Band42
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Abbildung 2.2. Zusammenfassende Darstellung der Leitidee der Erfolgsorientierung eines<br />
langfristigen, ganzheitlichen und nachhaltig ausgerichteten Systems des Nachwuchstrainings<br />
sowie der sich daraus ableitenden sechs Leitorientierungen des Ausbildungsprozesses<br />
Nachwuchstrainer unterstellen ihr auf den langfristigen Erfolg hin angelegtes<br />
Trainingshandeln zuvorderst einem explizit formulierten Erziehungsanspruch. Daneben steht<br />
bei ihnen unabhängig davon, ob sie Individual- oder Mannschaftssportler trainieren, die<br />
Trainingsgruppe im Sinne eines gemeinschaftlich funktionierenden Teams im Mittelpunkt.<br />
Diese beiden pädagogisch-psychologischen Leitorientierungen werden auf einer<br />
trainingsdidaktisch-methodischen Ebene ergänzt durch die zentrale Fokussierung des<br />
Nachwuchstrainings auf die sportliche Technik. In den Spielsportarten werden diese drei<br />
Leitorientierungen durch die beiden Maximen der Schnelligkeits- und Spielorientierung<br />
ergänzt. In den technisch-kompositorisch-akrobatischen Sportarten tritt ferner eine<br />
Ästhetische Leitorientierung hinzu.<br />
(1) Teamorientierung des Nachwuchstrainings<br />
Dem Bereich der Teamorientierung, verstanden als Kontextsteuerung und personelle<br />
Rahmung des Nachwuchstrainings wird von Seiten der Trainer eine wichtige Bedeutung<br />
zugeschrieben. Neben infrastrukturellen Voraussetzungen rücken vor allem soziale<br />
Bezugsgruppen in den Fokus des Nachwuchstrainings - Technik- und Athletiktrainer,<br />
Psychologen,<br />
Abbildung 2.2.<br />
Ernährungsberater<br />
Zusammenfassende<br />
usw.<br />
Darstellung<br />
Darüber<br />
der<br />
hinaus<br />
Leitidee<br />
haben<br />
der<br />
die<br />
Erfolgsorientierung<br />
befragten Trainer<br />
eines<br />
auch die<br />
lebensweltlichen<br />
langfristigen, ganzheitlichen<br />
Einflüsse der<br />
und<br />
Athleten<br />
nachhaltig<br />
im<br />
ausgerichteten<br />
Blick, wie etwa<br />
Systems<br />
die familiäre<br />
des Nachwuchstrainings<br />
oder schulische<br />
Situation.<br />
sowie der sich daraus ableitenden sechs Leitorientierungen des Ausbildungsprozesses<br />
Der Nachwuchstrainer meist bereits unterstellen im frühen ihr Kindesalter auf den einsetzende langfristigen Trainingseinstieg Erfolg hin macht angelegtes das<br />
Trainingshandeln Nachwuchsleistungssportsystem zuvorderst einem zunehmend explizit formulierten von der Gunst Erziehungsanspruch. und dem aktiven Mitwirken Daneben steht der<br />
bei Eltern ihnen und unabhängig Familien abhängig. davon, ob Das sie Individual- Kind befindet oder sich Mannschaftssportler zu diesem Zeitpunkt trainieren, der die<br />
Trainingsgruppe Fürsorgepflicht der im Eltern, Sinne eines die über gemeinschaftlich die Ermöglichung funktionierenden und das Ausmaß Teams im des Mittelpunkt. sportlichen<br />
Diese Engagements beiden (mit)entscheiden. pädagogisch-psychologischen Auf der Seite der Leitorientierungen Trainer wird die werden Rolle der auf Eltern einer im<br />
trainingsdidaktisch-methodischen Nachwuchsleistungssport allerdings Ebene durchaus ergänzt ambivalent durch wahrgenommen. die zentrale Fokussierung Einerseits ist des für<br />
Nachwuchstrainings die Trainer die Hilfe auf und die Zustimmung sportliche Technik. der Eltern In den unerlässlich, Spielsportarten um werden mit den diese Athleten drei<br />
Leitorientierungen erfolgreich zusammenzuarbeiten. durch die beiden Anderseits Maximen scheinen der viele Schnelligkeits- Trainer aber und sehr Spielorientierung<br />
genau darauf zu<br />
ergänzt. achten, den In Wirkkreis den technisch-kompositorisch-akrobatischen der Eltern auf bestimmte Bereiche zu begrenzen. Sportarten tritt ferner eine<br />
Ästhetische Leitorientierung hinzu.<br />
Nahezu ausnahmslos wird die Unterstützungsfunktion durch das familiäre Umfeld<br />
(1) hervorgehoben. Teamorientierung Die unterstützende des Nachwuchstrainings<br />
