Reihe von unaustauschbaren<br />

Funktionen der Technik begründet. Die Beherrschung sportlicher Grundtechniken der<br />

jeweiligen Zielsportart gilt im Sinne einer „Eintrittskartenfunktion“ als unmittelbare und<br />

unersetzliche Voraussetzung für eine grundsätzliche und regelkonforme Teilnahme am<br />

sportartspezifischen Training und Wettkampf (vgl. Martin, Carl & Lehnertz, 1991; Hohmann,<br />

Lames & Letzelter, 2007).<br />

Im Sinne einer „Limitierungsfunktion“ der Technik wird das individuell erreichbare<br />

technische Ausführungsniveau zu einem limitierenden Faktor bei der Ausschöpfung des<br />

Entwicklungspotentials im Verlauf von Sportlerkarrieren. Die sportliche Technik wird somit<br />

von den Trainern als in höchstem Maße zeitkritische Leistungsvoraussetzung betrachtet:<br />

Kindern und Jugendlichen, welche zu einem festgelegten Entwicklungszeitpunkt nicht über<br />

ein definiertes Maß an sporttechnischer Kompetenz verfügen, wird das angestrebte hohe


sportartspezifischen Training und Wettkampf (vgl. Martin, Carl & Lehnertz, 1991; Hohmann,<br />

Lames & Letzelter, 2007).<br />

Im Sinne einer „Limitierungsfunktion“ der Technik wird das individuell erreichbare 21<br />

technische Ausführungsniveau zu einem limitierenden Faktor bei der Ausschöpfung des<br />

Entwicklungspotentials im Verlauf von Sportlerkarrieren. Die sportliche Technik wird somit<br />

von den Trainern als in höchstem Maße zeitkritische Leistungsvoraussetzung betrachtet:<br />

Kindern und Jugendlichen, welche zu einem festgelegten Entwicklungszeitpunkt nicht über<br />

ein definiertes Maß an sporttechnischer Kompetenz verfügen, wird das angestrebte hohe<br />

Wettkampfniveau aller Voraussicht nach verwehrt bleiben. Athletische und auch taktische<br />

Trainingsanteile hingegen werden noch bis weit in den Anschlussbereich als trainier- und<br />

entwickelbar angesehen.<br />

Innerhalb der frühen Etappen der sportmotorischen Ausbildung des<br />

Leistungssportnachwuchses wird dem Techniktraining daher Vorrang eingeräumt und ein<br />

"Primat der Technik" gegenüber weiteren Leistungskomponenten wie Taktik und Kondition<br />

begründet. Problematisch aus Sicht der Trainer ist hierbei vor allem die Beobachtung, dass<br />

das erforderliche hohe Maß an technischer Präzision für die Athleten zunächst nicht<br />

unmittelbar einsichtig ist. Dies ist immer dort von besonderer Relevanz, wo ein frühes<br />

Training alternativer Leistungskomponenten deutlich schneller zu juvenilen<br />

Wettkampferfolgen führt, während die Gratifikation für ein penibles und konsequent<br />

durchgeführtes Techniktraining hingegen zumeist erst erheblich später erfolgt.<br />

Stufenmodell eines technikorientierten Nachwuchstrainings<br />

Die Herausbildung einer soliden sporttechnischen Basis im Prozess des Nachwuchstrainings<br />

stellt für die Trainer eine zentrale Herausforderung dar. So bewegt sich die langfristige<br />

Strategie des Techniktrainings in einem permanenten Spannungsfeld zwischen dem Anspruch<br />

einer perspektivisch-vielseitigen Ausbildung und entwicklungsgemäßen Trainingsgestaltung<br />

einerseits, sowie der zeitnahen Herstellung einer hoch ausgeprägten Wettkampffähigkeit auf<br />

Basis spezieller motorischer Programme andererseits. Gleichzeitig ist die inhaltliche<br />

Schwerpunktsetzung und konkrete Trainingsgestaltung, sowie die zeitliche Relation und<br />

Dauer der einzelnen Maßnahmen immer in Abhängigkeit von individuellen,<br />

sportartspezifischen und kontextuellen Faktoren zu sehen. Die Verdichtung der<br />

sportartspezifischen technikorientierten Ausbildungskonzeptionen führt trotz der<br />

sportartspezifischen Aspekte zu einem sportartübergreifend durchaus vergleichbaren<br />

Stufenkonzept, das durch eine allgemeine Verschiebung von koordinativ-optimierenden<br />

Trainingsanteilen zu solchen Inhalten und Methoden, welche auf eine direkte Verbesserung<br />

der Wettkampfleistung abzielen, charakterisiert ist (Abb. 2.4).<br />

16 <br />

16 <br />

Abbildung 2.4. Das gestufte Konzept eines technikorientierten Nachwuchstrainings.<br />

Abbildung 2.4. Das gestufte Konzept eines technikorientierten Nachwuchstrainings.<br />

Technikgefühl<br />

Technikgefühl Die Erlangung eines hohen Technikniveaus beginnt nicht erst mit dem methodischen<br />

Erarbeiten gezielter Wettkampftechniken. Vielmehr ist für die befragten Nachwuchstrainer<br />

Die Erlangung bereits im frühen eines Kindesalter hohen Technikniveaus eine Komponente beginnt der sportlichen nicht erst Technik mit dem von methodischen<br />

besonderer<br />

Erarbeiten Relevanz, gezielter welche Wettkampftechniken. sich pointiert über die Vielmehr Aneignung ist eines für körper- die befragten und materialbezogenen<br />

Nachwuchstrainer<br />

bereits sowie im frühen ausführungsregulativen Kindesalter eine „Gefühls“ Komponente beschreiben der sportlichen lässt. Ungeachtet Technik von des besonderer hohen


22 Abbildung 2.4. Das gestufte Konzept eines technikorientierten Nachwuchstrainings.<br />

Technikgefühl<br />

Die Erlangung eines hohen Technikniveaus beginnt nicht erst mit dem methodischen<br />

Erarbeiten gezielter Wettkampftechniken. Vielmehr ist für die befragten Nachwuchstrainer<br />

bereits im frühen Kindesalter eine Komponente der sportlichen Technik von besonderer<br />

Relevanz, welche sich pointiert über die Aneignung eines körper- und materialbezogenen<br />

sowie ausführungsregulativen „Gefühls“ beschreiben lässt. Ungeachtet des hohen<br />

Stellenwerts, welcher diesem Aspekt der sportlichen Technik von Seiten der Trainer<br />

zugeschrieben wird, bleibt eine konkrete Explikation bezüglich der zu Grunde liegenden<br />

Mechanismen jedoch weitestgehend offen. Vielmehr stehen bei der Beschreibung primär die<br />

Ursachen und die Konsequenzen für den Trainingsprozess im Fokus der Betrachtung. In der<br />

sprachlichen Umsetzung dieses Phänomens werden daher überwiegend Umschreibungen wie<br />

„Geschicklichkeit“ (Eisschnelllauf, Volleyball), „Gewandtheit“ (Rudern, Judo) und<br />

„Leichtigkeit“ (Hockey, Eiskunstlauf) der Bewegungsausführung gewählt, welche das<br />

Bewegungsgefühl in seinen Konsequenzen als Qualitätsmerkmal für sportliche Bewegungen<br />

charakterisieren. Die Annahme einer universalen Fähigkeit zur Empfindung und Regulation<br />

des eigenen Körpers wird aus der Perspektive der Trainer durch eine gewisse „Könnerschaft“<br />

und „Bewegungsintelligenz“ auch außerhalb des sportartspezifischen Trainingsprozesses<br />

bestätigt. So sind talentierte Sportler in der Lage, über das eigene Körperempfinden situativ<br />

angepasste Bewegungen „intelligent“, also adäquat auszuführen und somit<br />

sportartübergreifend durchaus in der Lage ein gewisses Ausführungsniveau zu erreichen. Die<br />

erfolgreiche Bewältigung sportlicher Anforderungssituationen verlangt in der Regel aber<br />

nicht nur die Beherrschung des eigenen Körpers, sondern zusätzlich auch die Kontrolle und<br />

den zielgerichteten Einsatz des Sportgerätes innerhalb bestimmter Umweltsituationen. Als<br />

Basis für ein hohes Technikniveau in den Sportspielen gelten (auch in Kombination) daher<br />

weitergehende differenzielle „Bewegungsgefühle“ (Hirtz, 2003, S.37) wie beispielsweise<br />

Wasser-, Eis-, Schläger-, Ball- oder auch Zeitgefühl.<br />

Das Technikgefühl wird nicht ausschließlich als statische und unveränderliche Disposition<br />

begriffen, sondern in erster Linie als Substrat kumulierter Bewegungserfahrung und damit<br />

auch „trainierbare“ Leistungsvoraussetzung. Allerdings kann das Sammeln von möglichst<br />

vielfältigen Bewegungserfahrungen gerade im frühen Kindertraining nur teilweise im<br />

geleiteten Trainingshandeln vollzogen werden. Vielmehr beginnen viele Kinder bereits in<br />

einer Phase der motorischen Entwicklung, in der selbst Sportarten mit frühem<br />

Höchstleistungsalter noch kein systematisches Training vorsehen. Dadurch kann die für<br />

spätere Spitzenleistungen notwendige „Quantität“ von Erfahrungen nicht ausschließlich in<br />

den wenigen beaufsichtigten und geplanten Trainingseinheiten stattfinden, sondern wird<br />

zusätzlich häufig im täglichen und spielerischen Umgang mit dem Sportgerät, dem 17 <br />

umgebenden Medium und dem eigenen Körper in einer Vielzahl unterschiedlicher Situationen<br />

erlangt und erhalten. Die Relevanz einer sensomotorisch stark ausgeprägten Wahrnehmung<br />

und Steuerung von Bewegung ergibt sich dabei vor allem aus der mit ihr perspektivisch in<br />

Verbindung gebrachten positiven Eigenschaft im Vollzug und Erlernen sportartspezifischer<br />

Techniken. Diese werden neben einer hohen Ausführungsqualität von Bewegungen besonders<br />

auch durch psychologische (Sicherheit, Selbstbewusstsein, Motivation) und<br />

trainingsökonomische (Lerntempo, Auffassungsgeschwindigkeit, Fähigkeit zum Umstellen<br />

bzw. Anpassen der Zieltechnik) Aspekte charakterisiert.<br />

Technikinventar<br />

Mit dem Einstieg in das spezifische Training beginnt der Aufbau eines sportartspezifischen<br />

Technikinventars. Die Ausbildung eines Repertoires spezieller sporttechnischer Fertigkeiten<br />

ermöglicht somit die Teilnahme an geplanten und zielgerichteten Trainingsmaßnahmen,<br />

sowie Wettkämpfen. Innerhalb des langfristigen Trainingsprozesses kommt dieser Phase des<br />

verstärkten „Technikerwerbstrainings“ zudem eine unmittelbare Voraussetzungsfunktion für<br />

die folgenden Abschnitte mit primär präzisierenden und wettkampfbezogenen Maßnahmen<br />

zu. Aus der Perspektive der Trainer vollzieht sich das Erlernen der technischen Fertigkeiten<br />

dabei sportartübergreifend in einem permanenten Spannungsfeld zwischen der zur Verfügung<br />

stehenden Ausbildungszeit, sowie dem Vielseitigkeits- und Qualitätsanspruch des Kinderund<br />

Jugendtrainings. Allerdings kommen in den untersuchten Sportarten zur Bewältigung des<br />

daraus resultierenden Entscheidungsproblems unterschiedliche Strategien zum Einsatz.<br />

In Sportarten mit einer hohen Anzahl zu erlernender Einzeltechniken wird dem<br />

Effizienzzwang vorrangig durch eine Strategie des rechtzeitigen Trainingsbeginns bei


dabei sportartübergreifend in einem permanenten Spannungsfeld zwischen der zur Verfügung<br />

stehenden Ausbildungszeit, sowie dem Vielseitigkeits- und Qualitätsanspruch des Kinder-<br />

23<br />

und Jugendtrainings. Allerdings kommen in den untersuchten Sportarten zur Bewältigung des<br />

daraus resultierenden Entscheidungsproblems unterschiedliche Strategien zum Einsatz.<br />

In Sportarten mit einer hohen Anzahl zu erlernender Einzeltechniken wird dem<br />

Effizienzzwang vorrangig durch eine Strategie des rechtzeitigen Trainingsbeginns bei<br />

gleichzeitiger Fokussierung des Ausbildungsschwerpunktes auf zunächst wenige elementare,<br />

perspektivisch jedoch sehr bedeutsame „Basistechniken“ entsprochen. Aufbauend auf den als<br />

besonders relevant erachteten „Grundtechniken“, werden je nach Sportart in einem nächsten<br />

Schritt weitere Techniken sukzessive hinzugefügt. Die Entscheidung, welche Grund- bzw.<br />

Basistechniken als erstes erworben werden müssen, ist dabei für die Trainer zwar zunächst<br />

durch biomechanische, didaktische und methodologische Gesetzmäßigkeiten festgelegt, folgt<br />

aber immer auch der Vorstellung eines „Baukastens“, in welchem die Beherrschung<br />

bestimmter Grundelemente zugleich die Voraussetzung für das Erlernen weiterer „Bausteine“<br />

darstellt. Allerdings müssen gerade in den Spielsportarten von den Trainern im Vorfeld erst<br />

„Standards“ bzw. Grundtechniken durch eine oftmals intuitive Reduktion ausgewählt werden.<br />

Diese unter Umständen auch leicht divergierenden Basistechniken bilden das Fundament des<br />

Techniktrainings, auf welches kontinuierlich Variationen und Erweiterungen aufgebaut<br />

werden, um perspektivisch zu einer den individuellen Stärken entsprechenden, erfolgreichen<br />

Technikkonzeption zu gelangen.<br />

Technikpräzision<br />

Im Anschluss an die Phase des verstärkten Erwerbs relevanter Grund- und Haupttechniken,<br />

steht im nachfolgenden Abschnitt die Präzisierung, Verfeinerung, Automatisierung und<br />

situative Optimierung dieser Techniken im Vordergrund. Sie stellen zugleich Voraussetzung<br />

und Ergebnis der von nun an verstärkten Kombination der sporttechnischen Fertigkeiten mit<br />

konditionellen und taktischen Trainingsinhalten im Rahmen der Ausbildung einer<br />

leistungssportlichen Wettkampffähigkeit dar. Die besondere Relevanz dieser Stufe innerhalb<br />

des Nachwuchstrainings ist aus der Perspektive der befragten Trainer zunächst in den<br />

methodischen Aspekten des Techniktrainings zu suchen. In dieser Phase wird das<br />

Techniktraining unter gezielter Variation der Situationsbedingungen bei gleichzeitig hohen<br />

Wiederholungszahlen als Hauptmethode angesehen.<br />

Über den hohen Qualitätsanspruch bei der Ausführung sportlicher Techniken hinaus, wird in<br />

dieser Phase des Nachwuchstrainings besonders in den Spielsportarten verstärkt die<br />

Anpassung der Technik an die situationsgerechte Ideallösung. Die möglichst vielseitige<br />

situationsgerechte Anwendung der sporttechnischen Fertigkeiten ist dabei in der subjektiven<br />

Theorie der Trainer wiederum primär von perspektivischer Bedeutung. Die Basis eines<br />

notwendigen „peniblen Techniktrainings“ stellt dabei ein aktives Trainerhandeln dar, welches<br />

trotz der Forderung nach hohen Wiederholungszahlen vor allem durch den Aspekt einer<br />

konsequenten technischen Fehlerkorrektur gekennzeichnet ist. Der Erfolg des aktiven<br />

Handelns ist direkt von der Fähigkeit des Trainers abhängig, situationsspezifische Fehler nicht 18 <br />

nur zu erkennen, sondern auch die Ursachen zu verstehen, detailliertes Feedback zu geben<br />

und verschiedene Korrektur- und Lösungsmöglichkeiten didaktisch und methodisch<br />

umzusetzen. Dies bezeichnet in diesem Zusammenhang vor allem die Fähigkeit, auf die<br />

kognitive Informationsverarbeitung der Athleten einzuwirken. Dabei nutzen die Trainer zur<br />

Herstellung von Kongruenz bereits zu diesem Zeitpunkt gezielt technische Hilfsmittel (z.B.<br />

Videoanalyse), sowie Methoden der Vergegenwärtigung und Ausbildung einer reflexiven<br />

Verfügbarkeit (Technik- und Taktikgespräch).<br />

Technikstabilität und Wettkampftechnik<br />

Zuletzt zielt das Techniktraining im Nachwuchsbereich direkt auf eine Steigerung der<br />

sportartspezifischen Wettkampfleistung. In Abhängigkeit der betrachteten Sportart beinhaltet<br />

die Ausbildung der „Wettkampftechnik“ vor allem die weitere schwerpunktmäßige<br />

Optimierung der sporttechnischen Fertigkeiten durch die Verbindung mit explosivitäts-,<br />

stabilitäts- und variabilitätsfördernden Maßnahmen. In der subjektiven Theorie der befragten<br />

Erfolgstrainer ist es für den perspektivischen Wettkampferfolg ab einem gewissen<br />

Ausbildungszeitpunkt nicht mehr ausreichend die relevanten Techniken innerhalb des<br />

Trainings fehlerfrei und präzise auszuführen zu können. Vielmehr muss in einem letzten<br />

Schritt des Techniktrainings auch im Trainingsalltag die nötige Verbindung von<br />

Technikpräzision und konditionellen Komponenten der Leistungsfähigkeit hergestellt werden.<br />

Aufgrund des permanent steigenden Handlungsdrucks ist das Training der<br />

Mannschaftssportarten in dieser Phase durch eine kontinuierliche Tempoerhöhung in der<br />

Übungsausführung gekennzeichnet.


Erfolgstrainer ist es für den perspektivischen Wettkampferfolg ab einem gewissen<br />

Ausbildungszeitpunkt nicht mehr ausreichend die relevanten Techniken innerhalb des<br />

Trainings 24 fehlerfrei und präzise auszuführen zu können. Vielmehr muss in einem letzten<br />

Schritt des Techniktrainings auch im Trainingsalltag die nötige Verbindung von<br />

Technikpräzision und konditionellen Komponenten der Leistungsfähigkeit hergestellt werden.<br />

Aufgrund des permanent steigenden Handlungsdrucks ist das Training der<br />

Mannschaftssportarten in dieser Phase durch eine kontinuierliche Tempoerhöhung in der<br />

Übungsausführung gekennzeichnet.<br />

Um eine optimale Entfaltung der zunehmenden Kraft- und Schnelligkeitspotenziale zu<br />

gewährleisten, spielen innerhalb des Trainings neben dem Kriterium einer möglichst präzisen<br />

Ausführung auch zunehmend „Dynamik“, „Kraft“, „Schnelligkeit“ und „Power“ in der<br />

Ausführung der sportlichen Fertigkeiten eine Rolle. Weiterer Bestandteil eines hohen<br />

wettkampfbezogenen Technikniveaus stellt die Fähigkeit zur Abschirmung und Durchsetzung<br />

der eigenen Technik gegen konditionelle Ermüdung, Umwelt- oder Gegnereinflüsse dar.<br />

(4) Schnelligkeitsorientierung des Nachwuchstrainings<br />

Ein Schnelligkeitstraining hat gemäß dem 2-Ebenen-Modell der Bewegungssteuerung das<br />

Ziel, die zentralnervös und peripher neuromuskulär beeinflusste Bewegungsprogrammierung<br />

und -kontrolle sowie die strukturellen Eigenschaften des Muskels so zu verändern, dass der<br />

Sportler (unter ermüdungsfreien Bedingungen) in maximal kurzer Zeit motorisch reagieren<br />

und/oder agieren kann. Die komplexe Reaktions- und Bewegungsschnelligkeit bildet<br />

gleichzeitig die wichtigste Voraussetzung für die übergreifende und in vielen Sportarten stark<br />

kognitiv geprägte Handlungsschnelligkeit und darauf aufbauend auch der gesamten<br />

Wettkampfdynamik.<br />

Stufenmodell eines schnelligkeitsorientierten Nachwuchstrainings<br />

Über die Bewertung der prinzipiellen Bedeutung der elementaren Schnelligkeit im<br />

Langfristigen Leistungsaufbau der verschiedenen Sportarten hinaus, wurde in der vorliegende<br />

Studie der Frage nachgegangen, in welchen Alters- bzw. Ausbildungsabschnitten die<br />

Experten die entwicklungsgemäßen Schwerpunkte des elementaren und komplexen<br />

Schnelligkeitstrainings platzieren. Die Analyse ergab, dass die erfolgreichen<br />

Nachwuchstrainer die konkrete Platzierung des Schnelligkeitstrainings viel weniger an<br />

Entwicklungsgegebenheiten oder Altersstufen als vielmehr an sportfachlich begründeten<br />

Ausbildungszielen festmachen, die den konkreten Erfordernissen der jeweiligen Sportart<br />

entsprechen. Diese von den Nachwuchstrainern erläuterte Sachlogik des<br />

Ausbildungsprozesses der Schnelligkeit bei Nachwuchssportlern stimmt in nahezu allen<br />

schnelligkeitsbetonten Sportarten so weit überein, dass sich das in Abbildung 2.5 dargestellte<br />

Stufenmodell des schnelligkeitsorientierten Nachwuchstrainings ergibt.<br />

19 <br />

Abbildung 2.5. Das vierfach gestufte Konzept eines schnelligkeitsorientierten Nachwuchstrainings.<br />

Die subjektive Handlungslogik der Spitzentrainer im Nachwuchsbereich ist auch bei der<br />

Schnelligkeitsausbildung nicht primär von den aktuellen personalen Faktoren der sportlichen<br />

Leistungsfähigkeit oder von den situativen Rahmenbedingungen des Trainings- und<br />

Wettkampfgeschehens bestimmt. Vielmehr richten sich die Trainingsmaßnahmen des


25<br />

Abbildung 2.5. Das vierfach gestufte Konzept eines schnelligkeitsorientierten Nachwuchstrainings.<br />

Die subjektive Handlungslogik der Spitzentrainer im Nachwuchsbereich ist auch bei der<br />

Schnelligkeitsausbildung nicht primär von den aktuellen personalen Faktoren der sportlichen<br />

Leistungsfähigkeit oder von den situativen Rahmenbedingungen des Trainings- und<br />

Wettkampfgeschehens bestimmt. Vielmehr richten sich die Trainingsmaßnahmen des<br />

erfolgreichen Nachwuchstrainers nach dem generellen Anspruch, einen langfristig<br />

nachhaltigen Ausbildungsbeitrag zu einem maximal dynamischen Wettkampfverhalten der<br />

zukünftigen Spitzensportler zu leisten.<br />

Koordinations- und Bewegungsschnelligkeit<br />

Vor diesem Hintergrund nimmt ein perspektivisch erfolgreiches Schnelligkeitstraining im<br />

Nachwuchsalter bei der Ausbildung der Koordinationsschnelligkeit seinen Ausgangspunkt.<br />

Diese erste Form der systematischen Schnelligkeitsausbildung setzt direkt ab dem<br />

Trainingseinstieg im Alter von etwa 6-7 Jahren ein und steigert sich über die gesamte Etappe<br />

der sportlichen Grundausbildung hinweg. Inhaltlich geht es bei der Ausbildung der<br />

Koordinations- und Bewegungsschnelligkeit sowohl um allgemeine und miteinander in<br />

komplizierter Art und Weise verbundene „künstliche“ Bewegungsformen (wie z.B.<br />

„Hampelmann“, „Spinne“ etc.), die das geschmeidige Zusammenwirken von Rumpf und<br />

Extremitäten fördern, als auch um die allgemeinen Grundfertigkeiten, Laufen und Springen,<br />

Fangen und Werfen, Klettern und Hangeln, Schwingen und Stützen, Handstandlaufen etc.<br />

Parallel zum elementaren und allgemein gehaltenen Schnelligkeitstraining werden den<br />

Nachwuchssportlern im Rahmen der vielseitigen sportlichen Grundausbildung sowie im<br />

sportartspezifischen Grundlagentraining große Teile des zur Wettkampfteilnahme<br />

erforderlichen Technikinventars („Grundtechniken“) vermittelt. Dabei kommt wiederum dem<br />

Anspruch einer fehlerfreien Technikausführung besondere Bedeutung zu. Um diese zu<br />

gewährleisten, werden die Umwelteinflüsse und Bewegungswiderstände, aber auch die<br />

Bewegungsgeschwindigkeit so weit wie nötig reduziert. Insofern kommt auf der Lernstufe des<br />

Technikerwerbs ein unmittelbar auf die wettkampfspezifischen Technikabläufe gerichtetes<br />

Schnelligkeitstraining meist zu früh und sollte erst bei einer entsprechenden Qualität und<br />

Stabilität der Technikausführung dem allgemeinen Training der Koordinations- und<br />

Bewegungsschnelligkeit nachfolgen. Besonders wird hervorgehoben, dass die<br />

Schnelligkeitsausbildung im Grundlagentraining in Bezug auf ihren Stellenwert ausdrücklich<br />

vor der Ausdauerschulung rangiert. So herrscht Übereinstimmung dahingehend, dass diese bei<br />

Kindern des Altersbereichs 6-9 Jahre am besten und auch in hinreichendem Maße über<br />

Wettbewerbs- und Spielformen oder entsprechende Formen des Ein- und Auslaufens<br />

entwickelt werden kann. Bisweilen weisen die Trainer auch auf durchaus negative Folgen<br />

eines überzogenen Grundlagenausdauertrainings in Richtung einer Beeinträchtigung von<br />

Schnelligkeit oder Trainingsmotivation hin.<br />

Technikschnelligkeit<br />

In der anschließenden Ausbildungsetappe des Aufbautrainings im Altersbereich von 10-13 20 <br />

Jahren wird über ein nunmehr verstärkt sportartspezifisches Schnelligkeitstraining angestrebt,<br />

eine maximale Schnelligkeit der Bewegungsabläufe auch bei den trainings- und<br />

wettkampftypischen Techniken (wie z.B. Schwimmen, Paddeln, Starten und Antreten, Stoppen<br />

und Drehen etc.) zu erzielen. In den Mittelpunkt des Schnelligkeitstrainings rücken nun die<br />

komplexen sportartspezifischen Bewegungsabläufe und -kombinationen der jeweiligen<br />

Sportart. Ohne diese Formen des sportartspezifischen Schnelligkeitstrainings bleibt der<br />

Übertrag aus dem vorangegangenen Training der allgemeinen Koordinations- und<br />

Bewegungsschnelligkeit beschränkt. Für das spezielle Schnelligkeitstraining setzten die<br />

Trainer eine detaillierte Kenntnis der technischen Details der Zielbewegung voraus, damit sie<br />

in der Lage sind, geschwindigkeitsbedingte Bewegungsfehler frühzeitig zu erkennen und zu<br />

korrigieren. Auf keinen Fall dürfen die mühsam erreichten Schnelligkeitsgewinne durch<br />

eingeschlichene technische Mängel aufgehoben werden. Um die angestrebte maximale<br />

Ausführungsgeschwindigkeit bei den Wettkampftechniken zu erreichen, werden nach dem<br />

Grundsatz des Techniktrainings die situativen Umwelt- und Belastungsanforderungen ggf.<br />

soweit reduziert, dass eine maximal schnelle und ermüdungsfreie Bewegungsausführung<br />

gewährleistet ist.<br />

Maximale Bewegungsgeschwindigkeiten und hohe Beschleunigungsverläufe bei der<br />

Ausführung sportartspezifischer Techniken machen in der Regel ein rechtzeitig vorlaufendes


eingeschlichene technische Mängel aufgehoben werden. Um die angestrebte maximale<br />

Ausführungsgeschwindigkeit bei den Wettkampftechniken zu erreichen, werden nach dem<br />

26 Grundsatz des Techniktrainings die situativen Umwelt- und Belastungsanforderungen ggf.<br />

soweit reduziert, dass eine maximal schnelle und ermüdungsfreie Bewegungsausführung<br />

gewährleistet ist.<br />

Maximale Bewegungsgeschwindigkeiten und hohe Beschleunigungsverläufe bei der<br />

Ausführung sportartspezifischer Techniken machen in der Regel ein rechtzeitig vorlaufendes<br />

oder zumindest begleitendes präventives Krafttraining zur Ausbildung der notwendigen<br />

Rumpf- und Gelenkstabilität notwendig, um die Gefahr von Überlastungserscheinungen zu<br />

minimieren. Dies gilt insbesondere bei ballistischer Bewegungsausführung, wie<br />

beispielsweise bei Würfen, Stößen, Schlägen und Tritten, wo Schulter und Ellbogen bzw.<br />

Hüfte und Knie erheblichen Belastungen ausgesetzt sind. Hinzu kommt, dass im Zeitraum des<br />

puberalen Wachstumsschubs durch das verstärkte Längenwachstum ohnehin eine erhöhte<br />

mechanische Anfälligkeit des Bewegungsapparates vorliegt. Über die verletzungspräventive<br />

Zielstellung hinaus wird die gezielte Rumpf- und Oberkörperkräftigung auch für die<br />

vortriebswirksame Kraftübertragung zwischen den verschiedenen Funktionskreisen (Rumpf,<br />

Kopf, obere und untere Extremitäten) eingesetzt und trägt für die befragten Trainer auf diese<br />

Weise mittelbar zur weiteren Schnelligkeitssteigerung bei.<br />

Athletische Orientierung des Nachwuchstrainings<br />

Das Athletiktraining stellt für die erfolgreichen Nachwuchstrainer einen unersetzlichen<br />

Baustein des ganzheitlich, langfristig und nachhaltig gestalteten Nachwuchstrainings dar. Die<br />

Athletische Orientierung des Nachwuchstrainings wird dabei als umfassende Strategie zur<br />

Ausbildung optimaler körperlicher und motorisch-koordinativer Voraussetzungen für den<br />

(Nachwuchs)Leistungssport verstanden. Das Athletiktraining umfasst verschiedene<br />

Ergänzungs- und Ausgleichssportarten sowie innerhalb der Zielsportart eine breite Palette<br />

unterschiedlicher Trainingsmethoden und Trainingsübungen. Konkret erfüllt die athletische<br />

Orientierung des Nachwuchstrainings folgende vier Funktionen (Abb. 2.6): (1) Trainierbarkeit<br />

und Effizienz der Sporttechnik; (2) Verletzungsprophylaxe und Belastbarkeitssicherung; (3)<br />

Optimierung der sportartspezifischen Muskelantriebe (Vortriebsleistung); (4)<br />

Voraussetzungstraining für hochintensive Trainingsmittel und –methoden mit dem Ziel der<br />

Belastungsprogression. Das Athletiktraining kann im Kindes- und Jugendalter sowohl<br />

durchgehend verteilt als auch mehrwöchig geblockt in den Jahrestrainingsplan integriert<br />

werden.<br />

21 <br />

Abbildung 2.6. Das vierfach gestufte Konzept eines athletisch orientierten Nachwuchstrainings<br />

Fazit und Folgerungen für die Praxis<br />

Vor dem Hintergrund einer originär trainingswissenschaftlichen Fragestellung muss der


Abbildung 2.6. Das vierfach gestufte Konzept eines athletisch orientierten Nachwuchstrainings<br />

27<br />

Fazit und Folgerungen für die Praxis<br />

Vor dem Hintergrund einer originär trainingswissenschaftlichen Fragestellung muss der<br />

Einsatz des hier beschriebenen qualitativen Forschungsdesigns als Ausnahme in einer primär<br />

naturwissenschaftlich-quantitativ ausgerichteten Disziplin angesehen werden. Die Zielsetzung<br />

lag dementsprechend in der Erlangung eines Verständnisses über den Gegenstand des<br />

Nachwuchstrainings und für die Komplexität der Problembezüge aus der Sicht der Trainer.<br />

Anders ausgedrückt: Im Mittelpunkt der Untersuchung stand weniger die Perspektive des<br />

Forschenden, sondern vielmehr die der Beforschten. Im Rückblick hat sich die auf den<br />

Gesamtzeitraum des Kinder und Jugendtrainings hin konzipierte problemzentrierte<br />

Befragungsstudie in Form eines teilstandardisierten, leitfadengestützten Interviews<br />

ausgezeichnet geeignet, um die inhaltlichen Merkmale von Trainingssystematiken des<br />

Nachwuchsleistungssports empirisch zu erheben und in Bezug auf den Grad ihrer Bewährung<br />

über verschiedene Sportartengruppen hinweg vergleichen und bewerten zu können. Gerade im<br />

Verhältnis zu quantitativen Verfahren repräsentieren die Ergebnisse des KerN-Projektes durch<br />

den explorativen, (re-)konstruktiven und theoriegenerierenden Charakter der eingesetzten<br />

Erhebungs- und Analysemethoden die Besonderheiten qualitativer Forschung:<br />

Explorativer Charakter: Durch die offene Vorgehensweise konnten aus wissenschaftlicher<br />

Perspektive neue Aspekte und Problemlagen aufgedeckt werden, die zu Beginn nicht<br />

Bestandteil der Forschungsfrage waren und auch zumeist nicht Bestandteil der RTKs und<br />

sonstiger Lehrbuchliteratur sind. Dies gelang nicht zuletzt auch deshalb, weil versucht wurde<br />

die subjektiven Relevanzen der Trainer, welche auch die sozialen und kontextuellen<br />

Bedingungen miteinbeziehen, zu erhalten.<br />

(Re-)konstruktiver Charakter: Bei der Erhebung subjektiver Relevanzen zum Prozess des<br />

Nachwuchstrainings, handelt es sich um eine Form des Wissens, welches für standardisierte<br />

Erhebungsformen nicht zugänglich ist. Bereits die mehrjährige Zeitspanne des langfristigen<br />

Leistungsaufbaus lässt eine rein experimentelle Herangehensweise problematisch erscheinen.<br />

Der forschungsmethodisch geleitete Rückgriff auf bewährte und komplexitätsreduzierend<br />

wirkende „Alltagstheorien“ hingegen hat sich im Zuge dieses Projektes als eine geeignete<br />

Möglichkeit erwiesen, das Wissen und das Verständnis über komplexe und langfristige<br />

Prozesse, wie der des Nachwuchstrainings, zu ergänzen, zu vertiefen und zu differenzieren.<br />

Theoriegenerierender Charakter: Zuletzt zeigt sich ein Ende der Zuständigkeit<br />

hypothesenprüfender Verfahren immer genau dort, wo keine bestehenden Theorien oder 22 <br />

Modelle existieren. Zwar folgen die meisten Rahmentrainingspläne der unterschiedlichen<br />

Sportverbände dem prinzipiell anerkannten und schulungsorganisatorisch umgesetzten<br />

Schema zur Struktur des Langfristigen Leistungsaufbaus (z.B. Pechtl, Ostrowski & Klose,<br />

1993). Allerdings kann eine Betrachtung des Nachwuchstrainings aus rein<br />

trainingswissenschaftlicher Sicht ein systematisches Kinder- und Jugendtraining nicht<br />

hinreichend erklären wenn pädagogische, psychologische und soziale Aspekte ausgeklammert<br />

werden. So gesehen können die Ergebnisse der KerN-Studie ihren Beitrag zur Bildung einer<br />

umfassenden Theorie des Nachwuchstrainings leisten.<br />

Dabei sind die vorgestellten Analysen zum Nachwuchstraining in erster Linie als Beratung<br />

und „Angebot zur Reflexion“ (von Kardoff, 2008) für Verbände, Trainer und Wissenschaftler<br />

zu verstehen, welche durch eine umfassende Beschreibung versuchen neue Problemlagen dort<br />

zu erfassen, wo „man mit quantifizierenden Verfahren nur an der Oberfläche streift“ (Lüders,<br />

2008), auch wenn die Formulierung nomothetischer „Handlungsanweisungen“ zunächst<br />

weiteren Untersuchungen vorbehalten bleibt.<br />

Autor:<br />

Prof. Dr. Andreas Hohmann<br />

Universität Bayreuth, Kulturwissenschaftliche Fakultät<br />

Institut für Sportwissenschaft<br />

hohmanns@t-online.de


28<br />

Roland Böller<br />

Nachhaltiger Leistungsaufbau<br />

1. Vorbemerkungen<br />

2. Grundzüge des langfristigen Leistungsaufbaus<br />

3. Ausgewählte Aspekte zur Sicherstellung einer nachhaltigen Leistungsentwicklung<br />

4. Nachbemerkungen - keep it simple<br />

1. Vorbemerkungen<br />

Viele Wege führen nach Rom<br />

Im folgenden Beitrag werden wichtige Ansatzpunkte für eine nachhaltige Leistungsentwicklung<br />

dargestellt. Allerdings ist dies nur eine kleine Auswahl, es führen viele Wege nach<br />

Rom. Ein permanentes kritisches Auseinandersetzen mit dem eigenen Tun ist unerlässlich.<br />

Begeisterung für den Sport ist eine wesentliche Triebfeder<br />

Ein guterTrainer muss in der Lage sein, junge Menschen für die Sportart Schwimmen zu<br />

begeistern. Diese Begeisterungsfähigkeit ist die wesentliche Fähigkeit, ein guter theoretischer<br />

Hintergrund ist für ein erfolgreiches Wirken bestimmt kein Nachteil.<br />

2. Grundzüge des langfristigen Leistungsaufbaus<br />

Der langfristige Leistungsaufbau als Grundlage der Planung<br />

Der langfristige Leistungsaufbau gliedert sich in das Grundlagentraining, Aufbautraining,<br />

Anschlusstraining und Hochleistungstraining. Die Altersangaben dienen als Orientierungen.<br />

Die Etappen im langfristigen Leistungsaufbau<br />

Etappe<br />

Grundlagentraining<br />

Aufbautraining<br />

Anschlusstraining<br />

Hochleistungstraining<br />

Altersbereich<br />

8-11 Jahre männlich<br />

8-10 Jahre weiblich<br />

12-15 Jahre männlich<br />

11-14 Jahre weiblich<br />

16-19 Jahre männlich<br />

15-17 Jahre weiblich<br />

ab 20 Jahre männlich<br />

ab 18 Jahre weiblich<br />

Die Nachwuchskonzeption des Deutschen Schwimmverbandes<br />

"Defizite in der Belastungsverträglichkeit vieler unserer Topschwimmer erfordern, zeitig und<br />

systematisch die Kinder an hohe Belastungen heranzuführen. Deshalb ist bereits im<br />

Grundlagentraining leistungsorientiert zu beginnen. Es ist ein Trugschluss anzunehmen,<br />

Kinder wollten nur Spaß, scheuten die Belastung und sollten erst zum Übergang in das<br />

Anschlusstraining härteren Belastungen ausgesetzt werden. So werden nur „Weicheier“<br />

erzogen. Grundlage einer hohen Belastbarkeit ist eine solide allgemein-athletische<br />

Ausbildung, ein gutes Grundlagenausdauerniveau gepaart mit einer effizienten Technik in<br />

allen vier Schwimmarten."


29<br />

Etappe Alter Wasser/<br />

Woche (h)<br />

Land/<br />

Woche<br />

(h)<br />

Km/Jahr WK/Jahr Tr.Wochen/<br />

Jahr<br />

GLT 7/8 5 2 210 5 42<br />

9/10 8 4 528 6 44<br />

ABT 11/12 12 5 1150 8 46<br />

13/14 16 6 1880 11 47<br />

AST 15/16 17 6 2160 13-15 48<br />

Vorgaben Trainingsumfang maximale Variante (die minimale Variante liegt bei 75%)<br />

Für alle Etappen gilt, dass die Trainingsprinzipien beachtet werden müssen<br />

• Prinzip der Zielgerichtetheit<br />

jede Ausbildungsetappe hat ihr eigenes Ziel<br />

• Prinzip der Fasslichkeit und Entwicklungsgemäßheit<br />

in jeder Ausbildungsetappe muss der jeweilige Entwicklungsstand berücksichtigt<br />

werden<br />

• Prinzip der ansteigenden Trainingsbelastung,<br />

zunächst über den Trainingsumfang und folgend in Einheit mit der Intensität muss<br />

die Belastung gesteigert werden<br />

• Prinzip des frühen und rechtzeitigen Trainingsbeginns<br />

Trainingsbeginn mit sechs oder sieben Jahren<br />

• Prinzip der rechtzeitigen und zunehmenden Spezialisierung<br />

rechtzeitig bedeutet, dass die für die einzelnen Leistungsvoraussetzungen<br />

günstigen Altersperioden optimal genutzt werden<br />

• Prinzip der Einheit von Belastung und Erholung,<br />

Generelle Konzeption am Standort Erlangen<br />

11 Jahre / 5.Klasse<br />

12 Jahre / 6.Klasse<br />

13 Jahre / 7.Klasse<br />

14 Jahre / 8.Klasse<br />

15 Jahre / 9.Klasse<br />

13 Std (9 Wasser / 4 Land)<br />

800 km<br />

17,8 km pro Woche<br />

(45 Trainingswochen)<br />

15 Std (11 Wasser / 4 Land)<br />

1050 km<br />

23,3 km pro Woche<br />

(45 Trainingswochen)<br />

17 Std (13 Wasser / 4 Land)<br />

1400 km<br />

30,4 km pro Woche<br />

(46 Trainingswochen)<br />

20 Std (15 Wasser / 5 Land)<br />

1800 km<br />

39,1 km pro Woche<br />

(46 Trainingswochen)<br />

21 Std (16 Wasser / 5 Land)<br />

2000 km<br />

42,6 km pro Woche<br />

(47 Trainingswochen)<br />

Training in<br />

den Vereinen<br />

Beginn Training<br />

am Stützpunkt


30<br />

16 Jahre /<br />

10.Klasse<br />

17 Jahre /<br />

11.Klasse<br />

18 Jahre /<br />

12.Klasse<br />

19 Jahre /<br />

13.Klasse<br />

23 Std (17 Wasser / 6 Land)<br />

2200 km<br />

46,8 km pro Woche<br />

(47 Trainingswochen)<br />

24 Std (18 Wasser / 6 Land)<br />

2400 km<br />

50,0 km pro Woche<br />

(48 Trainingswochen)<br />

HLT (individuell)<br />

HLT (individuell)<br />

Beginn<br />

Schulzeitstreckung<br />

Schwerpunkte in den verschiedenen Ausbildungsetappen<br />

Grundlagentraining (7-10 Jahre)<br />

Grundlagentraining ist vorrangig Lern- und Talenterkennungstraining!<br />

Wichtige Punkte des Grundlagentrainings<br />

Wichtige Punkte des Grundlagentrainings:<br />

- Feinkoordination in allen vier Schwimmarten<br />

- Grundfertigkeiten (Tauchen, Atmen, Springen, Gleiten) sind zu vervollkommnen<br />

- Besonderer Wert ist auf eine kräftige und flüssige Delfinbewegung zu legen<br />

- Das Niveau der Technik bestimmt die Streckenlänge<br />

- So vielseitig wie möglich, so speziell wie nötig<br />

- Schnelligkeit (Frequenzverhalten) und Beinarbeit in hoher Qualität sind zentrale<br />

Elemente<br />

- keine Hauptschwimmart im Trainingsplan<br />

-Keinen Meter in schlechter Technik schwimmen<br />

Die konditionellen Fähigkeiten werden mit allgemeinen Mitteln (vorwiegend an Land) und<br />

spezifischen Mitteln im Wasser ausgebildet. Dabei dominieren aerobe Ausdauer und<br />

Schnelligkeit in Einheit mit der technischen Ausbildung (technikorientiertes Konditionstraining).<br />

Beispieleinheit Grundlagentraining<br />

15' Aufwärmen<br />

400 (25 fußwärts/25 Rü einarmig/25DeBe Variationen/25BrArDeBe)<br />

6x15 m DeBeTau max mit verschiedenen Amplituden<br />

8x50 Rü 25einarmig/25 Gesamtschwimmart hohe Schulter<br />

6x(15 max 1xBe/1xKombi/1xGesamtschwimmart / 85 locker) 3'<br />

200+150+100+50 Rü 30"P mittleres Tempo Übergänge, hohe Schultern<br />

10x50 Beine hohes Tempo 1xDeBe Rückenlage/1xRücken 20"P<br />

100 lo<br />

Wendenstaffeln<br />

100 aus = 2,8 km


31<br />

Aufbautraining (11-14 Jahre)<br />

Aufbautraining ist das Training von Leistungsvoraussetzungen<br />

Wichtige Punkte des Aufbautrainings:<br />

- Vervollkommnung der Feinkoordination der schwimmtechnischen Fertigkeiten in den<br />

vier Schwimmarten, der Starts, Wenden und der Delfinbewegung<br />

- hoher Anteil allgemeinen Trainings im Sinne vielseitiger Bewegungserfahrungen<br />

- Technikentwicklung vor Konditionierung<br />

aber konsequente Entwicklung der aeroben Leistungsfähigkeit nach Stabilisierung<br />

der Bewegungsfertigkeiten<br />

- die Länge der Teilstrecken wird durch das vorhandene technische Niveau bestimmt<br />

- aerobe Ausdauer und Schnelligkeit bilden die Basis der schwimmerischen Leistung<br />

- Schnelligkeit (Frequenzverhalten) und Beinarbeit in hoher Qualität sind zentrale Elemente<br />

- die Hauptschwimmart ist das Lagenschwimmen<br />

- keinen Meter in schlechter Technik schwimmen<br />

Das Training der Grundlagenausdauer sollte in Verbindung mit der hohen Anforderung an die<br />

Schwimmtechnik immer als Lerntraining verstanden und mit Technikanforderungen<br />

verbunden werden. Die stereotype Ausbildung von Technikfehlern ist unbedingt zu<br />

verhindern (das technische Niveau bestimmt die Länge der Teilstrecken!)<br />

Erst nach dem Aufbautraining sollten die Weichen gestellt werden für ein Training in<br />

Richtung Kurz-, Mittel- oder Langstrecke.<br />

Beispieleinheit:<br />

1<br />

TE<br />

TE<br />

4<br />

1<br />

TE<br />

3<br />

1<br />

TE<br />

3<br />

1<br />

8/1<br />

1<br />

15' Aufwärmen<br />

400 Sensoübungen mit Starts+gleiten<br />

6x50 (25 Be/25 Gesamtschwimmart) Streckung, hohe Schultern 1'15"<br />

6x50 gleiche Zeit - weniger Züge 1'15"<br />

400 Lagen-Beine TEST<br />

100 lo<br />

6x50 Kr (25 einarmig/25 Gesamtschwimmart) Ellenbogen-vorn-Halte<br />

5x200 Kraul 3' (3 Kicks in jedem Übergang)<br />

100 lo<br />

6x50 Br gleiten (hohe Füße!)<br />

5x200 Lagen 3'30"<br />

100 lo<br />

4x(15 m.St. max. / 85 lo)<br />

100 aus = 4,8 km<br />

Anschlusstraining (15-16 Jahre)<br />

Auch das Anschlusstraining ist Training von Leistungsvoraussetzungen bei behutsam<br />

beginnender Spezialisierung.<br />

Wichtige Punkte des Anschlusstrainings


Anschlusstraining (15-16 Jahre)<br />

32 Auch das Anschlusstraining ist Training von Leistungsvoraussetzungen bei behutsam<br />

beginnender Spezialisierung.<br />

Wichtige Punkte des Anschlusstrainings:<br />

- Nebeneinander von Voraussetzungstraining und Spezialisierung<br />

-<br />

Nebeneinander<br />

Steigerung der Trainingsbelastung<br />

von Voraussetzungstraining<br />

in allen Komponenten<br />

und Spezialisierung<br />

-<br />

Steigerung<br />

Beginn von<br />

der<br />

gezieltem<br />

Trainingsbelastung<br />

SA- und WA-Training<br />

in allen Komponenten<br />

und dem Training der spezifischen Kraft<br />

-<br />

Beginn<br />

deutliche<br />

von<br />

Steigerung<br />

gezieltem<br />

der<br />

SAintensiven<br />

und WA-Training<br />

Anteile des<br />

und<br />

Trainings<br />

dem Training<br />

(BZ 5-7)<br />

der spezifischen Kraft<br />

-<br />

deutliche<br />

Individualisierung<br />

Steigerung<br />

des<br />

der<br />

Trainings<br />

intensiven<br />

durch<br />

Anteile<br />

Training<br />

des Trainings<br />

in Disziplingruppen<br />

(BZ 5-7)<br />

-<br />

Individualisierung<br />

Nutzung von Leistungsdiagnostik<br />

des Trainings durch<br />

und Messplatztraining<br />

Training in Disziplingruppen<br />

-<br />

Nutzung<br />

Beginn des<br />

von<br />

Einsatzes<br />

Leistungsdiagnostik<br />

des Trainingsmittels<br />

und Messplatztraining<br />

Höhe<br />

-<br />

Beginn<br />

Keinen<br />

des<br />

Meter<br />

Einsatzes<br />

in schlechter<br />

des Trainingsmittels<br />

Technik schwimmen<br />

Höhe<br />

Keinen Meter in schlechter Technik schwimmen<br />

Dem Verlust an Ausdauerfähigkeiten (Entwicklung der langen Wettkampfdistanzen,<br />

Dem<br />

unzureichende<br />

Verlust<br />

Wettkampfstabilität)<br />

an Ausdauerfähigkeiten<br />

muss<br />

(Entwicklung<br />

wirkungsvoll begegnet<br />

der langen<br />

werden.<br />

Wettkampfdistanzen,<br />

Das setzt sowohl<br />

unzureichende<br />

hohe Trainingsumfänge<br />

Wettkampfstabilität)<br />

im Wasser,<br />

muss<br />

bei ständiger<br />

wirkungsvoll<br />

Zunahme<br />

begegnet<br />

der<br />

werden.<br />

Schwimmgeschwindigkeit<br />

Das setzt sowohl<br />

hohe<br />

unter<br />

Trainingsumfänge<br />

aeroben Bedingungen,<br />

im Wasser,<br />

als auch<br />

bei<br />

das<br />

ständiger<br />

notwendige<br />

Zunahme<br />

psychologisch-pädagogische<br />

der Schwimmgeschwindigkeit<br />

Geschick<br />

unter<br />

des Trainers<br />

aeroben<br />

voraus.<br />

Bedingungen, als auch das notwendige psychologisch-pädagogische Geschick<br />

des Trainers voraus.<br />

Hochleistungstraining<br />

Hochleistungstraining<br />

Charakteristisch für das HLT ist damit eine hohe Individualisierung des Trainings. Die Suche<br />

Charakteristisch<br />

nach dem individuell<br />

für das<br />

bestmöglichen<br />

HLT ist damit<br />

Vorgehen<br />

eine hohe<br />

steht<br />

Individualisierung<br />

im Vordergrund.<br />

des Trainings. Die Suche<br />

nach dem individuell bestmöglichen Vorgehen steht im Vordergrund.<br />

Orientierungen für Langstreckler<br />

Orientierungen für Langstreckler<br />

-<br />

- 2600-3500 km<br />

-<br />

2600-3500<br />

80% Wassertraining<br />

km<br />

/ 20% Landtraining<br />

-<br />

80%<br />

Maximum<br />

Wassertraining<br />

an GA (80-90%), 20% Landtraining<br />

Gipfel 80-100 km/Woche<br />

-<br />

Maximum<br />

Höhentraining<br />

an GA<br />

mindestens<br />

(80-90%),<br />

3 Wochen,<br />

Gipfel 80-100<br />

3x pro<br />

km/Woche<br />

Jahr<br />

Höhentraining mindestens Wochen, 3x pro Jahr<br />

Orientierungen für Sprinter<br />

Orientierungen für Sprinter<br />

-<br />

- 1000-2000 km<br />

-<br />

1000-2000<br />

50% Wassertraining<br />

km<br />

/ 50% Landtraining<br />

-<br />

50%<br />

Unverzichtbares<br />

Wassertraining<br />

Minimum 50% Landtraining<br />

an GA im Sinne der besseren Erholungsfähigkeit und<br />

Unverzichtbares<br />

Belastungsverträglichkeit,<br />

Minimum<br />

Gipfel<br />

an GA<br />

ca.<br />

im<br />

50<br />

Sinne<br />

km/Woche<br />

der besseren Erholungsfähigkeit und<br />

-<br />

Belastungsverträglichkeit,<br />

Höhentraining möglich, aber<br />

Gipfel<br />

nicht<br />

ca.<br />

erforderlich<br />

50 km/Woche<br />

-<br />

Höhentraining<br />

Hohe Anzahl an<br />

möglich,<br />

Wettkämpfen<br />

aber nicht<br />

als „Trainingsmittel<br />

erforderlich<br />

Hohe Anzahl an Wettkämpfen als „Trainingsmittel<br />

Wichtige Punkte des Hochleistungstrainings:<br />

Wichtige Punkte des Hochleistungstrainings:<br />

- Suche nach dem individuell bestmöglichen Vorgehen<br />

-<br />

Suche<br />

Höchste<br />

nach<br />

Ansprüche<br />

dem individuell<br />

an die Qualität<br />

bestmöglichen<br />

des Trainings<br />

Vorgehen<br />

-<br />

Höchste<br />

Konsequentes<br />

Ansprüche<br />

Nutzen<br />

an<br />

spezifischer<br />

die Qualität<br />

Trainingsmittel<br />

des Trainings<br />

und -methoden<br />

-<br />

Konsequentes<br />

Nutzen hochrangiger<br />

Nutzen<br />

internationaler<br />

spezifischer Trainingsmittel<br />

Wettkämpfe<br />

und -methoden<br />

-<br />

Nutzen<br />

Nutzen<br />

hochrangiger<br />

des Höhentrainings<br />

internationaler Wettkämpfe<br />

-<br />

Nutzen<br />

Leistungsdiagnostik<br />

des Höhentrainings<br />

/ Messplatz / Ernährungsberatung / Laufbahnberatung<br />

-<br />

Leistungsdiagnostik<br />

Keinen Meter in schlechter Messplatz<br />

Technik Ernährungsberatung<br />

schwimmen<br />

Laufbahnberatung<br />

Keinen Meter in schlechter Technik schwimmen<br />

Da im Anschlusstraining bereits hohe Trainingsumfänge realisiert wurden und eine<br />

Da<br />

ansprechende<br />

im Anschlusstraining<br />

Belastungssteigerung<br />

bereits hohe<br />

im<br />

Trainingsumfänge<br />

Mehrjahreszyklus<br />

realisiert<br />

zu sichern<br />

wurden<br />

ist, wird<br />

und eine<br />

der<br />

ansprechende<br />

Schwerpunkt für<br />

Belastungssteigerung<br />

jüngere Sportler in den<br />

im<br />

ersten<br />

Mehrjahreszyklus<br />

Jahren bei (mindestens)<br />

zu sichern<br />

Beibehaltung<br />

ist, wird der<br />

der<br />

Schwerpunkt<br />

Umfänge in der<br />

für<br />

„Qualifizierung<br />

jüngere Sportler<br />

des<br />

in<br />

Trainings“<br />

den ersten<br />

liegen.<br />

Jahren bei (mindestens) Beibehaltung der<br />

Umfänge in der „Qualifizierung des Trainings“ liegen.


33<br />

"Der Bereich Hochleistungstraining im DSV ist wiederum nur ein Teil im langfristigen<br />

Aufbau der Schwimmer/innen und stützt sich somit auf den Nachwuchsbereich. Die<br />

Trendkurven der Ergebnisse bei JEM und WM/OS verlaufen fast parallel, d.h. die<br />

Leistungseinbußen in der Spitze wurden wenige Jahre vorher im JEM-Bereich „vorbereitet“.<br />

Der Abstand des gesamten Nachwuchsbereiches zur Weltspitze wurde von Jahr zu Jahr<br />

größer . Das ist auch eine Folge der Unterschätzung dieses Bereiches über Jahrzehnte. Erst<br />

vor wenigen Jahren wurde die Nachwuchskonzeption erarbeitet und erst im letzten Jahr eine<br />

Bundestrainerin für diesen Bereich eingesetzt, die allerdings „auf so vielen Hochzeiten zu<br />

tanzen hat“, dass die dringend notwendige Führung der ersten beiden Ausbildungsetappen<br />

gefährdet erscheint."<br />

(Klaus Rudolph, Rostock)<br />

"Wenn sich das Zeitbudget fürs Training immer mehr einschränkt, dann heißt es<br />

notwendigerweise noch effektiver zu trainieren und Leistungsreserven zu erschließen.<br />

Zyklisierung des Trainings, Höhentraining, Messplatztraining, optimierte Trainingssteuerung<br />

und Einsatz verbesserter Wettkampfausrüstungen etc. sind Möglichkeiten weitere<br />

Leistungsentwicklungen zu erreichen. Aber auch in der Gestaltung des<br />

Grundlagenausdauertrainings liegen noch Reserven. Mitunter gibt es die landläufige<br />

Meinung, wenn der zeitaufwändige Trainingsumfang nicht realisiert werden kann: Okay,<br />

dann trainieren wir eben intensiver. Da das Training auf biologischen Gesetzmäßigkeiten der<br />

Anpassung beruht wird mit diesem Vorgehen gegen diese verstoßen und leistungswirksame<br />

Trainingseffekte nicht erreicht. …. Natürlich kann es Ausnahmen geben. Nur ist die Frage, ob<br />

aus Einzelfällen gleich eine Theorie entsteht und dabei jahrelange fundierte Erkenntnisse<br />

negiert werden können."<br />

(Prof. Pfützner, Leipzig)<br />

3.1 Ausgewählte Aspekte zur Sicherstellung einer nachhaltigen<br />

Leistungsentwicklung<br />

Ein erfolgreicher langfristiger Leistungsaufbau - das Beispiel Hannah Stockbauer<br />

Hannah Stockbauer 11-14 Jahre<br />

Jahreskilometerleistung<br />

11/12 Jahre 976 km (45 Wochen) 21,7 km pro Woche<br />

12/13 Jahre 1208 km (47 Wochen) 25,7 km pro Woche<br />

13/14 Jahre 1388 km (47 Wochen) 29,5 km pro Woche<br />

Leistungsentwicklung<br />

Saison 1993 /94<br />

400 F 4:38,4 800 F 9:30,6 (Siegerin Jugendvierkampf)<br />

Saison 1994 / 95<br />

400 F 4:29,0 800 F 9:07,87 (DJM 1.Platz, Altersklassenrekord)<br />

Saison 1995 / 96<br />

400 F 4:21,3 800 F 8:46,10 (JEM 1.Platz 800F / 5.Platz 400F)


34<br />

Saison 1995/96 (13/14 Jahre)<br />

WK WK Umfang GA GA I I % GAI II % SA % WA WA % % S % S TÜ % % TÜ K %<br />

K<br />

47 Wochen 10<br />

I<br />

1388,8 km 975,8 70,3 40,3 2,9 3,1 0,2 11,7 0,8 12,8 0,9 243,5 17,5 101,6 7,3<br />

47 W. 10 1388,8 km 975,8 70,3 40,3 2,9 3,1 0,2 11,7 0,8 12,8 0,9 243,5 17,5 101,6<br />

Umfang/Woche:<br />

9,5 km<br />

Gesamt intensive Teile : 67,9 km (4,9%)<br />

Jahreskilometerleistung<br />

Hannah<br />

Hannah Stockbauer<br />

Stockbauer<br />

14-18<br />

14-18<br />

Jahre<br />

Jahre<br />

14/15 Jahre 1612 km (47 Wochen) 34,3 km pro Woche<br />

15/16 Jahre 1858 km (47 Wochen) 40,0 km pro Woche<br />

16/17 Jahre 2154 km (49 Wochen) 43,1 km pro Woche<br />

17/18 Jahre 2917 km (56 Wochen) 52,1 km pro Woche<br />

Leistungsentwicklung<br />

Saison 1996 / 97<br />

400 F 4:12,84 800 F 8:40,69 (JEM 2.Platz 800F / 2.Platz 400F)<br />

Saison 1997 / 98<br />

400 F 4:14,58 800 F 8:37,17 (JEM 1.Platz 800F / 2.Platz 400F)<br />

Saison 1998 / 99<br />

400 F 4:12,52 800 F 8:33,79 (Europameisterschaften 1.Platz<br />

800F / 7.Platz 400F)<br />

Saison 1999 / 00<br />

400 F 4:06,55 800 F 8:29,84 (Olympische Spiele 5.Platz 800F /<br />

6.Platz 400F)<br />

Saison 1999/00 (17/18 Jahre)<br />

WK WK Umfang Umfang GA GA I I % GA % II GAII % SA % % SA WA % WA S %% TÜ S % K TÜ % % K<br />

56 Wochen<br />

56 W.<br />

10<br />

10<br />

2917,2 km 1934,8 66,3 169,2 5,8 9,5 0,3 18,8 0,6 12,5 0,4 339,0 11,6 433,4 14,9<br />

1934,8 66,3 169,2 5,8 9,5 0,3 18,8 0,6 12,5 0,4 339,0 11,6 433,4 1<br />

Umfang/Woche:<br />

52,1 km<br />

Gesamt intensive Teile : 210,0 km (7,2%)<br />

Jahreskilometerleistung<br />

Hannah Hannah Stockbauer 18-22 18-22 Jahre Jahre<br />

18/19 Jahre 1918 km (39 Wochen) 49,2 km pro Woche<br />

19/20 Jahre 2693 km (50 Wochen) 53,9 km pro Woche<br />

20/21 Jahre 2979 km (48 Wochen) 62,1 km pro Woche<br />

21/22 Jahre 3244 km (54 Wochen) 60,1 km pro Woche


35<br />

Leistungsentwicklung<br />

Saison 2000 / 01<br />

400 F 4:09,36 800 F 8:24,66 (Weltmeisterschaften 1.Platz 800F<br />

/ 3.Platz 400F)<br />

Saison 2001 / 02<br />

400 F 4:10,54 800 F 8:30,97 (Europameisterschaften 3.Platz<br />

800F / 7.Platz 400F)<br />

Saison 2002 / 03<br />

400 F 4:06,75 800 F 8:23,66 (Weltmeisterschaften 1.Platz 400F<br />

/ 1.Platz 800F)<br />

Saison 2003 / 04<br />

400 F 4:09,71 800 F 8:30,65 (Olympische Spiele 14.Platz 800F<br />

/ 12.Platz 400F)<br />

Saison 2002/03 (20/21 Jahre)<br />

WK Umfang GA I GA % I GA II % SA GAII % % WA % SA S %% WA TÜ % K S %% TÜ<br />

48 Wochen<br />

9 2979,3 km 2062,1 69,2 103,8 3,5 3,8 0,1 18,8 0,6 15,0 0,5 368,4 12,4 407,4 13,7<br />

48 W. 9 2979,3 km 2062,1 69,2 103,8 3,5 3,8 0,1 18,8 0,6 15,0 0,5 368<br />

Umfang/Woche:<br />

62,1 km<br />

Gesamt intensive Teile : 141,4 km (4,8%)<br />

3.2. Die Realisierung der notwendigen Belastungssummen zur Schaffung einer hohen<br />

Belastungsverträglichkeit<br />

-<br />

- Der Belastungsumfang ist durch ständige Erhöhung der Trainingszeit zu sichern,<br />

wobei als Ziel zählt:<br />

Grundlagentraining: mindestens drei Trainingseinheiten/Woche<br />

Aufbautraining: tägliches Training<br />

Anschlusstraining: mehrmals 2 Trainingseinheiten/Tag in der Woche<br />

- Es ist verstärkt Training an Wochenenden und in den Ferien zu nutzen. In den<br />

Sommerferien sollte das Training nicht für mehr als 4 Wochen unterbrochen<br />

werden.<br />

Mit steigenden Belastungskennziffern sind die Möglichkeiten am jeweiligen Standort kritisch<br />

zu überprüfen und gegebenenfalls entsprechende Veränderungen vorzunehmen. Das kann ein<br />

Standortwechsel sein, oder aber auch erfolgreiche Anpassungen der Bedingungen vor Ort.<br />

• Unkonventionelle Lösungen<br />

- 5 ½-Tages Rhythmus in schulfreien Abschnitten<br />

- Trainingszeiten freitags von 13.30-15.30 Uhr und von 16.45-20 Uhr<br />

- Training am 24.12., 25.12., 1.1. etc.<br />

- Die Durchführung von drei Trainingseinheiten am Tag<br />

• Enge Kooperation mit der Schule zur zeitweisen Freistellung vom Unterricht<br />

• Schaffung eines effektiven Lehrgangssystems


36<br />

1. Makrozyklus:<br />

- Beginn mit einem Athletiklehrgang zu Saisonbeginn<br />

- Höhentrainingslager zur Schaffung von Leistungsgrundlagen<br />

2. Makrozyklus<br />

- Beginn mit einem Winterlehrgang mit dem Schwerpunkt Skilanglauf<br />

- Höhentrainingslager zur Vorbereitung der Qualifikation für den<br />

internationalen Höhepunkt<br />

3. Makrozyklus<br />

- Höhentrainingslager als Teil der UWV auf den internationalen Höhepunkt<br />

Der konsequenten Umsetzung der notwendigen Belastungen kommt eine<br />

Schlüsselrolle für die nachhaltige Leistungsentwicklung zu!<br />

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!<br />

3.3. Konsequente Nutzung des Trainingsmittels Höhe<br />

Zahlreiche international erfolgreiche Schwimmerinnen und Schwimmer (Michael Phelps,<br />

Katie Ledecky, Sarah Sjostrom, Mireia Belamonte) nutzten in den vergangenen Jahren das<br />

Trainingsmittel Höhe.<br />

Auch im Bereich des Deutschen Schwimmverbandes wurde das Höhentraining kontinuierlich<br />

und erfolgreich genutzt. Von den beteiligten Athleten konnten zahlreiche Medaillen bei<br />

internationalen Meisterschaften gewonnen werden, so zum Beispiel durch Dagmar Hase,<br />

Antje Buschschulte, Paul Biedermann, Franziska van Almsick, Britta Steffen und Hannah<br />

Stockbauer.<br />

Bei Beachtung grundlegender Erkenntnisse erschließt der konsequente Einsatz des<br />

Trainingsmittels Höhe eine Reihe von Leistungsreserven:<br />

• Die notwendige Erfahrung ist ein entscheidender Faktor<br />

• Die Umfänge und Intensitäten sollten nicht über denen unter NN-<br />

Bedingungen liegen<br />

• Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete<br />

• Entscheidend für den Nutzen des Höhentrainings ist das Training selbst!<br />

Querformatseiten einfügen


37<br />

Saison 2002 / 2003 - 3. Makrozyklus (3. Februar – 18. Mai) - Hannah Stockbauer<br />

1 (6) 3.-9.2. 4 19,7 km aktive Erholung<br />

2 (7) 10.-16.2. 10 59,6 km Schaffung von allgemeinen Grundlagen<br />

(allgemeine Kraft)<br />

3 (8) 17.-23.2. 11 69,0 km Schaffung von allgemeinen Grundlagen<br />

(allgemeine Kraft)<br />

4 (9) 24.2.-2.3. 16 112,1 km Schaffung von allgemeinen Grundlagen<br />

(aerobe Leistungsfähigkeit)<br />

5 (10) 3.-9.3. 15 99,0 km Schaffung von allgemeinen Grundlagen<br />

(aerobe Leistungsfähigkeit)<br />

6 (11) 10.-16.3. 12 83,7 km Gesundheitsprüfung Schaffung von allgemeinen Grundlagen<br />

Eisenstatus<br />

(aerobe Leistungsfähigkeit)<br />

7 (12) 17.-23.3. 10 63,1 km Belastungsreduzierung<br />

8 (13) 24.-30.3. HTL 13 86,4 km 23. frei / 22.+24. BZ2<br />

25. Anreise<br />

Anpassung Höhe<br />

9(14) 31.3.-6.4. HTL 14 86,4 km Schaffung der spezifischen Ausdauerleistung<br />

(aerob-anaerobe Leistungsfähigkeit)<br />

10 (15) 7.-13.4. HTL 14 79,6 km Schaffung der spezifischen Ausdauerleistung<br />

(aerob-anaerobe Leistungsfähigkeit)<br />

11 (16) 14.-20.4. HTL 12 72,7 km 16. Abreise<br />

17.-21. Rückanpassung<br />

Rückanpassung<br />

Leistungsausprägung<br />

12 (17) 21.-27.4. 8 46,3 km Leistungsausprägung<br />

(Schnelligkeit)<br />

13 (18) 28.4.-4.5. 10 71,7 km Leistungsausprägung<br />

(Schnelligkeit)<br />

14 (19) 5.-11.5. 10 54,0 km Leistungsausprägung<br />

(Schnelligkeit)<br />

15 (20) 12.-18.5. 5 28,9 km Leistungsausprägung<br />

(Schnelligkeit)<br />

Gesamtkilometer: 1032,2 km<br />

Gesamt intensive Teile: 55,3 km (5,4 %)<br />

Kilometer pro Woche: 68,81 km<br />

Intensiv pro Woche: 3,69 km<br />

DMS<br />

Süddeutsche<br />

Meisterschaften<br />

Deutsche<br />

Meisterschaften


38<br />

Höhentrainingslager Sierra Nevada<br />

Mittel+Lang weiblich<br />

25. März - 16. April 2003<br />

25.3.<br />

Di<br />

26.3.<br />

Mi<br />

27.3.<br />

Do<br />

28.3.<br />

Fr<br />

29.3.<br />

Sa<br />

30.3.<br />

So<br />

31.3.<br />

Mo<br />

1.4.<br />

Di<br />

2.4.<br />

Mi<br />

3.4.<br />

Do<br />

4.4.<br />

Fr<br />

5.4.<br />

Sa<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22<br />

6,4 6,7 7,3 7,9 8,2 6,1 8,3 8,0 5,3 6,7 6,2 6,0 7,0 6,7 4,4 4,5 6,1 6,2 6,8 6,4 5,9<br />

6.4.<br />

So<br />

7.4.<br />

Mo<br />

8.4.<br />

Di<br />

9.4.<br />

Mi<br />

10.4.<br />

Do<br />

11.4.<br />

Fr<br />

12.4.<br />

Sa<br />

13.4.<br />

So<br />

14.4.<br />

Mo<br />

15.4.<br />

Di<br />

16.4.<br />

Mi<br />

GAI GAI GAI GAI GAI GAI GAI GAI GAI GAI GAI GAI GAI GAI Regi GAI GAI GAI GAI GAI GAI<br />

Lauf Athl. Rumpf<br />

Spiel<br />

Rad Athl. Rumpf<br />

Spiel<br />

Lauf Athl. Rumpf<br />

Spiel<br />

Rad allg.<br />

KA<br />

Rumpf<br />

Spiel<br />

Lauf Athl. D/L<br />

Spiel<br />

Rad allg.<br />

KA<br />

Rumpf<br />

Spiel<br />

Athl. Spiel<br />

Anreise<br />

Abreise<br />

Spiel D/L allg.<br />

KA<br />

allg.<br />

KA<br />

D/L D/L<br />

4,7 6,5 6,9 8,2 8,0 8,2 8,1 7,0 7,0 6,3 6,6 5,9 6,5 6,6 6,7<br />

II<br />

5x<br />

800<br />

GAII<br />

4x<br />

400I+<br />

200II<br />

GAII<br />

3000<br />

Test<br />

GAII<br />

3x<br />

800+<br />

200<br />

GAII<br />

3x<br />

800<br />

1-3<br />

GAI GAII<br />

3x<br />

400<br />

1-3<br />

II<br />

GAII<br />

8x<br />

400+<br />

100<br />

II<br />

GAI<br />

4,2 4,0 4,0 3,6 3,9 3,6 3,6 2,9 3,3<br />

GAI GAI GAI GAI GAI-<br />

GAI-<br />

GAI-<br />

GAI-<br />

II<br />

GAI<br />

GAI-<br />

II<br />

GAI-<br />

II<br />

GAI-<br />

II<br />

GAI<br />

GAI-<br />

II<br />

GAI-<br />

II<br />

GAI-<br />

II<br />

4,7 12,9 13,6 7,3 16,1 20,4 6,1 20,5 20,1 5,3 17,3 17,1 6,0 16,9 16,9 4,4 13,3 15,9 6,2 13,4 13,1 5,9<br />

86,4 86,4 79,6


39<br />

3.4. Das Training der spezifischen Kraft<br />

Verschiedene Untersuchungen haben nachgewiesen, dass ein vielseitig ausgerichtetes<br />

Krafttraining auch präpuberal wirkungsvoll ist. Ebenfalls muss man feststellen, dass das alte<br />

Dogma, im Jugendalter nur mit dem eigenen Körpergewicht zu trainieren, längst überholt ist.<br />

Vielmehr lassen sich durch den Einsatz von Gewichten die Belastungen auf den Körper<br />

zielgerichteter und genauer steuern als dies mit den meisten Körperkraftübungen der Fall ist.<br />

Fehlbelastungen entstehen in erster Linie durch Einseitigkeit, unzureichende Schulung<br />

und zu hohe Lasten.<br />

Das Training der spezifischen Kraft stellt eine Entwicklungsreserve dar und sollte ab dem<br />

Anschlusstraining zielgerichtet eingesetzt werden.<br />

Es ist aufgrund der großen Bandbreite der Kraftanforderungen äußerst vielfältig und kann im<br />

Wasser oder an Land (semispezifisch) durchgeführt werden. Im Wasser überwiegt das<br />

Training mit Widerstandsgeräten (Bremshosen, Paddles, Flossen, Widerstandsseil). An Land<br />

hat das Training an der Biokinetikbank besondere Bedeutung.<br />

Daniela Götz Saison 2005/2006 - Anteile der Kraftarbeit<br />

Trainingsstunden / Woche 20,7<br />

Anteil Wasser 69,0 %<br />

Anteil Land 31,0 %<br />

Stunden Land / Woche 6,42<br />

Stunden Kraft / Woche 5,29<br />

davon allgemeine Kraft / Woche 4,08 (77,1 %)<br />

davon spezifische Kraft / Woche 1,21 (22,9 %)<br />

Zum Training der spezifischen Kraft - 3 Beispiele<br />

Powerrack Daniela Götz ( Vorbereitung Deutsche Meisterschaften vom 21.-25.6.2006)<br />

Datum Serie Wider- Ø Ø von-bis Laktat<br />

WH/Start stand Zeit Frequenz (3er)<br />

12.5.06 20x 40“ 5 6,23 48,5 6,00-6,43<br />

15.5.06 25x 40“ 5 6,11 49,5 5,85-6,28<br />

24.5.06 20x 40“ 6 6,25 52,0 6,06-6,47<br />

27.5.06 25x 40“ 6 5,99 53,6 5,77-6,20 1,8<br />

30.5.06 15x 40“ 7 6,42 52,4 6,23-6,60<br />

1.6.06 20x 40“ 7 6,43 52,9 6,25-6,59 1,9<br />

7.6.06 12x 40“ 8 6,64 53,5 6,38-6,88<br />

10.6.06 16x 40“ 8 6,60 52,8 6,38-6,78 1,5<br />

14.6.06 10x 30“ 8 6,35 53,5 6,14-6,51<br />

16.6.06 15x 30“ 8 6,53 53,1 6,33-6,71<br />

17.6.06 20x 40“ 5 5,66 50,1 5,41-5,92<br />

Armarbeit Peter Varjasi (Herbst 2017)


40<br />

Armarbeit Peter Varjasi (Herbst 2017)<br />

8 x (50 Arme Paddles Hose Ring /ohne Pullkick + 50 locker) 2'<br />

28.09. Ø 35,4 s<br />

06.10. Ø 34,2 s<br />

19.10. Ø 32,5 s<br />

28.10. Ø 32,9 s<br />

02.11. Ø 31,8 s<br />

15.11. Ø 32,5 s<br />

30.11. Ø 31,1 s<br />

07.12. Ø 30,7 s<br />

Biokinetikbank Hannah Stockbauer (Vorbereitung Weltmeisterschaft Fukuoka)<br />

Datum Serie Bank/ Ø Ø Leist. Laktat<br />

Stufe<br />

Züge/min /Zug<br />

28.05.01 4x5’ (2’P) 4 1842 50,8 7,25<br />

31.05.01 4x5’ (90“P) 4 2029 52,5 7,73<br />

10.06.01 4x4’ (90“P) 4 1658 53,0 7,82 6,4<br />

13.06.01 5x3’ (1’P) 3 1476 50,2 9,80<br />

17.06.01 8x2’ (45“P) 3 891 48,3 9,22 5,8<br />

20.06.01 12x1’ (30“P) 3 528 52,0 10,2<br />

30.06.01 5x3’ (1’P) 3 1463 49,6 9,83<br />

03.07.01 6x2’ (45“P) 3 1055 51,2 10,3<br />

06.07.01 8x1’ (30“P) 3 589 52,5 11,2 7,2<br />

10.07.01 8x1’ (30“P) 3 601 53,8 11,2<br />

Entscheidend für die Wirksamkeit ist neben einer sauberen technischen Ausführung die<br />

sinnvolle Einbettung in den Jahresverlauf und in den langfristigen Leistungsaufbau.<br />

Besonders die genannten Belastungen an der Biokinetikbank erfordern eine jahrelange<br />

Vorbereitung. Zu beachten sind die auftretenden Laktatwerte. Vor diesem Hintergrund ist es<br />

erforderlich, die Trainingsreize zwischen Wasser- und Landbelastungen sehr behutsam<br />

aufeinander abzustimmen.<br />

3.5. Sicherstellen der Qualität im täglichen Training<br />

• Im Training schneller schwimmen als jemals zuvor!<br />

• Nie mehr „das Übliche“!<br />

3x20’ GA I sind nicht immer gleich 4300 m.<br />

GA I ist nicht immer 2:20 / 4:40 etc.<br />

• Konsequenteres Einfordern und Einüben wichtiger Bewegungsmerkmale<br />

(z.B. Atmung, Ellenbogen-vorn-Halte, Wenden), vor allem<br />

in intensiven Belastungen<br />

• Verbesserung von Kleinigkeiten zur Steigerung im Großen (z.B.<br />

Messplatztraining, Physiotherapie, Physiotherapie, Gymnastik) Gymnastik)<br />

• Planung, Dokumentation, Kontrolle und Analyse bilden eine Einheit<br />

Die Qualität des GA-Trainings<br />

Die Diskussion Qualität versus Quantität ist eine Phantomdiskussion. Erfolgreich ist nur ein<br />

Training mit einem hohen qualitativen Anspruch. Dies gilt für alle Trainingsbereiche, auch<br />

für den GA-Bereich. Wer Qualität mit hohen Intensitäten gleichsetzt, begeht einen entscheidenden<br />

Fehler.


41<br />

Standardserien und Trainingsergebnisse aus der Saison 2001/2002 - Hannah Stockbauer<br />

1. Makrozyklus<br />

14.09. 3000 Kr TEST 36:26 Min<br />

29.09. 8x400 Kr 6’ Ø 4:43 (P29)<br />

12.10. 3000 Kr TEST 35:42 Min<br />

18.10. 1000 Be TEST 15:46 Min<br />

24.10. 60’ Kr TEST Ø 1:13,1<br />

30.10. 10x400 Kr 6’ Ø 4:41 (P29)<br />

02.11. 3000 Kr TEST 35:25 Min<br />

07.11. 8x200 La GAII 3’45” Ø 2:39,0 (P30)<br />

2. Makrozyklus<br />

13.12. 60’ Kr TEST Ø 1:12,0<br />

18.12. 2000 Kr Ar Pad. TEST 23:26 Min<br />

21.12. 6x800 Kr 11’30” Ø 09:35 (P30)<br />

22.01. 4x400 Kr 1-4 6’ 4:44,9/4:41,7 /4:36,5/4:26,4<br />

3. Makrozyklus<br />

04.03. 4x800 Kr 12’ 09:15/09:17/09:12/09:12 (P28/29)<br />

09.03. 1500 Kr TEST 17:14,5 Min<br />

25.03. 3x2000 La (50/100/100/150)<br />

1-3 P=200 lo 28:42 / 27:36 / 26:33<br />

28.03. 3x1500 GAII 2’P 17:37 / 17:30 / 17:26 (P31)<br />

05.04. 3000 Kr TEST 35:29 Min<br />

230.4. 8x400 Kr max. 6’ Ø 4:32 (P30)<br />

26.04. 3x800 Kr 1-3 12’ 9:29,2 / 9:18,0 / 9:03,9<br />

30.04. 8x400 Kr max. 6‘ Ø 4:30,5<br />

15.05. 4x400 Kr 1-4 1’/2’/3’P 4:43,7 / 4:36,5 /<br />

4:25,4 / 4:16,0 (P31)<br />

Eine hohe Qualität im GA-Training erfordert eine ständige Kontrolle<br />

durch den Athlet (Schwimmgeschwindigkeit, Puls, Technik) und durch<br />

den Trainer (Schwimmgeschwindigkeit, Technik, eventuell Laktat).<br />

Die Qualität der Beinarbeit<br />

In allen Ausbildungsetappen kommt der Qualität der Beinarbeit entscheidende Bedeutung zu.<br />

Von Kind an sind Beineserien stets mit hoher Aufmerksamkeit und einem hohen Anspruch zu<br />

absolvieren. Auch die Anteile der Beinarbeit am Gesamtumfang sind ständig zu überprüfen.<br />

Beintraining von Teresa Rohmann im Grundlagen-, Aufbau- und Anschlusstraining<br />

11/12 Jahre 255 km von 922 km 27,7 %<br />

12/13 Jahre 290 km von 1322 km 21,9 %<br />

13/14 Jahre 340 km von 1509 km 22,5 %<br />

14/15 Jahre 369 km von 1688 km 21,9 %<br />

15/16 Jahre 402 km von 1954 km 20,6 %<br />

16/17 Jahre 411 km von 2230 km 18,4 %<br />

Bestleistungen Standardtests Beine


42<br />

14/15 Jahre<br />

15/16 Jahre<br />

369 km<br />

402 km<br />

von 1688 km<br />

von 1954 km<br />

21,9 %<br />

20,6 %<br />

16/17 Jahre 411 km von 2230 km 18,4 %<br />

Bestleistungen Standardtests Beine<br />

1000 m Lösel 14:31 (Ø 1:27,1)<br />

Stockbauer 15:14 (Ø 1:31,4)<br />

Rohmann 15:48 (Ø 1:34,8)<br />

Götz 15:33 (Ø 1:33,3)<br />

Varjasi 16:08 (Ø 1:36,8)<br />

8x50 m Lösel ab 1:10 Ø 38,4<br />

Stockbauer ab.1:00 Ø 40,3 (1')<br />

Rohmann ab 1:10 Ø 42,1<br />

Götz ab 1:10 Ø 40,8<br />

Varjasi ab 1:10 Ø 38,8<br />

Die Qualität der Trainerin oder des Trainers entscheidet über die Qualität des<br />

Trainings<br />

- Das Trainerleben ist ein lebenslanges Lernen<br />

- Bereitschaft, das Wissen in Theorie und Praxis immer auf den neuesten Stand zu<br />

bringen<br />

- Offenheit für neue Ideen und neue wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

- tägliche volle Aufmerksamkeit für den Athleten und für das Training<br />

- Die Athleten müssen von den eigenen methodischen Vorstellungen überzeugt sein<br />

- ein regelmäßiger Austausch im Trainerkreis erweitert den eigenen Horizont<br />

- Lernen von den alten Hasen (ein besonderer Dank an Winfried Leopold, Norbert<br />

Warnatzsch, Bernd Henneberg und Dr.Jürgen Küchler für den Austausch unzähliger<br />

Erfahrungen und Erfahrungswerte)<br />

Die Keimzelle des Erfolges liegt in dem Vertrauen zwischen Athlet und Trainer !<br />

3.6. Ein kleiner Blick über den Tellerrand<br />

Frederica Pellegrini<br />

General quantitative data of season 2008-2009 / 2009-2010<br />

2008/2009: About 2700 Total km (46 weeks)<br />

2009/2010: About 3000 Total km (50 weeks)<br />

General qualitative data of season 2008-2009 / 2009-2010<br />

2008/2009: 85% aerobic / 12% aerobic intensity / 3% anaerobic+sprint<br />

2009/2010: 84% aerobic / 13% aerobic intensity / 3% anaerobic+sprint<br />

Trainingsbeispiele


2009/2010: 84% aerobic / 13% aerobic intensity / 3% anaerobic+sprint<br />

43<br />

Trainingsbeispiele<br />

6 novembre 2008 - Main work (morning, pool 25, 10200 m)<br />

4x(1x200 to 3’ + 4x100 to 1’10”)<br />

Kicks and arms works (1000 m)<br />

2x(1x200 to 3’ + 4x100 to 1’10”)<br />

average 1’03”4 / blood lactate 3.8 mM<br />

Training camp in USA Flagstaff (3 weeks)<br />

28 gennaio 2009 -Altura 2200 m - Main work (morning, pool 50, 9200 m)<br />

12x400 a 5’ average 4’36”5 / blood lactate 2.8 mM<br />

31 gennaio 2009 -Altura 2200 m - Main work (morning, pool 50, 7000 m)<br />

5x800 a 10’ average 9’38” / blood lactate 1.9 mM<br />

2 febbraio 2009 -Altura 2200 m - Main work (morning, pool 50, 7800 m)<br />

2x(10x200 a 2’50”-2’40” + 600 Kicks e 600 arms) + 6x200 a 2’30”<br />

average (last 6) 2’14”5” / blood lactate 4.2 mM<br />

Bill Sweetenham - World podium 200m Swimming<br />

- Average 65,000m per week<br />

- 48 weeks per year<br />

- Consistency of training (2 weeks break in summer)<br />

- Volume: 10 x 2 ½ hours per week + 3 dry land<br />

- 5 key sessions per week (3 intensive + 2 speed/pace)<br />

“Record and measure and control. Measure the measureable and control the controllable”<br />

Athlete Requirements<br />

- Win every day!<br />

- Luck stops at the Olympics!!!<br />

Coaching Models<br />

- Your preference is your strength, no right way or wrong way. Your way will be the<br />

most successful way<br />

- Be open minded and willing to listen and learn<br />

- Handle the unexpected; maintain focus; control emotions; SELF BELIEVE!!


44<br />

Trainingsbeispiele der erfolgreichen deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer der<br />

vergangenen Jahre:<br />

Hanna Stockbauer<br />

Daniele Götz<br />

Teresa Rohmann<br />

Andreas Lösel<br />

Peter Varjasi<br />

Fünffache Weltmeisterin 400 – 1500 m Freistil<br />

Weltrekordlerin mit der 4 x 100 m Feistilstaffel<br />

Vizeweltmeisterin 4 x 100 m Freistil<br />

5. Platz bei Olympischen Spielen,<br />

Kurzbahneuropameisterin 200 m Lagen<br />

Deutscher Rekord über 200 m Brust<br />

Deutscher Kurzbahnmeister 50 m Brust<br />

Qualifikation für die 4 x 100 m Freistilstaffel für die EM 2018<br />

4 Nachbemerkungen: "keep it simple"<br />

Fünf Schritte zum Erfolg<br />

1) eigene Vorstellung entwickeln (theoretisches Wissen, praktische Erfahrungen,<br />

Erfahrungen anderer)<br />

2) Konsequente Umsetzung (Plantreue)<br />

3) exakte Trainingsdokumentation<br />

4) Analyse<br />

5) Anpassung des Vorgehens und der eigenen Vorstellungen<br />

Ständig neue Ausrichtung auf den jeweiligen Athleten oder die jeweilige Situation bei<br />

Beibehaltung des strategischen Vorgehens (Punkte 1-5)<br />

Autor:<br />

Roland Böller<br />

Trainer am in Erlangen Stützpunkt (Verein……) Erlangen<br />

Roland.boeller@gmx.de


45<br />

Klaus Wirth<br />

Krafttraining mit Kindern und Jugendlichen<br />

1. Einleitung<br />

Krafttraining im Kindes- und Jugendalter stellt nach wie vor ein kontrovers diskutiertes<br />

Thema dar. Ursachen hierfür sind mangelhafte Kenntnisse des aktuellen Forschungsstandes,<br />

größtenteils veraltete Literatur insbesondere im deutschsprachigen Raum und Mythen, die<br />

sich um das Krafttraining ranken. In gebotener Kürze soll an dieser Stelle der Versuch<br />

unternommen werden, einen trainingsmethodischen Zugang darzustellen, diesen zu<br />

begründen und auf häufig geäußerte Probleme bei der Durchführung eines Krafttrainings mit<br />

Kindern und Jugendlichen einzugehen bzw. diese in ihrer Bedeutung kritisch zu analysieren.<br />

Gegenstand der Analyse werden insbesondere die Auswirkungen eines Krafttrainings auf den<br />

aktiven und passiven Bewegungsapparat, die Arbeit des zentralen Nervensystems und die<br />

hieraus resultierenden Veränderungen des Kraftverhaltens sein. Adaptationen, die in erster<br />

Linie die Arbeit des kardio-pulmonalen Systems bzw. die positive Beeinflussung<br />

internistischer Parameter betreffen, werden an dieser Stelle nur der Vollständigkeit halber<br />

erwähnt. So konnten in mehreren Studien exemplarisch Veränderungen der VO 2max ,<br />

systolischer Blutdruckwerte und Veränderungen des Lipidprofils im Blut festgestellt werden.<br />

Diese Anpassungen sind jedoch zumeist nur mit einer geringen Effektstärke nachzuweisen<br />

und hängen zudem sehr stark vom Leistungsniveau des Kindes / Jugendlichen ab. Hinzu<br />

kommt, dass diese Adaptationen in der Regel durch andere Trainingsinterventionen deutlich<br />

effektiver provoziert werden können, wie zum Beispiel durch ein Ausdauertraining.<br />

2. Einschätzung der Verletzungsgefahr<br />

Bevor eine Darstellung der möglichen Anpassungen an ein Krafttraining und dessen positive<br />

Auswirkung auf die sportliche Leistungsfähigkeit erfolgt, sollten die Risiken, die mit der<br />

Durchführung einer solchen Trainingsintervention einhergehen, abgeschätzt werden. Der<br />

Glaube, dass ein Krafttraining schädlich für Kinder sein könnte, ist auf die generelle<br />

Annahme einer geringen Belastbarkeit des kindlichen Organismus zurückzuführen. Die<br />

Vermutung einer hohen Verletzungsanfälligkeit bezieht sich in erster Linie auf den passiven<br />

Bewegungsapparat, mit der Befürchtung einer langzeitlichen Schädigung des kindlichen<br />

Organismus, die sich zum Beispiel in einem gestörten Längenwachstum äußern könnte.<br />

Genährt wird diese Befürchtung durch ältere Studien aus den USA, die, basierend auf<br />

Eigenangaben von Patienten, zu dem Schluss kamen, dass eine Vielzahl von Verletzungen<br />

durch Krafttrainingsübungen bzw. durch die beim Krafttraining zum Einsatz kommenden<br />

Gerätschaften verursacht würden (vgl. 16, 101). Allerdings sind Untersuchungsergebnisse, die<br />

auf Eigenangaben basieren, problematisch. Während eine akute Verletzung vom Patienten<br />

zumeist eindeutig zugeordnet werden kann, verhält es sich bei langfristig degenerativen<br />

Erscheinungen bzw. Überlastungsschäden anders. Handelt es sich nicht um eine akute<br />

Verletzung, sondern um eher chronische Beschwerden, hiervon sind vor allem der Bereich der<br />

Lendenwirbelsäule und das Knie- und Schultergelenk betroffen (52, 54, 58, 281), so ist es<br />

meist schwierig, die Ursache der Beschwerden zuverlässig zu identifizieren. Handelt es sich<br />

bei der verletzten Person um einen Sportler, so bedarf es einer eingehenden Analyse,<br />

inwieweit wirklich das Krafttraining oder andere Trainingsinhalte die Beschwerden<br />

verursacht haben. So kann zum Beispiel eine chronische Überbeanspruchung des kindlichen<br />

Organismus durch einen insgesamt zu hohen Trainingsumfang, der nicht auf das<br />

Leistungsniveau des jungen Sportlers abgestimmt ist, die Ursache für Überlastungsschäden<br />

bzw. ein Übertraining sein. Handelt es sich um ein nicht angeleitetes Krafttraining<br />

insbesondere im Rahmen sportlicher Freizeitaktivitäten, so kann davon ausgegangen werden,<br />

dass eine Übungsausführung mit geringer Bewegungsqualität und ein Überschätzen der<br />

eigenen Leistungsfähigkeit die häufigsten Ursachen für Verletzungen und<br />

Überlastungsschäden darstellen. Besonders für ein Krafttraining im Kindes- und Jugendalter<br />

gilt, dass der Trainingsprozess kontinuierlich begleitet und überwacht werden muss.<br />

Untersuchungen, die sich mit dem Auftreten von Verletzungen in Training und Wettkampf<br />

unterschiedlicher Sportarten und sportlicher Freizeitaktivitäten beschäftigen, lassen erkennen,<br />

dass die größte Verletzungsgefahr bei den Spielsportarten und im Kunstturnen besteht, das


46<br />

Krafttraining hingegen zu den sportlichen Aktivitäten mit geringer Verletzungsgefahr zu<br />

zählen ist (8, 128, 156, 223, 232, 233, 283, 310, 344). Studien, die sich explizit der Analyse<br />

des Auftretens von Verletzungen im Krafttraining beinhalten bzw. die Häufigkeit des<br />

Auftretens von Beschwerden in Längsschnittuntersuchungen darstellen, belegen einheitlich,<br />

dass bei einem Krafttraining im Allgemeinen, und auch speziell in der Sportart<br />

Gewichtheben, von einem geringen Verletzungsrisiko ausgegangen werden kann (55, 58, 100,<br />

156, 289, 316).<br />

Häufig wird in der Literatur darauf hingewiesen, dass die Durchführung eines Krafttrainings<br />

zu Schäden an den Epiphysenfugen mit der Folge einer Beeinträchtigung des<br />

Längenwachstums führen könne, somit ein hohes Risiko für das Auftreten von<br />

orthopädischen Problemen darstelle. Dieses dem Krafttraining angelastete erhöhte<br />

Gefahrenpotential entbehrt jedoch jeglicher wissenschaftlichen Evidenz (232, 344). Die reine<br />

Möglichkeit, dass es beim Krafttraining zu einer solchen Verletzung kommen kann,<br />

rechtfertigt nicht ihm diesbezüglich ein generell hohes Risiko zuzuschreiben. Analysen führen<br />

eher zu dem Ergebnis, dass vor allem Sportarten mit Wurfbewegungen, das Kunsturnen und<br />

der American Football die Sportarten sind, bei denen ein erhöhtes Risiko für eine Schädigung<br />

der Epiphysenfugen belegt werden kann (34, 306, 344). Betrachtet man sich in diesem<br />

Zusammenhang Daten, die indirekt einen Rückschluss darauf zulassen, welchen Kräften der<br />

Organismus bei anderen sportlichen Aktivitäten ausgesetzt ist, so muss konstatiert werden,<br />

dass solche Belastungsspitzen in einem vernünftig durchgeführten Krafttraining kaum zu<br />

erwarten sind. Als Beispiel für solche Belastungsspitzen seien Bodenreaktionskräfte genannt,<br />

die bei unterschiedlichen Sprungformen gemessen wurden. Diese liegen im Moment des<br />

Absprungs im Weit- und Hochsprung bzw. dem letzten Bodenkontakt vor der Hürde im<br />

Hürdenlauf zwischen dem vier- bis zehnfachen und bei Tiefsprüngen bzw. Landungen aus<br />

unterschiedlichen Höhen zwischen dem sechs- bis 16fachen des eigenen Körpergewichts, je<br />

nach Fallhöhe sogar darüber (5, 24, 85, 159, 249, 271, 284, 301, 302, 314). Hay (159) sowie<br />

Deporte und van Gheluwe (77) schreiben, dass beim Abwurf im Speerwurf vertikale<br />

Bodenreaktionskräfte für das Stemmbein gemessen wurden, die im Extremfall beim<br />

Neunfachen des Körpergewichts lagen. Im Kunstturnen können bei Landungen nach dem<br />

Abgang vom Gerät Bodenreaktionskräfte zwischen dem sechs- bis 16fachen des<br />

Körpergewichts auftreten (205, 252, 262). Hinzu kommt das Problem, dass gerade in den<br />

Spiel- und Zweikampfsportarten die durch Kontakt mit dem Gegner auf den Körper<br />

einwirkenden Kräfte einen unkontrollierbaren bzw. schlecht vorhersehbaren Charakter haben,<br />

was durch die Analysen von Verletzungshäufigkeiten in unterschiedlichen Sportarten gedeckt<br />

wird (8, 128, 156, 157, 223, 232, 233, 283, 310, 344). Das führt, wie nachfolgend noch<br />

dargestellt wird, zu der Frage, inwiefern ein Krafttraining Kinder und Jugendliche auf diese<br />

Belastungssituationen angemessen vorbereiten kann und somit von einer solchen<br />

Trainingsintervention eine eher präventive Wirkung ausgeht. Die auch außerhalb des<br />

Leistungssports immer häufiger erhobene Forderung, nach einem Krafttraining aus<br />

präventiven Gründen, weist ebenfalls darauf hin, dass fehlendes oder in zu geringem Umfang<br />

betriebenes Krafttraining die Ursache von orthopädischen Problemen sein kann. Auch für die<br />

zweite häufig zu hörende Behauptung, dass ein Krafttraining das Längenwachstum negativ<br />

beeinflussen könnte, wie auch oben bereits angesprochen, fehlt jeglicher wissenschaftliche<br />

Beleg (29, 37, 38, 39, 49, 53, 93, 102, 223, 224, 234, 268, 287, 289, 318).<br />

Zusammenfassend muss konstatiert werden, dass eine Analyse des aktuellen Standes der<br />

trainingswissenschaftlichen und medizinischen Literatur, zu dem Urteil führt, dass ein<br />

Krafttraining im Kindes- und Jugendalter zu den sportlichen Aktivitäten mit dem geringsten<br />

Verletzungsrisiko gehört (8, 128, 156, 157, 223, 232, 233, 283, 306, 344). Dabei müssen<br />

jedoch einige grundlegende Voraussetzungen erfüllt sein. Diese sind (vgl. 84, 93, 179, 260,<br />

283, 310, 323):<br />

- Eine sachgemäße Anleitung beim Krafttraining. Hierzu gehört sowohl die Schulung<br />

der korrekten Technik in den Trainingsübungen als auch eine fortlaufende Kontrolle<br />

bzw. Beaufsichtigung in den Trainingseinheiten.<br />

- Im Rahmen der kurz- und mittelfristigen Trainingsplanung ist das Krafttraining auf<br />

andere Trainingsinhalte abzustimmen, um Überlastungsschäden zu vermeiden.<br />

Allerdings hat die Implementierung eines Krafttrainings in den komplexen


Trainingsprozess unter Beibehaltung seiner Reizwirksamkeit zu erfolgen. Diese<br />

Reizwirksamkeit ist stetig zu kontrollieren, und gegebenenfalls über eine Anpassung<br />

der Belastungsnormativa zu sichern.<br />

- Im langfristigen Leistungsaufbau ist zu gewährleisten, dass dem Krafttraining<br />

fortwährend eine angemessene Berücksichtigung in der Trainingsplanung zukommt.<br />

Diese Forderung ist dadurch begründet, dass positive Effekte zum Teil erst nach<br />

mehreren Trainingsjahren in nennenswerter Form zum Tragen kommen; beispielhaft<br />

ist hier eine gesteigerte Belastungstoleranz durch Anpassungen des passiven<br />

Bewegungsapparates zu nennen. Außerdem zieht eine ungenügende Berücksichtigung<br />

des Krafttrainings automatisch eine Rückbildung erarbeiteter Adaptation nach sich<br />

und es kommt somit zu einem Verlust sowohl präventiver als auch direkt<br />

leistungssteigernder Effekte.<br />

- Im Krafttraining gut ausgebildete Trainer.<br />

Werden diese Grundregeln nicht beachtet, können Verletzungen und Überlastungsschäden,<br />

insbesondere beim Heben maximaler Lasten nicht ausgeschlossen werden (8, 54, 232, 260).<br />

47<br />

3. Präventive Wirkung<br />

Ganz im Gegensatz zu den Behauptungen ein Krafttraining sei mit einem erhöhten<br />

Verletzungsrisiko behaftet, zeigen Studien, dass durch ein Krafttraining die<br />

Verletzungshäufigkeit bei sportlichen Aktivitäten reduziert werden kann (52, 56, 80, 98, 160,<br />

167, 170). Das in mehreren Studien festgestellte höhere Verletzungsrisiko im Bereich der<br />

unteren Extremität bei Frauen im Vergleich zu Männern (3, 15, 329) wird unter anderem auf<br />

eine geringere Entwicklung von Maximal- und Schnellkraft zurückgeführt (169, 171, 221).<br />

Diese Vermutung erhält weitere Nahrung durch den Umstand, dass nachweislich das<br />

Krafttraining im Trainingsprozess von Mädchen und Frauen im Vergleich zu Jungen und<br />

Männern eine deutlich geringere Rolle spielt (272). Auf diese präventive Wirkung wird<br />

inzwischen in den meisten Überblicksartikeln und Positionspapieren hingewiesen (31, 96, 99,<br />

105, 164, 232, 260, 310). Der Bedarf für die Durchführung eines präventiven Krafttrainings<br />

ergibt sich alleine schon aus dem Umstand, dass das Leistungsniveau von Kindern, wenn<br />

diese mit dem organisierten Sport beginnen, inzwischen von manchen Autoren als sehr gering<br />

eingestuft wird (23, 96, 99, 260). Diese Abnahme der sportmotorischen Leistungsfähigkeit<br />

konnte mehrfach belegt werden (46, 275) und wird zudem durch Daten, die die Zunahme von<br />

Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter, belegen gestützt (132, 293, 336).<br />

Dies führt zu der Forderung, dass Kinder sowohl langsam an die Belastungen der jeweiligen<br />

Sportart herangeführt werden müssen als auch gleichzeitig über die Durchführung eines<br />

Krafttrainings vor Überlastungsschäden bewahrt werden sollen. An dieser Stelle sollen<br />

anhand der Sportart Schwimmen exemplarisch die Probleme dargestellt werden, die durch das<br />

Betreiben einer Sportart selbst hervorgerufen werden können.<br />

Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass jugendliche und erwachsene Schwimmer eine<br />

geringere Knochendichte aufweisen als Sportler aus gewichtsbelastenden und kraftbetonten<br />