Funktion der Eltern kann in schwierigen Phasen dazu<br />
Dem beitragen, Bereich dass ein der frühzeitiger Teamorientierung, Drop-Out verstanden abgewendet als wird. Kontextsteuerung Die (negative) Umdeutung und personelle der<br />
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Rahmung Elternrolle des liegt Nachwuchstrainings aber gleichermaßen wird auf der von Hand, Seiten sofern der die Trainer Motivation eine wichtige zum Leistungssport Bedeutung<br />
zugeschrieben. nicht aus dem Athleten Neben selbst infrastrukturellen erwächst, sondern Voraussetzungen dieser vielmehr rücken in seinem vor allem Verhalten soziale den<br />
Erwartungshaltungen Bezugsgruppen in den anderer Fokus zu des entsprechen, Nachwuchstrainings bspw. der - Eltern, Technik- die und im Athletiktrainer,<br />
Rahmen einer<br />
Delegationsbeziehung Psychologen, Ernährungsberater bisweilen ihre usw. persönlichen Darüber hinaus Wünsche haben in die ihre befragten Kinder hineinprojizieren.<br />
Trainer auch die<br />
Sowohl lebensweltlichen ein „zu viel“ Einflüsse als auch der ein Athleten „zu wenig“ im Blick, an elterlicher wie etwa Zuwendung die familiäre könnte oder demnach schulische dazu<br />
beitragen, Situation. dass ein Athlet aus dem Leistungssport ausscheidet. Die Unterstützungsfunktion<br />
der Der Eltern meist bezieht bereits sich im neben frühen den Sozialisationswirkungen Kindesalter einsetzende aber Trainingseinstieg auch auf verschiedene macht Rollen, das<br />
welche Nachwuchsleistungssportsystem die Eltern im Sozialgefüge zunehmend des Nachwuchsleistungssports von der Gunst und dem einnehmen: aktiven Mitwirken (1.) Mittler der<br />
zwischen Eltern und Schule Familien und Sport, abhängig. (2.) Funktionsträger Das Kind befindet im Leistungssportsystem sich zu diesem Zeitpunkt selbst, sowie in (3.) der<br />
Unterstützer Fürsorgepflicht in Bezug der Eltern, auf Logistik, die über Sachleistungen die Ermöglichung und Zeitaufwand. und das Ausmaß des sportlichen<br />
Während Engagements die Trainer (mit)entscheiden. und die sportlichen Auf der Verantwortlichen Seite der Trainer von wird der die Kooperationsbereitschaft<br />
Rolle der Eltern im<br />
der Nachwuchsleistungssport Eltern profitieren, müssen allerdings sie ihnen durchaus dadurch ambivalent in gleicher wahrgenommen. Weise Nähe Einerseits zum sportlichen ist für<br />
Geschehen die Trainer zugestehen. die Hilfe und Dementsprechend Zustimmung der ist es Eltern naheliegend, unerlässlich, dass um die mit Eltern den nicht Athleten nur<br />
unterstützende erfolgreich zusammenzuarbeiten. Rollen einnehmen, Anderseits sondern die scheinen alltägliche viele Auseinandersetzung Trainer aber sehr genau kann darauf aufgrund zu<br />
unterschiedlicher achten, den Wirkkreis Perspektiven der Eltern auf auch bestimmte konfliktträchtig Bereiche zu begrenzen. sein. Eltern partizipieren am<br />
Leistungssport Nahezu ausnahmslos und identifizieren wird die sich Unterstützungsfunktion zunehmend mit den Herausforderungen durch das familiäre und Erfolgen Umfeld<br />
ihrer hervorgehoben. Kinder. Dies Die geschieht unterstützende im besten Funktion Fall durch der die Eltern Anpassung kann in eigener schwierigen Handlungen Phasen an dazu die<br />
sinnhafte beitragen, Ausrichtung dass ein frühzeitiger des Leistungssports. Drop-Out abgewendet Daraus lässt wird. sich Die jedoch (negative) nicht Umdeutung zwangsläufig der<br />
ableiten, Elternrolle dass liegt zwischen aber gleichermaßen Eltern und auf Trainern der Hand, eine sofern Übereinkunft die Motivation über zum die Leistungssport<br />
einzuleitenden<br />
Maßnahmen nicht aus dem und Athleten Wege zum selbst leistungssportlichen erwächst, sondern Erfolg dieser existiert. vielmehr in seinem Verhalten den<br />
Die familiale Nähe zum Sport beschränkt sich nicht nur auf die Beobachtung und Einwirken<br />
im Training. Auch Wettkampfsituationen werden bisweilen von den Eltern durch ihr