Sportarten (22, 33, 60, 67, 133, 238, 239, 250, 265, 321). Die Notwendigkeit für ein<br />

frühzeitiges und regelmäßiges präventives Krafttraining ergibt sich aus der Beobachtung<br />

schwimmtypischer Überlastungserscheinungen. Bei den betroffenen Regionen handelt es sich<br />

in erster Linie um die Wirbelsäule (76, 80, 120, 165, 187, 196, 199, 226, 241, 292, 341, 342),<br />

die Schultern (30, 50, 76, 120, 165, 187, 196, 199, 241, 270, 280, 303, 325, 328, 338, 341)<br />

und die Knie (76, 120, 165, 196, 199, 241). Als Ursachen sind insbesondere orthopädisch<br />

ungünstige Bewegungsabläufe (z.B. die Schwunggrätsche beim Brustschwimmen),<br />

fehlerhafte Techniken (z.B. gestreckte Armführung in der Rückholphase beim Kraul- und<br />

Delphinschwimmen, verstärkte Lordosierung der Wirbelsäule beim Delphinschwimmen) und<br />

der falsche Einsatz von Trainingsmitteln zu sehen. Verschiedene Autoren bringen die<br />

Verwendung von Paddles mit dem Auftreten von Schulterproblemen in Verbindung (199,<br />

280, 328). Zudem verweisen Arbeitsgruppen auf die einseitige Belastung mit mehreren<br />

100000 Rotationsbewegungen als weiteren bedeutenden Grund für das Auftreten von


48<br />

Schmerzen im Bereich des Schultergelenks (80, 280). In mehreren Untersuchungen konnte<br />

festgestellt werden, dass sich die Knochenstruktur von Schwimmern im Leistungssport nicht<br />

von der untrainierter Personen unterscheidet bzw. tendenziell (60, 67, 78, 103, 103, 166, 194,<br />

250, 282, 320, 321, 322) oder sogar signifikant schlechter ist (104, 219, 220). Dies betrifft<br />

vorrangig den Lendenwirbelbereich und die untere Extremität. Degenerative Veränderungen<br />

der Wirbelsäule konnten von mehreren Arbeitsgruppen belegt werden (126, 158, 255, 286).<br />

Kaneoka und Mitarbeiter (192) wiesen diese bei etwa zwei Dritteln aller untersuchten<br />

Schwimmer nach. Die Autoren fanden eine vergleichbare Zahl von Schwimmern, die auf<br />

Befragung Erfahrungen mit Rückenschmerzen angaben. Hierfür verantwortlich gemacht<br />

werden folgende Sachverhalte (51, 231, 255, 278, 208, 290, 303, 325): Ein hohes<br />

Trainingsvolumen im Wasser; der frühe Einstieg in den Sport; Krafttraining an Land mit<br />

falscher Technik; eine schnelle Steigerung des Trainingsvolumens; eine Abhängigkeit von der<br />

geschwommenen Lage (vorrangig Brust und Delphin); Übungen im Wasser, die durch die<br />

Anwendung von Hilfsmitteln zu einer verstärkten Lordosierung der Wirbelsäule führen. Es<br />

konnte gezeigt werden, dass ein unterstützendes Krafttraining dabei helfen kann, sowohl<br />

Rücken- als auch Schulterprobleme zu reduzieren (80, 105, 240).<br />

Wie sich in einigen Untersuchungen zeigen ließ, hat körperliche Aktivität bei Kindern und<br />

Jugendlichen einen positiven Einfluss auf die Knochendichte (BMD = bone mineral density)<br />

und den Mineralgehalt des Knochens (BMC = bone mineral content). Dieser Unterschied liegt<br />

bezogen auf den BMD bei etwa 10 bis 20 % (17, 21, 181, 309, 334). Dieser Effekt scheint<br />

eine größere Ausprägung zu haben, wenn bereits vor der Pubertät Sport getrieben wird (25,<br />

27, 28, 51, 27, 69, 72, 138, 193, 197, 202, 237, 332, 333, 334). Mehrfach wurde gezeigt, dass<br />

die Knochenmasse sowohl mit der Muskelmasse als auch mit Kraftparametern korreliert (40,<br />

73, 81, 87, 115, 288, 294, 295, 296, 297, 298, 305, 311, 312, 340). Sowohl die<br />

Belastungsintensität als auch das Belastungsvolumen dürften hierbei eine große Bedeutung<br />

haben (60, 67, 86, 103, 168, 209, 246, 247, 254). Beide Belastungsnormativa müssen ein bis<br />

heute nicht genau definierbares Maß überschreiten, damit es zu den erwünschten positiven<br />

Effekten auf die Knochenstruktur kommt. Im Hinblick darauf gibt es zahlreiche Belege, dass<br />

bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gerade in Sportarten in denen die Sportler hohen<br />

Kraftbelastungen (high impact) ausgesetzt sind, ein gut entwickelter passiver<br />

Bewegungsapparat nachweisbar ist bzw. Trainingsinterventionen mit „high-impact“<br />

Belastungen zu ausgeprägten Anpassungen führen (6, 19, 20, 22, 25, 32, 35, 45, 60, 61, 62,<br />

63, 65, 66, 67, 68, 72, 74, 78, 103, 117, 130, 131, 133, 137, 162, 163, 1990, 174, 194, 195,<br />

218, 237, 245, 250, 276, 282, 317, 319, 320, 321, 326, 335). Besonders ausgeprägt sind diese<br />

Effekte, unabhängig vom Alter, bei Kunstturnern (25, 60, 67, 86, 103, 168, 207, 209, 242,<br />

246, 247, 254, 320, 321) und Kraftsportlern zu finden (45, 63, 66, 74, 130, 162, 166, 195,<br />

250, 317, 326, 335). Der Einwand, dass es sich hierbei in erster Linie um Selektion und nicht<br />

um eine durch das Training erworbene gut ausgeprägte Knochenstruktur handelt, darf als<br />

unwahrscheinlich angesehen werden. So konnte in der Sportart Tennis gezeigt werden, dass<br />

der dominante Arm (Schlagarm) eine signifikant bessere Knochenstruktur aufweist (27, 71,<br />

82, 83, 183, 193, 291). Für einen wesentlichen Teil des Unterschieds zwischen den beiden<br />

Armen, der während der Adoleszenz diagnostiziert werden konnte, sind mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit Anpassungen vor dem Eintritt in die Pubertät verantwortlich (27, 71, 83).<br />

Diese Vermutung wird von Studien gestützt, in denen gezeigt werden konnte, dass das<br />

Adaptationspotential des Knochens vor dem Eintritt in die Pubertät, eventuell sogar als<br />

besonders hoch, einzuschätzen ist (25, 26, 27, 28, 32, 36, 51, 57, 60, 61, 67, 70, 71, 117, 122,<br />

138, 164, 173, 184, 185, 186, 193, 202, 209, 211, 212, 218, 242, 254, 260, 285, 291, 300, 332,<br />

334).<br />

Hinsichtlich der Beeinflussung anderer kollagenhaltiger Gewebe durch körperliche Aktivität<br />

oder Sport ist die aktuelle Datenlage noch unzureichend. Grzelak und Mitarbeiter (134, 135)<br />

konnten bei Gewichthebern im Vergleich zu einer Kontrollgruppe signifikant hypertrophierte<br />

vordere und hintere Kreuzbänder und Patellarsehnen diagnostizieren. Interessant war, dass die<br />

Sehnenquerschnitte mit frühem Einstiegsalter in die Sportart (9 – 12 Jahre) korrelierten<br />

(Patellasehne: r = - 0,74; vorderes Kreuzband: r = - 0,56; hinteres Kreuzband: r = - 0,71). Zu<br />

vergleichbaren Ergebnissen kam dieselbe Arbeitsgruppe (136) bei der Analyse des<br />

Gelenkknorpels im Knie. Auch hier ermittelten die Autoren einen signifikanten Unterschied<br />

zwischen Gewichthebern und einer Kontrollgruppe. In diesem Fall korrelierte das


Einstiegsalter mit der Dicke der Knorpelschicht mit r = - 0,72. Einen positiven Einfluss<br />

körperlicher Aktivität auf die Dicke des Gelenkknorpels im Verlauf der Reifung konnten auch<br />

Antony und Mitarbeiter belegen (10, 11). Auch in diesem Zusammenhang scheinen hohe<br />

Belastungsintensitäten von Vorteil zu sein (60, 91). Da für diese Gewebearten ebenso die<br />

Höhe der mechanischen Reizsetzung den entscheidenden Auslöser für morphologische<br />

Anpassungen darstellt (13, 14, 47, 48, 66, 161, 198, 217), lässt sich nach aktueller Befundlage<br />

kaum beurteilen, welchen Effekt die Belastungen des Radfahrens auf Sehnen, Bänder und das<br />

Knorpelgewebe insbesondere bei Kindern und Jugendlichen haben.<br />

Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung eines Krafttrainings aus rein präventiver Sicht<br />

für Kinder und Jugendliche. Zusammenfassend lässt sich aus den dargestellten Ergebnissen<br />

ableiten, dass sich die Knochenstruktur bereits frühzeitig durch körperliche Aktivität bzw.<br />

Training positiv beeinflussen lässt. Auch liefern die Resultate der aufgelisteten<br />

Untersuchungen Hinweise darauf, dass bereits vor der Pubertät adäquate Belastungsreize<br />

gesetzt werden sollten, da eine große Belastungstoleranz des passiven Bewegungsapparates<br />

als Grundvoraussetzung für eine hohe Leistungsfähigkeit in einer Sportart anzusehen ist.<br />

Wenn also der passive Bewegungsapparat im Erwachsenenalter hohen Krafteinwirkungen<br />

ausgesetzt ist, wie dies zum Beispiel in vielen Kraft- und Schnellkraftsportarten der Fall ist,<br />

so muss dann eine ausreichend entwickelte Belastungstoleranz vorhanden sein, für die bereits<br />

im Kindesalter die nötigen Trainingsreize erfolgen sollten. Zusammenfassend kann konstatiert<br />

werden, dass aus verletzungsprophylaktischer Sicht der frühzeitige Einstieg in ein<br />

Krafttraining angeraten zu sein scheint. Es sollte zunächst losgelöst sein von<br />

sportartspezifischen Bedürfnissen und im Sinne eines allgemeinen Krafttrainings die<br />

Entwicklung des aktiven und passiven Bewegungsapparates ohne eine spezielle<br />

Schwerpunktsetzung zum Ziel haben. Ist das Ziel eines Krafttrainings die Entwicklung der<br />

Knochenstruktur, so entsprechen die Vorgaben für die Festlegung der Belastungsnormativa<br />

denen eines volumenorientierten Hypertrophietrainings (66, 197).<br />

Die Voraussetzung für eine leistungssteigernde und verletzungsprophylaktische Wirkung ist<br />

die Trainierbarkeit der Kraft und der für eine Kraftsteigerung verantwortlichen<br />

Adaptationsmechanismen. Da eine Fülle von Studien die trainingsbedingte Steigerung sowohl<br />

der Maximalkraft als auch eines im submaximalen Bereich festgelegten<br />

Wiederholungsmaximums belegen konnten, sei an dieser Stelle nur auf zwei<br />

Überblicksarbeiten (16, 101) und zwei Metanalysen (32, 251) verwiesen. Kraftsteigerungen in<br />

Folge einer mehrwöchigen Krafttrainingsintervention bei Kindern vor dem Eintritt in die<br />

Pubertät konnten inzwischen in einer Vielzahl von Untersuchungen nachgewiesen werden (9,<br />

84, 93, 94, 96, 97, 118, 232, 248, 266, 274, 277, 289, 339). In einem Teil dieser Studien<br />

konnte ein positiver Effekt auf Sprint- und Sprungleistungen nachgewiesen werden (42, 232,<br />

248, 277, 310), wodurch die Bedeutung eines Krafttrainings für die direkte<br />

Leistungssteigerung in schnellkraftabhängigen sportmotorischen Leistungen deutlich wird.<br />

Häufig geäußerte Befürchtungen, dass ein Krafttraining die Beweglichkeit, Schnelligkeit oder<br />

Wendigkeit (wird hier als Übersetzung für den Begriff „Agility“ verwendet) negativ<br />

beeinflussen würde, konnten wiederlegt werden (96, 277). Schwieriger ist jedoch die Frage zu<br />

beantworten, welche Adaptationsmechanismen den nach einer Trainingsintervention<br />

gesteigerten Kraftwerten zugrunde liegen. Zunächst gilt für Kinder und Jugendliche genauso<br />

wie für Erwachsene, dass gesteigerte Kraftwerte in den ersten Wochen auf ein Erlernen der<br />

Trainingsübung (intermuskuläre Koordination) und eine verbesserte Ansteuerung einzelner<br />

Muskeln zurückzuführen (intramuskuläre Koordination) sind. Dass sich in den ersten Wochen<br />

eines Krafttrainings auf neuronaler Ebene Veränderungen ergeben, wurde durch<br />

Untersuchungen bestätigt, in denen mithilfe der Oberflächenelektromygraphie (EMG) eine<br />

verstärkte Aktivierung der Skelettmuskulatur über das Nervensystem belegt werden konnte<br />

(1, 4, 59, 64, 75, 119, 139, 140, 142, 143, 144, 145, 146, 147, 149, 150, 151, 152, 153, 154,<br />

155, 172, 178, 182, 188, 200, 201, 236, 243, 244, 261, 261, 273, 304, 330). Die Zeitspanne, in<br />

der neuronale Anpassungsmechanismen dominieren, wird in der Literatur sehr unterschiedlich<br />

eingestuft. So findet man Angaben, die sich auf die ersten zwei bis acht Wochen eines<br />

Krafttrainings festlegen (106, 203, 264), und andere, die in den ersten zwölf Wochen<br />

Maximalkraftgewinne primär in neuronalen Adaptationsmechanismen begründet sehen (188),<br />

also erst nach einigen Wochen bis Monaten eine Vergrößerung des Muskelquerschnitts zum<br />

dominierenden Faktor für eine weitere Steigerung der Maximalkraft erklären (139, 140, 141,<br />

49


50<br />

148, 149, 216, 227, 290). Je komplexer d.h. koordinativ schwieriger eine Krafttrainingsübung<br />

ist, desto länger sind Veränderungen auf neuronaler Ebene für Leistungssteigerungen<br />

verantwortlich zu machen. Konkret bedeutet dies, dass eingelenkige Übungen (z.B.<br />

Bicepscurl) leichter zu lernen sind als mehrgelenkige (z.B. Kniebeuge), und unter den<br />

mehrgelenkigen Übungen wiederum diejenigen, die mit einer hohen Dynamik ausgeführt<br />

werden müssen (z.B. Reißen), die längste Zeit bis zu ihrer vollständigen Beherrschung<br />

benötigen. Als Konsequenz daraus ergibt sich, dass bei komplexen Übungen nur eine sehr<br />

langsame Laststeigerung erfolgen kann. Dies darf als Vorteil dieser Krafttrainingsübungen<br />

gesehen werden, da so die Wahrscheinlichkeit einer Überlastung des kindlichen Organismus<br />

gesenkt wird. Trainingserfolge können bei solchen Übungen lange Zeit primär über eine<br />

Perfektionierung der Technik erzielt werden und erst sekundär über eine Erhöhung der<br />

Trainingslast. Es kann davon ausgegangen werden, dass erst nach Monaten auch eine<br />

Hypertrophie der Skelettmuskulatur einen nennenswerten Beitrag zur Maximalkraftsteigerung<br />

leistet. Dies gilt für Erwachsene, für Männer genauso wie für Frauen. Zieht man die in diesem<br />

Zusammenhang günstige hormonelle Situation männlicher Erwachsener in Betracht, so lässt<br />

sich hieraus ableiten, dass die niedrigeren Konzentrationen der anabol wirkenden Hormone<br />

dazu führen, dass die Zeitspanne bis zum Erreichen einer leistungssteigernden<br />

Muskelquerschnittszunahme, bei Frauen und Kindern deutlich länger sein muss. Dieser<br />

Adaptationsmechanismus wird vor allem bei Kindern in der vorpuberalen Phase kontrovers<br />

diskutiert. Die Möglichkeit, in den Jahren vor Beginn der Pubertät eine Hypertrophie der<br />

Skelettmuskulatur zu induzieren, wird kontrovers diskutiert. Vereinzelte Studien liefern<br />

Hinweise, dass bereits im Kindesalter bzw. vor der Pubertät durch ein Krafttraining bzw.<br />

sportliche Aktivität eine Hypertrophie provoziert werden kann (88, 118, 190, 212, 230, 237,<br />

307, 308, 315). Dem stehen Untersuchungen gegenüber, in denen keine Hypertrophieeffekte<br />

festgestellt werden konnten (129, 261, 274, 339) In diesem Zusammenhang wird von<br />

mehreren Arbeitsgruppen darauf hingewiesen, dass es die aktuelle Studienlage nicht erlaubt,<br />

einen solchen Trainingseffekt bei Kindern vor Eintreten der Pubertät generell zu verneinen.<br />

Begründet wird dies mit methodischen Problemen, die eine in der Regel zu kurze<br />

Untersuchungsdauer, zu geringe Belastungsintensitäten und eine zu geringe Sensitivität der<br />

Analysemethoden betreffen (31, 44, 101, 204, 208, 210, 222, 287). Da bei Frauen und<br />

Kindern die Konzentrationen der anabol wirkenden Hormone niedriger sind, bedarf es<br />

längerer Untersuchungszeiträume, um signifikante Veränderungen des Muskelquerschnitts<br />

belegen zu können. Des Weiteren lassen die meisten Studien mit Kindern vermuten, dass bei<br />

den Interventionen die ausreichend hohen Belastungsintensitäten verfehlt wurden, die<br />

benötigt werden, da die mechanische Reizsetzung das Ausmaß der hypertrophierelevanten<br />

zellulären Signalkaskaden diktiert (89, 121, 125, 175, 176, 206, 258, 313, 324). Ein weiteres<br />

Problem vieler Studien liegt in der Art der Diagnostik. Da sich aus ethischen Gründen<br />

invasive Verfahren verbieten, über die Veränderungen der Muskelfasern oder der<br />

Proteinsynthese analysiert werden könnten, beschränken sich die meisten Studien auf<br />

Umfangsmessungen. Diese weisen jedoch eine zu geringe Sensitivität auf, da z.B. alleine<br />

schon Veränderungen des Unterhautfettgewebes die Aussagekraft des Ergebnisses<br />

beeinträchtigen können. Verfahren mit ausreichender Sensitivität wie z.B. das MRT kommen<br />

insbesondere aus Kostengründen nur selten zum Einsatz. Hinzu kommt, dass sich bei Kindern<br />

und Jugendlichen viele Einflussgrößen wachstumsbedingt rasch verändern (222). Dass bereits<br />

der kindliche Organismus zur belastungsinduzierten Hypertrophie der Skelettmuskulatur fähig<br />

ist, bringen auch Malina und Mitarbeiter (222, S.146) mit dem Satz zum Ausdruck: „Muscle<br />

fibers increase rapidly in diameter with age and body size postnatally, but the increase in<br />

diameter varies somewhat with the muscles studied. The increase in diameter is likely related,<br />

in part, to the function or intensity of the workload to which the muscle is exposed during<br />

growth, but little is known about this phenomen.” Die vor der Pubertät niedrigen<br />

Konzentrationen anabol wirkender Hormone lassen vermuten, dass eine<br />

Muskelquerschnittszunahme nur in geringem Umfang möglich ist, erlauben jedoch nicht die<br />

Schlussfolgerung, diesen Adapationsmechanismus auszuschließen, zumal schon die<br />

Längenzunahme von Muskelfasern während des Wachstums (256, 257) auch eine<br />

Vermehrung des Muskelgewebes im Sinne einer Hypertrophie darstellt. Es sei darauf<br />

hingewiesen, dass neben dem Testosteron auch Wachstumshormone eine anabole Wirkung<br />

besitzen könnten; allerdings ist deren Rolle für die Hypertrophie des Skelettmuskels noch<br />

nicht eindeutig geklärt (41, 49, 124, 180, 235, 263, 269, 287, 331). Diese anabole Wirkung<br />

könnte jedoch über die durch das GH stimulierte IGF-I-Ausschüttung erklärt werden.


Reaktionen auf hormoneller Ebene über die sich trainingsinduzierte Hypertrophieeffekte vor<br />

der Pubertät erklären lassen, werden von einigen Arbeitsgruppen angenommen oder auch<br />

belegt (43, 69, 90, 92, 228, 229, 230, 237, 259, 279, 287). In diesem Zusammenhang konnten<br />

Morris und Mitarbeiter (237) bei präpubertären Mädchen nach zehn Monaten Training im<br />

Vergleich zu einer Kontrollgruppe eine bessere Knochenstruktur und eine größere fettfreie<br />

Körpermasse belegen. Berücksichtigt man, dass der mechanische Stress, der auf den Muskel<br />

einwirkt, als der ausschlaggebende Reiz anzusehen ist (7, 12, 107, 108, 109, 110, 111, 112;<br />

113, 114, 127, 177, 189, 191, 225, 267, 299, 327, 337, 343), so scheint bei Kindern vor der<br />

Pubertät nicht die Reizsetzung, sondern nur die Ausprägung der Reizantwort vom<br />

hormonellen Milieu beeinflusst zu werden.<br />

51<br />

4. Gestaltung des Trainingsplans<br />

Ab etwa dem sechsten bis achten Lebensjahr kann mit einem Krafttraining begonnen werden<br />

(16, 101). Sobald ein Kind in der Lage ist, am Trainingsprozess einer Sportart teilzunehmen,<br />

kann es auch mit einem Krafttraining beginnen. Entscheidend ist dabei, dass für die<br />

Durchführung jeglichen Trainings ein Mindestmaß an Disziplin erforderlich ist, um<br />

Trainingsinhalte vermitteln und Verletzungen vermeiden zu können. Ein Krafttraining sollte<br />

zwei- bis dreimal pro Woche durchgeführt werden (98, 99, 213) und ohne<br />

Schwerpunktsetzung ein Training des gesamten Körpers beinhalten. Zum Einstieg in den<br />

Trainingsprozess geht es um eine langsame Gewöhnung an die neuartige Belastung und um<br />

die Schulung der richtigen Techniken. Je nach Schwierigkeitsgrad der Trainingsübung kann<br />

die Technikschulung bis zum Erreichen einer akzeptablen Übungsausführung mehrere<br />

Wochen dauern. Speziell für das Krafttraining bedeutet dieses Vorgehen im Rahmen des<br />

mehrjährigen Leistungsaufbaus, dass im Kinder- und Jugendtraining zunächst die<br />

Entwicklung einer hohen Bewegungsqualität im Vordergrund steht, da eine mangelhafte<br />

Übungsausführung sowohl bei Kindern und Jugendlichen als auch bei Erwachsenen den<br />

Hauptgrund für Verletzungen im Krafttraining darstellt (2, 79, 116, 123, 214). Es sei an dieser<br />

Stelle daran erinnert, dass Ermüdung zu einer Reduktion der Bewegungsqualität führen kann<br />

und dies wiederum die Verletzungsgefahr steigert. Dies bedeutet nicht, dass Ermüdung<br />

vermieden werden soll, sondern nur, dass sie keinen Ausprägungsgrad erreichen darf, der die<br />

Übungsausführung negativ beeinträchtigt. Dies kann als eiserne Grundregel für das<br />

Krafttraining mit Kindern und Jugendlichen angesehen werden und sollte auch im<br />

Erwachsenentraining immer eine wichtige Vorgabe sein: Leidet die Bewegungsqualität bei<br />

einer Krafttrainingsübung, ist die Serie abzubrechen, unabhängig davon, ob die gewünschte<br />

Wiederholungszahl erreicht wurde. Kann diese Verschlechterung der Übungsausführung nicht<br />

durch Korrekturhinweise, eine interserielle Pause und / oder eine Reduktion der Last<br />

korrigiert werden, muss das Training der Muskelgruppe oder gegebenenfalls die<br />

Trainingseinheit beendet werden. Insbesondere beim Erlernen einer Krafttrainingsübung ist<br />

darauf zu achten, dass dies in ausgeruhtem Zustand erfolgt. Wird das Krafttraining nur unter<br />

präventiven Gesichtspunkten betrieben, kann man sich auf zwei Trainingseinheiten pro<br />

Woche mit einer Dauer von 60 Minuten beschränken. Jegliche Krafttrainingseinheit, und dies<br />

gilt auch bei rein präventiver Zielsetzung, muss mit ausreichender Intensität betrieben werden,<br />

damit sich die erwünschten Effekte einstellen können. Die Serienzahl sollte ohne<br />

Aufwärmserien bei drei liegen. Von Beginn an sollten mehrere Serien pro Übung<br />

durchgeführt werden, um ein besseres und schnelles Erlernen der Übung zu ermöglichen. Für<br />

die Pausendauer zwischen den Serien werden zwei bis drei Minuten veranschlagt. Da Kinder<br />

sich in einer solchen Pause schnell langweilen, ist diese eventuell etwas kürzer zu wählen; sie<br />

sollte jedoch langfristig im Sinne der Effektivität der Trainingsintervention auf die<br />

vorgeschlagenen zwei bis drei Minuten ausgedehnt werden. Pro Serie empfehlen sich sechs<br />

bis zehn Wiederholungen. Die Untergrenze dieses Wiederholungsspektrums darf nicht als<br />

Aufforderung verstanden werden, mit hohen Belastungsintensitäten zu arbeiten. Schwierige<br />

Krafttrainingsübungen, wie zum Beispiel das Reißen, lassen sich generell besser in diesem<br />

niedrigen Wiederholungsbereich schulen und auch langfristig unter Anwendung höherer<br />

Belastungsintensitäten trainieren, da die Herz-Kreislauf-Belastung bei dieser<br />

Ganzkörperübung recht hoch ist. Gerade die Übungen des Gewichthebens wie zum Beispiel<br />

das Reißen und Stoßen bieten den großen Vorteil, dass aufgrund des Schwierigkeitsgrades der<br />

Übung Lasten nur sehr langsam gesteigert werden können. Dieser Umstand sorgt dafür, dass


52<br />

sich gerade diese Übungen für den Beginn eines Krafttrainings empfehlen. Unter dieser<br />

Voraussetzung sind die Übungen des Gewichthebens nicht riskanter als andere<br />

Krafttrainingsübungen (55, 215). Dies gilt für das Freihanteltraining im Allgemeinen (93, 95,<br />

156, 289), dem gerne eine erhöhte Verletzungsgefahr nachgesagt wird. Unabhängig davon,<br />

welche Wiederholungszahl gewählt wird, gilt immer, dass die letzte Wiederholung einer jeden<br />

Serie mit hoher Bewegungsqualität auszuführen ist. Ist der Sportler dazu nicht mehr in der<br />

Lage, muss die Serie beendet werden. Demzufolge stellt die korrekte Übungsausführung den<br />

limitierenden Faktor für die Wahl der Trainingslast dar. Zudem sollte bei der Gestaltung des<br />

Krafttrainings die Reihenfolge, in der die Trainingsübungen durchgeführt werden, genau<br />

durchdacht werden. Wichtige Grundsätze sind hierbei:<br />

1) Jegliche Trainingseinheit beginnt mit einem durchdachten Aufwärmprogramm, das<br />

in seiner Konzeption die darauffolgenden Trainingsinhalte bereits berücksichtigt.<br />

2) Am Anfang einer Krafttrainingseinheit sind folgende Inhalte zu platzieren:<br />

a. Technikschulung,<br />

b. Durchführung technisch schwieriger Übungen,<br />

c. Trainingsübungen, die eine explosive Ausführung erfordern, da diese in<br />

möglichst ausgeruhtem Zustand durchgeführt werden müssen.<br />

3) Mehrgelenkige Übungen sollten immer vor eingelenkigen Übungen trainiert<br />

werden, da sie in der Regel die Übungen darstellen, die die höchsten Belastungen<br />

und damit auch die größte Beanspruchung des Organismus generieren. Hierzu<br />

passen die Vorgaben, dass zunächst die großen Muskelgruppen (meist<br />

mehrgelenkige Übungen) zu trainieren sind und erst danach die kleinen<br />

Muskelgruppen (häufig eingelenkige Übungen).<br />

4) Ein isoliertes Training der Rumpfmuskulatur steht immer am Ende der<br />

Trainingseinheit, da die Muskulatur, die unter anderem für die Stabilität bei den<br />

komplexen Trainingsübungen sorgen soll, nicht zu Beginn der Trainingseinheit<br />

ermüdet werden darf.<br />

Häufig trifft man besonders in der deutschsprachigen Literatur auf die Forderung, das<br />

Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht durchzuführen. Angesichts der Verfassung, in<br />

der sich heutzutage viele untrainierte Kinder und Jugendliche präsentieren, ist das eine<br />

unrealistische, sogar auch unvernünftige Forderung bzw. Vorgabe (96, 204, 260). Lasten<br />

lassen sich gerade durch Hanteln hervorragend dosieren und somit dem Leistungsvermögen<br />

des Kindes oder des Jugendlichen anpassen, während das eigene Körpergewicht für die<br />

meisten Kinder und Jugendlichen eine sehr große und, je nach Übung, nicht zu bewältigende<br />

Last bedeutet. Für den langfristigen Leistungsaufbau ergibt sich das Problem, dass mit dem<br />

eigenen Körpergewicht eine langfristig anzustrebende, kontinuierliche Laststeigerung und<br />

eine damit gegebenenfalls auch verbundene Veränderung der Belastungsintensität nicht<br />

realisierbar ist. Leider wird häufig das längere Verharren in einer Übungsposition mit dem<br />

eigenen Körpergewicht, die eine trainingswirksame Reizsetzung generieren soll, mit einer<br />

Intensitätssteigerung bzw. einem Trainingserfolg im Sinne des Krafttrainings verwechselt.<br />

Eine Intensitätssteigerung orientiert sich im Krafttraining an der Maximalkraft. Hieraus folgt,<br />

dass gegen zunehmend höhere Widerstände gearbeitet werden muss. Genau diese nicht<br />

mögliche Steigerung des Widerstandes stellt jedoch in den Übungen mit dem eigenen<br />

Körpergewicht den limitierenden Faktor dar und begrenzt somit die Effektivität der Übung.<br />

Was beim Untrainierten noch wirkt, mutiert über eine zunehmend längere Haltedauer in der<br />

Belastungssituation sehr schnell zum falschen Trainingsreiz. Nicht die gefordert intensive<br />

Aktivierung der Muskulatur durch das zentrale Nervensystem (in einem kurzen Zeitfenster<br />

eine große Zahl motorischer Einheiten in den Kontraktionsprozess integrieren) und die hohe<br />

Spannung, die auf die Muskelfasern einwirken muss, sollten morphologische Veränderung


angesteuert werden, werden durch diesen Trainingsreiz provoziert. Es kommt zu einer<br />

Aktivierung über einen längeren Zeitraum auf deutlich niedrigerem Niveau und einer mit<br />

zunehmender Haltedauer sich verändernde Stoffwechselsituation. Solange die gewählte<br />

Übung noch als schwierig einzustufen ist, führt eine längere Haltedauer zu einer<br />

zunehmenden anaerob-laktaziden Stoffwechselsituation. Überschreitet die Haltedauer ein bis<br />

zwei Minuten, so darf von einem immer höheren Anteil der energetischen Abdeckung der<br />

Belastung auf aerobem Weg ausgegangen werden. Somit verlassen wird per definitionem den<br />

Bereich des Krafttrainings und befinden uns auf dem Weg hin zu einem Ausdauertraining.<br />

Auch Forderungen nach einer spielerischen Gestaltung müssen kritisch betrachtet werden.<br />

Klar ist, dass ein Krafttraining langfristig ein eher recht monotones Training darstellt. Dies<br />

macht es schwierig gerade sehr junge Teilnehmer langfristig motiviert zu halten. Der<br />

Forderung nach einer spielerischen Gestaltung steht die entgegen, dass ein Krafttraining in<br />

allen Altersklassen zielgerichtet und kontrolliert erfolgen sollte, um einen hohen Nutzen zu<br />

erzielen und gleichzeitig die Verletzungsgefahr gering zu halten. In der hier beschriebenen<br />

Form des Krafttrainings lässt sich einer solchen Forderung nur in sehr eingeschränktem Maß<br />

nachkommen. Möglichkeiten die Motivation insbesondere der Kinder aufrecht zu halten<br />

können sich zum Beispiel aus einer Variation der Trainingsübungen ergeben. Über solche<br />

Variation lassen sich immer wieder neue Herausforderungen generieren. Den entscheidenden<br />

Faktor stellen in diesem Zusammenhang allerdings Erfolgserlebnisse dar. Besonders Kinder<br />

müssen sowohl durch positive Rückmeldung des Trainers oder Übungsleiters als auch durch<br />

vom Kind selbst objektiv feststellbare Fortschritte immer wieder einen Motivationsschub<br />

erfahren. Ausbleibende Erfolgserlebnisse bewirken mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass ein<br />

Kind nicht mehr lange am Krafttraining teilnehmen wird oder es mit geringem Engagement<br />

„abarbeitet“. Dies gilt besonders, aber nicht nur für das Kind, sondern wird altersunabhängig<br />

immer einen wichtigen Faktor im Trainingsprozess darstellen. Das Aufrechterhalten der<br />

Motivation bei Kindern und Jugendlichen ist als eine der größten Herausforderungen für<br />

Trainer und Übungsleiter zu sehen.<br />

53<br />

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Autor:<br />

Klaus Autor: Wirth<br />

PD Dr. Klaus Wirth<br />

FH Wiener Neustadt<br />

k.wirth@fhwn.ac.at


73<br />

Wilms, Hans-Ulrich<br />

"Arbeitsplatz" Leistungssport - eine vielleicht etwas akzentuierte<br />

Sichtweise…<br />

Vorbemerkung: Bei meinen Überlegungen zum Leistungssport habe ich bewusst diejenigen Sportarten ausgelassen,<br />

die soviel mediale Präsenz besitzen, dass in hinreichendem Umfang eine finanzielle Absicherung vieler<br />

Athleten gewährleistet ist, wie etwa oft im Profifußball, -handball oder -basketball bzw. im Tennis oder Golf.<br />

Für den geneigten Leser mag es als Einstieg hilfreich sein sich zu fragen, welche Namen von<br />

Medaillengewinnern 1 bei den letzten olympischen Spielen z.B. in den Sportarten Bahnradfahren, Judo,<br />

Vielseitigkeitsreiten oder Kanu sie/er erinnert oder wie es einem Fußballer in der 4. Liga gehen mag, wenn er auf<br />

die 30 zugeht.<br />

Zugegebenermaßen war der Auslöser für diesen Beitrag eine sarkastische „Arbeitsplatz“-beschreibung<br />

für Kinder, Jugendliche bzw. Adoleszente in einer Psychotherapiezeitschrift<br />

(Wilms, 2016), der nicht unbeabsichtigt, aber akzentuiert an Kinderarbeit in Myanmar<br />

erinnern sollte. Adressaten dieses Beitrags waren neben den psychotherapeutischen Kollegen,<br />

die sich im Allgemeinen schwertun mit der Akzeptanz von Menschen mit akzentuierten<br />

Leistungsthemen, vor allem der Sportminister und andere Funktionäre, die im Vorfeld der<br />

olympischen Spiele nach Meinung des Autoren extreme hohe Forderungen an Athleten<br />

stellten, ohne für diese Forderungen auch angemessene Gegenleistungen zu bieten.<br />

Entsprechend war es mir ein Anliegen eine Geben-Nehmen-Bilanz aus Sicht des Sportlers<br />

aufzustellen. Würden eine solche Bilanz als Stellenausschreibung z.B. seitens des DSV<br />

formuliert werden, dann würden wir wahrscheinlich von einem Kind oder Jugendlichen<br />

erhebliche Vorleistungen erwarten: sie sollten schwimmen gelernt und im Sportunterricht<br />

bereits Spaß und Freude an der Leistung entwickelt haben sowie einen substanziellen Teil der<br />

Freizeit in anstrengende und leistungsbezogene Aktivitäten investiert haben; und dies mehr<br />

als andere Gleichaltrige, die eher eine unlustvermeidende, hedonistische<br />

Bedürfnisorientierung verfolgen, Ob das alles eigenmotiviert passiert ist oder ob verdeckte<br />

Motive der Eltern dahinterstecken, mag dahingestellt sein, ebenso der langfristige Nutzen<br />

einer bereits relativ erwachsenen Leistungsorientierung. Bei den meisten Gleichaltrigen darf<br />

in diesem Alter zumindest angezweifelt werden, dass ein 11jähriger den Nutzen eines guten<br />

Notendurchschnitts bei der mittleren Reife oder dem Abitur bereits als Etappenziel für eine<br />

qualitativ hochwertige Ausbildung ins Auge fasst. Hinzu kommt das wesentliche<br />

Trainingsleistungen nur dann möglich sind, wenn sowohl Transportlogistik,<br />

Arbeitsmaterialen/-kleidung und Training selbst durch ehrenamtliche Sponsoren wie Eltern<br />

und sog. „Hausfrauentrainer“ engagiert unterstützt werden.<br />

Es sei die Frage erlaubt, wieviel Eigenmotivation bis zu dem Zeitpunkt, zu dem der<br />

jugendliche Sportler dann ins Blickfeld der „Professionellen“ geraten ist, bereits entwickelt<br />

wurde und was die wesentliche Grundlage dieser Eigenmotivation ist, wenn nicht „die Freude<br />

an der Leistung und/oder Bewegung“ – diese eigeninitiativ entwickelte Ressource dürfte das<br />

„Pfund“ sein, auf dem jede weitere Leistungsentwicklung fußen dürfte!<br />

Gehen wir einen Schritt weiter und betrachten die nächsten Entwicklungsschritte bis etwa<br />

zum B-Kader-Status. Im Sinne einer Stellenausschreibung würden wir dem Sportler<br />

akzentuiert formuliert eine ehrenamtliche, d.h. unbezahlte Tätigkeit im Umfang von 13 bis 30<br />

Stunden je Woche bieten, in der er sich je nach Verausgabungsbereitschaft an 3-6 Tagen der<br />

Woche bis an seine physischen Grenzen und darüber hinaus unter professioneller Anleitung<br />

sowie ärztlicher Kontrolle belasten darf. Wir erwarten von ihm eine<br />

Verausgabungsbereitschaft, sich sowohl trainingsgruppenintern als auch national und/oder<br />

international in einen kontinuierlich Wettbewerb zu begeben. Aber seine „potenten<br />

Sponsoren“ (in der Regel die Eltern) sollte er weiter mitbringen, auch um den Sportler in<br />

einer sagen wir mehrjährigen Probezeit bis zum Erreichen des Elitekaders sowohl in seinen<br />

Lebensbelangen als auch in der Ausstattung mit Berufskleidung und beruflichen<br />

Arbeitsmitteln hinreichend zu unterstützen<br />

1 – Man möge mir die traditionelle Schreibweise verzeihen; selbstverständlich sind „Gewinnerinnen“ und<br />

Sportlerinnen immer respektvoll mitgedacht und –gemeint!


74<br />

Nicht zu unterschätzen ist auch, dass das Publikum bei nationalen Wettbewerben fast<br />

ausschließlich aus Eltern bzw. Familienmitgliedern besteht. Hinzu kommt noch, dass neben<br />

dem Training meistens die Doppelbelastung durch Besuchen eines Sportgymnasiums<br />

hinzukommt, wobei meiner Erfahrung nach nicht jeder Lehrer die durch die jeweiligen<br />

unterschiedlichen Sportarten und deren Wettkampfkalender ja sehr unterschiedlichen<br />

individuellen Lernmöglichkeiten berücksichtigen kann.<br />

Sollten der Sportler sich dann nach „mehrjähriger Probezeit“ so bewähren, dass internationale<br />

Konkurrenzfähigkeit besteht, kommen der DOSB, der DSV sowie NADA und<br />

WADA auf den Plan. Den monetären Unterstützungen der Eliteförderung in Höhe von einem<br />

doppelten Hartz IV stehen dann zusätzliche neue demotivierende Aspekte entgegen: die<br />

Einschränkungen der Bewegungsfreiheit durch das ADAMS-System (obwohl einfachere<br />

Systeme via GPS-Pager schon seit längerem diskutiert werden), Dopingkontrollen sowie vor<br />

allem bei Leistungssteigerung eine Beweislastumkehr bzw. der Generalverdacht des Dopings.<br />

Eigenmotivierte Aspekte<br />

Vorarbeit des Kindes/Jugendlichen und dessen<br />

Eltern<br />

- bis zur „Entdeckung“ eigenmotiviert<br />

trainieren<br />

- Arbeitsmaterial finanzieren<br />

- Transport/Logistik organisieren<br />

- Überwinden der Unlustvermeidung<br />

- unkonditionalen Spaß an der Leistung<br />

entwickeln<br />

Der jugendliche Kaderathlet<br />

- (mehr) trainieren statt …<br />

- „kleines Taschengeld“<br />

Elite-Kaderathlet<br />

- professionelles Training<br />

- doppeltes Hartz IV<br />

- (Mini-)Sponsoring (Ausstatter/Medien)<br />

Motivationshemmende Aspekte<br />

- Ggf. Fremdmotivation durch die Eltern<br />

- … Freizeit<br />

- Fremdmotivation durch Trainer<br />

- Doppelbelastung Schule/Sport<br />

- NADA/WADA/ADAMS<br />

- eingeschränkte Bewegungsfreiheit<br />

- eingeschränkte Ernährungsmöglichkeiten<br />

- Kosten für Nahrungsergänzungs-mittel<br />

- Beweislastumkehr bzgl. Doping<br />

- DSV/DOSB nehmen Einfluss auf<br />

Trainingsvorbereitung<br />

- Nicht mehr selbstgewählte Arbeitsmittel<br />

- ARD/ZDF nehmen Einfluss auf<br />

Wettkampfablauf<br />

- Zentralisierung der Stützpunkte &<br />

Verlust der sozialen Kontakte<br />

Tabelle 1: Eigenmotivierte und potenziell demotivierende Aspekte des Leistungssports<br />

Auch die Ernährungsgewohnheiten sind grundsätzlich umzustellen: z.B. kann ein<br />

unkontrollierter Verzehr von Fleisch ohne Herkunftskontrolle (Gammelfleisch, unbekannte<br />

Zusätze oder Einsatz von Hormonen bei der „Schnellaufsucht“) schnell zu Sperren führen -<br />

man bedenke das hormonverseuchte Kantinenessen bei der U17-Fußball WM 2011 in<br />

Mexiko. Und Nahrungsergänzungsmittel sind einschließlich der entsprechenden Kontrollen<br />

etwa durch die NADA aus eigener Tasche zu bezahlen. Ein weiteres Risiko solcher<br />

Sportarten, bei denen Gewicht von Bedeutung ist, v.a. allem beim Turnen oder Skispringen,<br />

aber auch in den niedrigen Gewichtsklassen beim Ringen, Boxen oder Judo, besteht im<br />

Erlernen eines restriktiven Essverhaltens, dass mit entsprechenden gesundheitlichen und/oder<br />

psychischen Störungen einhergehen kann.


75<br />

Und die Gegenleistung? Für Kader-Athleten dürfte der Jugendliche erstmals vom<br />

Verein bzw. Landesstützpunkt etwas geboten bekommen, nämlich eine Unterstützung durch<br />

professionelle Trainer, die ihn in seiner weiteren Entwicklung massiv voranbringen können<br />

(oder aber seine Täuschung oder die der Eltern bzgl. seines Talents auf den Boden der Tatsachen<br />

bringen). Allerdings müssen Elitekaderathleten in Kauf nehmen, dass Handlungsabläufe<br />

und Wettkampfvorbereitungen zwischen Heim- und DSV/Bundestrainer zu koordinieren<br />

sind. Die Mängel in der Koordinierung muss dann aber häufig der Athlet selbst vertreten. Es<br />

ist schon verwunderlich, dass das kontinuierlich mindestens seit Perth 1998 aufgetretene<br />

Phänomen, dass Schwimmer reihenweise bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen<br />

aus dem Becken steigen und sich ratlos fragen, warum sie ihre Leistung nicht erbracht haben,<br />

„obwohl sich alles gut und richtig angefühlt hat“, bisher kaum hinterfragt wurde. Dann setzte<br />

in der Vergangenheit oft genug eine Generalkritik ein, dass die Trainingsumfänge der Sportler<br />

im internationalen Vergleich nicht hinreichend seien. Und dass, obwohl wenige Wochen<br />

später die gleichen Sportler überaus angemessene Leistungen im Kurzbahnweltcup erzielten.<br />

Erst in diesem Jahr war erstmal zu hören, dass über Wettkampfvorbereitungen, Timingfragen<br />

und Regenerationsmanagement nachgedacht wird (siehe Fuhrmann in diesem Band).<br />

Der Gedanke, dass die wichtigste Person für den Sportler, der Heimtrainer, bei<br />

internationalen Wettbewerben häufig nicht mitreisen darf, findet aus Sicht des Autors jedoch<br />

immer noch zu wenig Berücksichtigung. Ebenso der Umstand, dass bei<br />

Zentralisierungsüberlegungen seitens des Verbandes etwa bei Stützpunktfragen, die Effekte<br />

auf die Lebenssituation von Sportlern und Trainer allenfalls rudimentäre Beachtung finden:<br />

Was passiert mit Menschen, die durch Stützpunktverlagerungen aus ihrem Familiensystem,<br />

aus ihren sozialen schulischen oder freundschaftlichen Beziehungen gerissen werden, ohne<br />

am neuen Trainings-ort überhaupt nur Zeit für den Aufbau neuer Kontakte einzuplanen?<br />

Und welche Konsequenzen würden Sportlern drohen, die diese Aspekte ansprechen<br />

würden, vielleicht auch in jugendlicher Unwissenheit und aus Hilflosigkeit heraus im öffentlichen<br />

Raum, in den Medien. Gut, das passiert selten, aber wo lässt der jugendliche Athlet<br />

dann seinen Frust über die äußeren Bedingungen …<br />

… hoffentlich nicht in der Entscheidung als Toptalent den Bettel<br />

hinzuwerden und eine Eisdiele aufzumachen.<br />

Wenn das der - sagen wir „innere“ Rahmen ist, durch den die Balancierung zwischen<br />

(eigen-)motivierten und demotivierenden Aspekte bestimmt wird, wie sieht diese Bilanz für<br />

den Jugendlichen/Adoleszenten dann im Einzelfall aus? Der geneigte Leser mag sich fragen,<br />

wie er selbst in dieser Gemengelage seine Zukunftsperspektive betrachten würde? Hat sich<br />

die Kosten-Nutzen-Analyse seit dem Beginn des „Kader-Daseins“ wirklich verbessert? Und<br />

was hielte den Leser in einem solchen „Beruf“?<br />

Ehe wir noch weitere ggf. demotivierende Einflüsse betrachten, sei ein kurzer Exkurs<br />

in die Theorie der Kommunikation erlaubt. Das komplizierte an jeder Botschaft eines Senders<br />

ist, dass sie aus 4 verschiedenen Elementen besteht und entsprechend auch mit 4 verschiedenen<br />

Ohren gehört wird: Neben der reinen Sachebene (z.B. „Go for Gold“) steckt hinter jeder<br />

Botschaft auch ein Beziehungshinweis (z.B. „Ich weiß besser, was für Dich gut ist“) sowie ein<br />

Appell (z.B. „Du musst alles (mehr) geben.“) und vor allem eine Selbstoffenbarung/–kundgabe<br />

stecken. Letzteres bedeutet, dass der Sender etwas über sich selbst aussagt. Das können<br />

verdeckte Motive bzw. eigene Interessen oder aber auch persönliche Animositäten und<br />

Intoleranzen sein. Eine für uns besonders wichtige Fragen könnte sein: „Was hat der Sender<br />

der Botschaft vom Erfolg des Sportler?


76<br />

Selbstoffenbarung(en): Was hat der Sender der Botschaft vom Erfolg des Sportlers?<br />

Instanz Primärmotive Sekundärmotiv<br />

- Innenminister: Verteidigung der<br />

Macht/Ehre<br />

Finanzierung<br />

- DOSB/DSV: Finanzierung<br />

Macht/Ehre<br />

- (Trainer-)Eltern:<br />

- Medien/Sponsoren:<br />

- Publikum:<br />

- Trainer/Verein:<br />

-<br />

Stellvertreter-Motive<br />

Einschaltquoten/Sponsoren<br />

Identifikation<br />

Finanzierung<br />

Stellvertreter-Erfolg<br />

Geld<br />

Stellvertreter-Erfolg<br />

Überleben<br />

Tabelle 2: Potenzielle „Selbstoffenbarungen“ und Motive verschiedener Instanzen<br />

Die Kern-Gegenfrage des Empfängers, also des Sportlers könnte lauten: „Wozu soll<br />

ich Dir das geben?“, „Was tust Du denn für mich?“ oder anders ausgedrückt „Passt das<br />

Wollen der unterschiedlichen Instanzen wirklich zum Geben für den Sportler?“ Die<br />

komplexe, v.a. die „trainingsferne Außenwelt“ übt durch ihre oft schwer zu fassenden und<br />

kontrollierbaren Erwartungen bzw. Motive an den Sportler oft einen erheblichen Druck aus,<br />

operiert in Zeitungen oder über Kommentatoren mit Vorwürfen und Abwertungen, denen der<br />

junge Mensch oft alleine zurechtkommen muss.<br />

Bei der Wettkampfplanung wird oft den Wünschen der Fernsehsender bzgl. Übertragungszeiten<br />

und Wettkampfreihenfolgen Rechnung getragen, auch wenn sich dadurch Veränderungen<br />

in den normalen Wettkampfroutinen ergeben und dadurch die Leistung negativ<br />

beeinflusst wird. Da der Schwimmsport nicht so werbeträchtig ist wie Fußball –um den sich<br />

alle Fernsehsender reißen- oder die Tour de France, sind die Fernsehkameras dann eben dort<br />

und der Sportler steht im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln. Was ist eigentlich die<br />

vermeintliche selbstverpflichtend auferlegte Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Fernsehens?<br />

Potenzielle Fragen des Sportlers an die Instanzen:<br />

I. Trainingsferne Außenwelt<br />

- Innenminister: „Wieviel der Finanzierungsmillionen landen wirklich bei mir in<br />

meinen Alltagsbezügen z.B. bei der Beschaffung meiner<br />

Arbeitskleidung/Sportgeräte oder beim Lebensunterhalt?“<br />

- DOSB/DSV:<br />

„Was habe ich von den Konzepten des DSV mehr als das, was<br />

ich schon von meinem Heimtrainer bekomme, v.a. wenn die<br />

Person, der ich am meisten vertraue, bei den wichtigsten<br />

Wettkämpfen nicht anwesend sein kann/darf oder ich meinen<br />

Lebensmittelpunkt oder nach Gutdünken anderer verlegen<br />

muss? Wäre der gesammelte Vorstand bereit für den Verband<br />

seine Häuser zu verkaufen, um an anderen Wohnorten zu<br />

arbeiten?“


77<br />

- Sponsoren:<br />

- Medien<br />

- Publikum:<br />

An ALLE:<br />

„ Sponsoren sind doch erst präsent, wenn ich schon Erfolge/<br />

Titel erreicht habe, um damit Ihre Umsätze zu steigern? Ich<br />

habe beim Abschluss des Sponsorenvertrags meinen Teil schon<br />

geliefert! Woher nehmen die jetzt noch das Recht noch mehr<br />

von mir zu fordern?“: „Wäre es wirklich bösartig, das Wort<br />

‚Schmarotzer‘ zu denken?<br />

„Wo ist denn das Fernsehen, wenn es ‚nur‘ um eine EM-Qualifikation<br />

geht? Dann sind sie bei der Fußball-WM, der Tour de<br />

France? Aber wenn sie da sind, bestimmen sie über meine<br />

Wettkampfzeiten! Mit welchem Recht?“<br />

„Und die Print-Medien? Die dringen in mein Privatleben ein,<br />

um mit meinen Krisen und (Pseudo-)Skandalen ihre Zeitung<br />

besser zu verkaufen!“<br />

„Wo ist denn das Publikum bei deutschen Meisterschaften? Da<br />

sehe ich nur Familie & Freunde?“; „Was habe ich davon,<br />

wenn das Publikum sich mit meinen Erfolgen schmückt?“;<br />

"Was habe ich von deren ‚wir sind Papst/Weltmeister' etc.?“<br />

„Was tut ihr denn sonst für mich?“<br />

II. Trainingsnahe Außenwelt<br />

- Trainer/Verein: “Geht es für Euch um Fördergelder & damit um’s Überleben?<br />

Oder noch um etwas anderes?"<br />

- (Trainer-)Eltern: „Geht es bei Eurer Unterstützung (Danke für Euer Sponsoring<br />

und die logistische Unterstützung!) auch noch um etwas anderes<br />

(z.B. Eure Misserfolge stellvertretend zu kompensieren?)“<br />

Tabelle 3: Was hat der Sportler davon die Erwartungen/Motive zu bedienen?<br />

Hinsichtlich der Leistung ist offenbar der zählbare Erfolg das einzig Maßgebliche:<br />

Eine Leistung ist nur dann etwas wert, wenn sie sich im Medaillenspiegel wiederfindet. Und<br />

dabei zählen vor allem Siege. Zweite und dritte Plätze werden nur in Ausnahmefällen positiv<br />

konnotiert; der Zweite ist schließlich der erste Verlierer.<br />

Es schein so zu sein, als ob die Würde der Presse, der Medien, der Vorstände und des<br />

Zuschauers verletzt wird, wenn der Sportler nicht zu einem nationalen "Wir-sind-Weltmeister/Olympiasieger"-Gefühl<br />

beiträgt. Nur dann scheint es zu Identifikationen mit dem Sportler<br />

zu kommen.<br />

Und wenn das nicht in hinreichendem Umfang passiert, werden die mageren Fördergelder<br />

noch weiter zusammengestrichen und Trainerstellen gekürzt. Noch eine letzte Frage an die<br />

öffentlich-rechtlichen Medien nicht nur bzgl. des Schwimmens: Wann und wie bekommen<br />

wir denn die Sportler, v.a. die Medaillengewinner im Wildwasserkanu, Hockey,<br />

Sportschiessen. Judo etc. jenseits von WM und Olympia zu sehen? Und was ist mit dem<br />

Zuschauerinteresse bei diesen Veranstaltungen?<br />

“Ich glaube nicht daran, dass die Angst vorm Verlieren Dich eher<br />

zum Sieger macht als die Lust auf Gewinnen!“<br />

Jürgen Klopp<br />

Betrachten wir noch die Rolle des Trainers aus Kommunikationssicht: Lerntheoretisch<br />

betrachtet sind die Konsequenzen des Handeln (Misserfolg/Tadel; Erfolg/Lob) die wesentlichen<br />

Elemente von Lernprozessen. Wenn Sportler oder Trainer aber die Messlatten der


78<br />

Bewertung zu hoch hängen, resultiert daraus eine chronische Misserfolgs- bzw. Defizitsicht,<br />

die langfristig extrem demotivierend sein kann. Um Missverständnisse zu vermeiden:<br />

Druck und Tadel an sich sind nicht automatisch leistungsmindernd. Es kommt auf den<br />

Sportler und wie so häufig "auf die Dosis" an.<br />

Abb. 2 Yerkes-Dotsen-Gesetz<br />

Sportler mit einer eher niedrigen Grundanspannung können von Druck, der durch emotionale<br />

Regungen wie z.B. Ärger entsteht, durchaus profitieren, um sich in ein mittleres, d.h. optimales<br />

Anspannungsniveau zu bringen. Dagegen ist es bei Sportlern mit einer hohen Grundanspannung<br />

immens wichtig, Ihnen möglichst den Druck zu nehmen, sei es durch Entspannungstrainings<br />

oder mentale Fokussierung auf die Aufgabe und zwar unabhängig vom<br />

Ergebnis.<br />

In den allgemeinen Feedbacks an den Sportler ist es jedoch bedeutsam, dass sich Lob und<br />

Tadel einigermaßen die Waage halten. Eine ständige Fokussierung auf Defizite oder auf noch<br />

nicht erreichte Normerfüllungen oder andere Zwischenziele lassen die Motivation schwinden.<br />

Wichtiger ist hier die Balancierung, etwa, ob Sportler auf „dem richtigen Weg“ sind, also ob<br />

er sukzessiv Schritte in Richtung auf das Ziel macht (oder nicht). In meiner<br />

Abb. sportpsychologischen 3 Motivational angemessene Arbeit hat Verhältnisse es sich als zwischen zielführend Lob und erwiesen, Tadel mit dem Sportler<br />

gemeinsam den Unterschied zwischen „Ziel“ und „Handlung/Ergebnis“ zu erarbeiten.<br />

Selbstverständlich kann es für einen Sportler kein anderes Ziel geben als zu gewinnen. Aber<br />

dieses Ziel kann er nur bedingt beeinflussen. Nicht beeinflussbar ist das, was der Konkurrent<br />

macht: seine Taktik, sein Training oder auch der Einsatz unlauterer Mittel. Beeinflussbar ist<br />

dagegen alles, was der Sportler aus eigenen Mitteln herstellen kann: Angangszeiten, Umsetzung<br />

der Technik etc.. Ich rate allen Sportlern beim Zielanschlag sich als erstes selbst zu<br />

fragen: „Habe ich alles getan, um mein Ziel zu erreichen?“; erst danach soll er den Blick auf<br />

die Anzeigentafel richten. Und dann ist es völlig unerheblich, ob er sein Ziel (Sieg oder<br />

Podestplatz) erreicht hat oder nicht: Mehr als „alles tun“ kann niemand erwarten!<br />

Und dann gilt es insbesondere bei den sog. Großereignissen, bei denen sich die Leistungen<br />

der Sportler nicht im Medaillenspiegel niederschlagen, wenn "wir" nicht Weltmeister oder<br />

Olympiasieger geworden sind, die Sportler von der unterschiedlichsten, druckausübenden<br />

Instanzen zu schützen und respektvoll zu unterstützen!<br />

Und schließlich ist auch bedenken, dass dieser multiple Druck von außen vor allem in der<br />

Freizeit, also der Regenerationszeit der Sportler zu verarbeiten ist. Nicht nur im Wettkampf


79<br />

Abb. 3 Motivational angemessene Verhältnisse zwischen Lob und Tadel<br />

Selbstverständlich kann es für einen Sportler kein anderes Ziel geben als zu gewinnen. Aber<br />

dieses Ziel kann er nur bedingt beeinflussen. Nicht beeinflussbar ist das, was der Konkurrent<br />

macht: seine Taktik, sein Training oder auch der Einsatz unlauterer Mittel. Beeinflussbar ist<br />

dagegen alles, was der Sportler aus eigenen Mitteln herstellen kann: Angangszeiten, Umsetzung<br />

der Technik etc.. Ich rate allen Sportlern beim Zielanschlag sich als erstes selbst zu<br />

fragen: „Habe ich alles getan, um mein Ziel zu erreichen?“; erst danach soll er den Blick auf<br />

die Anzeigentafel richten. Und dann ist es völlig unerheblich, ob er sein Ziel (Sieg oder<br />

Podestplatz) erreicht hat oder nicht: Mehr als „alles tun“ kann niemand erwarten!<br />

Abb. Und dann 3 Motivational gilt es insbesondere angemessene bei Verhältnisse den sog. Großereignissen, zwischen Lob und bei Tadel denen sich die Leistungen<br />

der Sportler nicht im Medaillenspiegel niederschlagen, wenn "wir" nicht Weltmeister oder<br />

Olympiasieger geworden sind, die Sportler von der unterschiedlichsten, druckausübenden<br />

Selbstverständlich Instanzen zu schützen kann und es respektvoll für einen Sportler zu unterstützen! kein anderes Ziel geben als zu gewinnen. Aber<br />

dieses Ziel kann er nur bedingt beeinflussen. Nicht beeinflussbar ist das, was der Konkurrent<br />

macht: Und schließlich seine Taktik, ist auch sein bedenken, Training oder dass auch dieser der multiple Einsatz Druck unlauterer von Mittel. außen Beeinflussbar vor allem der ist<br />

dagegen Freizeit, alles, also der was Regenerationszeit der Sportler aus eigenen der Sportler Mitteln zu herstellen verarbeiten kann: ist. Nicht Angangszeiten, nur im Wettkampf Umsetzung<br />

erzeugt der Technik unangemessener etc.. Ich Druck rate allen einen Sportlern Leistungsabfall. beim Zielanschlag Chronischer sich als Stress erstes beeinflusst selbst zu<br />

fragen: nachhaltig „Habe das ich Regenerationsmanagement alles getan, um mein Ziel und zu bei erreichen?“; einem dauerhaft erst danach gestörten soll er Belastungs-/ den Blick Erholungsgleichgewicht<br />

Anzeigentafel richten. kann Und es zu dann psychischen ist es völlig Folgeerscheinungen unerheblich, ob kommen. er sein Ziel Dies (Sieg kann oder sich<br />

auf<br />

die<br />

Podestplatz) in Form von erreicht Angst-/Panikerkrankungen hat oder nicht: Mehr niederschlagen, als „alles tun“ kann aber niemand auch in Form erwarten! von medizinisch<br />

nicht erklärbaren Schmerzsyndromen oder sog. somatoforme Erkrankungen des Magen-<br />

Und /Darm-bereichs, dann gilt es für insbesondere die keine bei biologischen den sog. Großereignissen, Erklärungen gibt. bei denen sich die Leistungen<br />

der Sportler nicht im Medaillenspiegel niederschlagen, wenn "wir" nicht Weltmeister oder<br />

Olympiasieger geworden sind, die Sportler von der unterschiedlichsten, druckausübenden<br />

Instanzen zu schützen und respektvoll zu unterstützen!<br />

Und schließlich ist auch bedenken, dass dieser multiple Druck von außen vor allem in der<br />

Freizeit, also der Regenerationszeit der Sportler zu verarbeiten ist. Nicht nur im Wettkampf<br />

erzeugt unangemessener Druck einen Leistungsabfall. Chronischer Stress beeinflusst<br />

nachhaltig das Regenerationsmanagement und bei einem dauerhaft gestörten Belastungs-/ Erholungsgleichgewicht<br />

kann es zu psychischen Folgeerscheinungen kommen. Dies kann sich<br />

in Form von Angst-/Panikerkrankungen niederschlagen, aber auch in Form von medizinisch<br />

nicht erklärbaren Schmerzsyndromen oder sog. somatoforme Erkrankungen des Magen-<br />

/Darm-bereichs, für die es keine biologischen Erklärungen gibt.<br />

Abb. 4 Stresstopfmodell Psychischer Erkrankungen als Wechselwirkung zwischen Belastung<br />

und Regeneration (vgl. Wilms et al., 2004)<br />

Welche Effekte hat das auf die Psyche des Sportlers? Einerseits können wir davon ausgehen,<br />

dass (Breiten-)Sport ein wissenschaftlich gesicherter Schutzfaktor gegen psychische Störungen<br />

ist (Ströhle et al. 2007) und ihm eine große Bedeutung bei der Rehabilitation einer


80<br />

Abb. 4 Stresstopfmodell Psychischer Erkrankungen als Wechselwirkung zwischen Belastung<br />

und Regeneration (vgl. Wilms et al., 2004)<br />

Welche Effekte hat das auf die Psyche des Sportlers? Einerseits können wir davon ausgehen,<br />

dass (Breiten-)Sport ein wissenschaftlich gesicherter Schutzfaktor gegen psychische Störungen<br />

ist (Ströhle et al. 2007) und ihm eine große Bedeutung bei der Rehabilitation einer<br />

Vielzahl körperlicher, neurologischer und psychischer Erkrankungen beizumessen ist (Brand<br />

& Schlicht, 2008). Andererseits weist die wenn auch noch insgesamt dürftige Datenlage<br />

darauf hin, dass im Leistungs- bzw. Wettkampfsport mit nennenswerten Prävalenzraten von<br />

u.a. Angststörungen (8,6%), Essstörungen (4,9%) und Depressionen (3,6%) (Schaal et al.,<br />

2011) auftreten. Letztere werden nicht selten mit Begriffen wie "Übertraining" und "Burnout"<br />

verschleiert. Sie treten vor allem bei Karrierekrisen durch Verletzungen oder als<br />

Folgeschäden von Gehirnerschütterungen (Hoyer & Kleinert, 2010) auf, können aber auch<br />

Ergebnis chronischer mentaler und physischer Belastungen sein. Bekannt geworden sind zum<br />

Beispiel Robert Enke, Sebastian Deisler, Lindsey Vonn und erst kürzlich Michael Phelbs,<br />

z.T. auch in Verbindung mit suizidalen Krisen (s.a. B. Wilms in diesem Band). Vorsichtig<br />

schlussfolgern Hoyer und Kleinert (2010) entsprechend, dass sich die Gesamtprävalenzraten<br />

psychischer Störungen bei Wettkampfsportlern und Nicht-Sportlern nicht unterscheiden, wohl<br />

aber die spezifischen Ausformungen. Inzwischen gibt es auf Initiative der Bundesanstalt für<br />

Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zu dieser Thematik eine Materialiensammlung, die explizit<br />

die Stressreduktion im wettkampforientierten Leistungssport in den Mittelpunkt stellt (Sulprizio<br />

& Kleinert, 2015).<br />

Zusammenfassend lässt sich also Schlussfolgern, dass in der Gesamtschau ein erhebliches<br />

Missverhältnis zwischen motivierenden und demotivierenden Faktoren besteht, das vor<br />

allem durch die „trainingsfernen“ Instanzen hervorgerufen wird. Wie können die „trainingsnahen“<br />

Instanzen, also Trainer, Verein und Eltern den Sportler gegenüber diesen Einflüssen<br />

unterstützen?<br />

- Die wichtigste motivationale Größe dürfte die Eigenmotivation des Sportlers sein, die<br />

immer und immer wieder aufzubauen, zu betonen und hervorzuheben ist.<br />

- Lob und Tadel sollte in einem angemessenen Verhältnis stehen, insbesondere bei erreichten<br />

Zwischenzielen.<br />

- Die Frage des Sportlers mit dem größten Verunsicherungspotenzial „Wo stehe ich am<br />

Jahresanfang?“ kann durch saisonale Vergleiche in Bezug auf durch das IAT gemessene<br />

Parameter oder Wettkampfzeiten Sicherheit geben.<br />

- Aber besonders wichtig erscheint es mir Wege zu finden, um die Sportler gegenüber<br />

jedwedem Druck der „trainingsfernen“ Instanzen abzuschotten. Dazu gehört, sie in<br />

Entscheidungsprozesse einzubinden oder ggf. auch mit ihnen die „Ohnmacht“ gegenüber<br />

diesen Instanzen zu teilen oder diese Anteile auf die eigenen Schultern zu legen:<br />

Entscheidungsprozesse einzubinden oder ggf. auch mit ihnen die „Ohnmacht“ gegenüber<br />

Erfolge diesen können Instanzen alleine zu und teilen ausschließlich oder diese Anteile nur von auf den die Sportlern eigenen erreicht Schultern werden!!!! zu Denn die legen:<br />

Und Denn in diesem Erfolge Sinne: können R-E-S-P-E-C-T alleine und ausschließlich nur von den Sportlern erreicht werden!!!!<br />

Literatur: Und in diesem Sinne: R-E-S-P-E-C-T<br />

Brand, Literatur: R. & Schlicht, W. (2008). Sportpsychologische Interventionen in Therapie und<br />

Rehabilitation. In J. Beckmann & M. Kellmann (Hrsg.), Anwendungen der<br />

Brand, Sportpsychologie R. & Schlicht, (Enzyklopädie W. (2008). Sportpsychologische der Psychologie, Serie Interventionen V, Sportpsychologie, in Therapie Teil und 2, S. 609-<br />

665). Rehabilitation. Göttingen: In Hogrefe. J. Beckmann & M. Kellmann (Hrsg.), Anwendungen der<br />

Hoyer, Sportpsychologie J. & Kleinert, (Enzyklopädie J. (2010). Leistungssport der Psychologie, und psychische Serie V, Sportpsychologie, Störungen. Teil 2, S. 609-<br />

Psychotherapeutenjournal. 665). Göttingen: Hogrefe. S. 252-260.<br />

Stoll, Hoyer, O., J. Achter, & Kleinert, M., Jerichow, J. (2010). M. Leistungssport (2010). Vom und Anforderungsprofil psychische Störungen. zur Intervention. Eine<br />

Expertise Psychotherapeutenjournal. zu einem langfristigen S. 252-260. sportpsychologischen Beratungs- und Betreuungskonzept<br />

Stoll, für den O., Deutschen Achter, M., Schwimm-Verband Jerichow, M. (2010). e.V. Vom (DSV). Anforderungsprofil Köln: Sportverlag zur Strauß. Intervention. Eine<br />

Ströhle, Expertise A., Höfler, zu einem M., langfristigen Pfister, H., Müller,A. sportpsychologischen G., Hoyer, J., Beratungs- Wittchen, und H. U. Betreuungskonzept<br />

al.(2007).<br />

Physical für den Deutschen activity and Schwimm-Verband prevalenceand incidence e.V. (DSV). of mental Köln: disorders Sportverlag inadolescents Strauß. and young<br />

Ströhle, adults. A., Psychological Höfler, M., Medicine, Pfister, H., 37, Müller,A. 1657-1666. G., Hoyer, J., Wittchen, H. U. et al.(2007).<br />

Sulprizio, Physical M. activity & Kleinert, and prevalenceand J. (2015). Psychische incidence Erkrankungen, of mental disorders S. 104-123. inadolescents In: Initiative and young Neue<br />

Qualität adults. Psychological der Arbeit, Bundesanstalt Medicine, 37, für 1657-1666. Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Hrsg.). Kein<br />

Sulprizio, Stress mit M. dem & Kleinert, Stress. Tipps J. (2015). und Lösungen Psychische für Erkrankungen, mentale Stärke S. und 104-123. psychische In: Initiative Gesundheit Neue<br />

im Qualität wettkampforientierten der Arbeit, Bundesanstalt Leistungssport. für Arbeitsschutz Paderborn: Bonifatius und Arbeitsmedizin Druckerei. (Hrsg.). Kein<br />

Wilms, H.-U., Wittmund, B. & Mory C. (2004). Ein bisschen Angst hat schließlich jeder. Ein


Denn die Erfolge können alleine und ausschließlich nur von den Sportlern erreicht werden!!!!<br />

81<br />

Und in diesem Sinne: R-E-S-P-E-C-T<br />

Literatur:<br />

Brand, R. & Schlicht, W. (2008). Sportpsychologische Interventionen in Therapie und<br />

Rehabilitation. In J. Beckmann & M. Kellmann (Hrsg.), Anwendungen der<br />

Sportpsychologie (Enzyklopädie der Psychologie, Serie V, Sportpsychologie, Teil 2, S. 609-<br />

665). Göttingen: Hogrefe.<br />

Hoyer, J. & Kleinert, J. (2010). Leistungssport und psychische Störungen.<br />

Psychotherapeutenjournal. S. 252-260.<br />

Stoll, O., Achter, M., Jerichow, M. (2010). Vom Anforderungsprofil zur Intervention. Eine<br />

Expertise zu einem langfristigen sportpsychologischen Beratungs- und Betreuungskonzept<br />

für den Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV). Köln: Sportverlag Strauß.<br />

Ströhle, A., Höfler, M., Pfister, H., Müller,A. G., Hoyer, J., Wittchen, H. U. et al.(2007).<br />

Physical activity and prevalenceand incidence of mental disorders inadolescents and young<br />

adults. Psychological Medicine, 37, 1657-1666.<br />

Sulprizio, M. & Kleinert, J. (2015). Psychische Erkrankungen, S. 104-123. In: Initiative Neue<br />

Qualität der Arbeit, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Hrsg.). Kein<br />

Stress mit dem Stress. Tipps und Lösungen für mentale Stärke und psychische Gesundheit<br />

im wettkampforientierten Leistungssport. Paderborn: Bonifatius Druckerei.<br />

Wilms, H.-U., Wittmund, B. & Mory C. (2004). Ein bisschen Angst hat schließlich jeder. Ein<br />

Erfahrungsbuch für Betroffene und Angehörige. Dortmund: Borgmann, Verlag Modernes<br />

Lernen.<br />

Wilms, H.-U. (2016). „Arbeitsplatz“ Leistungssport. Psychotherapie im Dialog, 2, 90-93.<br />

Autor:<br />

Dr. Hans-Ulrich Wilms<br />

Psychotherapeutische Praxis<br />

Humboldtstr. 2<br />

04103 Leipzig<br />

Email: Dr.Wilms@online.de


82<br />

Bettina Wilms<br />

„...es reicht jetzt irgendwie auch…“ – Suizidalität im Kontext Leistungssport<br />

Suizidalität und psychische Erkrankung<br />

Viele Menschen erleben im Verlauf ihres Lebens im Rahmen unterschiedlicher biographischer<br />

Ereignisse akute psychische Krisen. Diese stellen an sich jedoch noch keine Erkrankung dar<br />

und nicht automatisch ergibt sich eine Psychotherapienotwendigkeit (Senf/ Broda 2012). Dem<br />

gegenüber stehen statistische Daten über Suizide in Deutschland, die seit einigen Jahren<br />

numerisch weitgehend stabil sind: Ca. 10.000 Menschen suizidieren sich im Verlauf eines<br />

Jahres. Vermutlich max. 400 davon tun dies im Sinne einer abgewogenen reflektierten<br />

Entscheidung (de Ridder, 2012). Die überwiegende Mehrheit begeht den Suizid offenbar im<br />

Rahmen einer akuten oder chronischen psychischen Störung, die allerdings nicht unbedingt<br />

im Vorfeld dazu führt, dass die betreffende Person sich mit diesem Thema professionellen<br />

Hilfesystemen anvertraut hat. Dabei gibt es stabile Unterschiede zwischen Männern und<br />

Frauen: Männer erhängen sich und sind „erfolgreich“, Frauen nehmen häufiger Tabletten und<br />

werden gefunden, bevor sie versterben, d.h. sie unternehmen statistisch betrachtet mehr<br />

Suizidversuche (Wolfersdorf, 2012). Dramatischer Weise führt dies oft dazu, dass von<br />

„demonstrativem“ Verhalten gesprochen wird und das Ausmaß der Bedrohung unterschätzt<br />

wird. Gerade im Zusammenhang mit dem Suizid/ Suizidversuch von Robert Enke und Babak<br />

Rafati wurde sehr deutlich, dass Nachahmungen im Sinne des Werther-Effektes darüber<br />

hinaus eine reale Gefahr sind und leider nicht nur in die klassische deutsche Literatur gehören.<br />

Generell sind in der Einordnung suizidalen Verhaltens unterschiedliche Konstellationen zu<br />

betrachten: so kommt es zu Suiziden ohne (bisherigen) Suizidversuch, die häufig bei<br />

Hinterbliebenen große Fragen hinterlassen und ggf. auch zu Inanspruchnahme<br />

psychotherapeutischer Hilfe dieser „Überlebenden“ führen. Meist überwiegt nach dem erstem<br />

Suizidversuch bei Helfern und Angehörigen die Erleichterung, dass „es nicht geklappt hat.“<br />

Betroffene selbst reden dies oft klein („habe Mist gebaut“, „Dummheiten gemacht“) etc. Ein<br />

weiteres Problem entsteht bei Menschen, in deren Familie andere Menschen sich bereits das<br />

Leben genommen haben (sog. „positive“ Familienanamnese): hier ist das Modell Suizid oder<br />

Suizidversuch als mögliche Lösung eines Problems bereits bekannt und als solches gebahnt:<br />

die Handlung an sich wird dadurch denkbarer und deren Umsetzung über den Mechanismus<br />

des Lernens am Modell erhält eine realistischere Dimension.<br />

Weitere Probleme in der psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung entstehen in der<br />

Unterstützung von Menschen mit zahlreichen Suizidversuchen in der Lebensgeschichte oder<br />

der chronischen Beschäftigung mit dem Thema Selbsttötung, der sog. „chronischen“<br />

Suizidalität. Diese beiden letztgenannten dürften allerdings in der Gruppe der<br />

Leistungssportler nur extrem selten zu finden sein, da mit beiden Themen die zielgerichtete<br />

Vorbereitung auf Wettkampfhöhepunkte schwerlich gelingt.<br />

Häufig ist Suizidalität nicht einfach da, sondern entwickelt sich über einen unterschiedlich<br />

langen Zeitraum. Das sog. präsuizidale Syndrom nach Ringel (1951) beschreibt eine<br />

zunehmende Einengung (situativ, dynamisch, zwischenmenschlich, die Wertewelt betreffend)<br />

mit folgender Aggressionsstauung und Aggressionsumkehr (Wendung gegen die eigene<br />

Person) und sich dann oft zunehmend aufdrängenden Suizidphantasien. Im<br />

psychopathologischen Befund dominieren Rückzug, Einengung des Denkens und Fühlens,<br />

Grübeln, Schulderleben, negativistische und verallgemeinernde negative Kognitionen.<br />

Manchmal kommt es darüber hinaus zu Agitation und Impulsivität, die aufgrund des daraus<br />

entstehenden potenziellen raptusartigen Handlungsdrucks besonders bedrohlich werden<br />

können. Als die bedeutendsten Risikogruppen gelten Männer und Alleinlebende. Insbesondere<br />

die Einschränkung sozialer Kontakte auf den Leistungssportbezug kann hier eine ungünstige<br />

Verknüpfung darstellen. Weitere allgemeine Risikofaktoren sind somatische Erkrankungen<br />

und hohes Lebensalter, die für den Kontext Leistungssport nur im Rahmen von ernsthaften<br />

Verletzungen eine Relevanz bekommen können. Negative Modelle in der Familiengeschichte<br />

und eine Vorgeschichte mit bestimmten Diagnosen insbesondere aus den Bereichen<br />

Abhängigkeitserkrankungen und depressiver Syndrome stellen weitere Risikofaktoren dar.<br />

1


83<br />

Dahingegen ist selbstschädigendes Verhalten nicht unbedingt Ausdruck von Suizidalität, kann<br />

aber gemeinsam auftreten.<br />

Der Mehrzahl aller Suizide und Suizidversuche liegt ein depressives Syndrom zugrunde;<br />

manchmal ist dies Teil eines komplexen Krankheitsbildes. Definitionsgemäß handelt es sich<br />

um ein depressives Syndrom, wenn zwei der drei folgenden Symptome über 14 Tage hinweg<br />

bestehen und im wesentlichen das Erleben des Betroffenen beschreiben, also Auflockerungen<br />

nicht möglich sind:<br />

• Antriebsminderung<br />

• Interessenverlust/ Freudlosigkeit<br />

• Depressive Verstimmung<br />

Oft treten darüber hinaus verschiedene weitere Beschwerden auf wie z.B. Schlafstörungen<br />

oder auch eine erhebliche Gewichtsabnahme.<br />

Als protektive Faktoren bei Suizidgedanken gelten vor allem soziale Bindungen, Lebensziele<br />

und Zukunftsperspektiven und Einstellungen und Werte, die einem Suizid entgegenstehen,<br />

wie z.B. eine christliche Grundorientierung.<br />

Leistungssport und Suizidalität<br />

Grundsätzlich ist Leistungssport an sich ein Kontext, in dem bestimmte, früh im Lebensalter<br />

beginnende psychische Störungen allein schon deshalb selten vorkommen, weil dadurch ein<br />

konsequenter Trainingsaufbau über Jahre nicht möglich ist. Dennoch sind Verletzungen,<br />

Karrierebrüche, nachhaltig negativ bewertete Misserfolge und das Karriereende an sich<br />

potentielle Risikophasen. Die spärliche Datenlage weist darauf hin, dass im Bereich des<br />

Leistungssports relevante Prävalenzraten von psychischen Störungen auftreten: unter anderem<br />

Angststörungen, Essstörungen und depressive Episoden ( Schaal et al. 2011). Valide Daten<br />

über die Häufigkeit von Suizidversuchen und Suiziden wurden bisher nicht veröffentlicht.<br />

Dass durchaus nicht nur weniger erfolgreiche Sportler betroffen sind und es nicht immer nur<br />

um Fußball geht, dürfte nach Pressemitteilungen von Michael Phelps im Januar 2018 („Ich<br />

bin dankbar, dass ich mich nicht umgebracht habe…“ (www.welt.de)) auch denen klar sein,<br />

die bisher dachten, es würde nur die „Schwachen“ oder „Sensiblen“ treffen. Typische<br />

Konstellationen sind Bilanzierung der Karriereentwicklung sowie ein Denkstil, der zu<br />

Generalisierung und Entwertung neigt (cave: Trainer als Modell: „Nicht getadelt ist genug<br />

gelobt!“). Aber auch der Kampf um die Leistungsmotivation im Rahmen individueller<br />

Grenzen im Vergleich zu Vorgaben von Verbänden und Stützpunkten kann die Generalisierung<br />

von Misserfolgen mit Maximierung eigenen Unvermögens in depressionsfördernde<br />

Denkstrukturen begünstigen.<br />

Im Ernstfall ist das Hilfesuchverhalten im Kontext Leistungssport eher suboptimal: mag es<br />

inzwischen durchaus hoffähig sein, zum „Mentaltrainer“ zu gehen (durchaus auch schon mal<br />

„Sportpsychologe“ genannt), ist „Psych“ an sich immer noch sehr oft mit dem Vorabgeruch<br />

einer Niederlage behaftet. Einen Psychologen oder eine Psychologin zur Behandlung<br />

aufzusuchen, ist ungleich schwieriger: bezogen auf das Selbstbild als auch auf das Fremdbild.<br />

Begriffe wie „Psychiater“, „Stationäre Behandlung“, oder „Gruppentherapie“ sind oft so weit<br />

weg vom erträglich Gehaltenen, dass der Weg zu professioneller Hilfe allein deshalb oft<br />

einfach undenkbar erscheint. So wirkt es dann durchaus auch konsequent, wenn ein Suizid<br />

für den Sportler oder die Sportlerin in diesem Kontext als Kompetenz und angemessener<br />

Ausweg erscheint.<br />

Öffentlichkeit<br />

Insbesondere bei Leistungssportlern, die im Interesse der Öffentlichkeit stehen, ist genau<br />

diese eher eine hinzutretende Erschwernis: Psychische Erkrankungen sind nicht leicht zu<br />

vermitteln und es gibt eine nachhaltig ambivalente Presse: einerseits wird schon auf Hilfen<br />

bei psychischen Störungen hingewiesen, andererseits werden einzelne Vergehen<br />

möglicherweise psychisch kranker Täter medial sehr präsent als negative Beispiele<br />

präsentiert. Junge Menschen, die bei internationalen Wettkämpfen um Medaillen kämpfen,<br />

wehren sich daher oft lange und in erheblich kraftzehrenden Entwicklungen gegen die<br />

2


84<br />

Bezeichnung „psychische Probleme“ oder gar „psychisch Krank“, auch weil sie fürchten,<br />

damit in der Boulevard-Presse und im Internet dauerhaft als schwach und wenig<br />

durchsetzungsfähig oder potenziell gefährlich für andere bewertet zu werden.<br />

Was jede/r tun kann<br />

Allgemein ist im Umgang mit seelischen Krisen festzuhalten, dass es in der belastenden<br />

Situation nicht um Veränderung geht sondern um emotionale Entlastung des oder der<br />

Betroffenen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass Trainer und Physiotherapeuten im<br />

Kontext Leistungssport wesentliche Informationen geben können, die eine Akzeptanz<br />

psychiatrisch-psychotherapeutischer Hilfe fördern können:<br />

• Medikamente können wichtig sein<br />

• NADA: Depressionen sind wie jede andere Erkrankung auch den Regeln der<br />

ärztlichen Kunst entsprechend zu behandeln, müssen aber angezeigt werden<br />

• Antidepressiva machen nicht abhängig und verändern nicht die Persönlichkeit<br />

• Behandlungsdauer: mind. 6 Monate über Besserung hinaus<br />

In einer konkreten Krisensituation können die folgenden drei Fragen hilfreich sein (Seikkula<br />

2015):<br />

• Was ist geschehen?<br />

• Worin liegt das Problem?<br />

• Was sollte getan werden?<br />

Bei Depressionen sollte von Helferseite immer an Suizidalität gedacht werden.<br />

Suizidgedanken sollten aktiv angesprochen werden. Sportler in Krisen, die generalisierende<br />

Beschreibungen für ihr Leben finden wie „nie“ „immer“ „alles“ „nichts“ sollten ermutigt<br />

werden, dies aktiv aufzulösen: „heute“, „im Moment“, „noch“, „manches“ oder „manchmal“<br />

sind gute sprachliche Alternativen, die gnädigere Möglichkeiten der Selbstbewertung<br />

zulassen.<br />

Auch bei Sportlern ist zu bedenken, dass Einsamkeit als der Risikofaktor gilt und daher<br />

insbesondere auf soziale Bindungen zu achten ist: Die Trainingsgruppe, der Trainer, der<br />

Physiotherapeut… können da gute Helfer sein.<br />

Als „Tipps“ sind geeignet:<br />

• Stellen Sie Kontakt her: Da sein - Gemeinsame Zeit verbringen; Interessen teilen.<br />

• Tun Sie etwas miteinander: z.B. Bewegen (kein Training!)<br />

• Helfen Sie dem Betroffenen/ der Betroffenen, in Phasen des ungerichteten Grübelns<br />

die Aufmerksamkeit zu binden: z.B. Sudoku<br />

Was unterbleiben sollte (angelehnt an Bronisch 2010):<br />

• Trennungssituationen und Ängste übersehen (Urlaub, Wechsel in eine andere<br />

Trainingsgruppe…)<br />

• Bagatellisierungstendenzen folgen („Mist gedacht.…“, anstelle von „Ich war so<br />

verzweifelt, dass ich daran gedacht habe, mich zu töten“)<br />

• Forcierte Veränderung („Das musst Du jetzt anders machen“)<br />

• Überhöhte Ansprüche an die eigenen (helfenden) Fähigkeiten (Omnipotenzideen von<br />

Trainern und Stützpunktleitern: „Bei uns passiert sowas nicht!“)<br />

Navigation im Hilfesystem<br />

Der Begriff der „Navigation“ scheint angemessen in der Fülle von Angeboten für Menschen<br />

mit seelischen Problemen. Dabei ist im Einzelfall wichtig, was für wen am ehesten erreichbar<br />

ist und wo er oder sie am ehesten Hilfe erwartet: Familiäre Unterstützung kann ein ganz<br />

wichtiger Faktor sein, fällt jedoch am Ort der Weltmeisterschaftswettkämpfe z.B. in Kazan<br />

meistens aus. Schule und Arbeitsplatz sind oft Kontexte, in denen Betroffene gar nicht daran<br />

denken mögen, sich mit ihren Sorgen anzuvertrauen. Dies trifft ganz oft auf das System<br />

3


85<br />

Leistungssport zu: obwohl dies gleichzeitig oft der einzige Ort ist, an dem aufgrund<br />

zeitintensiven Trainings freundschaftliche Unterstützung erlebt und gelebt werden kann. Erst<br />

danach werden Betroffene und Familien auf professionelle Hilfesysteme, meist ärztlich<br />

medizinische oder psychologische zurückgreifen wollen. Hier stehen in großer regionaler<br />

Unterschiedlichkeit folgende „Dienste“ zur Verfügung:<br />

• Krisendienste<br />

• Beratungsstellen<br />

• Psychotherapie<br />

• Medizinische Versorgung (ambulant oder stationär; allgemein- oder fachärztlich)<br />

Im System Leistungssport könnte eine solche Kaskade von Unterstützungsangeboten wie<br />

folgt aussehen:<br />

• Sportpsychologische Beratung<br />

• Psychologischer Psychotherapeut<br />

• Kinder-und Jugendpsychiater<br />

• Erwachsenenpsychiater<br />

• Nationales Suizid PräventionsProgramm (NaSPro);<br />

AG Leistungssport (oliver.stoll@sport.uni-halle.de;<br />

petra.dallmann@med.uni-heidelberg.de;<br />

b.wilms@klinikum-saalekreis.de )<br />

Der Rat an alle Akteure ist hier, sich vor Ort über die Strukturen zu informieren und ohne<br />

konkreten Anlass Kontakt aufzunehmen: nur wer aus einer „ungefährlichen“ Situation<br />

bekannt ist, wird als Helfer in der Not rechtzeitig in Betracht gezogen. In aller Regel ist<br />

Suizidalität im Kontext Leistungssport kein nummerisch häufig auftretendes Problem,<br />

sondern im Falle des Falles eines, dass erhebliche Ängste auslöst und viel Kraft und Energie<br />

kostet.<br />

Die hier beschriebenen Anlaufpunkte sind daher wie ein Notfallplan oder eine<br />

Brandschutzübung zu verstehen: in regelmäßigen Abständen sollten Telefonnummern und<br />

Vorgehen überprüft und ggf. angepasst werden, damit „der Feuerlöscher, wenn Not am Mann<br />

ist, auch gefunden wird“.<br />

Ein konkretes Beispiel aus der Region der Autorin setzt sich aus unterschiedlichen Akteuren<br />

und Ansprechpartnern der verschiedenen Professionen und Hilfesysteme zusammen:<br />

• Leipziger Sportpsychologiekreis e.V.<br />

• Psychologischer Psychotherapeut: Dr. phil. H.-U. Wilms<br />

• Kinder-und Jugendpsychiater: Prof. Dr.med. G. Vulturius<br />

• Erwachsenenpsychiater: Dr. med. B. Wilms<br />

• Kliniken für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am CvBK Merseburg/<br />

Querfurt<br />

Unsere Erfahrung ist, dass wir in diesem Kontext im Zeitraum Februar 2016 bis Mai 2018<br />

vier Sportler und Sportlerinnen in ernsthaften psychischen Krisen mit suizidalen Themen<br />

unterstützen konnten. Auf die Möglichkeit einer stationären Behandlung mussten wir nach<br />

Abwägungen letztlich in diesem Zeitraum nicht zurückgreifen.<br />

Ausblick<br />

Eine Vision wäre, dass mehr Normalität im Umgang mit „psych“ eintreten könnte und damit<br />

vermutlich eine wesentliche Vorbeugung von Suizidalität im Leistungssport erreichbar wäre:<br />

der Satz: „Darf ich Dir meinen Sportpsychologen vorstellen“ sollte so normal sein, wie der<br />

Gang zum Psychotherapeuten und Psychiater, wenn es zu krankheitswertigen Symptomen<br />

kommt. Dazu bedarf es einer größeren Offenheit des Systems Leistungssport gegenüber dem<br />

psychosozialen Hilfesystem aber auch umgekehrt: nicht jeder der Weltrekorde schwimmt, hat<br />

automatisch eine „Störung“ und nicht jede, die Leistungssportlern Termine in deren<br />

4


5<br />

86<br />

häuslichem Umfeld oder im Trainingslager anbietet, ist unprofessionell oder<br />

grenzüberschreitend……<br />

Literatur/Quellen<br />

Bronisch, T. (2009): Grundsätzliches zur psychotherapeutischen Krisenintervention: In:<br />

Bronisch, T; Bohus, M; Dose, M; Reddemann, L & Unckel, C. ( Hrsg.): Kriseninterventionen<br />

bei Persönlichkeitsstörungen. 5. Aufl. München: Pfeiffer bei Klett-Cotta<br />

de Ridder, Michael (2012): Es gibt Suizidwünsche, die sich nicht dadurch aus der Welt<br />

schaffen lassen, dass sie pathologisiert werden. Psychotherapie im Dialog, 2; 13: S. 55-60<br />

Ringel, E. (1951): Praktische Selbstmordprophylaxe. Wiener Archiv für Psychologie,<br />

Psychiatrie und Neurologie, 1(3): S. 8-25<br />

Schaal, K.; Tafflet, M.; Nassif, H. et al. (2011): Psychological Balance in High Level<br />

Athletes: Gender Based Differences and Sport-specific Patterns. PLos ONE, 6: 1-9<br />

Seikkula; J. & Alakare, B. (2015): Bedürfnisorientierter Ansatz und Offener Dialog.<br />

Psychotherapie im Dialog, 3; 15: S.28-33<br />

Senf, W.& Broda, M. (Hrsg.)(2012): Praxis der Psychotherapie, Stuttgart: Thieme Verlag<br />

ISBN: 978-3-13-106095-2<br />

Wolfersdorf, M. (2012): Suizid und Suizidalität aus psychhiatrisch-psychotherapeutischer<br />

Sicht. Psychotherapei im Dialog, 2, 13: S. 2-7<br />

https://www.welt.de (21.01.2018)<br />

Autorin:<br />

Dr. Bettina Wilms<br />

Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik<br />

Carl von Basedow Klinikum Saalekreis gGmbH<br />

Vor dem Nebraer Tor 11<br />

06268 Querfurt<br />

b.wilms@klinikum-saalekreis.de


87<br />

Sebastian Fischer<br />

Tapering – ein interdisziplinärer Überblick<br />

Dieser Beitrag soll einen kurzen Einblick in den aktuellen Stand des Themas Tapering liefern.<br />

Die dargestellten Erkenntnisse basieren auf Studien verschiedener wissenschaftlicher<br />

Übersichtsartikel, welche gemeinsame und unterschiedliche Effekte zum Thema Tapering<br />

bündeln und daraus abgesicherte Erkenntnisse ableiten.<br />

"Tapering ist eine Technik der systematischen Reduktion der Trainingsbelastung zum<br />

Erzielen eines physiologischen Leistungshöhepunkts. Die Reduktion der Trainingsbelastung<br />

hierbei ist eine komplexe Technik, da eine Vielzahl von Belastungsvariablen manipuliert<br />

werden können, wie z.B. Trainingsintensität, Trainingsumfang, Trainingsdauer, und<br />

Trainingsfrequenz. Um eine optimale Kombination dieser Variablen abzuleiten, bedarf es<br />

einer ausgiebigen wissenschaftlichen Recherche.“ (Wilson & Wilson, 2008)<br />

Innerhalb eines Trainingszyklus stellen Schwimmer den Körper unter enormen Stress, um die<br />

für die Schwimmleistung wichtigen physischen und physiologischen Kapazitäten zu<br />

maximieren. In der Vorbereitung auf den wichtigsten Wettbewerb des Jahres, nutzen die<br />

Schwimmer, in der Regel, eine Phase der verringerten Belastung, welche Tapering genannt<br />

wird. Diese Phase dient der Einleitung einer körperlichen und geistigen Regeneration, um<br />

anschließend Bestleistungen erzielen zu können. Zu beachten ist, dass jeder Sportler auf die<br />

Erholungsphase mit einem unterschiedlichen Leistungszuwachs reagiert. Dabei bedarf es<br />

immer einer Berücksichtigung folgender Faktoren:<br />

• das Alter und das Geschlecht des Schwimmers<br />

• das Wettkampfereignis auf das sich der Schwimmer vorbereitet (Wettkampfstrecke vs.<br />

Wettkampfschwimmart)<br />

• das Leistungsniveau, in dem sich der Schwimmer aktuell befindet<br />

• ob der Schwimmer ein vollständiges oder eine verkürzte Form des Taperings zur<br />

Vorbereitung des Zielwettkampfes durchführt<br />

Nach Mujika & Stewart (2015) können vier unterschiedliche Arten des Taperings<br />

unterschieden werden. Diese heben sich durch einen exponentiellen (progressiven) oder<br />

linearen bzw. schrittweisen Verlauf der Trainingsentlastung voneinander ab (Abb.1).<br />

Diesbezüglich konnte die Arbeitsgruppe um Bosquet et al. (2007) und Hellard et al. (2013)<br />

nachweisen, dass die Arten des Taperings mit einem exponentiellen Kurvenverlauf in den<br />

Ausdauersportarten den traditionellen Methoden überlegen sind. In der aktuellen Literatur<br />

sind jedoch auch Studien zu finden, welche insbesondere sich mit den Auswirkungen des<br />

Taperings auf Kraftleistungen beschäftigen (Brännström et al., 2013; Grgic & Mikulic, 2017;<br />

Izquierdo et al., 2007; Murach & Bagley, 2015; Pritchard et al., 2015, Zaras et al. 2014). In<br />

den Meta-Analysen von Pritchard et al. (2015) und Brännström et al. (2013) ist<br />

nachzuvollziehen, dass gerade das schrittweise Tapering (One-Step-Taper) eine weit<br />

verbreitete Methode in den Sportarten mit einem Schwerpunkt auf den Kraftleistungen ist.<br />

Dieses schrittweise Tapering wird oftmals mit einer Trainingspause kurz vor dem Wettkampf<br />

kombiniert (Pritchard et al., 2015; Pritchard et al., 2018). Hier zeigten Trainingspausen von 2<br />

≥ & ≤ 4 Tage in den Taperingphasen die größten Leistungszuwächse.


88<br />

Abb.1: Unterschiedliche Arten des Taperings: Lineares Tapering, Exponentielles Tapering<br />

mit einem schnellen oder langsamen Belastungsrückgang und schrittweises Tapering (auch<br />

reduziertes Training genannt), Quelle: Abbildung aus Mujika & Padilla, (2003)<br />

Durch Tapering hervorgerufene Leistungsgewinne liegen, gemessen an der<br />

Wettkampfleistung im Schwimmen, in der Regel bei 0,5% bis 6,0%. In einer<br />

Längsschnittstudie mit 99 olympischen Schwimmern wurde ein durchschnittlicher<br />

Leistungszuwachs von 2,18% +/- 1,48% erzielt. Zusammenfassend waren nach der<br />

Taperingphase 91 der 99 Athleten schneller und nur 8 Athleten langsamer als im Vorhinein<br />

(Mujika, Padilla, & Pyne, 2002). Unabhängig von der Art des Taperings müssen zumeist bei<br />

großen Wettkämpfen Vor- bzw. Halbfinalwettkämpfe überstanden werden. Thomas et al.<br />

(2009) konnte nachweisen, dass ein moderater Anstieg der Trainingsbelastung innerhalb der<br />

letzten drei Tage vor dem Leistungshöhepunkt - nicht schädlich – sondern förderlich für eine<br />

Maximierung des Leistungsoutput ist (siehe Abb. 2).<br />

Abb.2: Veränderungen der Trainingsbelastung während des normalen Trainings (NT), der<br />

Overload Trainingsphase (OT) und eines zweiphasigen Tapermodells für eine Gruppe von<br />

Topschwimmern, Quelle: Abbildung aus Mujika (2009)<br />

Eine optimale Taperingphase setzt jedoch eine gut strukturierte vorangegangene<br />

Belastungsphase voraus. Eine französische Arbeitsgruppe um Hellard et al. (2013)<br />

untersuchte hierzu die optimale Trainingsbelastung in der Overload Phase – einer<br />

Trainingsphase mit erhöhter Trainingsbelastung – vor dem Tapering (siehe Abb. 2). Als<br />

Ergebnis lässt sich festhalten, dass eine mittlere Belastungsspitze in der ersten Woche gefolgt<br />

von einer leichten Abnahme der Belastung in der Overload Phase die höchste<br />

Leistungssteigerung nach dem Tapering erbrachte (1. Woche: 84±17%, 2. Woche: 81±22%,<br />

3. Woche: 80±19% der mittleren Gesamttrainingslast). Die Trainingsvariablen wurden hierbei<br />

aus dem wöchentlichem Trainingsvolumen auf den verschiedenen Intensitätsstufen als<br />

Prozentsatz des individuell maximalen Umfangs, dass bei jedem Intensitätslevel gemessen


wurde, abgeleitet. Die individuelle Gesamttrainingslast wurde aus dem Mittelwert der Lasten<br />

aus den sieben Intensitätsstufen errechnet. In einer aktuellen Studie von Bazyler et al. 2017 in<br />

der Leichtathletik wurden positive Effekte für eine 12-wöchige Blockperiodisierung mit einer<br />

einwöchigen Overloadtrainingsphase und einer anschließenden zweiwöchigen Taperphase<br />

gefunden. Oftmals stellt insbesondere die Trainingsplanung mit mehreren Saisonhöhepunkten<br />

und somit auch mehreren Taperingphasen die Trainer/-innen vor besondere<br />

Herausforderungen. Mujika (2017) zeigt hierzu am Beispiel einer Weltklassetriathletin ein<br />

Beispiel für eine Periodisierung in einer Olympischen Saison, welche eingerahmt ist in sieben<br />

weitere Weltcups. Eine vergleichbare Untersuchung stammt auch von Rønnestad et al. (2017),<br />

welcher eine kurze vorgeschaltete einwöchige Overload-Phase verbunden mit einer<br />

zweiwöchigen Taperingphase durchführte und ebenfalls zu größeren Leistungssteigerungen<br />

im Radsport – Mountainbike kam. Auch Aubry et al. (2014) kommen zu dem Schluss, dass<br />

insbesondere größere Leistungssteigerungen, nach der Taperingphase, durch eine erhöhte<br />

Trainingsbelastung in der Overload-Phase möglich sind. Gleichzeitig weist er aber auch auf<br />

das höhere Risiko für Trainingsfehlanpassungen z.B.: Übertraining und Erkrankungen hin.<br />

Um diesen Fehlanpassungen vorzubeugen, bietet sich die Möglichkeit mit einem Fragebogen<br />

zum Stimmungszustand des Athleten dessen psychische Belastung abzuschätzen. Dies gelingt<br />

beispielsweise durch den „Profile of Mood States“ Frageborgen, dessen besondere Stärke die<br />

Möglichkeit der Verwendung verschiedener Zeitfenster zur Einschätzung der Stimmung der<br />

Athleten darstellt (Albani et al., 2005). Neben der Nutzung eines Fragebogens bietet sich auch<br />

die Erfassung der Herzfrequenzvariabilität als Indikator für eine funktionelle Erschöpfung an<br />

(Flatt et al., 2017 und le Meur et al., 2017). So liegen seit neustem zwei Studien vor: Ist die<br />

Overload-Phase erfolgreich überstanden, folgt für den Athleten die Phase der<br />

Belastungsreduktion. Hierbei sind Trainer und Trainerinnen besonders gefordert, da sich eine<br />

Belastungsreduktion über eine Vielzahl von Belastungskriterien ermöglichen lässt. In einer<br />

sportartübergreifenden Analyse mit Schwimmern (249), Läufern (110), Radfahrern (80) ließ<br />

sich nachweisen, dass bei einer Reduktion des Trainingsumfangs um 41-60% in der<br />

Taperingphase der größte Leistungsgewinn für Schwimmer zu erwarten ist (Bosquet et al.,<br />

2007). Diese Ergebnisse gehen mit den Daten von Hellard et al. (2013) einher, der folgende<br />

Entlastungsvariablen für ein 3-wöchiges Tapering empfiehlt: 1. Woche: 57±26%, 2. Woche:<br />

45±24%, 3. Woche: 38±14% der mittleren Gesamttrainingslast. Diese Studie zeichnet sich<br />

besonders dadurch aus, dass hier auch veränderte Taperingstrategien für bereits „erfahrenere<br />

Athletinnen >= 4 Vorbereitungen auf ein Top-Event“ aufgezeigt werden. Bosquet et al.<br />

(2007) gelang es in seiner Studie ebenfalls nachzuweisen, dass die Trainingsintensität in den<br />

einzelnen Belastungsstufen erhalten bleiben sollte um den Leistungsanstieg nach der<br />

Taperingsphase zu maximieren. Demgegenüber lieferten Stewart & Hopkins (2000)<br />

Ergebnisse zu den Ausbildungspraktiken von 24 Trainern und 185 Schwimmern über eine<br />

Sommer- und Wintersaison in Neuseeland, welche zeigten das die Intervalltrainingsintensität<br />

für Sprinter (50m-100m) anstieg, während die Intervalllängen für die<br />

Mitteldistanzschwimmer (200m-400m) zurückgingen. Daraus schlussfolgerten die Autoren,<br />

dass ein standardisiertes Trainingsprogramm die Prinzipien der Spezifität vor allem in der<br />

Phase des Taperings widerspiegelt. Nach Bosquet et al. (2007) und Meur, Hausswirth, &<br />

Mujika (2012) führt eine Abnahme der Trainingshäufigkeit, in Form einer verringerten<br />

Anzahl von Trainingseinheiten, nicht zu einer Verbesserung der Leistung. Allerdings haben<br />

die Autoren darauf hingewiesen, dass die Abnahme der Trainingshäufigkeit mit den anderen<br />

Trainingsvariablen, insbesondere dem Trainingsvolumen und der Intensität, zusammenwirkt,<br />

so dass es schwierig ist eine isolierte Betrachtung der Trainingshäufigkeit im Bezug zur<br />

Leistung herzustellen. Insofern Trainingseinheiten im Rahmen der Trainingsplanung zur<br />

Verfügung stehen, können diese mit Inhalten zur Verringerung der Muskelermüdung<br />

(Sportmassagen, Nutzung von Kompressionsbekleidung) oder mit den Anpassungen von<br />

Ernährungs- und Trinkverhalten in der Taperingphase, sowie zur Erholung des autonomen<br />

Nervensystems, genutzt werden. Die Bestimmung einer präzisen Erholungsdauer für einzelne<br />

Athleten ist eine der größten Herausforderungen für Trainer und Wissenschaftler. In erster<br />

Linie gilt hier, dass die Pre-Taperingphase maßgeblich die Erholungszeit beeinflusst. Bosquet<br />

et al. (2007) gelang es für eine Taperingdauer von 8-14 Tage kleine positive Effekte, als auch<br />

für eine Zeitdauer von 15-21 Tage bis zum Leistungshöhepunkt einen große positive Einfluss<br />

auf die Leistung abzuleiten. Da Tapering nicht nur eine Entlastung des physiologischen,<br />

sondern auch des physiologischen Status sein soll, ist zu bedenken, dass die<br />

selbstwahrgenommene Müdigkeit das Schwimmers nach einer harten Trainingsphase im<br />

Durchschnitt 15 Tage beträgt, bis wieder ein Normalzustand erreicht ist (Millet et al., 2010).<br />

89


Albani, C., Blaser, G., Geyer, M., Schmutzer, G., Brähler, E., Bailer, H., & Grulke, N. (2005).<br />

Überprüfung der Gütekriterien der deutschen Kurzform des Fragebogens "Profile of Mood<br />

States" (POMS) in einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe. Psychotherapie,<br />

Psychosomatik, medizinische Psychologie, 55(7), 324–330.<br />

Aubry, A., Hausswirth, C., Louis, J., Coutts, A. J., & Le Meur, Y. (2014). Functional<br />

overreaching: the key to peak performance during the taper? Medicine and science in<br />

sports and exercise, 46(9), 1769–1777.<br />

Bazyler, C. D., Mizuguchi, S., Harrison, A. P., Sato, K., Kavanaugh, A. A., DeWeese, B. H.,<br />

& Stone, M. H. (2017). Changes in Muscle Architecture, Explosive Ability, and Track and<br />

Field Throwing Performance Throughout a Competitive Season and After a Taper.<br />

Journal of strength and conditioning research, 31(10), 2785–2793<br />

Bosquet, L., Montpetit, J., Arvisais, D., & Mujika, I. (2007). Effects of tapering on<br />

Linie gilt hier, dass die Pre-Taperingphase maßgeblich die Erholungszeit beeinflusst. Bosquet<br />

et al. (2007) gelang es für eine Taperingdauer von 8-14 Tage kleine positive Effekte, als auch<br />

90<br />

für eine Zeitdauer von 15-21 Tage bis zum Leistungshöhepunkt einen große positive Einfluss<br />

auf die Leistung abzuleiten. Da Tapering nicht nur eine Entlastung des physiologischen,<br />

sondern auch des physiologischen Status sein soll, ist zu bedenken, dass die<br />

selbstwahrgenommene Müdigkeit das Schwimmers nach einer harten Trainingsphase im<br />

Durchschnitt 15 Tage beträgt, bis wieder ein Normalzustand erreicht ist (Millet et al., 2010).<br />

Zur Ermittlung der Erholungsphase und des Leistungszuwachses in der Taperingphase könnte<br />

dem Athleten einmal wöchentlich eine vollständige Wettkampfbelastung zugemutet werden,<br />

ohne den Effekt der Leistungsmaximierung zu beeinflussen (Aubry et al., 2014). Dies würde<br />

eine Möglichkeit darstellen individuelle Leistungskurven, bezogen auf den Athleten,<br />

abzuleiten.<br />

Der Einfluss des Geschlechts auf die Mechanismen des Taperings ist bislang noch nicht<br />

vollständig geklärt. So konnte eine Studie von Mujika et al. (2002) durchaus<br />

Leistungsgewinne für beide Geschlechter (49 Frauen: 1,60±1,33%, 50 Männer: 2,54±1,50%)<br />

finden, jedoch lagen statistische Unterschiede zwischen den beiden Geschlechtern vor. Unter<br />

den 27 eingeschlossenen Studien nutzten nur neun Studien beide Geschlechter und nur drei<br />

Studien lieferten geschlechtergetrennte Ergebnisse (Mujika & Stewart, 2015). Daher ist es<br />

möglich, dass Frauen und Männern aufgrund physiologischer Unterschiede z.B.: in der<br />

Verbesserung der Glykogenspeicherkapazität, unterschiedliche Leistungsanpassungseffekte<br />

zeigen.<br />

All diese Einflussfaktoren zeigen, dass ein Team aus Trainer-Sportler-Betreuer über Jahre<br />

hinweg zusammenarbeiten muss, bevor ein Athlet optimal für den genauen Tag des<br />

Wettkampfes vorbereitet werden kann. Während dieser Zeit werden mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit auch einige Misserfolge notwendig sein, um aus diesen Ergebnissen<br />

heraus mit Hilfe eines Trainer-Athlet-Wissenschaftler-Teams in der Lage zu sein,<br />

Rückschlüsse für eine optimale Wettkampfvorbereitung zu erzielen (Ritchie et al., 2018).<br />

Tab.1: Zusammenfassung zum Tapering für erfahrene Athleten auf Basis aktueller Studien in<br />

Anlehnung an Bosquet et al., 2007; Meur et al., 2012; Mujika & Stewart, 2015; Pritchard et<br />

al., 2015 und Wilson & Wilson, 2008.<br />

Mittel & Langstrecke (200m-<br />

1500m)<br />

Kurz & Mittelstrecke (50m-<br />

100m)<br />

Vorbelastung<br />

Normales<br />

Training Overload Training Normales Training<br />

Trainingsumfang<br />

21-40 %<br />

Reduktion<br />

41-60%<br />

Reduktion 30 - 70% Reduktion<br />

Trainingsdauer 8-14 Tage 15-28 Tage 7 - 28 Tage<br />

Gleichbleibend oder leicht<br />

Trainingsintensität<br />

Gleichbleibend<br />

ansteigend<br />

Trainingsfrequenz gleichbleibend bzw. leicht reduziert<br />

gleichbleibend bzw. leicht<br />

reduziert um eine<br />

Volumenreduktion zu erreichen<br />

Schrittweise oder<br />

Exponentielles Tapering<br />

Art des Taperings Exponentielles Tapering (Progressiv) (Progressiv)<br />

Literatur:


Trainingsfrequenz gleichbleibend bzw. leicht reduziert Volumenreduktion zu erreichen<br />

Schrittweise oder<br />

Exponentielles Tapering 91<br />

Art des Taperings Exponentielles Tapering (Progressiv) (Progressiv)<br />

Literatur:<br />

Albani, C., Blaser, G., Geyer, M., Schmutzer, G., Brähler, E., Bailer, H., & Grulke, N. (2005).<br />

Überprüfung der Gütekriterien der deutschen Kurzform des Fragebogens "Profile of Mood<br />

States" (POMS) in einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe. Psychotherapie,<br />

Psychosomatik, medizinische Psychologie, 55(7), 324–330.<br />

Aubry, A., Hausswirth, C., Louis, J., Coutts, A. J., & Le Meur, Y. (2014). Functional<br />

overreaching: the key to peak performance during the taper? Medicine and science in<br />

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Autor:<br />

Dr. Sebastian Fischer<br />

Universität Kassel<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

sebastian.fischer@uni-kassel.de


93<br />

Jürgen Voigt<br />

SG Essen<br />

Zwischen Gestern und Morgen / Aufbau der SG Essen<br />

- Gedankenschranken durchbrechen –<br />

Inhaltsangabe<br />

1. Die SG Essen und ihre Erfolge<br />

2. Resultat und Last der Erfolge<br />

3. Kritik der Trägervereine<br />

4. Analyse der Strukturen der SG Essen<br />

5. Problembeschreibung<br />

5.1.ORGA Problem<br />

5.2.TRAINER Problem<br />

5.3. FINANZIERUNGS Problem<br />

5.4. WASSERZEIT Problem<br />

5.5. EHRENAMT Problem<br />

6. Lösungsansätze<br />

6.1. Verwaltungs-/ Struktur – Komponenten<br />

6.2. Sportliche Komponenten<br />

7. Umsetzung<br />

7.1. Organisatorische Umsetzung<br />

7.2. Sportliche Umsetzung<br />

8. Die Kooperation/ Schwimmschule<br />

8.1. Zahlen von 2015 bis heute<br />

8.2. Erste Erkenntnisse<br />

8.3. Sichtungskriterien und organisatorische Maßnahmen<br />

9 Evaluierung<br />

10. Ziele 2019 – 2021<br />

11. Zusammenfassung<br />

1. Die SG Essen und ihre Erfolge<br />

Die SG Essen entwickelte sich über Jahrzehnte zu einem der leistungsstärksten Vereine in<br />

Deutschland. Hier einige Zahlen:<br />

Gründung 1987, 10 Vereine werden Mitglied<br />

1988 Erster Internationaler Erfolg -Christian Keller-<br />

1990 Intensivierung des Leistungssports Gründung TZI<br />

1992 Olympia Teilnahme Christian Keller, Mark Warnecke<br />

1994 DMS 1. Bundesligatitel der Männer<br />

1996 Deutscher Preis für die Beste Jugendarbeit<br />

weitere Titel für Mark Warnecke, Christian Keller Thomas Rueter und Dominik Keil<br />

2003 SG Essen wird eingetragener Verein<br />

2004 Anne Poleska gewinnt Olympia Bronze über 200m Brust<br />

2007 Eröffnung Vollzeitinternat<br />

2008 DMS Frauenmannschaft gewinnt 1. Platz


94<br />

2. Das Resultat der Erfolge<br />

-­‐ Olympia Stützpunkt<br />

-­‐ Bundesleistungszentrum Schwimmen<br />

-­‐ Immer mehr Anfragen von talentierten Schwimmern aus ganz Deutschland und dem<br />

Ausland<br />

Aber auch<br />

-­‐ Immer weniger Mitarbeiter/ innen in den Vereinen, da die SG Ressourcen benötigt.<br />

-­‐ Vereine werden in der Presse nicht gewürdigt<br />

-­‐ Leistungsträger identifizieren sich nicht mit dem „Heimat“verein sondern der SG Essen<br />

3. Dies bedingt eine wachsende Kritik der Trägervereine<br />

Die Kritik wird von den beteiligten Vereinen geäußert. Folgende Punkte sind vorhanden:<br />

-­‐<br />

-­‐<br />

-­‐<br />

-­‐<br />

-­‐<br />

-­‐<br />

Immer mehr Schwimmer in den SG Gruppen stammen nicht aus Essen/ Region<br />

Immer höhere Kosten für Vereine durch auswärtige Leistungsschwimmer<br />

Immer geringere Bindung der Leistungsschwimmer an die Vereine in Essen<br />

Leistungen der Schwimmer der Essener Vereine werden schlechter oder stagnieren<br />

Immer weniger Schwimmer aus den Essener Vereinen schaffen den Sprung in die<br />

Leistungsgruppen der SG<br />

Immer mehr „Arbeitsstunden“ von Mitgliedern der Essener Vereine werden in der SG<br />

geleistet, darunter leidet die Arbeit im Verein<br />

4. Analyse der vorhandenen Strukturen der SG Essen<br />

Aufgrund der Kritik wurde dann die<br />

-­‐ Grundausbildung der Vereine analysiert,<br />

-­‐ ORGA-Strukturen der Vereine ermittelt,<br />

-­‐ Finanzsituation der Vereine festgestellt und verglichen,<br />

-­‐ personelle Situation der Vereine erhoben und verglichen<br />

-­‐ mögliche Kapazität für die unterschiedlichen Leistungsgruppen festgestellt<br />

5. Problembeschreibung<br />

Aufgrund der Kritik und der erfolgten Analyse wurden folgende Probleme sichtbar:<br />

5.1.ORGA Problem<br />

Die Kritik verdeutlicht das Problem des Spitzensports in Deutschland. Vereine finanzieren<br />

einen großen Teil des Leistungstrainings, ohne davon zu profitieren. Sie stellen finanzielle<br />

und personelle Ressourcen und „leiden“ dann unter dem Fehlen von Mitarbeiter/ innenn in<br />

der eigenen Vereinsorganisation.<br />

Der Spitzensport stellt (finanziert) keine personellen ORGA-Ressourcen. Der Rückgang im<br />

Ehrenamt verschärft das Problem. Die Leitung der SG Essen samt Bundesstützpunkt braucht<br />

mindestens drei hauptamtliche und drei nebenamtliche Mitarbeiter/ innen für den Bereich der<br />

Organisation. Eine Schwimmschule benötigt ebenfalls ORGA Kräfte. Diese können auch im<br />

Bereich der ORGA der SG mitarbeiten (Synergieeffekte)<br />

Kriterium: Aufbau eines ORGA Bereichs für den Verein über eine Schwimmschule<br />

5.2. TRAINER Problem<br />

„Mach Du das mal“<br />

In den Vereinsstrukturen sind nur wenige ausgebildete Fachtrainer/ innen für das<br />

Anfängerschwimmen vorhanden. Um ein Kind ab 3 Jahre zu einem technischen guten<br />

Schwimmer auszubilden, brauche ich als Trainer einen langen Atem, gute Pädagogik und<br />

viele Gespräche mit den Eltern.


95<br />

Zudem muss ich im Anfängerbereich immer zu 120% präsent sein, da „Nichtschwimmer“<br />

Zudem schon mal muss die ich Angewohnheit im Anfängerbereich haben, nicht immer auf zu das 120% zu hören, präsent was sein, der Trainer da „Nichtschwimmer“<br />

sagt, oder sich<br />

schon auch mal die unbeabsichtigt Angewohnheit unter haben, Wasser nicht zu auf begeben. das zu hören, Schnell was wird der Trainer der Trainer sagt, oder da zum sich<br />

auch Seelentröster mal unbeabsichtigt und Elternersatz unter ( zumindest Wasser zeitweise zu begeben. ). Schnell wird der Trainer da zum<br />

Woran Seelentröster wird und der Elternersatz Erfolg eines ( zumindest „guten“ Trainers zeitweise gemessen? ).<br />

Natürlich am Erfolg seiner<br />

Woran Schützlinge. wird Solange der Erfolg die Schützlinge eines „guten“ aber Trainers die Schwimmtechniken gemessen? Natürlich nicht am beherrschen, Erfolg seiner<br />

sind<br />

Schützlinge. Erfolge nicht Solange „messbar“. die Schützlinge aber die Schwimmtechniken nicht beherrschen, sind<br />

Erfolge Hier müsste nicht ein „messbar“.<br />

Umdenken stattfinden. Die „besten“ Trainer gehören in die Nachwuchsarbeit.<br />

Hier WER müsste sind die ein besten Umdenken Trainer? stattfinden. Die „besten“ Trainer gehören in die Nachwuchsarbeit.<br />

WER sind die besten Trainer?<br />

Anforderungsprofil an den Trainer im Nachwuchsbereich bei der SG Essen<br />

Anforderungsprofil -­‐<br />

Selbst Leistungsschwimmer an den Trainer gewesen, im Nachwuchsbereich aber mindestens bei der noch SG aktiver Essen<br />

Schwimmer<br />

-­‐<br />

Selbst (Masterschwimmer, Leistungsschwimmer Leistungsträger gewesen, aus den aber Mannschaften) mindestens noch aktiver Schwimmer<br />

-­‐<br />

(Masterschwimmer, Muss mit Kindern altersadäquat Leistungsträger und aus spassvoll den Mannschaften)<br />

umgehen können<br />

-­‐<br />

Muss Ist Team- mit Kindern und kritikfähig altersadäquat und spassvoll umgehen können<br />

Kriterium: -­‐ Ist Team- und Wertschätzung kritikfähig<br />

der Arbeit der Trainer in der Grundausbildung durch<br />

Kriterium: Einbindung der Wertschätzung Personen in ein der Talentsichtungssystem<br />

Arbeit der Trainer in der Grundausbildung durch<br />

!! Einbindung Kein Kriterium: der Personen Trainer in hat ein die Talentsichtungssystem<br />

Lizenz………!!<br />

!! Kein Kriterium: Trainer hat die Lizenz………!!<br />

5.3.FINANZIERUNGS Problem<br />

5.3.FINANZIERUNGS Die Grundausbildung stellt Problem<br />

für die Vereine die kostenintensivste Ausbildungsstufe dar. Sie ist<br />

Die personalintensiv Grundausbildung stellt benötigt für die eine Vereine entsprechende die kostenintensivste Badstruktur. Ausbildungsstufe Neben den Vereinen dar. Sie haben ist<br />

personalintensiv dies „private“ Schwimmschulen und benötigt eine erkannt. entsprechende Die Ausbildung Badstruktur. findet Neben jedoch den in einem Vereinen Alter haben<br />

der<br />

dies Kinder „private“ statt, in Schwimmschulen dem Eltern gerne auch erkannt. Geld Die für die Ausbildung Kinder ausgeben. findet jedoch in einem Alter der<br />

Kinder Kriterium: statt, in Lassen dem Eltern wir uns gerne unsere auch Geld Leistung für die entsprechend Kinder ausgeben.<br />

bezahlen<br />

Kriterium: Lassen wir uns unsere Leistung entsprechend bezahlen<br />

5.4.WASSERZEIT Problem<br />

5.4.WASSERZEIT Die Wasserzeit wird Problem<br />

für das Training benötigt. Die Zeiten für die Schwimmausbildung<br />

Die wurden Wasserzeit von den wird Zeiten für „abgeknapst“. das Training Nur benötigt. „große“ Die Vereine Zeiten waren für in die der Schwimmausbildung<br />

Lage Wasserzeiten<br />

wurden für die von Schwimmausbildung den Zeiten „abgeknapst“. anzubieten. Nur Durch „große“ eine Vereine Fokussierung waren in der auf Lage die Komponenten<br />

Wasserzeiten<br />

für Wassergewöhnung, die Schwimmausbildung Vereinsübergreifendes anzubieten. Durch Training eine Fokussierung und Breitensport auf die ist Komponenten<br />

eine andere<br />

Wassergewöhnung, Aufteilung der Wasserzeiten Vereinsübergreifendes möglich. Training und Breitensport ist eine andere<br />

Aufteilung Kriterium: der Gemeinsame Wasserzeiten möglich.<br />

vereinsübergreifende Nutzung der Wasserzeiten, Aufteilung<br />

Kriterium: der Tätigkeiten Gemeinsame vereinsübergreifende Nutzung der Wasserzeiten, Aufteilung<br />

der 5.5.EHRENAMT Tätigkeiten<br />

Problem<br />

5.5.EHRENAMT Die Anzahl der ehrenamtlichen Problem<br />

Mitarbeiter/ innen wurde in den Vereinen immer weniger. Die<br />

Mitarbeiter/ Die Anzahl der innen ehrenamtlichen immer älter. Mitarbeiter/ Die ehrenamtliche innen wurde Mitarbeit in den ist Vereinen noch bei immer Eltern weniger. vorhanden, Die<br />

aber Mitarbeiter/ auf die innen Zeit immer beschränkt, älter. Die in ehrenamtliche denen die Kinder Mitarbeit den ist Sport noch betreiben. bei Eltern Es vorhanden,<br />

müssen<br />

„Ehrenamtler“ aber auf die durch Zeit beschränkt, „Hauptamtler“ in ersetzt denen werden. die Kinder den Sport betreiben. Es müssen<br />

Kriterium: „Ehrenamtler“ „Gute“ durch „Hauptamtler“ Einnahmen bedingen ersetzt werden.<br />

„gute“ Gehälter<br />

Kriterium: „Gute“ Einnahmen bedingen „gute“ Gehälter<br />

6. Lösungsansätze<br />

6. Lösungsansätze<br />

Nachdem die Probleme erkannt und „benannt“ waren, stellte sich die Frage:<br />

Nachdem die Probleme erkannt und „benannt“ waren, stellte sich die Frage:<br />

WIE SOLL ES WEITERGEHEN und WELCHES KONZEPT soll angewandt werden?<br />

WIE SOLL ES WEITERGEHEN und WELCHES KONZEPT soll angewandt werden?<br />

Schnell war klar, was es werden sollte:<br />

Schnell war klar, was es werden "Schwimmschule" sollte:<br />

der SG Essen<br />

Hierzu waren jedoch Bedingungen "Schwimmschule" notwendig, die sich der aus SG den Essen<br />

o.g. Kriterien ergaben.<br />

Hierzu waren jedoch Bedingungen notwendig, die sich aus den o.g. Kriterien ergaben.<br />

6.1. Verwaltungs-/ Struktur – Komponenten<br />

6.1. Verwaltungs-/ Zentraler Aufbau Struktur ( muss – Komponenten<br />

sein )<br />

Zentraler Schwimmschule Aufbau als ( muss Kern sein der )<br />

Finanzierung des Leistungssport<br />

Schwimmschule als Kern der Finanzierung des Leistungssport


96<br />

Ausbau von Netzwerken mit Sportbund, anderen Vereinen etc.<br />

Einbeziehung von weiteren Finanzierungsmöglichkeiten ( Integrationsarbeit etc. )<br />

Diese Bedingungen ergaben sich aus dem Ziel Schwimmschule. Anders verhielt es sich bei<br />

den weiteren Teilbereichen. Hier mussten zunächst verschiedene Fragen geklärt werden.<br />

6.2. Sportliche Komponenten<br />

Was muss/ soll bei der Wassergewöhnung/ - bewältigung berücksichtigt werden?<br />

Wie erreichen wir unsere Ziele im technischen Bereich?<br />

Welche (ART) Trainer/ Übungsleiter benötigen wir?<br />

Wie organisieren wir die Gruppen/ Gesamtsystem unter sportlichen Gesichtspunkten?<br />

Zwischen 2011 und 2014 wurden verschiedene Modelle diskutiert und besprochen und<br />

diskutiert und besprochen und……….<br />

Letztendlich stand fest:<br />

-­‐<br />

-­‐<br />

Nicht alle Vereine machen mit<br />

Wir können es nicht jedem Recht machen<br />

Folgende Grundsätze wurden vereinbart:<br />

Niemand wird abgeworben<br />

Neuaufnahmen werden umlaufend verteilt<br />

WIR machen alles zusammen<br />

offene Karten<br />

Danach wurden die sportlichen Komponenten definiert.<br />

-­‐<br />

-­‐<br />

-­‐<br />

-­‐<br />

-­‐<br />

-­‐<br />

Einheitliche technische Ausbildung der Kinder zu guten technischen Schwimmern,<br />

(Nachwuchskonzept DSV Schwimmen 2020 )<br />

Lasst uns den Spaß an der Bewegung zurück in die Schwimmhalle bringen<br />

Wir suchen Bewegungstalente<br />

Wir wollen Erfahrung von Bewegung in Kombination mit sozialen Komponenten<br />

vermitteln,<br />

Einbindung der Integration ( Gruppen für unbegleitete Jugendliche, Flüchtlinge, etc.)<br />

Lasst UNS weitere neue Wege suchen und gehen<br />

7. Umsetzung der Komponenten<br />

7.1. Organisatorische Umsetzung<br />

Nachdem wir die Grundlagen ( Ideen ) definiert hatten begann die Umsetzung. Es stellte sich<br />

die Frage:<br />

Wie setzen WIR die Ideen um? Die Antworten lauteten:<br />

Zusammenschluss der SG Essen Vereine in EINER Schwimmschule<br />

Einheitliche technische Schwimmausbildung der Kinder<br />

Regelmäßige Qualitätskontrollen durch dauerhafte Sichtung der Kinder<br />

Technik vor Strecke<br />

Die „BESTEN“ Trainer in die Nachwuchsarbeit


97<br />

Änderung des Beitragssystems, Schwimmschulbeitrag 25,00€ / Monat; Vereine<br />

erhalten 11,00 €/ Kind/ Monat und ziehen die Beiträge ein<br />

Differenz von 14,00 €/ Kind/ Monat geht an die Schwimmschule<br />

Anlassbezogener Beitrag innerhalb der SG ( nach Möglichkeit einheitlich in allen<br />

Vereinen )<br />

Schaffung einer „hauptamtlichen“ Verwaltungsebene ( 20% der Einnahmen für<br />

Verwaltung )<br />

Jede Gruppe muss sich selbst finanzieren<br />

7.2. Sportliche Umsetzung<br />

Dies sollte zu folgenden Zielen führen:<br />

Mehr Kinder zu guten Schwimmern ausbilden und Talente erkennen und fördern<br />

Soziale Strukturen mit Kindern und Eltern entwickeln und ausbauen<br />

Kosten der Vereine, die durch den Leistungssport entstehen, tragen<br />

(Jüngere) Übungsleiter gewinnen und ausbilden<br />

Nachdem die „RAHMENBEDINGUNGEN“ und „ZIELE“ feststanden, sollten die<br />

Bedingungen für die tägliche Arbeit definiert werden.<br />

Ab WELCHEM Alter ( 3-4 Jahre ) wollen wir beginnen und WIEVIELE Kinder<br />

wollen WIR?<br />

ZENTRALE Meldung der „Talente“ und ZENTRALES Anbieten von<br />

Schwimmzeiten ( 2 aus 4, 3 aus 5) aus Schwimmschul- oder Vereinskontingent<br />

Einbau von Teilen des Grundlagentrainings ( GLT ) in die Grundausbildung<br />

Schaffung einer „ÜBERGANGSZONE“ ( 9 - 12 Jahre ) für Aktive als Zugang in die<br />

SG Gruppen<br />

„ALTERGRUPPENVERANTWORTLICHE“ Trainer<br />

Diese Komponenten sind je nach Einzugsgebiet, Bäderlandschaft, Trainerpotential, etc<br />

variabel und müssen/ können angepasst werden.<br />

8.Die Kooperation/ Schwimmschule<br />

Beginn im Sommer 2015 im Rahmen einer Kooperation von 6 Vereinen,<br />

Ab 07.2017 Bildung der SG Essen, Schwimmschule.<br />

Zertifizierung der Schwimmschule im Jahr 2018<br />

8.1.Zahlen von 2015 bis heute<br />

2015 Start mit 62 Kindern, 348 Euro Gewinn im Juni 2015<br />

06.2017<br />

182 Kinder, ca. 250 Gewinn je Monat<br />

30.04.2018 350 Kinder, ca. 1.500 Euro Gewinn je Monat<br />

Osterferien 2018 Ferienschwimmcamp – In 8 Tagen zum Seepferdchen – ( 180<br />

Kinder, neue Sponsoren, Politik, Medien )<br />

8.2. Erste Erkenntnisse<br />

Kündigungen:<br />

In den Vereinen wurden Kinder ab 5 Jahren ausgebildet. Nach ca. 15 Monaten hatten 70-80%<br />

der Kinder gekündigt. ( überproportional Jungen ). Das Seepferdchen wurde für die<br />

Grundschule benötigt. Nach Erreichen der Qualifikation wurde die Sportart gewechselt.


98<br />

Wir stellten folgende Hypothese auf: Je jünger die Kinder in den Verein kommen, desto<br />

länger verbleiben sie dort.<br />

ERFAHRUNG nach 3 Jahren<br />

Kündigungsrate<br />

nach 15 Monaten ca. 20 % des jeweiligen Eingangjahrgangs<br />

nach 24 Monaten insgesamt ca. 35% des jeweiligen Eingangjahrgangs<br />

nach 36 Monaten 40% des jeweiligen Eingangjahrgangs<br />

Dies bedeutet für die Vereine<br />

-­‐ Nach 15 Monaten war die Anzahl der im Verein verbleibenden Kinder 3 bis 4 mal so<br />

hoch (Finanzieller Zuwachs von 300 – 400 % im Beitrag)<br />

-­‐ Nach 24 Monaten waren immer noch 2,5 mal mehr Kinder im Verein als im alten System.<br />

Da dann aber bereits wieder zwei Jahrgänge aufgenommen wurden, erhöhte sich die<br />

Mitgliederzahl in den einzelnen Jahrgängen um das 3-fache. (Wenn im alten System<br />

nach 24 Monaten bei einer Basis von 100 Mitgliedern noch insgesamt 60 Kinder im<br />

System waren, waren es im neuen System 145 Kinder. Dazu kommt noch die<br />

zwischenzeitliche Aufnahme)<br />

-­‐ Nach 36 Monaten hat sich die Zahl der „Jahrgangskinder“ gegenüber früher um das 5-<br />

fache erhöht<br />

Aus dem Zahlen der Stadt Essen:<br />

Bei ca. 5.000 Köpfen pro Jahrgang der Altersgruppe 0-9 Jahre haben in den Jahren 2015 –<br />

2017 ca. 10% aller Kinder in den Altersgruppen der 3-5 jährigen die Vereine verlassen. Dies<br />

entspricht einem absolutem Rückgang von ca. 400 Kindern in den Altersgruppen im<br />

Stadtgebiet in allen Sportvereinen auf ca. 4000 Mitglieder.<br />

In der genannten Zeit hat sich jedoch die absolute Zahl der Altersgruppen der 3-5 jährigen<br />

um fast 2.000 Köpfe aufgrund von Zuwanderung erhöht. Die an dem Konzept beteiligten<br />

Schwimmvereine hatten in der vorgenannten Zeit einen Zuwachs von ca. 250-550% in den<br />

Altersgruppen der 3-5 Jährigen.<br />

Leistungen:<br />

Erste Kinder im Jahrgang 2010 / 2011 befinden sich in Übungsgruppen mit 2-3 Jahre älteren<br />

Kindern<br />

Sichtungskriterien und organisatorische Maßnahmen<br />

Aufgrund der Erfahrungen wurden mittlerweile „Sichtungskriterien“ aufgestellt:<br />

1. Lage Rücken beginnend mit der Beinarbeit, Liegen auf dem Rücken auf dem<br />

Wasser<br />

2. Lage Kraul beginnend mit der Beinarbeit<br />

Kurze Strecke mit sehr hoher Beinfrequenz unter Wasser ohne Hilfsmittel (1.<br />

Sichtungskriterium )<br />

Unter Wasser massives Ausatmen ( 2. Sichtungskriterium )<br />

Schweben im Wasser ( 3. Sichtungskriterium )<br />

Ansatz für Delphinkick unter Wasser ( 4. Sichtungskriterium )<br />

Strecklage nach Sprung oder Abstoßen ( 5. Sichtungskriterium )<br />

Stehen auf Zehenspitzen an Land ( 6. Sichtungskriterium )<br />

Stehen mit Rücken an der Wand ( 7. Sichtungskriterium )<br />

Abfaller mit Armen in Vorhalte vom Beckenrand ( 8. Sichtungskriterium )


99<br />

„Organisatorische“ Maßnahmen bis Heute<br />

Regelmäßige Sichtungen und Förderung von „Talenten“<br />

Schaffen von „Symbolen“ zur Förderung der Gruppenzugehörigkeit<br />

Durchführen von Wochenend- und Trainingsmaßnahmen unter Einbeziehung der<br />

Eltern<br />

9.1. Evaluierung<br />

Aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen wurde eine erste Anpassung durchgeführt<br />

1. Evaluierung<br />

Einbindung der Eltern in sehr früher Phase der Talentförderung (bereits in<br />

Schwimmschule)<br />

Eltern in die Gruppenkommunikation einbinden, „ständige“ Erreichbarkeit der<br />

Verantwortlichen sicherstellen => „Hauptamt“<br />

Aufzeigen von möglichen Entwicklungswegen der Kinder<br />

(BEWEGUNGSTALENTE)<br />

Ausweitung des Bewegungsangebotes z.B. Landtraining im Talentbereich<br />

(Nachwuchskonzept 2020)<br />

Zentrale Ausbildung der Mitarbeiter/ innen<br />

Umgestaltung der Wassergewöhnung/ -bewältigung in Einheiten mit Land und Wasser<br />

(20-10-30) und<br />

Intensivierung von Bewegungsformen an Land zur Stärkung der Rückenmuskulatur<br />

„Schwimmen Lernen“ als „ZENTRALE“ zur Erkennung von Bewegungstalenten<br />

Bildung eines Netzwerk von Vereinen mit „GUTER“ Nachwuchsarbeit<br />

Sportartübergreifend<br />

10. Ziele<br />

Ziele 2019 – 2021<br />

Übernahme der gesamten „Ausbildung“ der SG Essen und Ausbau der<br />

„Talentgruppen“ der SG Essen Schwimmschule als Kern der Vereine<br />

Zertifizierung der SG Essen Schwimmschule<br />

Ausbau der vereinsübergreifenden Gruppen im Trainingsbereich als Zwischenebene<br />

SG – Verein<br />

Bedingt Verein = Breitensport<br />

Ausbau der Geschäftsstelle<br />

Aufbau eines sportartübergreifendem Vereinsnetzwerkes in Zusammenarbeit mit dem<br />

Sportbund<br />

Erhöhung der Quersubventionierung in Richtung Leistungsgruppen<br />

Einbeziehung weiterer ehemaliger Leistungsschwimmer ( z.B. Hendrik Feldwehr,<br />

Isabell Härle, Caro Ruhnau, Doro Brandt, etc. ) in die Talententwicklung und -<br />

förderung<br />

Aufbau eines Vereinsnetzwerkes zusammen mit dem ESPO zur „SPORTLICHEN“<br />

Nachwuchsförderung (Schwimmen Lernen = ZENTRALE der sportlichen<br />

Betätigung)<br />

Planung und spätere Übernahme von neuen Schwimmbädern<br />

Einbeziehung Integration in das Konzept ( Zuschüsse )<br />

Einbindung der Politik in die Konzepte unter Nutzung der sportlichen Kompetenzen<br />

der Talentsuche und -förderung<br />

Durchführung weitere „Trainingslager“ für Essener Gruppen<br />

Durchführung von Ausbildungsmaßnahmen in Essen<br />

Ausbau des System Schwimmschule im Stadtgebiet und in den Ferienzeiten<br />

Gewinnung weiterer Vereine für das System im Stadtgebiet


100<br />

Ausbau des System in der Region (Wabensystem)<br />

Ausbau der Ferienangebote in Zusammenarbeit mit dem ESPO (Essener Sportbund)<br />

und Bildung eines Netzwerks (Wabensystems mit Vereinen aus anderen Sportarten)<br />

zum Auffinden von Bewegungstalenten<br />

Mitglied im Netzwerk des SV NRW als Stützpunktverein<br />

Aufbau von Kooperationen zu KITAS und Grundschulen im Rahmen der<br />

Zielvereinbarung „Nr. 1 Sportland NRW“<br />

11. Zusammenfassung<br />

In einem Zeitraum von 8 Jahren wurden Ideen entwickelt und umgesetzt. Der Schwerpunkt<br />

liegt hierbei im organisatorischem Bereich. Wir haben das Rad nicht neu erfunden, haben<br />

aber versucht, die Speichen und Felgen neu zu gestalten.<br />

Fast alle Komponenten des Konzepts sind in Einzelteilen bekannt und in verschiedenen<br />

Vereinen vorhanden. Es gilt diese Teile zu einem Gesamtbild zusammenzustellen. Bei der<br />

Zusammenstellung sollten Unterschiede in der vorhandenen Vereinsstruktur<br />

Berücksichtigung finden.<br />

Wir sind der festen Überzeugung, dass dieses Modell in jeweils angepasster Form ein Vorbild<br />

für den Schwimmsport, möglicherweise sogar der gesamten Talentsuche- und –förderung<br />

aller Sportarten sein könnte.<br />

Dies bedingt jedoch einen Blick über den jeweiligen Tellerrand, sowohl des Vereins, der<br />

regionalen Struktur, als auch des Verbandes oder der Sportarten.<br />

Es gilt Synergien zu suchen und zu nutzen. Das BEWEGUNGS-Talent finden muss im<br />

Vordergrund stehen.<br />

Die getroffene Zielvereinbarung „Nr. 1 Sportland NRW“ lässt hoffen. Es bleibt abzuwarten,<br />

ob die Verfahrensweise entsprechend umgesetzt wird oder an lokalen „sport“politischen<br />

Überlegungen scheitert.<br />

Wir im Schwimmsport haben einen einzigartigen Vorteil allen anderen Sportarten gegenüber.<br />

ALLE Kinder sollen schwimmen lernen.<br />

Dieser Vorteil sollte genutzt werden, aber nicht gegen die anderen Sportarten, sondern mit<br />

diesen.<br />

Autor:<br />

Jürgen Voigt<br />

Koordinator Schwimmschule Essen<br />

voigtjur@gmail.com


Christine Hoffmann<br />

101<br />

Christine Ausdauerdiagnostik Hoffmann im Schwimmen anhand von Stufentests<br />

Leistungsdiagnostik zur Bestimmung der Ausdauerleistungsfähigkeit<br />

Ausdauerdiagnostik im Schwimmen anhand von Stufentests<br />

Um die Ausdauerleistungsfähigkeit eines Athleten 1 zu bestimmen, werden in den meisten<br />

Sportarten Leistungsdiagnostik Stufentests zur in Bestimmung Form von Fahrrad- der Ausdauerleistungsfähigkeit<br />

oder Laufbandergometrien durchgeführt. Ziel<br />

solcher Tests ist es, den Verlauf der physiologischen Reaktionen des Körpers (Herzfrequenz<br />

und Um Laktatproduktion) die Ausdauerleistungsfähigkeit bezüglich einer eines ansteigenden Athleten 1 zu körperlichen bestimmen, Belastung werden in zu den bestimmen. meisten<br />

Hiermit Sportarten können Stufentests Aussagen in Form über die von aktuelle Fahrrad- aerobe oder Leistungsfähigkeit Laufbandergometrien und durchgeführt. bei Längsschnittstudien<br />

solcher auch Tests über ist es, die den langfristige Verlauf der Entwicklung physiologischen eines Sportlers Reaktionen getroffen des Körpers werden. (Herzfrequenz Ein wesent-<br />

Ziel<br />

liches und Laktatproduktion) Anliegen ist, die bezüglich Schwellengeschwindigkeit einer ansteigenden zu körperlichen bestimmen, Belastung bei der sich zu bestimmen. die Laktatproduktion<br />

Hiermit können und Aussagen Laktatelimination über die aktuelle gerade aerobe noch Leistungsfähigkeit im Gleichgewicht und bei befinden. Längsschnittstudien<br />

auch über wird die langfristige auch als maximales Entwicklung Laktat-Steady-State eines Sportlers getroffen (MLSS) bezeichnet werden. Ein und wesent-<br />

kann<br />

Diese<br />

Geschwindigkeit<br />

gerade liches Anliegen noch in ist, Dauerbelastung die Schwellengeschwindigkeit aufrechterhalten zu werden. bestimmen, Da der bei der Übergang sich die von Laktatproduktion<br />

aeroben und Laktatelimination zur überwiegend anaeroben gerade noch Energiebereitstellung im Gleichgewicht fließend befinden. ist und Diese jeder<br />

der<br />

vorwiegend<br />

Athlet Geschwindigkeit anders reagiert, wird auch wurden als viele maximales verschiedene Laktat-Steady-State Schwellenkonzepte (MLSS) und bezeichnet Auswertmethoden und kann<br />

entwickelt gerade noch (Bourdon, in Dauerbelastung 2000). Zudem aufrechterhalten gibt es eine enorme werden. Anzahl Da verschiedener der Übergang Testprotokolle von der<br />

mit vorwiegend unterschiedlicher aeroben zur Stufendauer, überwiegend Pausenlänge anaeroben Energiebereitstellung und Intensitätssteigerung. fließend All ist und dies jeder hat<br />

Einfluss Athlet anders auf die reagiert, Ergebniswerte wurden und viele muss verschiedene bei einem Schwellenkonzepte Vergleich berücksichtigt und Auswertmethoden<br />

werden.<br />

Da entwickelt im Schwimmsport (Bourdon, 2000). zusätzlich Zudem die gibt besonderen eine enorme Umstände Anzahl des verschiedener Aufenthalts Testprotokolle im Wasser<br />

berücksichtigt mit unterschiedlicher werden müssen, Stufendauer, wird Pausenlänge üblicher Weise und ein Intensitätssteigerung. Feldtest im Wasser All durchgeführt, dies hat<br />

auch Einfluss wenn auf die dieser Ergebniswerte einige und Fehlerquellen muss bei einem birgt. Vergleich Die in berücksichtigt der schwimmspezifischen<br />

werden.<br />

Leistungsdiagnostik Da im Schwimmsport angewandten zusätzlich Testprotokolle die besonderen ähneln Umstände sich des weltweit: Aufenthalts USA 8 im x Wasser 200m,<br />

Australien berücksichtigt 7 x 200m werden (Pyne, müssen, Maw wird & Goldsmith, üblicher Weise 2000), ein DSV Feldtest West bis im 1990 Wasser bis durchgeführt,<br />

zu 7 x 300m<br />

(Simon, auch wenn Thiesmann, dieser Clasing einige & Fehlerquellen Frohberger, 1983), birgt. Maglischo Die in (USA) der 5 schwimmspezifischen<br />

x 300m (Maglischo,<br />

2003). Leistungsdiagnostik angewandten Testprotokolle ähneln sich weltweit: USA 8 x 200m,<br />

Im Australien Deutschen 7 x Schwimmverband 200m (Pyne, Maw wird & Goldsmith, der sogenannte 2000), Pansoldtest DSV West standardisiert bis 1990 bis eingesetzt. zu 7 x 300m Er<br />

wurde (Simon, von Thiesmann, Pansold und Clasing Zinner & Frohberger, (1994) entwickelt 1983), und Maglischo wird seit (USA) mehr 5 als x 300m Jahren (Maglischo, in der<br />

gleichen 2003). Form eingesetzt und ausgewertet. Da alle Kaderathleten ihn 2-3mal pro Jahr im<br />

Rahmen Im Deutschen der komplexen Schwimmverband Leistungsdiagnostik wird der sogenannte (KLD) absolvieren Pansoldtest müssen, standardisiert liegt eine eingesetzt. sehr große Er<br />

Datenmenge wurde von Pansold vor, die und gut vergleichbar Zinner (1994) ist. entwickelt und wird seit mehr als 30 Jahren in der<br />

Ziel gleichen dieser Form Arbeit eingesetzt ist zum und einen ausgewertet. die geschlechts- Da alle und Kaderathleten distanzspezifischen ihn 2-3mal Unterschiede pro Jahr der im<br />

wichtigsten Rahmen der Kenngrößen komplexen Leistungsdiagnostik der Laktatleistungskurve (KLD) (LLK) absolvieren zu bestimmen müssen, und liegt zum eine anderen sehr große die<br />

aus Datenmenge früheren vor, Jahren die gut (von vergleichbar über drei ist. Jahrzehnten) vorliegenden Testergebnisse mit den<br />

Ergebnissen Ziel dieser Arbeit der aktuellen ist zum Kaderathleten einen die geschlechts- im Längsschnitt und distanzspezifischen zu vergleichen. Unterschiede der<br />

wichtigsten Kenngrößen der Laktatleistungskurve (LLK) zu bestimmen und zum anderen die<br />

Ablauf aus früheren Pansoldtest Jahren (von über drei Jahrzehnten) vorliegenden Testergebnisse mit den<br />

Ergebnissen der aktuellen Kaderathleten im Längsschnitt zu vergleichen.<br />

Der Pansoldtest ist ein Stufentest im Wasser mit ansteigender Intensität, der in jeder Lage und<br />

über Ablauf Distanzen Pansoldtest von 100, 200 oder 400m geschwommen werden kann. Die Schwimmer absolvieren<br />

ihn üblicherweise in ihrer Hauptdisziplin. Der Ablauf für die 100 und 200m Strecken<br />

ist Der in Pansoldtest Tabelle 1 dargestellt. ist ein Stufentest Zunächst im Wasser werden mit drei ansteigender Durchgänge Intensität, mit 80% der der in Geschwindigkeit<br />

jeder Lage und<br />

der über Bestzeit Distanzen aus von der 100, Vorsaison 200 oder mit 400m einer Pause geschwommen von je einer werden Minute kann. geschwommen, Die Schwimmer nach absolvieren<br />

ihn üblicherweise von drei Minuten ihrer zwei Hauptdisziplin. weitere Durchgänge Der Ablauf mit für 85%, die usw. 100 und ansteigend 200m Strecken bis zur<br />

einer<br />

Serienpause<br />

letzten ist in Tabelle Stufe, 1 die dargestellt. maximal Zunächst und mit Start werden vom drei Block Durchgänge ausgeführt mit wird. 80% Bei der der Geschwindigkeit<br />

Variante mit<br />

400m der Bestzeit Strecken aus besteht der Vorsaison die erste mit Stufe einer nur Pause einem von je Durchgang einer Minute und geschwommen, die vierte Stufe nach entfällt. einer<br />

Zu Serienpause jeder Belastungsstufe von drei Minuten werden zwei alle weitere Zwischenzeiten, Durchgänge die mit Bewegungsfrequenzen 85%, usw. ansteigend auf bis jeder zur<br />

Bahn, letzten Herzfrequenz- Stufe, die maximal und Laktatwerte und mit Start festgehalten. vom Block ausgeführt wird. Bei der Variante mit<br />

400m Strecken besteht die erste Stufe nur aus einem Durchgang und die vierte Stufe entfällt.<br />

Zu jeder Belastungsstufe werden alle Zwischenzeiten, die Bewegungsfrequenzen auf jeder<br />

Bahn, Herzfrequenz- und Laktatwerte festgehalten.<br />

1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Beitrag die männliche Form verwendet. Sie bezieht sich auf<br />

Personen beiderlei Geschlechts. <br />

1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Beitrag die männliche Form verwendet. Sie bezieht sich auf<br />

Personen beiderlei Geschlechts.


102<br />

Tab. 1 Ablaufprotokoll Pansoldtest für die 100 und 200m Strecken<br />

Das Ergebnis der Testung sind zunächst fünf Messpunkte, über die eine exponentielle<br />

Regressionskurve mit der Funktion y =∗ = gelegt wird. Dabei entspricht y dem Laktatwert<br />

und x der Schwimmgeschwindigkeit. Regressionskurven, a * ebx<br />

deren Passung kleiner als R 2 = 0.95<br />

ist, werden nicht verwendet.<br />

Die wichtigsten Kenngrößen der LLK sind:<br />

v max : im Test erreichte maximale Schwimmgeschwindigkeit<br />

L max : Die maximale Laktatkonzentration im Blut (mmol/l) ist Ausdruck der anaeroblaktaziden<br />

Energiebereitstellung.<br />

v 4,0 : Der Schnittpunkt der Regressionsgeraden mit der 4mmol-Linie, also die Schwimmgeschwindigkeit<br />

bei 4mmol/l Lakatat in m/s.<br />

P 4,0 : Leistung bei Laktat 4 mmol/l in Prozent der Bestleistung als Niveau der aeroben<br />

Leistungsfähigkeit. Seit 1992 wird als Referenz die Bestleistung der letzten Saison<br />

verwendet.<br />

P max : Leistung in der letzten Stufe in Prozent der Bestleistung als wichtige Kenngröße zur<br />

Prognose der Wettkampfleistung.<br />

b LLK : Der Koeffizient b unter der Funktion =∗ y = ist graphisch als Steigung der<br />

Funktion zu erkennen. Je steiler die Kurve hinten a * ebx<br />

ansteigt, desto höher der Wert b LLK .<br />

Einflussfaktoren auf die LLK und deren Kenngrößen<br />

Stufendauer<br />

Für die Ausdauerdiagnostik werden Belastungszeiten von mindestens 3-5min pro Stufe<br />

empfohlen (Dekerle & Pelayo, 2011). Die Regulationsmechanismen im Körper benötigen<br />

eine gewisse Zeitspanne (ca. 3 min), bis sie sich auf ein Steady-State einpendeln. Wird die<br />

Belastungsdauer zu kurz gewählt, sind die gemessenen Laktatwerte niedriger, als sie beim<br />

Dauertest in dieser Schwimmgeschwindigkeit auftreten würden. Das entspricht einer Rechtsverschiebung<br />

der LLK. Die entsprechende Interpretation würde zu einer Überschätzung des<br />

MLSS führen, mit der Folge, dass die Schwimmer diese Geschwindigkeit nicht durchhalten<br />

können. Aus wissenschaftlicher Sicht macht ein Test, der die aerobe Kapazität bestimmen<br />

soll, erst ab 300m Sinn. Dann liegt die Belastungsdauer im Bereich der oben Empfohlenen.<br />

Allerdings kann die Zielstellung des Tests auch eine andere sein: Gerade für Sprinter ist es<br />

wichtig, die Bedingungen und Anforderungen der Wettkampfgeschwindigkeit zu berücksichtigen.<br />

In diesem Fall scheint die Testvariante über 200m ein geeigneter Kompromiss<br />

zwischen Belastungsdauer und wettkampfspezifischer Belastung zu sein (Fernandes, Sousa,<br />

Machado & Vilas-Boas, 2011; Greco, Oliveira, Caputo, Denadai & Dekerle, 2013; Pyne et<br />

al., 2000).<br />

Stufenanzahl<br />

Aus mathematischer Sicht gilt: Je größer die Anzahl der Messpunkte, desto genauer die<br />

Berechnung der Regressionsfunktion. Bei der Laufband- oder Fahrradergometrie wird häufig<br />

über bis zu 10 Stufen gesteigert, im Schwimmen ist die Bandbreite zwischen der Anfangsgeschwindigkeit<br />

und der maximalen Schwimmgeschwindigkeit deutlich geringer und somit<br />

die Anzahl der Stufen begrenzt. Würde man die Differenzen zwischen den Zielzeiten weiter<br />

verringern, würde es immer schwieriger die geforderten Zielzeiten zu treffen. Mehrere Testprotokolle<br />

(Pyne, Lee & Swanwick, 2001) zeigen, dass 7 ansteigende Stufen gut umsetzbar<br />

sind.


Pausendauer<br />

Einen weiteren Einflussfaktor auf die LLK stellt die Pausendauer zwischen den Stufen dar.<br />

Grundsätzlich sollte sie möglichst so gering wie möglich gehalten werden. Um die anaerobe<br />

Schwellengeschwindigkeit nicht zu überschätzen, darf laut (Bourdon, 2000) nicht mehr als<br />

eine Minute pausiert werden. Beim Schwimmen muss der Sportler zur Laktatmessung das<br />

Wasser verlassen, damit die Blutproben nicht durch herablaufendes Wasser verfälscht<br />

werden. Damit sind Pausen unter einer Minute kaum umsetzbar.<br />

Beim Pansold-Testprotokoll beträgt die letzte Pause vor der Ausbelastungsstufe 20min.<br />

Würde diese wesentlich reduziert werden, hätte dies Auswirkungen auf den P max -Wert. Der<br />

Athlet würde aufgrund der Ermüdung nicht nahe genug an seine Bestleistung herankommen<br />

und das Kriterium der maximalen Schwimmgeschwindigkeit im Wettkampf für die<br />

Ausbelastung nicht erfüllen können. Außerdem könnte eine deutlich verkürzte Pausendauer<br />

den maximalen Laktatwert beeinflussen, da bei 20min Pause der Laktatabbau im Körper<br />

erheblich ist.<br />

Steigerung der Intensität<br />

Für eine zuverlässige Auswertung der LLK ist die kontinuierliche Steigerung der<br />

Geschwindigkeit von Bedeutung. Das Wichtigste ist zunächst, den richtigen Einstieg zu<br />

finden. Die ersten beiden Messpunkte sollten idealerweise im aeroben Bereich, also bei ca. 2<br />

mmol/l liegen, um im weiteren Verlauf einen deutlichen Knick in der LLK erkennen zu<br />

können. Nur so ist gewährleistet, dass die Schwimmer in den folgenden Stufen die<br />

Geschwindigkeit kontinuierlich steigern können. Das Einhalten der Zielzeiten in den<br />

einzelnen Intensitätsstufen ist entscheidend, um den Übergang von der rein aeroben in die<br />

vorwiegend anaerobe Energiebereitstellung zu ermitteln. Die Testleiter müssen den Athleten<br />

also unbedingt realistische Zielzeiten vorgeben.<br />

Standardisierte Rahmenbedingungen<br />

Für die Aussagekraft des Tests sind standardisierte Rahmenbedingungen extrem wichtig. An<br />

den Olympiastützpunkten bekommen die Athleten die Anweisungen, mindestens einen Tag<br />

vor dem Test kein intensives Training mehr zu absolvieren und mit gefüllten<br />

Glykogenspeichern, also entsprechender Nahrungsaufnahme, zum Test zu erscheinen, um<br />

jedes Mal gleiche Testvoraussetzungen zu gewährleisten. Demzufolge ist es wichtig, dass der<br />

Trainer den Termin zur Testdurchführung entsprechend in die Jahresplanung aufnimmt und<br />

auf günstige Rahmenbedingungen, wie z.B. die rechtzeitige Anreise und kohlenhydratreiche<br />

Mahlzeiten Wert legt.<br />

Außerdem spielen Wassertemperatur, Bahnlänge und weitere äußere und innere Einflussfaktoren<br />

(z.B. Motivation) eine Rolle auf die Validität und Reliabilität der Ergebnisse.<br />

Schwellenbestimmung<br />

Wie anfangs schon erwähnt, gibt es unter den Wissenschaftlern gegensätzliche Meinungen<br />

zur Schwellenbestimmung. Fixe Schwellen basieren auf Mittelwerten. In zahlreichen<br />

Messungen zeigte sich, dass meist das MLSS bei ca. 4 mmol/l lag, die Werte allerdings<br />

beträchtlich, zum Teil um mehrere mmol/l, streuen. (Heck & Rosskopf, 1994). Trotzdem sind<br />

sie geeignet, um unterschiedliche Schwimmer miteinander zu vergleichen und den<br />

langfristigen Verlauf zu dokumentieren. Eine individuelle Schwellenbestimmung erfolgt<br />

entweder anhand einer visuellen Auswertung der LLK oder anhand mathematischer Modelle,<br />

wie z.B. der Tangentenbestimmung oder der Dmax-Methode (Übersicht im Artikel von<br />

Bourdon (2000). Diese Vorgehensweisen bieten den Vorteil, dass die physiologischen<br />

Besonderheiten des Individuums berücksichtigt werden.<br />

Datenerhebung und Stichprobe<br />

Die langfristige Analyse der Ausdauerleistungsfähigkeit der deutschen Schwimmer erfolgt<br />

auf Basis dreier Erhebungszeiträume. Für den ersten Erhebungszeitraum dienen die<br />

Ergebnisse der beiden Publikationen von Pansold (1985) und Pansold & Zinner (1994) als<br />

Grundlage. Sie haben mehr als 4000 Stufentests des ehemaligen DSSV Kaders von 308<br />

Schwimmer/innen ausgewertet und die wettkampfdisziplinbezogenen Mittelwerte der<br />

Probanden veröffentlicht. Für den zweiten Erhebungszeitraum bildet die Publikation von<br />

Rudolph & Berbalk (2000) die Datenbasis, bei der die Mittelwerte und<br />

Standardabweichungen der Ergebnisse von 1000 Stufentests des DSV Kaders (A-C) zwischen<br />

1992 und 1997 ausgewertet wurden.<br />

103


104<br />

Die Ergebnisse der KLD Untersuchungen aus 523 Stufentests von über 100 Schwimmern des<br />

aktuellen Nationalkaders zwischen 2012 und 2015 bilden den dritten Erhebungszeitraum.<br />

Von allen drei Erhebungszeiträumen (EZ1-3) liegen disziplinbezogene Mittelwerte und<br />

Standardabweichungen vor. Bei allen Athleten handelt es sich um Kaderathleten mit<br />

Verbandsförderung. Da es im aktuellen Kader kaum Schwimmer gibt, die den Test über die<br />

Schmetterlingstrecke oder über 400m Lagen absolvieren, fließen in die Längsschnittstudie nur<br />

12 Disziplinen ein, d.h. 100m und 200m in Freistil, Rücken- oder Brustschwimmen, getrennt<br />

nach Geschlecht.<br />

Statistik<br />

Die Mittelwerte der einzelnen Kenngrößen wurden mit T-Tests statistisch auf Signifikanz<br />

überprüft, der Längsschnittvergleich der drei EZ mittels einer ANOVA (Varianzanalyse).<br />

Differenzierte Ausführungen dazu findet der Leser im, zur gleichen Thematik,<br />

veröffentlichten Beitrag in der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin 10/2018 (Hoffmann &<br />

Lames, 2017).<br />

Ergebnisse<br />

Vergleich der Geschlechter und zwischen Lang- und Kurzstreckenschwimmern<br />

Zunächst sollen die geschlechtsspezifischen, sowie die distanzspezifischen Unterschiede der<br />

Kenngrößen anhand der aktuellen Datensätze herausgearbeitet werden. Zur<br />

Veranschaulichung sind in Abbildung 1 zwei typische Kurven eines 100m Brustschwimmers<br />

(durchgezogene Linie) und eines 200m Brustschwimmers (gestrichelte Linie) dargestellt. Ein<br />

ähnliches Verhältnis der Kurven zueinander besteht zwischen Frauen (entspricht gestrichelt)<br />

und Männern (entspricht durchgezogen).<br />

Abb. 1: Vergleich der LLK eines 200m (S 1, gestrichelt) und eines 100m (S 2, durchgezogen) Brustschwimmers<br />

Der 100m Schwimmer hat eine Bestzeit von unter einer Minute auf 100m B, was einer<br />

Geschwindigkeit von 1,69m/s entspricht. Er hat einen Wert b LLK von 4,9, einen P 4,0 -Wert von<br />

78,9% und einen maximalen Laktatwert im Test von 11,3mmol/l. Im Vergleich dazu liegt die<br />

Bestzeit des 200m Schwimmers bei 2:11,5min auf 200m B, was einer Geschwindigkeit von<br />

1,52m/s entspricht. Sein b LLK -Wert liegt bei 10,6, der P 4,0 -Wert bei 90,8% und der maximale<br />

Laktatwert im Test bei 7,7mmol/l. Das Verhältnis der Kenngrößen der beiden Deutschen<br />

Spitzenschwimmer spiegelt sich entsprechend in den berechneten Mittelwerten aller<br />

Kaderathleten wider.<br />

• Frauen erreichen im Mittel höhere b LLK -Werte als Männer (w: 9.54, m: 7.18).<br />

• Sprinter haben niedrigere b LLK -Werte als Mittelstreckenschwimmer:<br />

männlich: 100m 4.48, 200m 7.75, weiblich: 100m 5.76, 200m 10.85.<br />

• Sprinter haben niedrigere P 4,0 Werte als 200m-Schwimmer:<br />

männlich: 100m 77.6%, 200m 85.6%, weiblich: 100m 83.2%, 200m 88.5%.<br />

• Männer haben erzielen L max -Werte als Frauen: 11,7 vs. 9,4mmol/l, aber niedrigere P 4,0<br />

Werte: 87.2 vs. 84.3%.


• Sprinter erreichen höhere L max -Werte als Mittelstreckenschwimmer: männlich: 100m<br />

13.2mmol/l, 200m 11.4mmol/l, weiblich 100m 10,4mmol/l, 200m 9,0mmol/l.<br />

Diese Ergebnisse verdeutlichen die unterschiedlichen physiologischen Voraussetzungen in<br />

den einzelnen Disziplinen. Die höheren P 4,0 und b LLK -Werte der 200m Schwimmer zeigen die<br />

zunehmende Bedeutung der aeroben Ausdauer auf den längeren Strecken. Die höheren P 4,0 -<br />

Werte der Frauen unterstreichen ihre bessere Ausdauerleistungsfähigkeit.<br />

Bei der Interpretation von b LLK -Werten ist zu bedenken, dass diese vom Zeitpunkt der<br />

Erhebung in der Jahresperiodisierung abhängen. Im Verlauf des Jahres sollte zunächst im<br />

grundlegenden Mesozyklus eine Rechtsverschiebung der Kurve durch<br />

Grundlagenausdauertraining angestrebt werden. Im Normalfall werden hier hohe b LLK -Werte<br />

erreicht. Im leistungsausprägenden Mesozyklus kurz vor einem Hauptwettkampf hingegen<br />

sollte im Zuge der Formzuspitzung die Steigung der Kurve abflachen (kleinere b LLK -Werte)<br />

und die maximalen Laktatwerte ansteigen. Da wir aus den rohen Datensätzen nicht beurteilen<br />

konnten, wann sich ein Schwimmer zum Zeitpunkt der KLD vor einem persönlichen<br />

Hauptwettkampf befand, konnte diesbezüglich keine Einordnung vorgenommen werden. Bei<br />

der Interpretation der Mittelwerte ist dieser Umstand zu berücksichtigen.<br />

Pansold und Zinner (1994, S. 50) vermuteten, dass b LLK "das Niveau der Krafteigenschaften<br />

und sportspezifisch sowie individuell bedingte Einflussgrößen der Bewegungsstruktur" widerspiegelt.<br />

Rudolph und Berbalk (2000) fanden dafür keine Bestätigung. Allerdings deuten die<br />

höheren Werte der Sprinter und Männer daraufhin, dass ein Zusammenhang zum Krafteinsatz<br />

vorhanden ist, auch wenn keine direkte Kausalität aus den Ergebnissen der Krafttests ableitbar<br />

ist.<br />

Verhältnis der Parameter zueinander<br />

Zwischen P 4,0 und L max besteht ein negativer linearer Zusammenhang, d.h. je höher die aerobe<br />

Kapazität, desto niedriger sind die maximal erreichten Laktatwerte. Hingegen besteht<br />

zwischen P 4,0 und b LLK ein positiver exponentieller Zusammenhang: je höher die aerobe<br />

Kapazität, desto steiler der Anstieg der Kurve. Eine niedrigere Ausdauerleistungsfähigkeit<br />

geht also mit einem flacherem Kurvenverlauf und höheren maximalen Laktatwerten einher.<br />

All die genannten Ergebnisse stimmen mit den Resultaten der Untersuchungen von Rudolph<br />

und Berbalk (2000) überein. Zwischen den Parametern der LLK und der Wettkampfleistung<br />

nach FINA-Punkten konnten wir keinen direkten Zusammenhang herstellen.<br />

Leistungsentwicklung im Längsschnittvergleich<br />

Beim Längsschnittvergleich über die drei Erhebungszeiträume zeigen sich einige deutliche<br />

Veränderungen der einzelnen Parameter der LLK, die in Abbildung 2 veranschaulicht werden<br />

und detailliert in der Übersichtstabelle im Anhang zu finden sind. Bei der Bewertung und<br />

Interpretation der einzelnen Kenngrößen ist unbedingt zu berücksichtigen, dass die Ergebnisse<br />

ausschließlich auf gemittelten Werten basieren. Um Rückschlüsse auf einzelne Schwimmer zu<br />

ziehen, müssen viele Einflussfaktoren bedacht werden.<br />

Aus den verbesserten Rekorden wissen wir, dass die Bestzeiten der Schwimmer in allen<br />

Disziplinen gesteigert werden konnten. Das zeigt sich auch in den schnelleren Geschwindigkeiten<br />

im Test. In allen Disziplinen, außer 100R m, ist die v max signifikant gestiegen, z.B.<br />

100F m: 1.69 auf 1.82 auf 1.85m/s. Ebenso konnte die Schwimmgeschwindigkeit bei 4mmol/l<br />

v 4,0 in fast allen Disziplinen verbessert werden. Die Schwimmer schwimmen heute in allen<br />

Bereichen schneller. Der relative Wert P 4,0 hingegen ist in allen Disziplinen außer 200F w und<br />

100R w signifikant gesunken. Über 200F m z.B. ist P 4,0 von 87.1 auf 85.6% gesunken,<br />

wohingegen v 4,0 minimal von 1.51 auf 1.53m/s gestiegen ist. Das heißt, dass sich die<br />

maximalen Schwimmgeschwindigkeiten deutlicher als die Schwimmgeschwindigkeit im<br />

Ausdauerbereich verbessert haben. Der P 4,0 -Wert gilt als Größe der aeroben Ausdauer. Eine<br />

Verminderung dieses Wertes zeigt, dass die heutigen Schwimmer auf eine geringere<br />

Grundlagenausdauer zurückgreifen können. Im Gegensatz dazu sind bei den Männern die<br />

L max -Werte im Schnitt über alle Disziplinen signifikant von 9.29 auf 10.88 und 11.66 mmol/l<br />

gestiegen. Obwohl sie bei den Frauen im Mittel auch stiegen (7.54 auf 9.18 und 9.40 mmol/l),<br />

war der Anstieg nur zwischen EZ1 und EZ2 signifikant nachweisbar. Das wiederum deutet<br />

darauf hin, dass die Athleten ihre anaeroben Qualitäten verbessern konnten.<br />

Der Parameter b LLK zeigt keine eindeutige Tendenz, was aber nicht verwunderlich ist, da<br />

dieser Parameter, wie bereits oben angemerkt, sehr vom Zeitpunkt im Jahresverlauf und dem<br />

105


106<br />

damit verknüpften Leistungsaufbau abhängt. Das Gleiche gilt für den Wert P max , der im<br />

langfristigen Vergleich gesunken ist. Das zeigt, dass die Athleten im Test nicht mehr so nah<br />

an ihre Bestleistung heran schwimmen.<br />

Abb. 2 Entwicklung der Kenngrößen über 3 Erhebungszeiträume (EZ1-3). Die einzelnen<br />

Disziplinen sind jeweils für Freistil (durchgezogene Linie), Rücken (gestrichelte Linie) und<br />

Brust (gepunktete Linie) in unterschiedlichen Graustufen dargestellt. Deutlich zu erkennen ist<br />

der Trend, in welche Richtung sich die einzelnen Kenngrößen der LLK (v max , L max , b LLK , P 4,0<br />

und P max ) im Lauf der Zeit verändert haben.<br />

Die Ursachen für diese Verschiebungen sind sehr vielfältig. Auch wenn es kaum<br />

veröffentlichte Aufzeichnungen zu Trainingsplänen gibt, ist davon auszugehen, dass sich die<br />

Trainingsmethoden und –schwerpunkte in den letzten Jahrzahnten grundlegend verändert<br />

haben. Der Anteil des Krafttrainings wurde erhöht, wohingegen das Training der<br />

Grundlagenausdauer eher reduziert wurde. Die zu bewältigenden Trainingsumfänge zum<br />

Zeitpunkt der bestehenden DDR waren deutlich höher und auch in den 1990er Jahren konnten<br />

Athleten aus der ehemaligen DDR noch von den hohen Trainingsumfängen in ihren jungen<br />

Jahren profitieren. In diesem Zusammenhang könnte die Verabreichung von Doping in die<br />

Betrachtung und Interpretation einbezogen werden, denn beispielsweise haben Anabolika<br />

neben der Hypertrophiewirkung auch eine positive Auswirkung auf die Regeneration nach<br />

hohen Belastungen und könnten dadurch höhere Trainingsumfänge ermöglichen. Leider kann<br />

weder der Anteil noch die Zahl der Schwimmer aus sicherer Quelle belegt werden, die unter<br />

dem Einfluss von Doping standen und auch für die heutige Zeit gibt es keine gesicherten<br />

Angaben.<br />

Die höheren Laktatwerte haben sicherlich ihre Ursache in den schnelleren Geschwindigkeiten,<br />

die aktuell von den Athleten umgesetzt werden. Aber auch die Einführung der Delphin-Kicks<br />

und die längeren Unterwasserphasen müssen in die Betrachtung einbezogen werden. Die<br />

Beinmuskulatur z.B. produziert aufgrund der höheren Muskelmasse deutlich mehr Laktat als<br />

die Armmuskulatur. Zudem führt eine höhere Muskelmasse des Körpers auch zu höheren<br />

Laktatwerten. Ein Effekt von Krafttraining ist die frühere und höhere Aktivierung von schnell<br />

zuckenden FT-Fasern, die in erster Linie anaerob arbeiten und so zu einer vermehrten Bildung<br />

von Laktat führen als langsam zuckenden ST-Fasern, die vor allem bei Ausdauersportlern<br />

dominieren (Maglischo, 2003).<br />

Im Vergleich mit den anderen Nationen stellt sich nun die Frage, ob unsere Schwimmer<br />

immer noch zu wenig Krafttraining machen oder ob die Sportler erfolgreicherer Nationen ihre<br />

Wettkämpfe mit einem höheren Grundlagenausdauerniveau bestreiten. Eine hohe<br />

Grundlagenausdauer ist die Basis für ein gutes Stehvermögen an Wettkampftagen. Wenn ein<br />

Schwimmer an einem Tag in mehreren Disziplinen Vor- und Endlauf bestreiten muss, ist eine<br />

gute Grundlagenausdauer enorm wichtig. Andere Nationen demonstrieren immer wieder, dass<br />

mehrere exzellente Leistungen an einem Tag möglich sind. Den Deutschen wird leider viel zu<br />

oft vorgeworfen, dass sie nur jeden zweiten Tag antreten können, um Höchstleistungen zu<br />

vollbringen. Dementsprechend sollten sich die deutschen Trainer in Bezug auf die<br />

Ausprägung der Leistungsfaktoren stärker am Training der Grundlagenausdauer orientieren.


Ein großes Problem besteht darin, dass sich hohe Kraftwerte nicht mit einer überdurchschnittlichen<br />

aeroben Ausdauerleistungsfähigkeit vertragen (Wiedner, 2002). Wie wir oben bereits<br />

gesehen haben, gehen hohe P 4 -Werte mit niedrigen max. Laktatwerten einher. Für<br />

Hochleistungen sind nicht maximale Kraft- oder Ausdauerwerte anzustreben, sondern<br />

optimale Voraussetzungen in den jeweiligen Beanspruchungsformen. Bleibt zu hoffen, dass<br />

die Deutschen Schwimmer wieder die richtige Dosierung zwischen den Leistungsfaktoren<br />

finden!<br />

107<br />

Literaturverzeichnis<br />

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neue Methode der Leistungsdiagnostik. In H. Heck (Hrsg.), Sport: Leistung und <br />

Gesundheit. Deutscher Sportärztekongress '82 Köln (S. 139–143). Köln: Deutscher Ärzte-­‐<br />

Verlag.


108<br />

Wiedner, H. (2002). Erfahrungen und Erkenntnisse aus trainingsbegleitenden <br />

Untersuchungen im Aufbau-­‐ und Anschlusstraining zum Schnellkraft-­‐ und <br />

Schnelligkeitstraining. In DSTV (Hrsg.), Schwimmen Lernen und Optimieren (21, S. 54–<br />

67). Rüsselsheim: Eigenverlag. <br />

Autor:<br />

Christine Hoffmann<br />

Dozentin TU München für Schwimmen, Aquafitness u Trainingswissenschaften<br />

christine.hoffmann@tum.de


Tab. 2 Detaillierte Übersicht der Kenngrößen der LLK mit Mittelwerten und<br />

Standardabweichung für alle Disziplinen und Erhebungszeiträume<br />

109


110


111<br />

Fuhrmann. S., Berndt, R. & Kunz, M.<br />

Ergebnisse aus den Rennanalyen der WM 2017 in Budapest<br />

Einleitung<br />

In den Ausgaben 01/2018, 02/2018, 03/2018 und 05/2018 der swim & more wurden im<br />

Vorfeld bereits individuelle Rennverläufe aller Finalteilnehmer (100 bis 400m Strecken) der<br />

WM 2017 veröffentlicht. Darauf aufbauend werden in dem vorliegenden Beitrag die Daten<br />

der individuellen Rennverläufe einer von zwei Gruppen (Platz 1-4 Finale und Platz 5 bis 8<br />

Finale) zugeordnet und entsprechend als Mittelwerte dargestellt. Die Autoren sind der<br />

Meinung, dass die angestellten Gruppenvergleiche verallgemeinerbare Rückschlüsse<br />

ermöglichen und somit als Basis für eine trainingsmethodische Ausrichtung dienen sollten.<br />

Bei der Ausprägung maximaler Spitzenleistungen sind logischerweise Abweichungen von<br />

den vorgestellten Mittelwerten möglich und denkbar. Doch besonders für die Heranführung<br />

an die Weltspitze (Finale Platz 1-8) könnte sich der Trainer / die Trainerin bei der<br />

Optimierung der individuellen Leistung an den hier vorgestellten Parametern orientieren.<br />

Aufgrund einer entsprechend großen Stichprobe können nach Kenntnis der Verfasser erstmals<br />

sehr konkrete Ziel- und Orientierungswerte der aufgeführten Parameter gegeben werden.<br />

Erläuterung zu den aufgeführten Parametern<br />

• 15m Startzeit [s]: Zeit zwischen Startsignal und Kopfdurchgang bei 15m<br />

• Wende 5rein-15raus [sec]: Zeit zwischen Kopfdurchgang 5m vor der Wand bis<br />

Kopfdurchgang 15m nach der Wand. Für die 200- und 400m-Strecken sind mittlere<br />

Wendezeiten (Ø) aus drei (200m) bzw. sieben (400m Freistil) Wenden aufgeführt.<br />

Ausnahme sind die Lagenstrecken: Hier sind jeweils die Wendezeiten aufgeführt, bei<br />

denen von einer auf die nächste Lage gewechselt wurde.<br />

• Auftauchpunkt Start/Wende [m]: horizontale Distanz zwischen Beckenrand und<br />

Kopfmitte im Moment des Durchbrechens der Wasseroberfläche. Für die 200m Brust,<br />

Rücken, Delphin und Freistil ist der aufgeführte Auftauchpunkt der Mittelwert aus<br />

allen drei Wenden. Bei den 200m Lagen und 400m-Strecken wurde bisher kein<br />

Auftauchpunkt gemessen.<br />

• Schwimmgeschwindigkeit [m/sec]: Ermittelt zwischen 15m nach der Wand (bei Start<br />

und Wende) und 5m vor der Wand. Bei 50m-, 100m-Strecken und den 200m Lagen<br />

wird die Geschwindigkeit jeweils für 50m angegeben (v50m_1, v50m_2,…). Bei<br />

200m und 400m-Strecken wird die Geschwindigkeit für 100m angegeben (v100m_1,<br />

v100m_2,…).<br />

• Zyklusfrequenz [1/min]: Bei den 50m-, 100m-Strecken und den 200m Lagen wird<br />

jeweils eine Frequenz pro Bahn angegeben. Die aufgeführte Frequenz ist der<br />

Mittelwert aus zwei erhobenen Frequenzen pro 50m (15-25m und 35-45m). Bei den<br />

400m-Strecken wird eine Frequenz alle 100m aufgeführt (diese ist wiederrum ein<br />

Mittelwert aus den Frequenzen bei 15-25m, 35-45m, 65-75m und 85-95m, usw. für<br />

die Folgebahnen).<br />

• Zykluslänge [m]: Hier gilt dasselbe Muster wie bei der Ermittlung der<br />

Zyklusfrequenz.


112<br />

Tab. 1 Mittlere Start- und Schwimmparameter (± Standardabweichung) der 50m Finalläufe (Männer und Frauen) der WM 2017.<br />

15m Start-Zeit [s] und Auftauchpunkt [m]<br />

Schwimmgeschwindigkeit<br />

[m*s -1 ]<br />

Zyklusfrequenz [1/min] Zykluslänge [m]<br />

Platz Männer [s] [m] Frauen [s] [m] Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen<br />

Freistil<br />

1-4 5,23 ± 0,14 11,3 ± 1,7 6,02 ± 0,17 11,9 ± 1,23 2,17 ± 0,02 1,95 ± 0,02 63,1 ± 1,4 60,9 ± 2,6 2,07 ± 0,03 1,93 ± 0,07<br />

5-8 5,38 ± 0,04 9,5 ± 0,9 6,31 ± 0,11 9,4 ± 1,00 2,13 ± 0,03 1,91 ± 0,01 61,1 ± 2,9 59,5 ± 1,7 2,10 ± 0,09 1,94 ± 0,06<br />

Rücken<br />

1-4 6,03 ± 0,13 14,1 ± 0,3 6,83 ± 0,12 13,6 ± 0,57 1,89 ± 0,03 1,71 ± 0,01 54,9 ± 5,0 55,1 ± 2,8 2,08 ± 0,18 1,87 ± 0,10<br />

5-8 6,08 ± 0,20 14,0 ± 0,5 6,92 ± 0,12 13,6 ± 0,51 1,86 ± 0,02 1,69 ± 0,01 55,6 ± 3,9 56,2 ± 2,7 2,02 ± 0,14 1,80 ± 0,09<br />

Delphin<br />

1-4 5,24 ± 0,15 12,9 ± 1,6 6,11 ± 0,15 12,5 ± 0,64 1,98 ± 0,04 1,82 ± 0,05 64,8 ± 2,7 63,8 ± 3,5 1,84 ± 0,10 1,71 ± 0,09<br />

5-8 5,52 ± 0,15 13,2 ± 0,9 6,44 ± 0,23 11,9 ± 1,59 1,97 ± 0,01 1,80 ± 0,03 64,4 ± 3,1 61,5 ± 1,51 1,84 ± 0,07 1,76 ± 0,05<br />

Brust<br />

1-4 6,29 ± 0,10 13,1 ± 0,6 7,21 ± 0,14 12,2 ± 0,29 1,73 ± 0,03 1,54 ± 0,04 67,3 ± 3,5 63,3 ± 1,5 1,54 ± 0,07 1,46 ± 0,04<br />

5-8 6,11 ± 0,13 14,0 ± 0,6 7,49 ± 0,11 11,5 ± 0,66 1,66 ± 0,02 1,51 ± 0,01 61,9 ± 2,8 60,1 ± 3,0 1,61 ± 0,08 1,50 ± 0,07


113<br />

Tab. 2 Mittlere Start-, Wende- und Schwimmparameter (± Standardabweichung) der 100m Finalläufe (Männer) der WM 2017.<br />

Männer<br />

Platz<br />

Start (15m)<br />

[s]<br />

Start- und Wendeparameter<br />

Auftauchpunkt<br />

Start [m]<br />

Wende (5rein-<br />

15raus) [s]<br />

Auftauchpunkt<br />

Wende [m]<br />

Schwimmgeschwindigkeit<br />

[m*s -1 ]<br />

Zyklusfrequenz [1/min] Zykluslänge [m]<br />

v50m_1 v50m_2 f50m_1 f50m_2 zl50m_1 zl50m_2<br />

Freistil<br />

1-4 5,38 ± 0,21 12,2 ± 1,5 9,37 ± 0,10 8,8 ± 1,4 2,06 ± 0,02 1,89 ± 0,01 53,3 ± 2,0 51,6 ± 1,3 2,32 ± 0,08 2,19 ± 0,05<br />

5-8 5,62 ± 0,09 11,0 ± 0,5 9,62 ± 0,05 7,0 ± 1,1 2,04 ± 0,03 1,90 ± 0,02 51,5 ± 4,2 51,2 ± 2,1 2,39 ± 0,15 2,23 ± 0,11<br />

Rücken<br />

1-4 6,07 ± 0,12 14,0 ± 0,1 9,92 ± 0,08 12,9 ± 1,2 1,83 ± 0,03 1,72 ± 0,01 48,1 ± 2,2 46,8 ± 2,3 2,29 ± 0,14 2,21 ± 0,10<br />

5-8 6,32 ± 0,04 14,5 ± 0,4 10,11 ± 0,13 12,5 ± 1,2 1,81 ± 0,02 1,70 ± 0,01 48,8 ± 3,1 48,7 ± 2,5 2,24 ± 0,14 2,09 ± 0,09<br />

Delphin<br />

1-4 5,47 ± 0,25 13,8 ± 0,4 10,18 ± 0,17 10,8 ± 1,7 1,92 ± 0,02 1,81 ± 0,04 55,9 ± 2,6 55,7 ± 2,8 2,06 ± 0,08 1,95 ± 0,11<br />

5-8 5,60 ± 0,08 12,4 ± 2,7 10,16 ± 0,18 12,5 ± 1,2 1,91 ± 0,01 1,79 ± 0,03 55,1 ± 3,2 53,0 ± 2,7 2,10 ± 0,12 2,02 ± 0,13<br />

Brust<br />

1-4 6,21 ± 0,32 14,2 ± 1,1 11,63 ± 0,19 10,1 ± 0,9 1,65 ± 0,06 1,54 ± 0,03 48,8 ± 7,9 52,8 ± 7,0 2,07 ± 0,26 1,77 ± 0,22<br />

5-8 6,54 ± 0,11 13,8 ± 0,2 11,79 ± 0,16 9,7 ± 0,6 1,63 ± 0,02 1,54 ± 0,01 50,6 ± 2,6 53,2 ± 3,5 1,94 ± 0,10 1,74 ± 0,11


114<br />

Tab. 3 Mittlere Start-, Wende- und Schwimmparameter (± Standardabweichung) der 100m Finalläufe (Frauen) der WM 2017.<br />

Start- und Wendeparameter<br />

Schwimmgeschwindigkeit<br />

[m*s -1 ]<br />

Zyklusfrequenz [1/min] Zykluslänge [m]<br />

Frauen Platz<br />

Start (15m)<br />

[s]<br />

Auftauchpunkt<br />

Start [m]<br />

Wende (5rein-<br />

15raus) [s]<br />

Auftauchpunkt<br />

Wende [m]<br />

v50m_1 v50m_2 f50m_1 f50m_2 zl50m_1 zl50m_2<br />

Freistil<br />

1-4 6,27 ± 0,11 11,5 ± 1,0 10,33 ± 0,15 6,9 ± 0,9 1,88 ± 0,03 1,75 ± 0,02 54,3 ± 1,5 49,8 ± 2,2 2,08 ± 0,06 2,11 ± 0,11<br />

5-8 6,30 ± 0,25 11,5 ± 1,6 10,53 ± 0,04 6,8 ± 1,1 1,84 ± 0,02 1,75 ± 0,01 50,6 ± 2,4 50,0 ± 3,1 2,19 ± 0,12 2,11 ± 0,01<br />

Rücken<br />

1-4 6,91 ± 0,08 13,2 ± 0,8 11,23 ± 0,07 10,5 ± 2,1 1,65 ± 0,01 1,57 ± 0,02 47,5 ± 1,6 46,6 ± 3,3 2,09 ± 0,07 2,03 ± 0,14<br />

5-8 7,20 ± 0,12 13,7 ± 0,4 11,53 ± 0,07 10,1 ± 2,2 1,63 ± 0,02 1,56 ± 0,02 48,1 ± 2,8 47,6 ± 2,5 2,04 ± 0,14 1,96 ± 0,11<br />

Delphin<br />

1-4 6,34 ± 0,12 12,7 ± 0,3 11,32 ± 0,31 9,5 ± 2,2 1,75 ± 0,03 1,63 ± 0,02 57,1 ± 1,3 56,4 ± 0,9 1,84 ± 0,06 1,73 ± 0,05<br />

5-8 6,52 ± 0,09 13,2 ± 0,2 11,58 ± 0,16 7,7 ± 1,5 1,73 ± 0,03 1,60 ± 0,02 56,5 ± 4,2 55,2 ± 3,3 1,85 ± 0,12 1,75 ± 0,11<br />

Brust <br />

1-­‐4 7,29 ± 0,21 13,0 ± 0,2 12,97 ± 0,11 9,4 ± 0,9 1,51 ± 0,02 1,41 ± 0,02 53,0 ± 2,7 53,6 ± 4,0 1,72 ± 0,07 1,57 ± 0,11 <br />

5-­‐8 7,74 ± 0,17 12,3 ± 1,3 13,27 ± 0,24 8,4 ± 0,6 1,46 ± 0,03 1,37 ± 0,02 51,0 ± 2,4 51,2 ± 5,0 1,73 ± 0,06 1,62 ± 0,16


115<br />

Tab. 4 Mittlere Start-, Wende- und Schwimmparameter (± Standardabweichung) der 200m Finalläufe (Männer) der WM 2017. <br />

Männer<br />

Platz<br />

Start (15m)<br />

[s]<br />

Start- und Wendeparameter<br />

Auftauchpunkt<br />

Start [m]<br />

ØWende<br />

(5rein-15raus)<br />

[s]<br />

Ø Auftauchpunkt<br />

Wende<br />

[m]<br />

Schwimmgeschwindigkeit<br />

[m*s -1 ]<br />

Zyklusfrequenz [1/min] Zykluslänge [m]<br />

v100m_1 v100m2 f100m_1 f100m_2 zl100m_1 zl100m_2<br />

Freistil<br />

1-4 6,04 ± 0,08 10,3 ± 0,8 10,30 ± 0,16 5,4 ± 0,4 1,88 ± 0,02 1,78 ± 0,02 43,0 ± 2,2 44,5 ± 1,5 2,62 ± 0,13 2,39 ± 0,10<br />

5-8 5,86 ± 0,14 11,0 ± 1,2 10,32 ± 0,06 6,1 ± 0,3 1,87 ± 0,02 1,74 ± 0,02 42,7 ± 1,3 42,8 ± 2,3 2,64 ± 0,07 2,44 ± 0,12<br />

Rücken<br />

1-4 6,36 ± 0,19 13,2 ± 0,7 10,65 ± 0,17 11,5 ± 1,6 1,68 ± 0,02 1,60 ± 0,02 40,6 ± 0,7 41,4 ± 1,0 2,49 ± 0,05 2,32 ± 0,03<br />

5-8 6,45 ± 0,08 13,6 ± 0,7 10,96 ± 0,04 9,3 ± 1,8 1,67 ± 0,02 1,59 ± 0,02 41,2 ± 1,2 41,7 ± 2,2 2,44 ± 0,15 2,30 ± 0,14<br />

Delphin<br />

1-4 5,83 ± 0,35 13,6 ± 0,5 11,29 ± 0,21 9,5 ± 1,4 1,74 ± 0,02 1,63 ± 0,02 48,8 ± 4,8 48,9 ± 4,3 2,15 ± 0,21 2,01 ± 0,18<br />

5-8 5,92 ± 0,11 13,4 ± 0,5 11,39 ± 0,12 9,1 ± 1,4 1,72 ± 0,00 1,61 ± 0,01 50,0 ± 3,6 50,1 ± 1,6 2,08 ± 0,15 1,94 ± 0,08<br />

Brust<br />

1-4 6,49 ± 0,17 15,4 ± 0,9 12,30 ± 0,22 11,0 ± 0,5 1,50 ± 0,01 1,47 ± 0,03 33,0 ± 2,9 40,6 ± 2,5 2,74 ± 0,23 2,22 ± 0,16<br />

5-8 6,44 ± 0,23 14,9 ± 0,9 12,49 ± 0,18 10,2 ± 1,0 1,49 ± 0,01 1,44 ± 0,01 34,1 ± 4,3 39,4 ± 3,2 2,66 ± 0,34 2,24 ± 0,21


116<br />

Tab. 5 Mittlere Start-, Wende- und Schwimmparameter (± Standardabweichung) der 200m Finalläufe (Frauen) der WM 2017. <br />

Frauen<br />

Platz<br />

Start (15m)<br />

[s]<br />

Start- und Wendeparameter<br />

Auftauchpunkt<br />

Start [m]<br />

Ø Wende<br />

(5rein-15raus)<br />

[s]<br />

Ø Auftauchpunkt<br />

Wende<br />

[m]<br />

Schwimmgeschwindigkeit<br />

[m*s -1 ]<br />

Zyklusfrequenz [1/min] Zykluslänge [m]<br />

v100m_1 v100m_2 f100m_1 f100m_2 zl100m_1 zl100m_2<br />

Freistil<br />

1-4 6,65 ± 0,12 10,9 ± 0,9 11,26 ± 0,04 5,7 ± 1,0 1,71 ± 0,01 1,64 ± 0,01 48,1 ± 3,4 47,3 ± 2,2 2,14 ± 0,15 2,08 ± 0,09<br />

5-8 6,57 ± 0,19 11,8 ± 0,8 11,35 ± 0,08 6,0 ± 0,5 1,69 ± 0,00 1,61 ± 0,01 47,1 ± 3,7 46,6 ± 3,6 2,16 ± 0,16 2,07 ± 0,09<br />

Rücken<br />

1-4 7,09 ± 0,08 12,7 ± 0,4 12,10 ± 0,19 7,7 ± 1,0 1,54 ± 0,02 1,48 ± 0,03 43,4± 4,5 44,2 ± 3,3 2,15 ± 0,21 2,01 ± 0,18<br />

5-8 7,28 ± 0,04 13,0 ± 0,3 12,03 ± 0,16 8,2 ± 1,2 1,53 ± 0,01 1,45 ± 0,01 43,2 ± 2,2 42,0 ± 2,1 2,14 ± 0,12 2,07 ± 0,12<br />

Delphin<br />

1-4 6,67 ± 0,19 13,4 ± 0,4 12,50 ± 0,20 8,5 ± 0,8 1,56 ± 0,01 1,50 ± 0,01 50,0 ± 2,7 50,5 ± 3,3 1,88 ± 0,10 1,79 ± 0,12<br />

5-8 6,85 ± 0,20 13,2 ± 0,3 12,71 ± 0,01 6,7 ± 1,1 1,55 ± 0,01 1,48 ± 0,00 50,2 ± 2,2 50,4 ± 1,4 1,87 ± 0,09 1,77 ± 0,05<br />

Brust<br />

1-4 7,69 ± 0,35 13,3 ± 1,0 13,75 ± 0,20 8,9 ± 0,3 1,36 ± 0,00 1,34 ± 0,04 36,3 ± 5,3 43,4 ± 3,8 2,29 ± 0,39 1,89 ± 0,18<br />

5-8 7,80 ± 0,14 12,6 ± 0,4 13,86 ± 0,18 8,1 ± 0,3 1,37 ± 0,02 1,30 ± 0,03 37,3 ± 4,5 40,9 ± 6,5 2,23 ± 0,29 1,94 ± 0,29


117<br />

Tab. 6 Mittlere Start- und Wendeparameter (± Standardabweichung) der 200m Finalläufe im Lagenschwimmen (Männer und Frauen) der<br />

WM 2017.<br />

Lagen<br />

Platz Start (15m) [s]<br />

Start Wende (5rein-15raus)<br />

Auftauchpunkt<br />

Start [m]<br />

D/R [s] D/R [m] R/B [s] R/B [m] B/F [s] B/F [m]<br />

Männer<br />

1-4 5,73 ± 0,22 13,7 ± 0,6 10,87 ± 0,28 10,43 ± 2,20 12,14 ± 0,26 10,39 ± 1,00 11,39 ± 0,10 6,00 ± 1,48<br />

5-8 5,97 ± 0,14 13,2 ± 0,9 10,98 ± 0,39 9,95 ± 3,48 12,23 ± 0,14 10,30 ± 0,51 11,60 ± 0,07 5,88 ± 0,83<br />

Frauen<br />

1-4 6,61 ± 0,25 12,9 ± 1,3 12,21 ± 0,30 1,59 ± 0,04 13,57 ± 0,12 8,54 ± 1,08 12,63 ± 0,15 5,31 ± 1,06<br />

5-8 6,57 ± 0,21 13,9 ± 0,3 12,13 ± 0,27 1,58 ± 0,02 13,95 ± 0,10 8,28 ± 0,26 12,89 ± 0,30 5,10 ± 0,75<br />

Tab. 7 Mittlere Schwimmparameter (± Standardabweichung) der 200m Finalläufe im Lagenschwimmen (Männer und Frauen) der WM<br />

2017. <br />

Lagen<br />

Schwimmgeschwindigkeit [m*s -1 ] Zyklusfrequenz [1/min]<br />

Platz V50m_1 V50m_2 V50m_3 V50m_4 f50m_1 f50m_2 f50m_3 f50m_4<br />

Männer<br />

1-4 1,80 ± 0,02 1,65 ± 0,02 1,41± 0,04 1,73 ± 0,02 51,9 ± 2,8 40,7 ± 4,9 37,5 ± 02,9 46,1 ± 4,1<br />

5-8 1,79 ± 0,03 1,62 ± 0,03 1,43 ± 0,03 1,72 ± 0,03 52,0 ± 5,6 43,2 ± 4,3 38,8 ± 3,8 46,0 ± 2,8<br />

Frauen<br />

1-4 1,66 ± 0,02 1,47 ± 0,04 1,29 ± 0,00 1,59 ± 0,04 54,8 ± 1,0 43,2 ± 4,1 40,5 ± 3,1 46,0 ± 1,2<br />

5-8 1,65 ± 0,02 1,44 ± 0,03 1,26 ± 0,02 1,58 ± 0,02 52,6 ± 0,8 41,0 ± 1,7 37,9 ± 2,8 44,5 ± 0,1


118<br />

Tab. 8 Mittlere Zykluslängen (± Standardabweichung) der 200m Finalläufe im Lagenschwimmen (Männer und Frauen) der WM 2017. <br />

Lagen<br />

Zykluslänge [m]<br />

Platz zl50m_1 zl50m_2 zl50m_3 zl50m_4<br />

Männer<br />

1-4 2,08 ± 0,10 2,47 ± 0,29 2,27 ± 0,23 2,27 ± 0,22<br />

5-8 2,06 ± 0,18 2,26 ± 0,21 2,23 ± 0,27 2,25 ± 0,14<br />

Frauen<br />

1-4 1,81 ± 0,03 2,06 ± 0,18 1,90 ± 0,14 2,07 ± 0,03<br />

5-8 1,88 ± 0,05 2,12 ± 0,05 2,01 ± 0,18 2,13 ± 0,02


119<br />

Tab. 9 Mittlere Start- und Wendenparameter sowie Schwimmgeschwindigkeit (± Standardabweichung) der 400m Finalläufe im<br />

Freistilschwimmen (Männer und Frauen) der WM 2017. <br />

Start- und Wendeparameter Schwimmgeschwindigkeit [m*s -1 ]<br />

Freistil<br />

Platz Start (15m) [s]<br />

Start Auftauchpunkt<br />

[m]<br />

Ø Wende [s] v100m_1 v100m_2 v100m_3 v100m_4<br />

Männer<br />

1-4 6,16 ± 0,13 10,9 ± 1,0 10,72 ± 0,03 1,75 ± 0,01 1,68 ± 0,02 1,70 ± 0,03 1,75 ± 0,02<br />

5-8 6,15 ± 0,11 11,0 ± 0,4 10,83 ± 0,10 1,74 ± 0,01 1,67 ± 0,01 1,67 ± 0,01 1,72 ± 0,02<br />

Frauen<br />

1-4 6,96 ± 0,17 10,6 ± 0,9 11,76 ± 0,13 1,65, ± 0,01 1,59 ± 0,03 1,58 ± 0,02 1,60 ± 0,01<br />

5-8 7,18 ± 0,15 9,9 ± 1,2 11,93 ± 0,20 1,60 ± 0,01 1,56 ± 0,02 1,56 ± 0,01 1,58 ± 0,01<br />

Tab.10 Mittlere Zyklusfrequenz und Zykluslänge (± Standardabweichung) der 400m Finalläufe im Freistilschwimmen (Männer Frauen) der<br />

WM 2017. <br />

Zyklusfrequenz [1/min] Zykluslänge [m]<br />

Freistil<br />

Platz f100m_1 f100m_2 f100m_3 f100m_4 zl100m_1 zl100m_2 zl100m_3 zl100m_4<br />

Männer<br />

1-4 38,2 ± 3,3 37,3 ± 3,1 37,7 ± 3,4 40,8 ± 3,6 2,76 ± 0,22 2,71 ± 0,23 2,72 ± 0,21 2,59 ± 0,22<br />

5-8 38,8 ± 4,4 37,1 ± 3,6 38,2 ± 2,2 42,0 ± 5,3 2,72 ± 0,32 2,72 ± 0,25 2,64 ± 0,15 2,49 ± 0,32<br />

Frauen<br />

1-4 46,9 ± 2,2 45,6 ± 1,9 45,4 ± 2,1 46,2 ± 2,5 2,11 ± 0,09 2,09 ± 0,07 2,10 ± 0,09 2,09 ± 0,13<br />

5-8 43,4 ± 0,9 43,3 ± 2,0 43,9 ± 2,4 45,1 ± 1,5 2,22 ± 0,05 2,17 ± 0,08 2,13 ± 0,10 2,10 ± 0,05


120<br />

Tab.11 Mittlere Start- und Wendenparameter (± Standardabweichung) der 400m Finalläufe im Lagenschwimmen (Männer und Frauen) der<br />

WM 2017. <br />

Lagen<br />

Platz Start (15m) [s]<br />

Start Wende (5rein-15raus)<br />

Auftauchpunkt<br />

Start [m]<br />

D/R [s] D/R [m] R/B [s] R/B [m] B/F [s] B/F [m]<br />

Männer<br />

1-4 6,09 ± 0,12 13,13 ± 0,64 11,66 ± 0,06 10,78 ± 3,07 12,68 ± 0,26 9,86 ± 1,11 12,01 ± 0,19 6,09 ± 0,46<br />

5-8 6,23 ± 0,22 12,94 ± 1,20 11,99 ± 0,37 8,34 ± 1,35 13,16 ± 0,32 9,40 ± 0,29 11,43 ± 1,28 5,17 ± 0,67<br />

Frauen<br />

1-4 6,95 ± 0,30 12,94 ± 1,17 12,68 ± 0,95 6,71 ± 0,55 14,37 ± 0,10 7,04 ± 0,84 12,96 ± 0,20 4,54 ± 0,46<br />

5-8 7,02 ± 0,04 12,01 ± 0,95 12,96 ± 1,06 7,91 ± 1,30 14,34 ± 0,21 8,19 ± 0,54 13,25 ± 0,33 5,77 ± 1,55<br />

Tab.12 Mittlere Start- und Wendenparameter (± Standardabweichung) der 400m Finalläufe im Lagenschwimmen (Männer und Frauen) der<br />

WM 2017. <br />

Lagen<br />

Schwimmgeschwindigkeit [m*s -1 ] Zyklusfrequenz [1/min]<br />

Platz v100m_1 v100m_2 v100m_3 v100m_4 f100m_1 f100m_2 f100m_3 f100m_4<br />

Männer<br />

1-4 1,68 ± 0,02 1,47 ± 0,06 1,38 ± 0,04 1,66 ± 0,01 49,6 ± 3,4 37,1 ± 4,2 36,0 ± 3,2 44,3 ± 3,0<br />

5-8 1,66 ± 0,01 1,49 ± 0,03 1,28 ± 0,02 1,65 ± 0,07 48,3 ± 2,6 39,2 ± 1,9 35,2 ± 0,5 42,1 ± 3,4<br />

Frauen<br />

1-4 1,53 ± 0,02 1,37 ± 0,05 1,24 ± 0,03 1,57 ± 0,03 49,5 ± 0,6 38,2 ± 4,1 36,8 ± 3,5 43,2 ± 2,4<br />

5-8 1,49 ± 0,02 1,36 ± 0,02 1,21 ± 0,02 1,54 ± 0,05 52,8 ± 3,4 40,6 ± 1,6 39,1 ± 2,2 46,2 ± 3,5


121<br />

Tab.13 Mittlere Zykluslängen (± Standardabweichung) der 400m Finalläufe im Lagenschwimmen (Männer und Frauen) der WM 2017. <br />

Lagen<br />

Zykluslänge [m]<br />

Rang zl100m_1 zl100m_2 zl100m_3 zl100m_4<br />

Männer<br />

1-4 2,03 ± 0,12 2,39 ± 0,35 2,31 ± 0,22 2,25 ± 0,14<br />

5-8 2,07 ± 0,11 2,28 ± 0,07 2,16 ± 0,05 2,36 ± 0,14<br />

Frauen<br />

1-4 1,86 ± 0,04 2,17 ± 0,23 2,04 ± 0,23 2,18 ± 0,08<br />

5-8 1,70 ± 0,10 2,01 ± 0,11 1,86 ± 0,12 2,01 ± 0,06<br />

Autoren:<br />

S. Fuhrmann, Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein<br />

Trainingswissenschaftler<br />

R. Berndt, Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein<br />

Trainingswissenschaftler<br />

M. Kunz<br />

Deutscher Schwimmverband<br />

s.fuhrmann@osphh-sh.de


122<br />

Manuel Kopitz<br />

Eine präventive – modular aufgebaute – SCHWIMM-LERN-KONZEPTION für<br />

Kinder im Bewegungsraum Wasser<br />

Wissenschaftlich begutachtet von der Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst<br />

(H:G) und ausgezeichnet mit dem Qualitätssiegel des H:G-Institutes für Leistungssport &<br />

Trainerbildung:<br />

Das Fazit des Gutachtens der Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst:<br />

„Summa summarum stellt das vorliegende Manuskript eine herausragende Schwimmlernkonzeption<br />

dar. Die Gutachter sind sich sicher, dass die modular aufgebaute Konzeption<br />

zukünftig in der Praxis mit großer Relevanz von Trainern eingesetzt werden wird und damit<br />

einen bedeutenden Beitrag dazu leisten wird, die Nicht- und Schlechtschwimmerquote zu<br />

reduzieren sowie eine qualitativ hochwertige Schwimmausbildung zu platzieren, von der<br />

langfristig sogar der Leistungssport Schwimmen profitieren kann.“<br />

Inhalt<br />

1. Abstract<br />

2. Ausgangslage<br />

2.1 Bedeutung der Schwimmfähigkeit<br />

2.2 Notwendigkeit der Schwimmlernkonzeption „swim to go“<br />

3. Ziele und Inhalte<br />

3.1 Grundlegendes<br />

3.2 Drei Module und ihre Ziele<br />

3.2.1 Die „swim“- und „to“-Module<br />

3.2.2 Das „go“-Modul<br />

3.2.3 Erstschwimmarten im Überblick<br />

3.3 Elternansprache<br />

3.4 Kinderansprache<br />

4. Funktionsweise Lerntafeln<br />

4.1 Einleitungstafeln<br />

4.2 Stundenüberblick<br />

4.3 Funktionsweise Lerntafeln – Vorder- und Rückseite<br />

4.4 Erklärendes Stichwortverzeichnis<br />

5. Leistungssport<br />

6. Literaturverzeichnis<br />

1. Abstract<br />

Dr. Manuel Kopitz hat unter Mitarbeit von Hendrik Fritz vorliegende Schwimmlernkonzeption<br />

1 „swim to go“ entwickelt. Sie richtet sich an Übungsleiter und Übungsleiterinnen,<br />

die sich bereits einen gewissen Erfahrungsschatz im Bereich der Anfängerausbildung im<br />

1<br />

Den Umfang der Grundlagenausbildung, die Einweisung in die Schwimmlernkonzeption und die „swim to<br />

go“-Unterlagen erhalten Interessierte bei ihrem Landesschwimmverband (www.schwimm-gut.de).


Bewegungsraum Wasser angeeignet haben. Aufbauend auf diesen Grundkenntnissen erhalten<br />

sie einen Einblick in die Systematik von „swim to go“ – einer dreiteiligen modular<br />

aufeinander aufbauenden Schwimmlernkonzeption. Sie unterstützt die Übungsleiter und<br />

Übungsleiterinnen dabei, spielend und mit innovativen Ideen das Interesse der Kinder auf das<br />

Element Wasser zu wecken, sie neugierig auf das Fortbewegen im Wasser zu machen und so<br />

Lust am Schwimmenlernen zu erzeugen.<br />

Im Ergebnis vermittelt „swim to go“ die notwendigen Grundlagen, sich im Element Wasser<br />

sicher zurechtzufinden, und fördert die koordinativen Fähigkeiten von Kindern. Daneben hilft<br />

„swim to go“ auch die immer schlechter werdende gesundheitliche Verfassung vieler<br />

Schulkinder positiv zu beeinflussen und der stetig steigenden Rate von Nichtschwimmern und<br />

Ertrinkungstoten entgegenzuwirken. Die ersten beiden Module von „swim to go“ mit jeweils<br />

28 Lektionen – das „swim“ und das „to“-Modul – zeichnen sich durch einen hohen Anspruch<br />

an Qualität bezüglich der Vermittlung der Schwimmtechniken aus. Im Fokus steht dabei ein<br />

Kombinationsprinzip aus Rücken- und Kraulschwimm-Gesamtbewegung als Erstschwimmarten<br />

mit der parallel stattfindenden Vermittlung der Delphin(bein)bewegung.<br />

Letztere bildet die Basis für eine moderne leistungssportlich orientierte Ausbildung, da<br />

insbesondere sie die Neugier der Kinder auf Unbekanntes weckt und sich zudem in allen<br />

Lagen zu einer wesentlichen Komponente des Erfolgs entwickelt hat. Die beiden Module<br />

unterscheiden sich lediglich in der Frage: Was mache ich, wenn mir in der<br />

Schwimmausbildung nur Tiefwasser zur Verfügung steht? Das eigens zu diesem Zweck<br />

entwickelte „to“-Modul geht auf die besondere Interaktion mit Kindern ein – beispielsweise<br />

zur Thematik der Angstbewältigung – und bietet speziell für diese Ausbildung entwickelte<br />

Übungs- oder Spielformen an. Diesen Ausbildungen stehen die Interessen von<br />

Erziehungsberechtigten gegenüber. Eltern treibt zum einen der Wunsch um, dass sich ihr<br />

Kind in kürzester Zeit sicher und autark im Wasser bewegen kann. Oft geht es auch nur um<br />

den Erwerb der Seepferdchen-Plakette. Zu diesem Zweck wurde ein drittes Modul – das „go“-<br />

Modul – mit 16 Lektionen kreiert. Fokus ist hier die Anfangsschwimmart Brustschwimmen.<br />

Die einzelnen Lektionen werden zu Phasen zusammengefasst. Sie dienen der Flexibilisierung<br />

der Module und grenzen sich über separate Ziele mit entsprechenden<br />

Ausbildungsschwerpunkten ab. Jede Lektion (45 bis 60 Minuten) ist in ihren wesentlichsten<br />

Bestandteilen auf einer DIN-A4-Seite als Lerntafel zusammengefasst. Die Übungsleiter und<br />

Übungsleiterinnen erhalten damit Planungssicherheit und Orientierungshilfen für den<br />

praktischen Schwimmunterricht, die sie direkt am Beckenrand nutzen können.<br />

123<br />

2. Ausgangslage<br />

2.1 Die Bedeutung der Schwimmfähigkeit<br />

Schwimmen ist eine lebensrettende Kernkompetenz, ein Kulturgut (DLRG) und – wie es der<br />

ehemalige DSB-Präsident Freiherr Manfred von Richthofen formulierte – ein Menschenrecht.<br />

Der Bewegungsraum Wasser ist nicht nur, aber vor allem für viele Kinder ein reines<br />

Vergnügen. Leider ist es nicht selbstverständlich, dass Kinder in der Schule neben Rechnen,<br />

Lesen und Schreiben auch das Schwimmen erlernen. Immer mehr Bäder werden geschlossen<br />

oder teilweise lange saniert, sodass so manche Schulschwimmstunde ausfällt.<br />

Um sich im Wasser angstfrei und sicher zu bewegen, ist es wichtig, schwimmen zu können.<br />

Wer das nicht oder nicht ausreichend gut kann, droht im schlimmsten Fall zu ertrinken<br />

(Brenner, Saluja & Smith, 2003). Die Bedeutung der Schwimmfähigkeit beschränkt sich<br />

jedoch nicht allein auf die Prävention von Ertrinkungsfällen (Peden & McGee, 2003),<br />

Schwimmen zählt bei beiden Geschlechtern zu den beliebtesten Sportarten (Höltke, Verdonck<br />

& Euler, 1995). Im Jahr 2015 waren nach Angaben des Deutschen Olympischen Sportbundes<br />

(DOSB) rund 320.000 Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre Mitglied in einem<br />

Schwimmverein, knapp 280.000 in der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)<br />

(Bestandserhebung 2015 DOSB, 2015).<br />

Darüber hinaus handelt es sich um eine Freizeitaktivität mit großem gesundheits- und<br />

entwicklungsförderndem Potenzial, welches auch im Kontext von Prävention, Therapie und<br />

Rehabilitation genutzt werden kann (vgl. Pietsch, 2007; Haber, 2009).<br />

Außerdem wird beim Schwimmen die Muskulatur gekräftigt und die Ausdauerleistung sowie<br />

wichtige motorische und koordinative Fähigkeiten 2 werden trainiert. Das Risiko für Über- und<br />

Fehlbelastungsschäden ist vergleichsweise gering. Zudem hat regelmäßiges Schwimmen bei<br />

Kindern einen positiven Einfluss auf den Verlauf von chronischen Krankheiten wie Asthma<br />

(Weisgerber, Weisgerber & Guill, 2003) (Beggs, Foong, Noor, Wood-Baker & Walters,


124<br />

Außerdem wird beim Schwimmen die Muskulatur gekräftigt und die Ausdauerleistung sowie<br />

wichtige motorische und koordinative Fähigkeiten 2 werden trainiert. Das Risiko für Über- und<br />

Fehlbelastungsschäden ist vergleichsweise gering. Zudem hat regelmäßiges Schwimmen bei<br />

Kindern einen positiven Einfluss auf den Verlauf von chronischen Krankheiten wie Asthma<br />

(Weisgerber, Weisgerber & Guill, 2003) (Beggs, Foong, Noor, Wood-Baker & Walters,<br />

2013) und Autismus-Spektrum-Störungen (Pan, 2010). Da es die Gelenke schont, wird es<br />

auch bei juveniler idiopathischer Arthritis (Lange, Müller-Ladner & Mülich, 2012) und bei<br />

Adipositas 3 zur Bewegungsförderung empfohlen (Graf & Dordel, 2011). Aus<br />

sportpädagogischer Sicht ermöglicht Schwimmen besondere Sinnes-, Umwelt- und<br />

Bewegungserlebnisse im und unter Wasser, zum Beispiel Tauchen, Gleiten oder Schweben<br />

(Stemper & Kels, 2016). Schwimmen zu können ist eine Kulturleistung und auch für die<br />

Teilhabe an wasserbezogenen Bewegungsangeboten sowie für die Ausübung von Sportarten<br />

wie Wasserball, Rudern oder Segeln unabdingbar. 4<br />

Hinter der Entwicklung der Schwimmlernkonzeption steckt die Idee, das kindliche Vergnügen<br />

am Wasser, die Sicherheit in diesem Element und die motorischen Fähigkeiten beim<br />

Schwimmen als Basiskompetenz weiter zu etablieren. Der Leitgedanke des Konzeptes wird<br />

durch das folgende Zitat sehr treffend formuliert: „Das in abwechslungsreicher Atmosphäre<br />

stattfindende Training, die Berücksichtigung der spezifischen Aspekte des kindgemäßen<br />

Trainings, die Variantenvielfalt, das Spiel mit der Bewegung und die Herausforderung<br />

attraktiver Lernbedingungen können den jungen Menschen viele Anreize bieten. Denn mit<br />

einer solchen Trainingsgestaltung zieht nicht nur mehr Leben und Freude ins Training ein,<br />

sondern es geht auch damit mittelbar eine Verlängerung der sportlichen Aktivität einher.“<br />

(Frank, 2008)<br />

2.2 Notwendigkeit der Schwimmlernkonzeption „swim to go“<br />

Nicht nur die Medien berichten regelmäßig, dass der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die<br />

nicht oder nicht sicher schwimmen können, in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen<br />

hat (Kuntz, Frank, Manz, Rommel & Lampert, 2016). Ein großer Anteil der schwimmfähigen<br />

Bevölkerung in Deutschland weist ungenügende Grundfertigkeiten in der Wasserbewältigung<br />

auf. Eine im Jahre 2004 veröffentlichte Dokumentation der DLRG berichtet sogar von einer<br />

Nicht- bzw. Schlechtschwimmerquote von über 23,3 Prozent in der Bevölkerung. Die DLRG<br />

verweist dabei auf die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts<br />

TNS Emnid (DLRG, 2004). Demnach können 33,9 Prozent der Kinder<br />

und Jugendlichen gar nicht oder nur schlecht schwimmen. 5<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Koordinative Fähigkeiten sind eine Klasse der motorischen Fähigkeiten, die auf vorwiegend<br />

neurophysiologischen Funktionsmechanismen beruhen, die im Verlaufe der verschiedenen Arten<br />

gegenständlich praktischer Tätigkeit individuell angeeignet werden und komplexe Leistungsvoraussetzungen<br />

für Klassen von Tätigkeiten darstellen (Hirtz, 1985). Sie sind relativ verfestigte und generalisierte<br />

Verlaufsqualitäten spez. Bewegungssteuerungsprozesse. Grundsätzlich muss darauf verwiesen werden, dass<br />

die koordinativen Fähigkeiten in der Literatur sehr vielseitig und uneinheitlich definiert und strukturiert<br />

werden (Hirtz, 1985). Darüber hinaus muss darauf hingewiesen werden, dass sich koordinative Leistungen,<br />

wie Gewandtheitsläufe, Schlängelläufe unter Zeitdruck oder Schwebestehen (Woll, Bös, & Opper, 2002), bis<br />

in die zweite puberale Phase bzw. in das frühe Erwachsenenalter zu verbessern scheinen, ehe diese einer<br />

rückläufigen Tendenz unterliegen.<br />

In der Altersgruppe 14 bis 17 Jahre leiden 8,2 Prozent der Jungen und 8,9 Prozent der Mädchen an<br />

Adipositas. Adipositas ist ein Zustand übermäßiger Ansammlung von Fettgewebe und somit eine chronische<br />

Gesundheitsstörung. Sie beruht auf einer polygenetischen Veranlagung und erfordert ein langfristiges<br />

Behandlungs- und Betreuungskonzept. Übergewicht und Adipositas sind in der Bevölkerung epidemisch<br />

verbreitet. Für die Behandlung der Adipositas und ihrer Folgen werden derzeit knapp 5 Prozent aller<br />

Gesundheitsausgaben aufgewendet.<br />

In Anlehnung an das wissenschaftliche Gutachten des H:G-Institutes für Leistungssport & Trainerbildung zur<br />

Konzeption „swim to go“ des Berliner Schwimm-Verbandes e.V.<br />

Tatsächlich war die empirische Datenlage zur Schwimmfähigkeit von Kindern und Jugendlichen in<br />

Deutschland bisher unzureichend vgl. (DLRG, forsa-Umfrage 2010 zur Schwimmfähigkeit, 2010), (Leven &<br />

Schneekloth, 2010). Jedoch wurden im Rahmen der vom Robert Koch-Institut (RKI) durchgeführten ersten<br />

Folgebefragung der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (Hölling, Schlack,<br />

Kamtsiuris, Butschalowsky, & Schlaud, 2012) neben umfangreichen Daten zur gesundheitlichen Lage<br />

Heranwachsender erstmals auch repräsentative Informationen zur Schwimmfähigkeit von 10.000 5- bis 17-<br />

jährigen Jungen und Mädchen erhoben. Dabei wurden per Telefonsurvey Selbst- und Elternangaben zur<br />

Schwimmfähigkeit von 5- bis 17-Jährigen (n = 9.750) gesammelt und ausgewertet. Das („erschreckende“)<br />

Ergebnis: „14,5 Prozent der 5- bis 17-jährigen Kinder und Jugendlichen in Deutschland nicht schwimmen<br />

können. Im Vor- und Grundschulalter liegt der entsprechende Anteil höher, im Jugendalter deutlich niedriger.


125<br />

Vergleichbar äußerte sich auch die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und<br />

Wissenschaft Vergleichbar in äußerte ihrem sich Schlussbericht auch die Berliner zum Thema Senatsverwaltung „Sport als Bildungsfaktor für Bildung, ernst Jugend nehmen: und<br />

Schulsport Wissenschaft weiterentwickeln in ihrem Schlussbericht und seine zum Qualität Thema sichern“. „Sport Hier als Bildungsfaktor heißt es: „Der ernst Erwerb nehmen: einer<br />

grundlegenden Schulsport weiterentwickeln Schwimmfähigkeit und seine spielt Qualität besonders sichern“. im Grundschulalter Hier heißt es: vor „Der dem Erwerb Hintergrund einer<br />

steigender grundlegenden Zahlen Schwimmfähigkeit ertrunkener Kinder spielt besonders eine herausragende im Grundschulalter Rolle. vor Die dem Qualität Hintergrund des<br />

Schulschwimmens steigender Zahlen als ertrunkener Bestandteil Kinder des Sportunterrichts eine herausragende steht deutschlandweit Rolle. Die in Qualität der Kritik, des<br />

weil Schulschwimmens die Ergebnisse als nicht Bestandteil zufriedenstellend des Sportunterrichts sind. Nach Angaben steht deutschlandweit der DLRG liegt in der Kritik, Anteil<br />

der weil Nichtschwimmer die Ergebnisse nicht nach zufriedenstellend Abschluss der Grundschule sind. Nach im Angaben Bundesgebiet der DLRG bei 30 liegt Prozent. der Anteil Dabei<br />

ist der eine Nichtschwimmer steigende Tendenz nach Abschluss festzustellen. der Grundschule In diesem Zusammenhang im Bundesgebiet wird bei kritisch 30 Prozent. angemerkt, Dabei<br />

dass ist eine den steigende Schulen Tendenz durch die festzustellen. Veränderungen In diesem der Bäderlandschaft Zusammenhang teilweise wird kritisch wenig, angemerkt, aber in<br />

manchen dass den Gebieten Schulen überhaupt durch die keine Veränderungen Wasserflächen der Bäderlandschaft in Schwimmbädern teilweise zur Verfügung wenig, aber stehen. in<br />

Als manchen ein weiterer Gebieten Grund überhaupt wird die keine mangelnde Wasserflächen Qualifikation in Schwimmbädern Lehrkräfte zur angesehen, Verfügung die stehen. dazu<br />

führt, Als ein dass weiterer in vielen Grund Schulen wird die der mangelnde Bundesrepublik Qualifikation immer mehr der Lehrkräfte Schüler und angesehen, Schülerinnen die dazu die<br />

Grundschulen führt, dass in vielen als nicht Schulen schwimmfähig der Bundesrepublik verlassen (Fritz immer & Kurz, mehr 2007).“ Schüler (Senatsverwaltung und Schülerinnen die für<br />

Bildung, Grundschulen Jugend als und nicht Wissenschaft schwimmfähig in Berlin, verlassen 2012) (Fritz & Kurz, 2007).“ (Senatsverwaltung für<br />

Bildung, Jugend und Wissenschaft in Berlin, 2012)<br />

• Des Weiteren verliert die sportliche Aktivität unter der Bevölkerung ihren Stellenwert<br />

• (Bös, Des Weiteren 2003). verliert die sportliche Aktivität unter der Bevölkerung ihren Stellenwert<br />

• Bei (Bös, 252003).<br />

bis 60 Prozent der Schüler liegen Haltungsschwächen vor (Dordel, 2000).<br />

• 20 Bei bis 2530 bis Prozent 60 Prozent der Schulkinder Schüler liegen haben Haltungsschwächen Herz-Kreislauf-Schwächen. vor (Dordel, 2000).<br />

• 25 20 bis 30 30 Prozent der der Schulkinder Kinder leiden haben an Herz-Kreislauf-Schwächen.<br />

Übergewicht. Adipositas wird ein immer<br />

• aktuelleres 25 bis 30 Problem Prozent der (Lobstein Kinder & leiden Wang, an 2006). Übergewicht. Adipositas wird ein immer<br />

• Bei aktuelleres 30 bis Problem 40 Prozent (Lobstein der & Wang, Schulkinder 2006). liegen Koordinationsschwächen vor<br />

• (Fleishman, Bei 30 bis 1964). 40 Prozent der Schulkinder liegen Koordinationsschwächen vor<br />

(Fleishman, 1964).<br />

Die vorstehende Grafik belegt anschaulich, dass die Zuwachsraten bei der Ausbildung<br />

koordinativer Die vorstehende Fähigkeiten Grafik belegt bei den anschaulich, Schulkindern dass mit die zunehmendem Zuwachsraten Alter bei rapide der Ausbildung abnehmen.<br />

Daher koordinativer ist es sinnvoll, Fähigkeiten insbesondere bei den Schulkindern die sensitiv günstigen mit zunehmendem Phasen 6 mit Alter der rapide schwimmerischen abnehmen.<br />

Ausbildung Daher ist es zu sinnvoll, verknüpfen. insbesondere Die Fokussierung die sensitiv der günstigen Schwimmlernkonzeption Phasen 6 mit der schwimmerischen<br />

„swim to go“ auf<br />

junge Ausbildung Altersbereiche zu verknüpfen. unterstützt Die wesentlich Fokussierung diese der Verbindung. Schwimmlernkonzeption „swim to go“ auf<br />

junge Altersbereiche unterstützt wesentlich diese Verbindung.<br />

6<br />

6<br />

Diejenigen, die schwimmen können, haben die Schwimmfähigkeit im Schnitt mit knapp sechs Jahren erlangt.<br />

Im Diejenigen, Grundschulalter die schwimmen können können, weniger haben Jungen die schwimmen Schwimmfähigkeit als Mädchen, im Schnitt zudem mit knapp lernen sechs Mädchen Jahren rund erlangt. vier<br />

Monate Im Grundschulalter früher schwimmen“. können weniger (Kuntz, Jungen Frank, schwimmen Manz, Rommel als Mädchen, & Lampert, zudem 2016). lernen Erste Mädchen Befunde rund wurden vier<br />

bereits Monate als früher Faktenblatt schwimmen“. in der Gesundheitsberichterstattung (Kuntz, Frank, Manz, Rommel des Bundes & Lampert, veröffentlicht 2016). Erste (Robert Befunde Koch-Institut, wurden<br />

2015, bereits in als Faktenblatt Anlehnung in an der das Gesundheitsberichterstattung wissenschaftliche Gutachten des Bundes H:G-Institutes veröffentlicht für (Robert Leistungssport Koch-Institut, &<br />

Trainerbildung 2015, Anlehnung zur BSV-Konzeption an das wissenschaftliche „swim to go“ des Gutachten Berliner Schwimm-Verbandes H:G-Institutes e.V.) für Leistungssport &<br />

Altersbereich Trainerbildung von zur 8 BSV-Konzeption bis 12 Jahre, in „swim dem die to go“ besten des motorischen Berliner Schwimm-Verbandes Lernbedingungen e.V.) gegeben sind und vor<br />

allem Altersbereich technisch-koordinativ von 8 bis 12 trainiert Jahre, in werden dem die sollte besten (Frank, motorischen 2008). Lernbedingungen gegeben sind und vor<br />

allem technisch-koordinativ trainiert werden sollte (Frank, 2008).


126<br />

„swim to go“ wirkt sich demnach nicht nur positiv auf die Schwimmfähigkeit als<br />

lebensrettende Maßnahme aus, sondern fördert die koordinativen Fähigkeiten:<br />

• mit günstigen Auswirkungen auf den motorischen Lernprozess<br />

• und damit die Minderung des Verfalls von bereits erlernten Bewegungsabläufen<br />

• unter Vermeidung dynamischer fehlerhafter Stereotypen 7<br />

• mit der Verbesserung der Übungswirksamkeit<br />

• unter dem Aspekt der Verbesserung von Bewegungsfrequenz und Zyklusweg<br />

(insbesondere im Schwimmen).<br />

Damit wird deutlich, dass die sensitiv günstigen Phasen nicht nur hervorragend für das<br />

Erlernen technischer Grundlagen im Schwimmen geeignet sind, sondern mit der Ausbildung<br />

der koordinativen Fähigkeiten ein abwechslungsreiches und freudbetontes Angebot darstellen<br />

(Frank, 2008). Somit kann es als gesichert gelten, dass gerade die allgemeinen koordinativen<br />

Fähigkeiten von klein auf lohnend trainierbar sind. Auf dieser Basis bezeichnet man den oben<br />

beschriebenen Bereich auch als „bestes motorisches Lernalter“, wobei zu erwähnen ist, dass<br />

diese Begrifflichkeit in aktuellen empirischen Studien kontrovers diskutiert wird (Wollny,<br />

2002). In der Folge ergeben sich enorme durchschnittliche Zuwächse in der<br />

Gesamtkörperkoordination vom frühen Schulkindalter bis zur Adoleszenz. 8<br />

Eine Qualitätsoffensive des Berliner Schwimm-Verbandes e. V. in Kooperation mit der<br />

zuständigen Senatsverwaltung im Bereich Schulschwimmen bestätigt den Handlungsbedarf.<br />

Im November 2015 startete ein Pilotprojekt über zehn Wochen mit wesentlichen Inhalten der<br />

Schwimmlernkonzeption. Auch bei den beiden anschließenden Interventionsmaßnahmen im<br />

Schuljahr 2015/2016 und 2016/2017 kamen diese Inhalte zum Tragen. Qualifizierte<br />

Übungsleiter und Übungsleiterinnen unterstützten dabei Lehrer und Lehrerinnen in<br />

ausgesuchten Schulen, die vornehmlich in Bezirken mit sehr hoher Nichtschwimmerquote<br />

lagen. Die nachfolgende Grafik macht deutlich, welch hervorragende Ergebnisse bei der<br />

Senkung der Nichtschwimmerquote erzielt werden konnten.<br />

7<br />

8<br />

Dynamischer Stereotyp: einheitlich funktioneller Komplex, in dem die Wirkung der einzelnen Reize von sich<br />

konstant wiederholenden Situationen abhängt (Lewin, 1965).<br />

Lebensabschnitt zwischen Pubertätsbeginn und Erwachsenenalter (Jugendalter), auch als zweite puberale<br />

Phase bezeichnet (Rudolph, 2008).


127<br />

Nach Aussagen der Lehrkräfte sowie Schulleitern und Schulleiterinnen gab es erhebliche<br />

qualitative Sprünge in der schwimmerischen Entwicklung der Kinder und sehr gute<br />

Ergebnisse in Bezug auf die Angstbewältigung. Bislang rankte sich die Diskussion über die<br />

Notwendigkeit zur Einführung einer neuen Schwimmlernkonzeption um den Gesichtspunkt<br />

der Anfängerschwimmausbildung. Wesentlich sind aber auch die organisatorischen und<br />

innovativen Aspekte, auf die nachfolgend kurz eingegangen werden soll. Viele<br />

Schwimmlehrbücher gehen ganz grundsätzlich davon aus, dass für die Wassergewöhnung ein<br />

Lehrschwimmbecken zur Verfügung steht, oftmals sogar mit Warmwasserbedingungen (also<br />

mindestens 32 °C). Entsprechend empfehlen sie, die Schwimmausbildung ohne Auftriebshilfen<br />

in kleinen Gruppen durchzuführen (Durlach, 1994). Diese Rahmen-bedingungen<br />

finden Übungsleiter und Übungsleiterinnen in der Praxis selten vor, obwohl sie für die<br />

Kontrolle der Kinder hilfreich wären. Stattdessen sind viele Institutionen gezwungen, die<br />

Wassergewöhnung im Tiefwasser durchzuführen. Entsprechende Auftriebshilfen sollten dann<br />

schnellstmöglich reduziert werden. Einige Autoren empfehlen eine Wassergewöhnung ohne<br />

am Rumpf angebrachte Auftriebshilfen unter Tiefwasserbedingungen (1,80 m Tiefe) (Lewin,<br />

1965). Voraussetzung für diese Form der Wassergewöhnung ist, dass die Gruppenstärke pro<br />

Übungsleiter oder Übungsleiterin sehr klein sein muss, um ausreichend Sicherheit zu<br />

gewährleisten. Hinzu kommen die nicht immer optimalen zeitlichen und räumlichen<br />

Rahmenbedingungen, die auch von Vereinen oft nicht realisierbar sind. Deshalb ist es<br />

wichtig, einen gesunden Kompromiss zu finden, der sich an der Realität orientiert, die<br />

Balance zwischen Übungsleiter oder Übungsleiterin und Gruppenstärke abbildet und die<br />

entsprechenden Ausbildungsfaktoren berücksichtigt. Die vorgestellte Schwimmlernkonzeption<br />

„swim to go“ gibt dafür innovative Ansätze, bei denen die gesundheitlichen<br />

Aspekte mit den entsprechenden präventiven Maßnahmen und der Spaß am Lernen im<br />

Vordergrund stehen. Werden diese Potenziale früh gefördert, kann der Effekt für die Erfolge<br />

in der späteren leistungssportlichen Entwicklung optimiert werden. Interessierte finden hierzu<br />

in Kapitel 5 weitere Informationen.<br />

3. Ziele und Inhalte<br />

3.1 Grundlegendes<br />

Es ist das erklärte Ziel dieser Schwimmlernkonzeption „swim to go“, allen Kindern neue<br />

Horizonte im Bewegungsraum Wasser und in der Freizeitgestaltung zu eröffnen. Dabei soll<br />

der Spaß sich am und im Wasser auszuprobieren im Mittelpunkt stehen, ohne dass die<br />

Sicherheit gefährdet ist. Kindern das Schwimmen als eine Möglichkeit zum Sporttreiben<br />

anzubieten, hat oberste Priorität. Mit diesem präventiven Kurssystem für Kinder erhalten die<br />

Ausbildungsinstitutionen eine Schwimmlernkonzeption mit drei detaillierten Modulen –<br />

nämlich „swim“, „to“ und „go“. Sie gehen sowohl auf die Erstschwimmarten Brust- und<br />

Rückenschwimmen 9 ein, tragen aber auch den unterschiedlichen organisatorischen<br />

Voraussetzungen im Flach- und Tiefwasser Rechnung. Dies ist von besonderer Bedeutung, da<br />

der Terminus „Schwimmen können“ in Deutschland fast ausschließlich auf die<br />

Brustschwimm-Gesamtbewegung reduziert und beim Besuch eines Schwimmbades oder am<br />

Badesee so auch vorrangig wahrgenommen wird. Viele werden in der Familie mit dieser<br />

9<br />

Siehe Kapitel 3.2.3 Die Erstschwimmarten


128<br />

Schwimmart groß und oftmals bleibt es die einzige, die sie jemals erlernen. Dabei beinhaltet<br />

gerade Schwimmart das Brustschwimmen groß und oftmals eine bleibt koordinativ es die einzige, sehr die komplexe sie jemals Bewegungsabfolge. erlernen. Dabei beinhaltet Andere<br />

Schwimmarten gerade das Brustschwimmen oder Schwimmvariationen eine koordinativ eignen sehr sich komplexe daher ebenfalls Bewegungsabfolge. sehr gut oder besser Andere als<br />

Erstschwimmart. Schwimmarten oder Mit Schwimmvariationen dieser Erkenntnis erntet eignen man sich bei daher der ebenfalls ersten Zusammenkunft sehr gut oder besser mit den als<br />

Eltern Erstschwimmart. zum „Schwimmenlernen“ Mit dieser Erkenntnis in modernen erntet Vereinen man bei oft der großes ersten Erstaunen. Zusammenkunft Wer erläutert, mit den<br />

warum Eltern zum bei „Schwimmenlernen“ der Schwimmausbildung in modernen z. B. Vereinen ein Kombinationsprinzip oft großes Erstaunen. 10 aus Wer Rücken erläutert, und<br />

Kraulschwimm-Gesamtbewegung warum bei der Schwimmausbildung als Erstschwimmarten z. B. ein Kombinationsprinzip sinnvoll ist, sorgt 10 dafür, aus Rücken dass Eltern und<br />

Kraulschwimm-Gesamtbewegung die Vorteile dieser Erstausbildung als von Erstschwimmarten Wechselzugschwimmtechniken sinnvoll ist, sorgt in dafür, der dass Regel Eltern gut<br />

die nachvollziehen Vorteile dieser können. Erstausbildung Ein anderer wichtiger von Wechselzugschwimmtechniken Grund, warum sich Erziehungsberechtigte in der Regel gut für<br />

einen nachvollziehen Schwimmkurs können. ihres Ein Kindes anderer interessieren, wichtiger Grund, liegt warum in der sich Selbstrettungsfähigkeit Erziehungsberechtigte ihres für<br />

Kindes. einen Schwimmkurs Diesen Wunsch ihres der Kindes Eltern sollten interessieren, die Übungsleiter liegt in der und Selbstrettungsfähigkeit Übungsleiterinnen vorsichtig ihres<br />

relativieren. Kindes. Diesen So Wunsch kann es der durchaus Eltern sollten sein, die dass Übungsleiter ein Kind und nach Übungsleiterinnen dem Absolvieren vorsichtig eines<br />

Schwimmkurses relativieren. So in kann der Lage es durchaus ist, sich durch sein, Schwimmbewegungen dass ein Kind nach – zum dem Beispiel Absolvieren nach einem eines<br />

Sprung Schwimmkurses ins Wasser in der – an Lage den ist, Beckenrand sich durch zu Schwimmbewegungen bewegen. Eine lebensbedrohliche – zum Beispiel Situation nach einem im<br />

realen Sprung Leben ins Wasser gestaltet – an sich den oft Beckenrand anders als im zu Schwimmbad. bewegen. Eine In lebensbedrohliche den seltensten Fällen Situation ist davon im<br />

realen auszugehen, Leben dass gestaltet ein Kind, sich oft das anders versehentlich als im Schwimmbad. ins Wasser fällt, In den Badebekleidung seltensten Fällen trägt. ist Sich davon in<br />

kompletter auszugehen, Bekleidung dass ein Kind, zu retten, das versehentlich ist ungleich schwerer, ins Wasser als fällt, sich in Badebekleidung trägt. im Wasser Sich in<br />

fortzubewegen. kompletter Bekleidung Daher zu ist retten, der Erwerb ist ungleich der schwerer, Seepferdchen-Plakette als sich in Badebekleidung keine Garantie im für Wasser die<br />

Selbstrettungsfähigkeit fortzubewegen. Daher des ist der Kindes. Erwerb Das der stellte Seepferdchen-Plakette auch Uwe Leghan schon keine fest: Garantie „Vielfach für gilt die<br />

der Selbstrettungsfähigkeit möglichst schnelle Erwerb des Kindes. eines Das Abzeichens stellte auch als Ziel, Uwe sowohl Leghan für schon die Kinder fest: „Vielfach als auch gilt für<br />

Eltern der möglichst und Lehrer. schnelle Kinder Erwerb wollen eines in Abzeichens ihrer Sandkistengruppe als Ziel, sowohl nicht für ins die Hintertreffen Kinder als auch geraten, für<br />

wollen Eltern und mit Lehrer. dem Statussymbol Kinder wollen ein wenig in ihrer prahlen. Sandkistengruppe Eltern geben nicht sich ins im Hintertreffen Lande der offiziellen geraten,<br />

Abschlüsse, wollen mit dem der Bescheinigungen, Statussymbol ein wenig Zertifikate prahlen. und Eltern Abzeichen geben dem sich Trugschluss im Lande der hin, offiziellen ihr Kind<br />

könne Abschlüsse, mit dem der ‘Seepferdchen’ Bescheinigungen, am Zertifikate Bauch überall und sicher Abzeichen schwimmen. dem Trugschluss Einige Profis hin, ihr sind Kind mit<br />

Tunnelblick könne mit dem auf ‘Seepferdchen’ die Abzeichen fixiert, am Bauch ...“ (Leghan, überall sicher 2000) schwimmen. Einige Profis sind mit<br />

Darüber Tunnelblick hinaus auf die wägen Abzeichen sich auch fixiert, Kinder ...“ (Leghan, durch ein 2000) kürzlich erworbenes Abzeichen in einer<br />

vermeintlichen Darüber hinaus Sicherheit wägen sich gegenüber auch Kinder dem durch Element ein Wasser. kürzlich Die erworbenes Schwimmlernkonzeption Abzeichen in einer ist<br />

so vermeintlichen ausgelegt, dass Sicherheit Kinder gegenüber nach dem Absolvieren dem Element eines Wasser. „swim Die to Schwimmlernkonzeption go“-Moduls größtmögliche ist<br />

so Sicherheit ausgelegt, im dass Wasser Kinder erlangt nach haben. dem Absolvieren Dabei steht im eines Vordergrund, „swim to go“-Moduls dass Eltern größtmögliche<br />

und Kinder in<br />

Sicherheit ihren Erwartungen im Wasser bestätigt erlangt haben. werden, Dabei ohne steht dass im Vordergrund, die Qualität dass der Eltern Vermittlung und Kinder der in<br />

ihren Schwimmfähigkeit Erwartungen vernachlässigt bestätigt werden, wird. Vielmehr ohne dass schafft die der Qualität Erfolg, ein der Modul Vermittlung bewältigt und der<br />

Schwimmfähigkeit das Seepferdchen erlangt vernachlässigt zu haben, wird. Lust Vielmehr auf Neues schafft und stärkt der Erfolg, so das ein Verlangen Modul bewältigt der Kinder, und<br />

das weiterhin Seepferdchen dem Element erlangt Wasser zu haben, treu Lust zu bleiben auf Neues – perspektivisch und stärkt so auch das für Verlangen eine Mitgliedschaft der Kinder,<br />

weiterhin im Verein dem oder Element darüber hinaus. Wasser treu zu bleiben – perspektivisch auch für eine Mitgliedschaft<br />

im Verein oder darüber hinaus.<br />

3.2 Drei Module und ihre Ziele<br />

3.2 Drei Module und ihre Ziele<br />

Die drei Module „swim“, „to“ und „go“ sind eine Sammlung von methodisch durchdachten<br />

Die Übungsbeispielen drei Module „swim“, Anfängerschwimmen, „to“ und „go“ sind die eine speziell Sammlung unter von dem methodisch Aspekt der durchdachten<br />

Entwicklung<br />

Übungsbeispielen koordinativer Fähigkeiten im Anfängerschwimmen, und gesundheitlicher die speziell Richtlinien unter evaluiert dem Aspekt wurden. der Entwicklung<br />

Die Module<br />

koordinativer haben keinen Fähigkeiten Anspruch auf und Vollständigkeit. gesundheitlicher Die Richtlinien vom Verfasser evaluiert gewählte wurden. Reihenfolge Die Module und<br />

haben Struktur keinen sind dabei Anspruch Orientierungshilfe auf Vollständigkeit. für Ausbilder Die vom und Verfasser Ausbilderinnen, gewählte Reihenfolge die Anregungen und<br />

Struktur geben und sind aufzeigen, dabei Orientierungshilfe wo Potenziale für für das Ausbilder Anfängerschwimmen und Ausbilderinnen, liegen. Sie die müssen Anregungen nicht<br />

geben zwingend und hintereinander aufzeigen, wo Potenziale abgearbeitet für werden, das Anfängerschwimmen um in einem definierten liegen. Sie Zeitraum müssen einen nicht<br />

zwingend bestimmten hintereinander Fortschritt zu erzielen. abgearbeitet Diese werden, Flexibilität um ist in in einem der Praxis definierten deshalb Zeitraum so wichtig, einen weil<br />

bestimmten der Übungsalltag Fortschritt häufig zu sehr erzielen. unterschiedlich Diese Flexibilität geprägte ist Kindergruppen Praxis deshalb mit sich so bringt. wichtig, Ist weil die<br />

der Anzahl Übungsalltag an ängstlichen häufig Kindern sehr unterschiedlich beispielsweise geprägte hoch, Kindergruppen braucht Übungsleiter mit sich bringt. oder Ist die<br />

Anzahl Übungsleiterin an ängstlichen mehr Zeit Kindern für die Phasen beispielsweise Wassergewöhnung hoch, braucht und der Wasserbewältigung Übungsleiter oder als die bei<br />

Übungsleiterin anderen Gruppen. mehr Ebenso Zeit für besteht die Phasen die Möglichkeit, Wassergewöhnung dass zum und Beispiel Wasserbewältigung ganze Kitagruppen als bei<br />

anderen Gruppen. Ebenso besteht die Möglichkeit, dass zum Beispiel ganze Kitagruppen<br />

10<br />

10<br />

„Das Kombinationsprinzip basiert auf der Erkenntnis, dass in jeder Schwimmtechnik einfache und<br />

schwierige Bewegungsabläufe und -verbindungen aufeinander aufbauen. Werden einfache Teiltechniken aus<br />

„Das<br />

allen Schwimmarten<br />

Kombinationsprinzip<br />

als Grundlage<br />

basiert<br />

für<br />

auf<br />

aufbauende<br />

der Erkenntnis,<br />

Übungen<br />

dass<br />

ausgewählt,<br />

in jeder<br />

so<br />

Schwimmtechnik<br />

kann sich dieser<br />

einfache<br />

methodische<br />

und<br />

schwierige<br />

Werdegang<br />

Bewegungsabläufe<br />

bis hin zu fertigen<br />

und<br />

Bewegungszyklen<br />

-verbindungen<br />

in<br />

aufeinander<br />

ihrer Grobform,<br />

aufbauen.<br />

schließlich<br />

Werden<br />

sogar<br />

einfache<br />

Feinform<br />

Teiltechniken<br />

steigern.<br />

aus<br />

Es<br />

allen Schwimmarten als Grundlage für aufbauende Übungen ausgewählt, so kann sich dieser methodische<br />

ergibt sich daraus zwar ein langer methodischer Weg, andererseits aber auch der Vorteil motorischer<br />

Werdegang<br />

Vielseitigkeit,<br />

bis<br />

starker<br />

hin zu<br />

Motivation<br />

fertigen Bewegungszyklen<br />

und allseitigen<br />

in<br />

Ansprechens<br />

ihrer Grobform,<br />

der Muskulatur.<br />

schließlich sogar<br />

Die Zielvorstellung<br />

Feinform steigern.<br />

ist der<br />

Es<br />

ergibt<br />

„wassergewandte<br />

sich daraus<br />

und<br />

zwar<br />

wasserfreudige<br />

ein langer methodischer<br />

Schwimmer“<br />

Weg,<br />

(Graumann<br />

andererseits<br />

&<br />

aber<br />

Pflesser,<br />

auch der<br />

Übungsleiterausbildung-<br />

Vorteil motorischer<br />

Vielseitigkeit, starker Motivation und allseitigen Ansprechens der Muskulatur. Die Zielvorstellung ist der<br />

Anfängerschwimmen, 1988). Bei dem Kombinationsprinzip wird also die Wasserbewältigung mit der<br />

„wassergewandte<br />

Erarbeitung der Grundstrukturen<br />

und wasserfreudige<br />

der<br />

Schwimmer“<br />

Schwimmarten<br />

(Graumann<br />

und deren<br />

&<br />

Kombination<br />

Pflesser, Übungsleiterausbildungverbunden.“<br />

(Wilke,<br />

Anfängerschwimmen:<br />

Anfängerschwimmen,<br />

Training,<br />

1988). Bei<br />

Technik,<br />

dem Kombinationsprinzip<br />

Taktik, 1979). <br />

wird also die Wasserbewältigung mit der<br />

Erarbeitung der Grundstrukturen der Schwimmarten und deren Kombination verbunden.“ (Wilke,<br />

Anfängerschwimmen: Training, Technik, Taktik, 1979).


schon komplett oder teilweise wassergewöhnt zur ersten Übungsstunde erscheinen. Dann<br />

kann es relativ zügig mit dem eigentlichen Schwimmenlernen (andere Phasen) losgehen.<br />

„swim to go“ 11 versteht sich darüber hinaus als Ideensammlung, bei der die Praktikabilität im<br />

Vordergrund steht. Hauptanliegen ist es, Kindern, Eltern, Schwimmschulen, kommerziell<br />

ausgerichteten Institutionen und pädagogischen Einrichtungen (vor allem Kindertagesstätten<br />

und Grundschulen) die hohe Relevanz des Anfängerschwimmens näherzubringen.<br />

129<br />

Die Qualitätskurse „swim“-Modul und „to“-Modul setzen bei der Schwimmausbildung auf<br />

das Rückenschwimmen als (Erst-)Ausbildungsschwimmart, mit Perspektive einer leistungssportlichen<br />

Karriere im Sportschwimmen.<br />

11<br />

Mit der Orientierung auf junge Altersbereiche wird dem Wunsch vieler Eltern Rechnung getragen, dass ihr<br />

Nachwuchs früher schwimmen lernt, als es die Planung des Schulschwimmens in der 3. Klasse vorsieht.<br />

Natürlich können Übungsleiter und Übungsleiterinnen die Konzeption auch bei Jugendlichen oder<br />

Erwachsenen einsetzen, auch wenn sie vorrangig auf das spielerische Lernen und kindgerechte Üben<br />

ausgerichtet ist.


130<br />

3.2.1 Das „swim“- und „to“-Modul<br />

Das „swim“- und das „to“-Modul präsentieren jeweils 28 komplett ausgearbeitete Lektionen.<br />

Die behutsame Angstbewältigung und die sorgfältige Wassergewöhnung inklusive des<br />

Erlernens aller Grundfertigkeiten haben höchste Priorität. Je mehr Zeit, Motivation und<br />

Kompetenz aufgewendet werden, desto wahrscheinlicher sind die Lernerfolge mit gut<br />

wassergewöhnten Kindern – insbesondere bei den anvisierten Erstschwimmarten. Die<br />

alternierenden Schwimmtechniken – Rücken- und im Anschluss erste Elemente des<br />

Kraulschwimmens – bilden über die Delphin(bein)bewegung die ersten Zielschwimmarten ab.<br />

Die klassische Brustschwimm-Gesamtbewegung steht dabei nicht im Fokus, sondern ergänzt<br />

den Ausbildungsprozess. Von sekundärer Bedeutung ist es, Schwimmabzeichen wie das<br />

„Seepferdchen“ zu erreichen. Vielmehr können Schwimmen lernende Kinder dieses – bei<br />

entsprechendem Ausbildungsstand – „nebenher“ erwerben. Im Vordergrund der Ausbildung<br />

stehen – aufbauend auf einer umfassenden Wassergewöhnung – die Schulung des<br />

Wasserwiderstandsgefühls sowie die Entwicklung einer guten Wasserlage. Perspektivisch<br />

bietet sich eine mit den Modulen einhergehende bzw. anschließende Integration der Kinder in<br />

den organisierten Sport an.<br />

Während sich das „swim“-Modul mit dem Schwimmenlernen unter optimalen<br />

Ausbildungsbedingungen mit Flach- und Tiefwasserbecken auseinandersetzt, rückt das „to“-<br />

Modul ein rein praktisches Problem in den Fokus: Was mache ich, wenn mir in der<br />

Schwimmausbildung nur Tiefwasser zur Verfügung steht? 28 komplett ausgearbeitete<br />

Lektionen des „to“-Moduls beantworten diese Frage, indem sie auf die besondere Interaktion<br />

mit den Kindern beispielsweise zur Thematik der Angstbewältigung im Tiefwasser eingehen.<br />

Darüber hinaus bietet das „to“-Modul zum Teil speziell für diese Ausbildung entwickelte<br />

Übungs- oder Spielformen an. Der Hauptunterschied zum „swim“-Modul liegt also allein in<br />

den Ausbildungsbedingungen, die sich aufgrund des ausschließlich zur Verfügung stehenden<br />

Tiefwassers unvorteilhafter gestalten.<br />

Abgerundet wird „swim to go“ durch den Ansatz, die Delphin(bein)bewegung 12 so früh wie<br />

möglich in den qualitativ hochwertigen Ausbildungsprozess zu integrieren. Nachfolgende<br />

Formulierungen belegen die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme.<br />

12<br />

Gemeint ist die Schmetterlingsschwimm-Beinbewegung mit beidseitig gestreckter Armhaltung in Verlängerung<br />

der Körperlängsachse ohne Schwimmhilfen.


Die Vorteile dieser Bewegung, insbesondere in der Unterwasserphase, die sich in allen<br />

Schwimmarten wiederfindet, sind nachfolgend dargestellt:<br />

• Hohe Bedeutung von Beginn an und in allen Schwimmlagen<br />

Die Delphin(bein)bewegung hat eine überragende Bedeutung bei Starts, Wenden oder<br />

Technikvariationen, wie der Undulationstechnik in der Brustschwimm-Gesamtbewegung, und<br />

ist damit als einzige Fortbewegungsmethode im Wasser sozusagen interdisziplinär. Sobald die<br />

Kinder die Grundfertigkeiten sicher beherrschen, können sie anfangen Delphin(bein)-<br />

bewegungen zu lernen. Im Idealfall wählt der Übungsleiter oder die Übungsleiterin die<br />

Rückenlage – mit Vorteilen wie Blickkontakt oder kontinuierliche Atmung. Hinweis: Die<br />

Ausführung mit Schwimmhilfe in Bauchlage kann zu einer Dauerspannung der Hals- und<br />

Nackenmuskulatur führen.<br />

• Vortexorientiertes Antriebskonzept 13<br />

Der „nicht-stationären“ Strömung wird zunehmend mehr Beachtung geschenkt. Die Wirkung<br />

rotierender Wassermassen im Nachlauf der Füße und Hände gewinnt gerade bei der<br />

kompakten Delphin-Ganzkörperbewegung als Widerlagerproduzent zunehmend an<br />

Bedeutung (geordnete Rotationsformen werden unter dem Vortex-Begriff zusammengefasst).<br />

Darüber hinaus wird durch die Delphin(bein)bewegung unter Wasser quasi ein Ring von<br />

zirkulierenden Wassermassen aufgebaut. Genau durch dieses System bewegt sich der<br />

Schwimmer relativ widerstandsarm im Wasser.<br />

• Ausweichen des Wellenwiderstandes<br />

Unter einer Wassertiefe von circa 50 cm ist man in der Lage, dem Wellenwiderstand<br />

auszuweichen. Wäre dies dauerhaft möglich, ließe sich die Schwimmgeschwindigkeit um das<br />

1,4-Fache erhöhen.<br />

• Abdruckmöglichkeit in alle Richtungen<br />

Bei der Delphin(bein)bewegung unter Wasser, wie wir sie insbesondere bei Start und Wende<br />

wiederfinden, können wir uns über die Beinschläge in alle Richtungen vom Wasser<br />

abdrücken. Beim Schwimmen an der Wasseroberfläche fehlen in einer Richtung die<br />

Wassermassen, um sich von ihnen abdrücken zu können.<br />

• Vortriebswirksame Gesamtkörperbewegung<br />

Die Delphin(bein)bewegung bietet über die Ganzkörperbewegung ausgezeichnete<br />

Trainingsmöglichkeiten in der Interaktion mit dem Bewegungsraum Wasser. So setzen wir<br />

dabei ein hohes Maß an Muskelgruppen und -schlingen für den Vortrieb ein. Fische und<br />

Säugetiere, die im Wasser leben, machen uns diese Bewegung schon seit sehr langer Zeit vor.<br />

• Vortriebswirksamkeit durch Auftrieb<br />

Jeder Schwimmer erfährt durch die entgegengesetzt zum Körpergewicht wirkende Kraft<br />

statischen Auftrieb. Mit dem richtigen Anstellwinkel kann dieser in Vortrieb umgesetzt<br />

werden. Durch ein tieferes Eintauchen erfährt der Körper quasi einen Temposchub.<br />

• Dauerhaft geringer Frontalwiderstand<br />

Die Körperlängsachse wird durch die Streckung der Arme in Schwimmrichtung verlängert<br />

und erfährt so geringeren Widerstand. Darüber hinaus befinden sich Arme und Beine stets in<br />

der Nähe der Körperlängsachse, sodass sich der Frontalwiderstand minimiert. Um letzteren<br />

noch weiter zu optimieren, müssen Muskelgruppen darauf trainiert werden, die vertikalen<br />

Auf- und Abbewegungen der Hände und Arme zu absorbieren.<br />

3.2.2 Das „go“-Modul<br />

Das „go“-Modul schließt mit der Prüfung zum „Seepferdchen“, einer Selbstrettungsfähigkeit<br />

und der Zielschwimmart Brustschwimm-Gesamtbewegung ab.<br />

Das „go“-Modul präsentiert 16 komplett ausgearbeitete Lektionen für ein zeitnahes Erlernen<br />

der Brustschwimm-Gesamtbewegung in Grobform. Dabei wird eine möglichst vielseitige<br />

Ausbildung dargestellt, in der vor allem die Entwicklung notwendiger Grundfertigkeiten eine<br />

tragende Rolle spielt. Der Ausbildungsansatz fokussiert sich methodisch – nach der<br />

ausgiebigen Wassergewöhnung und Angstbewältigung – allein auf das Erlangen der<br />

Schwimmfähigkeit im Sinne einer Selbstrettungsfähigkeit. Als erste Schwimmtechnik<br />

vermitteln die Übungsleiter und Übungsleiterinnen in diesem Modul die Brustschwimm-<br />

131<br />

13<br />

vgl.: Ungerechts, Volck, & Freitag, 2002


132<br />

Gesamtbewegung. Sie ist in ihrer sportlichen Ausprägung aufgrund ihres Facettenreichtums<br />

Gesamtbewegung.<br />

und des hohen Anspruchsniveaus<br />

Sie ist in ihrer sportlichen<br />

im Hinblick<br />

Ausprägung<br />

auf Komplexität<br />

aufgrund<br />

und<br />

ihres<br />

Koordination<br />

Facettenreichtums<br />

für die<br />

und<br />

Anfängerausbildung<br />

des hohen Anspruchsniveaus<br />

eher ungeeignet.<br />

im<br />

Daher<br />

Hinblick<br />

greift<br />

auf<br />

man<br />

Komplexität<br />

auf eine Übungsausführung<br />

und Koordination<br />

zurück,<br />

für die<br />

Anfängerausbildung<br />

deren Schwerpunkte<br />

eher<br />

sich<br />

ungeeignet.<br />

in Richtung<br />

Daher<br />

eines<br />

greift<br />

vertikalen<br />

man auf<br />

Auftriebs<br />

eine Übungsausführung<br />

orientieren. Die für<br />

zurück,<br />

den<br />

deren<br />

leistungsorientierten<br />

Schwerpunkte sich<br />

Schwimmsport<br />

in Richtung eines<br />

sehr<br />

vertikalen<br />

wichtige<br />

Auftriebs<br />

horizontale<br />

orientieren.<br />

Komponente<br />

Die für den<br />

in<br />

Schwimmrichtung ist im übertragenen Sinne ein „Abfallprodukt“.<br />

leistungsorientierten<br />

Die technisch anspruchsvolle<br />

Schwimmsport<br />

Ausbildung<br />

sehr<br />

der<br />

wichtige<br />

Schwimmtechnik<br />

horizontale<br />

hat<br />

Komponente<br />

eher sekundären<br />

in<br />

Schwimmrichtung<br />

Charakter. Vielmehr<br />

ist im<br />

steht<br />

übertragenen<br />

der Erwerb<br />

Sinne<br />

des<br />

ein<br />

Frühschwimmerabzeichens<br />

„Abfallprodukt“.<br />

„Seepferdchen“ im<br />

Die<br />

Mittelpunkt.<br />

technisch<br />

Das<br />

anspruchsvolle<br />

Modul ist dafür<br />

Ausbildung<br />

prädestiniert,<br />

der<br />

das<br />

Schwimmtechnik<br />

Unfallrisiko im Bewegungsraum<br />

hat eher sekundären<br />

Wasser<br />

Charakter.<br />

zu minimieren.<br />

Vielmehr<br />

Um den<br />

steht<br />

Selbstrettungsaspekt<br />

der Erwerb des Frühschwimmerabzeichens<br />

zu optimieren, empfehlen<br />

„Seepferdchen“<br />

sich weitergehende<br />

im<br />

Mittelpunkt.<br />

Phasen, kombiniert<br />

Das Modul<br />

mit einer<br />

ist dafür<br />

Integration<br />

prädestiniert,<br />

der Kinder<br />

das<br />

in<br />

Unfallrisiko<br />

den organisierten<br />

im Bewegungsraum<br />

Sport.<br />

Wasser<br />

zu<br />

Es<br />

minimieren.<br />

darf nicht unerwähnt<br />

Um den Selbstrettungsaspekt<br />

bleiben, dass sich<br />

zu<br />

dieses<br />

optimieren,<br />

Modul insbesondere<br />

empfehlen sich<br />

unter<br />

weitergehende<br />

monetären<br />

Phasen,<br />

Zwängen<br />

kombiniert<br />

bei betriebswirtschaftlich<br />

mit einer Integration<br />

ausgerichteten<br />

der Kinder<br />

Institutionen<br />

in den organisierten<br />

anbietet.<br />

Sport.<br />

Aber auch Vereine,<br />

Es<br />

die<br />

darf<br />

mit<br />

nicht<br />

dieser<br />

unerwähnt<br />

Variante<br />

bleiben,<br />

schnell<br />

dass<br />

und<br />

sich<br />

unkompliziert<br />

dieses Modul<br />

Schwimmlern-Angebote<br />

insbesondere unter monetären<br />

durch<br />

Zwängen<br />

beispielsweise<br />

bei betriebswirtschaftlich<br />

„Seepferdchen“-Schwimmkurse<br />

ausgerichteten<br />

platzieren<br />

Institutionen<br />

möchten,<br />

anbietet.<br />

könnten<br />

Aber<br />

vom<br />

auch<br />

„go“-Modul<br />

Vereine,<br />

die<br />

profitieren.<br />

mit dieser Variante schnell und unkompliziert Schwimmlern-Angebote durch<br />

beispielsweise 14<br />

„Seepferdchen“-Schwimmkurse platzieren möchten, könnten vom „go“-Modul<br />

profitieren.<br />

3.2.3 Die Erstschwimmarten<br />

14<br />

3.2.3<br />

Hier<br />

Die<br />

finden<br />

Erstschwimmarten<br />

Übungsleiter und Übungsleiterinnen wichtigste Argumente pro und kontra der<br />

einzelnen Erstschwimmarten bzw. Erstschwimmvariationen.<br />

Hier finden Übungsleiter und Übungsleiterinnen wichtigste 15<br />

(siehe Abbildungen auf den Seiten 133, 134 und 135)<br />

Argumente pro und kontra der<br />

einzelnen Erstschwimmarten bzw. Erstschwimmvariationen. 15<br />

(siehe Abbildungen auf den Seiten 133, 134 und 135)<br />

3.3 Eltern als Multiplikatoren<br />

Die Eltern haben ihre Kinder zum Schwimmtraining angemeldet und erwarten vom<br />

Schwimmkurs, dass ihr Kind unter Aufsicht schnell und gefahrlos Schwimmen lernt.<br />

Weitere Gründe:<br />

• Es soll die Angst vorm Wasser verlieren.<br />

• Es soll eine Sportart kennen lernen.<br />

• Es soll aus gesundheitlichen oder pädagogischen Gründen sportlich aktiv sein.<br />

• Es soll Spaß haben und neue Freunde kennen lernen.<br />

• Es soll das „Seepferdchen“ erwerben.<br />

Für den Übungsleiter oder die Übungsleiterin ist es hilfreich, diese Beweggründe zu kennen,<br />

denn so kann er oder sie auf die Bedürfnisse der Eltern eingehen und ein vertrauensvolles<br />

Verhältnis zu ihnen aufbauen. Bereits beim Anmelden der Kinder sollte kurz die elterliche<br />

Motivationslage abgefragt werden. In Einzelgesprächen oder bei einem Elternabend vor der<br />

ersten Lektion kann basierend darauf über die Schwimmausbildung oder die<br />

14<br />

14<br />

15<br />

15<br />

Dies entspricht genau der Interessenlage kommerzieller Anbieter wie Schwimmschulen oder städtischen<br />

Bäderbetrieben, die an hohen Fallzahlen und Absolventen der „Schwimmkurse“ interessiert sind. Dennoch<br />

Dies müssen entspricht die Gutachter genau der auch Interessenlage hier (positiv) kommerzieller einräumen, Anbieter die einzelnen wie Schwimmschulen Lektionen sind oder gut strukturiert, städtischen<br />

Bäderbetrieben, Angstbewältigung die und an hohen Wassersicherheit Fallzahlen kommen und Absolventen in der „Grundausbildung“ der „Schwimmkurse“ nicht interessiert zu kurz. Auch sind. in Dennoch diesem<br />

müssen Modul wird die Gutachter versucht, den auch Kindern hier (positiv) freudvoll einräumen, und auf spielerische die einzelnen Weise Lektionen den Bewegungsraum sind gut strukturiert, Wasser<br />

Angstbewältigung nahezubringen. Durch und die Wassersicherheit Reduktion auf kommen nur eine in Schwimmart der „Grundausbildung“ den teilweisen nicht zu Verzicht kurz. Auch auf detaillierte in diesem<br />

Modul Korrekturformen wird versucht, zur regelkonformen den Kindern freudvoll Technikausprägung und auf spielerische der Schwimmart Weise (siehe den Handreichung Bewegungsraum zum Wasser „go“-<br />

nahezubringen. Modul) gelingt es, Durch die Kinder die Reduktion sachgerecht auf nur und eine zielsetzungsangemessen Schwimmart und den innerhalb teilweisen von Verzicht (nur) 8 bis auf 10 detaillierte Wochen<br />

Korrekturformen zur „Seepferdchen-Prüfung“ zur regelkonformen als Kursziel Technikausprägung zu bringen. der Insofern Schwimmart findet (siehe auch dieses Handreichung Modul zum die „go“- volle<br />

Modul) Zustimmung gelingt der es, Gutachter die Kinder (aus sachgerecht dem wissenschaftlichen und zielsetzungsangemessen Gutachten des innerhalb H:G-Institutes von (nur) für Leistungssport 8 bis 10 Wochen &<br />

zur Trainerbildung „Seepferdchen-Prüfung“ zur Konzeption als „swim Kursziel to go“ des zu Berliner bringen. Schwimm-Verbandes Insofern findet auch e.V.) dieses Modul die volle<br />

Zustimmung Vor- und Nachteile der Gutachter der Erstschwimmarten (aus dem wissenschaftlichen vgl. (Graumann Gutachten & Pflesser, des H:G-Institutes Zielgerichtete für Wassergewöhnung,<br />

Leistungssport &<br />

Trainerbildung 1981); (Wilke & zur Daniel, Konzeption Schwimmen: „swim to Lernen-Üben-Trainieren, go“ des Berliner Schwimm-Verbandes 1996); (Hillbrecht, e.V.) 1976); (Meyer, Welche<br />

Vor- Schwimmart und Nachteile sollte als der Anfangsschwimmart Erstschwimmarten bei vgl. Kindern (Graumann im Vorschulalter & Pflesser, gewählt Zielgerichtete werden? Wassergewöhnung,<br />

Unveröffentlichte<br />

1981); Seminararbeit, (Wilke & 1998); Daniel, (Graumann Schwimmen: & Pflesser, Lernen-Üben-Trainieren, Übungsleiterausbildung-Anfängerschwimmen, 1996); (Hillbrecht, 1976); (Meyer, 1988); (Wilke, Welche<br />

Schwimmart Anfängerschwimmen: sollte als Anfangsschwimmart Training, Technik, Taktik, bei Kindern 1979) im Vorschulalter gewählt werden? Unveröffentlichte<br />

Seminararbeit, 1998); (Graumann & Pflesser, Übungsleiterausbildung-Anfängerschwimmen, 1988); (Wilke,<br />

Anfängerschwimmen: Training, Technik, Taktik, 1979)


133


134


135<br />

3.3 Eltern als Multiplikatoren<br />

Die Eltern haben ihre Kinder zum Schwimmtraining angemeldet und erwarten vom<br />

Schwimmkurs, dass ihr Kind unter Aufsicht schnell und gefahrlos Schwimmen lernt.<br />

Weitere Gründe:<br />

• Es soll die Angst vorm Wasser verlieren.<br />

• Es soll eine Sportart kennen lernen.<br />

• Es soll aus gesundheitlichen oder pädagogischen Gründen sportlich aktiv sein.<br />

• Es soll Spaß haben und neue Freunde kennen lernen.<br />

• Es soll das „Seepferdchen“ erwerben.<br />

Für den Übungsleiter oder die Übungsleiterin ist es hilfreich, diese Beweggründe zu kennen,<br />

denn so kann er oder sie auf die Bedürfnisse der Eltern eingehen und ein vertrauensvolles


136<br />

Schwerpunktsetzung der einzelnen Module informiert werden. Am besten findet dieses<br />

Treffen im Vorraum oder einem separaten Raum der Schwimmhalle statt. Der Übungsleiter<br />

beziehungsweise Schwerpunktsetzung die Übungsleiterin der einzelnen Module und die informiert Eltern stellen werden. sich und Am ihre besten Kinder findet kurz dieses vor.<br />

Danach Treffen werden im Vorraum der Ablauf, oder einem die Planung separaten und Raum die Ziele der des Schwimmhalle Kurses erläutert. statt. Ganz Der Übungsleiter wichtig sind<br />

dabei beziehungsweise für die Eltern die die Übungsleiterin Themen „Angst“ und die und Eltern „Wassergewöhnung“, stellen sich und damit ihre Kinder sich die kurz eigenen vor.<br />

elterlichen Danach werden Ängste der und Ablauf, Unsicherheiten die Planung und nicht die auf Ziele die des Kinder Kurses übertragen. erläutert. Ganz Gleichzeitig wichtig sind<br />

Eltern dabei für im die Schwimmlernprozess Eltern die Themen auch „Angst“ wichtige und „Wassergewöhnung“, Multiplikatoren: Sie damit können sich beispielsweise die eigenen<br />

zuhause elterlichen beim Ängste Duschen und Unsicherheiten Übungen zur Wassergewöhnung nicht auf die Kinder durchführen übertragen. und Gleichzeitig gemeinsam sind mit<br />

ihren Eltern Kindern im Schwimmlernprozess das Zappelkinderlied auch und wichtige die Jolinchen-Baderegeln Multiplikatoren: Sie lernen. können Gerade beispielsweise das Ritual<br />

des zuhause Zappelkinderlieds beim Duschen vermittelt Übungen den zur Kindern Wassergewöhnung Sicherheit im durchführen ungewohnten und Bewegungsraum<br />

gemeinsam mit<br />

Wasser. ihren Kindern Zusätzlich das Zappelkinderlied sollten mit den und die Eltern Jolinchen-Baderegeln organisatorische lernen. Dinge Gerade besprochen das Ritual und<br />

Hausordnung, des Zappelkinderlieds räumliche vermittelt Gegebenheiten den Kindern Schwimmhalle, Sicherheit im mögliche ungewohnten Gefahrenpunkte Bewegungsraum sowie<br />

Sicherheitshinweise Wasser. Zusätzlich – wie sollten das Thema mit den „Langsam Eltern laufen“ organisatorische – erörtert werden. Dinge besprochen und<br />

Organisatorisches Hausordnung, räumliche für Eltern Gegebenheiten der Schwimmhalle, mögliche Gefahrenpunkte sowie<br />

Sicherheitshinweise<br />

• Aufenthalt der<br />

– wie<br />

Eltern<br />

das<br />

während<br />

Thema „Langsam<br />

des Kurses<br />

laufen“<br />

(wenn möglich<br />

– erörtert<br />

nicht<br />

werden.<br />

in der Schwimmhalle)<br />

Organisatorisches für Eltern<br />

Mitzubringende Utensilien (wie Münzen für Schrank- oder Fönbenutzung,<br />

•<br />

Badebekleidung,<br />

Aufenthalt der Eltern<br />

-latschen<br />

während<br />

und<br />

des Kurses<br />

-kappe,<br />

(wenn<br />

großes<br />

möglich<br />

Handtuch<br />

nicht in der<br />

oder<br />

Schwimmhalle)<br />

Bademantel,<br />

• Duschzeug, Mitzubringende aber auch Utensilien die Bekleidung (wie Münzen nach dem für Schwimmen Schrank- wie oder Mütze Fönbenutzung,<br />

oder Schal)<br />

• Herstellung<br />

Badebekleidung,<br />

der medialen<br />

-latschen<br />

Vernetzung<br />

und -kappe,<br />

(wie Abmeldung<br />

großes Handtuch<br />

im Krankheitsfall)<br />

oder Bademantel,<br />

Duschzeug, aber auch die Bekleidung nach dem Schwimmen wie Mütze oder Schal)<br />

Generieren einer Gruppenliste (Name, Alter, Telefonnummer, Anwesenheit, E-Mail,<br />

•<br />

...),<br />

Herstellung<br />

um beispielsweise<br />

der medialen<br />

den<br />

Vernetzung<br />

Eltern die Bildung<br />

(wie Abmeldung<br />

von Fahrgemeinschaften<br />

im Krankheitsfall)<br />

zu erleichtern<br />

•<br />

Verhaltensmaßnahmen<br />

Generieren einer Gruppenliste<br />

der Kinder<br />

(Name,<br />

und Eltern<br />

Alter,<br />

bei<br />

Telefonnummer,<br />

Verspätungen<br />

Anwesenheit, E-Mail,<br />

...), um beispielsweise den Eltern die Bildung von Fahrgemeinschaften zu erleichtern<br />

Verhaltensmaßregeln bei Verspätung des Übungsleiters beziehungsweise der<br />

•<br />

Übungsleiterin<br />

Verhaltensmaßnahmen<br />

(zum Beispiel<br />

der Kinder<br />

über<br />

und<br />

das Festlegen<br />

Eltern bei<br />

einer<br />

Verspätungen<br />

geeigneten Vertretung).<br />

• Verhaltensmaßregeln bei Verspätung des Übungsleiters beziehungsweise der<br />

3.4 Kindgerechte Übungsleiterin Ansprache (zum Beispiel über das Festlegen einer geeigneten Vertretung).<br />

Anfängerschwimmunterricht 3.4 Kindgerechte Ansprache – besonders bei ängstlichen Kindern – erfordert pädagogische<br />

Erfahrung, Einfühlungsvermögen, eine kindgerechte Sprache, viel Geduld und die<br />

individuelle Anfängerschwimmunterricht Auseinandersetzung – besonders mit jedem bei einzelnen ängstlichen Kind. Kindern Die – Kinder erfordert sollen pädagogische gern zum<br />

Schwimmtraining Erfahrung, Einfühlungsvermögen, kommen. Deshalb ist eine es Aufgabe kindgerechte des Übungsleiters Sprache, viel oder der Geduld Übungsleiterin und die<br />

sich individuelle um eine Auseinandersetzung freundliche, kindgerechte mit jedem Atmosphäre einzelnen zu kümmern. Kind. Die Ein Kinder Lächeln, sollen eine gern lockere, zum<br />

bildhafte Schwimmtraining Sprache kommen. erleichtert Deshalb den Zugang ist es zu Aufgabe den Kindern. des Übungsleiters Feste Rituale oder zu der Beginn Übungsleiterin und zum<br />

Schluss sich um eine strukturieren freundliche, die kindgerechte Lektion und Atmosphäre geben so Halt zu kümmern. und Geborgenheit Ein Lächeln, in eine einer lockere, neuen<br />

Umgebung. bildhafte Sprache Für den erleichtert Einleitungsteil den Zugang eignen zu sich den Duschspiele, Kindern. Feste zum Rituale Beispiel zu das Beginn „Zug-Spiel“, und zum<br />

eine Schluss festgelegte strukturieren Begrüßungszeremonie die Lektion und geben und eine so Halt freudbetonte und Geborgenheit Funktionsgymnastik. in einer neuen Zum<br />

Schlussteil Umgebung. gehören Für den Einleitungsteil der „Händeberg“, eignen die sich Hausaufgabenverteilung Duschspiele, zum Beispiel sowie das ein „Zug-Spiel“, freudiges<br />

„Tschüüüs“. eine festgelegte Rituale, Begrüßungszeremonie Spiele und eine und freundliche eine freudbetonte kindgemäße Funktionsgymnastik. Sprache schaffen Zum eine<br />

freundliche Schlussteil Atmosphäre gehören der und „Händeberg“, bauen dadurch die Ängste Hausaufgabenverteilung und Hemmungen ab. sowie Kinder ein können freudiges nicht<br />

nur „Tschüüüs“. Angst vor Rituale, dem Spiele Wasser und haben, eine sondern freundliche auch kindgemäße vor dem Übungsleiter Sprache schaffen oder eine der<br />

Übungsleiterin, freundliche Atmosphäre vor anderen und Kindern, bauen dadurch vor der Ängste neuen und Umgebung, Hemmungen vor möglichem ab. Kinder Versagen können nicht und<br />

so nur weiter. Angst Deshalb vor dem ist es Wasser gerade in haben, den ersten sondern Lektionen auch vor wichtig, dem den Übungsleiter Kindern in der oder neuen der<br />

Umgebung Übungsleiterin, durch vor wiederkehrende anderen Kindern, Übungen, vor der Spiele neuen Umgebung, und Zeremonien vor möglichem die nötige Versagen Sicherheit und zu<br />

geben. so weiter. Lob Deshalb und positive ist es Rückmeldungen gerade in den ersten helfen Lektionen zusätzlich wichtig, angstbesetzte den Kindern Situationen in der neu neuen zu<br />

bewerten Umgebung und durch sich wiederkehrende den Herausforderungen Übungen, Spiele zu und stellen. Zeremonien So entstehen die nötige Motivation Sicherheit und zu<br />

Lernbereitschaft. geben. Lob und positive Ein weiteres Rückmeldungen Mittel, um helfen die zusätzlich Kinder zu angstbesetzte motivieren, Situationen ist ein Gruppen- neu zu<br />

Maskottchen. bewerten und Die sich Übungsleiterin den Herausforderungen beziehungsweise zu stellen. der So Übungsleiter entstehen Motivation sollte dieses und<br />

insbesondere Lernbereitschaft. in das Ein „swim“-Modul weiteres Mittel, und um „to“-Modul die Kinder integrieren, zu motivieren, da die Kinder ist ein hier Gruppen- relativ<br />

lange Maskottchen. an die ausbildende Die Übungsleiterin Institution gebunden beziehungsweise sind und weitere der Übungsleiter nachhaltige Angebote sollte dieses wie<br />

eine insbesondere Vereinsmitgliedschaft das „swim“-Modul nutzen sollten. und „to“-Modul Nach einer integrieren, gemeinsamen da Namensgebung die Kinder hier wandert relativ<br />

es lange in der an die Gruppe ausbildende von Kind Institution zu Kind gebunden belohnt sind zum und Beispiel weitere sehr nachhaltige gute Leistungen, Angebote einen wie<br />

außerordentlichen eine Vereinsmitgliedschaft Leistungssprung, nutzen sollten. für Nach gute einer Disziplin gemeinsamen oder Teamgeist. Namensgebung Es liegt wandert im<br />

pädagogischen es in der Gruppe Geschick von Kind der zu Übungsleiterin Kind und belohnt oder des zum Übungsleiters, Beispiel sehr dass gute so Leistungen, viele Kinder einen wie<br />

möglich außerordentlichen das Gruppenmaskottchen Leistungssprung, auch für einmal gute mit Disziplin nach Hause oder nehmen Teamgeist. dürfen. Natürlich Es liegt darf im<br />

es pädagogischen auch zu Wettkämpfen, Geschick der Trainingslagern Übungsleiterin oder oder Ausflügen des Übungsleiters, beziehungsweise dass so viele zu besonderen Kinder wie<br />

Veranstaltungen möglich das Gruppenmaskottchen nicht vergessen werden. auch einmal Um effizient mit nach mit Hause Kindern nehmen arbeiten dürfen. zu Natürlich können, sollte darf<br />

bei es auch der zu Gruppeneinteilung Wettkämpfen, Trainingslagern nach bestimmten oder Ausflügen Kriterien beziehungsweise wie Alter, zu Schwächen, besonderen<br />

Aufnahmefähigkeit, Veranstaltungen nicht Konzentrationsfähigkeit, vergessen werden. Um effizient Behinderungen, mit Kindern Angst, arbeiten Talent, zu können, körperliche sollte<br />

Entwicklung bei der Gruppeneinteilung oder Wassererfahrung nach differenziert bestimmten werden. Kriterien Das setzt wie allerdings Alter, entsprechende Schwächen,<br />

Aufnahmefähigkeit, Konzentrationsfähigkeit, Behinderungen, Angst, Talent, körperliche


es in der Gruppe von Kind zu Kind und belohnt zum Beispiel sehr gute Leistungen, einen<br />

außerordentlichen Leistungssprung, für gute Disziplin oder Teamgeist. Es liegt im<br />

pädagogischen Geschick der Übungsleiterin oder des Übungsleiters, dass so viele Kinder wie 137<br />

möglich das Gruppenmaskottchen auch einmal mit nach Hause nehmen dürfen. Natürlich darf<br />

es auch zu Wettkämpfen, Trainingslagern oder Ausflügen beziehungsweise zu besonderen<br />

Veranstaltungen nicht vergessen werden. Um effizient mit Kindern arbeiten zu können, sollte<br />

bei der Gruppeneinteilung nach bestimmten Kriterien wie Alter, Schwächen,<br />

Aufnahmefähigkeit, Konzentrationsfähigkeit, Behinderungen, Angst, Talent, körperliche<br />

Entwicklung oder Wassererfahrung differenziert werden. Das setzt allerdings entsprechende<br />

personelle und zeitliche Ressourcen voraus. Der Lernerfolg von Kindern variiert. Einige<br />

nehmen Informationen schnell auf und setzen diese problemlos um, andere brauchen für die<br />

gleiche<br />

personelle<br />

Aufgabe<br />

und zeitliche<br />

länger. Dieser<br />

Ressourcen<br />

Prozess<br />

voraus.<br />

ist so<br />

Der<br />

individuell<br />

Lernerfolg<br />

wie möglich,<br />

von Kindern<br />

jedoch<br />

variiert.<br />

immer<br />

Einige<br />

unter<br />

dem<br />

nehmen<br />

Dogma<br />

Informationen<br />

des Lernerfolges<br />

schnell<br />

der<br />

auf<br />

Gruppe<br />

und setzen<br />

zu begleiten<br />

diese problemlos<br />

(Rudolph, 2008).<br />

um, andere brauchen für die<br />

gleiche Aufgabe länger. Dieser Prozess ist so individuell wie möglich, jedoch immer unter<br />

dem Dogma des Lernerfolges der Gruppe zu begleiten (Rudolph, 2008).<br />

personelle und zeitliche Ressourcen voraus. Der Lernerfolg von Kindern variiert. Einige<br />

4. nehmen Funktionsweise Informationen der schnell Lerntafeln auf und „swim setzen to go“ diese problemlos um, andere brauchen für die<br />

gleiche<br />

Die<br />

4. Funktionsweise Aufgabe länger.<br />

einzelnen Lektionen<br />

der Lerntafeln Dieser Prozess<br />

der drei<br />

„swim ist<br />

Module<br />

to so<br />

„swim“,<br />

go“ individuell wie möglich, jedoch immer unter<br />

dem Dogma des Lernerfolges der Gruppe zu begleiten „to“ (Rudolph, und „go“ 2008). bilden die elementaren<br />

Bausteine der Schwimmlernkonzeption und sind in ihren wesentlichen Bestandteilen auf einer<br />

DIN-A4-Seite<br />

Die einzelnen<br />

zusammengefasst.<br />

Lektionen der drei<br />

Sie<br />

Module<br />

sind für<br />

„swim“,<br />

die Übungsleiter<br />

„to“ und „go“<br />

und Übungsleiterinnen<br />

bilden die elementaren<br />

eine<br />

direkte<br />

Bausteine<br />

Unterstützung<br />

der Schwimmlernkonzeption<br />

beim praktischen<br />

und<br />

Schwimmunterricht,<br />

sind in ihren wesentlichen<br />

bieten Planungssicherheit,<br />

Bestandteilen auf einer<br />

4. sind<br />

Orientierungshilfen<br />

DIN-A4-Seite Funktionsweise zusammengefasst. der Lerntafeln<br />

und können gegebenenfalls<br />

Sie „swim sind to für go“ die<br />

auch<br />

Übungsleiter<br />

vor Ort<br />

und<br />

am Beckenrand<br />

Übungsleiterinnen<br />

verwendet<br />

eine<br />

werden.<br />

direkte Unterstützung<br />

Die einzelnen<br />

beim<br />

Lektionen<br />

praktischen<br />

sind in<br />

Schwimmunterricht,<br />

jeweils sechs Phasen<br />

bieten<br />

zusammengefasst.<br />

Planungssicherheit,<br />

Damit wird<br />

sind<br />

Die einzelnen Lektionen der drei Module „swim“, „to“ und „go“ bilden die elementaren<br />

Bausteine es<br />

Orientierungshilfen<br />

möglich, der Lernphasen<br />

und<br />

Schwimmlernkonzeption mit<br />

können<br />

bestimmten<br />

gegebenenfalls<br />

und Schwerpunkten<br />

auch vor<br />

sind in ihren aus wesentlichen dem<br />

Ort am<br />

einen<br />

Beckenrand<br />

Bestandteilen Modul in ein<br />

verwendet<br />

auf anderes einer<br />

DIN-A4-Seite einzufügen.<br />

werden. Die<br />

Dies<br />

einzelnen<br />

zusammengefasst. kann<br />

Lektionen<br />

aufgrund<br />

sind<br />

Sie bestehender<br />

in jeweils<br />

sind für die oder<br />

sechs<br />

Übungsleiter sich<br />

Phasen<br />

verändernder<br />

zusammengefasst.<br />

und Übungsleiterinnen Rahmenbedingungen<br />

Damit wird<br />

eine<br />

direkte notwendig<br />

es möglich,<br />

Unterstützung sein.<br />

Lernphasen<br />

So kann<br />

mit<br />

beim praktischen der<br />

bestimmten<br />

Übungsleiter<br />

Schwerpunkten<br />

Schwimmunterricht, oder die<br />

aus<br />

Übungsleiterin<br />

dem einen Modul<br />

bieten Planungssicherheit, beispielsweise<br />

in ein anderes<br />

sind bei<br />

Orientierungshilfen ausreichend<br />

einzufügen.<br />

zur<br />

Dies<br />

Verfügung<br />

kann aufgrund<br />

und können stehender<br />

bestehender<br />

gegebenenfalls Zeit ein Zusatzangebot<br />

oder sich verändernder<br />

auch vor (eine Ort am weitere<br />

Rahmenbedingungen<br />

Beckenrand Schwimmart verwendet oder -<br />

werden. bewegung)<br />

notwendig<br />

Die anbieten.<br />

sein. So<br />

einzelnen Andererseits<br />

kann der Übungsleiter<br />

Lektionen sind kann in es jeweils passieren,<br />

oder die<br />

sechs dass<br />

Übungsleiterin<br />

Phasen sich zusammengefasst. die örtlichen<br />

beispielsweise<br />

Gegebenheiten<br />

bei<br />

Damit wird<br />

es unverhofft<br />

ausreichend<br />

möglich, ändern<br />

zur Verfügung<br />

Lernphasen (es steht<br />

stehender<br />

mit zum bestimmten Beispiel<br />

Zeit ein<br />

Schwerpunkten nur<br />

Zusatzangebot<br />

noch Tiefwasser<br />

(eine<br />

aus dem zur<br />

weitere<br />

einen Verfügung),<br />

Schwimmart<br />

Modul in sodass<br />

oder<br />

ein anderes eine<br />

-<br />

einzufügen. andere<br />

bewegung)<br />

Modul-Phase<br />

anbieten.<br />

Dies kann für<br />

Andererseits<br />

aufgrund die veränderte<br />

kann<br />

bestehender Rahmenbedingung<br />

es passieren, dass<br />

oder sich verändernder gebraucht<br />

sich die örtlichen<br />

wird. Rahmenbedingungen<br />

Die<br />

Gegebenheiten<br />

Struktur und<br />

notwendig das<br />

unverhofft<br />

Zusammenspiel<br />

ändern (es<br />

sein. So der<br />

steht<br />

kann Module,<br />

zum Beispiel<br />

der Übungsleiter Phasen und<br />

nur<br />

Lektionen<br />

noch Tiefwasser<br />

oder die (dargestellt<br />

zur Verfügung),<br />

Übungsleiterin in Lerntafeln)<br />

sodass<br />

beispielsweise mit dem<br />

eine<br />

bei<br />

ausreichend Stichwortverzeichnis<br />

andere Modul-Phase<br />

zur Verfügung werden<br />

für die veränderte<br />

stehender nachstehend<br />

Rahmenbedingung<br />

Zeit ein zusammengefasst.<br />

gebraucht wird. Die Struktur und<br />

das Zusammenspiel der Module, Phasen und Zusatzangebot Lektionen (dargestellt (eine weitere in Lerntafeln) Schwimmart mit oder dem -<br />

bewegung) Stichwortverzeichnis anbieten. werden Andererseits nachstehend kann es zusammengefasst.<br />

passieren, dass sich die örtlichen Gegebenheiten<br />

unverhofft ändern (es steht zum Beispiel nur noch Tiefwasser zur Verfügung), sodass eine<br />

andere Modul-Phase für die veränderte Rahmenbedingung gebraucht wird. Die Struktur und<br />

das Zusammenspiel der Module, Phasen und Lektionen (dargestellt in Lerntafeln) mit dem<br />

Stichwortverzeichnis werden nachstehend zusammengefasst.<br />

4.1 Einleitungstafeln<br />

Allen<br />

4.1 Einleitungstafeln<br />

drei „swim to go“-Modulen sind allgemeine Informationen zur Schwimmlernkonzeption<br />

vorangestellt, die die Übungsleiter und Übungsleiterinnen einstimmen und an die<br />

Idee<br />

Allen<br />

der<br />

drei<br />

Konzeption<br />

„swim to<br />

heranführen.<br />

go“-Modulen<br />

Spezielle<br />

sind<br />

Informationen,<br />

allgemeine Informationen<br />

die sich auf das<br />

zur<br />

jeweilige<br />

Schwimmlernkonzeption<br />

Modul<br />

beziehen, 4.1 Einleitungstafeln ergänzen<br />

vorangestellt,<br />

das System:<br />

die die Übungsleiter und Übungsleiterinnen einstimmen und an die<br />

Idee<br />

•<br />

der<br />

Rahmenbedingungen<br />

Konzeption heranführen. Spezielle Informationen, die sich auf das jeweilige Modul<br />

beziehen, ergänzen das System:<br />

Allen drei Ziel der „swim Ausbildung<br />

• Rahmenbedingungen<br />

to go“-Modulen sind allgemeine Informationen zur Schwimmlernkonzeption<br />

Lehr- vorangestellt, und Lernhinweise die die Übungsleiter und Übungsleiterinnen einstimmen und an die<br />

• Ziel der Ausbildung


138<br />

4.1 Einleitungstafeln<br />

Allen drei „swim to go“-Modulen sind allgemeine Informationen zur Schwimmlernkonzeption<br />

vorangestellt, die die Übungsleiter und Übungsleiterinnen einstimmen und an die<br />

Idee der Konzeption heranführen. Spezielle Informationen, die sich auf das jeweilige Modul<br />

beziehen, ergänzen das System:<br />

• Rahmenbedingungen<br />

• Ziel der Ausbildung<br />

• Lehr- und Lernhinweise<br />

• Darstellung der Phasen.<br />

4.2 Stundenüberblick<br />

Jede Lektion ist auf einen Zeitraum von 45 bis 60 Minuten ausgelegt. Diese Zeitspanne<br />

ermöglicht es Übungsleitern und Übungsleiterinnen, auf die individuelle Situation vor Ort –<br />

4.2 wie Stundenüberblick<br />

Zusammensetzung der Gruppe in Bezug auf Alter oder Ausbildungsniveau –<br />

entsprechend flexibel einzugehen oder auch räumlichen Gegebenheiten Rechnung zu tragen.<br />

Jede Zudem Lektion sollen ist sie auf eigenverantwortlich einen Zeitraum von über 45 ihre bis Zeit 60 Minuten verfügen ausgelegt. können und Diese sich Zeitspanne in ihren<br />

methodischen ermöglicht es Übungsleitern Schritten von und der Übungsleiterinnen, Qualität der zu erreichenden auf die individuelle Ziele leiten Situation lassen. vor Bei Ort der –<br />

Umsetzung wie Zusammensetzung und damit insbesondere Gruppe beim in Bezug zeitlichen auf Alter Verlauf oder können Ausbildungsniveau sie sich an der –<br />

nachfolgenden entsprechend flexibel Tabelle einzugehen orientieren. oder auch räumlichen Gegebenheiten Rechnung zu tragen.<br />

Zudem sollen sie eigenverantwortlich über ihre Zeit verfügen können und sich in ihren<br />

methodischen Schritten von der Qualität der zu erreichenden Ziele leiten lassen. Bei der<br />

Umsetzung und damit insbesondere beim zeitlichen Verlauf können sie sich an der<br />

nachfolgenden Tabelle orientieren.


139<br />

4.3 Funktionsweise der Lerntafeln – Vorderseite:<br />

(1) Die Nummer der Dachzeile lässt auf einen Blick erkennen, wo man gerade ist. Die<br />

römische Zahl steht für das Modul, die erste arabische für die Phase und die zweite<br />

arabische für die Lektion. Zudem ist das betreffende Modul gefettet. Das vorliegende<br />

Beispiel ist daher das „go“-Modul, Phase 1, Lektion 1. Das Feld darunter beschreibt<br />

stichpunktartig die individuellen Schwerpunkte der Ausbildung in dieser Lektion.<br />

(2) Die blaue Markierung gibt Aufschluss darüber, für welchen Bereich die Lektion<br />

(Flach- oder Tiefwasser) geeignet ist. Sind beide Bereiche, also Flach- und Tiefwasser<br />

blau markiert, kann die Lektion universell an beiden Orten stattfinden. Im gewählten<br />

Beispiel ist die Lektion ausschließlich für Flachwasser geeignet.<br />

(3) Aufgabe: Stichwortartige Beschreibung der Inhalte, des Ortes und des Umfangs.<br />

(4) Die methodisch-organisatorische Gestaltung beschreibt den Übungsaufbau, die<br />

entsprechenden Inhalte und ggf. Angaben zu den Wiederholungen.<br />

(5) Hier finden Übungsleiter/-innen Hinweise zur Erziehung und zur Technik sowie zu<br />

Beispielen verbaler Unterstützung.<br />

(6) Die Betonung bei der Einführung (etwa 8–10 Minuten) liegt auf dem Aufwärmen,<br />

Einstimmen, Vorbereiten oder Erläutern. Der Hauptteil ist dabei inhaltlich<br />

bestimmend.<br />

(7) Den Hauptteil (ca. 25–32 Minuten) beherrschen entweder Handlungsformen wie<br />

Lernen, Üben, Spielen etc. oder es wird ein thematischer Schwerpunkt gesetzt, zum<br />

Beispiel das Sammeln von Bewegungserfahrungen, Konditionsschulung, Neuerwerb<br />

von Bewegungsformen, Üben von gelernten Fertigkeiten, Bewegungsgestaltung oder<br />

Anwendung eines Könnens.<br />

(8) Eine Unterstreichung signalisiert, dass sich im Stichwortverzeichnis weitere<br />

Informationen zum unterrichtenden Begriff finden.<br />

(9) Die verschiedenen Farben (dunkelblau) verdeutlichen die Zugehörigkeit der<br />

Textpassagen zu entsprechenden Ausführungen in „Aufgabe“, „Methodisch –<br />

organisatorische Gestaltung“ und „Hinweise“ und sind Kastenübergreifend zu<br />

verstehen.<br />

(10) Hier sollte ein echter Ausklang (ca. 5–10 Minuten) das körperliche und das emotionale<br />

Aktivierungsniveau im Schlussteil wieder auf ein mittleres Maß herunterbringen.


140<br />

4.3 Funktionsweise der Lerntafeln – Rückseite:<br />

(1) Wichtiges auf einen Blick: Auf den Rückseiten finden Übungsleiter/innen<br />

Definitionen, Spiele und Übungen sowie pädagogisch-didaktische Hinweise zu den<br />

Schwerpunkten der jeweiligen Lektion. Sie sind als schnelle Hilfe am Beckenrand<br />

gedacht.<br />

(2) Weiterführende Erklärungen: Aus Platzgründen können nicht alle wichtigen Themen<br />

der Lektion aufgeführt werden. Zur intensiven Vorbereitung der einzelnen Lektionen<br />

empfiehlt sich daher die Arbeit mit dem Stichwortverzeichnis.<br />

(3) Unterstreichungen: In den einzelnen Stichworten weisen Unterstreichungen und<br />

Anführungszeichen auf weiterführende Informationen im Stichwortverzeichnis hin,<br />

dass auf Seite 36 beginnt.<br />

(4) Jolinchen: Das Maskottchen des AOK-Kindermagazins jojo, erklärt kindgerecht die<br />

Baderegeln. Sie werden sinnvoll in die jeweiligen Lektionen eingebaut. Malvorlagen<br />

festigen das Gelernte und motivieren die Kinder.<br />

(5) Übersicht über Abkürzungen, die auf der Vorderseite verwendet werden. Am Anfang<br />

eines jeden Moduls gibt es ein Gesamt-Abkürzungsverzeichnis.<br />

(6) Das Zappelkinderlied dient der Wassergewöhnung. Als Einstiegsritual stärkt es die<br />

Gruppenzusammengehörigkeit und lockert die Atmosphäre auf. Kinder und Eltern<br />

lernen in den einzelnen Lektionen Strophe für Strophe.<br />

4.4 Erklärendes Stichwortverzeichnis<br />

Um die Praxisrelevanz zu vertiefen, enthalten die Lektionen unterstrichene sowie<br />

in Anführungszeichen gesetzte Verweise auf ein zur Konzeption gehörendes<br />

Stichwortverzeichnis.<br />

Dieses erfüllt unter anderem folgende Funktionen:<br />

• Die unterstrichenen Übungen oder Sachverhalte wie organisatorische<br />

Rahmenbedingungen mit den entsprechenden Organisationsformen der Lektionen


141<br />

werden näher erklärt, thematisch ergänzt und in den Gesamtkontext gebracht (zum<br />

werden Beispiel näher bei der erklärt, Anwendung thematisch methodischer ergänzt Reihen). und in den Gesamtkontext gebracht (zum<br />

• Beispiel Begriffe, bei die der in Anführungszeichen Anwendung methodischer gesetzt Reihen). oder grün hervorgehoben sind, tauchen im<br />

Begriffe, Stichwortverzeichnis die in Anführungszeichen auf. gesetzt oder grün hervorgehoben sind, tauchen im<br />

• Stichwortverzeichnis Es werden grundlegende auf. – für den Bewegungsraum Wasser relevante – Themen wie<br />

Wassergewöhnung, Es werden grundlegende Anfängerschwimmen – für den Bewegungsraum oder Angstbewältigung Wasser relevante behandelt. – Themen wie<br />

• Unter Wassergewöhnung, dem Aspekt der Anfängerschwimmen „Methodik und Lernprozesse oder Angstbewältigung im Bewegungsraum behandelt. Wasser“ wird<br />

• auf Unter die dem Ausbildung Aspekt der „Methodik der Grundfertigkeiten Lernprozesse 16 und im Bewegungsraum ausgewählter Schwimmarten<br />

Wasser“ wird<br />

auf eingegangen. die Ausbildung der Grundfertigkeiten 16 und ausgewählter Schwimmarten<br />

eingegangen.<br />

5. Leistungssport<br />

5. Leistungssport<br />

Aktuelle Großereignisse wie die Olympischen Spiele 2016 in Brasilien haben für den<br />

Aktuelle deutschen Großereignisse Schwimmsport eklatante wie die Olympischen Defizite aufgedeckt. Spiele Erfolgreiche 2016 in Brasilien Nationen haben bedienen für sich den<br />

deutschen aus einem Schwimmsport schier unerschöpflichen eklatante Reservoir Defizite aufgedeckt. an jungen Erfolgreiche Talenten. Das Nationen Erfolgsrezept bedienen liegt sich in<br />

aus einer einem exzellenten schier unerschöpflichen Nachwuchsförderung Reservoir und an einer jungen frühen Talenten. Bindung Das der Erfolgsrezept Kinder an liegt einen<br />

einer freudbetonten exzellenten Schwimmsport Nachwuchsförderung (Digel & und Burk, einer 2004). frühen Unabhängig Bindung davon, der Kinder dass finanzielle<br />

einen<br />

freudbetonten Förderung genau Schwimmsport in diesem (Digel Bereich & Burk, sinnvoll 2004). und Unabhängig ertragreich davon, wäre, dass möchte finanzielle diese<br />

Förderung Schwimmlernkonzeption genau in diesem einen inhaltlichen Bereich sinnvoll Beitrag dazu und leisten, ertragreich sich zukünftig wäre, möchte im Anfänger- diese<br />

Schwimmlernkonzeption und Nachwuchsbereich qualitativ einen inhaltlichen nachhaltig Beitrag aufzustellen. dazu leisten, sich zukünftig im Anfängerund<br />

Das Nachwuchsbereich „swim“-Modul qualitativ und das nachhaltig „to“-Modul aufzustellen. stehen für qualitativ hochwertige<br />

Interventionsmaßnahmen, Das „swim“-Modul und die das den Weg „to“-Modul für eine stehen weitere für bzw. qualitativ leistungssportorientierte hochwertige<br />

Laufbahn Interventionsmaßnahmen, ebnen. Erst wenn die eine den stabile Weg Technik für eine über weitere eine vielseitige bzw. leistungssportorientierte<br />

Ausbildung erarbeitet<br />

Laufbahn wurde, wird ebnen. dem Erst Aspekt wenn der eine Ausdauersportart stabile Technik Schwimmen über eine vielseitige Rechnung Ausbildung getragen. Frank erarbeitet zeigt<br />

dazu wurde, auf: wird „Die dem frühe Aspekt Ausrichtung der Ausdauersportart auf konditionelle Schwimmen Aspekte Rechnung führt im Kindertraining getragen. Frank vielfach zeigt<br />

dazu motorischen auf: „Die frühe Defiziten Ausrichtung und dadurch auf konditionelle zu einer schlecht Aspekte entwickelten führt im Kindertraining Technik. Die vielfach daraus<br />

zu resultierenden motorischen negativen Defiziten und Auswirkungen dadurch zu auf einer die schlecht anatomisch-physiologische entwickelten Technik. und Die sozialpsychologische<br />

resultierenden negativen Entwicklung Auswirkungen der kindlich-jugendlichen auf die anatomisch-physiologische Persönlichkeit führen und aufgrund sozial-<br />

daraus<br />

psychologische fehlender Fortschritte Entwicklung und mangelnder kindlich-jugendlichen Perspektiven oft viel Persönlichkeit zu früh zum führen Abbruch aufgrund der<br />

schwimmerischen fehlender Fortschritte Laufbahn.“ und mangelnder (Frank, 2008) Perspektiven oft viel zu früh zum Abbruch der<br />

Neben schwimmerischen dem spielerischen Laufbahn.“ Lernen (Frank, und 2008) der behutsamen Ausbildung sind zwei Aspekte von<br />

entscheidender Neben dem spielerischen Bedeutung: Lernen Die und im der behutsamen modernen Ausbildung Schwimmen sind alles zwei Aspekte überragende von<br />

Delphin(bein)bewegung entscheidender Bedeutung: wird von Die Beginn im an modernen in den Ausbildungsprozess Schwimmen alles integriert überragende und die<br />

schwierig Delphin(bein)bewegung zu erlernende wird Wettkampfform von Beginn an der in Brustschwimm-Gesamtbewegung den Ausbildungsprozess integriert wird und die im<br />

Ausbildungsprozess schwierig zu erlernende der Wettkampfform Schwimmarten der hintangestellt. Brustschwimm-Gesamtbewegung Der Komplexität wird des im<br />

Brustschwimmens Ausbildungsprozess wird der damit Schwimmarten ein stabiler Ausbildungsstand hintangestellt. entgegengesetzt Der Komplexität und der Gefahr des<br />

von Brustschwimmens fehlerhaften Stereotypen wird damit (wie ein stabiler der Brustbeinschere) Ausbildungsstand wird entgegengesetzt vorgebeugt. Jedes und Modul der Gefahr kann<br />

grundsätzlich von fehlerhaften mit Stereotypen dem Erwerb (wie des der „Seepferdchens“ Brustbeinschere) wird abschließen. vorgebeugt. Das Jedes hohe Modul Niveau kann<br />

Wassersicherheit grundsätzlich mit und dem -gewöhnung Erwerb des im „Seepferdchens“ „swim“- und im abschließen. „to“-Modul würde Das hohe es jedoch Niveau auch an<br />

Leben Wassersicherheit zu rufen: und -gewöhnung im „swim“- und im „to“-Modul würde es jedoch auch<br />

Silber-Stufe Leben zu rufen: zulassen, anspruchsvollere Prüfungsszenarien wie neue Basisstufen des<br />

Schwimmens Silber-Stufe 17 zulassen, ins: anspruchsvollere Prüfungsszenarien wie neue Basisstufen des<br />

Schwimmens • Das 17 Schwimmen ins: einer längeren Strecke (zum Beispiel 100 Meter) ohne<br />

Das Zeitbegrenzung, Schwimmen ein Wechsel einer längeren der Schwimmart Strecke ist (zum erlaubt. Beispiel 100 Meter) ohne<br />

• Zeitbegrenzung, Das Wasser ohne ein Hilfsmittel Wechsel selbstständig der Schwimmart verlassen. ist erlaubt.<br />

• Das Wasser Schwimmen ohne Hilfsmittel Bekleidung selbstständig (zum Beispiel verlassen. mit einem T-Shirt) über eine kurze<br />

• Das Distanz Schwimmen von beispielsweise mit Bekleidung 25 Metern. (zum Beispiel mit einem T-Shirt) über eine kurze<br />

Gold-Stufe: Distanz von beispielsweise 25 Metern.<br />

Gold-Stufe: • Kopfsprung ins tiefe Wasser<br />

• Kopfsprung Anschließend ins zum tiefe Beispiel Wasser 100 Meter in einer Schwimmart mit altersspezifischen<br />

• Anschließend Zeitbegrenzungen zum oder Beispiel 100 Meter in einer Schwimmart mit altersspezifischen<br />

Zeitbegrenzungen oder<br />

16<br />

16<br />

17<br />

17<br />

Unter Grundfertigkeiten im Schwimmen versteht man im Allgemeinen das Bewältigen von spezifischen<br />

Bewegungsabläufen im Wasser. Dazu zählen Springen, Tauchen, Atmen, Fortbewegen, Auftreiben und<br />

Unter<br />

Gleiten.<br />

Grundfertigkeiten im Schwimmen versteht man im Allgemeinen das Bewältigen von spezifischen<br />

Bewegungsabläufen<br />

In Anlehnung an die<br />

im<br />

Empfehlungen<br />

Wasser. Dazu<br />

der<br />

zählen<br />

Ständigen<br />

Springen,<br />

Konferenz<br />

Tauchen,<br />

der<br />

Atmen,<br />

Kultusminister<br />

Fortbewegen,<br />

der<br />

Auftreiben<br />

Länder in<br />

und<br />

der<br />

Gleiten.<br />

Bundesrepublik Deutschland, der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft und des Bundesverbandes<br />

In<br />

zur<br />

Anlehnung<br />

Förderung der<br />

an<br />

Schwimmausbildung<br />

die Empfehlungen der<br />

für den<br />

Ständigen<br />

Schwimmunterricht<br />

Konferenz der<br />

in der<br />

Kultusminister<br />

Schule (Kultusministerkonferenz,<br />

der Länder in der<br />

Bundesrepublik<br />

2017). Deutschland, der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft und des Bundesverbandes<br />

zur Förderung der Schwimmausbildung für den Schwimmunterricht in der Schule (Kultusministerkonferenz,<br />

2017).


142<br />

• zum Beispiel 50 Meter in einer zweiten Schwimmart ohne Zeitbegrenzung oder<br />

• zum Beispiel 50 Meter mit Kleidung schwimmen.<br />

Beide Siegel ließen sich für dieses Modulsystem neu kreieren oder könnten individuell in der<br />

Ausbildungsinstitution gestaltet werden.<br />

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Autor:<br />

Dr. Manuel Kopitz<br />

Geschäftsführer des<br />

Berliner Schwimm-Verbandes<br />

info@berliner-schwimm-verband.de

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